1829 / 28 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 28 Jan 1829 18:00:01 GMT) scan diff

war, und nahm die Insel, Kraft des vorge eigten Befehls des Griechischen Kaisers, fuͤr seine Vaterstadt in Besitz. Doch verblieb sie der Republik nicht lange, und was den Genuesern auf anderem Wege nicht gelungen war, gelang ihnen endlich im Friedensschlusse von 1381, dur welchen Venedig gezwungen wurde, alle Festungswerke au Tenedos schleifen zu lassen, und die Insel selbst dem Herzoge Ama⸗ deus von Savoyen zu uͤbergeben. Waͤhrend der Belagerung von Kandia, im Jahre 1656, bemaͤchtigten sich die Venetia— ner zum zweiten Male der Insel, konnten sich jedoch auch diesmal nur einige Monate lang daselbst halten, und uͤber⸗ lieferten sie endlich den Muselmannern, nachdem die Cita⸗ delle kaum fuͤnf Tage lang Widerstand geleistet hatte.

Im Jahre 1867 fiel Tenedos in die Gewalt der, gegen die Pforte vereinigten Englischen und Russischen Geschwa⸗ der, welche die Stadt einaͤscherten und das Schloß in die Luft sprengten. Sechs Jahre waren bereits seit dem Ab⸗ schlusse des Bucharester Friedens verflossen, als die Regie⸗ rung endlich die Wiederbefestigung dieses bis dahin mit un— verzeihlicher Sorglosigkeit vernachlässigten, wichtigen Punk— tes befahl. Das Schloß ward nach dem alten fehlerhaften Plane wieder aufgebaut; es wurden selbst einige neue Festungs⸗ werke zur Vertheidigung desselben errichtet; allein trotz der großen Summen, die auf diesen Bau verwendet wurden, verfielen die Fortifieationen bald wieder in Ruinen; die schlecht angelegten und schlecht unterhaltenen Batterieen wa— ren nur mit kleinen Stuͤcken versehen, es fehlte an Muni— tion und an Artilleristen zur Bedienung derselben, und die, aus widerspenstigen Janitscharen bestehende Besatzung, welche ein unwissender Serdar befehligte, war uͤberdies so schwach, daß sie kaum vermoͤgend gewesen seyn wuͤrde, einen Ueber— fall abzuwehren. Erst seit Ausbruch der Griechischen In⸗ surreetion scheint die Pforte die Wichtigkeit dieses Postens ernstlich gewürdigt zu haben. Die Insel befindet sich der—

malen in gutem Vertheidigungs-Zustande; das Schloß ist,

nebst dem noͤthigen schweren Geschuͤtz, auch mit hinlaͤnglicher Munition versehen worden, und die Besatzung desselben be⸗ steht nunmehr aus zwei Compagnieen eingeuͤbter Artilleristen, nebst zwei Regimentern der neu diseiplinirten Truppen, uͤber welche ein Pascha von zwei Roßschweifen den Ober-Befehl

führt. Nach dem Urtheile mehrerer Männer vom Fach,

welche Tenedos in der neueren Zeit besucht haben, liegen die neuen Werke an der Landseite, eben so wie es mit den al— ten fruͤher der Fall war, uͤberall frei und unbedeckt auf den Anhöhen, welche das Schloß, mit Ausnahme der Seeseite, umringen; dagegen sind die nach dem Meere zu gelegenen neuen Werke, von wo aus die Rhede vollkommen bestrichen werden kann, sehr zweckmäßig angelegt. Tenedos ist der Schluͤssel zur Dardanellen⸗Straße, und als solcher in Kriegs⸗ Zeiten von aͤußerster Wichtigkeit fuͤr die Verproviantirung ööer Hauptstadt und der an die Propontis angraäͤnzenden Provinzen, da die aus dem Archipel nach dem Hellespont segelnden Frachtschiffe durch die gewaltigen Stroͤmungen, welche unaufhaltsam nach Suͤden treiben, und durch die hef— tigen Nordwinde, welche hier oft Monate lang herrschen, gezwungen sind, an der äußersten Muͤndung der Dardanel— en, bei dem Vorgebirge Jenischeher (das alte Sigeum Pro- montorium), Anker zu werfen, um den guͤnstigen Suͤdwind

