1828 / 352 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Huskisson mitgetheilt worden, allein Herr Huskisson täͤusche fich, wenn er glaube, daß sie auch ausgefuhrt seyen.

Die Times berichtet: Demerara-Zeitungen vom 28. Oct. melden die näheren Umstaͤnde bei der Eroͤffnung des Versammlungs-Hauses in Tabago. Die Rede des neuen Statthalters scheint sehr befriedigt zu haben, indem er sagt: „Meinen Instructionen folgend, muß ich Ihre Debatten— Freiheit aufrecht erhalten, und eben so Ihre constitutionnellen Rechte und Privilegien achten.“ Das Versammlungs-⸗Haus erwiederte: „Mit nicht geringem Vergnuͤgen hoͤrten wir Ew. Excellenz versichern, daß es ein Artikel der Instructionen Sr. Majestäaͤt ist, daß Sie unsere Debatten Freiheit be⸗ schuͤtzen, und unsere constitutionnellen Rechte und Privile⸗ gien achten sollen.“ Die Rechte und Privilegien des Hau— 9 sind bis jetzt Gegenstand vieles Streits gewesen.“

In Nord-Carolina ist der Preis eines männlichen Scla⸗ ven fuͤr den Feldbau, von 18 bis 30 Jahren, ungefaͤhr 350 Dollars; fuͤr eine erwachsene Selavin 250 Dollars. Bei Verkaufen, zu denen man gendthigt wird, und die in der letzten Zeit nur zu haufig statt fanden, zahlte man noch we— niger. Vor dem Kriege, und ehe Banken errichtet waren, verkaufte man Negerknaben oft nach dem Gewicht, und nach Virginischem Gelde Pfund fuͤr Pfund. Die Preise sind jetzt noch ungefähr dieselben. Ein Selave kann jährlich be— quem fur 25 Dollars genaͤhrt und fuͤr 15 gekleidet werden, und ein Neger arbeitet mehr und besser, als es der freie Weiße thut, weil letzterer zu sehr unker dem Einflusse des Klimas leidet.

Nieder lan de. -

Zwzite Kammer der Generalstaaten. Sitzung ö . 23.2 2 4 vom 22. Dec. Der Finanz-⸗Minister war gegenwartig. Nach Vorlesung des in der Thron-Rede verheißenen Gesetz-Ent— wurfes zur Aufhebung der bisher geltenden Aufruhr-Gesetze wurde die Disenssion uͤber die 6 von 15 Millionen Fl. fuͤr unsere uͤberseeischen Besitzungen von dem Baron ecus erdoͤffnet. Derselbe stellte zwei Gesichtspunkte auf, unter denen das vorliegende Gesetz betrachtet werden koͤnne: 1) in Bezug auf die Vortheile, welche der Besitz der Ost— 126 Helen n dem Staate gewähren; 2) in Bezug auf die Weise, wie die noͤthigen 15 Millionen am leichtesten an— geschafft werden konnten. Der Redner stimmte mit den Ministern darin uͤberein, daß die Colonieen von hoher Wich— tigkeit fuͤr den Staat seyen, da der Waaren-Absatz dahin . bedeutend sey, und noch immer zunehme; im Jahre 1825 seyen fuͤr 2,539,743 Fl. Waaren aus Niederländischen . nach Java und Madura gegangen, im folgenden Jahre habe die Ausfuhr dahin schsn uͤber sechs und eine halbe Million betragen, und sey also in einem Jahre um mehr als drei Millionen gestiegen, während der Absatz frem— der Schiffe auf den Inseln immerwaͤhrend abnehme. Dar— aus gehe hervor, welche Zukunft der Besitz jener Laͤnder fuͤr die Marine, den Handel und die Industrie der Niederlande verspreche. Die Regierung verstärke darum ihre Armee auf Java durch Rekrutirungen auf den andern Inseln des Indischen Archipels. Den neuesten Nachrichten aus Java vom 18 Aug. zufolge zeigte sich Muthlosigkeit unter den Rebellen, woraus sich auf ein baldiges Ende des Krieges schließen lasse. Herr Cliffort spräch gegen das Anleihe⸗Gesetz; auch er erkenne die Wichtigkeit der Colonieen an, aber die Verwaltung der— selben sey mangelhaft und das Monopol, welches die Han— dels-Gesellschaft bestze, tadelnswerth. Herr Fabri-Lon⸗— grée erklärte, die Frage sey hoͤchst schwierig und die von den Ministern gegebenen Erläuterungen nicht ganz hinreichend. Die Besitzungen haͤtten schon große Opfer gekostet, und die Vortheile, die man hoffe, seyen nicht erwiesen. Schließlich wuͤnschte er, die Regierung möge, falls sein Votum vernei— nend ausfallen sollte, darin nur seinen Wunsch sehen, besser unterrichtet zu werden; er habe genug Beweise feiner Va— terlandsliebe und Anhaͤnglichkeit an den Thron gegeben. Herr Boddaert behauptete, es waͤren jetzt weniger Gruͤnde vorhanden, die Subsidien zu verweigern, als im Jahre 1826. Die Angelegenheiten der Eolonteen hätten sich seirdem in je— der Beziehung gebessert. Die Verwaltung sey neu und bes— ser organisirt, neue Handels-Verbindungen seyen angeknuͤpft⸗ und die alten erweitert worden; er stimme daher für die Be— willigung der 15 Millionen. Hr. Pescatore untersuchte den Zustand der Ost-Indischen Besitzungen, den dortigen Krieg und die Ausgaben, welche schon gemacht wären uͤnd noch gemacht werden ollten. Man konne die Art der Anleihe der Regierung uͤberlaͤsfen, aber es sey zu wuͤnschen, daß sie uber die Operationen Rechnung ablege. Die von den Ministern in den Sectionen gegebene Auskunft sey nicht ge—

