1829 / 52 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 21 Feb 1829 18:00:01 GMT) scan diff

Zoͤglinge dieser

Schulen sind; in Zukunft aber genießen die 'Ihr

Gymnasien einerlei Rechte mit den uͤbrigen. 4 Die der Kronschuͤler ist in einigen Gymnasien , wie dies aus den Etats derselben genauer hervorgeht. 5) Bei den Gymnasien sind nach und nach Pensionen zu errichten, uber deren Unterhalt und Eröffnung das Reglement die genauern Bestimmungen enthält. Da der Hauptzweck dieser Pensionen darin besteht, dem Adel und den in den Gouver⸗ nements dienenden Beamten die Erziehung ihrer Kinder zu erleichtern, so ist der Minister der Volks ⸗Aufklaͤrung beauf⸗ tragt worden, deswegen mit den Gouvernements Adelsmar⸗ schaͤllen in Verbindung zu treten, und Seine Kaiserliche Ma⸗ jestàaͤt erwarten, daß bei den, von der Regierung hergegebenen Mitteln, der Adel nicht unterlassen wird, zu diesem nuͤtz li⸗ chen Unternehmen kraͤftig mitzuwirken, 6) Fuͤr alle obge— nannten Lehranstalten der Universitaͤts-Bezirke von St. Pe⸗ tersburg, Moskau, Charkow und Kasan, sollen, bei ihrer Einrichtung, die Gehalte nach der dem Reglement beigefuͤg— ten Berechnung erhoͤht werden. 7) Was das fuͤr die Lehr— anstalten bestimmte Pensions⸗-Capital betrifft, so sind zu dessen Vermehrung, nach Maaßgahe der groͤßern Anzahl der Schu— len, im Laufe von 20 Jahren jaͤhrlich 50 Tausend Rubel aus dem Reichs-Schatze zu verabfolgen. Ueber die Zeit, wann diese Zahlungen beginnen konnen, wird sich der Mini— ster der Volks⸗Aufklaͤrung mit dem Finanzminister verstaͤndigen. 8). Wegen der Schwierigkeiten, die mit der Einrichtung ver—

knuͤpft find, daß der Kasanschen Universitaͤt die Aufsicht uͤber

die Lehr⸗Anstalten in den Sibirischen Gouvernements aufge— tragen wird, werden diese Anstalten, von den Lehr-Bezirken unabhängig, unter die Ober-A ufsicht der Sibirischen Civil— Gouverneurs gestellt, und zwar so, daß diese Letztern in Schulsachen so mit dem Minister der Volks-Aufklaͤrung in unmittelbare Verbindung treten, wie es die Curatoren der Lehr-Bezirke sind. Demnach wird das Amt eines bestaäͤndi— gen Visitators, als von nun an unnuͤtz, hiermit aufgehoben. 9) Die Beamten, die in den Sibirischen Gouvernements und in Kaukasien, im Lehrfache angestellt werden, genießen hinsichtlich der Rang-Beförderung dieselben Rechte, die den ubrigen dorthin gehenden Civil⸗Beamten zukommen; zu Gun— sten der Lehrer aber, die sich hinbegeben, werden die im Lehr— fache vorgeschriebenen Dienst-Termine, zur Erlangung einer Pension fuͤr sie und ihre Familien, um 5 Jahre verkuͤrzt. Ueber⸗ dem erhalten genannte Beamten und Lehrer bei ihrer Abreise nach jenen Orten, außer den Postgeldern, aus dem Reichsschatze die Gage fuͤr ein Jahr, und zwar nicht auf Abrechnung ihres Gehaltes. 10) Wenn von Universitaäͤten Kronzoͤglinge als Lehrer uͤber— haupt abgelassen werden, so ist ihnen aus dem Reichsschatze, ebenfalls nicht auf Abschlag ihres Gehaltes, ein Tertial ihrer Gage auszuzahlen; und diese Verguͤnstigung, zu Gunsten der Lehranstalten, auch auf solche Studenten, die auf eigene Kosten studiren, und auf andere Personen auszudehnen, die zur Annahme von Lehrstellen einen Beruf fuͤhlen, und dazu tuͤchtig befunden werden.

