1829 / 51 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 20 Feb 1829 18:00:01 GMT) scan diff

nicht verlassen zu darfen, welches die gestern statt gehabten

Schwankungen hinlaͤnglich beweisen, indem der Preis, wel⸗

cher sich Anfangs auf 33 pCt. stellte, auf 29 pEt. zuruͤckge⸗ wichen ist; auch in alten Zins-Coupons diesen Obligationen war einiger Umsatz zu g à2 10 FI. Fuͤr Hollaͤndische Loose (Kanz⸗Billets) zeigte sich viel Begehr und wurden dieselben zu 203 Fl. bezahlt. Geld bleibt à 25 4 pCt. zu haben. Am Getreide Markt blieb gestern Weizen ohne Umsatz; es wurden auch nur einzelne Parthieen ausgeboten, wofuͤr die vorigen Preise zu bedingen gewesen waren; fuͤr 118pf. neuen Irlaͤndischen Roggen, bei offenem Wasser zu liefern, ist 190 Fl. bezahlt worden. Ruͤbdl war gestern Anfangs willig, wurde aber spaͤter zu niedrigeren Preisen abgegeben; pr. ord. 613 Fl. Mai 612 à 607 Fl. Sept. 614 à612 Fl.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 10. Febr. Unser Reichstag geht sehr langsam vorwärts. Die Stande sind schon drei Monate versammelt, und noch sieht man in keiner Sache ein Resultat. Dies kommt daher, daß der Banco-⸗-Ausschuß, welcher uͤber die Realisirung der Papier-Gelder sein Gutachten geben soll, noch nicht damit fertig ist. Darauf beruhen fast alle Königl. Propositionen, und bevor diese wichtige Sache entschieden ist, laßt sich der Schluß des Reichstages nicht absehen. Gestern und Freitag hatten alle Staͤnde Plenum, Darauf wurde die Proposition des beruͤhmten Bischof Tegner, das neue Gesangbuch in Schweden einzufuͤhren, in der Adels⸗Kammer angenommen, jedoch nicht ohne lebhaften Widerstand von Herrn von Hartsmannsdorf und Herrn von Rosenblad; im Buͤrgerstand wurde dieselbe ganzlich abgeschlagen. Dieses Gesangbuch ist das schoͤnste Produkt der Schwedischen Dich⸗ tung. Gestern veranlaßte die neue Instruction fuͤr die Staͤn⸗ dischen Revisoren heftige Debatten; fur dieselbe sprachen; der Graf von Wetterstedt, Graf Posse, Herr von Rosenblad, dagegen beinahe alle Männer der Opposition,

Der zweite Theil der Geschichte Karl Gustav's, von Herrn von Lundblad, ist erschienen.

Der Winter ist aͤußerst streng in Schweden, und man

kann sich kaum so viel Schnee erinnern wie jetzt. Dessenun— geachtet sind die Seen nicht fahrbar, während man zwischen Schweden und Daͤnemark auf dem Eis uͤbergehen kann.

Deutsch land.

Munchen, 14. Febr. Nach hier eingegangenen Nach⸗— richten waren Se. Majestaͤt der Koͤnig am 10. Febr. Mor—⸗ gens 5 Uhr in Innsbruck eingetroffen, und hatten nach we— nigen Stunden Ihre Reise nach Italien fortgesetzt.

Die Geruͤchke von einem Unfall, welchen Se. Durch⸗ laucht der Fuͤrst von Thurn und Taxis erlitten haben soll⸗ te, haben sich als ganz grundlos erwiesen; Se. Durchlaucht, Hoͤchstwelche sich in Buchau aufhalten, erfreuen sich des besten Wohlseyns.

Darm stadt, 14. Februar. Der Großherzogl. Staats⸗ Minister des Innern und der Justiz, v. Grolmann, ist an den Folgen eines Gallenfiebers heute hier verschieden. Sein Verlust wird allgemein bedauert.

