1828 / 301 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tairischer Ruͤcksicht gegruͤndet. Dieser Schriftsteller macht, schlecht ausgewählten Queilen zufolge, nachstehende lacherliche Angabe: „Die große militairische oder Ackerbau treibende Be⸗ völkerung Irlands beträgt 3,328,874, ist also der militairi— schen Bevölkerung Englands um 1,714,987 uͤberlegen“. Wie kommt es denn, daß während des letzten Krieges drei Vier— tel unserer Armee aus Staͤdtebewohnern bestand? Erfahrene Kriegsmaänner haben uns oft gesagt, daß die schoͤnsten Regie— menter in den Manufactur⸗-Distrikten ausgehoben werden, und daß Glasgow und Manchester mehr Leute zur Armee geschickt haben, als Land-Bezirke von einer Zehnmal groͤßeren Bevoͤlkerung. Das Landvolk muß mit Gewalt zum Heere geschleppt werden; das Recrutiren geht bei demselben nur langsam von statten. Die ganze Behauptung des genannten Obersten ist eine Abgeschmacktheit. Die Londoner Lehrjungen in den Tagen Cromwell's lernten bald die Jeomen schlagen; und die schoͤnen Hochlaͤndischen Regimenter, welche sich durch Geist und Disciplin in dem Kriege auf der Halbinsel so sehr auszeichneten, waren fast allein in Glasgow und Bel— fast ausgehoben worden. Ein Land ist um so machtiger, je groͤ— ßer seine staͤdtische Bevölkerung ist; und gerade weil Irland keine Städte hat, ist es um so viel ohnmaͤchtiger als Eng— land. Die Kraft des Menschen zeigt sich in der Vereini— gung; und nur in großen Staͤdten koͤnnen Vereinigungen von jeder Ausdehnung realisirt werden.

Ueber die letzte Prorogation des Parlamentes aͤußert sich der Globe folgendermaaßen. Man hat die Parlaments- Prorogation bis nach Weihnachten als einen Beweis ange— sehen, daß die Regierung keine Unterbrechung des Friedens befuͤrchte. Dieser Beweis war nicht noͤthig, um zu zeigen, daß keine unmittelbare Absicht zu einer Kriegserklärung vorhanden ist; indessen verbietet uns die bekannte alte Ge— wohnheit der Minister, die Zusammenberufung des Parla— ments bis zum allerletzten Augenb(ick aufzuschieben, aus der gegenwartigen Prorogation irgend eine Schlußfolge in Be— treff der Begebenheiten zu ziehen, die noch 3 Monate vor uns liegen. Gewoͤhnlich wird ein versammeltes Parlament von den Ministern eher fuͤr unbequem als fuͤr angenehm an⸗ gesehen, so lange sie noch in Unterhandlungen mit auswarti— gen Ministern begriffen sind. Wenn man waͤhrend der Par— lamentssitzungen keine unzeitige Aufklärungen verlangt, so wird das Stillschweigen der Minister bisweilen falsch ausge— legt. Das Aufschieben der Parlamentssitzungen ist wichti— ger, wenn das Ministerium Maaßregeln im Sinne hat, die Irland betreffen. Sollte der Herzog von Wellington nicht endlich irgend eine Maaßregel vorzuschlagen haben? oder will er so lange warten, bis beide Partheien so müde sind,

daß sie mit Freuden jeden Vertrag annehmen? Wir fuͤrch—

ten, daß die Umstaͤnde keine Gruͤnde darbieten, ein solches Resultat erwarten zu duͤrfen. Die Zeit hat bis jetzt keine Heilkraft fuͤr Irland bewiesen. Es bewegt sich unter den Mißvergnuͤgten jenes Landes ein lebendiges Prin— cip, daß eher zu als abnimmt. Selbst die Mitglieder der Vraunschweig- Clubs gestehen diese Wahrheit ein, Es kann nicht oft genug gesagt werden, daß Zeitverlust eben so wichtig fuͤr eine Nation, als fuͤr ein einzelnes In— dividuum ist. Die Staaten des Europaäischen Festlandes schreiten vorwaͤrts in Reichthum und Wohlfahrt, und folg— lich auch in Macht; wir koͤnnen unsern Rang nur behaußp— ten, wenn wir alle Kraͤfte entwickeln, die wir besitzen. Un— sere Pflicht ist es, durch Gerechtigkeit und Betriebsamkeit unser Land zum fruchtbarsten, und unsere Nation zur gluͤck— lichten zu machen. Und das so schnell als moͤglich zu thun, ist wichtiger als die Frage uͤber gegenwartigen Krieg und Frieden, weil man zu allen Zeiten in der Lage seyn muß, entweder den Krieg mit Nachdruck fuͤhren, oder den Frieden mit Wuͤrde behaupten zu koͤnnen.

