1829 / 49 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 18 Feb 1829 18:00:01 GMT) scan diff

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tagsmahl von 40 Gedecken und Abends hatte derselbe Alles, was in der hiesigen Gesellschaft durch Rang nnd Stellung ausgezeichnet ist, zu einem glaͤnzenden Balle versammelt.

Frankfurt a. M., 13. Febr. Unsere staͤdtische Be— hoͤrde hat heute mehrere Sachverständige den Main aufwärts bis halbwegs Hanau geschickt, um zu üntersuchen, ob nichts geschehen koͤnne, der drohenden Gefahr, welche bei eintreten— dem Thauwetter der Eisgang mit sich fuͤhren wurde, zu be⸗ gegnen. Es hat sich sovlel Eis in colossalen Massen im zu— gefrornen Fluß schichtweise angehäuft, daß man nicht ohne Besorgniß uͤber die moͤglichen Folgen fuͤr unsere steinerne Mainbruͤcke ist. Großes Wasser und Austreten des Mains und Rheins ist zuverlässig zu erwarten, um so mehr, als im Spessart und der ganzen Ufergegend sehr tiefer Schnee liegt.

Jit ag lien.

Nom, 31. Jan. Gestern uͤberreichte der Koͤniglich Baiersche Gesandte beim heiligen Stuhle, Baron von Mal— zen, dem heiligen Vater sein Beglaubigungs-Schreiben, und theilte Sr. Heiligkeit zugleich die Nachricht von der baldi— gen Ankunft des Koͤnigs, seines Herrn, in Rom mit. Se. Maj. werden die neu erkaufte Villa di Malta bewohnen.

Florenz, 31. Jan. (Aus der Allgemeinen Zeitung.)

Die Botschafter der drei vermittelnden Maͤchte beschäftigen sich

dem Vernehmen nach zu Neapel mit dem Entwurfe fuͤr die kuͤnftige Regierungsform Griechenlands. Indessen heißt es, Hr. Stratford-Canning werde auf einige Zeit nach London gehen. Der Gesundheits-Zustand des heiligen Vaters soll wieder ziemlich bedenklich seyn, und man besorgte, daß ihm solcher wegen der Beschwerden der Reise nicht erlauben werde, nach dem Rathe seiner Aerzte Karlsbad zu besuchen.

In den ersten Tagen des Februars ist der Großherzog— lich Toskanische Hof von Pisa nach Florenz zuruͤckgekehrt.

Venedig, 19. Jan. Ein Schuͤler des hiesigen Ly— ceums, Napoleone Zanetti, ein geborner Venetianer, 20 Jahre alt, hat eine Maschine erfunden, mittelst welcher man die Schiffe ohne Ruder, Segel oder Dampf in eben so schnelle Bewegung setzen kann, wie bisher nach der gewoͤhnlichen Methode geschehen ist. Der Erfinder hat von Sr. Maj. dem Kaiser und Koͤnige ein zehnjaͤhriges ausschließliches Privilegium erhalten.

Spanien.

Madrid, 2. Febr. Der Hof verweilt noch immer im Koͤnigl. Lustschlosse Pardo, von wo er indessen bald wie— der hieher zuruͤckkehren wird, sofern es die Gesundheit Ih— rer Majestaͤt der Koͤnigin erlaubt, die sich jetzt in voͤlliger Genesung befindet.

Die große Thätigkeit, mit welcher man die Steinkohlen— Gruben Asturiens jetzt zu bearbeiten beginnt, hat die Her— ausgabe eines Werkes veranlaßt, in dem der Verfasser die beste und leichteste Art angiebt, Steinkohlen-Lager zu ent— decken, und die Ausbeute fuͤr die Einwohner ergiebig zu machen.

Cadir, 20. Jan. Gestern liefen hier eine Oesterreichi—⸗ sche Kriegs-Corvette, Brigantine und eine Goelette ein, welche 3 Schiffe, wie man sagt, dazu bestimmt sind, um gegen die Marokkanischen Seeraͤuber zu kreuzen, von denen mehrere Oesterreichische Unterthanen vor einiger Zeit bedeutenden Schaden erlitten haben. Türkei und Griechenland.

