1828 / 287 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

schusse derselben am vorgestrigen Tage auf den 1. Januar 1829 festgesetzt worden, und Deutschland ist durch die Bemuͤhun⸗ gen unserer Mitbuͤrger um eine wahrhaft nuͤtzliche Anstalt reicher. che Anmeldungen betrugen bis zum 18ten d. Monats 1,6253, 200 Rthlr., und die meisten Gesundheits⸗Zeugnisse und fonst noͤthigen Bescheinigungen waren eingegangen. Nach sorgfaͤltiger Prufung derselben und nach Ausscheidung der nicht zulässigen Anmeldungen ergab sich, daß die Anstalt mit voller Sicherheit eroͤffnet werden koͤnne; doch wurde von den bis zum 1. Januar weiter eingehenden Auftraͤgen abhaͤngig gemacht, ob man einige auf hoͤhere Summen, z. B. uͤber 5 bis 106,000 Rthlr., lautende Declarationen sogleich jetzt nach ihrem vollen Betrage annehmen werde, Die besonderen Ver⸗ uͤnstigungen fuͤr diejenigen, welche sich vor Eroͤffnung der tu ssa gemeldet haben, bleiben noch bis zum 30. November d. J. in Kraft. Am Morgen des 17ten d. M. starb hier der Kriegs⸗ Director Heinrich August Ottokar Reichard, durch eine große Menge meistens belletristischer und geographischer Schriften, außerhalb Deutschland besonders durch den Guide des Vo— vageurs en Europe bekannt. . Hamburg, 21. Oct. Das Hollaͤndische Dampfboot brachte gestern etwas bessere Fonds-Berichte, hingegen das von London, gegen alle Erwartung, niedrige Course. Con—⸗ sols am 17ten 86; Russ. 92; Daͤn. 693. Augenblicklich machten diese Course die Boͤrse, welche schon zu Ende ging, matt, doch das Beduͤrfniß fuͤr Fonds pr. ultimo dieses er⸗ zeugte viele Kaͤufer, welche im Verhältniß der Englischen Preise hoch bewilligen mußten, da von London keine Effee— ten von Belang mitgekommen waren. . Die Fonds waren an der Boͤrse sehr begehrt, wie es schien, auf Veranlassung auswaͤrtiger Auftraͤge. Per Cassa wie auf Nov. und Dec. waren dieselben gut zu lassen. Die Course sind demzufolge auch hoͤher. . Oesterr. Metallig. pro Ende October 946. 3. Partial⸗ Obl. besgl. 1233. Bank- Aetien desgl. 1076. Russ. Engl. Anl. desgl. 89. Russ. Anl. Hamb, Certifie. desgl, Sh. J. Preuß. Engl. Anl. von 1818. desgl. 8;; desgleichen von 1822. 981. Daͤnische ZpCt. Anl. desgl. 597; desgleichen zu 1 pEt. S5. Norweg. 6pCt. Anl. desgl. 1053. Hanndversche Lobse desgl. 1283. Portug. Anl. 52. Disconto 23 . 3 pCt. Von London ist wieder viel Gold angekommen, namentlich viele Sovereigns, Trotz dem blieb der Englische Cours stehen, wurde aber Schill. hoher be⸗ zahlt. Amsterdam sehr begehrt. , ,. lassen. Paris Geld. Deutsche Valuten mehr Geld als riefe. Paris, 2 Mon., 1872. Petersburg, 2 Mon., 93. Lon— don, 7 Mon., 13 Mark 74 Schill,; kurz 13 Mark 87 Schill. Amsterdam, 2 Mon., 35. 423 kurz 35. 32. Augsburg, 2 Mon., 1166. Frankfurt a. M., 2 Mon., 1463. Gold 1028. Louisd'or 11 Mark 4 Schill. Daͤn. grob Cour. 123. Neue zwei Drittel 127. Preuß. Courant 1493. . Kassel, 19. Oet. Um hinsichtlich der Menge von muͤßig umherziehenden Handwerksgesellen und dergleichen Leute sowohl die oͤffentliche Sicherheit in den diesseitigen Landen zu befoͤr— dern, als die uͤbermaͤßige Belaͤstigung der offentlichen und Privat⸗-Mildthaͤtigkeit zu mindern, werden in Folge einer allerhoͤchsten Entschließung S. K. H. des Kurfuͤrsten die Polizei⸗Behoͤrden angewiesen, vom 1. Januar k. J. an aus—⸗ laͤndischen wandernden Handwerksgesellen und anderen Per⸗ sonen, welche reisen, um Arbeit zu suchen, den Eintritt in das Kurhessische Gebiet und den Aufenthalt daselbst der Re— gel nach nur dann zu gestatten, wenn dieselben 1) mit ge⸗ nuͤgender Reise⸗Legitimation versehen, und nach deren Aus— wels 2) nicht wahrend der letzten drei Monate arbeitslos umhergezogen sind, ferner 3) im Fall ihnen nicht von einem inlandischen Meister, Fabrikanten oder anderen Gewerbtrei⸗ benden Arbeit zugesagt worden, oder ihr Unterhalt sonst ge— sichert erscheint, das Reisegeld, welches zu ihrer Weiterreise (namentlich durch Kurhessen, wenn sie daselbst uͤbernachten muͤssen) nach Maaßgabe des von ihnen zuruͤckzulegenden Weges noͤthig ist, mit sich fuͤhren und aufweisen, worauf mit besonderer Strenge zu bestehen ist, sobald die Koͤrperbe— schaffenheit und die Kleidung nebst übrigem Aeußern und Benehmen vermuthen lassen, daß das Betteln ein hauptsaͤch— licher Zweck der Wanderschaft sey, ) durch ein glaub— haftes Zeugniß die gehoͤrige Impfung mit den Schutzpocken oder die uͤberstandene thun, auch 5) mit keiner wahrnehmbaren ansteckenden, oder eine Verpflegung durch Andere erfordernden Krankheit behaf— tet sind, widrigenfalls sie zur Ruͤckreise sofort, oder doch sobald sie dazu irgend im Stande seyn werden, angehalten werden sollen, uͤbrigens 6) sofern sie in Kurhessen in Ar—

