beiden (im vorgestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung mitgetheil⸗ ten) Artikel des Journal des Debats und des Messager des Chambres, uͤber den Russisch-Tuͤrkischen Feldzug: „Es ist spaßhaft zu sehen, wie zwei Zeitungen, die sich fruͤher in glei⸗
. chem Maaße als eifrige Anhaͤnger der Russen in ihrem 3 Kriege mit den Tuͤrken, bewiesen haben, und die damals nur eine Stimme hatten, um uns das nahe bevorstehende Ende des Osmanischen Reichs zu verkuͤndigen, — wie diese sich jetzt ge⸗ 89 ihren Irrthum und ihre Partheilichkeit vorhalten. Das
ournal des Debats wirft dem Messager vor, daß er die oͤffentliche Meinung uͤber die Aufhebung der Belagerung von Silistria irre fuͤhre, und dieser beschuldigt wieder jenes, daß es ein Ueber⸗ laͤufer und der Fahne ungetreu geworden sey, die sie wahrschein⸗ lich an den Ufern des Bosphorus haͤtten aufpflanzen wollen. Um beiden Blaͤttern ihr Recht widerfahren zu lassen, muͤs— sen wir einraͤumen, daß der Messager wohl befugt war, das
erinnern uns sehr wohl der Artikel, die diese Zeitung bei Eroͤffnung des Feldzuges bekannt machte; wir haben ferner nicht vergessen, daß das Journal des Debats zwei Jahre lang den Krieg hervorgerufen hat, den es heute als ungerecht und gefaͤhrlich darzustellen scheint. In diesen zwei Jahren hat dasselbe die Russen, schlecht gerechnet, 40hmal uͤber den Pruth gehen lassen; es hat auch seiner Seits an die Abhal— tung eines Te Deum's in der Sophien-Moschee zu Kon— stantinopel geglaubt, und daher steht es ihm schlecht an, wenn es jetzt den Messager mit seinen strategischen Bewegungen der Russen in der Ebene von Adrianopel zum Be⸗ sten hat.“ — Hierauf erwiedert der gestrige Messager des Thambres: „Die Quotidienne laͤßt uns gewissermaa—⸗ ßen Gerechtigkeit widerfahren, wenn sie unsere Aufsaͤtze uͤber den Krieg zwischen Rußland und der Tuͤrkei mit denen eines anderen Blattes vergleicht, das, nachdem es das Moskowitische Panier schon auf die große Moschee von Konstantinopel auf⸗ gepflanzt hatte, die Russen plotzlich wieder bis uͤber den Pruth zuruͤckgehen laͤßt. Art anderer Zeitungen, wissen zu wollen, was die Cabinette selbst noch nicht wissen, und das Schicksal der Schlachten zu Gunsten dieser oder jener Macht zu lenken. Unsere Mei— nungen über den Krieg im Orient haben daher kein anderes Verdienst, als das der Bescheidenheit und der Unabhaäͤngig⸗ keit von jedem Vorurtheile. Der Messager ist kein Blatt leidenschaftlicher Vorliebe oder phantastischer Traͤumereien. Den Russen nicht mehr als den Tuͤrken zugethan, sind unsere Dis— cussionen fast nur materieller Art gewesen. Ueberhaupt liegt der Kriegs⸗Schauplatz uns so fern, daß kein Raisonnement, einer Nachricht oder einer Thatsache gegenuͤber, irgend in Betracht kommen kann. Man kann sich zuweilen in seinen Schlußfol⸗ gerungen uͤber die Angelegenheiten des Orients irren; aber man wird sich wenigstens keinen Widerspruͤchen aussetzen, wenn man uͤber Strategie mit der Karte in der Hand, und. uͤber eine Schlacht nach den eingegangenen Bulletins und Depeschen spricht. Im Uebrigen so danken wir der