1828 / 326 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rung, diejenige Parthei in Lissabon zu unterstatzen und auf— recht zu erhalten, welche dort die Opposition gegen die jetzt bestehende Regierung bildet. Dies Verfahren steht in einem dir'kten Gegensatze gegen das unsrer Regierung, welche bei den neuesten Unruhen in Portugal die strengste Nentralitaͤt beobachtet hat; ein Verfahren, welches nicht minder durch das Interesse, das wir noͤthwendiger Weise fuͤr die Ruhe Portugals haben muͤssen, vorgeschrieben wird, als auch durch den Wunsch, den Frieden Europa's aufrecht zu erhalten, der durchaus nothwend igerweise gestoͤrt werden wuͤrde wenndie Halb⸗ Insel wieder in die Gewalt der Revolutionaire geriethe, wie dies im Jahre 1820 der Fall war. Daß dies geschehen wurde, wenn die der jetzigen Regierung entgegengesetzte Parthei die Oberhand ge⸗— wönne, unterliegt keinem Zweifel, wenn schon sie ihre Absichten und Entwürfe unter der Maske der Legitimität zu verbergen su— chen. Wenn die Europaͤischen Machte bis jetzt die Rechte Dom Miguel 's noch nicht anerkannt haben, so muß man annehmen, daß sie ihre Grunde dazu haben, deren Triftig⸗ keit zu untersuchen uns nicht zukommt. Aber wir wuͤnschen, das Publikum davon zu benachrichtigen, daß unser Handel mit Portugal sich seinem gaͤnzlichen Verfall naͤhert, daß wir in diesem Lande nicht mehr in demselben Lichte betrachtet werden, wie es fruͤher der Fall war. Das Verfahren unse⸗— rer dasigen Beamten hat dies Resultat hervorgebracht, dazu kam noch das Verfahren gewisser Individuen, welche nicht allein das constitutionnelle System unterstuͤtzt haben, sondern, soweit ihre Macht ging, sich auch jeder Maaßregel der beste— henden Regierung entgegengesetzt haben. Wenn wir nicht mehr den guten Willen der Nation oder der Regierung be— sitzen, wie koͤnnen wir erwarten, einen vortheilhaften Ver⸗ kehr mit Portugal zu unterhalten, wie konnen wir erwarten, den Einfluß noch fernerhin auszuuͤben, des— sen wir bisher uns erfreuten? Sind wir denn nicht vollkommen berechtigt, zu erklaͤren, daß es hohe Zeit ist, Schritte zu thun, um unsere fruͤheren vortheilhaften Ver— hältnisse in Bezug auf den Portugiesischen Handel wieder herzustellen und eine rivalisirende Nation zu verhindern, daß sie diejenige Stellung einnehme, aus der wir nur durch un— sere eigene Nachlaͤssigkeit fuͤr immer entfernt werden koͤnnen.“

Der Scotsmann erwähnt eines Werkes des Professors

Leslie (Elements of natural Philosoplixz), in welchem einige sehr kuͤhne, originelle und sinnreiche Meinungen in Bezug auf die innere Beschaffenheit der Erde aufgestellt sind. (Wir behalten uns eine weitere Mittheilung davon vor.)

Den Versicherungen einiger hiesigen Blaͤtter, daß die letzten Banquerutte in Glasgow durch Verluste im Ostindi— schen Handel verursacht worden seyen, wird von der Glas— gow Ehroniele widersprochen, welche jene Ungluͤcksfaͤlle einzig und allein den Verlusten im Jahre 1826 zuschreibt. Die Grundursach des ganzen in Schottland zuweilen eintre— tenden Handels-Ungluͤcks ist die Leichtigkeit, mit welcher man dort weit uͤber sein Vermoͤgen und uͤber den fremden Absatz hinaus speculiren kann. Bei dem gegenwartigen System der Landbanken nimmt der Credit die Stelle des Capitals ein und er ist oft fuͤr den Mann von soliden Vermoͤgen schwe— rer zu erhalten, als fuͤr den welcher nur einen fingirten Reichthum besitzt. Die Banken haben die unverantwortliche Oberaufsicht uͤber alle dortigen Handels-Angelegenheiten üͤber Credit und Capital erworben.

Von drei bei dem Ungluͤck im Covent-Garden-Theater stark beschaäͤdigten Arbeitern ist leider einer gestorben, und ein zweiter dem Tode nahe; der dritte befindet sich ziem— lich wohl.

