1828 / 323 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ier ist im Bette geblieben und erstickt; so daß dieses Fahr⸗ 23 * einen lebenden Menschen nach Voglers hingetrieben, wo es geborgen und die Nachricht davon von dort an das Admiralitaͤts Collegium zu Danzig gekommen ist.

Duffeldorf Das Geschaͤft der diesjaͤhrigen Ersatz= Aushebung ist von der Departements ⸗Ersatz⸗Lommission am 5. Get. beendigt worden. Mit groͤßter Bereitwilligkeit folg⸗ ten die Kriegsdienstpflichtigen ihrer Bestimmung; auch hatten die Reclamationen wegen Beruͤcksichtigung von Familien⸗ Verhältnissen, in Vergleich der fruͤheren Jahre, sich sehr vermindert.

Fuͤr die aͤußeren Beduͤrfnisse der Schulen und die Be⸗ schaffung der noͤthigen Loxcale zu sorgen, fahren die Gemein⸗ den mit ruͤhmlichem Eifer fort. . .

Auch fuͤr mehrere groͤßere Anstalten sind die noͤthigen Bauten im vorigen Jahre entweder vollendet oder begonnen worden. . So ist das neue Gymnasium zu Duisburg im Fruͤhling dieses Jahres vollendet und fuͤr die Schule, die sich viele Jahre hindurch mit einem hoͤchst elenden Lokale hatte behel— fen muͤssen, eingeweiht worden. Fuͤr das neue Gymnasium zu Duͤsseldorf sind die bedeutenden Fundamente vollendet, und in Krefeld ist fuͤr die hohere Stadtschule ein Neubau begonnen, zu welchem die Baustelle von dem Rentner Gott⸗ schalk Floh und zu dem Baufonds von mehreren angesehenen Buͤrgern ein Capital von 850 Rthlr,. geschenkt und das uͤbrige Erforderniß theils durch deu Erloͤs fuͤr das bisherige Schulhaus, theils durch Aetich beschafft worden ist. ,

Koblenz. Im August d. J., wo der Umbach im Kreise Wetzlar sehr angeschwollen war, wollten die beiden Kinder des Fr. Kloos von Holzhausen nach der oberhalb des Ortes gelege⸗ nen Muͤhle gehen, zu welchem Ende sie einen Feldgraben uͤberschreiten müßten, der mit Wasser angefuͤllt war, welches sich in den Umbach ergoß. Das juͤngere Kind, von 33 Jah⸗ ren, war zu schwach zum Ueberschreiten; es fiel in den Gra— ben und wurde in den reißenden Bach getrieben. Auf das Geschrei des aäͤltern neunjährigen Kindes liefen zwar viele Leute herbei, allein Niemand wagte es, die Rettung zu ver- suchen, bis der Leineweber J. Georg Keil, Vater von 6 Kindern, hinzu eilte, und kaum von dem Vorfall unterrich— tet in den stroͤmenden Bach sprang, um das Kind zu retten. Da er nicht stark genug war, das jenseitige Ufer, wo das Kind schwamm, zu erreichen, so sprang er zuruͤck uͤber einen Zaun, und lief schnell den Bach entlang, worauf er aber⸗ mals hineinsprang, und das Kind, welches schon uͤber 700 Schritte weit fortgetrieben war, ergriff und ans Ufer brachte, obgleich der Strom des Wassers ihn beinahe selbst uͤber⸗ waͤltigt haͤtte. Hier rieb er das entseelt scheinende Kind so lauge mit seiner wollenen Muͤtze, bis es wieder Zeichen des Lebens gab, und dann seinen Eltern uͤbergeben wurde. Die Behoͤrde hat diesem redlichen in unbemittelter Lage be— findlichen Familien-Vater eine Praͤmie ertheilt, und seine muthige und menschenfreundliche Handlung im Amtsblatte oͤffentlich belobt.

Vermischte Nachrichten.

Nach einem Aufsatze in den hiesigen Blaͤttern erleiden die Hausthiere Europas in Amerika merkwuͤrdige Veraͤnde⸗ rungen. Das Schwein naͤhert sich in den heißen Thaͤlern und Wäldern des Suͤdens sehr der Natur des wilden Ebers.