Aus Triest vom 4. Febr. wird gemeldet: „Nach Aus— sage eines in 2 Tagen von Smyrna hier angekommenen Schiffers war durch eine Franzoͤsische Corvette die Nachricht dahin gebracht worden, daß es dem Oesterreichischen Admiral Dandolo, welcher sich mit allen disponiblen Kriegsschiffen seiner Escadre nach Aegina begeben hatte, gelungen sey, nicht allein die von den Griechen weggenommenen Oestexreichischen Kauffahrer zu befreien, sondern auch die theils noch in den Schiffen, theils schon am Lande befindlichen Ladungen zuruͤck, und fur den Schaden eine angemessene Entschaͤdigung zu er— halten. In Smyrna lagen mehr als 30 Schiffe, die von Aegypten und Syrien nach Konstantinopel bestimmt waren und Befehl zum Ausladen erwarteten. In Syra, wo obi— ger Schiffer vor 18 Tagen angelegt hatte, war nichts Neues bekannt.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

die Liste der in den 21 Stagten bei Gelegenheit der Praͤsi— denten-Wahl fuͤr die Herren Adams und Jackson gesainmel—

ten Stimmen, aus welcher sich, unter der Gesammtzahl von

1,135,216 Stimmen, fuͤr letzteren im Ganzen eine Mehr—

zahl von 119,304 ergiebt. In Maine, New-Hampsj Massachusets, Rhode⸗Island, Connecticut, Vermont, . vare und Maryland hatte Herr Adams die Mehrheif, sich, und Herr Jackson in den uͤbrigen, unter denen si sonders Pensylvanien durch eine Mehrzahl von beinahe zh, und Tennessee von mehr als 40,009 auszeichnen; in 9 Carolina belief sich die Mehrzahk fuͤr ihn auf ohnge 24,009 und in Virginia auf 14,000 Stimmen.

Die Legislatur des Staates Süd-Carolina hat in; Versammlungen vom 12. bis 20. Dec. verschiedene schluͤsse des Inhalts gefaßt, daß sie gegen das vom gresse angenommene System der schuͤtzenden Zoͤlle feierss Protest einlege, und daß sie den Tarif, der zum Schutt Fabriken dienen soll, sowohl fuͤr unconstitutionnell, ak eine Aete erklärt, welcher man sich widersetzen muͤsse.

In einer vor Kurzem in Philadelphia gehaltenen sammlung des dortigen katholischen Vereins legte der herige Praͤsident desselben, Herr Turner Carnoe, seine e nieder, indem er als Grund zu diesem Schritt die Bo niß angab, daß die fsortgesetzten Operationen des Ven von der Britischen Regierung nur mißfaͤllig aufgenom und den Angelegenheiten des unterdruͤckten Irlands! theilig werden duͤrften.

Von unserer Kriegs-Flotte sollen in diesem Jah) tionirt werden: im Mittellaͤndischen Meere, ein Schs 74, 1 von 44, 3 von 18 und 1 von 12 Kanonen; im len Meere, 1 Schiff von 44, 1 von 18 und 1 von nonen; in den Brasilischen Gewaͤssern, 1 Schiff von 1 von 18 Kanonen; und in Westindien 4 Schiffe und 2 von 12 Kanonen. Das Schiff „Peacock“, Cu dore Jones, ist auf einer Entdeckungs-Reise begriffen. nimmt allgemein an, daß unsere Flotte in diesem Jahr 3 Millionen Dollars kosten werde. ̃

Wie durch Zauber entstehen neue Staͤdte im wesl Theile von Nord-Amerika; keine Stadt aber hebt sich groͤßerer Schnelligkeit mitten unter den wilden Eingeh— des Suͤdens und Westens empor, als Talahassee. Neue bequeme Läaͤden und Waaren-Haͤuser, große oͤffentliche baͤude und gefaͤllige Privat-Haͤuser mehren sich taͤglich; Ueberfluß an Erzeugnissen des Bodens und des Klima's ausgeführt, und dagegen Alles, was Bequemlichkeit Luxus erheischt, von älteren Städten eingebracht. Ein raum von 4 Jahren ununterbrochener Gesundheit der? gen Einwohner beweiset uͤbrigens, daß das Klitug hen und gut ist.

In Boston ist kuͤrzlich eine neue Bruͤcke uͤber den C les Strom vollendet worden, die, dem bekannten He Warren zu Ehren, den Namen „Warren⸗-Bruͤcke“ erh hat. Die Eroͤffnung der Bruͤcke war ein großes Fest Staͤdke Boston und Tharlestown, denen sie zur Verbinnd

ö.

