1828 / 322 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 29 Nov 1828 18:00:01 GMT) scan diff

nichts als Aeußeruugen einer uͤbelen Löaune. Was soll es denken, was soll es thun? Muthlos werden, sich abschrecken lassen, die oͤffentliche Meinung fuͤr undankbar, die Begierde der Partheien fuͤr unersaͤttlich halten? Gewiß haben die Hof—⸗ leute und die Liguisten nicht verfehlt, ihm diese Meinung beizubringen. Darum seyen uns einige Bemerkungen erlaubt. Die Minister muͤssen uͤber die Lebhaftigkeit der oͤffentlichen Meinung sich weder uͤbermaͤßig verwundern, noch beklagen. Wenn eine Maaßregel nothwendig ist, so kommt die oͤffent—⸗ liche Meinung und eroͤrtert sie, bald darauf bringt sie die— selbe zur Entscheidung, ohne Hindernisse oder Schwierigkei⸗ ten zu finden. Sie ist ewig nur mit der Theorie beschaͤftigt, uhd wie angenehm, wie beguem ist es nicht, Theorien zu schaffen, Prineipien aufzustellen, Folgerungen zu ziehen, ohne Muͤhe zu haben, oder Widerstand zu finden! In der Praxis ist alles ganz anders. Auf wieviel Hindernisse stoͤßt man hier, welche Rüͤcksichten muß man nehmen, wie schonend muß man zu Werke gehen! Daher kommen Unvollkommenheiten und kuͤcken, und wenn man das Werk mit der Idee vergleicht, die man sich vorher davon machte, fuͤhlt man sich enttaͤuscht und ist unwillig. Zwischen der Theorie und der Praxis ist ein alter Kampf; sie klagen sich gegenseitig an; der einen zufolge thut man nicht genug; die andere sagt, man verlange zu viel. Grade so steht das Ministerium mit der offentlichen Meinung. Da es viel gearbeitet, viel gewollt hat, so glaubt es auch, viel gethan zu haben. Die oͤffentliche Meinung auf der andern Seite, wel⸗ cher die Kenntniß der Hindernisse und Schwierigkeiten ab⸗ geht, findet, das Viel des Ministeriums sey ziemlich wenig. Ist dieser Streit zwischen der Theorie und der Praxis, zwi⸗ schen der Meinung und dem Ministerium ein Ungluͤck? Nein. Der Feuereifer des einen Theils ist noͤthig, um den andern zu beleben. Die oͤffentliche Meinung schreitet voran, das Ministerium folgt nach; es sind zwei Raͤder, welche den⸗ selben Wagen in Gang bringen. Das Hinterrad erreicht nie das vordere, aber es geht denselben Weg, hat denselben Schwung. Was liegt daran, daß sie sich uͤber einander be⸗ klagen, das eine, daß man nie auf dasselbe warte, das an— dere, daß man nicht schnell genug gehe. Den Reisenden ist das gleichguͤltig, wenn beide Räder nur in einer Richtung gehen, und das eine sich nicht links dreht, wenn das andere rechts will. In den Spruͤchwoͤrtern von Leclerg wird von einem Verwalter erzählt, der, wenn man ihm eine Arbeit zeigt, stets erwiedert: „Es i st gut, und es ist nicht gut.“ Nehmen wir diesen Scherz in ernsthaftem Sinne, so ist die

