1829 / 28 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 28 Jan 1829 18:00:01 GMT) scan diff

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Von Paris aus wollte Herr Sparks nach London zuruͤckkeh— ren, wo es ihm gleichfalls erlaubt worden ist, den diploma— tischen Briefwechsel sowohl, als alle auf den Krieg sich be— ziehende Papiere zu seinem Zwecke zu benutzen. Auch hat

ihm der Marquis von Landsdown alle, uͤber den Frieden

von 1783 handelnde Schriften seines Vaters, des Lords Shelburne, zur Durchsicht angeboten.

Königsberg, 20. Jan. Zur Feier des Kroͤnungsfe— stes war im großen akademischen Hoͤrsaale am 17. ein oͤffent⸗ licher Act. Am 18. wurde der Preuß. Provinzial-Landtag eroͤffnet. Die Staͤnde hatten sich um 8 Ühr zur kirchlichen Feier in der Schloß und katholischen Kirche eingefunden, und sich darauf nach ihrem Sitzungssaale in dem General— Landschaftshause begeben. Mit einer feierlichen Rede eroͤff— nete der Königl. Landtags-Commissarius, wirklicher Geheime Rath und Ober-Praͤsident, Herr v. Schön, Excellenz, den Landtag, welche von dem Landtags-Marschall, Ober-Mar— schall des Königreichs Preußen, Herrn Grafen v. Doͤnhoff auf Friedrichstein, beantwortet wurde. Bei Seiner Excellenz dem Herrn Ober-Praͤsident war Mittags große Tafel, und Abends ein glänzender Ball bei dem Ober-Landes-Gerichts— Chef⸗-Praͤsidenten, Herrn von Wegnern. Am 19. Januar feierte die Koͤnigl. Deutsche Gesellschaft das Fest der Preußi— schen Krone vor einer angesehenen und zahlreichen Versamm— lung im großen Hoͤrsaale der Universitaͤt. Nach einer Ein— leitungsrede, in welcher der zeitige Direktor der Ge sellschaft, Professor Dr. Schubert, auf die Verhaͤltnisse der Landstände unter Kurfuͤrst Georg Wilhelm und den jetzigen glücklichen Zustand des Vaterlandes hindentete, las Herr Polizei⸗ Praͤ⸗ sident Schmidt „uͤber die Verhaͤltnisse Friedrichs des Großen zu der Deutschen und Franzoͤsischen Literatur seiner Zeit.“ Hierauf hielt der Herr Superintendent Pr. Wald die Fest⸗ rede uber Vaterlandsliebe und Weltbuͤrgersinn.“ *

Stralsund. In den Hafen des hiesigen Regierungs⸗ Bezirkes sind während des verflossenen Monats December 34 Schiffe eingelaufen, und 10 Schiffe sind in demselben Zeitraume von da abgegangen.

Köln, 22. Jan. Der Guͤter-Transport auf dem Rhein, mit Ausnahme des directen oder noch zum Umschlag in Koln verpflichteten Transit, in dessen Behandlung nach den ver— tragsmaͤßigen Bestimmungen nichts geandert wird, hat we— gen mangelnder Anstalten dazu bisher noch nicht in allen

Stuͤcken den Vorschriften der Zoll-Ordnung vom 26. Mai Da diesem Mangel

1818 gemaͤß behandelt werden koͤnnen. aber nunmehr abgeholfen ist, so soll, nach Inhalt einer, in der hiesigen Zeitung befindlichen Bekanntmachung des Pro— ie l Gren, , ger! vom 3ten d. M., vom 1. Maͤrz d. J. ab, auch bei der Waaren-Versendung auf dem Rheine

von und nach dem Auslande, mit obiger Ausnahme, nach

den allgemeinen Regeln verfahren werden.

Königliche Schauspiele Dienstag, 27. Jan. gehren: Die Stumme von Portiei, große Oper in 5 Abthei—

Im Opernhause: Auf vieles Be⸗

lungen, nach dem Franzssischen: La Muctte de Portiei, Scribe, zur beibehaltenen Musik von Auber, für die Da

sche Buͤbne bearbeitet vom Freiherrn von' Lichtenstein. B lets vom Königl. Balletmeister Titus. (Wegen Heiserkeit des Herrn Devrient jun. kann

auf heute angekündigte Oper: Oberon, nicht gegeben werde

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. .

Mittwoch, 28. Jan. Im Schauspielhause, zum Er male: Der Stern von Sevilla, Schauspiel in 5 Abthein gen, nach dem gleichnamigen Schauspiele des Lope de V bearbeitet von J. C. Baron von Zedlitz.