abzuwarten, mit dessen Huͤlfe sie erst in die Meerenge ein

dringen koͤnnen. Eine feindliche Flotte, welche im Besitze von Tenedos wäre, wuͤrde folglich die Straße der Darda— nellen mit um so groͤßerer Leichtigkeit blokiren koͤnnen, als

ihr der Kanal zwischen der Insel und dem Festlande, der

eigentlich nur eine große Rhede bildet, zu jeder Zeit einen, gegen alle Stuͤrme sicheren Ankerplatz darboͤte, von wo aus sie stets bereit seyn koͤnnte, unter Segel zu gehen, um sich

den Schiffen entgegen zu stellen, die es wagen moͤchten, in

den Hellespont einzulaufen. (Fortsetzung folgt.)

Inland.

Berlin. Der Verein zur Befoͤrderung des Gewerb— fleißes in Preußen hat in seiner Jahres-Versfammlung vom 5. Januar folgende Preise vertheilt:

A. In Verfolg der Bewerbung um ausgesetzte Preise, die silberne Denkmuͤnze und Einhundert Thaler dem Fabrikanten Herrn Rietz in Berlin, fuͤr die Loͤsung der zweiten Preis-Aufgabe fuͤr 1826 und 1827, welche bis Ende December 1828 verlaäͤngert worden. Die Darstellung von feinen Strohhuͤten, aus Geflechten nach Art der Italienischen zusammengesetzt und worin das Geflecht aus im Inlande gewachsenen Halmen besteht.

Die silberne Denkmuͤnze und Einhundert ? füͤr eine Seidenzucht von mehr als 600 Pfd. gute cher Cocons im Jahre 1828

dem ö Regierungs⸗Rath v. Tuͤrk in Potshn

748 Pfd.;

dem Kunsthändler Herrn Bolzani in Berlin fuͤr!

Die silberne Denkmünze und Fünfzig 6 fuͤr eine Seidenzucht von mehr als 200 Pfund gun cher Cocons im Jahre iszss:

dem Herrn von der Lancken in Pasewalk fuͤr 37)

der Frau Regierungs⸗-Kanzellistin Teuchert in li

3787 Pfd. ; dem Schullehrer Götze in Kemnitz fuͤr 321 Pfd. dem Schullehrer Goͤtze in Stuͤcken fuͤr 30 Ph, der Demoiselle Kruͤger in Potsdam fuͤr 30135 dem Schullehrer Daͤhne in Britz fuͤr 29433 Pp Zwanzig Thaler einem jeden der folgenden Seidenzuͤchter, welche den bau im Jahre 1828 zuerst betrieben, und uͤber 50] ter einfacher Cocons gezogen haben: 4 dem Goldarbeiter Willmers in Berlin fuͤr 2 dem Schullehrer Hechel in Brandenburg fuͤr R dem Schullehrer Maaß in Brandenburg fuͤr 4 der verehelichten Schuhmachermeister Klieschn Berg, in Kottbus fuͤr 1433 Pfd.; . dem Eigenthuͤmer Dames in Neuvehlefanz fuͤr dem Carl Rauschert zu Neu⸗Welt bei 3 4 dem Schneidermeister Fr. Becker in D. N 111 Pfd.; dem Erbpächter Nicolgy in Clistow fuͤr 110 , m, Wuünschmann in Beyersdorf 6 der Ehefrau des Kantor Iskraut in Fr. Buch 96 Pfd.; ̃ dem Kantor Abel in Gruͤnefeld fuͤr 95 Pfd.; dem Kantor Schiebel in Saarmund fuͤr 88 dem Schullehrer J. F. Löͤser in Tremsdorf fuͤr dem Schullehrer Kistenmacher in Koͤnige 80 Pfd.; dem Schullehrer Rosch in Ludwigsaue fuͤr 806 der 2 des Schullehrers Grabia zu Co 185 b,, . . ,. dem Schneidermeister Carl Schogel in Gu 75 *3. Pfd.; dem Kuͤster und Schullehrer Lehmann in M; fuͤr 75 Pfd.; dem Kuͤster und Schullehrer Bergemann in fuͤr 75 Pfd.; . . dem Schullehrer Hussack in Stroͤbitz fuͤr 7151 B. Als außerordentliche Bewilligun Thaler den folgenden zehn Seidenzuͤchtern: dem Schullehrer Henning in Dorf Zinna fuͤr dem Posamentier Temmel in Potsdam fuͤr 2j dem Schullehrer Eich berg in Elsholz fuͤr 2515 der Ritterguts-Besitzerin Bruchmann zu G fuͤr 70 Pfd.;