Antwort der offentlichen Meinung auf die Verordnungen des

Ministeriums ungefahr dieselbe gewesen. Es ist gut, sagt die oͤffentliche Meinung, denn so ungestuͤm sie auch ist, sie meint es redlich und ist gerecht, sie mußte zugeben, daß der Villéèleschen Verwaltung ein Stoß versetzt worden ist, daß Maͤnner, welche Frankreich wenig liebten, entfernt und andere, auf die es sein Vertrauen und seine Hoff— nung setzt, berufen worden sind, daß das Ministe— rium jetzt mit dem Freunde der alten Verwaltung ganz gebrochen hat, und endlich, daß es auf dem Wege, den die oͤffentliche Meinung wuͤnscht, einige Schritte vorwaͤrts gegangen ist; sie sieht ein, daß die Anstrengungen, welche ge— macht werden mußten, um den Widerstand der vorigen Ver— waltung zu besiegen, diesen Sieg entscheidender machen, als er zunaͤchst erscheint. Die oͤffentliche Meinung sagt also in mehr als einer Hinsicht: Es ist gut, und sie sagt es immer lauter, je mehr die erste uͤble Laune verschwindet. Sie hat aber auch gesagt: Es ist nicht gut. Ihre Miß— billigung trifft aber nicht die politische Wirkung der Maaßregel, sondern die Art der Organisation des Staats⸗Raths, das Unzu⸗ sammenhaͤngende in den Bestimmungen der neuen Verordnung, die sonderbare Eintheilung der Staatsraͤthe in verschiedene Stufen, unter denen die Abtheilung fuͤr die außerordentlichen Staatsraͤthe einer Leiter gleicht, auf der die Hinaufsteigenden den e, ,,. begegnen. Daruͤber hat man einige Tage lang die politische Wichtigkeit der Maaßregel vergessen. Beurtheilten wir das neue Werk des Ministeriums als Lite— ratoren, so wuͤrden wir sagen, der Gedanke und die Inten⸗ tion sind gut, aber der Styl hat dem Gedanken Abbruch ge— than. Gewiß, wir haben in der Politik des repraͤsentativen Staates Fortschritte gemacht; dennoch geben wir Hirn— gespinnsten und Taͤuschungen zu viel Raum. Die oͤf— fentliche Meinung hat sich ein Ministerium vorgestellt, das keine , zu uͤberwinden, keine Ruͤcksichten zu nehmen habe, ein gluͤckliches Ministerium, das nur zu wollen brauche, um auch zu koͤnnen, und das uͤber— dem so fest in seinem Willen, so kuͤhn in seinen Beschluͤssen sey, daß es an einem Tage die Gestalt des Landes veraͤndern und erneuern konnte. Das ist das Utopien der oͤffentlichen Meinung. Das Ministerium auf der andern Seite moͤchte

traͤgt uͤber 5 Lieues.

eine oͤffentliche Meinung haben, die, stets besonnen n scheiden, die Schwierigkeiten bemerkte, die Anstreng erwoͤge, und seine Achtung mehr der Arbeit, als dem z

schenkte, eine öffentliche Meinung, die sich geschickt um

tisch maͤßigte, nie de, e, . eine Bloͤße gäbe, nit Sieg durch Klagen in eine Niederlage verwandelte.

ist das Ideal, welches sich das Ministerium von der; lichen Meinung macht. Aber ein Ministerium, daz

Hindernisse faͤnde, nie in Verlegenheiten kame, und eine stets geduldig und ruhig waͤre, sim

liche Meinung, die unfindbare Dinge.“ ; Die Franzoͤsische Akademie hielt vorgestern eim zahlreiche und glanzende oͤffentliche Sitzung, worin d die Stelle des verstorbenen Grafen de Seze zum M gewahlte Baron von Barante aufgenommen wurde. Auch das Journal des Débats verlangt jeß dem Ministerium eine nähere Erklaͤrung uͤber dasjenig der Erzbischof von Paris in seinem Hirten-Briefe unt mäßigung der Verordnung vom 16. Juni und unte ler und frommer Nachgiebigkeit des Koͤnigs ve es sey nothwendig, daß das Land solches erfahre, da wisse, woran es sich zu halten habe. „Wir sind uͤbenn fuͤgt jenes Blatt hin „„daß das Ministerium get von ihm verlangten Aufschluͤsse geben kann; es warte nicht, bis man sie ihm von der Tribune herab abfotdg Es heißt, daß man nunmehr in der hiesigen ernstlich damit umgehe, die alten Gold- und Silber, gar die alten Kupfer-Muͤnzen einzuschmelzen. Nach den neuesten statistischen Notizen uͤber Pari diese Stadt einen Flaächen⸗Inhalt von 344,958 (ha (13,376 Morgen). Die Lange der aͤußern Bouleyvan Paris zählt 12 Bezirke oder rieen; 48 Viertel 6 auf jeden Bezirk); 1111 En 120 Gassen ohne Ausgang; 13 inf gte Plaͤtze; chen; 129 Durchgänge; 75 öffentliche Plaͤtze; 33 4 16 Bruͤcken; 58 Barrieren; 9 Boulevards auf der shh