Die Kaiserl. Russische Akademie hat, um die Kenntniß der Slavonischen Sprache und den guten Geschmack in den Hervorbringungen der Russischen Literatur zu verbreiten, be— schlossen, alle vier Monate einen Band von Original-Auf— saͤtzen und Uebersetzungen herauszugeben. Diese periodischen Abhandlungen werden in philologischen Untersuchungen uͤber die Slavonische Sprache uͤberhaupt, und uͤber ihre verschiede— nen Dialekte, in Bruchstuͤcken aus der Russischen Literatur und kritischen Bemerkungen uͤber dieselbe, ferner in Berich⸗ ten von den Arbeiten der Russischen Akademie in Buͤcheran⸗ zeigen und biographischen Artikeln bestehen. Die Akademie ladet alle Freunde der Literatur ein, Arbeiten einzusenden, fuͤr welche, wenn sie ausgezeichnet sind, Medaillen, Preise ꝛc. ertheilt werden.

Polen.

Warschau, 16. Febr. Se. Majestaͤt der Kaiser haben

den, bei dem letzten Feldzug in der Turkei anwesend gewese— nen Polnischen Officieren, dem Fluͤgel⸗Adjutanten Obristen von Zaluski, den St. Annen⸗-Orden 2ter Klaffe, und den Haupt— leuten vom General-⸗Stabe, Szymanowski und Chrzanowski denselben Orden Zter Klasfe verliehen. Der Professor Skarbek, welcher im verflossenen Jahre in Berlin anwesend gewesen ist, um dort die Einrichtung der Straf⸗Anstalten und sonstigen Stiftungen kennen zu ler— nen, ist gegenwaͤrtig von der hiesigen Regierung mit der Ein— richtung einer aͤhnlichen Anstalt, wie solche bereits in Ber⸗ lin fuͤr verwahrloste Kinder besteht, beauftragt worden.

Vom. Wohlthaätigkeits-Vereine der Woseiwodschaft San⸗ domir ist in der Stadt Radom ein neues Hospital, welches „zum heiligen Alexander“ benannt worden, angelegt worden,.

zu vergroͤßern,

Frankreich.

Paris, 14. Febr. Der Moniteur enthaͤlt di nigliche Verordnungen vom 18ten, 21sten und 27stenn in Betreff der Vertheilung der fuͤr die geistlichen Seen Schulen ausgesetzten 1,209,000 Fr., und der in diesen len aufzunehmenden Zoͤglinge. Nach der ersten Ver sollen diejenigen Erzbischoͤfe und Bischoͤfe, deren 6 autorisirt worden sind, jahrlich dem Minister der gess Angelegenheiten eine Liste derjenigen jungen Leute zur tigung vorlegen, denen sie ein halbes Stipendium h haben. Der zweiten Verordnung zufolge werden h pendien fuͤr die Koͤniglichen Gymnasien vom lstt nuar dieses Jahres an auf 33 festgesetzt. Die Verordnung bestimmt, daß die Zahl der Zoͤglinge do lichen Schulen in den Diöcesen Autun, Beauvais, Dijon, Langres, Lutz on, Nevers, Nimes, Orleans, chelle, Rodez, Saint-Flour, Straßburg, Valence, ) und Viviers um 539 vermehrt werden sollen, so ij Didcesen, welche bisher 3130 Schuͤler hatten, deren waͤrtig 3669 haben. .

In der heutigen Sitzung der Pairs-Kammer it selben aufs Neue das peinliche Militair-Gesetzbuch, sie 6 schon im vorigen Jahre beschaͤftigt hatte, n werden.

Gestern ver sammelten die Deputirten sich in in reaux, um sich mit der vorlaͤufigen Pruͤfung der der vorgelegten Gesetz-Entwuͤrfe zu beschaͤftigen. .

Das Journal des Däbats bemerkt in M die diesjaͤhrige Sitzung der Kammer: „Das Progtm ser Sitzung ist nunmehr bekannt. Wir wissen, mit Gesetzen man sich beschaͤftigen wird. Rechnen wir h Budget und einige interpretirende Gesetze hinzu, so die ganze Arbeit der diesjaͤhrigen Sitzung, eine ern wichtige Arbeit, selbst wenn das Communal⸗Gesetz m darunter gehoͤrte. Die Wichtigkeit dieses Gesetz-Enn aber uͤbertrifft alle andern. Er ist es, der der ganzen einen eigenthuͤmlichen Charakter leihen und aus dem 1829 eine denkwuͤrdige Epoche machen wird. Dir erst kung, welche die Vorlegung des gedachten Gesetzes he bracht hat, ist auch, wir gestehen es laut, daß sie der nisterium neue Kraft gegeben hat. Dies ist eine Thatsach Niemand sich verhehlen kann, selbst die Gegner des Minen nicht. Es fragt sich nun: wie werden die Minister sich dieset n Kraft bedienen? werden sie sich einen neuen Collegen zugese oder werden sie das Provisorium im auswaͤrtigen Depart fortbestehen lassen? Sie sollten hieruͤber wohl nachm und sich den guͤnstigen Augenblick nicht abermals entschl lassen, um einen Entschluß zu fassen, der jetzt als voll abhaͤngig erscheinen wuͤrde. Wer weiß, ob es spaͤterhi noch Zeit seyn wird? Die Minister mögen uͤbrigens s