dem Schullehrer Wensky in Groß⸗Kade fuͤr ) dem Gutsbesitzer Lüdecke in Zuͤzen fur 663 Pl

der Frau Charlotte Schmidt in Falkenberg fu dem Haͤusler Kusch in Klein-Tschirne fuͤr 5 dem Einlieger Vorwerk in Klein⸗Tschirne fuͤr dem Kantor Weise in Wolfleben fuͤr 2743 CG. Eine ehrenvolle Erwähnung, fu oder sehr viel gewonnene Seide, verdienen; der Schullehrer Nit sche in Nowaweß fuͤr 216 der Schullehrer Is kraut in Schwante fuͤr 2) der Kuͤrschner G. Bornemann in Wettin füt der Fabrikant Scharschmidt in Koͤpnick fuͤr ] der Seidenzuͤchter Lorenz Ritter in 31 2235 Pfd. ; 5 der Schullehrer und Kuͤster Lindenberg in e dorf fuͤr 240 Pfd.; . der Schullehrer Ruben in Seadow fuͤr 213 der Schullehrer Schutze in Neuendorf fuͤr 2lh der Eigenthümer Gäbel in Neu-Geltow fuͤr D. Als ein oͤffentliches Anerkenntnu bbestimmte der Verein * dem Drechsler⸗Meister Röber in Duͤsseldorf, fuͤt theilung zweier Vorrichtungen, deren die eine zum! Flaschen, die andere zum Schneiden der Korkoft

um Zupfropfen der Flaschen dient, aer. die eherne Denkmuͤnze.

wanzen, naͤmlich je nachdem sie mehr Wassersto

—; t, die Intensitaͤt des erzeugten Lichtes.

Belobte ferner und ausgezeichnet

saturforschen de Gesellschaft in Goͤrlitz, fuͤr den Eifer,

welchem sie das Gedeihen des Seidenbaues befördert. Erkannte das Streben des Steuer⸗-Aufsehers Hen— 9 in Naumburg an der Saale, um die Brau- und „Apparate zu verbessern. Nachrichtlich wird bemerkt, daß saͤmmtliche Bewerber zi. Seidenbau-Praͤmien, mithin auch diejenigen, welche Preise empfangen, eine Nachweisung erhalten werden, e ihre Namen, nach den nachgewiesenen Quantitaͤten, Im Jahre 1827 haben sich um die Preise beworben 27 nen; 1 Jahre 1828 desgleichen 61 Personen— Im Jahre 1827 betrug die Gesammt-Production der erber 5907 Pfund Cocons; m Jahre 1828 desgleichen 9809 Pfund Cocons. Den Werth der in Silber ausgehändigten Denkmuͤnzen (chnet, betrugen die von dem Vereine fuͤr Gewerbfleiß Zeidenzucht bezahlten Geld⸗Praäͤmien

im Jahre i827... 1170 Rthlr.

1828 1400

zusammen 2570 Rthlr. iezu treten bedeutende Ausgaben, um sich uͤber den 8 des Seidenbaues im Auslande zu unterrichten. er n fuͤr Gewerbfleiß hat seine diesjaͤhrigen Praͤmien fuͤr Heidenbau auf die westliche Monarchie beschraͤnkt, weil segenstand in der oͤstlichen durch Lehre und Beispiel hin⸗ nd angeregt worden, um keiner Unterstuͤtzung zu beduͤr⸗ Die Moulinage ist dagegen der Gegenstand einer neuen Aufgabe geworden und der Verein ist bereits durch

rbeiten zu der Hoffnung berechtigt, daß Preußen bald

hierin keinem Lande nachstehen wird.