In einem Englischen Morgenblatte heißt es: „Wenn dem katholischen Irland eine Emancipation bewilligt werden sollte, so laͤßt sich hoffen, daß man ihm doppelt so viel Taxen auflegen wird, als es gegenwärtig zu tragen hat. Jetzt be— laufen sich diese nur auf 5 Millionen fuͤr eine Bevoͤlkerung von 7 Millionen Katholiken und einer Million Protestan⸗ ten. Wollen die Katholiken der Schatzkammer jährlich 5 Millionen extra fuͤr die Emancipation zahlen? Die Sache waͤre fuͤr England in Betracht zu ziehen“. Hiebei bemerkt der Globe: „Das von Irland bezogene Einkommen ist ge— ringe, nicht weil die Taxen weniger druͤckend sind, sondern weil das Volk weniger auszugeben hat, als das Englische; diese Ungleichheit gehoͤrt zu den Uebeln, welche die Freunde der Emancipation aus dem Wege zu räumen hoffen. Die tiefe Armuth Irlands ist einer der Beweise, wie schlecht sein Verwaltungssystem ist. Irland zahlt im Verhaͤltniß

zu seiner Bevoͤlkerung weniger Taxen, als das Protestantische!

England, ja selbst weniger als das Katholische Frank und es kann nicht mehr zahlen, so sehr es auch von der tur beguͤnstigt ist“. e,

Nachdem nunmehr selbst der Courier (wie bereitsg erwaͤhnt worden) den Fall von Varna nicht länger zweifeln vermag, giebt er dem Kapudan-Pascha sein zu erkennen, wobei er die Behauptung aufstellt, daß es (wie in Nr. 287 der Staats⸗-Zeitung gemeldet worden, Geheim⸗-Secretair des Kapudan-Pascha, sondern m Secretair des Jussuf-Pascha gewesen seyn konne, (am 8. Oct.) am Bord des Schiffes Paris erschienen um eine Unterhandlung wegen der Uebergabe von Varm zuleiten. Denn es sey augenscheinlich, daß der Kap Pascha selbst kein Anerbieten der Uebergabe gemacht zugelassen habe, da in demselben Bericht weiterhin werde, daß Letzterer unter keiner Bedingung in die K lation habe willigen wollen. Der Courier scheint ganz außer Acht gelassen zu haben, daß nach Inhal von ihm selbst in seinem Blatte vom 8. Oct. mitgethe Kriegs-Berichts der Kapudan-Pascha bereits fruͤher,! auch nur um Zeit zu gewinnen, sich in Unterhandh wegen Uebergabe des Platzes eingelassen, ja sogar pers deshalb eine Unterredung mit dem Admiral Greigh, au Verdeck des Schiffes Kaiserin-Mutter gehabt hatte.

„Die Russen“, sagt der Globe, „haben nun iht herigen Unternehmungen consolidirt, und ihre Stellun sichert, seitdem sie Herren der Kuͤste des Schwarzen bis zum Balkan geworden sind. Jedenfalls ist es g um den unternommenen Krieg mit Leichtigkeit fortseh koͤnnen. Wie klar es auch an sich ist, daß Kaiser Ni sich in einem ernsthaften Kampfe befindet, so sehen doch keinen Grund ab, um einen fuͤr ihn gluͤcklichen gang dieses Kampfes zu bezweifeln.“

Unter die kuͤrzlich bei Dom Miguel in Ungnade thenen Personen, die zugleich ihren Posten verloren,

es im Globe, gehoͤrt auch ein Herr P., der wahren

Regentschaft der Prinzessin verhaftet ward, weil er, de mals an der Spitze eines Verwakltungs-Buͤreaus stand Anhängern des Infanten Nachrichten mitgetheilt hatte,! sie in Stand setzten, ihre Intriguen mit Nutzen for

nen zu koͤnnen. Was die Constitutionnellen betrif durch die Maaßregeln der jetzigen Regierung leiden, s

ben sich außer denen, die bereits verhaftet sind, mehren gesehene Persone an Bord des Franzoͤsischen, im Ta genden Schiffes geslüchtet, wo man sie ebenso gastfrer aufgenommen hat, als fruͤher Hrn. Doyle. Unter diese sonen befindet sich ein sehr talentvoller Advocat, Heri Ferreira Borges, der in Porto in der constitution Sache eine bedeutende Rolle gespielt hat.

