1828 / 325 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 , 6 2 mn KJ .

den Ofsicieren, welche Ill nirt sind, ihre Gehalte Wissen des Ministers hat jedem Subg 6 fleißig im Cabinet. Die Portugal sind besonders Royalisten guͤnstiges Resi yonne erscheinende Spant über 1500 Abonnenten.

waͤrtiger Blaͤtter gegen d Bis jetzt hat aber

Nachrichten aus

nimmt die Zahl der Kranken mit jedem Tage ab. noch 1554 Kranke, wahrend jetzt deren

Oet. zählte man

faum noch 700 sind, unter denen sich

begriffene, 340 leicht und

den Bulletins sind uͤber 5000 Menschen von dem gelben Fie—

ber befallen worden, von d

Opfern sind mehrere von Personen; so starb noch ganz vor Kurzem der geachtete Arz⸗

Hennent, welcher die taͤglichen Gesundheits-Buͤlletins unter⸗

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zeichnete.

Ein Schreiben aus

emeinen Zeitung) meldet nach den neuesten daselbst aus eingetroffenen Nachrichten, hieß, nach Adrianopel und daß nach Silistria, wo die Russische Belagerungs⸗Armee sich täglich verstaͤrkte, Huͤlfs⸗Truppen beordert waren. Die Räumung Morea s durch die Aegyptischen Truppen war be⸗ reits in Konstantinopel bekannt, allein uͤber die

KRonstantinopel Sultan sich, wie es

welche die Pforte in dieser Hinsicht fassen wurde, war man

in Ungewißheit.

stern-Offieier 12 Realen monatlich zuruͤckbehalten. Majestaͤten der König und fortwährend des besten Wohlseyns.

Zpanische Zeitung zahlt in Spanien allein

dieses Journal die Erwartungen der Freunde der Spanischen Monarchie nicht erfuͤllt.“

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imitados, Indefinidos oder pensio⸗ nicht ganz ausgezahlt hat. Ohne er jedem Brigadier 45 Realen und

die Königin genießen Der Monarch arbeitet diplomatischen Mittheilungen mit lebhaft, und werden ein fuͤr die iltat herbeifuuͤhren. Die in Ba—

Sie wird die Verläumdungen aus— ie Spanische Regierung widerlegen.

Gibraltar vom 7. Nov. zufolge Am 22. 110 in der Genesung 259 schwere Kranke befinden. Nach

Unter diesen

enen uͤber 1100 starben. bedauerte

der Stadt allgemein

Wien vom 19. Nov. (in der All⸗

daß der Groß— begeben wollte,

Entschluͤsse,

Die Tifliser Zeitung enthaͤlt folgende Auszuͤge aus P. S... kys Notizen uͤber die Haupt⸗Moschee und die Bi⸗

bliothet in Achalzik:

Achmeds Moschee, die groͤßte in Achalzik, gewährt einen

auffallenden Anblick. J

thes regelloser Asiatischer Gebaäͤude und alter Mauer⸗Zinnen

der Citadelle, steigen d

Werk Europaͤischer geregelter Baukunst. ser Kuppeln trägt uberall die

sich, welche die wohlgezi

Geschuͤtzes angerichtet hat. sind zum Theil niedergeschleudert und liefern ein Bild der hier durch die Gewalt der Russischen Waffen gestuͤrzten Ot—

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tomanischen Herrschaft. Achmeds Moschee

aus behauenen Steinen. Thorweges sieht man ein kleines ; während der letzten Belagerung, dic Tuͤrkischen Pascha's von

Muͤhen und Gefahren

von einem niedrigen Gelaͤnder umgeben, zwei Denkmale, die dem Vezier Hadshi Achmed Pascha, gestorben 1176 nach der

Hegira, und seiner Gemahlin errichtet sind. Grund zu dieser Moschee, deren Bau in 7 Jahren vollen—

det wurde. Man will

der zur Moschee gemachten St.

stantinopel aufgefuͤhrt

Gegen Westen stoͤßt die Moschee an das in der Asiati⸗

schen Turkei bekannte besten Bibliotheken des

meds Fürsorge gesammelt und bereichert worden ist.