Die Heerden der Kuͤhe zerstreuen sich und werden wild, so⸗

bald sie an dem Orte, wo sie ihre Nahrung suchen, nicht Salß finden. Der Esel bleibt fast ganz unveraͤndert, jedoch wird er an einigen Orten, wo er viel arbeiten muß, unge—

staltet. Das Pferd nimmt, sobald es anfaͤngt, sich

leren auf. Der Hund erleidet gar keine Veraͤnderum

Waͤldern von Kastanien zu naͤhren, sogleich eine Eig der wilden Thiere an eine unveraͤnderlich kastanien Farbe. Das Schaaf veraͤndert seine Wolle in den Klimaten; wenn es nicht sorgfaͤltig zu rechter Zeit wird, so erhaͤlt es große Aehnlichkeit mit dem feinen der Ziegen in demselben Himmels striche. Die Ziege bei uͤns die Gebirge liebt, haͤlt sich lieber in den & rikanischen Thaͤlern als auf den hoheren Theilen der

Allgemeine

tußische Staats- Zeitung.

Ueber Dauerhaftigkeit des Marmors und 9 haben die im Oriente reisenden Englaͤnder Hall und Vergleichungen angestellt und gefunden, daß, waͤh hauener Marmor 2009 Jahre lang der Einwirkung! trefflich widerstand, Granit waͤhrend dieser Zeit s mehr zersetzte.

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tliche Nachrichten. Bei genauer Berechnung hat sich ergeben, daß d mt che N ch ch en

der jahrlich in England zu Tage geforderten Steink Kronik des Tages.

der Grube weit mehr betragt, als der Werth alles Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kaufmann Karl

und Silbers saͤmmtlicher Bergwerke Amerika's. Möͤring in Berlin, das Allgemeine Ehrenzeichen Usse zu verleihen geruhet.

r g ede, ö e. 31 ,,,,

Königliche Schau spiele. gann zu Wolkramshausen zum Amtsrath zu ernen—

Sonnabend, 29. Nov. Im Opernhause: Hamle , . * , .

Im Schauspielhause: 1 L Anglais, ou le fou ble, comédie en 1 acte. 2) L Abbe de LLhee 'reist: Der Kaiserlich Russische Feldsaͤger Jaku— Courier nach St. Petersburg.

en 5 actes et en prose par Bouilly: Mr. Filliot

second début par le r6õle de St. Alme. Sonntag, 30. Nov. Im Opernhause: Olimpin Im ,,, er, Christinens Liebe und En

Drama in 2 Abtheilungen. Hierauf: Das Ritterm ; .

spiel in 4 Abtheilungen. . zeitungs⸗Nachrichten.

A u s lan d.

33. Frankreich tis 23. Nov. Der Monttegr enthalt nachste⸗ allen Anscheine nach amtlichen Aufsatz zur Wider⸗ n im vorgestrigen Blatte der Staats-Jestung er⸗ Schluß Wolgerungen, welche Nypotidienne aus ken diese des Erzbischofs von Paris gezogen hat: Verordnung vom 16. Juni ist bereits vollstaͤndig ng gegangen. Die acht, zu Saint⸗Acheul, Aix, billom, Bordeaux, Dole, Forcalquier und Montmo⸗ undenen Schulen sind geschlossen, und die Universitaͤt wenn solches fuͤr noͤthig befunden werden sollte, nmunal⸗Gymnasien eren. Die Ausfuhrung der Bderordnung vom 16. Juni wird gleichfalls binnen kendigt seyn. Die Maaßregeln, welche die Gesetze H der nicht autorisirten oͤffentlichen Unterrichts⸗An⸗

Köoöͤnigsstädtsches Theater.

Sonnabend, 29. Nov. Die Schwestern von misches Singspiel in 2 Akten; Musik vom Kay Muͤller.

Sonntag, 30. Nov. Die weiße Dame, komist in 3 Akten; Musik von Boyeldieu. (Dlle. Sabin berger und Herr Jaͤger werden in der genannten Darstellungen auf dieser Buͤhne beschließen.)

Berliner Börse. Den 28. Nov. 1828.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. Preust ö Y Brie, Geld.. 276

toren und Superioren derselben werden, auf den der Bischoͤfe, von dem Koͤnige genehmigt; kei—

dito dito

993 do. do. d. Nm. Königsbg. do.

Zins - Sch. d. Km.

St. · Schuld- Sch; 317 21 sbomm. Pfandbhr. ] fis irschreiben, werden allmaͤhlig gegen die sehr kleine * 3. 6. * . n. , . licher Secundgir⸗Schulen in Anwendung kommen, . Gr r Y iir s ö g99 Perm, Dam. 45 3 ih die vorherige Beobachtung der angeordneten Foͤrm⸗ Eurm. Ob. m. I. 6. 8083 Märk. do. do 5 geoͤffnet worden sind oder noch geoͤffnet werden Neum. Iat. Schdo. 4 So Oetꝑr. d0. do. 5 i] Fast alle diese Anstalten haben sich indessen in die Berlin. Stadt- Ob. 5 102. Rückst. C. d mk 4 Ordnung gefuͤgt oder thun solches noch taglich.

