1828 / 313 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 20 Nov 1828 18:00:01 GMT) scan diff

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Neue gezeigt habe. Ein anderes Mal haben die Türken de en , nicht etwa weil es das Kriegsgluͤck so

wollte, sondern weil Verrath mit im Spiele gewesen sey, und

weil uberhaupt auch in den Reihen der Muselmanner Com— plotte geschmiedet wuͤrden. Eine einzige Betrachtung reicht hin, um dergleichen Fabeln in ihr Nichts zuruͤckzuweisen. Beide Voͤlker, welche sich gegenwartig an den Ufern des Schwar⸗ zen Meeres bekaͤmpfen, sind von Natur kriegerisch; die Kampfe, welche sie sich gegenseitig liefern, lassen beiden Theilen keine Zeit, sich mit Nebendingen zu beschaͤftigen und innere Zwistig⸗ keiten zu erregen. Von beiden Seiten sind Religion, Glaube,

Nationalsinn die mächtigen Triebfedern des Kampfes. In

allen Landern hat man die Bemerkung gemacht, daß der Krieg die verschiedenen Interessen an einander knuͤpft, nicht sie von einander trennt, und daß schon so manche Macht zur rechten Zeit ihr Heil darin gefunden hat. Uns scheint, daß

das Schauspiel, welches der Kampf zwischen Rußland und

der Tuͤrkei darbietet, so imposant sey und von beiden Seiten einen so heldenmuͤthigen Kraftaufwand darbiete, daß er unse— ublicisten billig zu ernsteren Betrachtungen als den

ren 3 . J Fabeln, die sie uns auftischen, Anlaß geben sollte.“

Der Constitutionnel sucht in einem Aufsatze „uͤber die gegenwaͤrtige Lage des Ministeriums“ abermals zu bewei— sen, daß die Besorgnisse des Landes mit jedem Tage ernsterer Natur werden, und daß hieran lediglich die Furchtsamkeit und Unentschlossenheit der Minister Schuld seyen; Niemand koͤnne sich verhehlen, daß die Anarchie, die so lange im Lande geherrscht habe, jetzt in die Verwaltung uͤbergegangen sey; Frankreich sey eine Nation, die nicht bloß vegetiren, sondern wachsen und gedeihen wolle, und es sey sonach Sache einer klugen und geschickten Regie⸗ rung, die Schmarotzer⸗Pflanzen auszurotten, die den Lebens— saft des Staates an sich zoͤgen und dessen Gedeihen verhin—⸗ derten; die Congregation 8 noch immer ihr Haupt, und . uͤberall den 66 Gang der Verwaltung. „In die⸗ er sturmbewegten

das Wahl⸗Gesetz das einzige Brett, an dem wir uns aus dem

Schiffbruche retten koͤnnen; laßt uns daher fest daran halten; es wird uns immer an ein schuͤtzendes Ufer tragen. Gewiß

wird man uns nicht beschuldigen, daß wir grundlose Besorg⸗ . gelungen ist, im Innern Afrika's bis nach Tombultu in

nisse erregen; Niemand hat mehr Vertrauen zu einer Ver⸗ waltung, die uns dessen wuͤrdig schien, bewiesen als wir; aber, als Vorposten der Volks⸗Freiheiten, wuͤrden wir uns strafbar machen, wenn wir bei dem Anblicke des Feindes nicht Lärm schlagen wollten.“ . .

