1829 / 63 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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schoͤpflichsten Lander . , letzte Versuch und das tragische Ende Iturbi—

des und neue Republiken, und neue Verfolgungen gegen die Besitzer von Capitalien das ist es, was in den sechs Jahren, welche die Mexikanische Unabhaͤngigkeit zaͤhlt, vor anferen Augen geschehen ist. Und diesem treuen Bilde ge— genuͤber will man noch glauben und hoffen, die Amerikani⸗ schen Insurgenten koͤnnten, wenn man ihnen die verlangte Freihet gabe, auch nur im Laufe eines Jahrhunderts weise und dauernde Regierungen errichten, welche geeignet waͤren, den andern Maͤchten Vertrauen zu gegenseitigen Verbindun⸗ gen einzufloͤßen? Wer dergleichen Hoffnungen hegt, wie sehr ist der im Irrthum!“

Jul g nd. Köslin, 21. Febr. Im hiesigen Regierungs-Bezirk

sind vom Jahre 1816 bis zum Ausgange des Jahres 18238

in Allem T2 Wölfe, und darunter auf Treibjagden 71, durch Fangeisen 35, durch vergiftetes Aas 58, und an Nest⸗ Woͤffen 308 Stuͤck getoͤdtet worden. Die dafuͤr wahrend dieses Zeitraums gezahlten Praͤmien betragen 3386 Rthlr. Bemerkenswerth ist hierbei die von Jahr zu Jahr vermin— derte Anzahl dieser schaͤdlichen Raubthiere. Im Jahre 1816 allein wurden deren 86 erlegt, in den drei letzten Jahren 1826, 1827 und 1828 uͤberhaupt nur 43, und mehrentheils in den mit Westpreußen gränzenden Gegenden.

Koln, 20. Febr. Das gelinde Wetter, welches bis zum Anfange des neuen Jahres sich erhielt, hat es moͤglich emacht, eine beträchtliche Anzahl transitirender Waaren vom 36 en Platze noch weiter zu versenden, so daß in dieser Hinsicht durch den spaͤter eingetretenen, allerdings sehr star— ken Frost, und die dadurch veranlaßte Unterbrechung der Schifffahrt kein wesentlicher Nachtheil entstanden ist. Im

. Sicherheits -Hafen liegen 72 größere und kleinere Fahrzeuge, die jedoch, mit Ausnahme zweier Kohlen-Nachen, alle leer sind. Im Wechsel-Verkehr zeigte sich im Monat Januar anhaltende Frage nach baarem Gelde, unter dem sich mehr als jemals Geldsorten zeigten, womit vorzuͤglich die Ankäufe in Getreide (namentlich in Weizen, der von den Hollaͤndern zur Ausfuhr nach England aufgekauft wird) be— zahlt sind, und zwar zu einem uͤbertriebenen Cours gegen das Preußische Courant, so wie es fruͤher mit den Brabanter

halern der Fall gewesen war. Alle fremden Papiere, vor— uͤglich von London, Amsterdam und Paris, waren ausge— ae. Staats-Schuldscheine wurden gesucht und mit 93 ezahlt.

Nach den aufgestellten Nachweisungen befanden sich am Ende des Jahres 1828 in Köln gö695 schulpflichtige Kinder katholischer Religion, von denen nur 4020 das ganze, 2110 nur das halbe Schulgeld zahlen konnten, 3565 aber ganz zahlungsunfaͤhig waren.

Den Armen hiesiger Stadt machte die Wittwe des israelitischen Banquiers Oppenheim ein Geschenk mit 190 Rthlrn., wobei sie bestimmte, daß dasselbe an Duͤrftige aller Confessionen sollte verwendet werden.

Vermischte Nachrichten.

