1828 / 292 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

NMaaßregeln, verschiedener Meinung. Es hat sich sasttel⸗ Parthei gebilzet, welche Protestanten und Ka— n zu versoͤhnen sucht. Ihre Absichten sind gut, sie faber nicht mit gehöriger Thaͤtigkeit.

benachbarten Orte ein alter Streit zwischen zwei Partheien wieder aufgeregt worden, in Folge dessen eine Menge Men⸗ schen hanégemein wurden und sich wuüthend mit Schaufeln, Steinen und Sicheln umher schlugen; Einer verlor sein Le—

brachte ich dort zu, studirte die Sitten und Gebräu

Einwohner, untersuchte den ö 23 und die Huͤlssquelln Landes und sammelte alle Nachrichten, welche ich mir schaffen konnte. Darauf wendete ich mich nach Norden

gegen das heutige einzuholen. Die Gazette ist aber so ein— faltig, daß sie diese ganz natuͤrliche Ansicht nicht einmal vor— ausgesehen hat. Ueberdies muß man aber auch noch glauben,

daß sie nicht einmal liest was sie druckt, denn ihr Londoner Correspondent erklaͤrt, daß es in Frankreich nur zweierlei consequente Manner gebe, naͤmlich die Liberalen, welche Herrn Canning gelobt, und die Royalisten, welche ihn getadelt haͤt— ten. Da nun die Gazette sowohl als der vorige Praͤsivent des Minister-Rathes stets mit Herrn Canning einerlei Sin nes gewesen sind, so waͤren wir wohl begierig zu wissen, ob sie als Royalisten oder als Liberale consequent gewesen zu seyn behaupten.“

Das Linienschiff „Duquesne“, die Fregatten „Venus“ und „Thetis“ und die Brigg „Aleibiades“, die schon seit geraumer Zeit in Brest auf guͤnstigen Wind warteten, haben am 14ten d. M. endlich die Anker gelichtet.

Einem Privat⸗Schreiben aus Navarin vom 23sten v. M. zufolge, war die aͤrztliche Commission, welche sich unter der Leitung des Dr. Pariset nach Aegypten begiebt, gluͤcklich in Morea angelangt, und hatte sich sofort, Behufs ihrer schleunigen Ueberfahrt nach Alexandrien, mit Herrn von Rigny besprochen. .

Aus Kalamata schreibt man unterm Z30sten v. M.: „Lebensmittel giebt es hier im Ueberflusse; sie kommen uns aus den Jonischen Inseln zu, welche unter einander wett— eifern, um uns damit zu versehen; sie sind groͤßtentheils wohlfeiler als in Frankreich. Da um die jetzige Zeit hier bei Tage eine druͤckende Hitze herrscht, die Nächte dagegen sehr frisch sind, so hat der General Maison Vorkehrungen getroffen, daß der Soldat unter diesem schnellen Temperatur⸗ Wechsel nicht leide.“

Im Departement des Goldhuͤgel haben die letzten Nach⸗ forschungen uͤber die Ausbreitung des Elementar⸗Unterrichts ergeben, daß von 3130 militairpflichtigen jungen Leuten aus der Klasse von 1827 195 nur lesen, 1064 aber weder lesen noch schreiben konnten. 6

In Orleans hat sich das Geruͤcht verbreitet: der Mexi⸗

canische Congreß habe Herrn Laisné de Villeve que, Deputir⸗ ten des Loiret, 8 Meilen von Vera-Cruz ein Terrain von h00, 009 Morgen als Belohnung fuͤr seine unausgesetzten Bemuͤhungen, Frankreich zur Anerkennung der neuen Suͤd—⸗ Amerikanischen Staaten zu bewegen, und um einen Handels—

Vertrag zwischen Frankreich und Mexiko zu Stande zu brin⸗ gen, abgetreten.

Die Gazette de France meldet die Rückkunft des Grafen von la Ferronnays, mit dem Bemerken: „derselbe werde einige Tage auf dem Lande zubringen und dann sein Portefeuille wieder uͤbernehmen. Auch der Courrier fran— Fais glaubt, daß von der Ernennung eines Praͤsidenten des Minister⸗Rathes in der Person des Herrn von la Ferronnays nicht weiter die Rede sey. Die Sache duͤrfte sich in weni— gen Tagen entscheiden, da der Minister am naͤchsten Sonn⸗ abend (25sten) zur Stadt kommen wird.

