1828 / 320 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 27 Nov 1828 18:00:01 GMT) scan diff

Beitrag an die Kosten und die Wahlart der Domherren gesetzt seyn werden; mit der Unterhandlung hiefuͤr n gierung zu beauftragen und als einzige Grundlage der die bereits fur den Kanten Bern festgesetzte Wahln Domherren und den Vorbehalt des verheißenen Exhortn Breve (demnach kein den Regierungen unangenehmer? moͤge gewahlt werden) zu bezeichnen; sich fuͤr diese Un kunft die Ertheilung der Ratifikation und des hohe

Der Columbische Vice-Consul, heißt es im Globe, hat angezeigt, daß die Regierung von Columbien beschlossen habe, die Zweige des offentlichen Einkommens, welches ge⸗ setzlich zur Bezahlung der Englischen Anleihen bestimmt ist, zu verpachten, und die daraus geloͤseten Gelder in die Hande eines Bevollmaͤchtigten der Bons-Inhaber, falls diese ein⸗ willigen sollten, zu legen. Wenn der Ertrag der Einkuͤnfte

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Allgemeinen Preußischen Staats-⸗-Zeitung Nr. 320.

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nicht zureichen sollte, um die gegen die fremden Glaͤubiger uͤbernommenen Verpflichtungen zu erfuͤllen, so wird die Re⸗ gierung allen Vorschlaͤgen der Bons-Inhaber zur Herbei— schaffung groͤßerer Mittel ihr Ohr leihen. Es ist merkwuͤr— dig, daß die Mexicanische Regierung, welche doch ziemlich bedeutende Einkuͤnfte hat, noch keinen solchen Schritt ge— than hat. .

Einem Mexicanischen Blatte zufolge haben die Herren Exeter und Wilson, Englaͤnder, das ausschließliche Privile⸗ gium erhalten, die Ottern, Bieber, Buͤffel und andere wilde Thiere in dem Gebiete von Neu-Mexico und Califor— nien zu jagen.

Laut Singapore Blaͤttern sind die Gesetze von England daselbst am 22. Mai in volle Wirksamkeit getreten. .

Von der Ostindischen Station ist der Champion zuruͤck— gekehrt; auf den dort zuruͤckgelassenen Schiffen war Alles ge— sund, obgleich auf dem festen Lande die Cholera morhus herrschte. In politischer Hinsicht fand vollkommene Ruhe

statt.

Laut Nachrichten aus Pernambuco hat der Kaiser von Brasilien beschlossen, fuͤr die Zuruͤckhaltung Brasilianischer Schiffe zu Lissabon Repressalien zu gebrauchen.

Mauritius-Blaͤtter bis zum 10. August enthalten einen Befehl zur Errichtung einer neuen Handels-Kemmer.

Deutsch land.

Muͤnchen, 19. Nov. Se. K. H. der Prinz Karl und mehrere angesehene Personen sind heute nach Tegernsee ab— gereist, um J. K. H. der Kronprinzessin von Preußen zu Ihrem Namensfeste die Gluͤckwuͤnsche darzubringen. Fuͤr die verwittwete Koͤnigin von Sachsen, Tante Sr. Maj. des Königs, wird auf vier Wochen Hoftrauer angelegt. Naͤch— ster Tage soll ein neuer Zoll⸗-Tarif erscheinen.

Stuttgart, 20. Nov. Seine Koͤnigliche Majestaͤt sind gestern Abend von Hoͤchst Ihrer Reise nach Weimar in erwuͤnschtem Wohlseyn hier wieder eingetroffen.

Es war waͤhrend Seiner Koͤniglichen Majestaͤt Aufent— halt in Weimar, als Hoͤchstdieselben durch einen daselbst am 15ten d. M. aus St. Petersburg eingetroffenen Courier die Nachricht von dem Hintritt Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Mutter von Rußland erhielten.

Seine Koͤnigliche Majestaͤt und das gesammte Koͤnig— liche Haus sind durch diesen Todesfall um so mehr in die tiefste Betruͤbniß versetzt worden, und beklagen diesen uner— setzlichen Verlust um so inniger, als die verewigte Kaiserin Sich stets durch die zaͤrtlichste Anhaͤnglichkeit an die Koͤnig— liche Familie und an das Land Ihrer Durchlauchtigsten Ah— nen auszeichnete, und jederzeit die aufrichtigsten Gesinnungen von Wohlwollen gegen die Koͤnigliche Familie bethaͤtigte.