Das verbreitete Geruͤcht, als ob man den Plan aufge— geben hatte, eine Medieinal-⸗Schule im Koͤnigs-Collegium einzurichten, ist völlig ungegruͤndet.

Verschiedene Mobilien aus dem Brighton uns aus den Pallästen in Hampton Court und Kensington sind guf Allerhöchsten Befehl nach Windsor in's Schloß gebracht worden.

Wie es heißt, haben Se. Najestät zu befehlen geruhet, daß der beruͤhmte Maler, Sir Thoamas Lawrence, das Bild⸗ niß des Herrn Wyatwille, des Baumeisters des neuen Schlosses von Windsor, versertigen soll.

Der Courier giebt im geürigen Blatte einige weitere Details uͤber die neue Einrichtung des Schlosses von Wind— sor. ) Eine doppelte, mit dunkel scharlachrothem Tuch be— deckte Treppe von Eichenholz fuͤhrt zu den Privat-Gemächern Sr. Maj. durch einen Corridor, der einen außerordentlich schönen Anblick gewaͤhrt. Seine Wande zieren die Bildnisse von verstorbenen und lebenden Helden und Staatsmäͤnnern, die sich in der Geschichte Großbritaniens auszeichneten. Das

) Siehe Nr. 283. der Staats⸗-Zeitung.

Königl. Pavillon in

Schlafgemach ist in Carmoisin⸗Farbe und das Bett mit d kel scharlachrothem Seidenzeuge drappirt; ein Nebenzim

enthaͤlt Vorrichtungen zu warmen und kalten Badern. N

mit dem Schlafgemach zusammenhängende Fruͤhstuͤck Zim

ist mit reichem blauen Seidenstoff ausgeschlagen, und I en 403,614 auf 407,100 Rthlr.; fuͤr das Departement der

daran stoßende Pagen Zimmer einfach aber geschmach meublirt. Sr. Mas. Ankleide⸗Gemach unterscheidet sich nig von dem einer angesehenen Privatperson. Mit der dasselbe folgenden Bibliothek beginnt die Pracht und Glanz, die der Wuͤrde eines Englischen Monarchen a messen sind. Der Speisesaal schließt die Reihe der Kön Privat- Gemaͤcher, worunter der Musiksaal sich durch st achteckige Form auszeichnet. Alle Meubeln sind von hi vollendeter Arbeit, und mit ganz vorzuͤglichem Geschm ausgewaͤhlt.

In Jamaica hat man sich sehr daruͤber gefreut, daß die Erlaubniß fuͤr Spanische Schiffe ertheilt worden ist, die dortigen Häfen einzulaufen, was seit 1826 verboten wesen war. Der Handel Jamaicas mit den Spanis Besitzungen, welcher dadurch sehr gelitten hatte, wird d die Aufhebung jenes Verbots wieder emporgehoben. unter einer Bedingung ist diese Aufhebung erfolgt, naͤm unter der daß alle einlaufenden Spanischen Schiffe n nur Spanischen Eigenern gehoren, sondern auch entwed Spanien oder von Britischem Holze gebaut sein muͤssen. die Spanier in jener Hemisphäre nur sehr wenig Se bauen und vorzuͤglich Amerikanische gebrauchen, so betrag man die neue Anordnung als einen hoͤchst wirksamen fuͤr Britische Schiffseigner. Die Kaufleute von Jar wuͤrden die unbedingte Zulassung aller Fahrzeuge mit 6 nischen Waaren vorgezogen haben; indessen halten sie den die gegenwartige Regulation in Bezug auf die Handelsir essen der Insel im Allgemeinen fuͤr hoͤchst nuͤtzlich

Die Zufuhr von Englischem Weizen war heute zien beschraͤmnktt? und ohngeachtet des außerordentlichen Markte befindlichen Vorrathes von fremdem We der Verkauf sehr gedruͤckt. Die Kaͤufer vom Lande, d viele gegenwärtig waren, hielten sehr mit ihren Einkt zuruͤck, weil sie wußten, daß vor einigen Tagen 10 Quarters im Zoll⸗Amte angegeben worden waren, und wenigen Verkaufe, die statt fanden, wurden 2 bis 3 niedriger geschlossen, als vorigen Montag. Auch in Gerste war es still, und der höchstbedungene Preis àl pr. Quarter. Hafer fand wenige Käufer zu 1 Shill. Quarter niedriger. In anderen Artikeln keine Veraͤnderr Die Zufuhr betrug aus England: 3395 Quarter Wel S606 Quarter Gerste, 3539 Quarter Malz, 4880 Qu Hafer; aus dem Auslande: 19,197 Quarter Wa 1350 Quarter Gerste, 3990 Quarter Hafer; aus Irla 12956 Quarter Weizen und 13,860 Quarter Hafer. aus England gäßg Säcke, und aus Amerika 160