Furcht vor dem Widerstande des . nicht

Krankheit der Menschenblattern dar-

beit oder Dienst treten wollen, die Reise⸗Legitimatin nicht von ihrer Heimaths-Behoͤrde ausgestellt worden jener noch eine von gedachter Behoͤrde ausgefertigt mation zum Zwecke demnaͤchstiger ungehinderten Win nahme in ihre Heimath alsbald vorlegen, oder solth binnen einer, der Entfernung und den uͤbrigen Verhä angemessenen, Frist beibringen.

Regensburg, 12. Oet. Heute ist Se. Dutt der regierende werd g von Braunschweig auf der Rei Wien durch unsere Stadt gekommen.

Spanien.

Pariser Blaͤtter melden aus Madrid vom „Am Freitag Abend kehrte die Infanterie, Cavallen Artillerie der Madrider Koͤniglichen Freiwilligen aun Escurial nach der Hauptstadt zuruͤck, wo sie am lsten bei der Koͤniglichen Familie den Dienst versehen haben Koͤnig hat dem Don Ignacio de Pezuela, der um Regierung der Cortes Minister war, die Ruͤckkehr nah nien erlaubt. Auch der bekannte Spanische Dichter, tana, Verfasser „der beruͤhmten Spanier,“ einer ) mung des Plutarch, hat die Erlaubniß erhalten, nch drid zuruͤckzukehren und seine poetischen Arbeiten hi zusetzen. Das hier erscheinende wissenschaftlicht nal enthaͤlt uͤber den Sieg des jungen Spaniers Af der neulichen Preis-Vertheilung in Paris einen weh ten und für Frankreich sehr schmeichelhaften Artikel. einem Geruͤchte werden die vier General-Direetn Staats⸗Einkuͤnfte, Gongora, Juana Pinilla, Valladͤ Carranza durch die Herren Ymaz, Villar⸗Frontin, und Rodriguez in ihren Posten ersetzt werden. Der i fruͤher Finanz-Minister, der zweite ist unlaͤngst zun danten der Provinz Cadixzernannt worden, der diz vormals Director und der vierte Buͤreau-Chef im rium der Finanzen. Der Finanz⸗Minister scheint sy langerer Zeit große Pläne gehabt zu haben, die er h

fuͤhren wagte; jetzt aber, wo diese Behoͤrde ohne M wird er darauf zuruͤckkommen. Hauptsaͤchlich wil n Zahl der Finanz Raͤthe reduciren und ihre Befun schraͤnken, und einige andere Behörden, als entbehrh aufheben. Die Mitglieder des Staats- Raths sihh Gelegenheit, um sich an den Ministern zu raͤchen. erhob sich in einer Sitzung ein hest ier Streit vn