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Elbinger ö 39 Aito d. Nm. ihnen gehört einer im Lande nicht erlaubten hee, T, 3 35 * * tion an; alle sind Weltpriester. Die verschiedenen

, gi n. 9464 Holl. volle. Duc. MIngen, die dazu dienen sollen, jene Institute in den Gro fehr. Pos. do- So go shricdrichsq or. - 1 Graͤnzen zu halten, sind und werden vollzogen Ostpr. Pfandbrl. 854 9465 jDisconto .... Mit einem Worte, das große Werk geht in Erfuͤl—

ße daß der Friede dadurch gestoͤrt wird. Dieses Re—

N a

Gestern schloß 3ptige Rente 74 Fr. S5 Cent.

Frankfurt a. M., 25. Nov. Oesterr. 53 Metalliq. 953. Bank⸗Actien i321.

tial ⸗Oblig. 1243. Geld.

Hamburg, 26. Nov. Desterr. Metalliq. 96. Bank⸗Actien 1104. Engl. Russ. Anl. 913.

Gedru tt bei A. W Hayn.

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Paris, 23. Nov. Der Moniteur enthaͤlt in seinem neuesten Blatte eine Liste der Befoͤrderungen, d im Justiz-⸗Departement statt gefunden haben; es sind deren 33. Da der Director des Gymnasiums zu Fougore der Ille und Vilaine) sich geweigert hat, die in dem zweiten Artikel der ersten Verordnung vom 16. Juni ver klaͤrung abzugeben, so ist derselbe durch einen andern ersetzt worben. Der Marquis von Gabriae, welcher am 13 auf der Corvette „Lybio“ in Brest angelangt ist, wird in diesen Tagen hier erwartet. Se. Maj. haben denselbe weis Allerhoͤchster Zufriedenheit mit der langen und schwierigen Unterhandlung, welche die Convention vom 21. dem Brasilianischen Hofe zur Folge gehabt hat, zum Officier der Ehrenlegion ernannt. Nach einem (nicht Schreiben aus Morena waren die vor Patras und dem Schlosse von Morea gestandenen Truppen, nach Zuruͤckla kleinen Garnison in beiden Plaͤtzen, nach Navarin zuruͤckgekehrt. 5pCtige Rente 106 Fr. 25 Cent.

vruͤber kluge Leute so lebhaft ihre zt aͤu⸗ ein Gegenstand des Bedauerns und des Zoräs fuͤr schaftlichen Schriftsteller, welche Unruhen, Gewalt— in und Verfolgungen geweissagt hatten, und jetzt Lmtroͤstlich sind, daß ihre Ungluͤcks⸗Prophezeihungen Erfüllung gehen. Sie drohen der Regierung mit zenden Entdeckungen und versichern, daß die Verord⸗ beder in Ausfuͤhrung gekommen sind, noch in Aus— kommen werden oder auch nur koͤnnen. Dergleichen sen sind nicht im Stande, die Regierung zu schrek— w dieser, wie bei allen anderen Gelegenheiten, ist die⸗ bereit, ihre wre. offen an den Tag zu le— ihr Betragen Auskunft zu geben und jeder Erklarung ju kommen. Die Minister ar. gegen die Bischoͤfe wie sie mußten, mit dem Vertrauen, das dem gehei⸗ hrakter dieser Letztern gebuͤhrt; sie sind in der Erfuͤllung ichten mit Mäßigung, Klugheit und billigen Ruͤck—

Loose zu 100 Fl. 15

Berlin, Sonntag den 30sten November.