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 21. Nov. In dem Pleno des Ri hauses am letzten Dienstage wurde eine Discussion uͤben Annahme der von Sr. Maj. dem Koͤnige im Jahre! erlassenen Ritterhaus-Ordnung fortgesetzt. Der Freihert ckarswaͤrd sprach dafuͤr, daß das Volk das Recht habe, selbst seine Gesetze zu geben, und trug darauf an, daß Ritterhaus⸗Ordnung von 1818 die einzig geltende seyn se

Der Graf Schwerin äußerte: was er zu sagen

hatte er aus einem Buche genommen, das die Gesch Schwedens enthalte (hierbei zeigte der Graf das Grund setz vor), darin stehe geschrieben: „gesetzmäßig gekroͤnter nig, ein den Gesetzen gehorsames Volk.“ Der 57e 5. Grund-Gesetzes enthalte, daß der Konig ohne die Einr gung der Staͤnde, und die Staͤnde ohne die des Konig gend ein Gesetz weder erlassen, noch abschaffen konnten. dies jetzt aber geschehen waͤre, so glaubte er (der Graf) die erlassene neue Ritterhaus-Ordnung, welche dem Gr Gesetze zuwider sey, keine verbindende Kraft habe. Graf Wetterstedt und mehrere Andere vertheidigten Maaßregel der Regierung, und nach angestellter Votih wurde die neue Ritterhaus-Ordnung mit einer Mehrheir 57 Stimmen angenommen. In dem Nachmittags⸗M fanden viele Reservationen gegen diesen Beschluß statt. Die Königl. Proposition, hinsichtlich der Staats duͤrfnisse, enthält folgende Angaben: Fuͤr den Königl. Etat wird eine Erhähung von 738,549 Rthlr. auf 73 . Beo.; fuͤr den Civil- und Land⸗Etat; von 1,813 Rthlr. auf 1,959,500 Rthlr.; fuͤr das Land-Militair“ Fortisications⸗ Departement: von 3,205,663 Rthlr.

Bell

schlagene Kirche gebracht,

faͤr die Klerisey und die Lehr⸗A nstals g

Bei

l ag e

ur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 326

Rissenschaften und schoͤnen Künste: von 26,48 auf 30,500 Fithlr. erfordert. Fuͤr milde Stiftungen sind 116,309 Rthlr. ungeschlagen, und die Pensionen von 51,000 auf 56, 000 Rthlr., D wie die allgemeinen und außerordentlichen Ausgaben von 7872 auf 527,800 Rthlr. erhoͤht worden. Ackerbau, Handel und Gewerbe erheischen eine Erhoͤhung von 113,389 nuf 133,600 Rthlr., und das Marine⸗Wesen von 1,039,025 uuf 1,225, 9000 Rthlr. Das jaͤhrliche Staats⸗Budget belaͤuft ich, der K. Proposition zufolge, von dem Jahre 1830 bis um nächsten Reichstage auf 8, 879, 700 Rthlr. und uͤbersteigt ithin um 525,609 Rthlr., die bei der vorigen Staatsregu— srtung veranschlagte Summe. Die jaͤhrlichen Staats-Ein—

ünfte werden angeschlagen, wie folgt: die ordentlichen Ein⸗

ahmen zu 3,749,470 Rthlr.; die außerordentlichen zu „22, 009 Rthlr.; zusammen also 7,171,470 Rthlr., wodurch ch ein Ausfall von 1,708,230 Rthlr. ergiebt, ondere Bewilligungen gedeckt werden muß. Ueberdies berden noch außerordentliche Bewilligungen von 3,591,000 Rthlr. fuͤr das Fortifieationswesen vorgeschlagen, die bin— en fuͤnf Jahren mittelst zinstragender Staats-Obligationen etilgt werden sollen.

Seit Anfang dieses Jahtes sind 264,922 Tonnen Ge— reide und 2,373,729 Kannen Branntwein in die hauptstadt eingefuͤhrt worden.

Eine neue Zeitung: Reich stags-Blätter des Va—

erlandes, ist hier angekuͤndigt worden.

