1829 / 17 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New-Hork, 13. Dec. In der gesetzgebenden Ver⸗ sammlung von Virginien ist ein Antrag eingereicht worden, der darauf abzweckt, die Verfassung der Vereinigten Staa⸗ ten in sofern zu veraͤndern, daß der Praͤsident fuͤr 6 Jahre erwählt werden und dann niemals mehr waͤhlbar seyn soll. Eine hiesige Zeitung, welche diese Nachricht mittheilt, aun ßert dabei, daß Zeit und Volksstimmung dem gluͤcklichen Er⸗ folge dieses Antrages guͤnstig und zu hoffen sey, Virginien werde ihn annehmen und durch sein Beispiel so viele von den anderen Staaten zum Beitritt vermoͤgen, daß der Congreß sich bewogen ö. werde, diesen Gegenstand in ernste Be— rathung zu ziehen. ; . .

nn. unlbenh, Morning-Chroniele, die im Geiste des Praͤ— sidenten Adams schrieb, und seit ungefaͤhr einem Jahre exi⸗ stirte, hat, wie ein hiesiges Blatt sich ausdruͤckt, zugleich mit der Sache aufgehoͤrt, die sie bisher unterstuͤtzte. .

Nach dem National-Intelligeneer erschienen die Depu— tirten von Suͤd⸗-Carolina und Georgia im Congreß in Klei— dern von einheimischem Fabrikat.

In Susquehannah, Bezirk von Pensylvanien, hat man in einer Tiefe von 559 Fuß Salzwasser entdeckt, das, wie man glaubt, hinlaͤnglich seyn wird, den ganzen Bezirk mit Salz zu versehen. 50 Gallonen Wasser geben 8 Gallonen Salz.

China.

Aus Canton schreibt man unterm 21. Juni: Auf Befehl des Schatzmeisters der Provinz ist eine officielle Pro— clamation gegen den Gebrauch von Opium erschienen, und allen Bezirken der Provinz zugesandt worden, mit dem Auf— trage an alle Ortsbehoͤrden, den Opiumhaäͤndlern und Zube—

reitern anzubefehlen, von ihrer widergesetzlichen Beschaͤftigung

abzustehen, und der Regierung alle zur Zubereitung oder zum

Gebrauch dieses Giftes angewendeten Geraͤthschaften einzu⸗ liefern, damit man sie vernichte. Wer darauf nicht achtet,

soll durch Soldaten n, . und vor Gericht gebracht wer— den. Mehrere arme Leute, die, wie in andern Laͤndern, die Bettler, ihren Laden auf den Schultern tragen, oder wie die Chinesen sagen, einen „Schulterhandel“ treiben, haben sich

an die Obrigkeit gewandt, und sich uͤber die ungeheure Menge von falschem Kupfergelde beklagt, das in Umlauf ist. Das

nach China gebrachte Quecksilber wird meistens zu Zinnober verbraucht, der bedeutenden Absatz in China selbst findet und in großen Parthieen nach Indien und Europa geht. China if erzeugt auch Quecksilber, wovon zu Zeiten Sendungen nach England statt gefunden haben. Von dem nach China gesandten Blei geht, wie man sagt, ohngefaähr der vierte Theil, zum Aus fuͤttern der Theekisten verarbeitet, nach Eng— land zuruͤck. In den suͤdlichen Provinzen China's wird ucker genug gebaut, um das Reich zu versorgen, und Ver⸗ chiffungen auswaͤrts zu erlauben; nach Bombay geht der meiste rohe Zucker. Die Bearbeitung von Silberminen ist von Staatswegen in China verboten, weshalb auch so

viel Quecksilber zu Zinnober verbraucht wird.

Inland.

Breslau, 12. Jan. Den gestrigen Tag, an welchem Se. Excellenz, der Wirkliche Geheime Staats⸗Minister, Frei—⸗

herr von Schuckmann in Berlin, sein funfzigjaͤhriges Dienst⸗

Jubiläum beging, feierte die hiesige Universitaͤt, welche im Jahre 1811, unter Sr. Excellenz Ministerio, neu organisirt wurde, dadurch, daß sie einen Fond stiftete, dessen Zinsen

Schu der Unterstuͤtzung beduͤrfenden Studirenden der versitaͤt ausgezahlt werden sollen. ö

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Königliche Schau spüiele.