Seiten, in welchem die Minister zuletzt siegten. amtliche Nachrichten eingegangen, daß Symptom

Gibraltar herrschenden Fiebers sich in Torrevies

Dorfe, das in der Provinz Murcia an der Meeref schen dem Cap von Santa⸗Pola und Carthagena zeigt haben. In Catalonien geht es unruhig zu

Espana hat in Barcelona und anderwaͤrts 51 . verhaften lassen, worunter sich entlassene Offiziere, Milizen aus der Zeit der Constitution und andere) befinden, die seit Kurzem aus Gibraltar hier angh sind. Das Haupt der Verschworenen suchte der b pana in Barcelona selbst und ließ die genauesten! chungen anstellen. Mehrere in die Verschwoͤrung ven Perfonen sind entflohen. Einige der Verhafteten si gerichtliches Verfahren nach Algesiras und Ceuta auf leeren geschickt worden. Saͤmmtliche Einwohner dn vinz sind mit dem General⸗-Capitain hoͤchst unzufried er sie mit großer Haͤrte zwingt, eine Abgabe fuͤr di , der Koͤniglichen Freiwilligen zu zahlen,! schon lange kein einziger von ihnen in der ganzen zu sehen ist.

Madrid, 9. Oet. Der General Espana hu Bericht an die Regierung uͤber die neuesten in Barcelona gesendet, in welchem er dieselbe machen will, es sey dort eine Verschwoͤrung gegen de durch seine Wachsamkeit entdeckt worden; diese Angth er auf die Aussage eines einzigen Soldaten, welche tig genug gefunden hat, um mehr als 69 Persch Klaffen und Staͤnde verhaften zu lassen. In seinem giebt der General zwar nur 14 Verhaftete an. De; Inspector der Royulisten von Barcelona widerspricht (inem andern Briefe den Berichten des Grafen e es sey nach seiner Ueberzeugung keine Verschwoyn Werke gewesen, und wenn dieselbe statt gefunden h hätte sie den General selbst zum Ziele gehabt, der dun hartes und gewaltthaͤtiges Verfahren die Unzufrieden

Katalonier erregt habe, die gern von ihm befreit seyn t Beide Briefe wurden in dem Minister⸗-Rathe vorge zwar den Ungrund der Berichte des Grafen einsah, doch nur den trockenen Befehl zukommen ließ, er moj

Recht und Gerechtigkeit verfahren.

des Blattes,

aird fuͤr die Verhafteten sehr unangenehme Folgen da General Espana demselben die Auslegung geben welche seiner Sinnesart am meisten entspricht. Eischeinen der Spanischen. Vayonner. Zeitung ver— ich um einige Zeit. Der Redacteur, Lista, einer sten Spanier, will darin ungegruͤndete Anklagen panische Regierung widerlegen, da die Madrider

sih in diefe Polemik gar nicht einläßt. Das neue vird in Spanien Eintritt erhalten, aber freilich un⸗ unmten Beschränkungen. Von dem wissenschaftlichen der das Ausland mit unserer classischen

ur bekannt machen soll, darf man etwas Ausgezeich⸗ rwarten, indem der Redacteur dieselbe gruͤndlich kennt, bbst einen ausgezeichneten Namen in derselben hat. teressanteste Gegenstand der oͤffentlichen Unterhaltun⸗ setzt die hier angekommene Proclamation des Kaisers Hedro an die Portugiesen, die er zur Vertheidigung ichte seiner Tochter aufruft. Dieses wichtige Doecu— 'rste große Wirkung machen und eine Krisis in dem urLande herbeifuͤhren. Nach einem glaubwuͤrdigen Ge— wird unfer Premier-Minister Calomarde die bekannte des Grafen Fuentes heirathen. Die Graͤfin war noch ste Saͤngerin auf dem hiesigen Theater, unter dem Namen Da Sala. Der Grand erster Klasse, Graf Fuentes, ver— ch hier in sie und heirathete sie noch vor dem Ab⸗ res Contracts: Bald darauf starb er und hinterließ einer Tochter. Sie fesselt nun Herrn Calomarde, chtigsten und reichsten Mann Spaniens, der ihr be⸗ Geschenk von 106,000 schweren Piastern gemacht hat. , ist seit 8 Tagen ein Marokkanischer Gesandter hier igt und auch bereits im Escurial bei St. Katholischen zt gewesen. Aus guter Quelle erfahrt man, daß des— ndüng bie Unterhandlungen wegen der beiden Praͤsi— selillh und el Penon de Alhucemas betrifft, welche n nichts einbringen, im Gegentheil viel Geld kosten iche Marokko fuͤr baar Geld kaufen will. Es ist nicht scheinlich, daß die n,, ,,. des gedachten Ge— „falls nicht hoͤhere politische Ruͤcksichten dem in den ten sollten, nicht durchaus fruchtlos bleiben moͤchten.