Donnerstag, 29. Jan. Im Schauspielhause: Luhn

in Peronne, historisch-romantisches Schauspiel in ʒ theilungen, nach Walter Scott's Quintin Durward, J. v. Auffenberg.

Königs städtsches Theater. Dienstag, 27. Jan. Die beiden Figaro. Hierauf

Hasen in der Hasenhaide.

Mittwoch, 28. Jan. Torwaldo und Dorliska,.

Ber li ner Börse. . Hen 26. Jan. 1829 Amtl. Fonds- und Geld- Cours Bette]. (Erœciss.

St. Schuld - Sch. 133 92 sPFomm. Pfandbr. 4 1094. Er. Engl. Anl. 18 5 i093; i022 Kur- u. Neum. do. 4 io Er. Engl. Anl. 22 5 102. 192. Schlesische do. 4 4057 Eo. Ob incl. Lit. 12 99 PFomm. Dom. do. 3 iz Kurm. Ob. m. C. 4 915 917 Märk. do. do. 5 16 eum. Int. Sch. do. 4 9IJ3 916 Ostpr. do. do. 5 1067 Berlin. Stadt- Ob. 5 io, 1015 Rückst. C. dKmk

dito dito 4 1907 993 do. do. d. Nmk. Königsbg. do. 4 92 8915 Zins Sc.ᷓd. Emk. 577 55 Elbinger do. 5 ig dito d. Nmk. 573 5 Dant. de. in Ih. g. 33. 35. e e. Westpr. Pfdb. A. 4 86

dito dito B. 4 95 941 HLoll voll. Duc. 195 1 Grolshz Pos. do. 44 20 Friedrichosd'or,. 131 Ostpr. Pfandbrf 4 955 1 95 jDisconto. ... 1 —1 —i—

Auswärtige Börsen. Hamburg, 24. Jan. Oesterr. 5pCent. Metalliques 967. Bank- Actien 11090. R Engl. Anl. 913.

London, 17. Jan. . Red. Sbg. Consols Sz. Consols auf Zeit S73. Banl.

tien 2122.

St. Petersburg, 16. Jan. Hamburg, 3 Man. 9237. Silber -Rubel 370. Kop. 6pfo tige Inscriptionen 85.

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Paris, 21. Jan. Durch Verordnung vom 19gten d. M. haben Se. Majestät die Zahl der geistlichen Secunda

Schulen in der Didͤcese von Toulouse, so wie auch die Gemeinden bestimmt, in denen diese Schulen fortbestehen sollen;

durch eine zweite Verordnung werden die von dem Erzbis

den daselbst bestehenden Secundair-Schulen genehmigt; Alles dies in Gemäßheit der Verordnung vom 16ten

deren Bestimmungen allmaählig zur Ausfuͤhrung kommen.

chof von Toulouse erfolgten Ernennungen der 42 der

uni 18

Der Messager des Chambres sagt im gestrigen Blatte: „Der Botschafter in London, Fuͤrst von?

lignae, trifft morgen in Paris ein. Es scheint gewiß, daß er lediglich deshalb hierher kommt, um wichtige, in London gonnene Unterhandlungen, die sich, wie es heißt, auf die Angelegenheiten Griechenlands beziehen, zu beendigen. D

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dient als Widerlegung der Geruͤchte, welche von den Zeitungen verbreitet worden.,“

Privatbriefe aus Toulon vom 13ten d. RW. meiden Folgendes: „Etliche kranke Officiere, die vor einig erhalten. Bei ihrer Abtej von Morea waren die Krankheiten im Abnehmen. Das erste Tonvoi der Expeditions⸗Truppen sollte in den ersten Tan des Januar von Moreg absegeln, und wird hier zwischen dem 2hsten und Ihsten d. M. erwartet. t andels-Fahrzeuge, auf denen diese erste, aus 1100 Kranken und dem Aten, n Quarantaine wieder zuruͤck gehen Sie haben keine Ladung, mit Ams Diese sollen die zur Expedition gehörige Cavallerie und die andet

Zeit aus Morea angelangt waren,

sollen die Koͤnigl. Schiffe sowohl, als die H

Z5sten und à6sten Linien-Regiment bestehende Abtheilung anlangt, vor Beendigung der Die dermalen zu Toulon befindlichen Transport- Schiffe sind nach Moran bestimmt.

nahme von etlichen, die Fourage eingenommen haben. die Truppen einnehmen.“

haben jetzt freien

Zutritt in die Stadt

Nachrichten aus Rouen vom 18ten d. M. zufolge war die Seine bis Candebec ganzlich zugefroren.

