1829 / 62 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 03 Mar 1829 18:00:01 GMT) scan diff

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rem: „Dem Vernehmen hat hat Don Emanuel Godoy seine Vermählung mit Donna Ginseppa Tudo dem diplomatischen Eorps, den Cardinaͤlen, den Prälaten und dem hohen Adel mittelst gedruckter Karten bekannt gemacht, worin er sich den Titel Friedensfuͤrst beilegt. Es heißt aber, der Spanische Botschafter beim heiligen Stuhle habe dagegen reelamirt, und erklärt, Don Godoy besitze kein Recht mehr, diesen Titel zu fuͤhren, nachdem im Jahre 1808 Konig Karl 1V. durch ein allgemein bekanntes Decret ihm denselben genommen, und der jetzige König solches bestaͤtigt hat,.“ ö Neapel, 12. Febr. Die n . Fregatte „Blonde und die Franzoͤsische Kriegsbrigg ilen“, erstere aus Malta, letztere aus Navarin kommend, sind auf der hiesigen Rhede

vor Anker gegangen. . . Vom ö. dia sten d. M. herrschte hier eine fuͤr die⸗ das Thermometer

sen Himmelsstrich ungewohnliche Kaͤlte; . . allen diesen Tagen bis auf den Gefrierpunkt gefallen.

Spanien.

Madrid, 12. Febr. Am Aten d. M. ist Ihre Maje⸗ staͤt die Koͤnigin zum erstenmale ausgefahren, und durch das Buͤlletin vom 5ten d. M. haben die Aerzte dieselbe fuͤr gaͤnz— lich hergestellt erklaͤrt. Vor einigen Tagen sprach man viel von Ministerial⸗Veraͤnderungen, besonders in Bezug auf den Finanz- und Kriegs-Minister, doch hat sich bis jetzt noch kei⸗ nes dieser Geruͤchte bestaͤtigt. Es scheint nicht, als ob die Staͤnde des Koͤnigreichs Navarra den von der Regierung an sie gemachten Forderungen nachzugeben geneigt waren. Die Hauptpunkte dieser Forderungen sind folgende: 1) in die Spanische Douanen⸗Linie einzutreten, und alle Beduͤrf⸗ nisse, wofuͤr sie fruͤher, ihren alten Privilegien gemaͤß, keinen Zoll zahlten, gleich den übrigen Bewohnern Spaniens zu dersteuern; 2) sich bei gerichtlichen Verhandlungen u. s. w. des Spanischen Stempelpapiers zu bedienen, und 3, Corps royalistischer Freiwilligen zu errichten. Vor einigen Tagen langte der Erzbischof von Pamplona hier an, der nebst dem schon fruͤher eingetroffenen Herzog von Grenada y Ega von dem Koͤnigreich Navarra den Auftrag erhalten hat, gegen alle Eingriffe der Koͤnigl. Spanischen Regierung in die Rechte und Privilegien der Navarreser feierlichst zu protestiren. Man sagt, die Anzahl der fuͤr 1829 und 1830 auszuheben⸗ den Truppen werde sich auf 36,0090 Mann belaufen. Der Gouverneur von Gibraltar hat durch das Englische Consu— lat in Cadix bekannt gemacht, daß noch in langer Zeit keine offentlichen Arbeiten in Gibraltar unternommen werden sollen.

Die Quotidienne meldet aus Madrid unter demsel— ben Datum: „Wie man versichert, wird eine Contribution von. 68 Millionen Realen (17 Millionen Franken) erhoben wer⸗ den; 48 Millionen von dieser Summe sollen auf dem Grund⸗ Eigenthum lasten, und die uͤbrigen 20 Millionen durch eine Erhohung der sogenannten Stroh- und Utensilien-Steuer gewonnen werden. Diese Fonds sind zur Erfuͤllung der Ver— pflichtungen bestimmt, welche Spanien durch die letzten Ver— traͤge gegen Frankreich und England uͤbernommen hat. Die Regierung ist im Begriff, eine Aushebung von 32,006 Mann durch das Loos anzuordnen, um die Armee zu vervollstaͤndi— gen; aus dem Reste sollen einige Infanterie-Regimenter fuͤr unsere Colonieen gebildet werden, wo man bedeutende Ruͤ⸗— stungen macht. Der oberste Kriegs-Rath hat in diesen Tagen eine vollzäͤhlige Sitzung gehalten, und auch die mit der Aus— hebung der Mannschaft beauftragte Commission hat sich schon mehrmals versammelt. Ihre Majestaͤten beabsichtigen eine Reise nach den Baͤdern von Carratraca, von wo sie nach Malaga, Granada und Sevilla, vielleicht auch nach Galli— eien gehen wollen. Der fuͤr nicht gereinigt erklärte General Don Joseph Zayas, welcher gegenwartig in Cadix lebt, ist verurtheilt worden, der Municipalitaͤt von Havana eine Summe von 25,000 Fr., welche letztere ihm zur Besorgung gewisser Auftraͤge vorgeschossen hatte, zuruͤckzuzahlen. Der Friedensfüͤrst, der seit dem Tode seiner zweiten Gemahlin, der Graͤfin von Chinchon, in Rom lebt, hat seine erste Ge— mahlin, die Graͤfin von Castillo-Fiel, zu sich berufen, um die Ehe mit ihr wieder fuͤr guͤltig erklaren zu lassen und den Sohn, den sie ihm geboren, dadurch zu legitimiren.

Turkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt Folgendes:

„Konstantinopel, 24. Jan. Durch die Unterredung, welche Hr. v. Jaubert bei seiner Ankunft in Konstantinopel . dem Reis⸗ Effendi hatte, ward allgemein die Meinung , ,, die Pforte habe die Vorschlaͤge der vermittelnden Ma dte angenommen, und werde Bevollmächtigte nach einer Insel im Archipel oder nach Smyrna schicken, um uͤber die

Griechische Frage zu unterhandeln. Allein diefe Vorschlaͤge ha—

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ben die Beistimmung des Großherrn nicht erhalten. Dr Reis⸗Effendi erklaͤrte dem Niederlaͤndischen Gesandten muͤnß lich, daß er von seinem Herrn den gemessensten Befehl habt sich genau an die Verhaltungs⸗-Vorschriften zu halten, welche verschiedene Male den Botschaftern nach Korfu mitgetheilt hah⸗ und daß die Pforte nie von dieser Linie abweichen werd. Was die Neutralitaͤt von Morea anlange, so wolle die Pfor sie in so fern anerkennen, daß sie keine Truppen dahin schickt werde. Auf das Ersuchen des Barons van Zuylen, ihm uͤhh diese Mittheilung eine officielle Aete zuzustellen, soll der Rei Effendi ihm durch den Pforten⸗Dollmetscher alles darauf Bez! liche in die Feder dietirt, oder, nach einer anderen Behauptun ihm eine schriftliche Erklaͤrung eingehaͤndigt haben, der abe alle diplomatischen Formen fehlten, und die kaum als offieiell Aetenstuͤck zu betrachten sey. Diese schriftliche oder in die Fed dictirte Erklärung soll so lauten: „Der Großherr hat die Vo schlaͤge der Maͤchte in reifliche Berathung gezogen, und glauß darauf schon fruͤher geantwortet zu haben, indem er den Bot schaftern zu Korfu sein Bedauern uͤber ihre Entfernung an der Hauptstadt zu erkennen gab, und sie zur Ruͤckkehr nac derselben aufforderte. Die Pforte ist der Meinung, daß die— ser billigen Forderung kein Hinderniß in den Weg gelegt werden konne, da ihr die Veranlassung unbekannt ist, ö. das Betragen der Botschafter bei ihrer Entfernung leitet und sie auch jetzt von Konstantinopel entfernt halt. D Pforte wuͤnscht jeder billigen Forderung zu genuͤgen; sie wuͤnsch directe Unterhandlungen eingeleitet zu sehen, sie wuͤnsch daß die Botschafter nach Konstantinopel zuruͤckkehren moͤe ten, um zu unterhandeln, und die freundschaftlichen Verhaͤ nisse Englands und Frankreichs mit ihr herzustellen. So ten die Botschafter durch Vertraͤge gehindert seyn, unter i rem bisherigen Charakter in Konstantinopel zu residiren, moͤgen sie sich zu einer außerordentlichen Sendung legitimiren Was die Erklaͤrung der Mächte anlangt, welche Morea un die Cycladen unter ihren Schutz stellt, und dies Gebiet bis zu definitiven Uebereinkunft mit der Pforte uͤber das kuͤnftig Schicksal der Griechen fuͤr neutral erklaͤrt, so will die Pfort diese Erklarung in so fern anerkennen, daß sie keine Truppe nach Morea beordert.“ Nach einer solchen Sprache sollte ma glauben, daß alle Unterhandlungen uͤber die Sendung eines Ti kischen Bevollmächtigten nach einer Insel im Archipel als aq gebrochen zu betrachten seyen, und daß die Verhaͤlnisse die f ten bleiben, wie sie seit Abreise der Botschafter waren. Nicht destoweniger dauern die Unterhandlungen fort, und es gie Leute in Pera, die noch der festen Meinung sind, daß Kurzem alle streitigen Punkte hinsichtlich Griechenlands g eine oder die andere Weise beigelegt seyn werden. Der N derlaͤndische Gesandte und Herr von Jaubert genießen vn Seiten der Pforte die groͤßte Auszeichnung, und Letzten hat mehrere Unterredungen mit dem Reis-Effendi gehalt Der Mangel an Lebensmitteln wird sehr fuͤhlbar, und di Blokade der Dardanellen duͤrfte ihren Zweck nicht verfehlen denn die Lokal-Behoͤrden zeigen große Besorgnisse fuͤr di oͤffentliche Ruhe, wenn ein solcher Zustand der Dinge lo lange dauern sollte. Es heißt, der Kiaja-Beg habe dem Sultan gerathen, die Durchfahrt durch den Bosporus von Schwarzen nach dem Mittellaäͤndischen Meere fuͤr alle Fla gen unter der Bedingung zu gestatten, daß es der Pfor erlaubt seyn muͤsse, fuͤr sich einen Theil der Ladung geg baare Bezahlung zuruͤck zu behalten. Man versichert, wären Schritte geschehen, um die Einwilligung der Ris schen Regierung hiezu zu erhalten. Aus Asien erfahrt mm daß die Russen bereits Anstalten zur Wiedereroͤffnung d Feldzugs treffen, und daß das Corps des Generals Pact witsch viele Verstaͤrkungen erhaͤlt. Es ist daher neuerdim der Befehl an alle Pascha's ergangen, ihre Contingente g den Kriegsfuß zu setzen, und nach Erzerum zu schicken. J Smyrna schreibt man, daß mehrere Franzoͤsische Kriegssch in dem dortigen Hafen laͤgen, und daß der Pascha mit! ren Befehlshabern haͤufige Zusammenkünfte habe.

