und Daoud⸗Pascha bezogen. Der Großherr bewohnt einen Pallast der Sultanin, seiner Schwester, zu Eyoub. Die Fahne des Propheten weht fortwährend zu Ramitschifflik. Es ziehen noch immer Truppen-Verstärkungen aus Asien durch. Die Flotte, welche wahrend des Sommers im Bos—
porus stationirt war, ist in den hiesigen Hafen zuruͤckgekehrt.
Die Escadre des Tahir-Pascha befindet sich noch in den Dar— danellen. Der stuͤrmischen Witterung wegen haben keine Schiffe von Odessa her ankommen koͤnnen. Zwei Fahrzeuge sind am Eingange des Bosporus gestrandet.
W Der Oesterre ichissche Beobachter meldet: „Nach⸗ richten aus Bucharest vom 19. Nov. zufolge, waren seit Anfang dieses Monats in der Gegend Lon Silistria heftige
Stuͤrme, von Schneegestoͤber und einer fuͤr diese Jahreszeit
ungewoͤhnlichen Kalte von 8 bis 9 Graden begleitet, einge— treten, — Ereignisse der Elemente, welche die Fortsetzung der dortigen Belagerungs⸗Arbeiten ungemein erschwerten, ja bei⸗ nahe unmoglich machten, und der Zufuhr von Lebensmitteln fuͤr das Belagerungs⸗-Corps die groͤßten Hindernisse in den Weg legten. Unter diesen Umstaͤnden soll beschlossen worden seyn, die Belagerung von Silistria in dieser so unguͤnstigen Jahreszeit aufzuheben, und das vor dieser Festung gestandene Corps soll bereits den Marsch auf dem rechten Donau⸗Ufer, wie man behauptet, nach Hirsowa angetreten haben. — Der Feldmarschall Graf von Wittgenstein, welcher sein Haupt— uartier in der letztern Zeit zu Kallarasch, auf dem linken onau⸗Ufer, unweit von Silistria, aufgeschlagen hatte, ist von da nach Jassy aufgebrochen, wohin das Russische Haupt— quartier, dem Vernehmen zufolge, verlegt werden sollte. — zraf Langeron wurde unverzuͤglich in Bucharest erwartet, durch welche Stadt der Chef des Russischen Generalstabs, General-Lieutenant Graf von Diebitsch, am 14ten d. M. auf dem Wege nach Jassy passirt war.“ . — Q„Dasselbe Blatt enthalt ferner Nachstehendes: „Aus O dessa wird vom 14. Nov. gemeldet, daß daselbst mehrere Schiffe aus Varna, einige in zwei, andere, die viel fruͤher ausgelaufen waren, und mit heftigen Stuͤrmen zu kaͤmpfen hatten, in zwanzig Tagen eingelaufen waren. Hiedurch wer⸗ den die vor einiger Zeit in Jassy verbreiteten Geruͤchte, daß Varna in der letzten Haͤlfte des Octobers wieder von den Tuͤrken besetzt worden sey, am buͤndigsten widerlegt.“ — Die Agramer Zeitung enthaͤlt Folgendes: „„Von der Bosnischen Graäͤnze, 13. Nov. Laut eben erhaltenen Nachrichten ist der zu Travnik beim Vezier berufene Divan der gesammten Capitaine von ganz Bosnien und Herzegovina noch nicht beendigt.“ „Dem Vernehmen nach soll der Befehl des Großherrn allgemein publicirt seyn, daß alle conseribirte waffenfaͤhige Mannschaft in ganz Bosnien sich zu den Fahnen ihrer re— spectiven Capitaine begeben solle. Nur wenn in einem Hause uͤber 5 Maͤnner waͤren, darf einer zuruͤckbleiben. Sollte sich Jemand weigern, ins Feld zu ziehen, so steht es den Uebri— gen frei, denselben zu toͤdten und sein Vermoͤgen unter sich