Muͤnster. Zu Ahlen wurde von der dasigen Armen⸗ Anstalt während des vorigen Jahres an gesponnenem und Heede⸗Garn uͤberhaupt fuͤr 633 Rthlr. 13 Sgr.

verkauft, und unter die armen Schulkinder und alten

tigen Personen 470 Ellen blan gedruckte Leinwand, . Tuch und 78 Paar Holzschüuhe zur Bekleidung ilt. ͤ

Der Buͤrgermeister Rave zu Vreden hat, außer sonsti— ruͤheren Wege-Bepftanzungen, den Weg von da nach der andischen Gränze mit Eich- und Nadelholz-Baͤumen aͤndig bepflanzt. Eben so beginnt der Buͤrgermeister r zu Ahaus auf lobenswerthe Weise mit der Wege— flanzung nach Koͤsfeld hin, wozu schon 200 in den Ge— de⸗Baumschulen gezogene veredelte Obstbaͤume, worunter bedeutende Anzahl echter Kastanien von ihm benutzt en.

Die en n daß das aus Excrementen gewonnene

icht in Hinsicht seiner Schönheit, Reinheit, Dampf- und chlosigkeit, so wie der Gefahrlosigkeit seiner Bereitung, r That so wenig zu wuͤnschen uͤbrig lasse, als solches, einigen oͤffentlichen Blättern, der Fall seyn soll, duͤrfte, . der nachstehenden Bemerkungen, zu berich—⸗ eyn. lle organische Körper, welche Kohlen-, Wasser und stoff enthalten, auch die animalischen stickstoffigen Sub— n, sind faͤhig, durch das Erhitzen in verschlossenen Ge— unter anderen Produkten, auch brennbares Gas zu Dies besteht aus mehreren verschiedenen Sasen, welchen soch dampffoͤrmige Materien beigemengt sind. Die brennba— stfoͤrmigen Substanzen sind: oͤlbildendes und gemei— Kohlenwasserstoff-⸗Gas, WasserstoffGas, lenoxyd, Gas (Schwefel Phosphorwasserstoff⸗Gas), pfe von brenzlichem Oel (Brandoͤl); diesen sind ischt kohlensaures Gas, Stickg as. Nach der Verschiedenheit der Mischung der organischen

. ff oder weniger im Ver⸗— gleich zum Kohlen- und Sauerstoff enthalten (die reich nit Wasserstoff begabten geben relativ mehr brennbare Gas⸗Arten), oder

je nachdem die Hitze bei Darstellung des Leucht-Gases mehr oder minder gesteigert worden,

as erhaltene brennbare Gas bald mehr bald minder leuch— bald mehr mit fremden stöoͤrenden Beimengungen uͤber— bald weniger. Ueberhaupt je mehr 51Ibildendes lenwasserstoff⸗Gas und Dampf von Brandl in Gasgemenge sich befindet, desto großer ist, wenn es Je mehr aber

das gemeine Kohlenwasserstoff⸗Gas, Kohlenoxid-⸗ Gas praͤdominiren, desto matter und bläulicher ist das Licht. Jedes Beleuchtungs-Gas enthält zu Anfang der Darstellung weit mehr oͤlbildendes Gas als gegen das Ende, wo die Re— torten sehr heftig gluͤhen; nicht selten fehlt es gegen das Ende gänzlich. Nach zuverläͤssigen Angaben Englischer Tech— niker geben gute Cannel-Kohlen zu Anfang 18, zuletzt nur pCt., gewohnliche gute Steinkohlen Anfangs 10, zuletzt 0 pCt. oͤlbildendes Gas.

Ein jedes Gas muß von dem Ueberschuß an mit ver— fluͤchtigtem brenzlichem Oel, Theerdampfen, kohlen saurem und Schwefelwasser stoff⸗Gase, theils durch zweckmäßige Conden sato— ren, theils durch Kalkmilch gereinigt werden. Je vollkommener dies geschieht, desto reiner wird das Gas, d. h. desto mehr hellleuchtender Bestandtheil ist in demselben Volum, in Ver— gleich mit schlecht oder nicht gereinigtem Gase, enthalten. Ein jedes Beleuchtungs-Gas, aus was fuͤr einer Substanz es auch . seyn moge, riecht sehr uüͤbel, denn die Kohlenwasserstoff⸗Gase (Schwefel⸗Phosphorwasserstoff⸗Gas) und die Dämpfe von brenzlichem Hel stinken. Wird freilich das Gas beim Verbrennen moͤglichst vollstaͤndig oxydirt, so kann es nicht stinken; gewohnlich aber hinterbleibt, weil das Beleuchtungs⸗Gas niemals vollkommen verbrennt, ein eigner, bei langerer Dauer des Brennens merklicher Geruch zůurüͤck. Dies ist besonders dann stark zu bemerken, wenn die Größe der Gas⸗Flamme der Dimension der Oeffnungen, aus denen das Gas Behufs des Brennens ausstroͤmt, nicht angemessen ist. Denn gar haͤufig stehen die Abnehmer des Gases in dem Wahne, daß große Flammen mehr leuchten, als maͤßig große, was nicht richtig ist. ö.

