1828 / 289 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

während Meine Aufmerksamkeit auf sich. Der Gewerbsleiß, dieses Lebensprincip der Staaten, entwickelt sich auf loͤbliche Wife in der Nation. Wenn etwa das Gedeihen fuͤr den selben nicht mehr so reichlich aus den Quellen stießt, die hn in den vorigen Jahrhunderten naͤhrten, so haben doch wenigstens noch große Ergebnisse die Bestrebungen des jetzigen Geschlecht gekroͤnt. Der Handel fahrt fort, sich aufzunehmen. Die verschiedenen, in seinem Vortheile errich⸗ teten Anstalten, die hauptsachlich zum Zweck haben, die Ein- und Ausfuhr-Freiheit zur See zu sichern, verheißen, sein Gedeihen noch zu mehren, insonderheit wenn mehrere Kaufleute ihrerseits dazu beitragen, indem ꝗsie alte Gebrauche nach dem jeßigen Zustande der Handels-Verhaͤltnisse unter den Nationen andern.

Die innere Lage des Ki zufrieden stellend. Die Behoͤrden, setz die Sorge der eigentlich so zu nenne zerwaltun uͤbertragen, erfuͤllen ihre Pflichten mit Eifer, und wenn 39 einigen Provinzen die Staaten gestrebt haben, den Kreis e rer Zukömmnisse zu erweitern, so will Ich glauben, daß die, meinerseits ihnen gemachte Anzeige von diesem Eingriffe in Rechte, welche unser Grund⸗Vertrag ausschließlich der gesez— gebenden Gewalt zueignet,

Koͤnigreiches ist im Allgemeinen welchen das Grund⸗-BSe— nennenden Verwaltung

genuͤgen wird, eine solche Ab⸗ schweifung für die Zukunft zu verhuͤten; Die Land⸗ e, Wasser-Verbindungen, die in ihren Folgen so n e n, mehren und bessern sich in allen Theilen des Koͤnigrei des. Die Gemeinde- Garden sind uͤberall eingefuͤhrt, gemäß dem in der vorletzten Session von Emn. Edelm. angenommenen Gesetze. Meine Unterthanen haben bei dieser Gelegenheit noch einmal auffallende Beweise ihrer Anhaͤnglichkeit an un— sere Grund⸗-Institutionen, und ihrer Hingebung gezeigt, zu allem beizutragen, was sich an das Wohl und die Sicherheit des Vaterlandes knuͤpft. Die Provinzial- und Gemein de⸗Be⸗ hoͤrden wetteifern in Bestrebungen zur weiteren Aus breitung des niederen Unterrichs. Man ist thaͤtig beschäͤftigt, den Unterricht in Einklang mit den Beduͤrfnissen der ver schiede⸗ nen Klassen des gemeinen Wesens und in sonderheit der ge⸗ werbtreibenden Classe zu bringen. Ich habe einer Commis, sion die Pruͤfung der Verbesserungen aufgetragen, deren . hoͤhere Unterricht empfaͤnglich ist. Der öffentliche , ht ist, angemessen eingerichtet, die Grundlage aller gesellschaft⸗ lichen Ordnung; die Borsorge, welche er erfordert, muß auf den Hauptzweck, vernünftige und fie he rl, m n der ganzen Nation, gerichtet seyn; auch sah Ich die se or. sorge nicht allein für eine Meiner wichtig sten Pflichten . sondern auch als . ö, Rechte. Die schoͤnen Kuͤnste fahren fort zu bluhen. ö ö , un ener, Besitzungen in Ostindien ist nicht schlimmer geworden. Auf Japa ist die Ruhe noch nicht ganz hergestellt aber neue Befehle sind zu diesem Eudzweck er. theilt. Die aus jenen Gegenden empfangenen Nachrichten gestatten die Hoffnung, daß, wenn die Sachen ihren gewöhn⸗ sichen Gang wieder erhalten haben werden, das a . sich schnell von der Geld ⸗Buͤrgschaft, in welche ses 3. ligte, befreiet sehen wird; allein da die Unruhen sich in ihrer Dauer verlängern, wird es nothwendig werden, . es noch einmal jene Colonieen mit seinem Credit unterstůütze. Ew. Edelm. werden Mir gewiß zustimmen, auf, diese Weise fuͤr die dringendsten Beduͤrfnisse unserer Ostindischen Besiʒ⸗ zungen, die, selbst unter den wenigen guͤnstigen Umstanden des Augenblicks, von so hohem Interesse für der Handel, die Schifffahrt und die Manufaeturen sind, Fürsorgz zu treJ, fen. In Unsern Westindischen Besitzungen spart man schon die guten Folgen der Sendung, deren Veranstaltung Ich Ewn. Edelm. in Ihrer letzten Session angekuͤndigt, ud des Verwaltungs-Systems, das ich dort einzu uhren befohlen hatte. Die Erklarung St. Eustachs zum Freihafen fuͤr alle Nationen hat sogleich den Handel wieder belebt. Hindernisse aller Art haben sich bisher im gewissen Grade der heilsamen Wirkung einer gleichen Maaßregel in Curghao entgegengelegt; Ich will glauben, daß diese bald verschwin— en werden. . Die Entwuͤrfe des außerordentlichen Budjets der Staats⸗ beduͤrfnisse fuͤr das naächste Jahr und des ordentlichen Bud⸗ sets fuͤr die zweite Periode des Decenniums sind berett, um Ihrer Versammlung vorgelegt zu werden. Ich schmetchle Mir, daß diese Documente Euern Edelmögenden einern Ve— weis von der gewissenhaften Aufmerksamkeit geben werden, mit der die Staatsbeduͤrfnisse gepruͤft und die Mittel zur Be⸗ friedigung derselben mit den Interessen Meiner geliebten Unterthanen in Einklang gebracht werden. Die in einer Reihe gluͤcklicher Friedensjahre gemachten Erfahrungen er— leichtern die Unterfuchung dieses Gegenstands und lassen we—