Ministers vor. Baron Stassart war mit den M regeln, welche die Regierung in den Besitzungen treffe, zufrieden. Die Marine, welche die Operationen des n gen Heeres unterstuͤtze, sey zu gering, auch benutze man! Inseln Borneo und Sumatra, die an Mineralien und deren kostbaren Erzeugnissen reich seyen, nicht genug. R ein kluges Benehmen konne der Krieg mit den Eingehn bald beseitigt werden, man muͤsse nur ihre Sitten und seze schonen, und ihnen das Joch der Herrschaft wen schwer machen. Aus der Beschreibung von Java und andern Inseln des Indischen Archipels, welche den Enn der Raffles zum Verfasser hat, kann man sehen, wien big unsere reichen Ostindischen Besitzungen fuͤr uns wa konnen. Der Redner behielt sich gleichfalls sein Votum Herr Donker Curtius sprach die Besorgniß aus, un verlangte Summe nicht das letzte Opfer seyn werde, welche Mutterland jenen Colonieen bringe, und bedauerte, den! nister der Marine und der Colonieen nicht gegenwaͤrtig j hen, er wollte erst nach der Rede des Finanz⸗-Ministers Votum abgeben. Herr Corver-Hoft sprach zu Gu des Anleihe-Gesetzes, gegen welches er stimmen m wenn es nicht dringend noöͤthig ware, die Regierun Stand zu setzen, die Colonieen gegen die Eingeboreng! behaupten. Herr Schoonevelde vertheidigte das & und fand besonders in der Wahl des Generals van Bosch einen neuen Beweis der Sorgfalt der Regierum die Eolonie. Herr Surlet de Chokier verlangte b nennung einer Commission, welche saͤmmtliche Coloninh gelegenheiten untersuchen folle, und deren Mitglied Haͤlfte von der Regierung, zur anderen Halfte pon der ten Kammer erwählt wurden; sein Votum schob er hin Schlusse der Discussion auf. Herr van Alphen fuͤr die Anleihe; auch andere Staaten, sagte er, zahlten für ihre Colonieen, als sie von ihnen einnahmen; Fran gabe 12 Millionen fuͤr seine Besikuingen und gewinne 6 Millionen wieder. Schließlich wuͤnschte er von dem nister uͤber die Anwendung der 15 Millionen genuͤgende ! schluͤsse zu haben. Die Sitzung wurde sodann geschlesag Bruͤssel, 23. Dec. Der Depntirte in der zu Kammer der Generalstaaten, Herr Vande Poll, ist zun germeister von Amsterdam ernannt worden. Se. Maj. der Konig haben den Geschaͤftsträhn Vereinigten Staaten von Mexiko, Manuel Eduard pen rostiza, als Mexikanischen General Consul in den Nieh den anerkannt. 46 1