Wegen des Ablebens Ihrer Majestät der Kaiserin Mut— ter von Rußland wird die Hoftrauer von heute an auf zwoͤlf Wochen nach den bereits angeordneten Abstufungen

angelegt.

Karlsruhe, 21. Nov. Aus allen Theilen des Landes kommen uns Nachrichten zu, welche bezeugen, mit welchem treuen Sinn die Badner ihrem Fuͤrstenhause zugethan sind. Ueberall, im ganzen Umfange des Vaterlandes, herrscht die froheste Regsamkeit, die gleich schoͤne Gesinnung, das Ge— burtsfest Karl Friedrichs wuͤrdig zu feiern.

Oesterre ich.

Wien, 19. Nov. Auf Allerhoͤchste Anordnung wird fuͤr weiland Ihre Majestaͤt die verwittwete Kaiserin von Rußland, Maria Feodoro wna, die Hoftrauer heute, den 19. November, angezogen, und durch sieben Wochen, namlich die ersten drei Wochen die tiefe, dann die letzten vier Wochen die mindere Trauer getragen werden.

Schweiz.

Zuͤrch, 19. Nov. Der große Rath des Kantons Aar— gau hat bei seinem Wiederzusammentritt am 10. Nov., nach Beeidigung des neuernannten Herrn Regierungsraths Huͤr— ner, die Berichterstattung der Commission uͤber die Anträge der Regierung hinsichtlich der neuen Organisation des Bis— thums Basel angehört. Hr. Regierungsrath v. Reding trug, als Berichterstatter der Mehrheit in Abweichung von den Antraͤgen der Regierung, darauf an; den festen Willen des großen Raths auszusprechen, der Uebereinkunft der Dio— zesanstände vom Maͤrz 1828 und somit dem Bisthum Basel

im Namen des Standes Aargau beizutreten, so bald der

Placets vorzubehalten; die verlangte Publikation der im Frickthal vor ihrer Annahme nicht zu gestatten in gen die einseitig geschehene Einverleibung des Frickth das neue Bisthum Basel eine Verwahrung in das! koll niederzulegen. Doctor Feer bestand, wollte, so lange es die Negierum ausdruͤcklich verlangte, uͤber die Grun dlagen einer Unt lung nicht eintreten, oder, wenn solches dennoch beliebt dieselben abweichend von der Mehrheit in Hinsicht den art der Domherren und verschiedener anderer beruͤcksichti werther Verhaͤltnisse aufstellen. trag darauf, dem kleinen Rath fuͤr den erhaltenen z zu danken Raths zu erklaren, durch Unterhandlung mit den Di Staͤnden, die seit dem 14. Februar nicht gepflogen! sind, eine gemeinschaftliche Bisthums⸗-Einrichtung zue zu bringen; inzwischen aber wegen der einseitig gesch Zutheilung der Bezirke Rheinfelden und Laufenburg! Bisthum Basel die Protestation nicht bloß in das P niederzulegen, sondern dieselbe in angemessener Form treffenden Behoͤrde zu uͤbergeben. den Berichte wurde auf den folgenden Tag verschohz die Sitzung nach Anhoͤrung einer confidentiellen Mitt des kleinen Raths uͤber das eingetroffene paͤpstliche 6 tions-Breve und einiger minder erheblichen Gegenstam zehoben. Die ganze Sitzung vom 11. Nov. wun Berathung der Bisthums-Angelegenheit, welche bis Nachmittags dauerte, ausgefuͤllt, und bei dem laͤngst: ten und vielseitig beleuchteten Gegenstand diesmal wenig gehoͤrt. gen gg der Mehrheit der Commission nicht besser a einfache und unbedingte Annahme des Concordats sen