Vorgestern schloß 3pCtige Rente 7 Fr. 80 Cent., 5pEtige 108 Fr. 55 Cent. Oesterr. 553 Metalliq́. 963.

Frankfurt a. M., 23. Jan. tial⸗Obligationen 1235.

Bank⸗Aetien 1331.

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

Redaeteur John, Mitredacteur Co ttel

Allg e meln e

teußische Staats-Zeitung.

Wie man versichtt,

Loose zu 109 Fl. 1617. Pa

28.

mtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

ine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kaiserl. Russi— eneral⸗Major, Fuͤrsten Lab anof⸗Rostoffs ki, den Adler-Orden zweiter Klasse zu verleihen geruhet.

ine Koͤnigliche Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruhet, ufmann José Diogo da Silva zu Pernambuco ee⸗Consul daselbst zu ernennen.

Sonnabend den 2ästen hielt die Koͤnigl. Akademie enschaften ihre öffentliche Sitzung zur Geburtsfeier des Zweiten. Dieselbe wurde durch die Anwesen⸗ rer Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Karl und Albrecht verherrlicht. r Secretair der physikalischen Klasse eroͤffnete die mit einem auf die Feier des Tages sich beziehenden e. Hierauf legte derselbe das so eben erschienene aus ikschriften der Akademie vom Jahre 1826 besonders te Werk ihres auswaͤrtigen Mitgliedes, des Herrn rs, Ritter Bessel in Koͤnigsberg, vor, das den Titel Untersuchungen uͤber die Länge des einfachen Se— dendels“ und als eine der wichtigsten Erscheinungen kalisch⸗mathematischen Fache zu betrachten ist. So⸗ b derselbe im Auftrag der Akademie einen vorlaͤufi— richt uͤber die von Herrn Doctor Erman, Mitgliede nigsberger und Moskauer natur forschenden Soeieräten, er Reise durch Nord-Asten, wohin er Herrn Professor n begleitet, angestellten wissenschaftlichen Forschungen eognosie, Meteorologie, Klimatologie und Magnekis—⸗ Darauf las Herr von Buch uͤber die zerstreuten fremder Formationen, und Herr Weiß uͤber das Vor— von Elephanten- und Mammuths-Knochen in der randenburg, und namentlich in der naͤchsten Umge— on Berlin, mit Vorzeigung der ausgezeichnetsten re.

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Zeitungs-Rachrichten Ausland.

Frankreich. ris, 21, Jan. Vorgestern hatte die Marschallin, von Albufera, begleitet von ihren Kindern, die r. Maj. dem Koͤnige und der Koͤniglichen Familie moixen des Marschalls Suͤchet, Herzogs von Albu— n seine Feldzuͤge in Spanien von 1868 bis 1814“ de in Svo. nebst Atlas in Folio. Preis 30 Fr.) zu en. dontbrison (Dept. der Loire) hat nach zwei ver— Abstimmungs-⸗Versuchen endlich der constitutionnelle t, von Lachö ze, Rath bei der dortigen Präfektur, ne Mitbewerber den Sieg davon getragen; er ist am mit 57 Stimmen gegen 52, die der Marquis von trhielt, gewahlt worden. Messager des Chambres enthaͤlt Folgendes: flaubten, daß die Frage wegen des, bei dem Mi— i der auswaͤrtigen Angelegenheiten, eingetretenen riums schon ein wenig veraltet sey; es muß aber den zn Blaͤttern an Stoff fehlen, daß sie dieselbe neuer— ufs Tapet bringen. Die Lage des Ministeriums war fe letzte Verordnung klar und deutlich dargestellt wor— m dem Koͤnige und dem Lande einen ihnen treu er— Diener, einen aufgeklärten Minister zu erhalten,

Berlin, Mittwoch den 2ssten Januar

blicklich von den Geschaͤften zurückzuziehen.