Deer Eourrier frangais sagt in einem Aufsatze uͤber die Graͤnzen und die . Griechenlands unter An— derm: „Die wichtige Frage uͤber die Graͤnzen dieses neuen Staats wird nun bald die Cabinette beschaͤftigen, welche sich in das ruhmvolle Patronat einer gegen den Untergang kaͤm⸗ pfenden Nation getheilt, und dadurch zu Schieds⸗-Richtern über das Geschick derselben gemacht haben. Wird Griechen⸗ land seine Graͤnzen bis nach Eubda, dieses mit eingeschlossen, ausdehnen? Wird es Attika, Boͤöotien, Phocis und Aetolien

umfassen, oder die Landenge von Korinth zur Graͤnze erhal⸗

ten? Fuͤr die Freunde Griechenlands, und wir gehoͤren un— ter dieselben, ist der weiteste Umfang unstreitig der beste; sie wuͤrden es besonders beklagen, die klassischen Ruinen Athen's, den heroischen Boden von Attika, Boͤotien und Phoeis unter eine finstere w t zuruͤckfallen zu sehen.“ „Selbst wenn man die Griechen auf den Peloponnes be⸗ schraͤnkt“, heißt es weiterhin, „werden sie das wieder wer—

den, was sie waren, ein großes Volk. Mit den Elementen

des Gluͤckes, welche ihr Land in seinem Schooße birgt, wer—

den sie bald alle Wunden, welche die Sklaverei und der Ver⸗

tilgungskrieg ihnen schlug, geheilt haben. Der Umfang der Halbinsel ist groß genug; die Bevoͤlkerung beträgt gegenwäaͤr⸗ tig kaum vier bis fuͤnf mal hundert tausend Seelen. Der Reichthum des Bodens ist so groß, daß Morea allein mit seinen Erzeugnissen drei Millionen Einwohner naͤhren kann. In kurzer Zeit wird es mit Olivenbaͤumen und Weinstoͤcken bedeckt, und jede Spur von Ibrahim's Verwuͤstungen wird verschwunden seyn. Das Gel und die Rosinen von Korinth geben diesem Volke reiche Handelsmittel. Der Maulbeer Baum gedeiht; die Baumwollen-Pflanze ist hier so schoͤn wie in den Thaͤlern Macedoniens; das alte Elis oder die Ebenen von Gastuni haben Ueberfluß an Ge—

treide und Vieh. Die Produkte der heißen und der gemaͤ⸗

ßigten Klimate stehen neben einander, unter diesem Himmel der dem Italiaͤnischen an Schoͤnheit gleich kommt. Sichere und bequeme Haͤfen, wie Navarin und Napoli di Romania u. s. w. oͤffnen sich aller Orten fuͤr die große und kleine Schifffahrt. Der Griechische Staat besitzt als natuͤrlicher Erbe des Tuͤrkischen Staats und der Moscheen, zwei Drittel

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der Oberfläche und kann nach Belieben daruber schalten

Partheien der Deputirten-Kammer in ihrer gegenwaͤn

die 250 Pairs, die in der Regel bei wichtigen Verantg

gegeben habe, Herrn Béranger in seinem Prszesse zu

eit,“ schließt das gedachte Blatt, „ist

der Börangerschen Lieder vorher befragt worden sey, sich voͤllig einverstanden damit erklaͤrt habe. 4

s Land! welches fast vor sich selbst zuruͤckschaudert!“ . ist das Unwillkommene, die Schattenseite des Ge— es Das Willkomm ene ist der Anfang eines Reae— Systems die Erscheinung bewaffneter Haufen in fast al⸗ hellen des Königreichs. Jett sind sie tlein, aber die Tharjache, ie sich nicht auf einen Punkt beschranken, zeigt, wie ailgemein Bunsch sey, dem jetzigen System ein Ende zu machen. Manche jalt-Herrschaften haben sich langer als andere erhalten, die denselben Unterworfenen Handel, Ackerbau, Kuͤnste leben und fuͤr ihren Kunstfleiß angemessene Belohnungen Ermuthigungen gefunden haben. Aber hier stockt aller