Die Minderheit, welche einzig aus

Sie beschraͤnkte ihre

und nochmals die Bereitwilligkeit des

Die Berathung dit

Auf der einen Seite suchte man zu zeigen,

welche es gegenwartig ohne Uebereilung nicht zu thun koͤnne; was dann auf der andern Seite mit der Et zugestanden wurde, daß die Mehrheit nur in einer ligeren Form die Antraͤge der Regierung wiederhhl der Minoritaͤts-Meinung der Commission hauptstzs gegenstehe, daß die angetragene Unterhandlung mt jetzigen Umstaͤnden zu nichts mehr nuͤtzen koͤnnte. Abstimmung ergab sich eine entschiedene Mehrheit Najoritäaͤtsantrage der Commission, worauf jemand Minoritaͤt die Abzaͤhlung der Stimmen oder eines mehrs verlangte, dessen Ergebniß, wie die Aufnahme ben bewies, sie ihrerseits nicht scheuen durfte. Anf Folge dessen noch erhobene Bemerkung, daß nach r tragenen Circumseription auch die reformirten Bej alten Aargau's, die nicht in das Bisthum gehoͤrten, ben zugetheilt wuͤrden, fand die Mehrheit der Com fuͤr gut, die gewuͤnschte Redactionsaͤnderung in ihte

Schlußantraͤge aufzunehmen, und statt „der gesammteh

lischen Bevoͤlkerung des hiesigen Standes“ dem großen vorzuschlagen: „mit der katholischen Bevoͤlkerung de Bisthum Konstanz getrennten und der zum ehevorigeh thum Basel gehoͤrigen Landestheile des Kantons.“ dieser Redaction wurde der Beitritt beschlossen.

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Die Gazette de France schreibt aus Bare

vom 7. November: „Der General⸗Capitain unserer hat als Praͤsident der Gesundheits-Junta hier und in Staͤdten Cataloniens am 3. d. M. bekannt machen daß sowohl er selbst, als der General-Vicar und die Behoͤrden, zur Empfangnahme der Geldspenden fuͤr gluͤcklichen Einwohner von Gibraltar bereit seyen. Huͤlfe dringend noͤthig sey, so bitte er um reichlit schnelle Gaben.“

Portugal.

Die neuesten Londoner Blatter theilen folgende richten aus Lissabon vom 8. Nov. mit: ) „Es ist erst wuͤrdig, mit welcher Begierde man Nachrichten von jungen Koͤnigin zu erhalten sucht.

) Ueber Paris haben wir keine Berichte von so neu tum. Wir muͤssen also abwarten, ob und in wie weit sten Pariser Blaͤtter vorstehende Nachrichten bestaͤtigen oder nicht.

Trotz der militat

sen und buͤrgerlichen Inquisition werden die auf sie habenden Blaͤtter zu Tausenden abgedruckt, und nicht ich ganz Lissabon, sondern auch uͤber ganz Portugal tet. Deshalb ist in der Hofzeitung vom ö5ten d. ein Befehl vom Ministerium der Justiz und der geistli⸗ sngelegenheiten gegen die Urheber solcher Nachrichten welche, wie in jenem Befehle behauptet wird, nicht find, sondern hier gedruckt wuͤrden. Man hat in ner Verordnung neue Untersuchungen angestellt, in⸗ nd der Schuldigen zu Viele, als daß man alle fest— oder dem Verbote der Verbreitung solcher Berichte, ick geben koͤnnte. An den Mauern und innerhalb len des Pallastes Dom Miguel's hat man Proela—⸗ n Dom Pedro's und heftige Ausfaͤlle gegen den In⸗ und dessen Mutter angeheftet gefunden. Das Regi— welches in der Nacht, wo dies geschah, den Pallast ee, ist verurtheilt worden, ein ganzes Jahr lang un— tt Wache zu thun. Da es ein Miliz-Regiment ist, sstentheils aus Arbeitern und Handwerkern besteht, nun ein ganzes Jahr hindurch nichts verdienen koͤn— werden nicht nur dadurch viele Familien in das bitterste stuͤrzt, sondern auch die Stimmung gegen die bestehende ing aufgeregt. 17 Schildwachen sollen außerdem, nach rmilitairischer Bestrafung, nach Afrika geschickt werden. Nov. dem Namenstage der Koͤnigin Charlotte und nigs von Frankreich, zogen die Franzoͤsischen Fahr— leichwohl nur die Franzoͤsische Flagge auf, damit es eine, als gelte die Ehrenbezeugung der Königin. An n Tage war auch Cour, zu welcher sich jedoch nur venige Personen, aber mitten unter den Damen des auch eine ganze Compagnie Koͤniglicher Freiwilligen, e und Gemeine vermischt, zu allgemeiner Verwunde— sffanden. Die Guerilla's des Nordens nehmen täglich ft zu. Eine von ihnen ist in Basto eingedrungen,