Quoti— dienne fuͤr ihre Unpartheilichkeit, und um ihr Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sagen wir ihr frei, daß wir wohl wuͤnschten, sie enthielte sich kuͤnftig in ihrem Blatte jeder Per⸗ soͤnlichkeit, wie sie sich eine solche noch kuͤrzlich erlaubt hat; denn außer daß Persoͤnlichkeiten an und fuͤr sich immer unschick— lich sind, sie moͤgen 6 wen sie wollen, beweisen sie auch nie etwas fuͤr die Sache, die man vertheidigt. Was auch die Meinungen der Quotidienne seyn moͤgen, sie hat sich immer selbst geachtet; ihr groͤßtes Verdienst wird stets darin bestehen, daß sie der Gazette nicht gleicht, und Per— söͤnlichkeiten wuͤrden nur die uͤble Folge haben, daß sich zwei Zeitungen einander naͤherten, die es so wenig verdienen, mit einander verwechselt zu werden.“
Der Courrier frangais sagt: „Wir koͤnnen einem Geruͤchte, das im Umlauf ist, keinen Glauben schenken; die Minister sollen namlich den Entwurf zu einer Koöͤniglichen Verordnung diseutirt und abgefaßt haben, wonach die 21 Mili— tair⸗Gouvernements beibehalten werden wuͤrden, fuͤr welche die Kammern bei der letzten Discussion des Budgets foͤrmlich die Fonds verweigert hatten. Ein Artikel dieses Entwurfes soll das fuͤr diese Militair-Stellen bestimmte Gehalt auf 10,9000 Fr. festsetzen. Diese Verordnung wird dadurch noch seltsamer, daß die sieben Titular-Marschaͤlle unter diesen Gouverneurs, naͤmlich Jourdan, Moncey, Oudinot, Mortier, Maedonald, Marmont und Victor diese 10,000 Fr. nicht erhalten sollen, weil sie andere und hoͤhere Gehalte beziehen, waͤhrend andere Personen, welche schon außerdem reich be— dacht sind, wie die beiden Herzoͤge von Damas, die Herzoͤge von Grammont, Aumont und Avaray, dieses Gehalt fort— beziehen sollen. Allein wo will man denn die Fonds dazu
Journal des Dabats einen Ueberlaͤufer zu schelten; denn wir
.
Wir machen keinen Anspruch darauf, nach
hernehmen, da die Kammern sie ausdrücklich verweigert ha⸗
ben? Wozu wuͤrden denn die langen Discussionen uͤber Budget nutzen, wenn die Minister vermitteist einer Vn nung die von den Kammern gegebene Entscheidung veren konnten? Bestarigte sich jenes Geruͤcht wirklich, so ö. dies nur beweisen, wie unerläßlich die Specifieirun!! Ausgaben sey, indem ohne eine solche die Minister im Sin seyn wurden, den wichtigsten Beduͤrfnissen, z. B. dem terhalt der Truppen und der Versorgung der Krankenhnn etwas abzubrechen, um andere bereits gehoͤrig dotirte 6 len im Gehalte noch mehr zu erhoͤhen.“ ; Bei dem Buchhaͤndler Corréard hieselbst erscheinen tische Untersuchungen der Lehrvortraͤge der Herren Villem Cousin und Guizot, welche die Quotidienne mit dem Pn ken ankuͤndigt, daß dieselben als eine Widerlegung der mantischen Philosophie und Geschichte sehr lesenswerth ö mit Geist und Logik abgefaßt seyen.
Man versichert, daß Herr Béranger von dem gegen ergangenen Urtheile nicht appelliren werde, und zwar dem Grunde, weil der Verleger seiner Liedersammlung, g Baudouin, dieses Rechtsmittel zu ergreifen beabsichtigt, weil er (Béranger) ein fuͤr allemal die Frage des Drich der politischen Frage zu trennen wuͤnsche.
