1828 / 308 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die entschiedene Ansicht ausgesprochen habe, daß durchaus nichts, was von der Willensmeinung der, in einer gesetzmaͤ— ßig zusammenberufenen Grafschafts-Versammlung stimmenden Freisassen abweichend sey, jene Wirkung auf die oͤffentliche Meinung hervorbringen konnte, welche sein edler Freund (Winchelsea) hervorzubringen bezwecke. In Folge dessen ist Lord Bexley nun der Abgott, welchen die Braunschweiger anbeten, und alle Journale, welche auf der Seite derselben sind, bitten um Verzeihung, daß sie nur einen Augenblick an der Treue eines so ausgezeichneten Heiligen felt haben. Lord Bexley giebt auch einen Beweis, welche geringe Eigenschaften von einem Politiker erster Große in diesem Lande erfordert werden. Gewiß ward Se. Herr— lichkeit, ohne erblichen Rang, nur wegen seines vermeintli⸗ chen politischen Scharfsinns zur Wuͤrde eines Kanzlers der Schatkammer erhoben; und der Beweis, welchen er von diesem Scharffinn in jener Adresse giebt, ist ohne Frage sehr uͤberzeugend. Er benachrichtigt uns, daß die Lage Ir— lands sehr gefahrvoll sey, daß die Priester angefangen ha— ben, die furchtbarste Macht auszuuͤben, daß sie in allen Graf⸗ schaften die Parlaments-Mitglieder wahlen koͤnnen, und daß bie Irlaͤndischen Protestanten des Beistandes ihrer Engli— schen Confessions-Genossen sehr bedurften. Aber was schlagt denn Se. herr cker vor? Nichts! Er uͤberlaͤßt uns n,, ,, , ohne uns mit einiger Hoffnung zur Vermin— derung derselben zu troͤsten. Er erzaͤhlt uns, daß die katho— lische Association die Privilegien des Parlaments und die Vorrechte der Krone usurpirt habe, daß sie Abgaben aufge— legt, daß sie das Volk zur Bewaffnung aufrege, daß sie den Orden der Befreier geschafffn habe; aber er unterrichtet uns nicht, wie alles dieses verhindert werden konnte; dagegen sagt er uns: die Katholiken seyen nicht so liberal, als man es sich vorstelle, denn die katholischen Priester gaͤben nicht uͤberall den Laien die Erlaubniß, die Bibel zu lesen, und es sey nicht wahr, daß wir die einzige intolerante und verfolgende Nation geblieben waren; denn Spanien und Portugal waͤ⸗ ren noch bei weitem intoleranter, indem sie, mit Ausnahme der Fremden, keine Protestanten duldeten. In den neuen Freistaaten des Spanischen Amerikas sey das Prinzip reli⸗ gioser Toleranz einstimmig verworfen worden, (?) und in Piemont waren die Protestanten auf wenige enge und kleine Gebirgs⸗Thaͤler beschraͤnkt. Bewunderungswuͤrdige Gruͤnde

ohne Zweifel, um Irland in einem Zustande der Anarchie zu

lassen, und England durch die Kosten, welche zur Unterdruͤk⸗ kung Irlands noͤthig sind, zu schwaͤchen. In den Oesterreichischen Staaten sind Katholiken, Bekenner der Griechischen Kirche, Kalvinisten und Lutheraner, neben Juden, Unitariern, Me⸗ noniten, und alle leben im groͤßten Frieden mit. einander. In Deutschland sind 16 Millionen Katholiken, 12 Millionen Lutheraner, 2 Millionen, und daruͤber, Kalvinisten, und uͤberall leben sie in der gyͤßten Eintracht. Alle Staaten dieses großen Lan⸗ des haben, was die Religion betrifft, eine gemischte Bevoͤlkerung, dasselbe findet statt in Frankreich und in den Niederlanden, und nirgend ist auch nur die geringste Verfolgung. England ist ohne Frage das einzige Land in Europa, Piemont aus⸗ genommen, welches verschiedene Religionen enthält, die nicht alle derselben Rechte genießen. In Spanien, Portugal und Italien sind uͤberhaupt keine Protestanten, so wie in Schwe⸗ den und Daͤnemark keine Katholiken. Wenn in Schweden ein Lutheraner von seinem Bekenntniß entweder zur katholi⸗ schen Kirche oder zu den Kalvinisten uͤbergeht, so ist er sei—⸗ ner buͤrgerlichen Rechte verlustig. Die Constitution von Nor⸗ wegen verbietet den Juden, dies Land zu bewohnen. Waͤren aber Katholiken oder Kalvinisten in Schweden, oder Juden in Norwegen, so wuͤrden ohne Zweifel diese intoleranten Gesetze aufgehoben werden. Der Ünterschied zwischen Groß— britanien einerseits und dem kkatholischen Spanien u. Por— tugal so wie dem lutherischen Schweden u. Norwegen ande— rerseits ist, daß die Intoleranz bei uns ein wirklich bestehen⸗ des Uebel ist, wogegen solche in den genannten Laͤndern nur in der Theorie statt findet.“ .

