1829 / 56 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 25 Feb 1829 18:00:01 GMT) scan diff

so schloß sie die Hauptstadt des Griechischen on der Seeseite eng ein, und setzte die Be— Der Kaiser Michael war wahr— en, als er diese Nachricht erhielt, er kam als die Russen schon Muͤhe,

des elften Jahrhunderts es unternahm, eine Ch Volks zu schreiben, sah sich genoͤthigt, die aͤltest desselben meistens aus den Nachrichten Byzantin schichtschreiber zu schoͤpfen.

Die Russen fuͤhren bei den Byzantinischen Schr lern den Namen 1, (Ros), welcher nich auch im Pluralis unverändert bleibt, Adjectivum H νε gebildet rechneten die Russen zu dem Schthischen unter welchem sie uͤberhaupt die Slavischen und unterscheiden weilen durch den Namen Tauroskythen, welchen wechselnd mit dem eigentlichen Namen der Russer und von den Wohnsitzen Gebirge, welches sie den noͤrdlichen Taurus Die Urtheile der Byzantinischen Ge uͤber den Charakter der aͤlteren Russen guͤnstig; denn, wenn auch Niketas sie, ind Beistande, welchen sie dem Kaiser Alexius C im Jahre 1200 gegen die Wallachen leisteten christlichste Volk nennt, so schildern sie dagegen Byzantinische Schriftsteller, zu der Zeit, in w ihre alten Goͤtter vere

deckung dient, umgeschlagen, zum Schutz der Wangen. Sie tragen einen Schild, von dem Drachen- oder Tygerkoͤpfe dem Feinde entgegenstarren.

Die Soͤhne der Soldaten werden sogleich bei ihrer Ge— burt in die Regiments-Listen eingetragen, und treten, wenn sie erwachsen sind, in die vorkommenden erledigten Stellen Ein Soldat aus den drei ersten Haupt-Abtheilungen des Heeres erhält von der Regierung, außer den Waffen, dem Pferde, seinem Hause und einer Lieferung Reis, noch einen monatlichen Sold von 3 4 Lana (6 8 Thalern). Fuͤr dieses Geld muß er sich aber selbst die Montur an— schaffen und in Stand erhalten, was auch, mit Ausnahme der Waffen, welche, wie schon gesagt, der Kaiser giebt, mit allen uͤbrigen Kriegs-Geraͤthschaften der Fall ist.

Das Vorzuͤglichste und Wichtigst Soldaten vom Kriegswesen lernen muͤssen, besteht in dem Schießen mit dem Bogen, zu Pferde und zu Fuß. kommt besonders den Soldaten von der gruͤnen Fahne zu. Die Truppen der uͤbrigen Heerestheile lernen die Handha— bung der Feuer-Gewehre, welche in Lunten-Flinten ohne Schloͤsser und Ladestoͤcke bestehen, und die Behandlung des Was nun die persoͤnliche Wuͤrde betrifft, welche in China der Soldat sich selbst giebt, oder die ihm andere darin uͤberein, China durchaus keinen Begriff davon habe. Heeres-Abtheilungen, aus den Eroberer des Reichs bestehend, bilden die Bluͤthe und den Kern des Heeres, und ihre fruͤhere Tapferkeit hat ihnen Rechte und Ehrenbezeigungen verschafft, welche sie zwar jetzt noch genießen, deren sie aber durchaus, ihrem gegenwaͤrtigen Zustande nach, nicht mehr wuͤrdig sind. jetzt noch einer wahren Achtung erfreuen, laͤßt sich schon dar— aus entnehmen, daß die Chinesischen Komiker es wagen, diese fruͤher so gefuͤrchteten Helden jetzt als lächerliche Bei— spiele verzaͤrtelter, an Geist und Koͤrper gleich schwacher Menschen auf die Buͤhne zu bringen. die Soͤhne der Steppe zu Herren des reichen und gebildeten China's machte, haben ihre Nachkommen verloren, und ohne die Betriebsamkeit und den Fleiß des besiegten Volks nach— zuahmen, uͤberlassen sie sich einem uͤppigen und erschlaffenden Nur die Truppen in der eigentlichen Manshurei und in den Laͤndern, welche der Amur durchstroͤmt, halten den alten Ruf kriegerischer Tapferkeit ihres Volks aufrecht, und verdienen noch, Soldaten genannt zu werden.