Die Bibel-Gesellschaft von Sheffield hat am M unter dem Vorsitze des Lord Milton ihre jaͤhrliche Ver lung gehalten.

Von verschiedenen Collegien und Corporationen in land sind als Beiträge fuͤr das Koͤnigliche Colleginm faͤhr 4200 Pfd. eingelaufen.

In Birmingham ist eine Schule fuͤr Medieinet Chirurgen eroͤffnet worden. ;

In der letzten Ausstellung der Gartenbagu-Gesel in Gloucester erhielt den ersten Preis ein Herr Orm einen, in seinem Garten gezogenen Kuͤrbis der 6 Fuß; im Umfange hatte und 123 Pfund wog; seine Form beinahe kugelrund und die Farbe ein leuchtendes Orange die aͤußeren Fasern bedeckten die ganze Masse wie ein oder wie ein Gitterwerk. Dagegen zeichnen sich in G land die Kartoffeln an Fruchtbarkeit und Groͤße aus, einem Gemuͤse-Garten saßen an einem Stamm 97 4 feln, und in einem andern wog eine einzige Kartof Pfund. .

Von der Großartigkeit Englischer Fabrik⸗-Anlagen Liverpool einen neuen Beweis. Um schaͤdliche Ausdi gen aus seinen Fabrik-Gebaͤuden abzuleiten, erbaute del sitzer einen 219 Fuß hohen Thurm oder Schornstein Ziegelsteinen, der weit uber die Spitze der Liverpoole⸗ Martins-Kirche hervorragt und fuͤr das hoͤchste Gt (von solchem Material) in der Umgegend gehalten wih

In den letzten 5 Wochen wurden in Irland weni 500 Esel eingeführt, zum großen Erstaunen der Bew von denen viele diese fruͤher in Irland wenig ben Thiere noch nie gesehen hatten.

Den bekannken großen Kohlen- und Eisen-Werken Monmouthshire dient die Stadt Newport gewisserm als Ein- und Ausfuhrplatz; dieser sonst unbedeutende

Bi

handlungen wird das Concordat bilden.

dein 'r Biel Kantone Zürch und St.

Beil

r Allgemeinen Preußisch

a g e en Staats⸗Zeitung Nr. 301.

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i eit einiger Zeit taglich an Wichtigkeit. Vor Kur— el in 5 ö 170 Schiffe in einem Tage ein, d gegenwaͤrtig sieht man dort einen Wald von Schiffs— asten. Begquemlichkeiten des Lebens und Luxus halten ichen Schritt mit den immer weiter um sich greifenden ehmungen. ieh eh e einen und Verzierungen des Dubliner Thea⸗ s hatten 70,000 Pfund (ohngefaäͤhr 490,000 Ihlr. Preuß. ur.) gekostet, von denen im Laufe der ersten 6 Jahre dem genthuͤmer . . aus dem Ueberschuß der Ein— uruͤckgezahlt wurden. . r en Courier meldet, daß eine Madame ichton beschlossen habe, eine ansehnliche Summe zur Stif⸗ ig einer Universität in der Stadt Dumfries herzugeben. In Neu⸗Suͤd⸗Wales hat sich die Ausfuhr der Wolle in seßten Jahren sehr gehoben. Im Jahr; 182 wurden r Ha, Ss5, im Jahre 1826 dagegen 552,960 Pfd. ausge rt. Auch die Einkuͤnfte aus den Fischereien sind bedeutend iegen. Die Schiffs -Liste von Sydney fuͤr 1827 ent⸗ st die Angabe von der Ankunft und dem Abgange von 320 Fahrzeugen. t . . aus Jamaica werden die Truppen⸗ shebungen in Columbien mit graßem Eifer betrieben. Es rd unmöglich seyn, daß der Krieg unter sechs Monaten ndet werde, da die Columbische Armee eine ungeheure trecke Weges zuruͤckzulegen hat, bevor . mit den Perua—⸗ n, welche wegen ihrer en, ,, nur defensive ver⸗ den, zusammenkommen kann. H aus Montreal vom 28. v. M. fand rt vor Kurzem eine zahlreiche Versammlung von Irlaͤndern tt, um ihre Landsleute in Irland in ihrer Sache zu un⸗ stůͤtzen, und daruͤber zu bergthschlagen⸗ ob es angemessen „an Herrn Daniel O'Conell wegen seines glaͤnzenden Er⸗ gs bei der Wahl in Clare, ein Gluͤckwünschungsschreiben jehen zu lassen. Unter dem Vorsitz eines Doctors Na⸗ ins Trach wurden folgende Beschluͤsse gefaßt: Die Asso⸗ tion in Montreal „soll heißen: Die Gesellschaft von eunden Irlands in Canada; = ihr Zweck soll seyn. 6 nds zu dilden, um die Katholische Association und die edle ache buͤrgerlicher und religioöͤser Freiheit zu. unterstůͤtzen. zer jaͤhrlich 5 Schillinge beitraͤgt, soll als its i ed en ger n werden; wer 1 Pf. zahlt, dessen Name wird 3. Ta— olischen Association in Irland angezeigt, und er selbst zu