Man hat bemerkt, daß die Irlaͤndischen Tageloͤhner nach vollendeter Arbeit sich zu versammeln pflegen, und wahr— scheinlich Instructionen von gewissen an sie abgesendeten Per— sonen empfangen. Gestern marschierte ein Haufen von 200 . mit voller Musik die Straße von Pall-Mall ent— ang.

Wir erfahren, sagt der Globe, daß die Bank von Eng— land wesentlich von ihren alten Regeln in der Geschaͤftsfuͤh⸗ rung abweicht, besonders in Bezug anf die Abnahme der Gegenrechnungen, indem sie nicht mehr wie fruͤher darin dem Beispiel ehrenwerther Privat⸗Banguiers folgt. Die Gleich⸗ guͤltigkeit, welche man sonst bei allen Gelegenheiten in Hin— sicht auf den Betrag der Gegenrechnung zwischen der Bank

gezwei⸗

und den Einzelnen, die mit ihr Geschaͤfte treiben, aussp giebt sich jetzt nicht mehr kund; und sowohl in Folge Veranderung, als auch der Begebenheiten der letzten z ist es bekannt, daß das Guthaben der Bank bedeuten Mit einem Wort, die Bank bereitet sich zu einem Ueba ge aus dem Verhaͤltnisse des Monopols in ein anderes bei welchem Conkurrenz zu erwarten steht. So vil vernommen, ist die Verringerung in der Cirkulation de nen Noten, welche schon in ziemlicher Ausdehnung stq funden hat, mit bei weitem weniger lokalen Unannehmt ten, als man erwartet hatte, verbunden gewesen. Der meine Verlust fuͤr das Land, die allgemeine Wirkung an Preise, ist offenbar, wie wir immer behauptet haben, nin bedeutend. Der Versuch, welchen die Bank von En angestellt hat, Neben-Banken zu errichten, ist in den Fällen fehl geschlagen.

Wie es heißt, beschaͤftigt sich ein beruͤhmter Juri Abfassung eines Freibriefes fuͤr das Koͤnigs-Collegium, dem Koͤnige zur Bestaͤtigung vorgelegt werden soll. London-Collegium wird wahrscheinlich nachfolgen, wen steres seinen Zweck erreicht. Das Koͤnigs-Collegiun Gelder in den Landstäͤdten einsammeln. Auch das Lond

nicht unthaͤtig und hat seit vorigen Mai-Monat 8

Theilnehmer angeworben; auch hat sich sein Fond dun Geschenk der Herzogin von St. Albans um 300 vermehrt.

Rach Briefen aus Alexandrien hat der Pascha Aegypten 2 Soͤhne seiner vornehmsten Beamten nach land gesandt, um sich in der Englischen Gesetzgebung! richten zu lassen. Hiebei bemerkt ein Englisches Blatz, wenn der Pascha auf diese Weise Alles wissen will, n wissen muß, um seinen Zweck zu erreichen, er lang seyn wuͤrde, bevor die jungen Leute ihren Unterricht: det haben konnten.

Ein junger Mann von 23 Jahren und auslaͤn Abkunft, der eine Anstellung in der Armee hatte, erscht hier vor einigen Tagen in Gegenwart mehrerer Pet die in einem, zum Scheibenschießen bestimmten Loel sammelt waren. In seinen Taschen fand man außer Papieren und etwas Geld, ein Spiel Karten und abu Pique⸗-As mit seiner eigenen Hand geschrieben, die „Cela a été ma ruine“ (Dies war mein Verderben)

Niederlande.

Bruͤssel, 8. Nov. In der gestrigen Sitzü zweiten Kammer der General-Staaten wurde außer nahme einiger Mitglieder, welche darauf ihren Eid l und dem Berichte uͤber einige Bittschriften nichts n delt. Der Praͤsident lud nach aufgehobener Sitzun Praͤsidenten der Sectionen ein, sich in eine Central-⸗C zu versammeln.