ohne Weiteres zu theilen.“ „Der Groß⸗-⸗Mufti hat bei Ausstellung des Sandschaki⸗ Sherifs (Muhameds Fahne) den Bannfluch gegen alle jene Muselmaͤnner erlassen, welche sich weigern, ins Feld zu zie⸗ hen, oder die dem Feinde Pardon oder sich gefangen geben.“ H„„Der wechselseitige Handels-Verkehr in ganz Bosnien ist, so wie vor, ungestoͤrt. Die Ausfuhr aller Lebensmittel, des Hornviehs, der Koͤrner⸗Gattungen, des Unschlitts, welches auch statt des Rindschmalzes bei den Tuͤrken zu Speisen genom- men wird, des Honigs, Rindschmalzs, aller Waffengattungen, ist von Seiten der Tuͤrken streng verboten; Alles kann nur unter der Hand ausgefuͤhrt werden.“ „ — In, dem genannten Blatte liest man ferner: „Ein Schreiben aus Salonichi meldet Folgendes: Unter allen Tuͤrkischen Provinzen, welche zur Vertheidigung der National⸗Angelegenheiten außerordentliche Kraͤfte aufgeboten haben, zeichnet sich Macedonien ehrenvoll aus. Von Alters her schon das Vaterland tapferer Krieger, stellte Macedonien Auch im gegenwartigen Kriege 20, 000 Mann unter die Waf— fen, die so eben zur Verstaͤrkung des Heeres nach Schumla marschieren. Die Ausruͤstung wurde mit Puͤnktlichkeit und einer beispiellosen Schnelligkeit betrieben. Ein einziges Wort des Sultans begeisterte sogleich die ganze Nation, und be— wirkte, daß sie mit Freuden die Waffen gegen den Feind er— griff. Bloß Salonichi stellte allein zwei Regimenter regulai⸗ rer Truppen; und mehrere Beys xruͤsteten auf ihre Kosten kleinere Corps nach dem neuen Militair-Systeme aus, und schickten sie zur Haupt⸗Armee.“ — Der Messager des Chambres und das Journal du Commerce geben Folgendes als den vollstaͤndigen In—
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niß der Streitkraͤfte beider Theile behaupten, daß die Grie⸗ ben nicht die Mittel besäßen, um die Festungen mit Nach⸗ druck zu belagern, und sie daher nur durch Aushungern in
halt des (bereits gestern unter Paris erwähnten) Rundsch̃ bens des Russischen Vice Admirals, Grafen von Heyden, die Befehlshaber der in der Levante stationirten Kriegsscht der neutralen Mächte: 1 . z Am Bord des Asow, Malta, 6. (18.) Oct. 1828 Mein Herr! Der Kaiser, mein erhabener Gebieter,) in der Absicht, die Osmanische Pforte zu einem schneß und dauerhaften Frieden zu noͤthigen, und um den Unfall welche der gegenwärtige Krieg herbeifuͤhren konnte, wenn durch Hartnaͤckigkeit verlaͤngert wuͤrde, sobald wie moͤgl ein Ende zu machen, beschlossen, seine Seemacht zur Ern chung dieses Ziels, das eben so sehr der Gegenstand der standigen Wuͤnsche Sr. Kaiserl. Majestaäͤt, als der bekann Absichten seiner Verbuͤndeten ist, mitwirken zu lassen. 6 Maj. haben mir demzufolge befohlen, die Dardanellen u Konstantinopel in Blokadestand zu erklaren und zu versetz und jede Zufuhr von Lebensmitteln und andern Artikeln, wel im Allgemeinen unter dem Namen von Kriegs-Contreban verstanden werden, am Bord Tuͤrkischer oder neutraler Schi zu verhindern. Die gewohnlichen und positiven Gesetze der N tralitaͤt zur See, welche den Neutralen die Verpflichtung au gen, jede effective Blokade anzuerkennen, geben der Macht, wel eine solche anordnet, das legitime Recht, sie strenge und ch Ausnahme beobachten zu lassen. Se. Kaiserliche Majest Ihrem Versprechen, dem Handel der neutralen Nationen
