selben vorhanden. Unsere tapferen Krieger sehen mit gerech⸗ tem Vertrauen der Ergreifung von Maaßregeln entgegen, die Ihrer Weisheit vorgelegt werden sollen. Verlieren wir
nicht aus dem Auge, daß die Unabhängigkeit der Reiche der
Bundesgenossen bedarf; im Innern ist es das Volk, nach Außen zu das Heer. Abgeordnete der Nation, erfuͤllt Eure ehrenvollen Auftraͤge! Bestrebt Euch, jene milde Freiheit zu verewigen, die jeden Buͤrger vor Unterdruͤckung sichert, ohne in die Autoritaͤt des Monarchen einzugreifen. Steht der Regierung in ihren gemeinnuͤtzigen Entwuͤrfen bei, be— denkt, daß sie die National-Wuͤrde ohne Eure Mitwirkung nicht aufrecht erhalten kann. Durch beharrliche Wach samkeit hat sie den ihr anvertrauten Schatz nicht allein der buͤrgeelichen Garantieen, sondern auch der politischen Rechte, unberuͤhrt zu erhalten gewußt, ohne deren Genuß es kein Vaterland fuͤr uns giebt. — Adel, Geistlichkeit, Buͤrger und Bauern, wir zusammen bilden das Gewebe des Staats: machen wir, daß es unaufloͤslich sey! Ich wieder— hole Ihnen, meine Herren, die Versicherung meines Köoͤnig⸗ lichen Wohlwollens.“ ; . . Hierauf verlas der Hofkanzler einen Bericht uͤber die Verwaltung des Koͤnigreichs seit der Schließung des letzten Reichstages, worauf der Landmarschall und die Redner der drei andern Staͤnde die uͤblichen Antworts-Reden hielten. Deut sch land.
Dresden, 22. Nov. Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Lucca sind gestern Nachmittags halb 4 Uhr wiederum von hier ab⸗ und nach Wien gereist. J
Hamburg, 25. Nov. Auf den in London statt gefun—⸗ denen Fall der Consols um 1 pCt., der Russischen Fonds um z pCt. und der Daͤnischen um R pCt. hat an unserer Boͤrse keinen weiteren Fall der Fonds, als den von JpCt. bewirkt. Der eigentliche Grund des Sinkens in London soll eingetre—⸗ tener Geldmangel seyn; es scheint indeß, daß der wahre Grund der ist, daß die Contre⸗Mineure ein Manoeuvre aus⸗ gefuͤhrt haben, um sich ihre schuldigen Fonds billiger zu stellen.
Die naͤchste Englische Post muß uͤber den behaupteten Geldmangel das Naͤhere melden. Anfangs der Boͤrse war es hier matt, in der Mitte gefragt, und gegen Ende wieder mehr geoͤffnet. Oesterr. Metallig. November 96. Partial⸗ Oblig. 1255. Bank⸗Aetien 1102. Russ. Engl. Anl. 913. Russ. Anl. Hamb. Cert. 863. Preuß. Engl. Anl. von 1818 983; von 1822 981. 1363, sämmtlich Geld und Notirungen. In Wechseln hatte London Geld, Amsterdam und Paris war sehr begehrt. Pe⸗ tersburg zu Breslau Kc. Frankfurt, Augsburg und Wien zu lassen. Leipzig Geld. Disconto 2 pCt. Paris 2 Mon. 187. Pe- tersburg gr. London 13 Mark S8 Schill.; kurz 13 Mark 97 Schill. Amsterdam 2 Mon. 35. 37; kurz 35. 27. Augs⸗ burg 6 W. 146. Frankfurt a. M. 14653. Wien 1463. Breslau 154.
Frankfurt a. M., 22. Nov.
Der heutige Tag, der in dem ganzen Großherzogthum Baden, als der hundertjaͤhrige Geburtstag des verewigten Großherzogs Karl Friedrich von Baden, gewiß mit der innigen Ruͤhrung gefeiert wird, die dem Andenken eines so vortrefflichen Fuͤrsten gebuͤhrt, ist auch hier durch ein großes Gastmahl bei Sr. Excellenz dem Großherzogl. Badenschen Herrn Bundestags⸗Gesandten Frei⸗
herrn von Blittersdorf gefeiert worden. Die meisten hier anwesenden Herren Gesandten, so wie Mitglieder der Mili⸗ tair⸗Lommission und mehrere Personen aus hiesiger Stadt, wohnte diesem Diner bei.