Deutschlan d. Karlsruhe, 25. Nov. Zu Ehren der Gedaäͤchtnißfeier darl Friedrichs gab heute der Königl. Preußische Gesandte, herr Baron von Otterstedt, JJ. 29 den Herren Mark—⸗ tafen Leopold, Wilhelm und Max, JJ. DD. dem Herrn. herzog von Braunschweig⸗Oels und dem Herrn Fuͤrsten von

sirstenberg ein großes Mittagsmahl, wozu das diplomatische orps, die Minister, der Erzbischof, der 26 Mitglieder zesandte brachte

er Kammern ꝛe. geladen waren. Der Herr abei in gefuͤhlten Worten einen Trinkspruch auf die Gesund⸗ eit Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs und das Wohl es Großherzoglichen Hauses aus, welchen Se. Hoheit der herr Markgraf Leopold in inniger Bewegung mit einem Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Preußen gewidmeten Toast

rwiederten. ;

Stuttgart, 27. Nov. Die Leiche des Kaiserlich Rus⸗ schen Generals von Benkendorf II., der (wie fruͤher gemel⸗ set worden) in dem eine halbe Stunde von hier entfernten leinen Dorfe Heslach, neben seiner im Jahre 1823 verstor⸗ enen, und auf dem dasigen Kirchhofe beigesetzten Gemahlin seerdigt zu werden gewuͤnscht hatte, langte am 13ten d. in henanntem Orte an, und ward vorerst nach einem angemes⸗ en decorirten Zimmer des Schulhauses, am 18ten d. aber unter Glocken- Gelaͤute und Gesang in die schwarz ausge— und daselbst der Sarg mit des Verblichenen Waffen, Wappen und Ehren Zeichen und einem hön Freundes- Hand gewundenen Lorbeerkranze geschmuͤckt, zor dem Altar aͤufgestellt. Um 2 Uhr lud das feierliche Ge⸗ aͤute zum Eintritt in die Kirche, nachdem zuvor ion unter den Befehlen des General-Lieutenants, Prinzen Karl von Hohenlohe-Kirchberg, mit eln r Batterie von sechs Kanonen sich auf der Straße mit der Fronte gegen die Kirche aufgestellt hatte. Verwandte des Verstorbenen, der Kaiserl. Rufsische Geschaͤftstraͤger und Seeretair, der Adju⸗ ant des Bruders des Ersteren, von Sudjenko (welcher die Leiche begleitet hatte), das diplomatische Corps, Königl. Mi⸗ ister, Ober⸗Hof⸗Beamte, Generale und sonstige Officiere, so zie uch viele Buͤrger Stuttgarts aus alter Anhaͤnglichkeit an den Verstorbenen, hatten sich in der Kirche zur Feierlich⸗ keit eingefunden, welche mit einer vom Kapellmeister Lind⸗ paintner in Musik gesetzten und durch mehrere Hof-Sänger und das Königl. Hrchester ausgefuͤhrten Trauer-Cantate begann. Nachdem der Ober⸗Hofprediger von d' Autel eine sehr gehalt— volle Rede vorgetragen, wurde unter Absingung des Liedes „die Auferstehung“ der Sarg durch 24 Feldwebel, welche denselben vor Anfang der Feierlichkeit umstellt hatten, von der Kirche an der Fronte der Division, die der Leiche die militairische Ehre bezeugte, vorbei zum Gottesgcker getragen. Saͤmmtliche Anwesende folgten paarweise. Am Thore des ottesackers wurde die Leiche noch einmal aufgesellt, worauf die Diviston vorbei defilirte, und salutirte. Sodann setzte

der durch be⸗

hiesige

eine Divi⸗

sich der Leichenzug wieder in Bewegung, und erreichte endlich das Monument, wo wegen Beschraͤnktheit des Raumes der Gruft nur die Verwandten und die oben angegebenen Mit— glieder der hiesigen Kaiserl. Russischen Gesandtschaft Zeugen der Beisetzung und Einsegnung der Leiche durch den Ober— hosn ce ger 5. d Autel . .

egensburg, 25. Nov. Heute entschlief nach schwe—⸗ rer Krankheit Se. Exc. Freiherr von Doͤrnberg, Han Baierischer Kaͤmmerer, Wirklicher Geheimer- und Staatsrath, General- ommissair und Praͤsident der Regierung des Re—⸗ genkreises, Großkreuz des Koͤniglich Baierischen Civil-Ver—⸗ dienst- und Ritter des Koͤniglich Preußischen Rothen Adler— Ordens 2ter Klasse.