gebe allen Griechen, die sich niederlassen wollen, Lande gegen maßige Abgaben, und er wird die Quelle der oͤß chen und besondern Wohlfahrt vermehren; aus der ) von Thessalonien, Macedonien, Epirus und den Nacht genden werden die von den Tuͤrken unterdruͤckten Ch herbeieilen. Das neu erstandene Griechenland errichm Rom ein Asyl und die Luͤcken seiner Bevoͤlkerung w bald ausgefuͤllt seyn. Von den Inseln des Aegaͤischen! res und des Archipels, wie von einem prächtigen Guͤrtel geben, erwartet der Peloponnes nur die ersten Strahleß Europaͤischen Civilisation, um seine Reichthuͤmer zu ten. Dem Ackerbau, dem Gewerbfleiße und Handel erg werden die Bewohner desselben taͤglich an Gluͤck und zunehmen.“ Herr Cunin⸗Gridaine, Mitglied der Deputirten⸗Kan fuͤr das Dept. der Ardennen, Fabrik⸗Inhaber und Pris des Handels-Gerichts zu Sedan, und Herr Saglio, 26 des Nieder⸗Rheins, haben den Orden der Ehren⸗ erhalten. ; Herr von Saint-Chamans elassificirt die verschiqh

enschliche Geist, welcher auf keinen andern Gegenstand

Lihn nicht nur an den Bettelstab bringt, sondern auch ersbnliche Freiheit und das Leben unsicher macht. Wir und erwarten daher, daß dies Reactions-System tag— an Kraft und Anzahl zunehmen werde, und daß wir Nachrichten zu verkuͤndigen haben werden, welche Je— der wahre Freiheit liebt, und dem das Gluͤck und die fahrt seiner Mitmenschen am Herzen liegt, mit Trost Freude erfuͤllen. 9

„Weil wir uns“ (sagt dasselbe Blatt) „nicht bei jeder genheit in die innern Angeiegenheiten anderer Länder sen weil wir, mit aller Vorliebe fuͤr solche Einrich— en, die darauf berechnet sind, die Freiheit anderer Natio— zu befoͤrdern, nicht glauben, daß wir das mindeste Recht

Zusammenstellung in folgender Art; Rechte Seite, 15 putirte; linkes Centrum, 130; rechtes Centrum, 90; Seite, 60. In der erblichen Kammer theilt der Ven

gen stimmen, in 120 von der rechten Seite, 80 vom i Tentrum und 50 vom linken Centrum. „Eine Meinn meint der Verfasser, „welche der der linken Seite der putirten⸗Kammer gleich kaͤme, giebt es in der Pairs mer nicht und kann es auch nicht geben... Es heißt, daß Herr Dupin der Aeltere die Absicht

chmen, hat man den ungereimten Schluß gezogen, als ie Minister Sr. Maj. sich gegen die wahre Ehre und sffahrt des Landes, und gegen die Rechte Britischer Un⸗ lanen gleichguͤltig bezeigt hatten. Wo ihr Dazwischen⸗ n zweckmäßig war, hat es rasch und entschieden stattge⸗ en wo Gegenvorstellungen erforderlich waren, sind sie Nachdruck geschehen, und wo sie keinen Erfolg hatten, an zu staͤrkeren Maaßregeln geschritten. So z. B. soll Ministerium in der Sache Aseole's, eines in Lissabon afteten Englaͤnders, nicht nur dessen Befreiung, sondern Ersatz fuͤr seine Verluste gefordert haben und nicht Ersatz, sondern Bestrafung des Polizei⸗Beamten, der derhaftete uͤberdem hat dasselbe, dem Vernehmen nach, bestimmte Frist gesetzt, in welcher Dom Miguel in diese rungen zu e,. oder Repressalien zu gewaͤrtigen habe. Ker die meiste Kraft besitzt, macht nie den meisten Laͤr—⸗ der Entschlossenste prahlt nicht. Wir haben jederzeit sptet, daß es der Regierung nie an Energie fehlen wird, Bgilt, die Rechte Britischer ÜUnterthanen zu vertheidigen.“ Nach dem Hampshire Telegraphen ist das Russische hhwader, welches auf seiner Fahrt nach dem Mittellaͤndi— Meere hier erwartet wurde, zu Spithead angekommen vor Anker gegangen. Es besteht aus einem Linienschiff

theidigen. Das Journal de Rouen, welches diese! richt als authentisch mittheilt, bemerkt dabei: dieser schluß sey um so uͤberraschender, als Herr Dupin, wie allgemein behaupte, uͤber die Schicklichkeit der Herant