Briefe auf einem Wege erhalten, der das Territorium von

Basel nicht beruͤhre. Die Regierung des letztern Kantons hat

bis jetzt noch keine Abgeordneten nach Paris gesendet. Spanien.

Der Courrier frangais meldet aus Gibraltar, unterm 14. Oct.: „Die Sterblichkeit in unserer Stadt hat dergestalt zugenommen, daß der Gouverneur zwei Wagen zum Fortschaffen der Leichname hat einrichten lassen. Die furchtbare Krankheit dehnt ihre Verwuͤstungen taͤglich weiter aus, und ise bis nach der sogenannten Spitze von Europa und nach dem Landthore gedrungen. Die Regimenter der Garnison haben viel Mannschaft verloren. Es wird den Be⸗ hoͤrden jetzt schon unmoͤglich, die taglichen Buͤlletins uͤber die Krankenzahl mit Genauigkeit abzufassen. Manche Kran⸗ ken kuriren sich selbst mit ganz einfachen Mitteln und ohne aͤrztliche Beihüͤlfe. Die Englischen Aerzte sind von der An⸗ wendung des Merkurs und des Aderlasses ganz zuruͤck gekom⸗ men, und verordnen jetzt nur milde Arzeneien und Ricinus⸗ Oel. Drei unserer besten Aerzte, ein Englaͤnder, ein Jude und ein Spanier, sind von der Epidemie hingerafft worden. Der Spanische Arzt Braulio Lopez, nahm waͤhrend sei⸗ ner kurzen Krankheit nur laues Wasser zu sich; das gelbe Fieber hat ihm schon mehrere Familien⸗Glieder geraubt, seine Frau ist durch dieses Ungluͤck wahnsinnig geworden. Die Subseription, welche eroͤffnet war, um die Armen zu unter⸗ stuͤtzen, hat eine bedeutende Summe eingetragen, die Zahl der Duͤrftigen ist aber zu groß, und die Junta, welche Spar⸗ suppen und andere Unterstuͤtzungen vertheilen laͤßt, hat eine neue Aufforderung an den offentlichen Wohlthaͤtigkeits⸗Sinn ergehen lassen. Das Fieber bedroht auch die Provinz Mur⸗ cia. In den Zeitungen von Cadix lesen wir, daß in Torre⸗ Vieja eine Person am gelben Fieber gestorben sey, worauf die Gesundheits-Junta von Cadir den Befehl ertheilt hat, kein von dorther kommendes Schiff in die Bai einzulassen, und alle Schiffe von den Kuͤsten der Provinz Murcia von Carthagena bis nach wien, hin als verdaͤchtig zu betrachten.“

uͤr kei. Der Courrier de Smyrne meldet aus Smyrna vom 28. Sept. und 4. Oct.: Der Kiaya⸗Bey Suleiman⸗Pascha, Gou⸗ dverncur von Kandien, ist vor einigen Tagen hier eingetroffen. Er ist durch Boudroum gekommen, von wo er in großer Eile hie⸗ her reisste. Er begiebt sich nach Konstantinopel, um der Re⸗ gierung die nachstehenden Thatsachen, deren vollkommene