1829.

hatte das Cabinet geglaubt, daß der Gesundheits⸗ Zustand des Grafen von la Ferronnays die troͤstende Hoffnung ge— wahre, ihn an der Spitze der auswaͤrtigen Angelegenheiten zu erhalten. Eine Koͤnigliche Verordnung hatte * ein In⸗ terimistikum geschaffen und dasselbe dem Großsiegelbewahrer anvertraut; nichts war natuͤrlicher, gesetzlicher, schicklicher. Ueber alles Dieses laßt man sich aber jetzt in einer Menge von Vermuthungen aus. Dieser behauptet, daß das Mini— sterium sich der rechten Seite, Jener, daß es sich blindlings der linken in die Arme werfen werde; noch ein Anderer ver⸗ sichert, daß ein Theil des Cabinets ganz von der verfassungs⸗ maͤßigen Bahn abgehen wolle, und ein Vierter endlich meint, daß das Ministerium nur auf eine Masoritäͤt in den Kam— mern rechnen koͤnne, wenn es vollzaͤhlig sey. Die ersten Be— hauptungen scheinen uns kaum eine ernsthafte Antwort zu verdienen; was dagegen die letzte anbetrifft, so hört, unsers Beduͤnkens, ein Ministerium nicht deshalb auf, vollzählig zu seyn, weil eines seiner Mitglieder genöthigt ist, 5 augen⸗

n unsern parlamentarischen Annalen ist das gegenwärtige Provisorium nicht das erste; es gab deren in den Jahren 1820, 1821, 1824, 1826, 1828, und Niemand hat deshalb behauptet, daß das Cabinet unvollstaͤndig sey. In England wurde Lord Liver— pools Posten erst dann in andere Hande gelegt, als man sich uͤberzeugt hatte, daß der edle Pair an den Cabinets / Geschaͤf⸗ ten unmoglich mehr Theil nehmen koͤnne, und um sich von dieser Unmoͤglichkeit zu uͤberzeugen, befrug man nicht bloß die Vermuthungen der Englischen Zeitungen, sondern man beobach— tete fortgesetzt den physischen Zustand des Lords. Alles be— rechtigt zu der Hoffnung, daß Herr von la Ferronnays den hohen Posten, in welchem es ihm gelungen, dem Namen des Koͤnigs Achtung und dem Lande Wuͤrde zu verschaffen, nicht verlassen werde. Sollte er sich dennoch hierzu genoͤthigt se⸗ hen, so wuͤrde das Cabinet von dem Monarchen solche Be— fehle einzuholen wissen, die seinem Dienste frommen, und Alles, was die Zeitungen über die Unschluͤssigkeit, Furcht und Kleinmuͤthigkeit des Ministeriums fabeln, wuͤrde gar bald Luͤgen gestraft werden. Man versichert, das Ministerium werde die Majoritaͤt nicht fuͤr sich haben, weil eine Majoritaͤt nur solchem Ministerium zu Theil werde, das seine Starke fuͤhle, und einen Entschluß zu fassen wisse. Sollte man nicht mei⸗ nen, daß ein Ministerium täglich den Großsprecher machen, Staatsstreiche ausführen, und viel Larm machen müßte. Alle gewissenhafte Männer, welcher Parthei sie auch angehoren, moͤgen sich selbst fragen: ist die gegenwärtige Verwaltung seit ihrem Entstehen von der Linie der Maͤßigung und Ge— rechtigkeit, die sie sich vorgezeichnet hatte, je einen Augenblick abgewichen? Was hat sie gethan, das nicht dem Geiste ihres fruͤhern Thuns entspräͤche? Ungluͤcklicher Weise giebt es Menschen, welche Brutalität mit Staͤrke verwechsein, und die es fuͤr unmoͤglich halten, daß man Festigkeit mit Maäͤßi— gung verbinden konne. Der Gang des Ministeriums liegt zu klar am Tage, als daß die Majoritaͤt ihm fehlen sollte; den Partheigeist wird es freilich nicht fuͤr sich haben, wohl aber die gute Meinung der Kammern und des ganzen Lan— des. Die Constitutionnellen, sagt man, schonen die Mini— ster. Warum sollten sie sich aber auch gegen eine Verwal— tung erheben, deren Handlungen bisher durchweg von dem Geiste unsers Grundvertrags durchdrungen gewesen sind? Dies waͤre ja unvernuͤnftig und ungerecht. Aber, sagt man ferner, die Minister werden von einer Parthei, die nichts von un— serer Verfassung wissen will, lebhaft angefeindet; warum werfen sie sich zu ihrer Vertheidigung nicht der entgegenge⸗ setzten Parthei in die Arme? Weil nur kleine Geister eine kleinliche Rache uͤben; was thut's, wenn einige Verfechter einer ehrenvollen Meinung sich gegen die Verwaltung erhe— ben? Sollte diese deshalb von der vorgezeichneten Bahn ab— gehen? Einige Royalisten mögen ungerecht, leidenschaftlich