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des Heeres sehr vermehrt wird. Um die Uebung Gehe. ! . in jenen Abtheilungen, welche beson— Fertigkeiten erfordern, zu erhoͤhen, wurde der Praͤsenz— and der Reiterei bedeutend erhoͤht, den ausgedienten Un— Officieren die Wiedereinreihung als Ersatzmaͤnner, mit sbehaltung ihres Ranges gestattet, den Unter Of⸗ ren der Artillerie, wenn sie eine neue Capitulation zchen, sogar Zulagen gegeben. Den technischen Theil Kriegs-Beduͤrfnisses auf die moͤglichst hoöͤchste Stufe Vollkommenheit zu bringen, reiset eine Gesellschaft nischer gebildeter Hfficiere auf oͤffentliche Kosten durch nkreich, die Niederlande, England und Schweden. der Donau erhebt sich zu Baierns Schutz, zum Anleh— gs„Punkte fuͤr das Heer, als Central-Platz fuͤr die Kriegs— wärfnisse, Ingolstadt, in Achtung gebietender Gestalt.“ march dem Heere taglich mehr innere Kraft zu verleihen e, erhebt sich boshaft die Klatscherei mit Geruͤchten von huction u. dgl. Fragt man um den Zweck solchen els, so haͤlt es allerdings schwer, eine Antwort sich zu

fen werden? Dasselbe hat mit seinem Blute hbesiegelt,

ne, die Vaterlandsliebe, nicht Geruͤchte, nicht das Ein—⸗ kern der Bosheit dasselbe leitet; oder kann man hoffen, Maͤnner, die in jeder Lage ihrem Monarchen treu blieben, wan⸗ zjnnten, wenn Stadt-Neuigkeiten, widerlegt durch alles Ge⸗ ene und Geschehende, unter sie geschleudert worden? s Heer wird nie an der Sorge seines Koͤnigs zweifeln en, und daher nicht fuͤr dieses, sondern zur Staͤrkung Schwachen, i w, der Verirxrten und zur Be— mung der Böͤsen sey es ge i uͤchtt nichts weiter als Unwahrheiten sind.“ Die Beobachtungen des Encke'schen Kometen in die— und dem vorigen Monate haben auf das Deutlichste ge⸗ t, daß dieser Weltkoͤrper im Aether des Himmels aufge— en wird, indem die Nechnungen mit den beobachteten lungen des Kometen Differenzen geben, die die Encke'⸗ Hypothese von Widerstand des Aethers auf das Schoͤnste ätigen, welches fuͤr die Astronomie von hoͤchster Wichtig— 6 Obgleich, die Helligkeit dieses Kometen bis zu sei— rden⸗Naͤhe hin betrachtlich zunahm, so ist er doch noch ir viel lichtschwaͤcher als 1805 geblieben.

Vom Main, 24. Dec. Ein, in einem Suͤddeutschen

ö Deut schland. . Muͤnchen, 22. Dec. Die hiesige politische tung enthaͤlt heute im amtlichen Theile Folgendes: „Es verbreitet sich allenthalben das Geruͤcht, Majestäͤt der Konig seyen gesonnen, einen Theil des h zu reduciren.“ ö . „So wenig nun ein solches Gerede den verstän mit offenen Augen sehenden Mann auch nur einen R blick uͤber frine Quelle, und die Absicht der Ausstrenn Zweifel lassen kann; so durfte es doch von Nutzen die etwa zagenden und an solche Neuigkeiten glaiht Schwachen auf die Umstaͤnde aufmerksam zu machen, jedem, der sehen will, den gaͤnzlichen Ungrund jenes ruͤchtes zu verbuͤrgen geeignet sind.“ . . „Nach dem allgemein bekannt gewordenen Ausscht wird das Heer, welches erst im Monate Maͤrz d. J. Ergänzung des his dahin entstandenen Abganges en eine weitere Ergänzung von 11,000 Mann noch wok Ablaufe dieses Monates erhalten; solche Maaßregeln waren gewiß noch nie und nirgends die Vorlaͤufer von ductionen, sondern wurden immer und uͤberall als Bu von Sorgfalt betrachtet, das stehende Heer stets in vollstaͤndigen, Achtung gebietenden Stande zu erh Wie sehr Baierns Koͤnig von der Wichtigkeit seines i den Heeres uͤberzeugt ist, beweisen so viele, und n wohlzusammenhaͤngende Maaßregeln desselben, daß nu jenige folche verkennen kann, der uͤberhanpt fuͤr das blind ist, mag er es von Natur seyn, oder weil g Augen nicht öffnen mag, um nicht, daß Besseres gesch werde, bekennen zu muͤssen.“ . „Durch das neue Conscriptions-Gesetz wird dem J seine Erganzung aus reiferen jungen Leuten verschasft, bereits an Korper und Geist erstarkt, daher faͤhiger ] des Krieges Beschwerlichkeiten besser zu ertragen, ww