versehen. Mexiko. Nord-A Amerikanische Blatter bis zum 5. d. M. geben
hut mit Lebensmitteln
enwahl in Mexico. Die Wahl des Praͤsidenten, die am Sept. in allen Staaten der Confoͤderation statt fand, st ganz unerwarteter Weise, statt auf Guerréro, zu Gunsten pedraza's, des gegenwartigen Kriegsministers, gefallen. Die sonfoͤderation besteht aus 19 Staaten, und die Wahl ging nö den gesetzgebenden Behoͤrden eines jeden Staates vor ich. So viel man hoͤrt, hatte Pedraza die Stimme von 12 Staaten und Guerrséro nur von 3; unter den letzteren war Nexico selbst, wo die Stimmen sich wie 11 zu 10 verhiel— en. Der General Santa Anna, der mit „ bis 500 Mann bon ihm verfuͤhrter Truppen sich des festen Schlosses Pa—
oll, war von der gesetzgebenden Gewalt von Vera-Cruz in en Anklagestand versetzt worden; man hatte ihn darauf eines Postens als Gouverneur entbunden und diesen an gnacio de Mora uͤbertragen. Santa Anna fuͤgte sich gut— , — ; 1 billig in diese Verfuͤgung und bat nur um schnelle Untersu— wenig Nachtheil wie moglich zuzufuͤgen, stets getreu, hung. In den vorläufigen Wahlen in Oaxaca waren die mächtigen Ihr Geschwader: Partheien so heftig an einander gerathen, daß es zu Schlaͤ— 17 Das Einlaufen in die Dardanellen und bis n en gekommen war; man hatte das Militair zu Hülfe rufen Konstantinopel allen neutralen Fahrzeugen zu gestatten, wel huͤssen, und mehrere Personen wurden verwundet und getoöͤdtet. sich der Untersuchung unterwerfen und weder Kriegs-Con Hhedrazas Wahl wird dem Golde und den Intriguen der bande, noch andere zur Verproviantirung der Hauptstadt Ült-Spanier zugeschrieben. Der Vorwurf, den man Herrn Osmanischen Reiches dienende Gegenstaͤnde am Bord s] Hoinsett, dem Nord⸗-Amerikanischen Gesandten, macht, als ob ren. 2) Allen von Konstantinopel kommenden und nach R sich in die Wahlen gemischt haͤtte, wird hoffentlich unge— ropa segelnden Schiffen ein ungehindertes Auslaufen zu gesn . ruͤndet seyn. Die 19 Staaten von Mexico sind: Mexico, ten, wenn sie nicht Truppen, Kriegs-Munition oder Lebe Puebla, Queretaro, Veracruz, Valladolid, Guanaxuato, Ka— mittel fuͤr diejenigen Plätze am Bord haben, welche inn halb des von den drei Maͤchten im Tractat vom 6. Juli stimmten Umkreises liegen. 