Elberfeld, 11. Febr. Am 5. d. fand hier eine Di— ectorial-Raths-Versammlung der Rheinl. Vestindischen Com⸗ pagnie statt. Aus dem darin von dem Sub director Becher hehaltenen Vortrag theilen wir Folgendes mit: Nachdem jarin zuvoͤrderst des durch den Friedens Schluß zwischen Bra— ilien Und Buenos-Ayres eingetretenen guͤnstigen Exeignisses, ind der daraus sich ergebenden Hoffnungen zur Wigderbele⸗ hung des so lange gehemmt gewesenen Verkehrs mit Vuenos⸗ Ayres gedacht worden, heißt es weiter: Ob jedoch ', Ver⸗ ehr gleich Anfangs ein lukrativer seyn werde, mochten wir bezweifeln, da nach unsern juͤngsten, bis zum 11. Nov, v. J. eichenden Nachrichten aus Buüenos-A1Ayres, die gleich nach der Eroͤffnung des Hafens statt gehabte Anfuhr von Euro— häischen Fabrikaten aller Art, unverhältnißmäßig groß gewe—

n, und die

daß bei dem großen Drang, Retouren zu jedem Preis nach Europa zu machen, der Cours, statt (wie man gehofft hatte) ach dem Frieden zu steigen, auf 16 Pence Sterl. zuruͤckging. Es ist aber nicht wahrscheinlich, daß ein solcher Stand der Dinge, im Frieden, lange bestehen koͤnne, und wir sind der Meinung, daß, wenn nur erst einmal die, waͤhrend des Krieges dort festgelegenen Europaͤischen Capitalien alle remit— irt sind, sich ein Verhaͤltniß der Valuta festsetzen muß, wel— hes den ferneren Verkehr mit Buenos-Ayres nicht nur zu— äassig, sondern selbst vortheilhaft fuͤr Deutschland machen wird. Die Lander am Plata-Strome sind nicht ohne Resour— en, und die Haute, welche sie Europa, im Tausch fuͤr dessen abrikate, anzubieten haben, sind einestheils so sehr Gegen— stand der ersten Nothwendigkeit diesseits des Meeres, und anderntheils dem Quantum und Betrag nach so bedeutend, daß wir an einem befriedigenden Verkehr mit Buenos⸗-Ayres in der Folge nicht zweifeln, obwohl es allerdings wahr— scheinlich ist, daß er in seinen Resultaten den sanguinen Er— wartungen Einzelner nicht entsprechen werde. Solche Erwar— tungen von den jenseitigen Markten mochten indessen uͤber⸗ haupt besser herabgestimmt und darauf beschraͤnkt werden, daß sie der in Europa stets wachsenden Production einen hurchaus nothwendigen und zugleich nicht unbedeutenden Ab— fuß gewaͤhren. . An Leinen mangelt es, und man erwartete, fuͤr diesen Haupt⸗Artikel Deutschlands angemessene Preise zu machen. Mittlerweile war die Agentschaft damit beschaͤftigt, un⸗ sere Haäͤute-Vorraͤthe nach Antwerpen zu verschiffen, und so die Compagnie in den Wieder⸗-Besitz lang entbehrter Capita— lien zu setzen; zu welchem Cours diese auf jenem Wege re—

mittirt werden, laßt sich erst nach dem Verkauf der erwarte⸗ ten Häute ermitteln; jedenfalls aber ist es erfreulich, eine

Straße dient, und viele Feierlichkeiten würden dahel Summe von mehreren hundert tausend Thalern, der Haupt—

beiden Staͤdten dazu veranstaltet. Eine Salve von 2 nonenschuͤssen gab einem Zuge von mehr als 400 das Zeichen, seinen Weg uͤber die Bruͤcke zu ug Der erste Wagen war mit zehn schneeweißen den bespannt, und mit vielen bunten Flaggen v eben so auch ein zweiter Wagen, der sich in der Mitt ein dritter, der sich am Ende des Zuges befand. belnde Volksmenge, die sich auf den Wagen befand, „Hurrah Jackson!“ und fand, als sie auf der Seit Eharlestown ankam, dort an 40 Schenktische, wo! Whisky, Punsch und andere Getraͤnke ohne Bezahlmn reicht wurden. Der ganze Zug, der eine Strecke Weh mehr als 13 Miles einnahm, begab sich darauf noch die Stadt und ging dann ruhig auseinander. Die mißt 1765 Fuß in der Lange und 44 Fuß in der Bre ruht auf 75 Pfeilern, von denen jeder aus 7 Pfaͤhl

steht. Der Boden der Bruͤcke ist von 12 Zoll dickem worauf sich eine Lage von Sand und Kies befindet,

einer ebenen Straße macadamisirt ist.

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Znlan d.

