lei Geschlechts fruͤhzeitig den Schmuck der Haare verloren, und Plinius geht noch weiter, indem er sogar behauptet, sie wurd n kahlkoͤpfig geboren. Auch die heutigen Bewohner von Mikoni verlieren sehr fruͤh das Haar, und es ist son⸗ derbar genug, daß sich uͤber die
. . 31 100d οt
Antheil genommen, und gleich nach Ausbruch derselben acht schoͤne Brigantinen und mehr als funfzig Mystiks ausgeruͤ— stet, welche sich zwar nie mit den Tuͤrken in ein Gefecht ein— gelassen haben, dagegen aber sechs Jahre hindurch die Geisel der neutralen Kauffahrtei-⸗Schiffe gewesen sind. Weit ehren— voller als ihre Thaten zur See, war der tapfere Widerstand, welchen diese Insulaner (1822) einer Algerinischen Fregatte ent— gegenstellten, die nach einem vergeblichen Versuche, zweihnn— dert Mann an's Land zu setzen, mit bedeutendem Verluste zuruͤckgeschlagen ward. Diese Waffenthat hat auch den Ruhm einer Jungfrau begruͤndet, welche von den Franzoͤsischen Be— richterstattern Griechischer Großthaten, die allerdings ihrer Einbildungskraft häufig sehr freien Spielraum lassen, mit den reizendsten Farben geschildert wird. Gesetzt aber auch, die Heldin von Mikoni sey nicht in allen Beziehungen so unwiderstehlich, als sie von ihren enthusiastischen Lobrednern gepriesen wird, so gebuͤhrt ihr doch der Ruhin, ihr ganzes, sehr betraͤchtliches Vermoͤgen fuͤr das oͤffentliche Wohl geopfert,
) Voyage du Levant, Lettre VI., p. 337.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Ursachen dieser seltsamen
und von der reinsten Vaterlandsliebe beseelt, der auge
lichsten Gefahr mit bewunderungswuͤrdiger Unerschrocken
Bei der Erscheinung an A l l 9 k
ßische Staats⸗Zeitung.
die Stirne geboten zu haben. geriner ist sie zwar nicht, wie die Spezziotische Ama in
—
Bouboulina, den Muselmaͤnnern mit dem Schwerdte Tanst entacagen detreten, sie at nicht mie iene, ihre Han
, 3
St. Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Bo. Ob. incl. Litt.łl Kurm. Ob. m. l. C. Neun. Int. Sch.do. Berlin. Stadt- Ob. dito dito Känigsbg. do. Elbinger de. Danz. de. in Th. Z. West pr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrl.
357 162 102.
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90 101 1007
914 151
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Märk.
3 IPomm. Pfandbr.
Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. do. do. Ostpr. do. do. Rückst. C. d. RKmk do. do. d. Nmk. Zins- Sch. d. Km. dito d. Nm.
Holl. vollw. Duc. Friedrichsd'or. Disconto .
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111 .
1963 133 6 —1
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Auswärtige Börsen. VWien, 17. Dec.
5pCi. Metall. 95, .
— b
Redaeteur Jehn, Mitredacteur Cott
nsche
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meine
86 347.
Berlin, Mittwoch den 24sten Decem ber.
1823.
Beim Ablaufe des Vierteljahrs wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung, n eb st raͤnumeration, hier am Orte bei der Redaction (Hausvoigtei Platz Nr. 1.), in den Provinzen aber bei den Königl. Post⸗ mtern zu machen sind, und daß der Preis fuͤr den ganzen Unfang des Staats auf 1 Rthlr. 15 Sgr vierteljaͤhrlich festgestellt „ wofuͤr ubrigens den hiesigen Abonnenten das Blatt, am Vorabend seines Datums, durch die Stadt-Post frei ins Haus
liefert wird.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Ober-Schulzen essel zu Groß-Zuͤnder, im Regierungs-Bezirk Danzig, s Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse zu verleihen ge— het.
Ihre Koͤnigliche Hoheiten der Prinz und die Prin⸗ fis eh (n von Preußen, nebst Hoͤchstdero Fami— sind von Schloß Fischbach in Schlesien hier eingetroffen.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Koln ist an die Stelle des verstorbenen Johann akob Stuͤsser, der bisherige Vikar in Bergheimerdorf,
ranz Adam Clemens, zum Vikar in Rheinbach er-
unt worden; H ö
zu Magdeburg ist der bisherige Prediger in Suͤd— jroͤningen, Johann Heinrich Gottlieb Schlitte, m Adjuncten des emeritirten evangelischen ange in Schnarsleben, Didcese Groß-Ottersleben, und er Candidat des Predigt⸗Amtes, Julius Otto Fricke, m evangelischen Pfarr- Adjuneten zu Schmitsdorf und Budicke, Didcese Sandau, mit der Hoffnung zur Nachfolge nannt und bestaͤtigt worden; . .
zu Merseburg sind die Candidaten des Predigt-Am— s, Johann Friedrich August Freyberg, zum Pfar— rin Poͤsigt, Ephorie Bitterfeld; Johann Gotthenf hau fe, zum Archidiaconus in Dommitzsch, Ephorie Tor— u, und Johann Lehmann, zum Pfarrer in Stein— ruͤcken, Ephorie Kelbra, befördert, und der Pfarrer in hriefstädt, J. Benjamin Lebrecht Reinhold, als dfarrer nach Bottendorf, Ephorie Artern, so wie der hfarrer zu Welleburg, Ephraim Friedrich Leopold Schimpf, als Pfarrer nach Griefstaͤdt, Ephorie Heldrun— en, versetzt worden.