Der Courier frangais will wissen, es wuͤrden nen Kurzem mehrere Veranderungen in den Unter⸗-Pris ren vor sich gehen; auch wuͤrden unmittelbar vor der 6 nung der Kammern noch manche Reformen in den Praͤfemm selbst statt finden. (7) *
Der unlangst aus Griechenland in Toulon angelm Sohn des Marquis Maison liegt noch immer im dom Lazarethe am Wechsel⸗Fieber danieder. In Toulon hach das Geruͤcht verbreitet, daß die Expeditions-Armee inn Abtheilungen nach Frankreich zuruͤckkehren werde; zuerß n war im Januar, die Kranken und die Cavallerie; die Abtheilung im Februar, und die dritte im Mai.
atholiken verlacht und verworfen werden. Anstatt den rieden wieder herzustellen, wird es fernere Gewaltthatigkeiten pvorrufen. Es wird die reizen, welche setzt schon toll genug d, es wird die verwirren, welche jetzt schon unsinnig sind, d wird die zum Aufruhr zwingen, welche nur eine Anre— ing dazu suchen. Dieses ist nun zwar beunruhigend ge— 3, indeß wird, doch am Ende die Beunruhigung von der ü werden, welche er forderlich ist, um die Frage aufs Reine ingen. ̃ ; ; e rh liten werden durch die Verwerfung jener Zugestaäͤnd⸗ se sich als hartnaͤckige Unterthanen zeigen, und der Herzog n Wellington wird berechtigt seyn, sie als öffentliche Frie— usstoͤrer zu behandeln. Er wird dann strenge Maaßregeln greifen, ünd ihre Versammlungen und Privat-Zusammen— sfte durch den strengen Arm des Gesetzes aufidsen. So jnschenswerth, und unter den gegenwartigen Umständen so
ird es Irland beruhigen? Die Antwort hierauf werden
id den Gehorsam erzwingen. Sie werden nie durch solche srsöͤhnungs⸗Maaßregeln beruhigt werden; doch gestehen wir daß Zugestaͤndnisse von dem oben angegebenen Umfange
itsame Polizei-⸗Magßregeln in Anwendung zu bringen, die gewaltsamen Handlungen der katholischen Anwalde zuͤgeln, die katholische Abgabe aufzuheben und diese un— schimten Schreier, welche so lange den Partheigeist und gegenseitigen Haß in dem Englischen Volke genährt ha— zur Ruhe zu bringen. n. 2 e Herrn O Gorman Mahon, Magistrats⸗-Glied der afschaft Clare, der (wie in Nr. 344. gemeldet) seines Am—
dieses dis crete Individuum fand es fuͤr gut, in der Du— er Versammlung vom 18. Nov. zu sagen, daß die Asso— ion, und nicht der Lord⸗Lieutenant, das Land regiere.
Großbritanien und Irland.
London, 16. Dec. Das Geruͤcht, daß Hr. Crobns Stelle als Secretair der Admiralitaäͤt niederlegen werde, winnt neuen Glauben. Hr. Hay, Unter Staats⸗Seenh des Colonial-Departements, wird als sein Nachfolgn nannt. . . 9
Die Fregatte Pallas segelte am 14ten mit versttgt Befehlen von Portsmouth ab. Wie gewoͤhnlich gaß öh Umstand zu verschiedenen Gerüchten Anlaß. Einigt gaht daß diese Befehle sich auf die Blokade der Dardanellen, n dere, daß sie sich aüf die Besetzung Moreqg's durch die sn zosen, beziehen. Doch, wenn man die Absicht haͤtte, i Befehle nach der Levante zu senden, so wuͤrde man c Courier uͤber Ancona nach Korfu abgefertigt haben.
Aus Porto sind Zeitungen bis zum Aten d. M. il laufen, die indessen nichts Neues aus Lissabon bringen. die oͤrtlichen Nachrichten betrifft, so enthalten sie fast nich als Listen von Verbrechern gegen die Herrschaft Dom guel's, die auf das Gehaͤssigste geschildert werden, nebst weisungen auf das Schicksal, das ihrer wartet. Nach! vat-⸗Briefen vom Aten befand sich Herr Noble noch im! fängniß, und von Seiten der Obrigkeit von Porto mn noch keine weiteren Schritte in seiner Angelegenheit gem worden. Das umliegende flache Land befand sich voͤlliz hig unter der bestehenden Verwaltung und von Guth war keine Spur zu sehen.