3) Gegen die neutralen Fin zeuge, welche sich der Durchsuchung zu entziehen oder die Blokade zu verletzen suchen sollten, nur in dem aͤußerss Falle Gewalt zu gebrauchen. : e nr ne en Widerwaͤrtigkeiten vertheidigte; er soll von einem sanf— Diesen Ausnahmen gemaͤß, welche der Europaͤische h mund edlen Charakter, und sehr guͤnstig fuͤr Fremde aller delsstand gewiß wuͤrdigen wird, hat der Vice-Admiral Nationen gestimmt seyn. Dagegen liebt er Hahngefechte und cord, der die zur Blokade der Dardanellen bestimmte Schi Nartenspiel und soll dem Einflusse des schoͤnen Geschlechtes Abtheilung befehligt, die ausdruͤcklichsten Befehle erhalten, s der Durchsuchung der neutralen Schiffe mit der groß lle diplomatischen Kenntnisse, ja sogar alle Eigenschaf— Schonung zu verfahren, und nur gegen diejenigen Genen ab, welche zu einem tuͤchtigen Präsidenten gehoöͤren. anzuwenden, welche den Grundgesetzen der Nationen zuwis edraza, der Candidat der Escoses, ist in aller dieser und trotz der augenscheinlichen Gefahr versuchen wuͤrden, Blokade zu verletzen, oder sich ihr mittelst kleinerer Fahrzen zu entziehen. Ich muß Sie daher ersuchen, dieser Maass gel die groͤßte Oeffentlichkeit zu geben und die Kauflen welche unter der Flagge ihres erhabenen Souverains Han nach der Levante treiben, und vielleicht die Verproviantirm der Hauptstadt des Osmanischen Reiches mit Lebensmitt! und Kriegs⸗-Munition zum Gegenstande ihrer Speculation gemacht haben, davon zu benachrichtigen. Ich zeige Ihn len, weil er weiß, daß sie dem Lande Nutzen bringen. Ein übrigens mit unendlichem Vergnuͤgen an, daß Morea Nann von seinem Charakter ist dazu geeignet, sich bei der
Folge der wirksamen Maaßregeln, welche die Unterzeich! Llasse der Nation gefuͤrchtet zu machen, welche die Masse jon Guerréro's Parthei bildet. Diese Klasse, die natuͤrlich
des Londoner Vertrages einstimmig getroffen haben, von Tuͤrkisch⸗Aegyptischen Truppen ganzlich geraͤumt und die J ine Freundin von Ordnung ist, und sich jetzt in ihrer Hoff— kade dieser Halbinsel daher aufgehoben ist. Der Hande ung getaͤuscht sindet, einen aus ihren Reihen auf den Prä— stand der neutralen Maͤchte wird fortan leichten Absatz dentenstuhl zu sehen, ist jetzt zur Verzweiflung gebracht und diesen Gegenden finden, welche ein furchtbarer Kampf s Bt ernstliche Widersetzlichkeiten gegen Pedraza's Wahl be— so viele Jahre hindurch fast unzugaͤnglich gemacht hatte. irchten.
. hen Blaͤttern folgenden Aufruf: „Erwacht, Mexicaner! Un—
Empfangen Sie u. s. w. . .
‚ ‚( gez.) Graf von Heyden ter Pedraza's Praͤsidentschaft erwartet Euch entweder ein
— Die Griechische Biene (vom g. October) mel hmaͤhliches Joch, oder eine zweite Revolution!“ daß am Zten October vier kleine Fahrzeuge von der Grich schen Flottille in den Golf von Lepanto gedrungen sind; haben eine Tuͤrkische Kanonier⸗Schaluppe in den Grund 9 bohrt und eine Brigg nebst mehreren anderen Tuͤrkischh⸗⸗⸗ , 33 *,, Fahrzeugen genommen. — In dem Blatte vom 16. Octeb Münster, 29. Nov. Der mit Allerhoͤchster Genehmi— enthält dafselbe Journal den Bericht des Genern ng in Berlin zusammengetretene Verein zur Gruͤndung Chuͤrch an den r, uͤber das glückliche Einlauss net evangelischen Kirche in Rio de Janeiro, der Hauptstadt der Griechischen Flottille in den Ambracischen Meerbusen Brasiliens, findet in den Provinzen die regste Theilnahme.