Die drei Prinzen, Soͤhne Sr. Koͤniglichen Hohit Prinzen von Oranien, besuchten gestern mit ihrem Ge neur die Menagerie des Herrn Aken.

Deutschland.

Karlsruhe, 8. Nov. Von dem letzthin (N der Staats-Zeitung) erwaͤhnten Vereine, der sich hier, Hinsicht auf die bevorstehende Feier des 22. Nov. M hat, ist nunmehr eine Aufforderung erlassen, und in Gegenden des Landes versandt worden. Nach Inhalt selben scheint dessen Zweck vorzugsweise die Errichtum Lehr-Anstalten zu seyn, in welchen die zu Gewerben best Juͤgend, hauptsaͤchlich der kuͤnftige Handwerker und! wirth, genuͤgende Vorbereitung erhaͤlt,

Passau, 30. Oet. Gestern Abends 8 Uhr ereh sich ein ernsthafter Auftritt zwischen den Mauth⸗Dienern ben Schmugglern, welche, von der Dunkelheit der Nach gunstigt, mit einem Schiffe von Schaͤrting mit Ee Waaren die Mauth umfahren wollten. Allein die M Beamten, hiervon benachrichtet, haben das Schiff an Innbruͤcke mit den Gensd'armen und Mauth-Dienern,; sich in Empfang genommen. Es wurde von beiden 6 gefeuert und mehrere verwundet; unter diesen liegt ein ler rödtlich danieder. Die Schmuggler sind in den C gesprungen, und es gelang ihnen, auf diese Weise zu weichen; auch sollen einige hievon ertrunken seyn.

Spanien.

Aus Madrid vom 23. Oet. meldet die Gazett France: Die Bank von St. Carlos kaufte unter der i tutionnellen Regierung fuͤr 20 Millionen Franken Nati Domainen, welche sie in Schuldverschreibungen auf den bezahlte, und die sie bei Abschaffung der Constitution ve Seitdem hat sie unaufhoͤrlich wenigstens die Ruͤckerstat jener Staatspapiere nachgesucht. Nach dem Gutachten Rathes von Castilien wurden jedoch

ihre Reelamation⸗

iesen. Die Bank ließ sich dadurch nicht abschrecken, ihr such zu wiederholen, und sie hat es erreicht, daß die Sache weitern Untersuchung dem obersten Finanz-Conseil uͤber— en worden ist. Dieses besteht aus unbescholtenen und auf— irteren Mannern, als der Rath von Castilien. Man

f daher hoffen, daß der Ausspruch desselben fuͤr die For—

ungen der Bank guͤnstig seyn und die Frage uͤberhaupt

einem allgemeineren Gesichtspunkte betrachtet werden d, damit die Regierung sich von der Nothwendigkeit uͤber— ge, dieselbe Gerechtigkeit allen Ankaͤufern von National— mainen, also auch den fremden, mit Einschluß derer von 1808 1813 und von 1820 bis 1823, wiederfahren zu lassen. Die nzoͤsissche Regierung sollte diesen Augenblick benutzen, um energische Reclamation zu Gunsten ihrer Unterthanen machen, denen im Jahre 1814 die Besitzungen genommen den, die sie unter Joseph Bonaparte auf Treue und Glau— gekauft hatten, und deren Werth uber 109 Millionen nken betraͤgt. Die Minister erhalten sich in ihren Stellen Feiner Intrigue, deren Ursprung und Ziel zur Kenntniß Koͤnigs gekommen ist. Er soll beschlossen haben, auf die hschlaͤge mancher Personen nicht mehr zu hoͤren. Nach Ankunft eines Couriers aus Catalonien ließ der Koͤnig Kriegs-Minister nach dem Escurial kommen, welcher erhaltener Instruction sogleich hierher zuruͤckkehrte. Se. je scheint mit dem Gange der Dinge in Portugal wenig ieden zu seyn. In San-Sebastian wollen die aus Frank— dahin gekommenen Jesuiten ihre Anstalt und Unterrichts— us den 12. November eroͤffnen. Die Quotidienne schreibt aus Madrid vom Oct.: „Die letzte Franzoͤsische Colonne, aus dem Z3(4sten 36sten Linien⸗Regimente bestehend, marschierte gestern gen durch unsere Stadt. Man wunderte sich daruͤber, die drei ersten Colonnen um die Stadt herum gegangen n, ohne in dieselbe einzuruͤcken. General Gudin soll Ausnahme dadurch veranlaßt haben, daß er bei seiner kehr aus dem Escurial dem Kriegs. Minister sein Ver— en aͤußerte, die Brigade der royalistischen Freiwilligen Madrid unter den Waffen zu sehen. Der Marquis rano aͤußerte zur Erwiederung denselben Wunsch in Be— uf die Franzoͤsischen Truppen. Dem zufolge hatten ge— die beiden Franzoͤsischen Regimenter und die Brigade iesigen Koͤnigl. Freiwilligen auf dem Prado Parade; franzoͤsischen Truppen marschierten unmittelbar darauf Fuencarral weiter. Diese vierte Colonne hat in dem