Sie enthielt an

druckte Bucher. Es

hielten bei der Theilun

diejenigen Schriften, welche jener bei dem Gottesdienste, die⸗

sem zur Fortsetzung des Unterrichtes unentbehrlich sind. Das

merkwuͤrdigste der in erste Theil des Kitab

Beredtfamkeit) in einer Abschrift, die vor 697 Jahren nach

einem noch 158 Jahre ner nahmen wir dort

nen eines ein handschrifliches Prachtwerk; zum Alkoran; theologische Schriften;

setzung der Psalmen; Gesetzwerke und Regel

te . Es waͤre unverzeihlich gewesen, diese Ge⸗ legenheit zur Bereicherung der gelehrten Huͤlfsmittel unseres Vaterlandes aus den Haͤnden zu lassen. cher wurden aus diesem Buͤcherschgtze ausgesucht, doch be—

nmitten eines wunderlichen Labyrin—

ie vergoldeten Kuppeln empor, ein Die Oberflaͤche die⸗ Spuren der Verwuͤstung an elten Bomben unseres Belagerungs— Die Muselmaͤnnischen Halbmonde

besteht so wie alle Neben ⸗Gebaͤude Zur Rechten des hochgewoͤlbten Zimmerchen, in welchem

ausruheten. Im Hofe erheben sich,

Er legte den

behaupten, sie sey nach dem Muster Sophien-Kirche in Kon— vorden.

Lyceum von Achalzik, das eine der Morgenlandes besaß, die durch Ach—

sechshundert handschriftliche und ge—

Dreihundert Buͤ⸗

g Achmed's Moschee und das Lyceum

Achalzik gefundenen Buͤcher ist der Sibewe ec Grundzuͤge der Arabischen

leren Manuscripte copirt ist. Jer⸗ z Manuseripte des Alkoran, von de— Commentarien schrift eine Arabische Ueber⸗ philosophische Schriften; verschiedene

herausgegeben von Abuhanife, dem ersten der vier Gesetzgeh der Sekte Omar's, die im 7ten Jahrhundert unserer Za rechnung, wahrend des Kalifates in Bagdad lebten; fern Tuͤrkische und Arabische gramatikalische und lexikographis⸗ Werke, und in der Geschichte: Tarichi⸗-Raschid, Siari Keb (Erzählung der Hauptbegebenheiten aus der Geschichte Türkei, welche bis auf die neuesten Zeiten reicht, und d Bibliothek vom Sultan Mahmud geschenkt worden is Schamailenuebi (Beschreibung der Eigenschaften des P pheten), Schawashidu⸗Nubu ve (heilige Geschichte des P pheten, seiner Statthalter und seines Hauses) ꝛc. Gedie in Arabischer Sprache von Kasside-Baride, und Abbatlel Persische von Hasis, Tuͤrkische von Ragib, Issabit u. a. Auch haben wir in Achmeds Moschee einige der But gefunden, die auf den Wunsch unserer gelehrten Freunde Literatur des Orients, nach dem Befehle Sr. Maj. Kaisers, in Persien, besonders in der Bibliothek zu Et miadsin, wiewohl vergeblich, gesucht wurden, naͤmlich; 1] waru Tansil, verfaßt von Kasi Beisawi. 2) Keschaf. 3) St kankunneiman. (27 4). Ochtari Kabir. 5) Hasis mit Erläuterungen. 7) Tarfat von Seyl⸗-Scharif und 8) Ki Siase, von Aristoteles. g Die in Achalzik eroberte Bibliothek kann sich mit von Ardebil nicht an handschriftlichen Prachtwerken mes wohl aber hinsichtlich ihres anderweitigen Nutzens ihr angesetzt werden. Die Mehrzahl der Buͤcher aus der Bil thek zu Ardebil ist nur in der Farsi⸗Sprache abgefaßt, enthalt fast ausschließlich Werke von Geschichtschreil und Dichtern, die zu verschiedenen Zeiten ohne alle syst tische Ordnung gesammelt worden sind, wahrend die Bil thek in Achalzik alle Materialien fuͤr eine gelehrte Ans liefert, als: Grammatik, Rhetorik, Mathematik, Astrong Philosophie, Theologie, Gesetzgebung, Rechtspflege u. Die meisten dieser Bucher sind Arabisch abgefaßt, wel Umstand gleichfalls dieser Bibliothek den Vorzug giebt, bekanntlich Perser, Tuͤrken und Tataren aus dem Arabis Dialekte ihre Sprachkunde bereichert und geregelt ha Dieses erklärt sich aus dem Zwecke der beiden Sammlun die erstere wurde von den Perser⸗Schahs der Sophi⸗Dyn angelegt, um die Moschee in Ardebil, wo der Staub Vorvaͤter ruht, zu bereichern die in Achalzik aber zur nutzung des Lyceums dieser Stadt.) ö Bei dem Austritte aus der Moschee blickte ich einem Gefuͤhle, fuͤr das ich keine Worte habe, auf das 6 mal Hadshi Achmeds. Die Vorsehung gab ihm Gel heit, gemeinnuͤtzig zu werden, und er ward es; die Bark legte eine Schnur um seinen Hals, doch seinen Namen wahrt die Dankbarkeit der Nachwelt auf. Ein herr Lohn, allein unerreichbar jedem Egoisten, der, auf eine Stufe gestellt, nur bedacht ist, Genuͤssen nachzujagen,