und 13 auf der nördlichen Seite. Unter den Gebaͤngg

8 Pallaͤste, 5ß0 Hotels, 27, 900 Wohnhaͤuser, gS0h Paris hat ferner 16 Ausladungs-Plätze an der Sen Hallen; 22 Märkte; 4 Wasser⸗Leitungen; 3 hydraulisch schinen; 210 Brunnen und Wasserkuͤnste; 2 Catheh 12 Parochial⸗Kirchen; 27 Beikirchen; 38 Kloͤster und liche Stiftungen; 15 Bibliotheken; 5 Koͤnigliche Gym 23 Königliche Schulen und gelehrte Gesellschaften; H sions⸗Anstalten für beide Geschlechter; 24 große (hh Theater; 4 oͤffentliche Gaͤrten; 841 Kasernen; 10 Cahn und 5 Kirchhoͤfe. e Auszug eines Handels⸗Schreibens aus Bor dean Nov.: Was uns lange nicht wieder fahren, ist ein Ausfuhr von unserm Hafen nach den noöͤrdlichen ments und selbst nach England, die aber bald an moͤchte, da unsere Preise dem Punkte sehr nahe sind,? Ausfuhr nach der Fremde verbietet, und selbst fremot treide zulaͤßt. Sollten Englands Beduͤrfnisse di bleiben, so wuͤrden wir ihm auf keinen Fall von großer

seyn koͤnnen, da unser Departement keine Vorraͤthe

die die Consumtion uͤbersteigen; jede Verschiffung ist w sern eigenen Beduͤrfnissen genommen, was bald fuͤhlh den moͤchte. Weizen 1ster Qualität gilt 24 Fr., Atel 22 Fr. 50 Cent. Gerste 8 Fr. 50 Eent. à g Fr. J 15 Fr. Mais 190 Fr. 50 Cent. à 11 Fr. Mehl ch Fr. per Faß. Wir glauben hier einige Bemerkungen fuͤgen zu duͤrfen, uͤber die Neigung, welche unsere Rt) zeigt, Handel und Schifffahrt zu beguͤnstigen. Ein welcher an die Kaufmannschaft ergangen, Ansichten h mitzutheilen, laßt erwarten, daß die Absicht von Verhe gen ernsthaft in Erwaͤgung gezogen wird. Der erste ist auf den Zoll-Tarif gerichtet, als wirklicher Leitfadt

Verkehrs mit fremden Völkern, der durch das bisherig

stem bedroht wird. Der Erfolg neuer Maaßregeln freilich nur dann gluͤcklich seyn, wenn die Beguͤnsiü gegenseitig sind. Die Zulassung der Schaafwolle zu gesetztem Zoll mochte in Anregung kommen. Auch be

wir eine hervorstechende Aufmerksamkeit, welche Fra

auf seine kleinen Ost, Indischen Besitzungen wirft, u Verkehr dahin zu vermehren. Die Zeit wird mancht rung herbeifuͤhren, deren Vorspuren sich schon zeigen.

Großbritanien und Irland. London, 22. Nov. Se. Maj. machten am D stag Nachmittags eine Spazterfahrt nach dem Schl Wind sor, wo Sie mehrere vom alten Schloß hinuͤbergel antike Statuen und Buͤsten besichtigten. Nachdem Hoͤchstdieselben die Vorbereitungen jzů Ihrem Empa

hein genommen , und uberhaupt ohngefähr eine im Schlosse verweilt hatten, verließen Sie dasselbe

Americanische Minister hatte gestern im Buͤreau gwaͤrtigen eine Zusammenkunft mit dem Grafen von