Pinto zwei Rasttage gemacht. Der Kriegs-Minister w heute die Spanischen Garden vor dem Vicomte Gu⸗ nd dessen Generalstabe manoeuvriren lassen, hat aber naufhöoͤrlichen Regens wegen Gegenbefehl gegeben. Die Colonne der Franzoͤsischen Truppen wird am 18. Nov. ayonne eintreffen; nach ihrer Reise-Route kommt sie Iten in Irun, dem letzten Spanischen Dorfe, an. Bitten der verwittweten Graͤfin von Benavente, Her— von Osuna, deren Sohn, der Fuͤrst von Anglona, nach en ausgewandert ist, hat der Koͤnig dem hohen Kriegs— e befohlen, zu untersuchen, ob der Fuͤrst, welcher Gene— eutenant war, zur Reinigung zugelassen werden könne. Staats⸗Rath Francisco Eampuzano, Vater unseres Ge— en beim Lissaboner Hofe, ist gestorben.“

Das Journal des Débats meldet aus Cadix 21. Oct.: „Das Benehmen des Nachfolgers des Gou— urs Aymerich erwirbt ihm die Achtung aller hiesigen ohner. Die Spanischen Truppen, welche jetzt die hie— Besatzung ausmachen, beobachten die genaueste Ordnung Disciplin. Der hiesige Gesundheits-Hustand ist trotz efaͤhrlichen Nachbarschaft Gibraltar's gut; nur zwanzig chen sind in den letzten vier Tagen gestorben. Da die richten uͤber den Sanitaͤts-Zustand in der Provinz Mur— ht mehr beunruhigend sind, so hat die hiesige Sani— Junta die Maaßregel aufgehoben, wonach kein von Vieja kommendes Schiff in unsere Bai einlaufen , und alle von den Kuͤsten der Provinz Murcia, von agena bis nach Alicante hinab, kommenden Schiffe Quarantaine unterworfen wurden. Die Quarantaine 1e aus Portugal anlangenden Schiffe ist von 15 Tagen Lage vermindert worden.“

Das letzte aus Havanna angekommene Schiff hat die ehende (vor einigen Tagen bereits im Auszuge er— . k der Land? und Seemacht auf Cuba

cht. .

Die Landmacht besteht aus drei Divisionen:

Die Division des Centrums zählt 9,2090 Mann

Did volk, 3200 Reiter und 1050 Kanoniere.

Die oͤstliche Division 5, 020 M. Fußvolk, 440 Rei— ter und 600 Kanoniere.

ö.

Die suͤdliche Division 2,540 M. Fußvolk, 300 Rei— ter und 200 Kanoniere. Zusammen: 22,550 Mann, worunter 19,009 M. ö, . Linientruppen; der Rest ist stehende Miliz.

Die Seemacht besteht aus 2 Linien-Schiffen von 74 Kanonen; 2 Fregatten von 50, 1 von 44 und 1 von 40 Ka— nonen; 1 Corvette zu 40, 1 zu 22 und 1 zu 290 Kanonen; 1 Brigg zu 22, 1 zu 20, 1 zu 18 und 1 zu 14 Kanonen; endlich aus 3 kleinen bewaffneten Fahrzeugen zu 5 Kanonen.

Zusammen 16 Schiffe mit 503 Kanonen.

3nland.