saͤmmtliche Gefangene befreit. Diese kuͤhnen Par⸗ her zeigen sich oft in der Nähe von Porto, wodurch sirden dieser Stadt, welche sich nicht mehr auf die sverlassen koͤnnen, in großen Schrecken gesetzt sind. Soldaten mißtraut man Einigen, weil sie Neigung ste ausgesprochen haben, Anderen, weil sie nicht be— uerden. In Elvas ist das 3. Cavallerie⸗Regiment, vegen seiner Anhaͤnglichkeit an Donna Maria da lekannt ist, den 2 Infanterie⸗Bataillons, die Dom zugethan sind, entgegen getreten. Schon waren heile zum Kampfe bereit, als die Behoͤrden sich ins sclugen, den Cavalleristen Genugthuung verschafften, Ilben nach Portalegre zu marschieren bewogen. Zu Major sind ahn liche Auftritte zwischen dem 8. Cavallerle⸗ nt und einem von Priestern geleiteten Jaͤgerbataillon len; in Folge dessen ist das erstere nach Evora ent— rden. Zu Alemtejo lehnte sich ein bedeutendes In— Detaschement auf, weil es die Loͤhnung nicht erhielt, man ihm dafuͤr, daß es Gefangene nach jenem Orte ke, versprochen hatte. Die Soldaten liefen mit dem iich die Straßen: „Es ist schimpflich, daß man ein geringschaͤtzig behandelt. Freimaurer und Malhados nicht mehr, aber an ihrer Stelle rebellische Rauber.“ tragen floͤßte solchen Schrecken ein, daß man ihnen , und ihnen kein Leides zufuͤgte. Drei reich bela⸗ hhife sind, auf der Fahrt von Brasilien hieher, von gekapert worden. Einer der Letzteren verfolgte auch Uugiesische Corvette Lealtade, welche ihm indessen ent— d am 4 ten hier angelangt ist. Laut Nachrichten aus ten hatte man sich in Terceira entschlossen, sich bes— tertheidigen, als es in Madeira geschehen ist. Die h Times berichtet, daß von Neuem ein Britischer i in Lissabon eingekerkert worden, und daß alle Vor— nodes Britischen Consuls, und selbst des Grafen , den Dom Miguel nicht zur Freilassung desselben haben.“

Türkei und Griechenland. „Oesterreichische Beobachter enthaͤlt folgendes ssantinopel den 29. Oct.: „Am 15. d. M. erhielt die bie erste Nachricht von der Besitznahme Varna's Russischen Truppen, aber von so unsicheren und

Lden Angaben uͤber den eigentlichen Hergang dieses

é begleitet, daß man sich veranlaßt sah, den Bo— yBasekt ye 8 Ro (dae ĩ 8 1Baschi ins Lager des Groß-Veziers abzuordnen, um

bestimmtere Aufschluͤsse daruͤber zu erhalten Nachde Sultan von den Umstan den, 53 . e e r fuͤhrt hatten, näher unterrichtet war, beschloß er sogleich, den Groß⸗Vezier Mehmed Selim Pascha, welchem zur Last faͤllt, nicht mit gehoͤriger Kraft und Thätigkeit zum Entsatze der Festung gewirkt zu haben, abzusetzen, und ihn, mit Ungnade, nach Gallipoli zu verweisen. An dessen Stelle wurde der Kapudan Pascha, Izzet Mehmed Pascha, der sich durch die standhafte Vertheidigung Varna's, nachdem der Platz bereits aufs Aeußerste bedraͤngt, und an mehreren Stellen Bresche geschossen war, so ruhmvoll ausgezeichnet hatte, zum Groß— Vezier ernannt, und ihm, nebst dem Siegel des Großherrn, als dem Symbol der hoͤchsten Machtvollkommenheit, das ge⸗ sammte Vermoͤgen, ja selbst das Feld⸗Geraͤthe des abgesetzten Groß⸗Veziers, uͤberantwortet. Jussuff⸗Pascha von Seres, der durch den ploͤtzlichen Uebertritt mit den Seinigen ins Russi—⸗ sche Lager den Kapudan Pascha außer Stand setzte, die Fe⸗ stung langer zu halten‘), ist durch ein Fetwa des Mufti in die Acht erklaͤrt, und sein saͤmmtliches Vermoͤgen fuͤr den Staatsschatz in Beschlag genommen worden.