z Herzog von Wellington hat sich nach Northamp— auf die Jagd begeben. Lord⸗Mayor s⸗Ball in Guildhall war aͤußerst glaͤn⸗ man glaubt, daß gegen 4000 Personen zugegen ge⸗— ind, Der Lord-⸗Mayor und seine Gemahlin hatten m Ende der großen Halle ihre besonderen Sitze, von c dem Auge eine herrliche Aussicht auf den, in Tau— stern schimmernden, und mit einer zum Theil sehr shmuͤckten Versammlung angefuͤllten Saal darbot. ehrwuͤrdige Erzbischof von Elvas, der, als ein her Charte, und als ein getreuer Unterthan Dom sich genöͤthigt gesehen hatte, aus Portugal zu flie— s in Gibraltar gestorben, wohin er sich vor einigen n begeben hatte. Eigenthuͤmer der Brigg Ringdore, Herr Garding, hot ö Briefe von den in England befindlichen sesen nach Porto gebracht und dieselben natuͤrlich nicht Amte, sondern bei einigen mit dem Hause Noble in hung stehenden Personen abgegeben. Er ward sogleich „und mußte auf sein Fahrzeug fliehen, und eiligst Da er sonach nicht Zeit gehabt hatte, frische kl ttel einzunehmen, so ist er mit seiner Mannschaft in ser Entkräftung, nach einer Fahrt von 11 Tagen, zu ith angekommen. r Lord-Kanzler von Irland hat seine Subscription Dublin Evening⸗Mail, ein orangistisches Blart, zu⸗ onmen. der am verwichenen Dienstag statt gehabten Ver— ng der katholischen Association hat Herr O Connell n Journal der Association und nach diesem der Cou— lde) eine Mittheilung folgenden Inhalts gemacht: sabe Briefe aus Rom vom 26. Oct., und kann, auf erste Autoritaͤt mich stuͤtzend, die Nachricht mittheilen, bentschiedene und bestimmte Anträge zu einem Con— von der Britischen Regierung dem Papste gemacht sind, und daß die immer wiederholte und in den hoͤf— Ausdrucken gegebene Antwort war: So lange die len von Irland nicht emancipirt waren, konne er auf terhandlung in Bezug auf ein Concordat eingehen. damit nicht gesagt haben, daß der Britische Mi— uf officielle Weise mit dem Roͤmischen Hofe verhan— je; nach den bestehenden Gesetzen konnte er solches zer es giebt verschiedene Wege, auf welchen seine Wuͤn⸗ n so deutlich und eben so wirksam, als auf offieiellem um Papste gelangen koͤnnen. Der Koͤnig von Ha— hat einen Repraͤsentanten zu Rom.“ sr Courier äußert sich uͤber die vorstehende Mitthei— blgendermaaßen: „Ist dies nicht der deutlichste und Beweis von einer Verbindung zwischen den Katho— nd einem fremden Machthaber, von der Einmischung Nachthabers in die inneren Angelegenheiten eines frem— taats, und seines Verhaͤltnisses zu den Unterthanen n? Man bedenke dabei, daß diese Einmischung sich uuf die Gegenstaͤnde der Religion, sondern auf die der bezieht. Der Papst legt seinen Handlungen eine nter, die eine conditio sine qua non ist, und diese besteht daß die Katholiken in Bezug auf ihre buͤrgerlichen auf gleichen Fuß mit den Protestanten gestellt wer— len, und dann erst will er sich auf Verhandlungen n. Dies ist wohl zu erwaͤgen und von allen Braun— ⸗Clubs des ganzen Reichs sehr in Betracht zu zie— nd dann muß entschieden werden, ob die Einwuͤrfe en gegen die Emancipation nicht noch zehn mal staͤrker f werden muͤssen, als sie bis jetzt gewesen sind. Eine lber politische Macht ist in der ersten Instanz bei ei— lenden Fuͤrsten anhaͤngig gemacht, dessen Religion der kition Großbritaniens durchaus entgegen ist. Er soll sitischen Parlamente das Verfahren vorschreiben, wel— Bezug auf die Katholiken zu befolgen sey.“ por einigen Tagen fand in Guildhall eine vom Lord— b zusammenberufene Versammlung statt, um bei der ung eine Bittschrift einzureichen, daß den Katholiken eiteren Zugestaͤndnisse gemacht werden möchten. Nach— h Herr Tyrell, ein bekannter Rechtsgelehrter, der Ka— mit vieler Beredsamkeit angenommen hatte, ward hreichung der beabsichtigten, in sehr gemaͤßigten Aus— abgefaßten Bittschrift, zwar beschlossen, jedoch mit bon Herrn Tyrell vorgeschlagenen Amendement, worin

auf einer oder der andern Seite zu entflammen.

die Entscheidung uͤber die katholische Angelegenheit ganz der Weisheit der Regierung uͤberlassen wird.

In der zu Dublin statt gehabten Versammlung Roͤ— misch⸗katholischer Dienstboten, zu der man vermittelst eines offentlichen Aufrufs alle diejenigen aus dieser Klasse eingela— den hatte, denen ihre Religion ein Hinderniß gewesen war, um angestellt zu werden, sprach ein Herr M' Kenna sehr lebhaft gegen die Absicht der Versammlung, daz Katholiken nicht in Dienste der Protestanten treten sollten, und machte auf die uͤblen Folgen eines zu diesem Zweck zu fassenden Be— schlusses aufmerksam. Seine Opposition erregte in dessen gro— ßes Mißfallen. Zuletzt machte ein Herr Murphy mehrere Vorträge im entgegengesetzten Sinne, in de en Folge ein Ausschuß erwaͤhlt ward, der sich damit beschaftiger eU, Tie Beschwerden der katholischen Dienstboten zu inte junger und der katholischen Association daruͤber Bericht zu erratten.