Man verkuͤndigt zum Namensfeste des Koͤnigs (4. No— vember) große Befoͤrderungen in der Armee und im Justiz— Departement.

Vor Kurzem ist in Toulon ein Reisender, Namens Caillé, angekommen, der in's Innere Afrika's bis nach Tombuctu vorgedrungen seyn will. Der Messager des Chambres theilt folgenden Auszug aus zwei Briefen desselben an die Central ⸗Tommission der geographischen Gesellschaft mit: „Toulon, 10. Oet. Als ich im Jahre 1824 am Senegal war, faßte ich den Plan, aus meinen eigenen Mitteln eine Forschungsreise nach dem mittleren Afrika zu unternehmen, und die Staͤdte Jenns und Tombuctu zu besuchen, deren Aufsuchung schon so vielen beruͤhmten Reisenden das Leben gekostet hat. Am 19. April 1827 verließ ich Cacandy am Nugnez⸗Flusse und folgte einer Karawane von Mandingos—⸗ Kaufleuten, welche auf dem Niger reisten. Mit Huͤlfe mei— nes Arabischen Costuͤms und der genauen Beobachtung der religioͤsen Gebraͤuche gelang es mir, diese gefaͤhrliche Reise gluͤcklich auszufuͤhren. Ungehindert stieg ich uͤber die hohen Berge von Senegambien und Futa⸗Dhialon, ging durch die Landschaften Kankau und Wasulo u. s. w. und kam nach Timé, einem von mahomedanischen Mandingos bewohnten Dorfe im suͤdlichen Theile von Bambara; dort wurde ich durch eine schwere Krankheit fuͤnf Monate lang festgehalten. Am g9. Januar dieses Jahres setzte ich meine Reise fort; ich besuchte die Insel und Stadt Jenné und schiffte mich auf dem Niger auf einem nach Tombuctu bestimmten Fahrzeuge von 60 Tonnen ein. Nach einer schwierigen Fahrt von einem

Monat langte ich in dieser Stadt an; sie liegt 5 Meilen

durch die Wuͤste zu ziehen, und kam in El Arawan Diese Stadt liegt in einer duͤrren ganz baumlosen sechs Tagereisen noͤrdlich von Tombuectu und ist der

platz fuͤr das Salz, was nach Sansanding und YJamn

bracht wird; ein versengender Ostwind weht dort fortwi Auf meiner weitern Reise nach dem Norben kam ich z