Berlin. Die Staats-Zeitung ist veranlaßt, hien zu erklaren: daß keiner der Preußischen Offiziere, welcht vorjaͤhrigen Feldzuge im Kaiserl. Russischen Hauptu beigewohnt, irgend einen Theil an den, angeblich aus Tagebuche eines Offiziers entnommenen Briefen hat,! in den letzten Stuͤcken des hiesigen Conversations-B enthalten sind, und deren der Hamburger Corresponden term 10. Februar, Nr. 23, erwaͤhnt. 1

sache nach, wieder fluͤssig zu sehen.

Von Chili reichen unsere Nachrichten bis zum 28. Sep—

tember, und bringen uns einen, wenigstens etwas rascheren

Ruͤckfluß der Retouren, als fruͤher, mit Aussicht auf zuneh— ende Besserung, obwohl nicht zu verkennen, daß bis zur

kraͤftigeren Bearbeitung der Minen an der Westkuͤste von Suͤd⸗Amerika (vielleicht nur durch Europaäͤisches Capital zu

bewerkstelligen) die Langsamkeit und Seltenheit der Retou— ren den Europäischen Handel mit jenen Laͤndern in einem sehr traͤgen Gange erhalten wird. Seit unseren letzten Be— richten au Sie war das, von der Elbe aus, durch uns ex— pedirte Schiff, „Nautilus“, in Valparaiso angekommen, und ein großer Theil der Ladung zu nutzengebenden Preisen ver— kauft. Mit dem groͤßeren Theil des Restes dieser Ladung, ist einer unserer Agenten kuͤstenabwaͤrts versegelt, und wird, auf dem Wege nach Lima, den Absatz der mitgenommenen Waaren auch in den Haͤfen von Ariea, Arequipa u. s. w. ver— suchen. Das, in dem benannten Schiff verladene, in Altona angefertigte Waizenmehl ist ganz vorzuͤglich befunden, dem besten Nord⸗Amerikanischen gleichgestellt und demgemaͤß be— zahlt worden. Durch gleichzeitige Ankunft von Amerika aus ward jedoch der Markt gedruͤckt, und es war kein hoͤherer als Factura deckender Preis dafuͤr zu machen.

Von Peru gehen unsere Nachrichten bis zum 9. August und enthalten nichts besonders Mittheilenswerthes.

Aus Mexiko gehen unsere Briefe bis zum 29. Nov. von der Hauptstadt, und 6. Dec. von der Kuͤste. Der Begehr nach Leinen hat angehalten; wir sind mit mehreren nutzen— gebenden Verkaufs⸗Aufgaben von daher erfreut worden, und haben Grund, eine Fortsetzung derselben, in dem Artikel Lei— nen, entgegen zu sehen. Seidenwaaren blieben dagegen fortwährend aus nehmend gedruͤckt, und die Schleudereien mehre— rer Commissions⸗Haäͤuser, deren Kraͤfte es ihnen nicht gestatteten, gleich uns, trotz der großen Auslage fuͤr Zoͤlle eine guͤnstigere Con— sunetur abzuwarten, haben den Preis aller Seidenwaaren in

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mit den eben nicht brillanten Finanzen der Re— äblik eng verknüpfte Papier Circulation so gedruͤckt war,

Mexiko so geworfen, daß er sich wohl nie wieder auf den fruͤheren Standpunkt heben wird. Die Unruhen dauern leider noch immer fort, haben jedoch den Geschäftsgang nicht allein nicht unterbrochen, sondern auch das Gouvernement nicht abgehalten, eine Conducta von einer Million und 200,900 Dollars wie stets, unter starker Militair⸗Beglei⸗ tung nach Vera-Cruz abzufertigen. Bei dem Mangel guter Wechsel zu erträglichen Coursen hat unsere Agentschast sener Condueta 80, 000 Dollars und 2 Barren Silber im Werth von circa 7000 Dollars, fuͤr Rechnung der Compag— nie, mitgegeben, und wir duͤrfen diese Baarsendung um so mehr schon mit dem naͤchsten Englischen Packetboote in Lon— don erwarten, als nach den erwähnten Briefen aus Vera— Cruz vom 6. Dec. die Conducta bereits diesseits Puebla an⸗ gekommen war. So unangenehm die fortwährenden politi— schen Unruhen in Mexiko unlaäugbar auch sind, so darf doch nicht unbemerkt bleiben, daß, trotz derselben sowohl Privat— Eigenthum wie Perfonen, namentlich die Fremden, stets re— spectirt worden sind, und kein Grund vorhanden ist, eine Aenderung der Dinge in dieser Hinsicht zu befuͤrchten; und wir konnen nur wiederholen, daß die Geschaͤfte nach Mexiko

in der letzten Zeit eine fuͤr die Compagnie guͤnstigere Wen⸗—

dung genommen haben.