Das Morning-Journal berichtet: „Die Zugest nisse, durch welche der Herzog von Wellington die Ves nisse des Herrn Peel heben und das erbitterte Irland h higen will, sind ganz einfach diese: Der edle Herzog h gleich nach dem Beginn der naͤchsten Parlaments⸗Siht eine Bill einbringen, durch welche die Katholiken zu den hö Justiz⸗Aemtern Zutritt erhalten sollen, und welche ihnen dit porationen oͤffnen und sie ganz auf den Standpunkt Protestanten stellen soll, mit Ausnahme der Zulassung n Parlament und den hoͤchsten Aemtern unter der Kt Diese Bill wird wohl oͤhne Zweifel in beiden Haͤusern z einstimmig angenommen werden. Sie wird O Conne dem Amt eines Koͤnigl. Raths wahlfaͤhig machen; sie h dem hoͤchsten Ehrgeiz Shiel's einen Weg bahnen, sie w alle Fuͤrsprecher der Dubliner und Londoner Association Befoͤrderungen befaͤhigen, und wird in Gestalt eines seid Rocks das Geschrei und den Patrictismus der Reh welche diese aufruͤhrerischen Versammlungen leiten, zur bringen. Dieses Alles ist, so weit es geht, sehr gut; ĩ . — n dei die große Frage ist: wird es bie Katholiken befriedigen? nn sein Benehmen beim Verhoͤr ihm solchen nicht zuziehen. sagen Nein! Es wird mit den lautesten Bezeugungen rsprung dieser Redensart, so unwürdig eines civilisir⸗ Mißfallens aufgenommen werden. Es wird fawaͤr eine ö üitalters, muß aus den Zeiten hergeleitet werden, wo digung angesehen, dem Spott Preis gegeben, und von 6 Mann in seiner Familie ein Prophet, Priester oder
r die ihm zugeschriebene Aeußerung entweder Aufklaͤrung geben, oder sie abzuleugnen. Nachdem er mehr als eine che Zeit zu seiner Antwort gebraucht hatte, und nach— er schon seines Postens entsetzt worden war, erklaͤrte er, Aeußerung ruͤuhre nicht von ihm her, obgleich er fruͤher ,,,, beschworen hatte. Ob eine solche Aeußerung hinlänglicher Grund war, ihn abzusetzen, lassen wir da⸗ gestellt seyn; so viel in dessen scheint uns gewiß, daß Leute Herr Mahon, zu Verwaltern der Gesetze nicht geeignet Als die am verwichenen Mittwoch in Old-Bayley zum e verurtheilten Gefangenen gefragt wurden, welche Ein— dung sie gegen ihren Urtheilsspruch zu machen hätten, Mathew Riley, der wegen Faͤlschung verurtheilt worden, en die diesfaͤlligen Gesetze los. Es ist nun freilich (be—
daher wuͤrde die Meinung eines uͤberwiesenen Verbre— s wenig bedeuten, wenn sie in diesem Falle nicht mit der meinen Stimme uͤbereinkaͤme. — Der Recorder sagte, oͤnne nicht dulden, daß man die Gesetze angreife. Dar— erwiederte der Gefangene, daß wenn der Recorder in er Lage ware, so wuͤrde er es sehr natuͤrlich finden, die ichtspflege zu tadeln. Er muͤsse sie tadeln. Der Recor— bat darauf den Gefangenen; „zu bedenken, wo und in cher Lage er sey, und sein Verbrechen nicht zu ver— ößern.