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Die gemeine Zeitung enthaͤlt folgende Correspon⸗ denz⸗Mitthetlungen aus Wien und Sean! 9

Wien, 22. Nov. Man schreibt aus Ungarn, daß die Viehseuche in mehreren Graͤnz⸗Comitaten sich gezeigt und be⸗ reits bedeutenden Schaden angerichtet habe; diese Krankheit soll aus Polen dahin gebracht worden, und auch schon nach Maͤhren gedrungen seyn. Nach den letzten Sanitaͤts⸗Berich— ten aus Kronstadt hätten sich die Pestfaͤlle in dem benachbar⸗ ten, von diesem Uebel angegriffenen Dorfe vermehrt; da jedoch dieses bereits eingeschlossen und alle Vorsichts⸗Maaß⸗ regeln getroffen sind, so unterliegt es bei den wohleingerich⸗ teten Sanitäts⸗Anstalten keinem Zweifel, daß in Kurzem alle Gefahr einer weiteren Verbreitung beseitigt seyn wird.

Trie st, 20. Nov. Nach Handels- Berichten aus Zara sollen die Montenegriner neuerlich die Graͤnzen Dalmatiens durch raͤuberische , Dies soll die Ver⸗ staͤrkung des Graͤnz⸗-CLordons durch Abtheilungen von Jaͤgern veranlaßt, und den Gouverneur bewogen haben, das Kriegs— Gesetz zu proclamiren, in Folge dessen mehrere eingebrachte Raͤuber bereits zie worden a 64 3 . 2 or tugal.

Lissabon, 8 Nov. Die hiesige Hofzeitung ent⸗ hält im heutigen Blatte einen Befehl der General⸗Studien⸗ Direktion, den Lehrstuhl der Natur, Philosophie und Moral in Lamego neu zu besetzen. Die sich zu dieser Stelle quali— ficirenden Individuen haben sich mit ihren Zeugnissen und den Attesten ihrer resp. Hbrigkeiten vor der Studien⸗-Com⸗ mission in Coimbra oder Lissabon zu stellen.

Die genannte Zeitung macht fortwaͤhrend Anzeige von eingegangenen freiwilligen Beitragen zur Bestreitung der Staatsbeduͤrfnisse; besonders zeichnen sich die Staͤdte Penafiel und Coimbra in dieser Hinsicht aus. ;

Eine Verordnung des Finanz⸗Ministeriums enthaͤlt schaͤrfende Bestimmungen gegen die Verfaͤlschung des Stem⸗ pelpapiers, indem sich neuerdings mehrere Spuren davon gezeigt haben. Die Strafen fuͤr die Wiederholung dieses Verbrechens sind auf S5jaͤhrige Verbannung nach Afrika fest— estellt, und die Verkäufer von dergleichen Papier mit ver— 'r mhh eben so 3 Ahndung bedroht worden.

Ein Artikel in dem Londoner Morning-Journal, worin gesagt wird, daß die jetzt in England lebenden Por— tugiesen, Anhaͤnger der Charte und der Revolution, die Uebel, von denen ihr Vaterland jetzt befreit worden, dem sie gastfreundlich beherbergenden England mittheilten, hat hier großes Aufsehen erregt. „Wir sind uͤberzeugt,“ (sagt die Hofzeitung) „daß das weise Ministerium Sr. Groß— Britanischen Majestaäͤt nicht laͤnger zoͤgern wird, diese Feinde der Ordnung und Verbreiter der Rebellion aus einem Lande zu verbannen, das sich ihnen nur zu lange als beste Zuflucht dargeboten hat.“

In der Hofzeitung vom ten d. M. liest man Folgen⸗ des: „Der Krieg, den einige Portugiesen, unwuͤrdig dieses Namens und ihres Vaterlandes, diesem sowohl heimlich als oͤffentlich erklart haben, bewahrt das alte Spruͤchwort aufs Reue: corruptio optimi pessima. Unsern Tagen war es leider vorbehalten, der erstaunten Welt zu zeigen, daß die Portugiesische Nation, so geachtet von allen Völkern wegen ihrer Treue und Rechtlichkeit, einige Individuen zaͤhlt, die entartet genug sind, das hochverraͤtherische Schwerdt gegen die eigene Mutter, unser gemeinschaftliches Geburtsland, zu zuͤcken, und zu beweisen, daß dieselben den minder geachteten Theil anderer Nationen noch weit an Schaͤdlichkeit Über— treffen. Mit welchem Gefuͤhle muͤssen diese wenigen Aus⸗

gearteten die auf sie gerichteten Blicke Europas erdulden, die