haben in Folge der Umstaͤnde und der Einführung

und Ich kann Euer Edelmoͤgenden die begluͤckende rung geben, daß wir in die neue zehnjährige Periode eintreten können, ohne die offentlichen Auflagen jtn erschweren. 18

Das Syndicat fuͤr die Staats⸗Schulden⸗Tilgi

spricht noch immer dem Zwecke seiner Errichtung.

dem Jahre uͤberzeuge Ich Mich mehr von der Nöth dieser Anstalt und von den Vortheilen, welche sie gen Das in der letzten Sitzung Ihrer Pruͤfung van Straf-Gesetzbuch hat, wegen der Bemerkungen, ju n Anlaß gab, noch nicht definitiv abgeschlossen werden Diese Bemerkungen erfordern eine fernere Untersuchm ses eben so wichtigen als schwierigen Gegenstandes n ben schon den Erfolg gehabt, daß mehrere Materien, in dem Entwurfe des Straf-Gesetzbuches behandeh in das Gesetzbuch des peinlichen Verfahrens uͤbertraz welches Ihrer Versammlung vorgelegt. werden sol. Ich habe ferner Befehl ertheilt, ein Gesetz vorzun wodurch die Bestimmungen in den ersten Jahren Regierung zur Bestrafung von Aufruhrverbrechen n ben werden sollen. Auch dieser Entwurf wird P Laufe der gegenwartigen Sitzung vorgelegt werden. Die Annahme des Gesetzbuches uͤber das Civih hat eine Uebersicht des ganzen Gebaͤudes unserer nt gerlichen Gesetzgebung gestattet. Bei dieser Ueber einige Luͤcken in den Gesetzbuͤchern wahrgenommen Zur Ausfuͤllung derselben und. Sicherung eines rent Üeberganges der fruͤheren Gesetzgebung zu der neun nal-Gesetzgebung, sind mehrere Entwuͤr se bearbeite, Ihnen vorgelegt werden sollen. . Die Bestimmung der gerichtlichen Bezirke und! in welche das Koöͤnigrelch eingetheilt werden soll, ni falls Gegenstand neuer Vorschlaͤge an Ew. Eich seyn. Das Interesse der Gerechtigkeit, so wie un ligten, ist dabei besonders beruͤcksichtigt worden. auch nicht moͤglich war, in diesen Graͤnz⸗Bestimm len Wuͤnschen zu genuͤgen, so habe ich doch mit Freude den meisten Bemerkungen Ihrer Ver sammwn geben koͤnnen. ö. Meine Vorschlaͤge werden immer darauf aby voͤllige Uebereinstimmung in allen Angelegenheitm) bringen, welche zum Wohl des Staates gemein schis lirt werden muͤssen, so wie gewiß die zahlreichen gen Fragen, welche Ihre Versammlung berathen! Beweise der Reife und Ruhe Ihrer Berath ung werden. Dessen bin Ich sicher, so wie der freimmn wirkung Ew. Edelm. in Befestigung des öffentlich und Erhaltung unseres Grundgesetzes, das wir gin griffe der Unwissenheit und Uebertreibung schuͤtzen Schweden und Norwegen Stockholin, 11. Oct. Am Jten d: M. ern Maj. der König dem kurzlich aus Deutschland zin ten Großbritanischen Gesandten an unserm Hls Bloomfield, eine Audienz. . Einer Koͤnigl. Verordnung zufolge, soll zu Hotz wegen) der Bau einer Fregatte von 30 Kanonen! Eorvette von 20 Kanonen ehestens begonnen werdel Daänem ar k. . Kopenhagen, 18. Oet. Se. Maj. der in Ihrem Jagd-Capitain, General⸗ Adjutanten 6 Rothe, befohlen, auf dem Koͤnigl. Damypfschiß ches am 18ten d. M. von hier abgeht, Se. K. Ht. ö zen Friedrich hierher zu fuͤhren. Am 26õsten d. Höchstderselbe in der hiesigen Residenz ein. Mit dem Luͤbecker Dampffchiffe sind hier un der Königl. Franzoͤsische Gesandte, Graf, v. 29 der Koͤnigl. Spanische Geschaͤftstraͤger San . unser Minister am Oldenburgischen Hofe, Kamm Qualen. . Nach den von mehreren Seiten in Dine genen Nachrichten uͤber den Ertrag der letzten .