Inland.

zblenz, 15. Oct. s 6 jaͤhrigen Dienst⸗Jubilaͤi Sr. Excellenz des Koͤnigli⸗ heimen Staats-Ministers und Ober-Praͤsidenten Hin. n von Ingersleben fuͤr die Rhein-Provinzen zu llgemeinen Feste. In hiesiger Stadt hatten sich Se. z der commandirende General des Sten Armee⸗Corps neral der Cavallerie, Herr von Borstell, Se. Excel— Commandant, General Lieutenant Herr Aster, saͤmmt— taabs-Officiere und mehrere andere Officiere der Gar— zit den sämmtlichen Provinzial-Behoͤrden, der Geist⸗ und den angesehensten Einwohnern zu einem Fest— ereinigt. Saal und Tafel waren durch eine schoͤne dra geschmuͤckt; in einer Nische von Eichenlaub stand ste des (dermalen auf einer Reise von hier abwesen⸗ schverehrten Jubelgreises, eine schoͤne Blumen-BGuir— hand sich von ihr durch den Saal zur Bluͤthen⸗Krone r geschmackvoll bekraͤnzten Inschrift:

chszig Jahre treu erfuͤllter Dienstpflicht

segnet Gott ehret der Koͤnig feiert die dankbare Provinz.

dertafel erhoͤhte die festliche Stimmung durch Gesaͤnge. s vollem Herzen erschallten die Toast's auf das Aller— Wohl Sr. Koͤniglichen Majestaͤt und Sr. Koͤniglichen des Kronprinzen. . e innigste Liebe und Verehrung, welche alle Bewoh— Rhein-Provinzen fuͤr den ehrwuͤrdigen Jubelgreis sen, sprach sich in dem auf ihn ausgebrachten Toast, hedichten und in einem (zweimal gesungenen) Tafel— in dessen Schlusse das dreimalige Lebehoch jubelnd wie— ward, auf das Herzlichste aus.

bing, 20. Oct. Nach gestern hier im Umlauf ge— en und heute bestaͤtigten Nachrichten sind durch den Sturm am 17ten und 18ten d. in der Naͤhe von mehrere Schiffe verungluͤckt, worunter sich auch das er Dampfboot „Copernicus“ befindet. Dasselbe wollte en, Morgens 8 Uhr, von Pillau nach Koͤnigsberg . mußte aber wegen des heftigen Sturmes, wo die * Maschine ohne Wirkung war, unfern von Pillau nker gehen, trieb aber bald, da eine Anker-Kette

Dieser unbestimm auf den Grund. Die Passagiere wurden durch

Der heutige Tag wurde durch die

Boote, die von Pillau abgesandt waren, mit vieler Mühe ans Land gebracht. Das Dampfboot wurde zwar an die— sem Tage ohne besondere Beschaͤdigung wieder flott, und ging vor Anker; allein als der, im Auftrage der Commission mitreisende Begleiter, unter Zuruͤcklassung der noͤthigen Mannschaft, das Boot am 17ten Abends verließ, um eine neue Ankerkette und Anker zu holen, und mit diesen Huͤlfs— mitteln am 18ten Morgens nach dem Boote zuruͤckkehren wollte, war dasselbe verschwunden. Mit lebhafter Besorgniß sieht man weiteren Nachrichten daruͤber entgegen.

Vermischte Nachrichten. Ueber den Gang der Franzoͤsischen von Villemain. Schluß.)