(Fortsetzung folgt.)

große Furcht.

vor Konstantinopel an, und hatte große Nach den Erzählungen der Geschichtschrei— die Stadt nur durch ein Wunder Kaiser Michael, naͤmlich, und der Patriarch nach gehaltenem Gebet in der Kirche der heiligen das dort aufbewahrte wunderthätige Gewand der es hervorbrachten und damit das Meer beruͤhr— id ein so heftiger Sturm, daß saͤmmtliche Rus⸗ So kurz und unvollständig ahlung der Byzantinischen Geschichtschreiber gnisse ist, so geht doch daraus hervor, daß heftige Erbitterung gegen die Byzantiner mit achten, und es wird daraus sehr wahrscheinlich, daß diesen Angriff veranlaßte, sondern daß den Byzantinischen Geschichtschreibern Um so auffal—

. ĩ t flektirt wird, un und darau

Die Byzantinische gerettet.

begrissen, dieses Volk

dieses Volks Schiffe zerstoͤrt wurden.

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loß Raubsucht ussen eine von viegene Beleidigung zu raͤchen hatten. ist die Folge, welche, nach der Aussage der Byzanti— Geschichtschreiber, aus dieser ersten von ihnen be— en Beruͤhrung der Russen mit dem Griechischen Kai— Nachdem die Russen naͤmlich von Tuntinopel abgezogen waren, so sandten sie nicht lange reine Botschaft nach Konstantinopel und baten um So auffallend diese Nachricht ist, so kann sie einesweges als grundlos angenommen werden. Obgleich ns einige neuere Geschichtsforscher behauptet haben, daß die Russen, welche Konstantinopel äͤnstigten, Norman— zeichnet werden: so streiten doch erhebliche Gruͤnde fuͤr einung, daß sie demselben Russischen Volke angehoͤrten, ß von Konstantinus Porphyrogennetes und andern By— ischen Geschichtsschreibern deutlicher und bestimmter be— n worden. . die Fortsetzung dieser, mit vielen kritischen Eroͤrterun— sleiteten Untersuchungen, wird in nachfolgenden Vor— n mitgetheilt werden.

ssenschaftliche Expedition nach Aegypten.

etzung und Schluß des gestern aus dem Moniteur mitgetheilten Artikels.) Was beim Monblicht schoͤn gewesen war, war es noch ehr, als die Sonnenstrahlen uns alle Einzelnheiten er—⸗ ließen. Ich sah nunmehr, daß ich ein Meisterwerk