glauben, daß wir bei diesem Zureden ein personliches

esse im Auge haben. Dies ist gewiß nicht der Fall, nn sie davon zu uͤberzeugen, nehmen wir keinen Augenbl stand, einzugestehen, daß, wenn sie das Provisorium! ner bestehen lassen wollen, sie solches ohne Gefahr irgend ihre Ehre zu vergeben, koͤnnen. Aber wie lange m dauern? Dies muß man bedenken. Schließlich noch ein uͤber unsere jetzigen Laͤrmschlaͤger; sie behaupten, daß Fru von dem Geiste des Aufruhrs und der Unabhängigkeit sey, und daß ein solches Volk nur mit eisernem Scepter werden koͤnne. Und doch empfaͤngt dieses an Freiheit an unersättliche Frankreich, das, wie seine Feinde behn stets darauf bedacht ist, Alles zu verschlingen, die G wonach jene Freiheit durch die Ausuͤbung der Koͤnijl walt gemaͤßigt wird, mit Freude und Erkenntlichkeit. nach darf man wohl nicht sagen, daß das Volk die rung an sich reißen wolle. Das Ministerium hat das und einfache Geheimniß entdeckt, Frankreich zu ref es giebt weise und billige Gesetze, die einerseits den Freiheiten guͤnstig sind, waͤhrend sie andererseits den! rechten der Krone nichts vergeben. Was uns betrifft, koͤnnen wir, wenn wir an unsere fruͤhere Stellung d und die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleichen, zu der statt gefundenen Veraͤnderung nur Gluͤck wuͤnst Noch sind kaum zwei Jahre verflossen, daß ein neues erschien, welches uns einen Kampf auf Leben und To reitete. Damals ging man freilich der Freiheit an's L heute aber ist davon keine Rede; die neuen Gesetz⸗Entw erkennen vielmehr diese Freiheit an. Die Discussion kein Kampf mehr zwischen dem Ministerium und Frankre sie ist eine Art von Conferenz, ein guͤtlicher Vergleich,

Jedermann, in der Hauptsache einverstanden, sich nut! uͤber Nebenpunkte zu verstaͤndigen sucht, um das Gesetm

zu verbessern. Hierauf sind die Bemuͤhungen Aller, . n gerichtet. Wir werden die neuen Gesetze ' der Sorgfalt und all. dem Eifer ptuͤfen, deren wir immer faͤhig sind, und dabei kein anderes Interesse ver— n, als das des Thrones und des Landes.“

er Courrier frangçais enthalt ein langes Schrei— hes Hrn. B. Constant, worin dieser sich gegen die Ver— rung des Tabacks⸗Monopolszerhebt, und dieses letztere in Erbtheil des Kaiserlichen Despotismus schildert, wo— der Handel und Gewerbfleiß getoͤdtet wuͤrden.

Der Messager des Chambres enthaͤlt folgende, dem . 9 amtliche Notiz; „Der Zweck und der Erfolg endung des Herrn Jaubert nach Konstantinopel sind immer der Gegenstand pielfacher Betrachtungen in den chen Zeitungen. Wir halten es fuͤr uͤberfluͤssig, zu bemer⸗

daß die meisten dieser Vermuthungen ihnen mehr von

inbildungskraft ihrer Redactoren, als von der Wahr— er Thatsachen eingegeben werden.“

die Quotidienne will wissen, daß der Hof in diesem é fruͤher wie gewohnlich das Schloß zu St. Cloud be— und daß der König gegen Anfang des Augusts seine nach der Normandie antreten werde.

die Marschallin, Fürstin von Cckmühl, hat, auf den des Kriegs /Ministeriums eine Pension von 10,006 Fr. .

die verwittwete Fuͤrstin von Carignan, geborne von la hon, ist unlaͤngst in Auteuil auf eine schmaͤhliche ums Leben gekommen; sie hatte sich namlich beim alzusehr dem Kamine genaͤhert; das Feuer ergriff ihre t, sie eilte nach der Thuͤre, um Huͤlfe zu rufen, allein Bewegung fachte die Flamme nur noch mehr an; sie sank, ,. in Folge der erhaltenen Brandwunden, jeist auf. jn Toulon ist, wie unterm Jten d. M. von dorther jet wird, der Befehl eingegangen, schleunigst 3 Bom— „Schaluppen auszuruͤsten. Man glaubt, daß dieselben Algier bestimmt seyen. .