Freitag, 16. Jan. Im Opernhause, Zum Et wiederholt: Die Stumme von Portici, große Oyg

Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen: La Muette de; des Scribe, ur beibehaltenen Musik von Auber, Deutsche Buͤh Ballets vom Koöͤnigl. Balletmeister Titus.

Im Schauspielhause: Keine Franzoͤsische Vorsttl

Königsstädtsches Theater. Freitag, 16. Jan. Das Strandrecht. Hierauf kleine Matrose. Zum Beschluß: Ein Tag im Lagch

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Berliner Börs e. Den 15. Jan. 1829.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Preusij a , mme mn m n, ,,,

923 924 1IPomm. Pfandbr. 10 103 102 Kur- u. Neum. do.

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St.- Schuld - Sch.

Pr. Engl. Anl. 18 16

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Pr. Engl. Anl. 22 1025 1027 18chlesische do. 4 1d Bo. Ob. incl. Litt.H 997 Pomm. Dom. do. 5 Kurm. Ob. m.l. C. 21 9iz Märk. do. do. 5 Neum.lInt.Sch.do. 919 915 Oetpr. do. do.] 5 Berlin. Stadt- Ob. 1013 101. Rücket. C. d. Emk dito dito 997 ( do. do. d. Nwk.

93 1 zins Sch. d. Em- . dite 4d. Nm. 3353 33 .

924 94 Holl. vollw. Duc. 999 993 Friedrichsd'or. 95 942 Disconto—-r

Königsbg. do. Elbinger ds. Dan. do. in Th. E. VWeatpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshæ. Pos. do. Oatpr. Psandbrs.

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H Ge BGceI- und GelId - Cour s. Pr. (Berlin, den 15. Jan.) t 5

Manger dnn, , , , 250 FI. Kura

kd 250 FI. 2 Mt. Hamburg!. . ... 300 Mk. Kurs ;

6 6 6 300 Mk. 2 Mt. e 535 1 1LStl. 3 Mt. 1 300 Fr. 2 Mt. . . 150 FI. 12 Mt. Augsburg.... K 150 FI. 2 Mt. k 100 Thl. 2 Mt. Lip; . 100 ThIl. Us. Frankfurt a. M. VW XZ. ...... 150 FI. 2 Mt. Peteroburg. BN...... ..... 100 Rbl. 3 Weh. nh, . 100 Rbl. 3 Wich. 1

Auswärtige Börsen.

London, 6. Jaa. 31 Feiertag an der Börse. Consols auf Zeit S7 7.

VWien, 10. Jan. 5öpCt. Metall. Sß5. Loose au 160 FI. 1612. P 122. Bank-Actien 11113.

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Paris, 9. Jan. Vorgestern war, unter dem Vorsitz Sr. Maj. des Koͤnigs, Minister-⸗Rath; der Graf Ferronnays konnte, wegen seines fortdauernden Unwohlseyns, demselben nicht beiwohnen. Der Messager des sagt, daß das Befinden des Grafen keinen Anlaß zur Unruhe gebe, und obschon Se. Excellenz noch etwas schwa lasse doch Alles bald einen befriedigenden Gesundheits-Zustand hoffen.

Aus Moreg sind Depeschen vom 19. Dec. angelangt. Herr von Liguiville war in Navarin angekon Folge der von ihm uͤberbrachten Befehle wird man alle Anstalten treffen, um die Kranken, so wie die Soldate Dienstzeit ablaͤuft, nach Frankreich zuruͤckzubringen. Das 45ste und 46ste Linien⸗Regiment werden ebenfalls mit Convoi nach Frankreich zuruͤckkehren. General Higonet wird diese, ein Drittheil der ganzen Expeditions⸗Armee aush

, , , befehligen.

Die Mission der Herrn St. Leger und Groß nach Aegypten, um Griechen aus der Sklaverei loszukaus den gluͤcklichsten Erfolg gehabt; sie haben zu Alexandrien und 5 560 bis 600 dergleichen Ungluͤcklichen die Frei schafft. Etwa 50 arme Waisen werden nach Frankreich gebracht, und der Koͤnig hat sich bereit erklart, die Ke

Erziehung zu tragen.

Herr Cechelet, vormals Franzoͤsischer Consul in Rußland, ist zum Franzoͤsischen Consul in Mexico“ ĩ

und wird unverzuͤglich dahin abgehen.

Vorgestern schloß zpCt. Rente zu 76 Fr. 55 Cent.; 5pCt. 108 Fr. 15 Cent. = mm m, mmm mmm mee.