“ — Sein Verbrechen nicht vergroͤßern! — Was utet dies? (faͤhrt das obgenannte Blatt fort.) Wir sind nals in Verlegenheit gewesen, eine solche Sprache in den ichtshofen zu erklaren. Ein Mann mag seine Vertheidi⸗ g ungebuͤhrlich fuͤhren — er mag nicht dahin gehoͤrende henstaͤnde anfüͤhren — er mag sich auf verschiedentliche ise betragen, so ist es recht, daß das Gericht die Macht e, Ruhe und Ordnung zu gebieten, und Widerspenstigkeit bestrafen. Die Art der Vertheidigung oder die Einwen, zen gegen ein Erkenntniß kann jedoch das Verbrechen, halb Jemand vor Gericht gestellt ist, weder vermehren verringern, indem letzteres bereits vor dem Verhoͤr voll— t war, Eine Vergrößerung eines Verbrechens ist da— eine Abgeschmacktheit. Hat Einer fuͤr seine Thaten den verdient, so sollte sein Betragen während des Verhoörs ihn tdavor schuͤtzen; hat sein Vergehen den Tod nicht verdient,
berechnet Alles dieses ist, so muͤssen wir doch fragen:
nnrsetzt worden, aͤußert sich die Times folgendermaaßen:
Lord⸗ Kanzler von Irland forderte Herrn Mahon auf,
kt die Norning-Chroniele) nicht wohl zu erwarten, daß als das Gesetz demjenigen gefallen sollte, der darunter lei⸗
spaͤten Maaßregeln des edlen Premier-Ministers geben. se Katholiken werden, wie wir glauben, durch jene Zuge= ndnisse nicht beruhigt werden, doch eine strenge Disciplin
leicht die beste Entschuldigung darbieten, strenge und ge⸗
1
gering, daß ein
Löͤnig war. Dann ist der Vater sowohl Vormund als Richter seines Sohnes; wenn vor diesem häuslichen Tribu— nale der Sohn, eines Vergehens angeklagt, durch die Art seiner Vertheidigung Gesinnungen aͤußert, welche den Vater betruͤben, und er keine Reue bezeugt, so kann der Vater, von einem moralischen Gesichtspunkte ausgehend, das Vergehen nicht von dem spätern Betragen absondern. Er ist alsdann berechtigt, zu sagen, daß jenes Verbrechen sich durch das Be— tragen vergroͤßert habe. Die Sprache der väterlichen Tri— bunale ist bis zu den Gerichtshöfen herab geleitet, worin Gerechtigkeit zwischen Individuen, die nur durch politische Bande mit einander verbunden sind, gehandhabt wird; aber in diesen Gerichtshoͤfen findet weder Zuneigung noch Ruͤcksicht statt. Der Richter hat kein Mitgefühl für den Gefangenen — er ist nicht sein Vormund; sein Beruf besteht nur darin, dessen Schuld oder Unschuld auszusprechen und die Strafe aufzuerlegen, welche das Verbrechen verdient, in der Absicht, von dem Verbrechen abzuschrecken. In den letzten Jahren ist es rathsam befunden worden, Besserung mit der Strafe zu vereinigen, aber der Prozeß der Besserung fängt erst nach vollendetem Verhör an. Das Benehmen beim Verhör kann fuͤr diejenigen nuͤtzlich seyn, bie mit der moralischen Besse— rung des Verbrechers beauftragt sind, aber dem Richter nützt sie nicht, da er ihn richten, aber nicht bessern soll. In der Besserungs⸗Anstalt versieht der Aufseher die Stelle des Vor— munds, und in seinem Munde ist der Ausdruck vergrößern passend. Alles was nur immer auf Moralitaͤt Bezug hat, ist ihm wichtig. Was im Munde eines Richters ungereimt ist, schickt sich fuͤr ihn. Eltern, die ihre Kinder richten, koͤnnen mit Gunst oder Abgunst verfahren. Der Richter hat weder Gunst
zu erweisen noch vorzuenthalten. Er ist das Organ des uner—