Dies vereint mit der Wiedereröffnung des Platastroms und der daraus entspringenden erneuerten Belebung der Com— pagnie⸗Geschaͤfte hat die Direktion veranlaßt, einen längst gehegten und nur durch den vielfach hemmend uns entgegen getretenen Krieg zwischen Buenos-Ayres und Brasilien hin— ausgeschobenen Plan, Jemanden permanent und ausschließ— lich im Interesse der Compagnie in England zu haben, in Ausfuͤhrung zu bringen. Sie hat zu dem Ende den bisheri— gen Seeretair der Compagnie, H. D. Greverus, als Agent nach London deputirt und gehoͤrig bevollmächtigt, um dort die Correspondenz mit und von den uͤberseeischen Agenturen, welche fast ausschließlich uͤber England gefuͤhrt werden muß,

einzusehen und zu spediren, wie auch das vielfach in England

centrirende Interesse der Compagnie daselbst bewachen, und Assuranz- und andere Schutz⸗Maaßregeln prompt und zweck— mäßig ausfuͤhren zu koͤnnen. Wir zweifeln nicht im Min— desten, daß diese Agentur den Erwartungen, welche wir von ihr hegen, eben sowohl entsprechen wird, wie es mit jener in Hamburg der Fall ist, woselbst dem Interesse der Compagnie durch die getroffenen Maaßregeln eine beson⸗ dere Aufmerksamkeit und Sorgfalt zu Theil wird; was um so erfreulicher ist, als der Natur und Lage der Dinge gemaͤß die Haupt⸗Ausfuhr der Compagnie doch stets von der

Elbe aus statt finden muß. Diese in den juͤngst verflossenen

Jahren bedeutend verminderte Ausfuhr hat sich seit der letz— ten Bilanz wieder sehr gehoben, und betraͤgt bis zum Schlusse der Schifffahrt, also in 6 Monaten, eirea 500,000 Rthlr. Werth, an Fabrikaten aller Art, und zwar eines Theils in einem der Compagnie guͤnstigen Verhaͤltnisse der Consignatio— nen zu den eigenen Geschaͤften, und anderen Theils in Waa— ren, die, dem Bedarf und Geschmack der jenseitigen Maͤrkte angemessen, alle mehr oder minder Nutzen zu geben versprechen.

In den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika dauern die Klagen uͤber die nachtheilige Einwirkung des neuen Zoll— Tarifs fort, und wenn es daher trotz demselben noch immer moͤglich wird wie es denn der Fall ist manches Deut— sche Fabrikat mit Nutzen dahin zu versenden, so gereicht dies dem Deutschen Kunstfleiß zu nicht geringem Lobe, denn die daselbst zu bestehende Concurrenz ist bekanntlich groß.

Von Ost-Indien lauten die Berichte fuͤr Deutsche Fa— brikate und Produkte fortwährend unguͤnstig, und die Besse— rung in den Preisen und der vermehrte Begehr, womit man sich vor einiger Zeit dasebst geschmeichelt hatte, war, wenig— stens bei Abgang der letzten Nachrichten, noch nicht einge— treten. Ob die Veranschlagung, auf welche die Ziehung der letzten Bilanz der Compagnie basirt ist, sich in allen Theilen bewaͤhren wird, laͤßt sich jetzt noch nicht entscheiden und haͤngt mit von dem Eours ab, zu welchem die Ruͤck— staͤnde von Buenos-Ayres nun herein kommen; was aber von den, in dem Inventarium aufgestellten, auswärtigen Waaren-Lagern bis jetzt verrechnet worden ist, ist besser als die Veranschlagung ausgefallen. Es ist namlich davon seit der Bilanz ungefaͤhr der dritte Theil realisirt und uns ver— rechnet worden, und hat, gegen den im Inventarium dafuͤr angenommenen Kost-Werth mit Zinsen, im Durchschnitt einen Verlust von eirea 2 pCt. ergeben. Da nun der bei der Veranschlagung antieipirte Verlust an den Waaren-La— gern mit circa 8 pCt. im Durchschnitt angenommen worden ist, so koͤnnen jetzt auf die noch nicht verrechneten zwei Drit— theile der auswärtigen Lager im Durchschnitt 11 pCt. statt

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