Großbritanien und Irland.

budon, 11. Febr. Es scheint jetzt bestimmt zu seyn, er Koͤnig nicht fruͤher als gegen Mitte Maͤrz nach Lon— ommen werde, es sey denn, daß irgend eine dringende egenheit die Gegenwart Sr. Majestaͤt im Pallaste von zames fruͤher nothwendig mache. Man glaubt allgemein,“ heißt es in der Sun, „daß ll fuͤr die katholische Emancipation im Oberhause werde ewiesen werden.“ inem Morgenhlatt zufolge wird der Herzog von lumberland nicht lange an der Spitze der Irlaͤndischen kung stehen, indem er, wie man sagt, die ausdruͤckliche ng gemacht haben soll, nach einem Jahr seiner Ver— g zuruͤckkehren zu duͤrfen. gewissen Zirkeln, schreibt man aus Dublin, ist das im Umlauf, als ob Herr Wm. Yates Peel dem des Marguis von Stafford in der Stelle des ersten irs von Irland folgen werde. ch dem Morning-Journal haben Lord Lowther, ohn Becket, der General-Anwald und Herr Ban—⸗ stimmt resignirt. Herrn Peels Parlaments-Sitz fuͤr wird, wie es heißt, Sir Charles Wetherell, oder e dieser ihn nicht annehmen sollte, Herr Mar fham, iger Gegner der Katholiken, erhalten. nige Blaͤtter enthalten jetzt das Schreiben des Herrn n den Vice⸗Kanzler der Universitaͤt Oxford, worön es Ich kann nicht zweifeln, daß der Widerstand, den her gegen die Anspruͤche der Katholiken gezeigt, mir ichlich das Vertrauen und den Beistand eines großen meiner Constituenten verschafft hat, und wiewohl ich sen Widerstand nur deshalb aufgegeben, weil ich den Glauben erlangt habe, daß ein laͤngeres Beharren bei zen nicht allein unnuͤtz, sondern auch denjenigen In— des Landes, deren Aufrechthaltung meine besondere ist, schaͤdlich seyn wuͤrde, so halte ich mich doch fuͤr den, der Universitaͤt das mir anvertraute Pfand ohne wieder zuzustellen. Ich bitte Sie, den Inhalt die— jteibens den Leitern der Universttaͤt mitzucheilen und f gemeinschaftlich mit ihnen zu bestimmen, von wel— eit ab mein Parlaments-Sitz als erledigt rach ten.“ er bekannte W. Cobbett tadelt in seinem woͤchentlichen hen Register auf das heftigste die beabsichtigte Maaß—

rungs-Princip bildet,

res Rechts

d ; 7 7

regel der katholischen Emancipation, und zwar um deshalb, „weil“ (wie er sagt) „die Katholiken, wenn sie fortwährend vom Genuß aller Rechte und Freiheiten ausgeschlossen bleiben, mit uns vereint auf eine Parlaments-Reform hinarbeiten würden, wodurch man hoffen duͤrfte, Alles auf eine gute Art beendigt zu sehen.“

In der Times liest man: „Fuͤr die katholische Sache erhebt sich jetzt die Stinnme der Nation in ihren würdigen Repraͤsentanten, und diejenigen Theile der Volks⸗-Intelligenz, die außerhalb des Parlaments der Verbreitung bürgerlicher und religioͤser Freiheit entgegen sind, werden auch innerhalb desselben von ihren wuͤrdigen Organen vertreten. Vor meh- reren Monaten wurde es als etwas Ausgemachtes angenom— men, daß Hr. Peel das einzige, hinsichts seiner Faͤhigkei⸗ ten zu beachtende Individuum sey, das sich im Unterhause den Anspruͤchen der Katholiken widersetze. Jetzt ist derselbe der amtliche Vertheidiger dieser Ansprüche geworden; ja, noch mehr, er wird der thätige Agent unserer leidenden Mit— buͤrger, indem er die Bill zu ihrer Erlöͤsung in's Parla—⸗ ment einbringt. Was hat nun diese merkwürdige Verände— rung in dem beachtungswerthesten Gegner der Emancipation hervorgebracht? Wir wenden uns mit dieser Frage an die⸗ jenigen, die ihre Bigotterie auf der Landstraße zur Schau tragen, an den Rumpf der nun zerstuͤckelten Braunschwei⸗ ger. Was kann Hrn. Peel zu dieser Aenderung bewogen haben? War es ein abstraktes Raisonnement? Nein! Denn er bekennt sich noch zu denselben Gesinnungen uber die Katholiken, die sonst seine ausschließliche Opposttion ge⸗ leitet haben. War es irgend ein persoͤnliches Interesse?