Verbindung gezahlt. In einem aten BVeschluß heißt es, rde i fat dn: besondere pplitische oder , . wecke habe, sondern nur beabsichtige, ihren Lanz oleulen je . zlaubens die Seegnungen der Freiheit, der Duldung ö ner allgemeinen Wohlfahrt zu verschaffen. Zul 6 usfertigung des obenerwähnten Schreibens an Herrn o⸗

en. . ll n,. September ist zu Montreal der Der icht. des ir Untersuchung der Angelegenheiten Canada , ten lusschusses angelangt und scheint zu . 6 üng zu gereichen. Weizen und Mehl ind se hr im . se stiegen, während die Vorraͤthe dieser Artikel nur sehr . ing find. Sir H. Douglas und der a, . . sin meiner Mission nach Rußland, wegen Graͤnz⸗Bestimmun⸗ en ernannt worden.

Neulich stuͤrzte elcher im Anfange orden ist.

im St. James Park ein Baum um, der Regierung Koͤnig Karls L gepflanzt

Schweiz.

Lausanne, 28. Oct. Der große Rath des Kantons frgan ist auf den sten d. M. zu einer. aufer orden h iche Versammlung zusammenberufen. Ein im kleinen Narhe hurch die Ernennung des Rathes Suter zum Praͤfekten ven Bofingen leer gewordener ping . i . Sibnns . ) den wichtigsten Gegenstand Ver⸗ er besetzt werden, aber 9 . * hen der Staatsrath Vorster uͤber diese Angelegenheit ö en wird, lautet, wie man sagt, keinesweges . . 6 einfache Ratification jener Aete/ sondern dafd 6 daß . hen kleinen Rath, ermaͤchtige, uͤber die Art des ꝛitrit 8 3 nterhandeln. ; .

Xi Oberst Steinmarn, Post⸗-Director in St. e . st am 17ten in Paris eingetroffen, um mit der Franzoͤsischei

Directi ich dem Rathe Hirzel, zu unterhan⸗ General-Direction, gleich de 3 a ,.

Gewißheit wir jedoch nicht verbuͤrgen können, mitzutheilen:; In den letzten Tagen des Monats August wurden zwei vornehme Tuͤrken von den Griechischen Insurgenten in eini⸗ ger Entfernung von der Stadt Kanea getodͤdtet. Ihrem Gefolge gelang es, zu entkommen und die Stadt zu erreichen. Auf die Nachricht von diesem Angriffe versammelte der Sohn eines der Getoͤdteten seine Dienerschaft und stuͤrzte sich mit derselben in die Straßen von Kanea. Seine Klagen, die Verwuͤnschungen, welche er gegen die Moͤrder seines Vaters ausstieß, regten die Tuͤrkische Bevoͤlkerung auf, welche einen Theil der in demselben Augenblicke die Stadt durchstreifen— den Griechen, ungefaͤhr hundert an der Zahl, ermordete. Die Uebrigen fluͤchteten sich in den Pallast des Suleiman⸗ Pascha, wo sie von der Leibwache des Statthalters aufge— üommen und vertheidigt wurden. Dieser Letztere, vor wel— chem die angesehenen Tuͤrken am folgen den Tage er— schienen, verlangte, daß die Urheber dieser Graͤuelthat ihm ausgeliefert wurden, um die verdiente Strafe zu erleiden. Der Commandant der Englischen Kreuz -Schiffe ist ans Land gestiegen und hat sich zu Suleiman / Pascha begeben, welchem er vorstellte, daß, wofern dieser Frevel ungestraft bliebe, dies den vermittelnden Maͤchten Grund geben wuͤrde, die Insel : Candien von der Ottomanischen Macht auszuschließen. So⸗

bald jenes Ereigniß zu Canea bekannt wurde, berief Musta⸗ pha⸗Pascha, welcher daselbst die Truppen befehligt, alle Aga's, und befahl ihnen, mit der groͤßesten Aufmerksamkeit dafuͤr zu sorgen, daß sich eine ahnliche Reaction nicht bis Canea erstrecke, indem er ihnen erklärte, daß sie im Fall von Unruhen die ersten Opfer werden wuͤrden. Er ließ sogleich durch oͤffentliche Ausrufer bekannt machen, daß jeder Musel— mann, welcher sich die geringste Beleidigung gegen einen friedlichen Griechen erlauben wurde, sogleich hingerichtet werden solle. Briefe aus Syra vom 24. Sept. bestätigen diese Begebenheit, laut Nachrichten, welche ein von der In⸗ sel Candien kommendes Schiff dahin gebracht hat. Beim

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