Brunnen von Teligue, acht Tagereisen von El-A Von dorten drang ich tiefer in die Wuͤste nach Nord) Ost zu. Der Boden besteht ganzlich aus Flugsannt Quarzfelsen. Nach einer Reise von zwei Monaten, h den härtesten Entbehrungen verbunden war, langte it lich in Tafilet an, und ging von da nach Fez, Nen Rabat und Tanger, wo ich bei dem Franzoͤsischen Vich sul Delaporte den freundlichsten Empfang fand. Eine lette hat mich von dort nach Toulon gefuhrt, wo ich n Genesung entgegensehe.“ Die Central-Commission ha diese Mittheilungen einstimmig beschlossen, dem ꝛce. Cal der Hand eine Geld-Unterstuͤtzung zu schicken. Großbritanien und Irland. London, 22. Oet. Die Times bemerkt in der Verhaftung des Hrn. Lawleß: „Es muß noch! mehr geschehen, als bisher der Fall war, wenn st Anglesea'ss Verwaltung von allem Verdacht einer ga lichkeit in Sachen der Katholiken und ihrer Gegner in will. Ließ Hr. Lawleß sich aufwiegelnde Reden zu Et kommen, so fuͤhrten auf der andern Seite die Or) eine noch kuͤhnere und gefaͤhrlichere Sprache. Wahn mit seiner Zunge drohete, droheten andere, den Frieht Koͤnigreiches mit Flinten und Bayonetten zu stoͤren derte von Braunschweiger Insurgenten erschienen ha in Monaghan und an anderen Orten, und erklaͤrtn ihre Absicht, ihre Mitbuͤrger mit Gewalt zu untetn ohne auf die Gesetze Ruͤcksicht zu nehmen. Es ist j Gefuͤhl der Rechtlichkeit, wenn man Lord Anglesea un Rathgeber darauf aufmerksam macht, daß, wenn sie st die Verhaftnehmung des Hrn. Lawleß beschraͤnken, der Partheilichkeit schuldig machen. Sie wuͤrden zun gegen des Koͤnigs Regierung bestehende Vorurtheilh gen, daß, was auch seine Mitglieder vorgeben moͤgen⸗ nerlich und unerschuͤtterlich den Orangisten anhaͤngen h Katholiken hassen. Doch im Vertrauen auf den mon und rechtlichen Charakter des Lords Anglesea sind n zeugt, daß er sich nie zum Werkzeuge einer partheiisch litik wird brauchen lassen, und noch weniger, de Stande seyn sollte, zu einer solchen Politik anzuratha Aus Dublin schreibt man, daß Irland ein militi Ansehn erhalte. Nach dem Suͤden und Norden diest nigreiches sind Artillerie⸗Depots beordert worden. At land kommen noch immer neue Truppen an. In Ch wo sonst nur anderthalb Compagnien standen, liegen st ganzes Infanterie Regiment und eine starke Cavalletl theilung. Zu Kilkeney begleitete die Garnison am Sonntage die Andaͤchtigen mit aufgestecktem Bayonntt Kirche. Natuͤrlich machte dies auf die Einwohner allzu guͤnstigen Eindruck. Die Protestanten des N sind auf gefährliche Weise mit Waffen versehen, mi kein Katholik solche ohne besondere Genehmigung der! keit in seinem Hause haben darf. Daher sind alle V welche Katholiken von Orangisten empfangen, Flinten oder Bayonnetstiche. Besonders traurig ist der Zustn Monaghan, wo die Orange⸗Parthei, bei dem Mangel an den groͤßesten Unfug ungestraft begeht. Einen Katholiken, der kein Leids zugefuͤgt hatte, stieß neulich eine bewaffnete? derselben wahrend der Messe zu Clones in Gegenwart zahlreichen Jeomanry⸗Corps nieder und wuͤrde ihn er haben, wenn sich nicht einige protestantische Maͤnnet Mittel geschlagen hätten. Den Uebelthaͤtern wurde Strafe zugefuͤgt. Ein anderer Haufen dieser Me drang am letzten Sonntage in die Kirche des vorgen Ortes, stoͤrte ruͤcksichtslos den Gottesdienst, spielte P Lieder und schoß mit scharfer Ladung auf die nach Ha henden Katholiken. Auf die Vorstellungen, welche Oberst Madden daruͤber machte, antworteten sie: „die gehe ihn nichts an, er solle sich um seine eigenen Angeleger bekuͤmmern.“ Es versteht sich, daß man bei solche fahren auf Wiedervergeltung von Seiten der Katholik nen muß, und daß dieselben an Orten, wo sie die Parthei ausmachen, ihre unterdruͤckten Mitglieder zu. bereit sind. Man sagt, die Regierung von Irland!

noͤrdlich von Kabra in einer Ebene von Flugsand, auf wel— cher nur schwaches Strauchwerk waͤchst. Vierzehn Tage

den Ministern uͤber die ruͤcksichtlich dieses Landes zu

haft Kent, fragt die Times, zu welchem Ende die

n Hinsicht auf die bevorstehende Versammlung in der

siken⸗Feinde sich dort vereinigen wollten? Wenn, fahrt t, ihre Absicht die ist, gegen die Katholiken Bittschrif— zufassen, Jo ist der Plan zwar nicht gejetzwidrig, aber ngerecht und thoͤricht; es ware grausam, ihre hong nwissenheit zu tadeln, wenn gleich alle vernuͤnftige er ihren Verstand bemitleiden, oder mit noch weniger chizen Gefühlen auf sie hinabblicken durften. Sollte ze Absicht darin bestehen, eine Parthei⸗Armee zu bil— mm die Gesetzgebung in Schrecken zu setzen, so moge sirung des Koͤnigs sich vor solchen Versammlungen

der Zeitung von Kent wird denjenigen, welche die niß gehegt hatten, daß nur Besitzer eines Freigutes der des Kenter Braunschweig-Clubs werden duͤrften, schricht ertheilt, daß man, um waͤhlbar zu seyn, nur we Mitgliedern empfohlen zu werden braucht. Die Farbe hat ihren Abschied erhalten; der Wahlspruch achten alten Whigs ist immer noch: „kein Papst— (no Popery), und diese wollen ihn auf blaue Ban— scken lassen und an sich tragen. Dem sind aber die Vhigs entgegen. Embleme und Motto's sind jetzt genstande der Verhandlungen. Die Kenter Zei— bietet sich, fuͤr solche ihrer protestantischen Freunde, bevorstehenden Versammlung nicht aus Parthei— ndern zum Besten der Verfassung beiwohnen wol— Worte: „No Poßery“ auf ihre Baͤnder drucken zu