SHert August Eailis, der Franjösische Reisende,

dringen, ist vor einigen Tagen hier angelangt. Er s 28 eher alt und hatte schon im Jahre 1819 an ger 6 dition des Majors Gray Theil genommen. Daß hn welches er in Tombuktu bewohnte, war dicht neben wnst gen gelegen, das der Major Laing im Jahre 185 hatte. „Seine naiven Erzählungen,“ bemerkt der Ni teur, „sind fern von aller Uebertreibung, und flohen lebhafteste Interesse ein; das gluͤcklich vollbrachte Unten men verdient unstreitig eine ausgezeichnete Belohnung.) Caillé ist bereits von dem See-Minister hoͤchst wohlwe aufgenommen worden.“ . . Der Oberst Fabvier ist nach einem zweitägigen Af halte in Nancy bereits wieder hieher zuruͤckgekehrt. Briefen aus Italien zufolge ist die erste Abtheilum n,. Ibrahim-Pascha's am 11. Oct. vor Alexandrien gelangt. . ö.

sanonen und zwei Briggs von 20 Kanonen. Die Fre— eist ein ausgezeichnet schoͤnes Schiff, eben so sind die ggs in ihrer Art schoͤne Schiffe. Sie werden morgen am Montag nach Malta weiter gehen; von der Zuruͤck— t des Geschwaders des Grafen Heyden aus dem Mittel— sischen Meere hat man nichts gehoͤrt. Unsere Flotte un⸗ Sir Pulteney Malcolm wird wahrscheinlich durch den artiate und Windsor⸗Castle verstaͤrkt werden. ; Der Courier theilt Folgendes aus einem Morgenblatte „Einem gut verbuͤrgten Geruͤchte zufolge, soll unsere ierung nach empfangener Nachricht von der Absicht des

Großbritanien und Irland. London, 11. Nov. Der Gesundheits-Zustand Maj. des Koͤnigs ist zwar noch etwas schwankend, dot finden Hoͤchstdieselben Sich besser als vor 3 Wochen. Dir terschriften Sr. Maj., deren Zuͤge einige Zeit her mit sa cher und zitternder Hand geschrieben waren, sind jetzt fest und kraͤftig. ͤ * Die bereits gemeldete Krankheit des Herzogs von! rence bestand in einem heftigen krampfartigen Zufall, ihn noͤthigte, mehrere Tage das Bett zu huͤten. Ein war der Paroxismus so stark, daß er lebhafte Besorgnz regte; er hielt aber gluͤcklicherweise nicht lange an. Wah seiner Reise auf dem festen Lande hatte der Herzog! ähnlichen Zufall, den aber seine vortreffliche Constit uͤberwand. In diesem Augenblick befindet sich Se. Kll Hoheit viel besser. . Es scheint, daß noch Truppen nach Irland gehen st und daß in wenigen Tagen 2 Compagnicen der Königl Artillerie von ö abgehen werden. Die Truppem muß in diesem Lande schon sehr groß seyn. Wir haben, sagt ber Courier, diefen Morgen aus Lissabon erhalten, die zwar nicht von neuerem Di sind, als die mit dem letzten Packetboote gekommenen, w