bittlichen Gefetzes. Bezeigt er die mindeste Gunst, so suͤn— digt er gegen die Gesellschaft, die ihm die Verwaltung ihres Interesses anvertraut hat — er hintergeht das heiligste Vertrauen. Wenn auf der andern Seite seine Gefuͤhle ihn zu unndthiger Strenge verleiten, und er irgend etwas, ihm per⸗ soͤnlich widerstrebendes fuͤr hinlänglich erachtet, um eine beson⸗ dere Strafe aufzuerlegen im Sinne einer Vergrößerung des Vergehens, so suͤndigt er abermals gegen die Gesellschaft, indem er einen Mißbrauch seines Amtes macht, um sein eigenes Unrecht zu rächen, und eine großere Strafe fuͤr Vergehen aus— spricht, als erforderlich ist. Bis vor Kurzem waren die ge⸗ richtlichen Kenntnisse, in Bezug auf diesen Gegenstand, so Richter, der noch in Function ist, vor eini— gen Jahren, nachdem er das Urtheil eines Mannes ausge—⸗ sprochen, noch eine bedeutende Strafe, wegen eines unziem— lichen Ausdruckes, hinzufuͤgte. Der Richter glaubte sich augen scheinlich von aller Verantwortung frei und ermächtigt, die Gerechtigkeit als eine Geschmackssache zu betrachten. Das Schlimmste bei diesen Gewohnheiten besteht darin, die Er— klärungen des Gefangenen als eine Vergroͤßerung seines Ver— gehens zu betrachten, es ist ein Kunstgriff, den Gefangenen furchtsam zu machen, und ihn von dem Entschluß abzubrin—⸗ gen, sich selbst zu vertheidigen. Es ist eben so viel als zu dem Gefangenen sagen — Du bist in unsrer Gewalt; machst du einen Versuch, dich zu befreien, so beleidigst du uns, und wir werden dich fuͤr den Versuch bestrafen, aus unsern Haͤn— den zu entrinnen. Laßt uns diese so entehrende Sprache eines Britischen Gerichtshofes nicht wieder hoͤren. Ein Re— corder sollte sich besonders huͤthen, das Wort Erschwerung anzuwenden.
Der Glasgow-Courier erwahnt die furchtbare That⸗ sache, daß in Edinburgh mehrere Mordthaten begangen wor— den sind, um die Leichen Behufs der Secirung zu verkaufen. Die Morning-Chroniele bemerkt daruͤber: „Bei dem hohen Preise, welcher von den Aerzten fuͤr Leichname gege— ben werde, sey es gar nicht zu verwundern, daß dergleichen Handel vorkomme; besser ware es, wenn man den medieini— schen Schulen ihren Bedarf auf andere, regelmaͤßige Weist zukommen ließe.“
Ex LEs ist jetzt gewiß,“ sagt der Globe, „daß General Jack— son der naͤchste Praͤsident der Vereinigten Staaten seyn wird; und man wird dem Resultate seiner Erhebung mit einiger Neugierde entgegensehen, da es sowohl auf den Gang der Ame⸗ rikanischen Regierung in ihren auswaͤrtigen Verhaͤltnissen, als auch auf den jetzt in den Vereinigten Staaten selbst zwi— schen den Freunden und den Feinden der Handels-Beschraͤn— kungen gefuͤhrten Kampf Einfluß haben duͤrfte. General Jackson scheint zu der Zeit, da er zuerst als Candidat fuͤr das Praͤsidenten-Amt auftrat, wenig Empfehlungen gehabt zu haben, sein Kriegs-Gluͤck ausgenommen; denn obgleich er in seinem eignen Staate mehrere Civil- und Militair⸗,
Justiz- und Verwaltungs-Aemter bekleidet hatte, so war er
1
855 z *** 2 XXX — . 5. ni F s. j . 28 8 dennoch einer bedeutenden Menge Amerikanischer Wähler bloß
1
. *