ischenrumen, bedeutende Massen gemuͤnzten Geldes aus land ein, die sodann von dem Banquierhause, an welches sie essirt waren, unverzuͤglich weiter nach Wien befoͤrdert den'). Unser, bei Vorfaͤllen dieser Art ganz speciell ressirtees Publikum, d. h. die Boͤrsen⸗-Besucher, erschoͤpf⸗ ssich in Hypothesen, um zu ermitteln, was es wohl mit en Geldsendungen fuͤr eine Bewandniß haben duͤrfte. nmehr will dasselbe herausgebracht haben, es wuͤrden ch dieselben allmaͤhlige Abschlags-Zahlungen die schon den Betrag von 30 Millionen Bulden erreicht haben n auf den Betrag einer großen Anleihe geleistet, che vor laͤngerer Zeit bereits eine gewaltige Finanz⸗Macht der Regierung eines großen Mittel⸗-curopaͤischen Staats eschlossen habe, die aber allererst im naͤchsten Jahre zur hemeinen Kenntniß der Boͤrsen-Welt gebracht werden rde. Bis zu diesem Zeitpunkte aber hoffe jene Finanz— acht, die betreffenden Staats-Effecten auf einen noch un— ch hoͤheren Stand, als ihren gegenwartigen, zu treiben, ihr um so eher gelingen werde, sollten sich inzwischen der Sphaͤre der Politik Ereignisse zutragen, welche ihrer tur nach jene Absicht zu befoͤrdern streben.

Der Stadtrath zu Sonneberg (im Coburgschen) war, Ben einer Aeußerüng der Hildburghauser Dorf⸗Zeitung uͤber dortige Gemeinde- Verwaltung, mit einer Injurien-Klage dem Gerichte zu Hilbburghausen eingekommen, dort aber zewiesen worden. Auf dessen Berufung wurde die Sache die Juristen-Facultaͤt in Wuͤrzburg versandt, welche die Peisung des klagenden Theils mit folgendem Erkenntniß Be Matigte: „Die Redaction der Dorf-⸗Zeitung hat sich's gleich Herausgebern ahnlicher oͤffentlicher Blaͤtter, und zwar

nuͤgend; er behielt sich seine Stimme bis nach der Rede des

Vergl. Nr. 347 der St. 3, Art. Landon am Schlusse.

WVaͤhrend so alles unwidersprechlich darthut, daß der

ken. Soll etwa Mißmuth, Zagen in das treue Heer ge⸗

vor dem staunenden Europa bewiesen, daß die Ehre, die

agt, daß die obenerwaähnten

tte enthaltenes, Privat-Schreiben aus Frankfurt meldet: jeit mehreren Monaten bereits trafen hier, in 5

14 Ir Allgemeinen Preuß ischen Staats⸗Zeitung Nr. 352. ö —— —— ————————— 3 ; . ;

nicht ohne Beifall der Leser im In⸗ und Auslande, unter andern zur Aufgabe gemacht, auf mancherlei Gebrechen und Maͤngel im offentlichen Leben aufmerksam zu machen, und

dadurch zu ihrer Verbesserung beizutragen, und wenn gleich

diese Art der oͤffentlichen Mittheilung oder der Gebrauch der Preßfreiheit in Deutschland noch nicht solche tiefe Wg g geschlagen hat, wie in manchen andern Europaäischen Staa— ten, so ist doch der Grundsatz der Preßfreiheit im Allgemei⸗ nen in das neuere Staatsrecht aufgenommen, obschon die einzelnen Regierungen noch nicht uͤber die Mittel und Wege einig sind, den bei Ausuͤbung dieses Rechts etwa drohen⸗ den Mißbraäͤuchen zu begegnen. Wenn demnach mittelst der Presse uͤber den Zustand des öͤffentlichen Lebens von Zeit zu Zeit Aufklärung gegeben, wenn die Folgen mangelhafter Ge—