Unmoͤglich! Denn Hrn. Peel's vornehmstes Interesse,

naͤmlich sein Ruhm, ist, seit seiner ersten Theilnahme an der Politik, immer auf Anti⸗Katholicismus begruͤndet gewe⸗ sen. Also, was sonst hat ihn umgeschaffen? Die Nothwendigkeit! Er hat es selbst bekannt, das Beduͤrf— niß des Staates, die Unmoͤglichkeit eines langeren Wider— standes, die Sicherheit des Reiches, welche das erste Regie— die schreckliche Gefahr, der man wenn man mehreren Millionen Britischen noch laͤnger die gesetzliche Ausuͤbung ih⸗ verweigerte diese haben ihn bewogen. Was aber, fragen wir weiter, um den Orangisten eine noch vollguͤltigere und entscheidendere Frage vorzulegen, was kann die Ansichten des Herzogs von Wellington uͤber diesen Ge⸗— genstand so sehr veraͤndert haben? Sagt uns das! Ist der Herzog ein Mann, den man aus einer Meinung so leicht vertreiben kann? Von seinem Platze im Parlamente verkuͤn⸗ det er dem Lande, daß es, ohne die große Frage zu erledigen, unmöglich sey, weiter zu kommen. Wird diese furcht⸗ bare Erklärung den Clerisei-Maͤnnern von Oxford und den Orange-Maͤnnern von Bristol nicht genuͤgen? Ist der Her— zog wohl ein Mann, der sich leichter in Furcht jagen, als uͤberzeugen laßt?“ Die Times enthalt auch ein, aus Dublin vom 2ten d. M. datirtes, sehr langes Schreiben des Hrn. O Connell an die Mitglieder des Unterhauses, in welchem er auseinandersetzt, daß er berechtigt sey, seine Stelle im Parlamente einzuneh- men, ohne deshalb Eide leisten zu muͤssen, die sich nicht mit den Grundsaͤtzen des katholischen Glaubens vertragen, und ohne daß man ihm irgend eine Strafe auferlegen duͤrfe, im Fall er seinen Sitz einnehme, ohne jene Eide abgelegt zu ha— ben. Nachdem er in der Einleitung die Hoffnung ausge— sprochen, daß man dieses Recht anerkennen werde, wobei er bemerkt, daß im entgegengesetzten Falle die Folgen nur ver— derblich und ungluͤckbringend seyn konnten, geht er auf den Ursprung der, auf die in Rede stehenden Eide sich bezie—⸗ henden Gesetze zuruͤck. Diesen urspruͤnglichen Gesetzen zu⸗ folge, die, wie Herr O'Connell sagt, einer fanatischen und barbarischen Zeit ihr Daseyn verdankten, und nur einzig auf Eng land sich bezogen, mußte, seiner Angabe nach, ein jedes Mitglied des Hauses der Gemeinen den Huldigungs-Eid und den Eid der Anerkennung der Obergewalt des Koͤnigs in Kirchensachen leisten, und zugleich erklaren, daß keine Trans— substantation statt finde, und daß die Anrufung der, von der Roͤmisch-katholischen Kirche anerkannten Heiligen, so wie das Meßopfer, gottlos und abgoͤttisch waͤren. Ferner bestimm— ten sie eine Behoͤrde, welche diese Eide und diese Erklärung entgegennahm; wer sich den Eiden widersetzte, ward fuͤr un— faͤhig erklaͤrt, und dem Sprecher war in diesem Falle das Recht zuerkannt, eine neue Wahl auszuschreiben. Diese Ge— setze blieben nicht nur in Kraft fuͤr England bis zur Union mit Schottland, wo aus einem Englischen Parlamente ein Britisches ward, sondern wurden damals in allen Theilen foͤrmlich auf's Neue bestaͤtigt. So blieb es bis zur Irlaͤndischen Union, wo, in Hinsicht der Eide und der Erklarung, zwar bestimmt

sich aussetzte, Unterthanen