Gedruckt hel A. W. Hayn.

er g am genannten Tage, unter dem Namen h mannschen Stipendiums, einem der vorz n lic

hiesigt

ne bearbeitet vom Freiherrn v. Lich!

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Redaeteur John, Mitredacteur C

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All gemein g

reußische Staats ⸗-Zeitung.

17.

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Emtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

zei der am 15ten d. Mts. geschehenen Ziehung der Klasse 59ster Königl. Klassen-Lotterie fiel der Haupt— von 5000 Rthlrn. auf Nr. 29,929; 2 Gewinne zu Rthlrn. fielen auf Nr. 13,9022 und 59,793; 3 Gewinne . Rithlrn. auf Rr. 15, 265. TN, i6 und 78, 99; 4 Ge— zu 400 Rthlrn. auf Nr. 5960. 32,025. 34,293 und 5 Gewinne zu 100 Rthlrn. auf Nr. 1431. 3445. 68,098 und 71,056. , . zer Anfang der Ziehung 2ter Klasse dieser Lotterie ist 14. Februar d. J. festgesetzt. erlin, den 16. Januar 1829. nigl. Preuß. General⸗Lotterie⸗Direction.

ngekommen: Der General⸗Major und Fluͤgel⸗Adju—⸗

Br. Maj. des Kaisers von Rußland, Fuͤrst Lob anow⸗

wski, von Weimar.

Nbgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Nussische General⸗ hant Kaisarow, nach Dresden, Der Ober⸗Landesgerichts-Chef⸗Praͤsident, Freiherr von

eck, nach Frankfurt a. d. O.

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Zeitung s⸗Rachrichten. Au s lan d.

Rußland.

gendes ist der gestern von uns erwaͤhnte: zes-Befehl des Grafen von Woronzow an das Detaschement von Varna. Vom 1. (13.) October 1828. ach gluͤcklicher Beendigung des mir von dem Kaiser haͤdigst ertheilten Auftrages, habe ich heute den Befehl n, mich im Gefolge Sr. Majestäͤt, an meinen jetzigen , zur Verwaltung der Neu⸗Reussischen Gouvernements eben. In der durch unsere Truppen eroberten Festung verbleibt der Artillerie⸗General⸗Major Dieterichs als sandant, wahrend General-Lieutenant Schenschin beauf— sist, die letzten Anordnungen sowohl hinsichtlich unserer n als auch der Tuͤrkischen zu treffen, die mit Jussuff— zu uns uͤbergegangen sind, weswegen er noch einige hier zubringen wird. Indem ich mich dergestalt von Detaschement trenne, das ich sechs Wochen lang die hehabt habe, zu befehligen, finde ich nicht Worte, Allen edem das auszudruͤcken, was ich in Ruͤcksicht ihres es fuͤhle, und ihnen meine ganze Dankbarkeit zu er— zu geben, fuͤr ihre 57 Anstrengung, Uner— nheit, Ausdauer und stuͤndliche Bereitwilligkeit, die inzelne waͤhrend dieses beschwerlichen, und ich wage es zu wahrend dieses glorreichen Feldzuges an den Tag gelegt nfangs waren wir unserer nur wenig, und dennoch belager— ir eine starke Festung, die nicht nur von einer zahlrei— Farnison vertheidigt wurde, sondern auch alle Tage vor Augen Verstärkung an Mannschaft und Lebensmit— halten konnte, die wir abzuschneiden nicht im Stande In dieser Lage schlugen wir bestaͤndig jeden Aus— s Feindes und alle seine Angriffe zuruͤck, Und jede neue iehmung kostete ihm nicht nur einen Theil seiner Mann— sondern auch irgend eine Position, die wir sogleich be— und befestigten. Als aber, mit Allerhöͤchster Erlaub— ir. Majestät des Kaisers, die Ankunft der Garden uns Stand setzte, die Blokade der Festung zu vollenden,

Berlin, Sonnabend den 17ten Januar

1829.