Frankfurt a. M., 23. Nov. Im Laufe der verwi— chenen Woche konnte man in Folge verschiedentlich verbrei⸗ teter unguͤnstigen Geruͤchte einige unbedeutende Aenderungen in den Coursen der Oesterreichischen Effecten bemerken. Doch war im Allgemeinen der Geschaͤftsgang und Umsatz ziemlich lebhaft. Das successive Steigen der Effecten⸗Course zu Pa⸗ ris, London, Amsterdam und Wien wurde dabei von unsern Boͤrse⸗Maͤnnern nicht unbeachtet gelassen: Metalliques, welche auf 95 rz, so wie Bank⸗Actien auf 1305, Partial auf 124, 100 Fl. Loose auf 1553, 4pCtige Bethmannische auf 727 und 41pCtige auf 8iz gewichen waren, hoben sich sehr schnell wieder. Mit jedem Boͤrse⸗Tage wurden in allen diesen Ef— fecten⸗Sorten fuͤr baar ansehnliche Kaäͤufe gemacht, und zwar kamen die Papiere dabei meist in feste Haͤnde, woraus sich erklaͤrt, daß der Mangel effectiver Stuͤcke Metalliques und Bank⸗Actien merklich fuͤhlbar wurde. Bei unseren Tages— Speculanten fuͤr's Fallen war fuͤr den vierten Theil des Zins—⸗ genusses dieser Effecten bis ult. Nov. willig in Prolongation anzubringen. Auf Zeitkaͤufe zeigen sich in Oesterr. Fonds sehr wenige Abgeber, indem nun der Glaube an weiteres Steigen der Papiere festen Grund zu fassen anfaͤngt. In
Dan. Anl. 603. . Loose
haben, Spanien und Portugal Geld und Briefe.
Praͤmien auf Bank⸗-Actien, daß man solche bis uh. De ber beziehen kann, wurde Vieles gethan. Fuͤr Partial seit einigen Tagen Auftrage am Platz. Auch fuͤr pe . Staats -Schuldscheine zeigt sich Frage, und olche gut anzubringen. In Baierschen und Darmstaͤdtz Fonds war es stille; doch hielten sich die Course seht Baares Geld ist fortdauernd im Ueberfluß am Platz
Wechsel⸗Geschaͤften blieb es die ganze Woche sehr still
Dien mehr oder weniger ausgeboten. Dis conto 3. jeld.
Frankfurt a. M., 24. Nov. Nach einer zin glaubwuͤrdigen Aussage hat der Herr Landgraf von 9 burg gestern mit dem Hause Rothschild eine Anleihe 900, 000 Fl. abgeschlossen, deren Zinsen zu 5 pCt. l Das fruͤhere Hollaͤndische Anlehn des Landgraͤflichen H von 200,000 Fl. wird dabei al pari in Zahlung gegeben. Cours der Obligationen des letzten Anlehns war circa n
Spanien.
Der Courrier fran gais meldet aus Madrid yg November: „Die Regierung hat den Don Navarro? glan, der seit dem Freiheitskriege zuruͤckgezögen in] lebte, wieder in seinen Grad als General-Major einqh Die Nachrichten, welche sich uͤber die Finanz-Operan unseres Staates verbreitet haben, enthalten einige Unge keiten. Folgendes sind authentische aus officiellen geschoͤpfte Details: Die Regierung hat mit unserem Pn Banquier Aguado eine Anleihe von 240 Millionen (60 Millionen Fr.) zu 5 pCt. abgeschlossen. Herr M hat außerdem einen Vorschuß von 20 Millionen Realn Millionen Fr.) gemacht, und es uͤbernommen, die erste lung nach dem vom Grafen Ofalia mit unseren Eng Glaͤubigern getroffenen Abkommen zu leisten, Alles mit ; jaͤhrlicher Zinsen. Anfangs sagte man, der Staat hahe die Tabacks-Revenuͤen als Hypothek gegeben, wir wissen aber zuverlassig, daß er auch saͤmmtliche Einnahme der gungs-Kasse verpfaͤndet hat. Man zweifelt, daß der der durch eine Clausel des Vertrags sich verpflichtet hat einer bestimmten Zeit keine neue Anleihe zu schließen, seine Beduͤrfnisse wird bestreiten koͤnnen. Die Konig
milie wird den 26. oder 28. Madrid verlassen, um die
denz im Pardo zu beziehen. Man hat noch nicht erf was aus dem angeblichen Amerikanischen Bischofe gen ist; sein Secretair, den man verhaftet hat, ist ein auhe⸗ tener Moͤnch, der den Betruͤger in Frankreich kennch ln und in seine Dienste trat. Der General⸗sCapitain bag Cuba hat von der Regierung Befehl erhalten, alle in hö
befindlichen Neger, die auf gekaperten Sklavenschiffen gen