Gewinnlust zu froͤhnen oder feine Ehrsucht zu befriedig

Inland.

Minden. Den Wege-Besserungen sind unter B stigung der Witterung alle Kraͤfte gewidmet worden, die Eile der Saatzeit uͤbrig ließ. In dem Kreise Ra ist eine Wegestrecke von 390 Ruthen lang zwischen den meinden Haldem und Dielingen von den Einsassen pl und mit einem vollstaͤndigen Steinschlag belegt. Der der Straße von Minden nach Osnabruͤck, welcher mit! licher Anstrengung der betreffenden Gemeinden der Minden und Rahden begonnen, und an welchem im laufe des abgewichenen Sommers auf Kosten des S theilweise die letzte Hand angelegt worten ist, hat feine endung erreicht, dergestalt, daß nunmehr fuͤr öffentliche nung Thausseegeld erhoben werden wird.

Zu Guͤtersloh, K eises Wiedenbruͤck, vermachte di Albst verstorbene Kaufmann Timmerhans dem don nzoͤsischen Armen⸗Fonds ein Legat von 100 Rthlr. Das in Herford zweckmaͤßig errichtete Communal men-Arbeitshaus gewahrt den arbeitsfähigen Armen

messenen Verdienst.

Morier sagt uͤber die Bibliothek in Etschmiadsin: meisten dieser Bücher scheinen Legenden von Heiligen un pieen der Evangelien in Armenischer Sprache zu enthalte ine Seltenheit zeigte man mir einen Band des Homer Pope. Die Unwissenheit meiner Fuͤhrer ließ mich weder, ren, wann, durch wen und zu welchem Zwecke diese Bio! angelegt worden, noch welche Werke und wie viel Bam

n fuͤr die Interpretation der Gesetze,

enthalte.“ Bi

welches ihre Sitten, ihre

bliken, welche die

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Vermischte Nachrichten.

Vorlesungen uber die neuere Geschichte, gehalten zu Paris im Soómmer 1828, von Guizot. (Zweite Vorlesung.) *)

Wenn in der ersten Vorlesung besonders der Begriff der Civilisation im Allgemeinen auseinander zu setzen war, ohne Ruͤcksicht auf irgend eine besondere Art derselben, auf die Verhaͤltnisse der Zeit und des Orts und die Civilisation, in und fur sich und nur von dem philosophischen Stand⸗ punkte aus betrachtet wurde, so ist es jetzt die Europãͤi⸗ sche Civilisation besonders, welche, als eine eigenthuͤmliche, Gegenstand der Untersuchungen werden wird. Soll dies ge⸗ schchen, so ist vor Allen zuerst dasjenige anzugeben und aus— einander zu setzen, was sie vor allen uͤbrigen auszeichnet und unterscheidet und wodurch sie den Vorrang uͤber jene Bildung des Alterthums gewann, welche noch jetzt von vielen als das letzte Ziel, wonach auch die neuere Zeit zu streben habe, an— gesehen wird. Aber die Ansicht dieser wird selbst am besten durch ein getreues Bild alles dessen, was die Menschheit durch harte Kämpfe und große Opfer in neuerer Zeit sich er⸗ rang, widerlegt werden.