ecken und die Tuͤrken zu noͤthigen, das Gebiet von Athen erlassen, dem Franzoösischen Cabinet unmittelbar rstellungen gemacht, mit dem Bemerken: daß dieser eral im Begriff sey, diejenigen Grenzen zu uͤberschreiten, he ihm, in Uebereinstimmung mit Großbritanien, von im eigenen Hofe vorgezeichnet worden seyen. Das Fran⸗ che Cabinet, seinen eingegangenen Verbindlichkeiten treu, in vollkommener Anerkennung der Gerechtigkeit dieser von Majestaͤt Ministern ihm gemachten Gegenvorstellung, un⸗ glich durch den Telegraphen nach Toulon den Befehl ndt haben, ein Schiff nach Griechenland auszuruͤsten, um General Maison Instructionen zu uͤberbringen, Inhalts n er von seinem Vorhaben sofort abzustehen habe. Gluͤck— rweise hatten aber bereits die Englischen und Franzoͤsi⸗ Admirale den Zweck der Expedition richtiger in's Auge t, als der Ober-Befehlshaber, und durch die ihrer Seits indessen Nachrichten von gemischtem Charakter, willkom selben gemachten Gegenvorstellungen das Absegeln der und unwillkommene Dinge auf einmal melden. Die Ledition verhindert; sonst wuͤrde die letzte Depesche viel— kuͤhrlichen Verhaftungen, Einkerkerungen und Confiscat t zu spaͤt angekommen seyn. Es ist sehr erfreulich, diese dauern noch fort, und man kann von Portugal sagen: Freinstimmung unter den Franzoͤsischen und. Britischen

del, aller Ackerbau, alle Kunst und Wissenschaft, und

lenkt wird, concentrirt sich ganz gegen ein System, wel

n, darauf zu bestehen, daß sie solche Einrichtungen bei sich

oßfuͤrst Michael) von 82 Kanonen, einer Fregatte von

serals Maison, seine Operationen uͤber Morea hinaus zu

Ministern zu sehen, um so mehr, als der Punkt, bei welchem sich dieselbe bekundet vat, in der gegenwartigen Krisis des Kriegs zwischen Rußland und der Pforte von der wesent— lichsten Wichtigkeit ist.“

In der Times (aus welcher der Courier allem Ver— muthen nach das Obige entlehnt hat) ist noch folgende Be— merkung eu ug fr. „Was Morea betrifft, so mochte die Tuͤrkei in den Andeutungen Frankreichs, Englands und Oester— reichs Gruͤnde genug finden konnen, sich zu beruhigen, allein in Bezug auf die Berfahrungs⸗Weise des Generals Maison und der drei Admirale durfte man wohl berechtigt seyn, an— zunehmen, daß die Tuͤrken, im Unwillen uͤber eine ihnen zu— gefuͤgte Ehrenkräukung, leicht alle Regeln der Klugheit aus den Augen setzen, und wenigstens an Frankreich, wenn nicht sogar auch an England, den Krieg erklären konnten. Eine solche Erklarung gegen beide Alliüirte oder einen derselben, wuͤrde die Aufmerksamkeit der Tuͤrkei, verderblicherweise fuͤr sie, von denjenigen kriegerischen Anstrengungen ablenken, durch die allein sie die dringendste Gefahr von sich abweh— ren, auch wuͤrde dieselbe fast eben so entschieden den diplo—⸗ matischen Einfluß der Europaͤischen Machte hemmen, welcher

wie wir fuͤr gewiß annehmen jetzt in Begriff ist, sich,

in Unterhandlungen zur Beendigung des ungluͤcklichen Kampfs oder Abwendung seiner moͤglichen Folgen, zu bethätigen. Die Entscheidung der Frage uͤber die kuͤnftigen Graͤnzen Griechenlands scheint durch die, fuͤr den Augenblick aller— dings hintertriebene fernerweite Operation des Generals