Das Großherzogl. Regierungsblatt enthalt heute folgende unterm Hten d. erlassene Bekanntmachung des Großherzogl. Ministeriums des Innern und der Justiz: Des Großherzogs Königliche Hoheit haben, auf die Bitte der Stadt Offen⸗ bach, und in der Absicht, hierdurch den Handels verkehr des Großherzogthums zu befoͤrdern, allergnaͤdigst beschlossen, daß kunftig zu der Zeit und auf, die Dauer der Frankfurter Messen, auch zu Offenbach zwei Messen gehalten werden sol⸗ len. Waͤhrend der Dauer dieser Messen ist der Handelsver— kehr der dieselben Besuchenden, in Offenbach nicht einheimi— schen Inlaͤnder und Auslaͤnder, von aller Gewerbsteuer und von den in den Zunft- und Corporations⸗Verhaͤlt⸗ nissen liegenden Beschrankungen befreit, und es sollen sowohl zur Aufrechthaltung der Sicherheit, als wie zu Befoͤrderung der Bequemlichkeit des Meß-⸗Verkehrs, die erforderlichen polizeilichen Maaßregeln getroffen werden. Namentlich ist bestimmt worden, daß nach Art. 3. des Ge—⸗ setzes vom 3. Jun. 1821 bei dem Meßverkehr zu Offenbach von Kaͤufern und Verkaͤufern nach jedem beliebigen Maaß und Gewicht soll uͤberein gekommen werden koͤnnen, auch soll unverzuͤglich eine oͤffentliche Waage zu Offenbach errichtet, und die Bestimmung der moͤglichst gering zu regulirenden Waaggebuͤhren, so wie die Taxen fuͤr die Fuhrlöhne und Handarbeiten, nachtraͤglich oͤffentlich bekannt gemacht werden. Ueber die Einfuͤhrung eines Wechselrechts zu Offenbach und uͤber das gerichtliche Verfahren in Handels-Sachen, so wie uͤber Vervielfältigung der täglichen Correspondenz⸗Gelegen— heiten zwischen Offenbach und Frankfurt a. M., haben des

Großherzogs Koͤnigliche Heheit Sich nahere Bestim

vorbehalten, und was die Beruͤhrung des Offenbacher

verkehrs mit der Großherzogl. Zollgerwaltung betr. bes⸗

wird daruͤber von Großherzogl. Zoll-Direction eine Bekanntmachung erlassen werden.

Frankfurt a. M., 15. Febr. Von allen ausw Plaͤtzen kamen uns im Laufe verwichener Woche ste Effecten⸗Course zu. Und doch trat nach den ersten R Tagen an die Stelle des lebhaften Umsatzes eine mom Flauheit, wobei die Oesterreichischen Papiere einige MM zum Sinken zeigten. Daß jedoch diese Erscheinung ein bedeutendes Fallen nach sich ziehen, noch uͤberhanp Dauer seyn wuͤrde, darauf war man ganz gefaßt. Ne

wichen von 973 auf 974, Bank-⸗Actien von 1331 auf

Partial von 1253 auf 12475 und 190 Fl. Loose von sh 617. Diese Veranderung hatte ihren Grund durchah in der Agiotage, dem Streben unserer Spekulanten baisse und dem Zuruͤckhalten der bedeutenderen Haͤuser wurde zu den gewichenen Coursen wenig gemacht, da Geldmaͤnner das feste Vertrauen hegen, daß bei einigerm günstiger Wendung der politischen Dinge die Oestertei Effecten noch immer hoͤher gehen wuͤrden. Bald schn auch wirklich die momentanen Hoffnungen der Spehh la baisse, als namlich die bedeutend hoͤheren Cin rungen der Pariser Boͤrse bekannt wurden. Alle nisse weiteren Sinkens schwanden, ja die Oestern Effecten erreichten noch einen höheren Cours, als j voriger Woche. Die ansehnlichsten Haͤuser zeigten v lust gegen baar und man konnte deutlich bemerken, wenigen unserer Spekulanten, die noch in der Can waren, diese Bahn ganz verließen, und aus Ver kaͤñ Kaͤufern wurden. Die Hesterr. Mekalliq́. sind jetzt der Gegenstand der Spekulanten und es wird darin am mif unserer Boͤrse gethan, auch laͤßt sich mit Sicherheit men, daß der Begehr nach diesem Effect groͤßtenthe Capitalisten herruͤhrt, die in Ermangelung anderer 6 heit zu Geld-⸗Anlagen ihre Fonds darin unterbringen, guten Zinsen, welche sie abwerfen, so lange zu genieh etwa die politische Constellation sich ndert. In Z auf mehrere Monate fixe Lieferung ging wenig um. ten sich dafuͤr eher Nehmer als Geber. Metalliq. steh Comptant S pCt. höher, Bank-Actien 1 Fl. pr. Stift driger als auf einen Monat fix. Baares Gel s waͤhrend in großem Ueber fluß am Platz. Preußischt 6j schuldscheine, Baiersche, Darmstaͤdtsche und Nassauen halten sich, unter ziemlicher Frage, allmahlig im 6 Auch in 3 und äpEtigen Daͤnischen Obligationen fal Folge der neulichen Verloosung von Bethmannschen ! ein namhafter Umsatz statt. Dieses Effect ist, in gleich zu allen andern, noch merklich im Cours zuruͤck. Wechselhandel zeigte sich Frage nach Augsburg, Leip Wien. Dis eonto⸗Papier ist etwas selten kann man selbst unter 3 pCt. Geld finden. Hamburg, 17. Febr. Die hohe Franzoͤsisch