Berlin, 14. Nov. Nach dem Inhalte der im heute ausgegebe⸗ nen Stuͤcke der Gesetz Sammlung befindlichen e einstweilige Fortdauer des Capitalien⸗Indults fuͤr die Credit—⸗ Systeme von Ost⸗ und Westpreußen betreffend, haben Se. Maj. der Koͤnig, wiewohl auch innerhalb der verflossenen drei Jahre der Credit der Landschaften in beiden Provinzen sich wesentlich verbessert, und der Cours der Pfandbriefe ihrem Nennwerthe sich bedeutend angenaͤhert hat, dennoch in Er— wägung dessen, daß nach den uͤbereinstimmenden Berichten der Verwaltungs⸗-Behoͤrden beide Credit-Institute sich noch nicht in dem Zustande befinden, der die Wiederherstellung der unbedingten Aufkuͤndbarkeit ihrer Pfandbriefe ohne Besorg— niß einer Gefahr fuͤr sie selbst und fuͤr die Inhaber der Pfandbriefe gestattet, eine Verlaͤngerung jenes Termins da— hin zu bestimmen geruhet:

daß der Capital-Indult fuͤr die gedachten Credit-Systeme

noch bis zum Weihnachts-Termin 1831 fortdauere und die Landschaft in beiden Provinzen, bei puͤnktlicher Zahlung der laufenden Zinsen, nicht verpflichtet seyn solle, die Auf— kuͤndigung eines Pfandbriefes anzunehmen. Dagegen bleibt die Abkuͤrzung dieser dreijährigen Frist, wenn die Umstaͤnde solche zulaͤssig machen, vorbehalten.

Nach Inhalt einer Bekanntmachung des Koͤnigl. Ober-Praͤsidiums der Provinz Brandenburg (im heutigen Amtsbiatte) haben des Koͤnigs Majestaͤt mittelst Allerhoöͤch⸗ ster Cabinets-Ordre vom 11Iten v. M. den Wiederzusammen— tritt des Provinzial⸗-Landtages der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz auf den 11. Januar k. J. festzusetzen, und den Koͤnigl. General-Lieutenant Herrn von der Marwitz auf Friedersdorff zum Landtags-Marschall, und den Landrichter, Herrn Freiherrn von Houwald auf Strau— pitz, zu dessen Stellvertreter, den Herrn Ober-Praͤsidenten von Bassewitz aber zu Allerhoͤchst Ihrem Commissarius fuͤr diesen Landtag Allergnaͤdigst zu ernennen geruhet.

Nach den (durch's Amtsblatt bekannt gemachten) Rechnungs-Ergebnissen der staͤdtischen Feuer-Societät der Kur- und Neumark fuͤr's Jahr 1827, haben die in demsel— ben liquidirten Feuerschaͤden sich auf 355,033 Rthlr. 10 Sgr. 5 Pf. belaufen, wovon 159,411 Rthlr. 21 Sgr. 4 Pf. auf die Neumark und 195,621 Rthlr. 19 Sgr. 1 Pf. auf die Kurmark kommen; die ausgeschriebenen Beiträge betrugen in Summa 351,995 Rthlr. 6 Sgr.; naͤmlich 137, 153 Rthlr. 14 Sgr. 11 Pf. fuͤr die Neumark und 213,941 Rthlr. 21 Sgr. 1 Pf. fuͤr die Kurmark. An Bestand waren, nach dem Er— gebniß vom 20. Nov. v. J. uͤber die Rechnungen pr. 1825 und 18265: 27,619 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. vorhanden; hiezu kamen an extraordingiren Einnahmen aus dem Resultat der Staͤdte Feuer-Societaͤts⸗Rechnungen des Frankfurter Regie⸗ rungs-Bezirks pr. 1824 und 1825: 1922 Rthlr. 20 Sgr. Pf. Der Bestand am 15. October 1827 betrug danach 25,604 Rthlr. 3 Sgr. 5 Pf. t

Magdeburg, g. Nov. Heute fruͤh zwischen 3 und „Uhr ist auf der Wassermuͤhle, welche unweit des hiesigen Packhofes belegen war und dem Muͤller-Meister Roͤhl ge— horte, Feuer ausgebrochen, und dieselbe bis auf die im Was— ser gestandene Theile niedergebrannt. Den Verhandlungen zufolge ist diese Feuersbrunst eine Folge der Unaufmerksam— keit eines Muͤller⸗Gesellen.

Vermischte Nachrichten.

Ueber die Stadt Odessus, das heutige Varna. (Aus dem Journal von Odessa.)

Odessus war ein am Pontus-Euxinus gelegener See⸗ Hafen in Nieder-Moͤsien, und lag 10 Stunden Wegs von der alten und beruͤhmten Stadt Marcignopolis, der Haupt— stadt Nieder-Moͤsiens, welche diesen Namen zu Ehren der Marciana, Schivester des Kaisers Trajan, trug. Nieder