man annehmen, daß sie im Ganzen genommen g der Quantität, gut gewesen; hingegen ruh sich h litat an mehreren Stellen viel schlechter ist, . Jahre. Die in der letzten Zeit i Auel er , steigenden Korn-Preise hatten den Markt 9 . gemacht, doch ist es jetzt wieder stiller. An a ö. fst fast nichts vorhanden und von neuer Wa dahin nur wenig zu Markt gebracht.

nig Ungewißheit zu. Mehrere Theile der Staats-Ausgaben

Grundgesetze, allmaͤhlig bedeutende Vergrößerungen u

Bei

Allgemeinen

ie in der Stadt Kallundborg und der dortigen Um⸗ herrschende bösartige Krankheit ist nun schon im drit— hre regelmäßig im August wiedergekehrt, ohne doch als in dem Umkreise von 2 Meilen sich auszudehnen. zclnen Land-Kirchspielen giebt es uͤber 100 Kranke, ö Sterblichkeit ist im hohen Grade auffallend. So it Anfang des August-Monats in einem Kirchspiele sonen gestorben seyn. Bis jetzt wird die Krankheit ir ansteckend gehalten, doch sind die angefuͤhrten Um— her Art, daß von Seiten des Medicinal-Wesens ohne ernstliche Vorkehrungen getroffen werden, r Guldborg-Sund zwischen den Inseln Laaland und der, wie man erzaͤhlt, von der Koͤnigin Margarethe zroße Steine verstopft wurde, um beide Inseln vor berfaͤllen der Hansegtischen Schiffe zu sichern, war mur fuͤr sehr kleine Schiffe zugaͤnglich, ist aber in der Beit durch die Hervorziehung von 209 groͤßern Stei⸗ zubert worden, so daß dieser Sund kuͤnftig auch von Schiffen wird befahren werden koͤnnen, was fuͤr en kornreichen Inseln von großer Wichtigkeit gehal—

d. . ö , ,,

Schreiben aus Leipzig vom 15. Oktober (im Cor— enten von und fuͤr Deutschland) berichtet uͤber den der dasigen Messe. Wir entlehnen daraus Nachste— Die Messe ist schlecht ausgefallen. Leder hat zwar rall seine Preise behauptet; an groben und Mittel— war guter Abgang, aber die Preise waren nicht hoch; ischn und Saͤchsischen andern Fabrik- und Manu— naren war wenig Umsatz. Gegen die vorige Michae— hat sich die Zahl der Debitanten, welche ein Ge— duͤrfen, betrachtlich vermindert. Seit ein Paar ruͤumte der Magistrat, um die Straßen weniger zu „mit Ermaͤßigung der Budenmiethe, den Detailju— schen dem Halleschen Thor und Pfoͤrtchen einen be— Meßmarktplatz ein. Bisher kaufte man dort man— ebe und Kleinigkeiten wohlfeiler vor dem Thor, als Meßhändlern in den Haͤusern und in den Buden