Aus einem, ebenfalls in der Allgemeinen zu tung befindlichen Schreiben aus Jassy vom 9. Febr. lille wir Nachstehendes mit: „Es heißt fortwaͤhrend, das I sisch-⸗Kaiserliche Hauptquartier werde Anfangs Maͤrz geh die Donau aufbrechen, und dagegen ungefähr um dieslĩ Zeit das Kaiserliche Hoflager zu Jassy eintreffen, die Krihh

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jren angefangen. Der Hetman Theod. Balsch ist von ist Moldauischen Divan beauftragt, als e en fn gen, m Bruͤckenbau bei Hirsowa mitzuwirken, und hauptsaͤchlich ur die Herbeischaffung der requirirten Bauhöͤlzer, welche in en Waldungen von Piatra geschlagen werden sollen, Sorge zu agen.“ .

g Dasselbe Blatt meldet in einem Schreiben aus llexandrien, vom 15. Jan.:

„Eine von Suda hier angekommene Englische Kriegs⸗ Brigg bringt Nachricht von der Aufhebung der Blokade von Eandia.“ „Unser Pascha steht im Begriff, nach Kairo zu eisen. Er scheint entschlossen, die Preise seiner unermeß⸗ ichen Lebensmittel, Vorraͤthe hoch zu er alten, indem er selbst ür schlechten Tuͤrkischen Weizen acht Spanische Thaler ver— angt. Da jedoch Niemand diese Preise bezahlt, so hat er en Plan gefaßt, die Ausfuhr selbst zu machen, und der e , der abgegangenen Schiffe wurde fuͤr seine Rech⸗ ung befrachtet. . ga Courrier de Smyrne meldet in einem Schrei— n aus Napoli di Romania vom 2. Januar:

„Oberst Fabvier ist nach Griechenland zuruͤckgekehrt; schdem er in Navarin ans Land gestiegen, ging er nach hꝛodon, um sich mit dem General Maison zu besprechen, nd schiffte sich dann auf einer Corvette nach Aegina ein. r soll die noͤthigen Mittel zur Bewaffnung und Equipirung m 6000 Mann bei sich haben. Die Franzoͤsische Regierung jat ihn dazu bestimmt, die regelmäßigen Truppen Griechen— ands zu organisiren und als Chef zu commandiren. Unter pieser Bedingung wird Frankreich seine Subsidien fortsetzen. Von den 506,060 Fr., welche dem Praͤsidenten monatlich be— dilligt sind, sollen 100,900 Fr. an den Obersten bezahlt berden, um die durch die Organisition der Truppen veranlaßten dosten zu bestreiten. Ein Theil der Franzoͤsischen Truppen wird r Unterstuͤtzung Fabviers, und unter seinem Befehle (7) Hruͤcrbleiben, und einige Festungen besetzen, bis Alles in dem ande vollständig organisirt ist. Das Franzoͤsische Cabinet t diest Anordnung getroffen, weil es sich die Gewißheit erschaffen will, daß die Fonds auch nuͤtzlich verwendet wer— en. Die Nachricht von der Ankunft Fabviers hat den leb— aftesten Eindruck gemacht. Alle Militairs sind höͤchlich er⸗ keut, da sie ihn als den Mann betrachten, der Ordnung, disciplin und Gerechtigkeit im Avancement der Armee wie— er herstellen kann. Die Verlaͤumdungen, mit welchen einige ffersuͤchtige Chefs ihn zu verkleinern suchten, sind durch die Gesinnungen, welche sich jetzt bei der Ankunft Fabviers äͤu— zern, siegreich widerlegt. Besonders bezeugen die alten Sol— haten, welche seit dem Anfange der Revolution gedient ha— hen, laut ihre Freude.“

Eben dieses Blatt giebt auch ein Schreiben aus Syra, vom 31. Dec., welches außer den heftigsten persoͤn— chen Angriffen gegen den dortigen außerordentlichen Com— issarius, Grafen Metaxa, Folgendes enthält: „Man sieht mit Ungeduld der Einsetzung der Gerichts— oͤfe und namentlich des hie sgen Handels-Gerichts entgegen. Man sagt, die Regierung habe einen jetzt in Aegina befind- ichen Chioten, Ralli, zum Praͤsidenten dieses Tribunals be— timmt. Die oͤffentliche Meinung bezeichnet hingegen die zerren Gregorio Suzzo oder Clonares, die Beide durch ihre Rechtlichkeit und Kenntniß der Gesetze bekannt sind; der Letz— ere ist der Bruder eines der ausgezeichnetsten Mitglieder des Panhellenions. In den letzten Tagen sind eine Menge Ad— zokaten und CivilBeamten von den Jonischen Inseln hier ngekommen, um bei dem Praͤsidenten Dienste zu suchen. Die Streitsache wegen des mit Beschlag belegten Getreides zes hiesigen Handelshauses Gussio wird bald entschieden wer— en. Der Praͤsident hat die Beschwerden Gussio s, welche urch ein Gesuch des hiesigen Handelsstandes unterstuͤtzt wur— . guͤnstig aufgenommen. 8 34 nt dem 4 . . , , , , ,. Din Trias, von irgend einem Mißbrauche unterrichtet zu seyn, um a sisti . * ö *** ; , w 5 4 mn , , , , . Eine Commission ist ernannt, um nen von der ersten Armee in die Moldau einrücken, ünd e ,, . nt ö . . sen spaͤterhin noch einige andere folgen. Aus Bessarabit n n nn,, ö. , , ,. ö haben bereits verschiedene Truppen-⸗Abtheilungen, so wie a birse ei e , 24 n,. varzuschlagen; Recruten-Transporte uͤber den Pruth nach der Moldau ommisston besteht aus den Herren Danesi, Zaccarsf

und Sugduri; man konnte keine bessere Wahl treffen, als

J Beiln⸗ diese; sie zeigt, daß die Regierung ein den Interessen Grie— enlands angemessenes System annimmt, und ist ein guͤn—

iges Vorzeichen fuͤr die nahe bevorstehende Wahl der Mit—

n . . ö

ur Allgemeinen Preuß ischen Staats ⸗Zeitung Nr. 62.

glieder des Handels-Tribunals. Die Functionen dieses Ge— richts sind viel bedeutender, als man glaubt; auf den meisten Handel treibenden Inseln des Archipels e ggen, hat es uͤber wichtige Interessen zu entscheiden, und uͤberhaupt die Prin—⸗ cipien der Griechischen Handels⸗-Gerichtsbarkeit erst zu gruͤn⸗ den. Der gegenwaͤrtige Praͤsident, Kirizzi Margariti, be— reitet sich, seinen Posten zu verlassen.“