ie Uümstaͤnde,“ sagt die Norning⸗-Chroniele, „welche uunschweiger bestimmen, ihr Werk mit Kent zu begin⸗ dwahrscheinlich die Lage der Städte in jener Graf— zeche sich meistens an den Graͤnzen derselben, dem! nd der Kuͤste entlang befinden; ferner die große An— Geistlichen in Canterbury und Rochester, und end— Watsache, daß ein bedeutender Theil der Grafschast n Staͤdte besigzt und mit der Geschaͤfts-Welt we— sitindung steht. Wir hoffen, die liberalen Einwoh— Kent, deren es viele geben muß, werden die Noth— st einsehn, ein Opfer zu bringen, um die Grafschaft Compliment zu entschädigen, welches die Braun— p derselben dadurch machen, daß sie sie zu ihrem sake waͤhlen. Man weiß wohl, daß die grotzen den Braunschweigern in dem Verhältniß von 6 zu 1 sind, weshalb die letzteren nur auf dem Lande, wo sokraten und Geistlichen ein unwissendes und von heilen erfuͤlltes Landvolk leiten, ihr Gluͤck zu machen ürfen. Eben so waͤhlte man waͤhrend der Revolu— Vendée und Bretagne als die fuͤr die Insurrection ken Provinzen aus, indem dieselben sich durch Un— it vor allen andern auszeichneten. Auf gleiche Weise mn fuͤr einen aͤhnlichen Zweck wahrend der Rebellio⸗ fUlI5 und 1745 die Hochlande von Schottland. Die elche fortwährend die Reformation und die prote— n Grundsaätze im Munde fuͤhren, sind dem Geiste zrmation fremd; sie sind in ihrem Herzen Katholiken. en den Protestantismus zu verwunden, iudem sie arstellen, als sey er unfaͤhig, sich ohne Criminal— uu schuͤtzen. Ihr Protestantismus besteht in Zehn— te Reformation in gutem Leben. Es ist eine nie— hstische Taͤuschung. Sie erwaͤgen nicht, wie viel hführung ihres Planes der Ehre und der Gluͤckse— er Nation kostet.“ Courier enthaͤlt folgende Nachrichten aus Lime— l5. Oct.: „Hr. Coote, ein Protestant und Rector n, ward auf seiner Nachhausefahrt von Limerick, n Haufen Menschen angefallen, zu denen sich bald rere gesellten, die auf ihn mit Steinen warfen, von ser seinen Wagen zerbrach. Er eilte einer Polizei— , und erreichte mit Hülfe der darin befindlichen nunbeschaͤdigt seine Wohnung. Die Einwohner von len eine Belohnung auf die Entdeckung jener Men— kt. Herr Coöote bekleidet ein obrigkeitliches Amt, am meisten dahin gewirkt, mehrere dortige Moͤr— bericht zu ziehen. Die Anfuͤhrer bei jenem Angriff s Hr. Coote herangefahren kam, mit Kartoffelgra— men Verwandten dieser Moͤrder beschäftigt, und wie sie ihn erblickten, ein gellendes Geschrei, das schnell vergroͤßerte und worauf der erwahnte Ex—

ben und 4 wu den lebensgefahrlich verwundet. Ein Pachter ward von mehreren bewaffneten Leuten in seinem Hause überfallen und beraubt, und vor der Thuͤr eines anderen Mannes der Haushund desselben durch einen Flinten ⸗Schuß verwundet, wie man glaubt, von Menschen, die den Mann haben berauben wollen, aber durch des Hundes Wachsamkeit daran gehindert worden waren.“

Vor einiger Zeit erwahnten wir eines Briefes, welchen ein gewisser Tylden an Lord Harris in Bezug auf die ka— tholische Frage gerichtet, und in welchem er den letzteren wegen seiner orangistischen Grundsaͤtze getadelt hat. Dieser John Maxwell Tylden ist, wie ein Correspondent der Mor—˖ ning Chronicle berichtet, ein Nesse des tapferen Offiziers Sir Same Auchmuty, des Eroberers von Montevideo und Java. Letzterer, dessen Adjutant Sir John Tylden lange gewesen ist, war ein naher Nachbar und Freund des Lord Harris, welcher sich bei der Unterwerfung von Seringapatam auszeichnete. Man wundert sich allgemein, daß der Lord, welcher wegen seiner Gutmüthigkeit allgemein geschaͤtzt wird, sich auf Partheistreitigkeiten und politischen Zwist einlaßt. Bei seiner Ruͤckkehr aus Indien war er, wie man erzah lt gegen die Etiquette so gleichguͤltig, daß er beim Lever des Koͤnigs Georg 1II. mit einer Generals-Uniform und schwar⸗ zen Atlashosen erschien. Temßora mulantur!