Fam Iten und 11Iten in Paris, wie die besseren Be

Amsterdam, haben hier nicht den großen Eindruck bracht, den man haͤtte erwarten sollen. Unguͤns

wirkte der Fall der 3pet. Consols in London vom ll 87 pCt. Oestr. Metalliq. 9. Partial⸗Oblig. 126 Actien 1118. Russ. Anl. von 1822 923. Metallif S6z. Preuß. Anl. von 1818 993, von 1822 99. Di Anl. 615 z. 4pet. 843. In Polnischen Loosen letzter Post wenig oder nichts gemacht. 2 Monat; scheinen sind sie zu gz zu haben. London war) gehrt und Schill. uͤber Notiz zu machen. Amsterdt Briefe uͤbrig. Paris Geld, Spanien Geld, Portug⸗ ben. Petersburg nominell. Frankfurt a. M, hatte dagegen war Wien, Prag und Augsburg zu lassen.

Briefe und Geld. Disconto 2 pCt. Geld. Paris; sr. Petersburg g53. London 13 Mk. 74 Schl 13 Pk. sz Schist. Amsterdam 2 Monat 35. 365, cn 20. Augsburg 6 Wochen 1463. Frankfurt am M. Breslau 151.

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Wien, 13. Febr. Das gestern eingetretene Geh unseres allergnädigsten Monarchen wurde von den? nern der Hauptstadt, wie der gesammten Monarchie, mals mit den freudigsten Gefuͤhlen treuer Unterth und jenen Empfindungen frommen Dankes gegen di sehung begangen, welche das unschätzbare Gluͤck, den liebten Landesvater bei dauerndem Wohlseyn in unseret zu verehren, den Herzen seiner Kinder einfloßt.

Gebete um fernere lange Erhaltung des guͤtigsti

und fuͤr gutt

sten und unwandelbar friedliches Gedeihen seiner väͤ— n Regierung, Handlungen der Wohlthaͤtigkeit und zenfeste in haͤuslichen und geselligen Kreisen, so wie am 8 bei Absingung des Volksliedes in den Schauspielhaͤu— die allgemeine laute Theilnahme des zahlreich versammel—⸗ dublikums, feierten diesen Tag und den erhabenen theu— Hegenstand aller unserer Wuͤnsche und Gefuͤhle.

Portugal.

pariser Blätter melden aus Lissabon vom 28. „Ein Portugiesisches Schiff, das in fuͤnf Tagen von insel San-Michael hier angekommen ist, hat die Nach⸗ uͤberbracht, daß die Poxtugiesischen Fluͤchtlinge unter hrung des General Saldanha durch das Feuer der sche Fregatten an einer Landung auf der Insel Ter⸗ verhindert worden. Die Königin Mutter ist noch krank. Der Admiral Rosa, den die Königin zum ne,Minister bestimmt hatte, ist zum Befehlshaber der ition gegen Terceira ernannt, und befindet sich bereits bord des Linienschiffes Johann VI. Die Portugiesische 5s,Brigg Provideneig, welche vor Kurzem mit mehre— dern Fahrzeugen in See gegangen war, um an den zu kreuzen, ist nebst der aus dem Hävre kommenden ösischen Brigg le Courier de Lis bonne, welche be— de Geldsummen am Bord fuͤhrt, in den Tajo einge⸗ Dom Miguel wird, sobald das Wetter, welches seit Zeit sehr unfreundlich und regnigt ist, sich bessert, halast von Queluz verlassen, und entweder in dem das Necessidades oder in dem von Ajuda wohnen. ebwundarzt Dom Miguel's, Baron von Queluz, ist in Ftänd eines Vicomte erhoben worden. Der Spanische welcher fruͤher D. Pascal Vallejo an die Stelle des Campuzaus hierher schicken wollte, hat jetzt den Joachim ade Montealegre fuͤr diesen Posten bestimmt. Derselbe m Jahre 1824 nach der Befreiung des Koͤnigs von lien eine Broschuͤre uber die Regierung der Cortes her⸗ in der er die Standhaftigkeit lobte, mit welcher die zin Carlotta Joaquima sich geweigert hatte, die von Lissaboner Cortes ihr vorgelegte Constitution zu be— fen. Der Oheim des Marquis von Chaves, An⸗ a Silveira wird nach Holland gehen, angeblich um sne Anleihe zu eröffnen; dies ist aber nur ein Vor⸗ „um ihn von der Koͤnigin Mutter zu entfernen.

Turkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben Fassy vom 1. Febr.: „Bei der Russischen Militair⸗ histration gehen große Veraͤnderungen vor; viele ange⸗— Beamten verlassen die Armee, um im Innern ange— u werden. So wird auch unser geschaͤtzter Gouver— Graf Pahlen, seine Stelle niederlegen, und sich nach urg begeben. Der General-Major Schelturieff Grafen Pahlen in seinem Posten ab. General Graf sch wird naͤchstens hier zuruͤck erwartet, und es heißt daß Se. Kaiferl. Hoheit der Großfuͤrst Michael, wel— rüher nach Italien reisen wollte, wieder zur Armee Die Anstalten zur Verpflegung der Armee sind uner— h, und die Thaͤtigkeit in Reorganisirung der aus dem ge zuruͤckgekehrten Truppen uͤbersteigt alle Begriffe. Die n halten sich ruhig in ihren festen Platzen; und ein Hiurgewo neuerlich versuchter Ausfall hat ihnen viele gekostet. Ein Dragoner-Regiment, welches von dem al Langeron mit Lanzen bewaffnet worden, soll bei die⸗ elegenheit die Tuͤrkische Cavallerie so heftig angegriffen n solche Unordnung gebracht haben, daß die Besatzung Binrgewo, aus Besorgniß, daß der Feind mit den Fluͤcht⸗ zugleich in die Festung eindringen koͤnnte, letztern die versperrte, worauf sie denn unter den Waͤllen der ig niedergemacht wurden.“ Aus Triest vom 7. Febr. wird (in der genannten ung) gemeldet: „Von Malta ist heute ein Schiff in agen hier angekominen; es bringt aber weiter keine Nach— n, als daß damals in jenem Hafen à Englische Linien— „1 Franzoͤsisches Linienschiff und 1 Franz osische Fre⸗ endlich 4 Russisches Linienschiff, mit dem Admiral am , und 4 Russische Briggs vor Anker lagen.“ Dasselbe Blatt enthaͤlt folgendes Schreiben aus ina vom 28. Decbr. 1828. „Der Handel faͤngt an r aufzuleben und unsere Städte gehen aus ihren Truͤm⸗ hervor. Wir verdanken das Alles der Gegenwart der zosen; aber wir haben den Schmerz, zu sehen, daß diese pen sich zur Heimkehr anschicken. Mehrere Bataillons ich bereits eingeschifft. Mit welcher Betruͤbniß sehen Krieger sich entfernen, welche so gut, so heiter und so

Pforte ansehen.