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die Festhaltung der bestimmten Fristen zu bestehen und auf

sicht zu nehmen; allein in der Sache selbst haben sie, wie sie solches stets erklaͤrt und noch jetzt n. 26 . Zugestaͤndniß machen koͤnnen, denn sie hatten dazu weder die

dacht noch den Willen. Wenn einige Praͤlaten sich zur Ausfuhrung der Verordnungen verschiedenartiger ö bedient, wenn sie sich gewisse allgemeine Principien uͤber die ihrer Meinung nach dem Episecopate zustehenden Rechte vor⸗ behalten haben, so hat die Regierung ihrer Seits immer nur die Sache selbst ins Auge gefaßt; sie hat in den Erklaͤrun⸗ gen der Bischoͤfe bloß gesehen, was wirklich darin enthalten war, naͤmlich die Ausführung der Verordnungen vom 16. Juni, und um sich dessen zu vergewissern, hat sie Alles ge⸗ than, was von ihr abhing. Unter solchen Umstaͤnden sind die, in Verfolg der Verordnungen vom 16. Juni erforderlichen Autorisationen dem Könige zür Vollziehun vorgelegt wor⸗ den. Wenn ungeachtet der Aufrichtigkeit des ö der Re⸗ gierung, ungeachtet der nicht minder großen Au ichtigkeit, wovon ohne Zweifel die Bischöfe beseelt gewesen sind, . von die⸗

sen vielleicht die Absicht gehabt haben sollte, die AM hrung der Verordnungen durch die fuͤr seinen Beitritt gewaͤhlten s⸗ druͤcke zu umgehen, so wuͤrde der Schade nicht unersetzlich seyn. Die Veitritts⸗Erklaͤrung wurde alsdann einen wefent⸗ lichen Irrthum enthalten, und dieser, sobald er erkannt wor⸗ den, die Zuruͤckuahme derselben erforderlich machen. Aber dem ist nicht so; die Reglerung kennt Frankreichs Bischöfe besser als Diejenigen, die sich, ohne dazu beauftragt zu seyn, zu de⸗ ren Vertheidigern aufwerfen; sie hat eine sher! Meinung von ihrer Weisheit und Freimuͤthigkeit als diese, und sie

haͤlt sich sonach uͤberzeugt, daß es den Herausforderungen

der Unxruhestifter nicht gelingen werde, das, was bereits er— rungen worden, wieder zu vernichten und den gluͤcklich erhal⸗ tenen Frieden zu stoͤren.“ Der Messager des Chambres sagt als Erwiede— rung auf die Unzufriedenheit der Journale uͤber die letzten Verordnungen: „Die ersten Eindruͤcke, welche politische Angelegenheiten, die Kuͤnste und sogar die Literatur auf uns machen, sind, so wie fruͤher, immer etwas oherflaͤchlich, weil sie ju leidenschaftlich sind. Wir sind stets in Versuchung, uͤber alle Dinge zu schreien; sie entweder goͤttlich oder ab— scheulich zu finden. Diese Reizbarkeit maͤßigt sich indessen bald. Wiewohl die periodische Presse die Improvisationen einer augenblicklichen Empfindung in ihrem ganzen Ungestuͤm vervielfaͤltigt, wird das oͤffentliche Bewußtseyn dadurch den— noch nicht in Gaͤhrung gebracht. Die Meinung beruhigt sich in sich, sie verarbeitet diese in der ersten Hast ausge⸗ sprochenen Gedanken, und nach einiger Frist und Beobachtung wird ihr Urtheil wieder gemaͤßigt und klug. Dann entscheidet sie zwischen dem, was sie billigen und was sie tadeln soll; ihre Wuͤrdigung hat dann den Charakter der Reife und Gerechtigkeit. Diese Fluth und Ebbe der Urtheile trifft auch die Politik des Tages. Die oͤffentliche Meinung, durch die uͤbereilten Aeußerungen der Journale von Vorurtheilen eingenommen, betrachtet eine Maaßregel der Regierung mit mißbilligendem Auge. Spaͤ— ter kommt man von diesem ersten äußern Eindrucke zuruͤck,

das innere Gefuͤhl macht sich geltend und fast jedesmal ge— schieht es, daß das, was man anfangs nur von einer Seite betrachtete, dann unter allen Gesichtspunkten angesehen und billiger beurtheilt wird. Dieses Loos haben auch die letzten Verordnungen gehabt, und von derselben Art wird noch eine Zeit lang das Verhalten des Publikums gegen die Regierung seyn. Ein voͤlliges Verstaͤndniß zwischen der offentlichen Meinung und einem Ministerium, dessen consti— tutionnelle und monarchische Intentionen man taͤglich mehr kennen lernen muß, um ihm zu vergeben daß es ein Mini— sterium ist, kann nicht mit einem Male hervorgebracht wer—

Redaeteur John, Mitredacteur Werke gegangen. Minder strenge brauchten sie auf

den; denn in Folge langer Kaͤmpfe haben die Regierung und

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die fuͤr die Beitritts-Erklärung gewählten Ausdrücke Rück“

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