indem ein Theil des Corps auf jene Seite des Liman ver— legt wurde, da ward es uns moͤglich, auch unserer Seits an— griffsweise zu verfahren, und die Redouten und Verschan— zungen der Tuͤrken, die sich bis dahin mitten unter unseren Bivouacs befunden hatten, wurden eine nach der andern durch unsere Bajonette erobert. Mit der Allergnäͤdigsten Einwilligung Sr. Majestaͤt des Kaisers und dem hulfreichen Beistande Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Michail Pawlowitsch geschah es, daß die Garden uns wahrhaft bruͤ— derlich unterstuͤtzten; das Ismailowsche Leibgarde-Regiment beharrte zugleich mit den tapferen Jaͤgern des 13ten und 14ten Regiments vier Wochen lang in den Transcheen unter bestaͤndigem Feuer des Feindes. Beim Angriffe am 2Zöͤsten erkletterten drei Compagnieen jenes Regiments mit den frei— willigen Jaͤgern und Matrosen und mit zwei Compagnieen des 15ten Jaäger⸗Regiments die Bastion, und vollfuͤhrten jene denkwuͤrdige und folgenreiche Heldenthat, der wir vier Tage späͤter die Einnahme der Stadt ö. verdanken hatten. Die Unerschrockenheit und der Ungestuͤm dieser ,,. Tapfern erschreckten an jenem Tage den Feind so sehr, daß die Ein⸗ wohner, die Garnison und selbst die angesehensten Beamten in der feindlichen Stadt allen weiteren Widerstand aufga⸗ ben. Am 29. Sept. (11. Oct.) besetzte das siegreiche Rus⸗ sische Heer alle Bastionen der Festung, ohne die geringste Bedingung von Seiten des Feindes. Die Einnahme von Varna erfreute unsern Allergnaͤdigsten Monarchen, kroͤnte iert ch den schwierigen aber ehrenvollen Feldzug und ver— reitete Schrecken uͤber das ganze Tuͤrkische Reich. Varna

war noch nie erobert. Einst verlor hier Koͤnig Wladislaw

von Polen, Leben und Heer, im Kampfe fuͤr den christlichen Glauben. Alle, zu verschiedenen Malen auf Varna gemach⸗ ten Angriffe, waren vergeblich, aber der Gott der Russen hatte es beschlossen, daß unser Kaiser Nicolas Pawlowitsch die stolze Veste demuͤthigen sollte.

Unser Detaschement hat zu diesem unvergeßlichen Siege nicht wenig beigetragen; mir blieb nichts vorbehalten, als die Heldenthaten Aller und jedes Einzelnen zu bewundern, und mich gluͤcklich zu preisen, daß mein Geschick mich herge— fuͤhrt hatte, um Zeuge, ja Theilnehmer bei diesem ruühmlichen Ereigniß zu seyn. Fuͤr eine . Pflicht halte ich es, hier folgende meiner geehrten Waffen-Gefaͤhrten namentlich zu erwähnen: den Chef des Detaschements-Stabes General-Ad⸗ jutanten Schenschin, den Commandeur der 7ten Infanterie— Division General-Lieutenant Uschakow, den Ingenieur⸗Gene⸗ ral⸗Major Trousson, den Anfuͤhrer der Feld⸗Artillerie Gene⸗ ral⸗Major Dieterichs und den Chef der Artillerie General— Major Dietrichs, und den Chef der Artillerie von der Flotte Capitain vom 1sten Rang Saleßkji. Nochmals bitte ich alle Herrn Generale, Stabs- und Ober-Ofsieiere, wie auch alle Uebrigen untern Ranges, die Versicherungen meiner in— nigen Dankbarkeit und Achtung fuͤr ihre Waffenthaten zu em⸗ pfangen. Und wenn mich je der Wille meines Monarchen in den Kampf sendet, so moge Gott es lenken, daß ich wie⸗ der mit ihnen diene, oder, wo nicht mit ihnen selbst, so doch mit Männern, die ihnen gleichen.

Unterzeichnet: Graf Woronzow.

Polen.

Warschau, 12. Jan. Aus Gallizien wird gemeldet, daß sich im Jahre 1827 im Ganzen 4 Buchdruckereien, und zwar

2 in Lemberg und 2 in Bochnia befanden. In den beiden er—

steren sind 6 und in den beiden letzteren 4 Werke in Polni⸗ scher Sprache in dem erwaͤhnten Jahres⸗Abschnitte erschienen.

Um den Wuͤnschen des zahlreichen Deutschen Publikums hieselbst zu entsprechen, wird hier mit dem 1. Februar d. J. ein Zeitungsblatt in Deutscher Sprache, unter dem Titel: „Der Warschauer Bote“ erscheinen. Der Hauptzweck die⸗ ses Blattes ist, die vorzuͤglicheren Neuigkeiten des In—