Maison von Neuem ajournirt zu seyn.“

Gestern ward eine Versammlung der Britischen katho— lischen Association hieselbst unter dem Vorsitze des Herzogs von Norfolk gehalten. Man beschaͤftigte sich mit der Frage: ob es angemessen sey, beide Haͤuser des Parlaments zu er⸗ suchen, die Aufhebung der auf den Roͤmischen Katholiken lastenden gesetzlichen Beschraͤnkungen in Erwaͤgung zu ziehen. Der Herzog von Norfolk begann damit, daß er den Ver— sammelten zu dem Resultate der Zusammenkunft zu Peneden⸗ Heath Gluͤck wuͤnschte. Diese Versammlung sey eher gluͤck— lich als betruͤbend fuͤr die Katholiken gewesen. Demnaͤchst ward ein Schreiben des Lord Clifford vorgelesen, in welchem sich der Lord wegen seines Nichterscheinens entschuldigte und

die Anwesenden zur muthvollen Vertheidigung der vorliegen⸗

den Frage aufmunterte. Hr. Quin trug die Bittschrift vor, welche seiner Meinung nach dem Parlamente einzurei⸗ chen sey. Hr. Robinson stimmte fuͤr die Annahme der— selben. Die Braunschweiger, sagte er unter andern, sind

die letzten Ueberbleibsel eines Geschlechts, welches rasch von

der Oberflaͤche der Erde verschwindet. Sie koͤnnen die schnelle Verbreitung der Kenntnisse unter dem Volke nicht ertragen. Sie sind Personen aͤhnlich, die ein Schiffbruch auf eine Eisscholle geschleudert hat, und welche mit derselben in ein milderes Klima schwimmen, wo der gebrechliche Gegenstand, auf welchen sie ihre Hoffnung bauten, unter ihnen zerschmilzt und sich in Wasser aufloͤsst. Hr. Hunt vertheidigte sich ge—

gen einen in oͤffentlichen Blaͤttern auf ihn gemachten Angriff.

Man habe geaͤußert, er wolle sich der katholischen Emancipa—

tion widersetzen, bis eine vollkommene Parlaments⸗Reform

bewirkt seyn wuͤrde. Dem sey indessen nicht so: im Gegen⸗ theil habe er immer die katholische Emancipation, selbst wenn sie ohne alle Bedingungen zugestanden werden sollte, verthei⸗ digt. Hr. E. M. Don nel bemerkte, er wuͤrde die Katho— liken fuͤr Verraͤther halten, wenn sie sich die Emancipation unter Bedingungen gefallen ließen. Eine Emancipation un—⸗

ter Sicherheitsleistungen von Seiten der Katholiken sey ein

groͤßeres Uebel als die jetzige Lage der Irlaͤnder. Hr. Dr. Tollins aͤußerte jedoch, man wuͤrde schwerlich den Katho— liken ein unbedingtes Anerbieten in jener Beziehung machen; und Hr. Blount meinte, sie seyen es sich selbst schuldig, irgend ein Anerbieten der Art anzunehmen, sobald es sich nur mit ihrer Ehre und Gewissensfreiheit vertruͤge. Pr. Wade stellte die gewohnlich geaͤußerte Besorgniß, die den Katholiken bewilligten Zugestaͤndnisse wuͤrden die Anglieani— sche Kirche in Gefahr bringen, als unbegruͤndet und unge— recht dar; die Sicherheit der Kirche wurde am Besten da—⸗ durch erhalten werden, wenn sie Andern das thue, wovon sie wuͤnsche, daß es ihr geschehe. Die Bittschrift wurde an— genommen, und man bestimmte, daß dieselbe dem. Qberhause durch Graf Grey vorgelegt werden sollte. Der Courier bemerkt uͤber diefe Asfociation: sie trage die Elemente ihrer baldigen Aufloͤsung in sich. Er sucht die Mitglieder dersel— ben, besonders den Herzog von Norfolk, Herrn Hunt,

M Donnel (et hoe genus omne, wie er sich ausdruͤckt) laͤ—⸗

cherlich zu machen und faͤhrt uͤberhaupt, troß dem, daß an⸗ dere Blätter wiederholentlich die besimmte Erwartung aus— gesprochen haben, der Herzog von Wellington werde Etwas

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