So war gegen das Ende der im Anfang von uns be— zeichneten Periode eine Erscheinung eingetreten, welche aus dem innersten Wesen und Zustande des Staats der damali— gen Zeit hervorgehend, die alte Gestalt der Dinge vernich— tete, um das Land 1 IV. zu einer neuen Periode seiner Geschichte zu fuͤhren, die, wenn auch nicht die letzte, doch alle uͤbrigen an Neuheit, Gewalt und Einfluß uͤbertraf. Es war jene Erscheinung aber die, daß die Mitglieder der Gesellschaft im Besitz eines Geistes waren, welchen Diejeni— gen, die an der Spitze der Gesellschaft standen, indem sie ihn nicht theilten, auch nicht anerkennen konnten. Daher war Kampf die nothwendige Wirkung dieser das Volk von seiner Regierung trennenden Ursache, das Ende dieses Kam⸗ pfes, wie der Kampf selbst schon Eigenthum der Geschichte

Literatur,

geworden; so viel ist gewiß, daß neue Titel und Verhaͤlt—⸗

nisse der Macht, neue Beweggruͤnde und neue Formen des Gehorsams noͤthig geworden sind.

Zugleich erklärt aber auch dieser Zustand der Gesellschaft die Irrthuͤmer und Ausschweifungen eines Theils der philo⸗ sophischen Schriftsteller, und die Waͤrme, welche oft in eine Gluth ausartete, mit welcher man ihre Ansichten aufzuneh—⸗ men sich bemuͤhte. So wurde jener Zustand taͤglich bis zu einem hoͤhern Grade der Spannung gebracht, und jene Phi⸗ losophie, welche naͤher zu bezeichnen wir oben oͤfter Gelegen— heit gehabt haben, gewann immer mehr Ansehen, und brach sich Bahn in alle Klassen der Gesellschaft, einerseits durch die Macht, welche sie durch ihr Wesen und ihre Tendenz auf die Gemuͤther ausuͤbte, andererseits aber auch durch die schlechte Verfahrungsart der Machthaber und den schlechten Erfolg, wenn sie einen Angriff darauf versuchten, oder wenn Sorbonne und Regierung vedeint ihre Kraͤfte anstrengten, die Philosophie zu unterdruͤcken. Gerade dadurch wurde sie gehoben und erhielt Wichtigkeit in den Augen aller deret, welche sie nur zum Vorwande gebrauchten, um durch die Form, welche sie von ihr entnommen hatten, gedeckt, Oppo— sitionen ganz verschiedener Art geltend zu machen.

Auf der andern Seite ist es aber durchaus nicht zu ver— kennen, daß auch in denjenigen, welche von einem Geiste er— fuͤllt sind, der aus dem Zustande der Gegenwart und aus der richtigen Erkenntniß aller darin sich vereinenden Ver— hältnisse auf die Zukunft zu schließen sich bemuͤht, und aus der Beschaffenheit des Saamens die der Fruͤchte erkennen zu koͤnnen glaubt, daß in dem Geiste dieser also eine ernst— hafte Besorgniß rege zu werden begann, uͤber die Folgen, welche die allgemeine, und beinahe alle Klassen der Gesell— schaft durchdringende, Verbreitung einer solchen Philosophie fuͤr die Zukunft haben muͤsse. Selbst Friedrich der Große, welcher in doppelter Beziehung den erhabensten und ein— sichtsvollsten Standpunkt einnahm, einerseits naͤmlich als Koͤnig und andererseits als Mann mit dem ausgezeichnet sten Geiste und Genie begabt, war nicht ohne Besorgniß daruͤber.

Doch wuͤrde es ungerecht seyn, wenn man vergessen wollte, daß die Lehren der Gerechtigkeit, der Duldsamkeit, der Freiheit eben so gerechte und treue Vertheidiger gefunden ha— ben, als sie scharfe und heftige Angriffe zu erleiden hatten.

So bestäͤtigt sich auch hier wieder jener alte Satz, daß es eine dem menschlichen Geiste und seiner Entwickelung noth— wendige und natuͤrliche Bewegung ist, daß in dem Kampfe des Irrthums und der Wahrheit der Sieg immer bei der Wahrheit bleibt, wenn sie nicht von einer vernuftlosen (bru- tale) Gewalt unterdrückt wird. Man sieht am Ende des 13ten Jahrhunderts Maͤnner, welche auch in anderer Be⸗ ziehung der Geschichte angehören, Turgot und Necker, sich fuͤr die Vertheidiger der reinsten und erhabensten Moral erklaren.

Ein Mann, der oft mit Strenge beurtheilt ist, den die Weisen beschimpfen, die Philosophen nicht lieben, die Kriti⸗ ker scharf recensirt haben, brachte das Gefuͤhl der Religion in die Seelen zuruͤck. Es ist Bernardin de St. Pierre.