Geschuͤtzes. elcher sn hrten, nichts weniger als in ein guͤnstigen Lichte. Man sieht aber aus ihren Berichte die Griechischen Kaiser iht s vertheidige daß diese den Byzantinischen Griechen nichl als veraͤchtlich, s erschienen, und daß man in Konstantinopel gern muy furchtbaren Volke Frieden und Freundschaft unterhön. ist auffallend, daß in den Byzantinischen Geschichtscht der Name der Russen nicht vor dem Jahre 86g der christlichm rechnung erwaͤhnt wird; jedoch ist kaum glaublich, d Name der Russen nicht schon fruͤher vorhanden gewesth sollte, obgleich der aus Byzantinischen Quellen schp Nestor behauptet, daß der Name Rußland mit dem; der Welt 6360 (Ehr. 852) und der Regierung des B) nischen Kaisers Michael des Dritten begonnen habe, m einer andern Stelle den Waraͤgischen Beherrschern der sen die Erfindung dieses Namens zuschreibt. so/spaͤter Zeit eine solche politische Vereinigung Slam Voͤlkerschaften, welche die Erfindung eines neuen Nm veranlaßte, statt gefunden haͤtte, so wuͤrde es wenigstens auffallend seyn, daß bei den Byzantinischen Schrtftste keine Nachricht von einer so wichtigen Begebenheit sich det, da doch das Russische Volk ihre Aufmerksamkeit so faͤltig in Anspruch nahm. Man kann daher wohl annchm rchitectur vor mir hatte, das mit Bildwerken von daß der Name der Russen zwar in fruͤherer Zeit vorhan sicherlich auch schon zu Byzanz bekannt war, aber son die Russen sich nicht besonders bemerklich machten, in vielumfassenden Namen der Skythen eingeschlossen wum Das Volk der Russen wurde dem Byzantinischen) erst seit der Zeit furchtbar, als durch eine der merknhse sten Entwickelungen, deren die Geschichte der Voͤlker ern die Russen auf den Rath des Gostomysl, eines der! haber zu Nowgorod, die drei Waraͤgischen Bruͤder,! Sineus und Truwor, eingeladen hatte, ihre Knaͤsen den, und ihnen Ordnungen und Gesetze zu geben. Af sem Ereigniß, so vielfaͤltig es auch die Geschichtschreih schaͤftigt hat, ruht noch immer ein undurchdrin Wenn es auch verwegen seyn moͤchte, die Wahrheit der einstimmenden Erzaͤhlung der aͤlteren Russischen Chrn von dieser Berufung der ersten Russischen Selbstbehemn aus der Fremde zu bezweifeln, so ist es doch immer ein bedenklicher Umstand, daß in den Byzantinischen Gest schreibern auch nicht die leiseste Spur der drei Waraͤs Bruͤder sich findet. Die erste Erwähnung der Russen durch die Byzg schen Schriftsteller wurde veranlaßt durch den Angriff chen eine Russische Flotte von 200 Schiffen in den Jahren und 865 zur Zeit des Kaisers Michael des Dritten, Preh, rogennetes, gegen Konstantinopel unternahm. Die Veranlis des Krieges wird nicht angegeben, nur einer jener Schrifts (Photius) erwahnt in einem Briefe, welcher ungefaͤhr ein nach dem Abzuge der Russen geschrieben wurde, daß Volk, nachdem es seine Nachbarn unterjocht hatte, gegen Roͤmische Reich die Waffen kehrte. Der Kaiser Michael! ternahm im 9gten Jahre seines Reichs einen Zug gegen Araber. Er hatte noch nicht lange seine Hauptstadt verlas als Niketas Orfyas, welchen der Kaiser als Statthalter Konstantinopel zuruͤckgelassen hatte, ihm meldete, daß die! zur Vertheidigung anvertraute Stadt von einer Russist Flotte von 200 Schiffen bedroht werde. . Flotte die Kuͤsten und Inseln des Schwarzen Meeres 17

man in Die zwei Nachkommen

beilegen, so stimmen

die Kriege, in welchen sich entwickelte. Angriffe

sondern vielmehr

hoch st ji

Wie wenig sie sich

Den Muth, welcher

Moͤge die Bemerkung Nie— w mißfallen, aber ich finde die Basreliefs von Dende— härmlich, und sie konnen nicht besser seyn, da sie einer Die Bildhauerei war schon „als die Architectur, den Veränderungen weniger worfen, weil sie eine Zahlenkunst ist, sich auf einer hyptischen Gottheiten und der Bewunderung aller uͤrdigen Stufe erhalten hatte. Parthieen des Tempels sind folgende: Der aͤllteste

die äußere Mauer am Ende des Tempels, auf wel— eopatra und ihr Sohn Ptolomaͤus Caͤsar in colossa— rhaltnissen abgebildet sind. s der Zeit des Kaisers Augustus, desgleichen die äu— eitenwaͤnde des Schiffes, mit Ausnahme einiger un— nden Theile, welche aus Nero's Zeit herruͤhren; der dem Schiffe ist ganz von Tiberius,

Ueber die Verhältnisse der Russen zum Byzan—⸗ em Style bedeckt war.

tinischen Reiche in dem bis zum zwölften Jahrhundert. (Auszug aus einer, am 12. lichen Akademie der tenen Vorlesung.) Daß die Ru

Zeitraum vom neunten

Februar in der hiesigen Kö⸗ s Verfalls angehoͤren.

Wissenschaften vom Professor Wilken ge—

ssen, so wie ihre Bekehrung zur christlichen e, so auch den Anfang ihrer Bildung in Wissenschaften, Kuͤnsten und Gewerben, ihrer fruͤhen Verbindung mit den Byzantinischen Griechen verdanken, ist ein so allgemein als guͤltig angenommener Satz, daß eine Begründung desselben durch eine genaue und ins Einzelne gehende Beweisfuͤhrung ein sehr uͤberfluͤssiges Unternehmen seyn wuͤrde. So wie nicht nur das Russische Alphabet Griechischen Ursprungs ist, son— ch die Sprache der Russen in ihrer gegenwaͤrtigen : ung unverkennbare Einflusses darbietet, eben so erkenne r wohlthaͤtigen Griechen auf ihr Volk mit Dank beruͤhmte Geschichtschreiber des wo sich die Gelegenheit darbot, auf die wichtigen Vortheile aufmerksam gemacht, welche in politische Einrichtungen, Verschoͤnerung Aus schmuͤckung mancherlei Art, Handel und Ve auch die Russe serthum durch desselben o wohl die serstadt m als ein Muste und Nowgorod Russen verdanke