Seitdem die Pforte sich in Kenntniß von dem Falle Varna's befindet, werden die militairischen Ruͤstungen mit ver⸗ doppeltem Eifer betrieben; die vor einiger Zeit eingestellte Con⸗ seription saͤmmtlicher Moslime der Hauptstadt und Aufzeichnung der waffenfaͤhigen Individuen ist wieder vorgenommen worden; Kriegs⸗Vorraͤthe, Geschuͤtz und Munition gehen ohne Unterlaß zur Armee; taͤglich treffen Truppen aus Asien, vorzuͤglich Cavalle⸗ rie, hier ein, und setzen ihren Marsch , nach kurzem Aufent— halte, fort. So sind namentlich in den letztverflossenen Ta⸗ gen die Ayans von Karahißar, Aidin, Kastamunt, Bired— schik, und Bandurma, und unlaͤngst auch der maͤchtigste un⸗ ter den Derebeghen Anatoliens, Tschapanoglu, mit mehreren Tausend Reitern hier durchgekommen. Auch ist neuerlich wieder ein Transport Russischer Gefangener, nebst dreißig Wagen mit Fahnen, Gewehren, Uniformen, Trommeln und andern Trophaͤen aus den letzten vor Varna gelieferten, fuͤr die Tuͤrken guͤnstigen Gefechten in der Hauptstadt angelangt.

Nicht ohne Befremden hat man in den letztverfloßnen Wochen mehrere Schiffe aus dem Schwarzen Meere hier an⸗ kommen gesehen, welche nicht nur Butter, Kaviar und an— dere Victualien, mit Ausnahme von Getreide, sondern auch Hanf, Schiffseile, Eisen und dergleichen, als Kriegs⸗Contre⸗ bande angesehene Artikel, mit Bewilligung der Russischen Regierung, geladen hatten. Kaum hatte die Pforte von der Ankunft dieser Schiffe aus Russischen Haͤfen Kenntniß er⸗ halten, als sie erklaͤrte, daß auch sie ihrer Seits von der fruuͤher angeordneten Sperre des Schwarzen Meeres abgehen, und eben so vielen, mit getrockneten Fruͤchten und andern suͤdlichen Producten beladenen Schiffen die Fahrt nach dem Schwarzen Meere gestatten wolle, als Fahrzeuge mit Ladun⸗ gen aus Rußland hier anlangen wuͤrden. In Folge dessen haben bereits einige Sardinische und Oesterreichische mit ge⸗ trockneten Fruͤchten beladene Schisse ihre Fermans zur Fahrt nach dem Schwarzen Meere erhalten.

Die allgemeine Zeitung Griechenlands vom 4. Oet. zeigt an, daß der Groß-Admiral von Griechenland (so nennt ihn diese Zeitung), Lord Cochrane, nach einer acht— monatlichen Abwesenheit, am 30. September, am Bord des neuen griechischen Dampfschiffes Hermes, zu Poros ange— langt sey.

Die (Augsburger) Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgendes Schreiben aus Genf, 14. Nov.: „Der Courrier de Smyrne, der unter Tuͤrkischem Einflusse von Franzoͤsischer Hand geschrieben wird, gefaͤllt sich seit einiger Zeit darin, den Grafen Capodistrias, Griechenlands wuͤrdigen Praͤsiden⸗ ten, mit Tadel und Vorwuͤrfen zu uͤberhaͤufen, und dabei auch haͤmische Seitenblicke auf den Obersten Heidegger zu werfen, die auf ein Haar aussehen, wie Blicke des Neids und der nationellen Scheelsucht. Der Haupt-Vorwurf, der dem Praͤsidenten gemacht wird, besteht nicht etwa in Man— gel an Kenntnissen, Redlichkeit und Energie, sondern darin, daß er in der Landes-Administration mehr Fremde anstelle als Einheimische. Damit kann nur die niedere Verwaltung

) Nach den (von uns mitgetheilten) Russischen Kriegsbe— richten und anderen damit uͤbereinstimmenden Nachrichten, konnte die Festung, in dem zerruͤtteten Zustande, in welchen sie durch die Belagerung versetzt war, sich nicht laͤn ger halten.