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brav sind! Man sagt uns, ehe drei Monate vergehen, wuͤr⸗ den alle Frauzosen Moreag geräumt hapen. Wir konnen nicht daran glanben, daß man uns jitzt noch so ganzlich Preis geben will, es sey denn, daß der Sultan unsere Un— abhängigkeit anerkennt. Um uns zu beruhigen, versichert man, die drei Machte nehmen uns unter ihren besondern Schutz und wuͤrden die Absendung von Tuͤrkischen Truppen auf den Griechischen Boden als eine Kriegserklärung der Diese wohlthaͤtige Erklärung kann aller dings fuͤr die Zukunft unser Schutz seyn, wenn wir die Zeit haben, unsere regelmäßigen Truppen zu bilden; aber wenn jetzt schon, wo wir dein Elend und der Verwuͤstung kaum entgangen sind, die Franzosen uns aufgeben, und Mahmud, als erzuͤrnter Herr, einen Theil der Mannschaft, die er gegen Rußland in das Feld führt, gegen die Griechen sen⸗ det, kann uns dann nicht wieder begegnen, daß wir unsere ungluͤckliche Heimath verwuͤstet, den Rest unserer Bevslkerung erwuͤrgt und unsere Kinder in Knechtschaft gefuhrt sehen? Wenn unsere Beschuͤtzer sich alle zuruͤckziehen, werden sie zur rechten Zeit wieder hier seyn, um uns zu vertheidigen? Wie sehr werden sie es selbst zu bereuen haben, wenn ihr gänzlicher Abzug neue Unfaͤlle heibeigefuͤhrt! Und warum endlich uns der Wuth des Sultans Preis geben, wenn er sich nicht be— stimmt verpflichtet hat, unsere Emancipation anzuerkennen? Jetzt, wo der Aufwand fuͤr die Expedition bestritten und der Soldat an das Klima gewoͤhnt ist, bitten wir das edelmuͤ— thige, das wohlthaͤtige Frankreich, sein Werk der Menschen⸗ freündlichkeit zu vollenden, indem es auf ein oder zwei Jahre uns 3 bis 4060 Mann von seinen Truppen zuruͤck läßt, die uns zum Vorbilde der Kriegszucht und der Ordnung dienen würden. Die Gegenwart der Franzosen noch wahrend eini— ger Zeit wird die groͤßte der Wohlthaten seyn, wird sogar unsere Civilisation um viele Jahre vorruͤcken, denn diese arbeitsamen, ordnungsliebenden und betriebsamen Soldaten dienen unserm Volke in jeder Hinsicht als belehrendes Muster.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-Hork, 9. Jan. Unsere Blaͤtter enthalten die Botschaft des Gouverneurs von Buren an die hiesige gesetz⸗ ebende Gewalt, in welcher es unter andern von den Schu⸗ en heißt: „Die liberalen Bewilligungen, die man von Zeit zu Zeit unseren wissenschaftlichen und literarischen Institu⸗ tionen zugestanden hat, haben den Charakter des Staates viel hoͤher gestellt, und gereichen denen, unter deren Schutz und Leitung sie statt fanden, zur groͤßten Ehre. Die Zahl der organistrten Schulen beläuft sich auf 8iz22, in welchen im verflossenen Jahre 467,947 Schuͤler unterrichtet wurden. Die Gesammtzahl aller in diesen Bezirken lebenden Kinder zwischen 5 und 15 Jahren ist 489, 427, wonach also 21,480, als nicht die Schule besuchend, uͤbrig bleiben. Seit dem letzten Jahres-Bericht wurden die Schulen von 26,191 Kin⸗ dern mehr besucht als fruͤher, worunter 21,211 zwischen 5 und 15 Jahren waren. Der Staat hatte waͤhrend der selben Periode cine Ausgabe von 232,772 Dollars gehabt.

Im Repraͤsentanten-Hause haben häufige Verhandlun⸗ gen uͤber die Tarif-Bill statt gefunden, und es eht die Rede, daß in Betreff Britischer Fabrikate einige s dodificationen eingefuͤhrt werden duͤrften.

Die Gemahlin des neurrwählten Praͤsidenten, Herrn Jackson, ist am 22. Dec. in Northville gestorben.

A fr ik a.

Das Journal des Deébats meldet aus Tanger vom 20. Jan.: „Ein leichtes Englisches Kriegs⸗Fahrzeug hat dem Befehlshaber des hier stationirten Englisches Geschwa⸗ ders den Befehl uͤberbracht, die Blokade des hiesigen Hafens aufzuheben. Die Englische Regierung scheint von ihren Ent⸗ schaͤdigungs-Forderungen abgegangen zu seyn, und hat die Feindseligkeiten gegen die Mauren eingestellt, welche entschlos⸗ sen waren, sich nicht zu schlagen und eben so wenig zu zah⸗ len. Dies war das Ende des Krieges zwischen dem Kaiser⸗ thume Marokko und dem Koͤnigreiche Großbritanien.

In der Bay von Cadix liegen jetzt drei Oesterreichische Kriegs-Schiffe, welche an die Stelle der Englaͤnder treten und wegen ahnlicher Forderungen den hiesigen Hafen bloki— ren werden.“

Inland.

Die Wasserhoͤhe des Rheins war gestern 10 Fuß 8 Zoll. Von den Deichbeschauern ist heute kein Bericht eingegangen. Es sind jetzt zur Signalisirung der Vorfälle Kanonen aufgestellt zu Wesel, Bislich, Vin— neir, Rees, Calcar, Dornick, Griethhausen und Bimmen.

Cleve, 12. Febr.