Cobbett behauptet in seinem Register, Ca. 9grter ‚unto— ritaͤt zufolge der Papst im Maͤrz 1826 nichts von der Sxi— stenz eines Herrn O Connell gewußt hatte, er jaat solckes in der deutlich ausgesprochenen Absicht, die eit len Redner der katholischen Association zu demuͤthigen. Doch wenn das wahr ist, was er behauptet, bemerkt hierbei ein hiesiges Blatt, so ergiebt sich daraus, was man von der Einmischung des Papstes in die Angelegenheiten Englands zu halten hat, die einige kluge Leute hier in so große Unruhe versetzt.

Der Globe enthaͤlt Folgendes: „Die Berichte der Ir— laͤndischen Orange⸗Blaͤtter uͤber die Maaßregeln der Braun⸗ schweig⸗Clubs liefern ein trauriges Gemaͤlde von der daselbst herrschenden Stimmung. Die Geistlichen sind die heftigsten Vertheidiger dieser Clubs, aber alle Talente der mittleren Klassen beschaͤftigen sich damit, die Leidenschaften , .

ir koͤn⸗ nen viele Beispiele fuͤr diese Behauptung anfuͤhren. Die erinnert man an die traurigen Scenen der

uͤrgerkriege in Irland, die Katholiken an ihre ausgestan—⸗ denen Leiden. Beide Partheien lassen ihre Augen mit Wohl— efallen auf ihrem fruͤheren Ungluͤcke ruhen die eine auf ihrer Unterdruͤckung die andere auf den von ihr ausgeuͤb—⸗

ten Rachethaten beide scheinen sie eine Gelegenheit zur Erneuerung ihrer Leiden herbeizuwuͤnschen, damit ihnen da—

durch ein Grund gewahrt werde, ihren Feinden zu schaden. Wenn auf diese Art die Verfassung bewahrt werden soll, se ist die Lehre der Braunschweiger richtig, und je . der Kampf beginnt, desto besser. Aber sollen denn die Englaͤn⸗ der danach streben, einen solchen Zustand der Aufregung in Irland wach zu erhalten? Gehen nicht aus einem Kriege immer neue hervor?“ „Nur neue Kriege kann der Krieg erzeugen!“ (Milton).

„Ein Correspondent“ (sagt ein Morgenblatt) „der sich“ „Ein Irlaͤnder“, „unterzeichnet, scheint einige Bemerkungen uͤbel aufgenommen zu haben, die wir uns vor einigen Ta— gen uͤber das Verhaͤltniß der Landeigenthuͤmer und der Paͤch— ter in Irland, und uͤber den allgemeinen Charakter der er— steren Klasse seiner Landsleute erlaubten. Wir glaubten es, und, unser Correspondent moͤge es uns verzeihen, wir glau— ben es noch, daß unsere damals geaͤußerte Meinung zu sehr auf Wahrheit gegruͤndet war, als daß man ihr einen ver— nuͤnftigen Einwurf entgegen setzen koͤnnte. Was die „Masse“ der Irlaͤndischen Landeigenthuͤmer betrifft, so wiederholen wir es, mit dem Bewußtseyn, uns weder Uebereilung, noch Leidenschaft oder Unkunde der Sache zu Schulden kommen zu lassen, daß es eine von allen aufmerksamen Beobachtern ihres Vaterlandes anerkannte Thatsache ist, daß das bishe— rige Benehmen der Landeigenthuͤmer gegen ihre Paͤchter hbchst unpolitisch, hoͤchst grausam und hoͤchst nachtheilig fuͤr ihren Ruf war. Thatsache ist es, daß sie im ganzen Suͤd- und Mittel-Irland von den duͤrftigen Bauern fuͤr kleine Stuͤcke Landes folche Preise erpressen, die der Ertrag des Landes nie wieder herausbringen kann; und hat ein solcher armer Bauer mit seinem sauern Schweiß das Land moͤglichst ur— bar gemacht, so wird es ihm weggenommen, und einem groͤ— ßeren und wohlhabenderen Pächter uͤberlassen.

Die Gas-Explosion im Theater von Covent-Garden kostete zwei wackeren bei der Oeconomie des Theaters ange— stellten Familien⸗Väͤtern das Leben. Das Theater selbst hat vom Feuer nicht gelitten, was es den starken Gewoͤlben, auf denen das ganze Gebaͤude ruht, und in welchen die Explosion statt fand, zu verdanken hat. Die Unternehmer sind jetzt da— mit beschaͤftigt, alle Gas-Apparate aus dem Hause zu schaf— fen, und fuͤr eine andere Erleuchtung zu sorgen, und man glaubt, daß binnen Kurzem die Vorstellungen wieder beginnen werden.

Die practische Mechanik ist in Pitteberz so weis vor—