Straße. In dieser Messe fand das Gegentheil was uns freilich manche Meßbesucher abwendig ma— ß. Darum kann der Waarenumsatz der naͤmliche aber weil weniger Gewoͤlbe, Markthelfer u. s. w. t werden, so verdienen die hiesigen Wirthe und tzer weniger. Um aufzuraͤumen, setzen Diejenigen, icht zuruͤkehren wollen, ihre Preise aufs Niedrigste und ihre letzte Erscheinung auf hiesiger Messe wird ißel fuͤr die Konkurrenten. Indeß die Saͤchsischen ten in Baumwolle ihre Arbeiter aufs Minimum des educirt haben, und daher die Bettelei im Erzgebirge igtlande immer staͤrker werden muß, sehen sie in hlaͤndern und deren Fabrik- und Manufakturwaaren Messe ihre Zerstoͤrer mit Unrecht. Der Schweizer em uͤberaus schoͤnen Roth und der Elsasser mit oft den Mustern, findet neben den Großhaͤndlern mit nten Britischen Baumwollenwaaren immer noch so satz, daß er die Leipziger Messe nicht aufgiebt, weil nd besonders letzterer, mit der Zeit fortgehen. Der elbst klagt jaͤmmerlich und mit Recht uͤber verminderten nach Deutschland. Der deutsche Großhändler in die—⸗ aren ist kluͤger geworden, kauft die wohlfeilen schlich— sischen Kattune, druckt solche in Wandsbeck nach Idea—

f Huͤlfe englischer Maschinen, und verkauft die hier ften faͤchsischen Kattune, mit gefaͤlligen Mustern und bedruckt, in der naͤchsten Messe wieder. Der Fremde der Messe kann den doppelten Transport aus und achsen ertragen und noch einigen Gewinn ziehen, in— saͤchsische Fabrikant sich mit Gewandtheit nicht zu heiß und daher untergeht. Man will so ungern sich erungen gewoͤhnen und mit der Zeit fortgehen, die ch hinreißt. Daher uͤberfluͤgelten uns, bei allem Fleiße ler Sparsamkeit, die Industrie der Nachbarn, die üulen und die polytechmischen Schulen in Preußen, nu. s. w. Gewinnen wir einmal einen Vorsprung, der Merinoswolle, so glauben wir, daß ein Arti— ganze Nahrung des Volkes heben kann; indem wir rinos fast uͤberfuͤttern, halten wir solche so unreinlich Staͤllen, daß sie siech werden muͤssen, und außer dem

ten Banqier Ritter v. Speck dachte kein Merinos—

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Preußischen Staats Zeitung Nr. 289.

zuͤchter an die Nothwendigkeit, auch in Schaafen langer Wolle und besserem Fleischkoͤrper dem n . daß man bei uns gleich gute lange Wolle wie die Briten selbst erzielen, ihre Fabrikate aus solcher eben so gut als die Englischen Tuche herstellen koͤnne. Leipzig hat ohne Noth zwei gelehrte Schulen. Widmete es eine den Realwissen— schaften und der Polytechnik, so wuͤrde es nach 30 Jah— ren uns gelingen, die Nachbarstaaten einzuholen. Weil je— des jetzt nützliche Wissenswuͤrdige unter den Briten und Franzosen mehr als bei uns Pflege fand, so erlangten sie, und nicht bloß durch Reichthum, eine Handels- und Fabrik— uͤberlegenheit uͤber Deutschland, und eben daher beginnt uns Boͤhmens Industrie zu uͤberfluͤgeln.