— Der Courrier de Smyrne vom 25. October aͤußes Luch in hiesiger Stadt hat sich ein Verein zur Einsammlung in Bezug auf die neuesten, bis zum 23. September geh̃ on Beitraͤgen fuͤr dieses edle Unternehmen gebildet. Mit den Nachrichten von der Insel Kreta in Griechischen Blis Bergnuͤgen bemerkt man unter den Mitgliedern dieses Ver⸗ tern (S. Nr. 326 der Staats-Zeitung), wonach die gal ns, außer mehreren hiesigen angesehenen Katholiken, Seine Insel im Aufstand ist und die Türken in den drei Festung, Bischoͤfliche Gnaden unsern verehrten Bischof, den Freiherrn eingeschlossen sind, daß er neuerdings keine direkten Nachrig bon Droste zu Vischering. ten von dorther erhalten habe, und also jene Meldungen nic
ila, Tejas, Tamaulipas, Neuvo Leon, Chihuahua, Eheapas, abasco und Sonora. General Guerréro, der Candidat der horkino's, ist ein Patriot, der sich schon in juͤngern Jahren
r war in Diensten der Spanischen Regierung waͤhrend der anzen Revolution, und verließ diese erst nach erfolgter Un— bhaͤngigkeits-Erklaͤrung Mexico's. Er ist ein Mann von Lalent und Festigkeit, den keine schoͤne Frauen und Dublo— en erschuͤttern koͤnnen; ein einmal eingefuͤhrtes Gesetz wird on ihm unter allen Umstaͤnden aufrecht gehalten. Er ist icht freundlich gegen Fremde, aber stets gemeint, sie zu dul—
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zu widersprechen vermoͤge; doch konne er nach seiner Kenm
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hre Gewalt bekommen konnten; die Festungen seyen aber
olgende nähere Umstaͤnde uͤber die statt gehabte Praͤsiden⸗
ote bemaͤchtigt, und entschieden fuͤr Guerréro erklart haben
ssco, Zacatecas, Oaxaca, San Luis Potosi, Durango, Cal=
ur die Unabhaͤngigkeit erklaͤrt hatte, und sie bisher unter ter seyn, als auf der Oberflache. mors wuͤrde im Mittelpunkt selbst sich 119 mal verstaͤrken;
ehr unterworfen seyn; neben diesen Schwaͤchen gehen ihm
Beziehung von seinem Nebenbuhler gaͤnzlich verschieden.
Schon liest man von ihrer Seite in den oͤffentli⸗
Vermischte Nachrichten.
Nachrichten aus Agram vom 22. Nov. zufolge zeigte
der 20ste desselben Monats abermals eine fuͤr diese Jahres⸗ zeit ganz ungewoͤhnliche Witterung, denn es fiel an diesem Tage Abends 5 Uhr, waͤhrend mehrere Blitze die Luft durch— kreuzten, Hagel.
Der Professor Leslie, dessen wir gestern erwähnten, spricht in seinen Elements of Natural Philosophy von einem Instrument, das ein Hr. Adie verfertigte; es ist im Stande, den Druck von 15 Atmosphären auszuhalten und die Compres— sionsfaͤhigkeit fester und fiuͤssiger Substanzen anzuzeigen.
Mit diesem Instrument hat Hr. Leslie verschiedene Versuche
angestellt, die ihm als Basis zu gewissen neuen und auffal— lenden Schlußfolgen, in Bezug auf den inneren Zustand des Erdballes, dienen. Der Einfluß der inneren Gravitation auf irgend einen Gegenstand richtet sich nach des letzteren Entfernung vom Mittelpunkt; der Koͤrper in dem Grade verschieden seyn, als sie mehr oder minder tief unter der Oberflache der Erde sich besinden. Herr Leslie macht in dieser Beziehung Angaben uͤber atmo— sphaͤrische Luft, Wasser und weißen Marmor, und zieht dar⸗ aus den Schluß, daß Luft in einer Tiefe von 33 Englischen Meilen unter der Erdoberflache die Dichtheit von Wasser, und in einer Tiefe von 197 Meilen die Dichtheit von Queck— silber haben wuͤrde. Wasser dagegen wuͤrde in einer Tiefe von 93 Meilen auf die Halfte seiner Masse comprimirt, und in einer Tiefe von 3627 Meilen so dicht wie Quecksil— ber werden. Marmor sogar, wuͤrde, in einer Tiefe von 287 Meilen eine doppelte Dichtheit erlangen. Eine jede Sub— stanz hat ihre bestimmte Compressionsfaͤhigkeit. Diese zeigt