worden sind, nach Spanien zu schicken; wo man sie mi risch einuͤben und unter die Regimenter vertheilen wird.? Oestreichische Gesandte bei unserem Hof, Graf Brunetti, st einer Reise, die er seiner Gesundheit wegen nach Wien gen
hierher zuruͤckgekehrt. Man muß befuͤrchten, daß das
Havana mit Depeschen und der Correspondenz fuͤr den
zen September abgesegelte Packetboot untergegangen ist
dem Handelsstande von Coruna gehoͤriges Schiff, das li in Spanien angekommen ist, lichtete mit jenem Packeth zugleich in Havana die Anker; ein heftiger Sturm hatt aber nach einer Fahrt von einigen Tagen getrennt. —
Catalonien ist die apostolische Parthei geschaͤftig, neue ruhen anzuschuͤren. Einige vierzig Personen, unter i ein von Rom kommender Emissair der Apostolischen, sind haftet worden. Aus Andalusien wird gemeldet, daß gelbe Fieber sich auch in der Umgegend von Gibraltar ga hat. Briefe aus Granada erzählen, daß ein wegen A nahme an den Complotten der Apostolischen zum Tode! urtheilter Oberst-Lieutenant, Namens Soto⸗-Mayor, am“; vor seiner Hinrichtung entflohen ist.“
— Die Gazette de France schreibt von der Sy schen Graͤnze unterm 10. Nov.: „Täglich kommen“ Menge junger Leute an, die sich nach der Anstalt der J ten begeben. Die Municipalitaͤt von San-Sebastian durch eine Depesche der Regierung benachrichtigt worden,! die Missionairs den 16ten d. M. ihre Predigten begim werden.“
Portugal. Der Constitutionnel und der Courrier frang
schreiben aus Lissabon vom 5. November: „Der Gebwm
tag der Koͤnigin Charlotte, welcher kurz auf den Dom
guel's folgt, wurde gestern eben so ruhig und still gefen Dom Miguel soll sich kalt gegen seine Mu Ein einziger von den Portugiesis Consuln im Auslande hat bis jetzt Dom Miguel anerkan
wie jener. benommen haben.
naͤmlich der Consul in Marocco. Die officielle Zeit zeigt diesen Anerkennungs-Aet, der aus Marocco von
hristan des
tirt ist, an. Die Verhaftungen werden immer haͤu— nd treffen auch die erklaͤrtesten Miguelisten. Vier rte aus Alemtejo, die bei den Cortes von Lamego im Miguel's Erhebung auf den Thron gestimmt ha— nd genothigt gewesen, nach Spanien zu entfliehen. fe des Kriegs-Ministers, Rio Pardo, ist verhaftet „weil er Klagen gegen die Regierung hat laut wer— sen. — Gestern wurde das Namensfest des Koͤnigs ankreich gefeiert. Herr Blanchet gab einen glaäͤnzen— (al, dem die Offiziere der Franzoͤsischen Kriegsschisse, inden Consuln und die angesehensten hier ansaͤssigen ischn Kaufleute beiwohnten. Der Justiz-Minister, ea, hat am 3, d. M. (wie bereits gestern erwahnt ) den General-Polizei-Intendanten benachrichtigt, gaufruͤhrerischen Broschuͤren heimlich in Porto und druckt worden, und daß der Koͤnig deshalb die Richter beider Staͤdte beauftrage, mit der groͤßten it den Verfassern und Verbreiteren dieser Schriften Hhschen und sie als des Majestäts⸗Verbrechens im Grade schuldig zu verurtheilen. — Die Absolutisten, ie Polizei zu sprechen erlaubt, wollen wissen, daß die fionnellen Guerilla's von den Truppen Dom Miguel's worden seyen, in diesem Falle wuͤrde aber die Ga— lisboa nicht stillschweigen. Auch ist die Guerilla pa Pinto im Norden, und die von Goes im Suͤden igreichs viel zu bedeutend, als das man sie so leicht en konnte.