Die Epochen der ein⸗

Die oberen Basreliefs

dern au

Ausbild mit Kaiserlichen Le—

und Nero be— aber im Innern des Schiffs, so wie in den Ge— und den auf der Terrasse des Tempels errichte— danlichketten, findet sich nicht eine einzige Inschrift, zande sind leer und sind es urspruͤnglich gewesen; es ts davon zerstoͤrt worden; die Bildwerke in diesen chern und in dem Innern des Tempels sind im schlech— Style gearbeitet und reichen hoͤchstens bis zu den Zei— asan's und Antonin's hinauf. Sie gleichen den Sculp— erken im nordwestlichen Vorhofe (Propylon), der aus it des Letzteren dieser Kaiser ist, und zu dem Tempel sis fuͤhrte, welcher hinter dem großen Tempel liegt; war, wie aus den vielen Weihschrisften in demselben geht, das Heiligthum der Goͤttin Athor (Venus) und er Tempel der Isis, wie die Aegyptische Commission . Der große Vorhof ist mit Bildnissen der Kaiser Do— Das Typhonium ist unter Tra badrian und Antoninus Pius ausgebaut worden.“

Am 18. November Morgens besuchte ich die Ruinen ir (Keft), wovon nichts Ganzes mehr vorhanden ie Tempel wurden von den Christen zerstoͤrt, welche

Spuren Byzantinischen n auch die Russischen inwirkungen barkeit an, und der neueste

Russischen Reichs hat uͤberall,

Claudius Chroniken

in Beziehung auf kirchliche und l auf Sitten und Geistesbildung, auf ihrer Staͤdte durch zweckmaͤßige Gebaͤude, und hre durch kuͤnstliche Werke von sie ihrer vielfaͤltigen Verbindung und ihrem rkehr mit Konstantinopel verdankten. Wenn n sehr oft das geschwaͤchte Byzantinische Kai— ihre Waffen schreckten und die Kuͤstenlaͤnder hne Schonung pluͤnderten, so stand Pracht und Herrlichkeit der it den vi

ihrer Kirchen

ihnen gleich⸗ nd; Byzantinischen Kai— elfaͤltigen Lebensgenuͤssen, welche sie darbot, or Augen, welchem sie ihre Hauptstädte Kiew so nahe als moͤglich zu bring m aber den Byzantinern ni ihrer Bildung, sonde

und Trajan bedeckt.

igen suchter. Die cht bloß den Ur— ru sogar auch den Anfang ihrer te, und der Mönch Nestor, als er gegen das Ende

Nachdem 8d

Geschich

die Materialien zum Bau einer großen Kirche verwendeten, unter deren Truͤmmern man noch Stücken Aegyptischer Bas— reliefs findet; ich habe darunter die Koͤnigs-Juschriften des Nectanebus, des Augustus, Claudius und Trajan, und wei— terhin einige Steine von einem unter den Ptolemaäern er— bauten kleinen Tempel erkannt. Die Stadt Koptos besaß also nach dem, was sich jetzt davon uͤber der Erde befindet, wenig Denkmäler von hohem Alterthum.“