Aus Agram, vom 17. Febr. wird gemeldet: „Seit ein Paar Monaten befindet sich in unserer Stadt der schon im dritten Jahre auf einer wissenschaftlichen Reise, besonders in linguistischer Hinsicht, befindliche Doctor der Philosophie und Professor Kucharsky (ein Pole.) dern Entdeckungen ist ihm auch gelungen, die Runischen In— schriften auf den metallenen Helmen, die unlaͤngst bei Ne— gau (zwischen Pettau und Radkersburg in Untersteyern) aus— gegraben und in das Kaiserl. Koͤnigl. Antiken-Cabinet nach Wien uͤbertragen worden sind, slowenisch zu erklären. Diese Inschriften sind: 1) LTidaku! lu dli iarimeiszeW! supni pan uapi 2) eiorifosz jije ie obil. d. i. Maurer! hier ruͤhet Jarmeißel, Supanien⸗Herr (heut zu Tage: Comitats⸗-Ober— herr, oder richtiger Obergespann) von Vapa. Eiorifos hat ihn erschlagen.“ Merkwuͤrdig ist hiebei, daß diese auf den Helmen vorgefundenen Inschriften von der Rechten zur

Einsturz und Trostlosigkeit von allen

Unter mehreren an⸗

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Linken gelesen werden muͤssen, wodurch ihr Alterthum ben kundet wird.“ .

Königliche Schauspiele. . Dienstag, 3. Maͤrz. Im Schauspielhause: Die Dil linge, Lustspiel in 3 Abtheilungen. Hierauf: Der Baͤr un der Bassa, Vaudeville⸗Burleske in 1 Aufzug. Im Opernhause: Letzte diessährige Redoute. Mittwoch, 4. Maͤrz. Im Schauspielhause: Das Kaͤt chen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abthei nebst einem Vorspiel in 1 Aufzug: Das heimliche Gerich Freitag, 6. Marz. Im Opernhause: Alceste, lyrischt 6 in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik vr uck. Preise der Pläͤtze: Ein Platz in den Logen des erst Ranges 1 Rthlr. Ein Platz in den Logen des zweiten Ru

ge,, , en, , 8. Marz. Im Opernhause: Aleidor, Zalber Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontin, Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des erstz Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen da zweiten Ranges 20 Sgr. Ein Platz in den Par quet⸗Logn 1 Rthlr. Ein Platz in den Logen des dritten Ranges 15 Sg Ein ert, Sit 1 Rthlr. Ein Platz im Parterre 20 Sg Amphitheater 10 Sgr.

Königsstädtsches Theater. Dienstag, 3. März. Sargines. (Herr Binder, erst Tenorist des Staͤndischen Theaters in Prag:; Sargtn al zweite Gastrolle. Die bereits gekauften, mit Donnersta bezeichneten Billets, 6 zu dieser Vorstellung guͤltig. Mittwoch, 4. März. Auf Begehren: Das leben digg

21 an Spandauer Markt, Fastnachtposse mit Gesang in 1 Akt.

Berliner Börse. Den 2. März. 1829.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours - Zettel. (Pre sss. Cour

X. Brze f. Celd. XI. Br ef Gel 104

ar, nn, do. Schlesische do. Pomm. Dom. do.

St. Schuld - Sch. 4 4 5 Märk., do. do. ö

Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 27 Kurm. Ob. m. 1. C- Neum. Int. Sch do. Berlin. Stadt- Ob. dito dito Kõönigsbg. do. Elbinger do. Dana. do. in Th. Z. VWestpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbr.

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312 1113123 5

Ostpr. do. do. Rückat. C. d. Kmk do. do. d. Nmk Zins- Sch. d. Kmk. dito d. Nm.

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Holl. vollw. Duc. Friedrichsd'or.

Diaconto

n D . = . . O = =. O, Q e.

1

Auswärtige Börse n.

Hamburg, 28. Febr. Oesterr. Sp Cent. Metalliques 973. Bank- Acten 11609. R Engl. Anl. 913.

London, 21. Febr. Red. S883. Consols baar 874, auf Zeit S874.

Columb. 19.

Mexican.

1 23 5p Ct. Metall. N73. Bank- Actien 1094.

Berichtigung.

In Nr. 57 der Staats-Zeitung im Artikel Rom,! man uͤberall statt Corento und Corentonisch: „Corneth und „Cornetonisch“; und in der Beilage zum gestri

Blatte Seite 3, Sp. 1, 3. 33 statt erweichen: „erreichen

Neueste Börsen⸗Nachrichten.

M Frankfurt a. M., 27. Febr. Loose zu 100 Fl. 1623. BVrlef z

Oesterr. 53 Metlalliq. 971.

Bank-Aetien 1324. Partial-Obligationen 1213. Gi

Paris, 23. Febr. 3ZpCtige Rente 76 Fr. 30 Cent.; 5pCtige Rente 110 Fr. 35 Cent:

;

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Weinfaß. Hierauf, zum Erstenmale wiederholt: Haͤhnchen

Allgemeine

preußische Staats-⸗Zeitung.