“ Die Quotidienne dagegen meldet, abweichend von Nachrichten: „Wenn Manche sich zu schnell von den n, welche Uebelwollende verbreiteten, in Schrecken ßen, und die Legitimitaͤt den revolutionairen Gue— egenuͤber in Gefahr glaubten, so koͤnnen sie sich jetzt ruhigen; es ist außer Zweifel, daß die Heldenthaten welche, wie man sagt, berufen waren, der Sache edro's den Sieg zu verleihen, sich auf einige Raͤube— chtaͤnkt haben, uͤber die sie vor den Gerichten werden haft ablegen muͤssen. Die vom Justiz-Minister an zzei-Intendanten erlassene Verfuͤgung gegen die Ver— 1d Verbreiter rebellischer Schriften wird alle Be—⸗ n der Uebelwollenden laͤhmen; ihr Stillschweigen sinlanglich, daß sie nicht mehr hoffen duͤrfen, durch zeruͤchte die öffentliche Meinung zu taͤuschen; denn bie officielle Nachricht von der gaͤnzlichen Vernich⸗ ser Banden erhalten. Gestern war ein gluͤcklicher die Bewohner der Hauptstadt, es war der Geburts— önigin Charlotta Joaquima, die sich durch Muth indhaftigkeit so viel Verdienste um die Portugiesische erworben hat. Der junge Fuͤrst bewies seiner bei dieser Gelegenheit dieselbe Liebe, dieselbe Zaͤrtlich⸗ immer. Uebelwollende, welche von einem Mißver— jwischen beiden erlauchten Personen sprachen, sind esmal oͤffentlich und foͤrmlich Luͤgen gestraft worden. — plomatischen Mittheilungen sind hoͤchst lebendig und ben mit Grund, daß Alles nach dem Wunsche der n ausfallen wird.“ Der Londoner Courier meldet aus Lissabon v. 8. hei der Revue an Dom Miguel's Geburtstage stan⸗ Freiwilligen auf dem rechten Fluͤgel, womit die re— Truppen sehr unzufrieden gewesen seyn sollen. Die hielt an diesem Tage keinen Hof und sah nur die I' Familie bei sich. Sie ist seit einiger Zeit unwohl, faͤnst Niemanden als den Spanischen Gesandten, ampuzano. — Die Polizei hat ein scharfes Augen—
alle Personen, bei denen sie Papiere vermuthet,
luf die junge Königin beziehen, oder die auch nur sptechen. Die Guerilla des Obersten Serpa Pinto uf 9000 wohlbewaffnete Manner belaufen. us Porto vom 4. Nov. wird (ebenfalls im Lond. t) gemeldet: Das Haus des Britischen Unterthans zorrester ist auf Befehl der Regierung durchsucht woruüͤber man sich sehr wundert, weil er immer fuͤr laͤrten Anhänger Dom Miguel's gehalten ward. Türkei und Griechenland. Schreiben des Courrier de Smyrne aus om 9g. Oct. ist, wie gewoͤhnlich, mit bittern Vor— egen die jetzige Verwaltung Griechenlands angefuͤllt. anzoͤsischen Journale,“ heißt es darin, „sprechen da— wichtig es fuͤr unser Land seyn wuͤrde, wenn Ge— errichtet und ein Gesetzbuch eingefuͤhrt wuͤrden. Art aber, wie man ein Urtheil des See-Tribunals hat, muͤssen wir glauben, daß man nicht daran „Gerechtigkeit nach den fuͤr Alle gleichen Gesetzen aben. Das erste aller Gesetzbuͤcher, das des christ— und der Belohnung des Verdienstes, ist
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bei der Regierung noch nicht einmal in Kraft. Der Dec or Gosse hat es vor Kurzem erfahren. Dieser Philhellene aus Genf, der nur aus aufrichtiger Hingebung an die wahren Principien der Freiheit nach Griechenland kam, und sich hier durch Rechtlichkeit, Uneigennuͤtzigkeit und beharrlichen Eifer einen ehrenvollen Ruf erwarb, hat in Poros eine langwierige Krankheit, die Folge der Sorgfalt, welche er den Kranken, und namentlich der armen Klasse widmete, uͤber— standen. Er selbst bedurfte nun der Hulfe, und diefer Um— stand macht ihm die groͤßte Ehre, da er seit seiner Ankunft stets bedeutende Summen unter den Haͤnden hatte. Er soll nun den Grafen Piaro schriftlich um ein Darlehn von 50 Talaris gebeten, dieser aber ihm großmuͤthig 306 Tuͤrkische Piaster geschenkt haben, und dies also die einzige Unter stuͤz⸗ zung gewesen seyn, die man einem Manne gegeben, der zwei
Jahre lang dem Dienste Griechenlands seine Zeit und Gesund—