es muß daher die Dichtheit
ihre Wirkungen fruͤher bei Wasser als bei Marmor, und noch fruͤ⸗
her bei Luft. Wasser und Luft wuͤrden in einer Tiefe von 35 Meilen gleiche Dichtheit haben, und Wasser und Marmor in einer Tiefe von 173 Meilen. In einer Tiefe von 396 Meilen, oder dem 19ten Theil der Entfernung der Ober— flache der Erde von ihrem Mittelpunkt, würde Marmor 3 mal, Wasser 4 mal und Luft 101,960 Billionen mal dich Die Dichtheit des Mar—
die des Wassers 3 Millionen mal; und was die Luft be— trifft, so wuͤrde sie dermaaßen condensirt werden, daß man
zu der Zahl 763, noch 166 Ziffern hinzufügen muͤßte, um
die ganze Zahl anzudeuten. Aus diesen, in Folge gemachter
Versuche gewonnenen Resultaten, zieht Hr. Leslie mehrere
auffallende Schluͤsse, in Bezug auf den inneren Bau des Erdballes. Zunaͤchst folgert derselbe daraus, daß, wenn die
ganze Masse aus denselben Stoffen besteht, die wir auf der
Oberflache sehen, die Compression der inneren Theile eben so schnell zunehmen muß, als wir in die Tiefe steigen; daß die mittele Dichtheit des Ganzen bei weitem mehr als fünfmal die Dichtheit des Wassers uͤbersteigen wuͤrde, wie es sich aus den Versuchen von Maskelyne und Cavendish ergiebt. Der Erdball muß mithin hohl seyn, und um die Dichtheit auf den vorerwähnten Standpunkt zu bringen, muß die Erdrinde,
die wir betreten, nur einen kleinen Theil des Diameters der Erd⸗
kugel ausmachen. Von der anderen Seite ist es nicht zulaͤssig, eine absolute Leere annehmen zu wollen; denn wenn die Scheide⸗ waͤnde des hohlen Mittelpunktes durch den ungeheuren Druck, dem sie ausgesetzt sind, nicht zusammenbrechen sollen, so muß dieser Mittelpunkt mit etwas angefuͤllt seyn, und dieses Et— was muß eine ungeheure widerstrebende Kraft besitzen. Da kennen wir nun aber nur eine einzige Kraft, welche die noͤ— thige Elasticitaͤt besitzt, und diese Kraft ist das Licht, „wel—
ches, sobald es sich verkoͤrpert, elementarische Hitze oder Feuer
wird.“ Dieses Licht „wird durch Erschuͤtterung oder Com⸗ pression, vermittelst electrischer Agenten oder chemischer Pro— zesse aus allen Substanzen hervorgelockt“; und mit einer
Geschwindigkeit vorschreitend, die 80g, 900 mal die Geschwin—
digkeit uͤbertrifft, mit welcher die Luft einen leeren Raum
durchzieht, wird seine Elasticitaͤt stark genug, um der cumu-
lativen Comptession der Masse, von welcher es umschlossen ist, das Gegengewicht zu halten. — Der Seotsman, aus dem dieser Aufsatz entlehnt ist, begleitet ihn mit der Bemer— kung, wie interessant es sey, zu sehen, daß in Bezug auf den innern Zustand der Erde fuͤr uns von so verschiedenen Sei— ten ein neues Licht hervorbricht. Laplace, sagt er, ward durch Beobachtung einiger astronomischen Erscheinungen auf dieselben Resultate geleitet, zu denen Dr. Maskelyne durch die Schwin— gungen des Pendels gelangte; und jetzt finden wir, wie unser ausgezeichnete Landsmann aus den mechanischen
Compressions Gesetzen Lehrsaͤtze bildet, die denen ahnlich sind,