M G3 Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Buͤrgermeister zu Koͤnigsberg in Preußen, Kriegsrath Bertram, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruhet.

Abgereist: Der Kaiserlich Oesterreichische Cabinets— Courier Hoegele, nach Wien.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Deputirten-Kammer. In der Sitzung vom 23. Februar, bei welcher von den Ministern der Vicomte von

Martignac allein zugegen war, stattete Herr J. Lefebvre

den Commissions⸗Bericht uber die nachstehende Proposition des Herrn Marchal ab: „Ueber solche Gesetzes-Vorschlaͤge, welche ein rein oͤrtliches Interesse betreffen, wird durch Auf— stehen und Sitzenbleiben abgestimmt, wenn anders nicht die

Kugelwahl von 5 Deputirten ausdruͤcklich verlaugt wird.“ Der

Berichterstatter erklaͤrte, die Commission habe zunaͤchst unter⸗ sucht, ob der Vorschlag auch nicht dem Inhalte der Charte zuwider

laufe. Diese bestimme indessen im 18ten Artikel bloß, daß

jedes Gesetz von der Mehrheit der Mitglieder beider Kam— mern frei eroͤrtert und votirt werden solle, nicht aber, in wel— cher Art dieses Votum abzugeben sey; die Kugelwahl sey erst durch das Reglement der Kammer eingefuͤhrt worden, und somit sey diese vollkommen berechtigt, jede andere Abstim— mungs⸗Methode einzufuͤhren; die Commission habe daher den Vorschlag des Herrn Marchal im Allgemeinen fuͤr annehm— lich befunden, doch haͤtten einige Mitglieder derselben gemeint, daß es besser sey, die Zahl der Deputirten, auf deren Antrag die geheime Abstimmung statt finden muß, von 5 auf 3 herabzusetzen; die Mehrheit der Commission habe indessen biese Ansicht nicht getheilt, indem sonst leicht die gauze Maaßregel illusorisch werden moͤchte; sie stimme vielmehr fuͤr die unbedingte Annahme der Proposition des Herrn Marchal, da sie einerseits von der Gesetzlichkeit und Recht— maäßigkeit, andererseits aber auch von den Vortheilen derselben uͤberzeugt sey, indem dadurch eine bisher unnuͤtz verschwendete Zeit auf wichtigere Gegenstäͤnde verwendet werden koͤnne.“ Die Eroͤffnung der Berathungen uͤber diesen Gegenstand wurde, nach dem Vorschlage des Praͤsidenten, auf den 25sten anberaumt. Hierauf erstattete der Baron von Villeneuve den Com— missions-Bericht uͤber die 26 Gesetz-Entwuͤrfe, wodurch in eben so vielen Departements Aenderungen in der Territo— rial-Eircumseription verschiedener Communal-Bezirke und Unter-Prafekturen vorgenommen werden sollen; und stimmte, nach dein einmuͤthigen Wunsche der Commission, fuͤr die An— nahme derselben. Die Berathungen hieruͤber wurden eben— fall auf den 25sten, unmittelbar nach Beendigung der Dis⸗ eussion uͤber den Vorschlag des Hrn. Marchal, angesetzt. Um

3 Uhr wurde die oͤffentliche Sitzung aufgehoben, und die Ver—

sammlung trat in einen geheimen Ausschuß zusammen. In dieser geheimen Sitzung trug der General Sebastiani eine von ihm am verflossenen Sonnabend während der Sitzung abgefaßte, und auf das Buͤreau des Praͤsidenten niedergelegte roposition in Betreff der den pensionirten Militairs zum esten des Invaliden-Fonds gemachten Abzuͤge vor. Nach

dem N y s . 7 or GR Non 8 9 s Redaetenr Joh tz, Mitredgetenr Cotte 165 Inhalte derselben soll der Konig von der Kammer ge—

eten werden, einen Gesetz-Entwurf, wodurch die Militair—

Berlin, Mittwoch den Aten Maͤrz

1829.