Der zu der Eingangs erwähnten Gas-Bereitung in Berlin in Anwendung sich befindende Apparat besteht aus einer eisernen Retorte, deren Hals in ein Condensatiens— Behaͤltniß fuͤhrt, um amoniakalische Substanzen und stin⸗ kendes Oel aufzunehmen. Von hier aus wird das Gas in zwei hintereinander gestellte, mit Kalkmilch gefuͤllte Roͤhr-Gefaͤße geleitet und von da in jwei Gasometer. Die Retorte und das Condensations⸗Gefäß stehen unter dem Rauchmantel einer kleinen Kuͤche. Um die Execremente zu trocknen (denn sie muͤssen moͤglichst stark getrocknet in die Retorte gebracht werden), ist ein Abdampfungs⸗-Apparat von Schwarzblech unter demselben Rauchmantel angebracht. Man bemerkt sehr wenigen uͤblen Geruch in der kleinen Kuͤche, weil die stinkenden Dampfe durch den Schornstein vermit— telst kraͤftigen Zuges abgeleitet werden. Aus den Gaso— metern wird theils eine Laterne auf dem Hofe mit einer Fledermaus-Flamme gespeist, theils eine Flamme nach Art der Argandschen in einem kleinen Zimmer neben der Kuͤche unterhalten. Das Gas brennt, verglichen mit dem von der Coutinental⸗Gas⸗Association hier bereiteten, bedeutend weni⸗ ger hell als dieses, und hat weniger Licht“ Intensitaͤt, das Licht ist aber weißer; auch erscheint der hellblaue Theil der Flamme an der Basis beträchtlicher.

Eine chemische Untersuchung des Gases der erstgedachten Art ergab Folgendes: Es riecht widrig, dem Geruch des Phosphorwasserstoss⸗Gases nach faulenden Fischen) sehr àhn⸗ lich, zugleich empyreumatisch, wie jedes Beleuchtungs⸗Gas; es enthält

1) kein Amoniak beigemengt, ö

2) kein Schwefelwasserstoff⸗ Gas, aber

35 fast 10 pCt. (9, 5 kohlensaures Gas (iroͤthet daher feuchtes Lackmus⸗Papier); ;

4) Phosphorwasserstoff⸗Gas eine nicht näher bestimmte Menge, woher der eigne Geruch nach faulenden Fischen und die relativ weißere Flamme wegen des Verbren— nens von Phosphor (dieses Gas wird aus den phos— phorsauren Salzen, welche der Urin enthält, durch

Gluͤhe⸗Hitze mit kohlenstoffigen Substanzen erzeugt);

5) . Kohlenwasserstoff Gas im Durchschnitt 5, pt.;

6) gemeines Kohlenwasserstoff- und Kohlenoryd⸗Gas. Eine gleichartige Untersuchung des aus Steinkohlen ge—

wonnenen Gases ergab Folgendes: das Gas riecht unange— nehm, stark empyreumatisch; es enthaͤlt

1) kein Amoniak;

2) kein Schwefelwasserstoff⸗Gas;

35) fast 23 pCt. kohlensaures Gas, weshalb es Lackmus— papier ein klein wenig roͤthet; .

) oͤlbildendes Kohlenwasserstoff-Gas im Durchschnitt 6, pCt.;

5) gemeines Kohlenwasserstoff-⸗ und Kohlenoxyd-⸗Gas.

Demnach enthält das erstere fast amal mehr kohlensau— res Gas als das letztere, eine Folge weniger sorgsamer Nei— nigung mit Kalkmilch, und uͤberhaupt einer reichlicheren Ent—

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