„Die Ruinen von Kous (Apollinopolis Parva), welche ich am 19ten besuchte, sind viel interessanter, wiewohl von den alten Bauwerken nur noch der obere Theil eines zur Halfte verschuͤtteten Vorhofes uͤbrig ist. Dieser Vorhof ist dem Gotte Aroséris gewidmet, dessen Bild auf der dem Nil zugewendeten Seite dargestellt ist; letztere ist von der Königin Kleopatra Cocceja und ihrem Sohne Ptolomaäͤus Soter II. mit Skulptur⸗Arbeiten versehen worden, welche darauf den Goͤt— ter-⸗Namen Philometor annehmen. Die innere Seite des Vorhofs enthalt uberall die Königlichen Legenden von Pto— lomäͤus Alexander J., der sich auch den Beinamen Philome— tor giebt. Ich habe auch in den Ruinen von Kous die Hälfte einer Stele gefunden, welche vom 1. Paoni des XVI. Regierungs-⸗Jahres des Pharao Rhamses-Meiamun datirt ist und sich auf seine Ruͤckkehr aus einem Feldzuge bezieht. Am 20. November landete ich endlich bei Theben! Dieser Name war in meiner Vorstellung schon groß, er ist aber riesenhaft geworden, seitdem ich die Truͤmmer dieser ältesten Stadt der Welt durchwandert bin; vier Tage lang drängte sich ein Wunder auf das andere. Am ersten besuchte ich den Pallast von Kurna, die Kolosse des Memnonium und das angebliche Grab des Osymandyas, welches Inschriften von Rhamses dem Großen und zwei Nachfolgern desselben ent—⸗ halt; der Name des Pallastes steht auf allen Mauern. Die Aegyptier nannten es das Ramesseion, wie sie das Mnemonium Amenophion, und den Pallast von Kurna Mandeueion nannten. Der angebliche Koloß des Ospy⸗ mandyas ist ein schoͤner Koloß Rhamses des Großen. Den zweiten Tag brachten wir in Medinet-Habu zu, wo sich die Propylaen Antonin's, Hadrian's und der Ptolemäer, ein Gebaͤude des Nectanebus, ein Haus des Aethiopischen Koͤnigs Taraca, ein kleiner Pallast Thutmosis II. (Moeris), und der riesenhafte, mit historischen Basreliefs bedeckte Pal— last des Rhamses-Meigmun befinden. Am dritten Tage be— suchte ich die alten Thebaischen Könige in ihren Graͤbern, oder vielmehr in ihren mit dem Meißel in dem Gebirge Biban-el-Moluk ausgehoͤhlten Palläͤsten. Hier wurde ich nicht muͤde, bei Fackelschein die Reihen der mit Bildhauer— Arbeiten und Malereien angefuͤllten Gemächer zu durchwan— dern; hier habe ich Notizen von hohem geschichtlichen In— teresse gesammelt; ich sah ein Koͤnigs-Grab, das von einem Ende zum andern abgemeizselt war, diejenigen Stellen aus— genommen, wo die Bildnisse der Mutter und der Gemahlin des Koͤnigs mit ihren Inschriften eingegraben waren, die man gewissenhaft geehrt hat. Es ist ohne Zweifel das Geab eines durch das Todten-Gericht verurtheilten Königs. Ein zweites Grabmal gehoͤrte einem Koͤnige aus den aͤltesten Zei ten an; ein spaterer Koͤnig aus der 19ten Dynastie ließ alle alten Inschriften mit Stuck bewerfen, um seinen Namen an die Stelle zu setzen und sich so die Basreliefs und Inschrif— ten eines seiner Vorgänger anzueignen; er ließ sich jedoch ein zweites Todten Gemach aushoͤhlen, in welches sein Sarko— phag gestellt wurde, um den seines Ahnen nicht von seinem Platze zu verdrängen. Mit Ausnahme dieses Grabmales ge— hören alle uͤbrigen Königen der 18ten, 19ten und 20sten Dynastie an; jedoch ist weder das Grab des Moeris noch das des Sesostris darunter. Mitten unter diesen großen Werken befinden sich eine Menge kleiner Tempel und Ge— baude, von denen ich nur ein kleines Heiligthum der Goͤttin Athor und ein zweites des Thoth erwähne: das erstere ist von Ptolemäus Epiphanes, das zweite von Ptolemäus Euer— getes II. seinen beiden Frauen geweiht. Auf den Basreliefs des letzteren Tempels opfert Ptolemäus seinen mannlichen und weiblichen Ahnen, dem Epiphanes und der Kleopatra, dem Philopator und der Arsinos, dem Euergetes und der Berenice, dem Philadelphus und der Arsinos. Alle diese La— giden sind stehend und mit den Griechischen ins Aegyptische übertragenen Vornamen dargestellt.“

„Gestern am 23. November verließ ich das linke Nil Ufer, um den oͤstlichen Theil Thebens zu besuchen; ich sah zuerst den ungeheuren Pallast Luksor, vor welchen zwei fast 80 Fuß hohe, aus einem einzigen rothen Granitblock ge

hauene und herrlich gearbeitete Obelisken stehen; neben ihnen liegen vier Kolosse, gleichfalls von Granit und etwa 30 Fuß hoch, denn sie sind bis an die Brust verschuͤttet Auch

dieses Bauwerk ist von Rhamses dem Großen gebaut;