heit weihte, und keinem Ungluͤcklichen seine Huͤlfe versagte. Die Primaten von Poros haben, um ihm wenigstens von ihrer Seite ein Zeichen der Erkenntlichkeit zu geben, ihn gebeten, den Titel eines Buͤrgers ihrer Insel anzunehmen. Doctor Gosse antwortete ihnen, daß er diesen Titel behalten werde, so lange er in Griechenland bleibe, und so lange sie selbst der Freiheit wuͤr⸗ dig waren. — Alle Chioten, heißt es in jenen Schreiben weiter, die bei der Expedition nach Chios die Verwaltung leiteten, werden höoͤchst willkuͤhrlichen Maaßregeln unterwor— fen. Sind sie schuldig, so richte und bestrafe man sie, sind sie es nicht, so erklaͤre man sie fuͤr rein und hoͤre auf, sie zu verfolgen. Bald sind sie auf unbestimmte Zeit in Haft, bald werden sie provisorisch in Freiheit gesetzt; vor zwei Tagen wurden auf einen neuen Befehl des Praͤsidenten einige der— selben, als sie eben im Begriff waren, gegen gestellte Caution abzureisen, aufgehalten, und werden wahrscheinlich aufs Neue verhaftet werden, bis sich endlich ihr Loos entscheidet. Die Französischen Journale haben sehr Recht; die Stiftung geord— neter Tribunale und eines Gesetzbuches, dessen Bestimmüngen vor Allen der Praͤsident achtete, ware fuͤr Griechenland eine der größten Wohlthaten. In der That, wenn man bedenkt, daß in Europa fuͤr Justiz-Organisation und fuͤr Grundlagen der Gesetzgebung Alles gethan ist, und daß es sich einzig darum handelt, eine moöͤglichst einfache und den Sitten und dem Standpunkte Griechenlands angemessene Compilation zu
machen, so muß man fragen, ob der Praͤsident nicht dadurch
allein, daß er sich damit noch nicht beschaͤftigt hat, beweist, daß er anders, als durch Gerechtigkeit und durch die Gesetze, zu regieren denke.“
— Die Griechische Biene vom 2. Oct. giebt folgendes an den Redacteur dieses Blattes gerichtete Schreiben: „Der Courrier de Smyrne enthält in Nr. 26, unter der Ru—⸗ brik Syra, einen anonymen Artikel, an dessem Schlusse es heißt: „„In Maina wollte der vom Praͤsidenten hingesen⸗ dete Gouverneur die auch den andern Theilen Griechenlands auferlegten Geld-Beitraͤge eintreiben; die Primaten des Landes haben ihm aber erwiedert: die Mainotten waren selbst unter Tuͤrkischer Herrschaft unabhangig und bezahlten nur einen geringen Tribut, sie haben nur darum an der Re— volution Theil genommen, weil sie gar keinen Tribut zahlen wollen, und wenn die Freiheit in Auflagen besteht, so ver⸗ langen sie weder die Freiheit noch die, welche . dieselbe gebracht haben.““ — Der Redacteur dieses Blattes scheint von dem Geiste der Spartiaten und von ihrer gegenwaͤrtigen Lage schlecht unterrichtet zu seyn; sonst wuͤrde er ihnen nicht solche Aeußerungen in den Mund gelegt und solche Gesinnun— gen zugeschrieben haben. Ich wuͤnsche ihn daher zu belehren, daß der Name der Freiheit den Spartiaten so heilig ist, daß es kein Opfer giebt, das sie nicht dargebracht, kein Leiden, das sie nicht willig ertragen haͤtten, um wenigstens, selbst. unter dem Joche der Muselmaͤnner, einen Schatten jener Freiheit zu genießen. Vor acht Jahren wurde der Kampf, den die Hellenen unaufhoͤrlich gefuͤhrt haben, wenn der Ort und die Umstaͤnde es erlaubten, endlich allgemein. Die Spartiaten waren damals unter den Ersten, welche ihr Blut vergossen und mit ihren Bruͤdern wetteiferten, der gesamm— ten Nation ihre Rechte wieder zu erkaͤmpfen. Es handelte sich nicht mehr um eine scheinbare Freiheit fuͤr Sparta al— lein, es handelte sich um die Befreiung von ganz Griechen— land. Man muß die Gefuͤhle der Spartiaten ganz verken— nen, um es fuͤr moͤglich zu halten, daß sie sich weigern wuͤr— den, die Steuern und Abgaben, gleich den uͤbrigen Hellenen, zu bezahlen, Steuern und Abgaben, ohne welche jene theuere Freiheit, die wir mit so vielem Blute und unter dem hohen Schutz der erhabenen Souveraine errungen haben, nicht be— stehen kann. Am wenigsten wuͤrden sie dies in dem Augen— blicke thun, wo durch den feierlich ausgesprochenen Willen der Staaten und Voͤlker der eivilisirten Welt unsere Unab—
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