Abgereist: Der Pair von Frankreich, Marquis von arochejaequelein, nach Paris.
Zeitungs⸗Nachrichten An z l a nd.
Frank ren ch. .
Paris, 17. Dec. Der Minister des Innern hat, auf
den Bericht des Praͤfekten der Oberen Garonne, Befehl ge—
Beben, daß das dem Dauphin und dem Spanischen Expedi—
ions-Heere in Toulouse zu errichtende Denkmal sofort nach
den Plaͤnen des Bildhauers Vallois und des Architekten Farngud zur Ausfuͤhrung komme. — .
Die Gazette de France enthaͤlt bereits seit geraumer Beit eine Reihefolz von Briefen über Paris. Der Messager des Chambres erklart heute, daß er ermaͤch— igt sey, den in diefen Briefen mitgetheilten Thatsachen auf as Bestimmteste zu widersprechen; alle von der Gazette vor— usgeseßten Intriguen im Schooße des Cabinets, alle von
Predigers
ihr erzählten Begebenheiten, so wie die Personen, die dabei eine Rolle spielten, waͤren ganz von ihrer eigenen Er— findung, und verdienten daher nicht die mindeste Beruͤcksich—
tigung, er Fuͤrst von Polignac wird in diesen Tagen wieder auf seinen Posten nach London abgehen.
Die hiesigen oͤffentlichen Blaͤtter enthalten seit einiger Zeit regelmäßig Auszuͤge aus den Lehr-Vortraͤgen der Pro⸗ fessoren Guizot, Villemain und Cousin. Die Gazette de France aͤußert sich uͤber die Philosophie des Letztern unter Andern in folgender Art: „Schon laͤngst wurde die Aufmerksam⸗ keit unserer aufgeklaͤrten Maͤnner auf eine neue philosophische Secte gelenkt, die in einer scholastischen Sprache die soge— nannten liberalen Meinungen durch einen Beifall unterstuͤtzte, wovon sie weiter keinen Grund angab. Diese Secte wollte mehrmals 4 der politischen Schaubuͤhne eine Rolle spielen; doch waren ihre ersten Versuche nicht gluͤcklich. Unter dem Namen der Doctrinairs gelang es Anfangs den Maͤnnern, die sich zu ihr bekennen, 6 des Geistes eines jungen Mini—⸗ sters zu bemächtigen, der sich durch die pedantische Formen ihrer Beschluͤsse und Meinungen blenden ließ, sie an die Spitze der Verwaltung und des oͤffentlichen Unterrichts stellte, und nach ihren Rathschlaͤgen regierte. Aber Frankreich, fuͤr ihre Fehler buͤßend, entlud sich bald des Ministers wie der Professoren. Das von ihnen gegruͤndete Journal, die Annalen, bestand indessen fort und wurde — der Courrier frangais. Die Secte blieb im Dunkeln; nach einigen Jah— ren erschien sie jedoch aufs Neue, nachdem sie einen Zuwachs von der Universitaͤt erhalten hatte. Zu den neuen Einge— weihten gehoͤrte Herr Cousin, ein fleißiger Kopf, vertraut mit den alten Sprachen und den Philosophen aller Zeiten, welcher den Griechen Plato und den Deutschen Kant studirt hatte, um aus ihren Lehrsaͤtzen ein neues glaͤnzendes Gebaͤude zusammen zu stellen, das unsere, halb Griechisch halb Deutsche, halb klassisch halb romantische Jugend blenden und verfuͤhren follte. Herr Cousin und seine Schule kuͤndigten sich An— fangs durch eine sehr lobenswerthe Absicht an; sie erklärten nämlich der sensuellen Philosophie, dieser ganz materiellen Schule, die Frankreich zur Schande gereicht und vielleicht sein gan⸗ zes Ungluͤck veranlaßt hat, den Krieg. Das einzige Mittel, den Materialismus mit Erfolg zu bekämpfen, war, daß man ihm den Spiritualismus, wie solcher von den großen Philoso— phen aller Zeiten gelehrt worden ist, entgegen stellte. Nie— mand konnte besser ein solches Werk unternehmen, als Hr. Cousin; er hat es aber nicht gethan; er hat die Gelegenheit, sich viel Buhm zu erwerben und viel Gutes zu stiften, unge— nutzt voruͤbergehen lassen. Statt dessen beschrankt sich sein ganzes Angriffs-System gegen die Materialisten auf die Be⸗ weisfuͤhrung, daß es eine Art von Spiritualismus gebe, welcher mit der Zeit die Umwälzungen der Staaten und die Fortschritte der Civilisation herbeifuͤhre, und der zu seinem Ziele durch die Verbrechen, wie durch die Tugenden der Men⸗ schen gelange. Nach Herrn Cousin bezweckte der Geist der letzten Jahrhunderte die Zerstoͤrung des Mittelalters und das Metelalter war nichts anders als die weltliche Macht der Geistlichkeit. Dies ist Alles ganz gut; aber an einer andern Stelle sagt uns Herr Cousin, daß man durch das Studium der Geschichte eines Jahrhunderts die Philosophie und den Geist desselben kennen lerne; das heißt, daß man
den Zweck nach dem Erfolge beurtheilen koͤnne. Hiernach