Hamburg, 21. Oct. Zu dem am 20. December v. J. zwischen den Hansestaäͤdten und den Vereinigten Staa— ten von Amerika unterzeichneten Freundschafts-, Handels—⸗ und Schiffahrts-Vertrage, ist unterm 4. Juni d. J. ein Zu— satz- Artikel abgeschlossen worden, wonach die beiderseitigen Consuln und Vice⸗Consuln berechtigt sind, Matrosen, 1 der Mannschaft von Schiffen der respectiven Staaten an— gehoͤren und von diesen Schiffen entwichen sind, verhaften zu lassen, um sie zuruͤckzusenden, und außer Landes zu ver— setzen. Zu diesem Behufe sollen die Consuln und Vice⸗Con⸗ suln sich an die competenten Gerichtshofe, Richter und Beam— ten schriftlich wenden, und durch Vorlegung der Register und Muster⸗-Rollen solcher Schiffe oder amtlicher Documente erhaͤrten, daß solche Matrosen einen Bestandtheil besagter Mannschaft bilden. Bei so belegtem Antrage soll die Aus— lieferung, es sey denn, daß das Gegentheil erwiesen worden, nicht verweigert werden. Vielmehr soll den Consuln und Vice⸗Consuln bei dem Aufsuchen, Anhalten und Verhaften besagter Entwichenen alle Beihuͤlfe und Vorschub geleistet werden. Auf der Consuln und Vice⸗Consuln Ansuchen, so wie auf deren Kosten, sollen jene in den Gefaͤngnissen des Landes bis zu dem Zeitpunkte verhaftet und bewacht werden, an welchem sich eine Gelegenheit findet, sie zuruͤckzusenden. Wuͤrden sie jedoch innerhalb zweier Monate, von dem Tage ihrer Verhaftung an gerechnet, nicht zuruͤckgesandt, so sollen sie in Freiheit gesetzt und aus dem nämlichen Grunde nicht von neuem verhaftet werden. Falls aber der Entwichene ir— gend ein Verbrechen oder Vergehen begangen hat, so kann seine Uebergabe verzoͤgert werden, bis der Gerichtshof, bei welchem der Fall anhängig ist, sein Urtheil gesprochen hat und dasselbe vollzogen worden.

Spanien.

Pariser Blaͤtter schreiben aus Madrid vom g. Oct: „Ein Catalonischer Advokat, Herr Fleize, ist vor Kurzem berufen worden, in dem Prozesse des Intendanten del Ponte die Verrichtungen eines Fiscals zu versehen. Wahrscheinlich wird dieser langwierige Prozeß mit der Freisprechung des Angeklagten endigen, dessen Vergehungen man sehr vergroͤ— ßert zu haben scheint. Man spricht von Neuem von der Einrichtung einer Junta, welche die Stelle eines Ministeriums des Innern vertreten wuͤrde; der erste Entwurf dazu schei— terte bekanntlich dadurch, daß man mehrere Afrancesados zu Mitgliedern derselben ernannt hatte. In Saragossa ist die Ruhe vollkommen hergestellt. Nur bei Nachtzeit versammeln sich noch manchmal einige Personen unter den Fenstern des geistlichen Kapitels, und singen Spottlieder voll persoͤnlicher Beziehungen. General Sarsfield ist von seiner Reise in die Umgegend nach Saragossa zuruͤckgekehrt, wo jetzt die Ruhe hergestellt ist. General Gabriel, Gouverneur von Badajoz, ließ neulich, als er erfuhr, daß eine Verschwoͤrung in dieser Stadt im Werke sey, die Garnison mehrere Tage lang unter den Waffen stehen. Der General-Capitain der Provinz, San Juan, der gleichfalls in Badajoz residirt, nahm es uͤbel auf, daß dies ohne seine vorherige Genehmigung geschehen sey; der Gou— verneur erwiederte aber, daß er (der Gouverneur) fuͤr die Ruhe der Stadt verantwortlich sey, und daher auch die da— fuͤr noͤthigen Anordnungen treffen koͤnne; beide haben sich in Berichten an die Regierung uͤber einander beschwert. Der Rath von Castilien hat den Koͤnig in einer Vorstellung ge— beten, den Debit der neuen Bayonner Zeitung in Spanien zu untersagen, und stuͤtzt sein Gesuch auf ein Gesetz, welches alle Spanische Schriften, die im Auslande erscheinen, in Spa— nien verbietet. Es wuͤrde daher wenigstens ein Koͤnigliches Decret erforderlich seyn, das eine Ausnahme zu Gunsten der Bayonner Zeitung gestattet; ein solches soll auch in der