Es sind (sagt der Courier) uͤber die gegenwartig zum Untekzeichnen circulirende (lecthin bereits erwahnte) Bitt— schrift der Portugiesischen Loyalisten, und wie es scheint, ge— flissentlich, sehr falsche Geruͤchte verbreitet worden. Diese sollen darin den Brasilignischen Gesandten ersucht haben, sie für ihr Eigenthum, das ihnen durch die gegenwartige Regierung confiscirt worden ist, aus den Summen zu ent— schadigen, welche zur Zahlung der Portugiesischen Divi— dende bestimmt sind. Das ist ganz ungegruͤnket. Denn un— abhangig von der Portugiesischen Anleihe, ist Brasilien zu— folge des Unabhaängigkeit-Traetates, der Krone Por— tugal eine Summe schuldig, deren Zahlung bei dem Ableben Koͤ⸗ nig Johann des Gten durch gegenseitige Uebereinkunft auf— geschoben ward. Aus dieser Summe, die eine Krone der an— deren schuldig ist, verlangen die Loyalisten, und mit Recht, ihre Entschaͤdigung. Die Anleihe mit Portugal, gegen Ver— pfandung des Einkommens vom Tabaks-Monopol in Lissa— bon, ward schon im Jahre 1823 abgeschlossen; die Conven— tion zwischen Brasilien und Portugal aber erst gegen Ende 18275. Letztere ist eine Angelegenheit beider Regierungen, und hat nichts mit der Anleihe zu thun.

In einen Schreiben an den Herausgeber des Courier werden die Thatsachen, welche sich auf die Nichtbezahlung der Portugiesischen Dividende beziehn, ganz anders darge— stellt, als es in dem angefuͤhrten Blatte geschehen ist. Be— sonders sucht der Verfasser jenes Schreibens die Behaup⸗ tung als unrichtig darzustellen, daß das britische Publikum als Eigenthuͤmer der Bons „keinen Anspruch an die Brasi— lianische Regierung habe.“ Die Sache stellt sich nach In— halt des erwahnten Briefes folgendermaaßen: Als der Ver— gleich zwischen Brasilien und Portugal durch Sir Charles Stuart abgeschlossen wurde, willigte Brasilien ein, eine be— deutende Geldsumme als Entschaͤdigung fuͤr die Verluste der letzteren Macht zu bezahlen. Der Kaiser von Brasilien ver— sprach, um diese Schuld abzutragen, die von dem Könige von Portugal in England negoeciirte Anleihe Seiner Seits zu uͤbernehmen, und regelmaͤßig die Zinsen und den zur Ab— loͤsung der Hauptsumme bestimmten Tilgungsfonds abzufuͤh— ren. Als Dom Miguel die Neigung zeigte, sich der Regie— rung von Portugal zu bemächtigen, hoͤrte der Brasilianische Minister in England auf, die Zinsen und den Tilgungsfonds zu bezahlen und verwendete das den Glaͤubigern des Hau— ses Braganza schuidige Geld zur Besoldung der Constitutio⸗ nellen zu Porto und Madeira. „Wahrscheinlich, fahrt der Autor fort, wollen die letzteren das Geld nun in ihre Ta— sche stecken, um sich fuͤr die Verluste, deren sie in Portugal ausgesetzt sind, zu entschaͤdigen.“

Die Times bemerkt in Bezug auf die (im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung mitgetheilte) Nachricht, daß eine Deputation von den gegenwärtig in England ansaͤßigen Por— tugiesen nach Brasilien gehen werde: „Der Kaiser von Bra— silien wird sich als Beschuͤtzer seiner Tochter und als Ver— theidiger ihrer Rechte verpflichtet fuͤhlen, seine ganze Macht aufzubieten, um den Thron wieder zu erlangen, zu welchem seine Abdankung ihr den Zutritt eroͤffnete. Wenn er außer

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lte. Den Sonntag vorher war an einem anderen

den väterlichen Gefuͤhlen noch beruͤcksichtigt, daß Tausende