Wirft man einen genauern Blick auf die Art und Weise der Civilisation, welche in den Staaten des Alterthums herrschte, so ist es unmöglich, uͤber die große Einheit, welche in den verschiedensten Arten derselben obwaltet, nicht zu er⸗ staunen. Alle scheinen von derselben Idee ausgegangen zu seyn, und man konnte sagen, daß die Gesellschaft einem Princip angehörte, welches sie beherrschte, und ihre Religion, ihre Sitten, ihre Einrichtungen, mit einem Worte, ihre ganze Entwickelung hervorrief.

Beispiele zur Bestaͤtigung dessen bietet die ganze Geschichte

des Aiterthums dar, so war es in Aegypten das Princip der Theokratie, welches den Staat und die Gesellschaft beherrschte, tonumente und Alles, was uns von Aegyptischer Civilisation uͤbrig geblieben ist, erzeugte. In Indien findet sich dasselbe, die Xe haft des theokratischen Prineips ist dort beinah ausschließlich geworden, anderswo herrscht eine andere Organisation, welche aber eben so ein⸗ seitig ist. Entweder herrscht eine siegende Kaste, das Prin⸗ eip der Gewalt regiert allein die Gesellschaft, giebt ihr Ge— setze und druͤckt ihr seinen Charakter auf. Wieder an andern Orten ist die Gesellschaft der Ausdruck des demokrati⸗ schen Princips, dies fand statt in den Handels-Reyu— Kuͤsten Klein -Asiens und Syriens be— deckten, in Jonien und Phoͤnicien. Mit einem Wort, in allen Formen der alten Eivilisationen druͤckt sich der her⸗ vorstechende Charakter der Freiheit in allen Einrichtungen, Sitten, Ideen aus, eine einzige Gewalt, und ihr Princip beherrscht und entscheidet Alles Doch muß man sich sehr in Acht nehmen, diese Freiheit nicht fuͤr eine urspruͤngliche zu halten. Sie war das Resultat eines langen Ringens und oft blutiger Kampfe der Principe und Systeme unter einan / der, doch fallen alle diese Elemente, aus welchen nachher sich jene Freiheit bildete, größtentheils in eine Zeit, welche außer⸗ halb des Bereichs unserer historischen Kenntnisse liegt, und bei den Völkern selbst bildete sich die Erinnerung an die Zeit dieser Kampfe, als diese Welt der Heroen in Sage, Mythos und Gedicht aus, die daher mit Recht den Anfang aller und jeder Geschichte bilden.

Doch zugleich ist es nicht zu laugnen, daß dieses Ringen der verschiedenen Elemente in einem Volk sich auch im Laufe seiner Geschichte wohl wiederholt hat, aber immer ist dies nur eine voruͤbergehende Reaction gewesen, die bald dadurch aufgehoben wurde, daß eine der Machte, die um die Herrschaft stritten, sich derselben bemächtigte. Der Krieg hat im— mer mit der Herrschaft eines Princips geendigt. Das noth⸗ wendige Resultat von allem diefem ist eine merkwuͤrdige Ein—

) S. Nr. 313 und 315 dieser Zeitung.

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Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 325.

fachheit in der alten Civilisation, welche aber die verschie⸗ densten Resultate gehabt hat. Bald hat 3 6 Griechenland, diese Einfachheit des Princips der Gesellschaft eine wunderbar rasche Entwickelung herbeigefuͤhrt, denn nie hat sich ein Voll in so kurzer Zeit und mit solchem Glanze herangebildet. Nachher war aber auch Alles in Griechen⸗ land erschoͤpft; sein Fall war, wenn auch nicht so rasch, wie sein Emporkommen, doch aber eben so vollstaͤndig. Die schoͤpfertsche Kraft des Griechischen Princips hat aufgehoͤrt, Niemand ist gekommen, sie zu erneuern!!!