setze dargestellt, Nachrichten uͤber die nachtheisige Wirksam⸗

keit mancher Regierungs⸗Organe mitgetheilt, wenn oͤffentliche Personen, wozu auch geordnete Stadt⸗Gemeinden wie Sonne⸗ berg gehoͤren, wenigstens zur moralischen Verantwortlichkeit gezogen werden, so kann nach der Natur der Sache in der deshalb ausgesprochenen Ruͤge oder in dem Ta— del keinesweges die Absicht, zu beleidigen, voraus an— genommen werden, vielmehr wird ein, freilich oft schwieriges und undankbares quasi öffentliches Amt

ausgeuͤbt, bei dessen gewissenhafter Fuͤhrung sowohl die Re⸗

gierungen als Staats-Angehoͤrigen betheiligt sind, und wel— ches zum gedeihlichen Fortgange der Staats⸗Verbindung, zur Berichtigung der oͤffentlichen Meinung vortheilhaft beitragen kann. udem ist es Niemanden benommen, durch dasselbe Mittel der Presse die etwa irrigen Thatsachen und Ansich⸗ ten zu berichtigen. Wollte man von Seiten des Richteram⸗ tes jeder aus Mißverständniß, aus uͤberspannter Empfindlich⸗ keit gegen dergleichen Aeußerungen und Ruͤgen erhobenen Klage oder auch uͤberhaupt, wie es hier beabsichtigt scheint, einem sogenannten Tendenz⸗Processe, oder einer vorgeschobe⸗

nen Verdaͤchtigung Raum geben, so wuͤrde man nicht nur

die wohlgemeinte, wenn auch bisweilen irrige Anwendung des Rechts der freien Beurtheilung fen l ger Angelegen⸗ heiten in Abrede stellen, sondern auch die Verfasser oͤffent— licher Blaͤtter von der Fortsetzung ihrer moglicher Weise er— sprießlichen Wirksamkeit abschrecken, wenn sich dieselben bei jeder Gelegenheit mit weitlaäͤuftigen und verdrießlichen Inju— rien⸗Prozessen bedroht sehen muͤßten, und nie duͤrfte es auf solche Weise gelingen, daß dem, wenn gleich gesetzmaͤßigen Gebrauche der Presse jene Stellung und Wirksamkeit im öͤf— fentlichen Leben zu Theil wuͤrde, welche sie zum Behuf des

allgemeinen Besten und nach der in anderen Staaten ge⸗

machten Erfahrung behaupten sollte. Mit vollem Rechte hat deninach der vorige Richter (die Justiz-Abtheilung) die sowohl vom Gesichtspunkte des Privat- als des oͤffentlichen Rechts ungegruͤndete Klage ohne Weiteres abgewiesen, und dadurch insbesondere dem Grundsatze einer rechtmäßigen Preß— freiheit die verdiente Huldigung gebracht.“

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Livorno, 14. Dec. Die hiesige Bevoͤlkerung ist in den letzten Jahren so gewachsen, daß die Erbauung eines neuen Stadt-Viertels uöthig geworden ist, wozu der Großherzog KK. H. bereits seine Zustimmung ertheilt hat. Der neue Stadttheil wird einen großen Platz, eine Kirche und ein Thor erhalten. .

Türkei und Griechenland.

Ein Schreiben aus Konstantinopel vom 25. Nov. (im neuesten Blatte der Allgemeinen Zeitung) meldet:

Konstantinopel, 25. Nov. Die strenge Jahreszeit, welche in den militairischen Operationen einen Stillstand ein⸗ treten laͤßt, und den Groß-Vezier zu Aidos, den Seraskier Hussein Pascha in Schumla zuruͤckhaͤlt, bringt dagegen in die diplomatischen Verhandlungen neues Leben, und erweckt bei der friedliebenden Partei neuerdings Hoffnungen, wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse dazwischen kommen, und der so schwer zu beurtheilende Charakter der Ottomanischen Politik alle Berechnungen zu Schanden macht. Der Auf— enthalt in Pera des Hrn. Bois le Comte, der gestern nach

Wien zuruͤck gereiset ist, soll zu haͤufigen Konferenzen zwi—

schen dem Niederlaͤndischen Gesandten und dem Reis-Effendi gefuͤhrt, und bei den einflußreichsten Personen des Divans abermals den Gedanken einer Annaherung an die vermitteln⸗ den Maͤchte aufgeregt haben. Zwar spricht man sich nicht deutlich uͤber den Zweck der Sendung des Hrn. Bois le

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