In einem, von dem Londoner Courier mitgetheil— ten Privat⸗Briefe aus Malta vom 31. December heißt es: „Die Graͤnzen Griechenlands sind endlich von den Repraͤ⸗ sentanten der verbuͤndeten Souveraine bestimmt festgesetzt worden. Auf dem festen Lande geht die Linie von Arta bis Volo. Die Cyeladen verbleiben den Griechen; Seio und Mitylene den Tuͤrken. Die Entscheidung daruͤber, wem Kan⸗ dia und Samos, uͤber deren Bestimmung man sich nicht hatte vereinigen koͤnnen, zufallen solle, ist dem Konig von England uͤberlassen worden. Das Privat-Eigenthum der Tuͤrken in Laͤndereien, die den Griechen angewiesen sind, wird abgeschaͤtzt und bezahlt; das naͤmliche geschieht mit Griechischem Eigenthum in kuͤnftigen Tuͤrkischen Gebieten. Die Griechische Regierung ist zu einem jahrlichen Tribut von 13 Millionen Piaster verpflichtet, als Ersatz fuͤr alles Tuͤrkische oͤffentliche Eigenthum, das durch die gegenwartigen Bestimmungen in Griechischen Besitz kommt.“ ;

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-⸗Hwork, 24. Jan. In der Stadt Portsmouth hat man zu Anfange dieses Monats in der Nacht einen leichten Erdstoß verspuͤrt. .

Die Philadelphia Gazette theilt eine Liste derjeni⸗ gen Banken mit, die, seit Einfuͤhrung dieser Institute in den Vereinigten Staaten, genoͤthigt gewesen sind, ihre Zahlungen einzustellen. Von 544 derselben hatten sich 144 foͤrmlich bankerott erklart, und 50 andere mit ihren Zahlungen ein— gehalten; mit mehreren Banken war letzteres wiederholent⸗ lich der Fall gewesen. Es ist natuͤrlich, daß sich unter sol—

chen Umstaͤnden der Wunsch nach besseren Gesetzen in Geld⸗—

sachen ausspricht. ⸗⸗

Nach officiellen Berichten kamen hier im Laufe des vo⸗ rigen Jahres 18,965 Ausländer an; beinahe eben so viel als 1827. Der bessere und fleißigere Theil dieser Eingewander⸗ ten fanden bald ihren Weg in's Innere des Landes, wo Fleiß, Sparsamkeit und Maäͤßigkeit ihres Lohnes gewiß sind. Von den hier Zuruͤckbleibenden wurden natuͤrlich Einige nuͤtz⸗ liche und achtbare Buͤrger, Andere indessen auch Opfer der Trunkenheit und in Folge derselben entweder Bewohner der Armenhaͤuser oder der Gefaͤngnisse.

Der National⸗Intelligencer giebt die Anzahl der Wohn⸗ haͤuser in Washington auf 2901 an, wovon 158 im vorigen Jahre erbaut wurden.

Durch Unterstuͤtzung unserer Legislatur ist die hiesige historische Gesellschaft, die seit geraumer Zeit sehr in Ver— fall gerathen war, in den Stand gesetzt worden, zum Ord— nen ihrer Buͤcher- und Muͤnz-Sammlungen zu schreiten. Erstere, die aus 7000 Bänden hauptsaͤchlich geschichtlicher Werke und aus mehr als 300 Baͤnden Zeitungen besteht, ist bereits systematisch aufgestellt, numerirt und verzeichnet, und durfte, wie sie jetzt ist, von wenigen Nord-Amerikanischen Bibliotheken uͤbertroffen werden. Das Muͤnzen- und Me⸗ daillen-⸗Cabinet, welches ein Geistlicher, Dr. Kunzie, der Ge— sellschaft geschenkt hat, enthaͤlt seltene und kostbare Exem— plare; man beschaͤftigt sich gegenwärtig mit Anordnung der— selben. Die Einnahme der Gesellschaft belief sich im vori— gen Jahre auf ungefähr 6000 Dollars, wovon nach Abzug der Ausgaben ein Üeberschuß von uͤber 300 Dollars nachblieb.

Vor Kurzem starb in Philadelphia der Major Wm. Jackson, fruͤher Secretair der Foͤderativ-⸗Versammlung, wozu ihn General Washington ernannt hatte, und spaͤter Privat— Secretair des Letzteren. Er soll Notizen uͤber die damaligen Verhandlungen hinterlassen haben, die General Washington waͤhrend seiner Lebenszeit nicht hatte gedruckt haben wollen. Den Aeußerungen der National-Gazette zufolge hat man Grund zu hoffen, daß sie in Kurzem erscheinen werden.

Im Repraͤsentanten-Hause von Neu-Hampshire wurde kuͤrzlich der Beschluß gefaßt, dem zufolge alle Mitglieder ver⸗ bunden sind, so lange die Sitzung dauert, sich des Genusses geisciger Getränke zu enthalten. . k

In Richmond (Virginien) wurde kuͤrzlich ein Schiffs—