Anders ist es in Aegypten und Indien gewesen; die Einheit in dem Princip der Civilisation hat dort zu einem Zustand des Stillstehens und der Ruhe gefuͤhrt. Die Ein⸗ fachheit hat die Einerleiheit (monotonie) erzeugt, und diese Länder der Sonne sind erstarrt! Aus dieser Ursach muß man auch die Tyrannei erklaren, welche unter den verschie⸗ densten Namen und Formen in der alten Welt hervortrat. Die Gefellschaft gehoͤrte einer ausschließlichen Macht, die keine andere neben sich duldete; jedes Streben nach einer andern war proscribirt. Dieser Charakter der Einheit hat seinen Stempel auch der Literatur, den Werken des Geistes, aufgedruͤckt. Wer hat nicht die Monumente der Indi⸗ schen Literatur durchlaufen, seitdem sie in Europa bekannt sind; sie scheinen alle das Resultat eines Gedankens zu seyn, der Ausdruck einer Idee; religibsen, moralischen, historischen, poetischen, allen ist dieselbe Physiognomie aufge⸗ druͤckt. In Griechenland herrscht gleicherweise, bei allem Reichthum des Geistes, derselbe merkwuͤrdige Charakter der Einheit in allen Werken der Literatur und Kunst vor. Wie ganz anders war die Europaͤische, neuere Civilisation. Ohne in die Einzelnheiten einzugehen, gleich auf den ersten Anblick erscheint sie verschieden, die Elemente durch einander gemischt und in bestaͤndiger oft stuͤrmischer Bewegung. Alle Principien der gesellschaftlichen Organisation bestehen neben

einander, geistliche und weltliche Macht, Theokratie, Monar⸗

chie, Aristokratie, Demokratie, alle Klassen, alle Verhaͤltnisse der Gesellschaft mischen sich untereinander, draͤngen sich, es erscheinen unendliche Abstufungen in der Freiheit, im Reich⸗ thum im Einfluß, aber in allen herrscht ein Princip, das sie alle verbindet, das des Fortschritts namlich. Aber Alles ist in einem beständigen Ringen mit einander, ohne daß je eines dieser Elemente im Stande waren, die andere ju unterdruͤcken und sich allein die ausschließliche Herrschaft anzueignen. Eu⸗ ropa bietet Beispiele aller Systeme, aller Arten der ge sell⸗ schaftlichen Organisation dar, reine und gemischte Monar⸗ chieen, Theokratieen, mehr oder weniger aristokratische Repu⸗ bliken, Alles geht mit und nebeneinander fort. In den Ideen und Empfindungen (wenn man so sagen darf), die Europa beseelten, herrschte dieselbe Verschiedenheit, dasselbe Ringen gegen einander. Man sehe die Schriften des Mittelalters an, nirgends ist eine Idee bis zu ihren letzten Consequenzen ausgefuͤhrt, andere Ideen, andere Reflexionen halten ö. in ihrem Lauf, in ihrer bis zu Ende gebrachten Entwicke— lung auf. Vergleicht man nun besonders die Literatur dieser Zeit mit der des Alterthums, so steht sie zwar in Bezug auf die Kunst und Vollendung der Form weit hinter Allem zu⸗ ruͤck, was uns heilige und geliebte Ueberreste jener Zeit sind, aber auf der andern Seite enthaͤlt sie auch eine Tiefe des Gefuͤhls und der Ideen, welche dem Alterthume doch nur in wenigen und. entfernten Anklaͤngen eigen ist. Doch ist gerade dieser Unterschied durchaus in dem Geiste beider Zeiten be⸗ gruͤndet. Je mehr die neuere Zeit an Reichthum des Stof— fes uͤberfließt, desto schwerer ist es, die Bearbeitung dieses so verschiedenartigen Materials auf eine reine, einfache und klare Form hinauszufuͤhren. Die Einfachheit, welche hier in der Form literarischer Erzeugnisse verlangt wird, hatte das Alterthum als Grund⸗Element seines Geistes, daher diese reine und einfache Großartigkeit. Dies ist ein zusammengedraͤngtes eben so viel als moͤglich treues Bild von dem Fortschritte, welcher die alte Welt von der neuern Zeit trennt und sondert. (Fortsetzung folgt.)