Pensionen von jedem Abzuge befreit werden, vorlegen, u den danach zur Bestreitung der Ausgaben des ,. ses erforderlichen Mehrbedarf (etwa 13 Millionen Fr.) auf das Staats-Budget bringen zu lassen. Dem Reglement zu— folge findet die Entwickelung dieses Vorschlages in einer zwei⸗ ten geheimen Sißung statt, und wenn die Versammlung sie in Erwaͤgung zieht, wird in den Buͤreaux eine Commisston ernannt, welche ihren Bericht daruͤber zu erstatten hat.

Paris, 25. Febr. Vorgestern vor der Messe hatte der Paͤpstliche Nuntius die Ehre, Sr. Maj. dem Könige in einer Privat-Audienz das Schreiben des Cardinal-Collegiums we— gen des Ablebens Leo's XII. zu uͤberreichen.

Der Messager des Chambres enthält einen Auf— satz, worin er sich der hoͤheren Beamten⸗-Klasse in den Pro— vinzen annimmt. „Wir lieben nicht jene unbestimmten Beschuldigungen,“ heißt es darin, „welche einer ganzen Klasse von Einwohnern zur Last gelegt werden. Ist es recht und wahr, wenn man behauptet, daß die Praͤfekte, Unter— Präfekte, mit einem Worte alle hoͤheren Staats⸗Beamte in den Departements, den verfassungsmäßigen Ideen abhold sind, und nichts so sehnlich wuͤnschen, als den Triumph des Absolutismus und der Congregation? Daß man pflichtverges⸗— sene Handlungen eines Beamten aufdecke, und einzelne That⸗ sachen anfuͤhre, um auf sie die Aufmerksamkeit der Regie⸗ rung zu lenken, dagegen haben wir nichts; aber unbestimmte Anklagen koͤnnen kein anderes Resultat haben, als daß sie

fräͤchtlos das Land in Unruhe versetzen und das gute Ver⸗

nehmen zwischen der Staats-Verwaltung und dem Volke stören. Wir glauben nicht, daß dies der Zweck der Angriffe gegen achtbare Staats-Maͤnner sey, welche sich des Ver— 6 des Koͤnigs und des Landes stets wuͤrdig gezeigt aben.

Großbritanien und Irland.

London, 21. Februar. Die Morning-Chroniele aiebt in einem ihrer neuesten Blaͤtter unter der Ueberschrift: Blokade von Terceira Folgendes: „Am 25. Dec., waͤh⸗ rend das Englische Kriegsschiff „Pallas“, das zum Blokade Geschwader von Terceira gehört, in der Bay von Angra vor Anker lag, segelte ein Dänisches Schiff auf dieselbe Bay zu, um dort gleichfalls vor Anker zu gehen, ward aber von der „Pallas“ gezwungen, sich aus der Nachbarschaft der Insel zu entfernen. Bald nach diesem außerordentlichen Vorfall lief aus Plymouth ein kleines Portugiesisches Kuͤstenschiff mit 14 Frauen, 14 Civil⸗Personen und einigen unbewaffneten Soldaten in die benannte Bay ein. Der Englische Befehls— haber gab dem Portugiesischen Capitain sogleich zu verstehen, daß er von seiner Regierung bestimmten Befehl habe, seine Passagiere nicht an einer Insel landen zu lassen, die „sich geweigert hat, die Regierung Portugals anzuerkennen!!!“ Wie man hoͤrt, ist das kleine Portugiesische Frachtschiff wirk— lich wie ein gefangener Feind, unter den Kanonen des Briti— schen Kriegsschiffes, Nimrod“, nach Plymouth escortirt worden. Der tapfere Capitain der „Pallas“ soll, wie es heißt, den ungluͤcklichen Auswanderern durch eine officielle Botschaft er— klärt haben, er wuͤrde ihnen, mit Huͤlfe seiner Kanonen, die ganze Macht Großbritaniens fuͤhlen lassen, wenn sie etwa versuchen sollten, an der Insel zu landen.“ (Spaäͤteren Nach— richten zufolge war der „Nimrod“ mit dem Portugiesischen Schiffe in Plymouth angekommen.)

Eine zweite Expedition constitutionneller Portugiesen hat eine Landung in Terceira versucht, ist aber, so wie die vorige, durch die Drohungen des Capitain Walpole daran gehindert worden; das einzige, was er ihr erlaubt hatte, war, sich mit frischem Wasser zu versehen.

„Wir zweifeln nicht daran,“ sagt die Morning-Chro— niele, „daß, wenn man die einzelnen Stimmen der Engli— schen Nation in Beziehung auf die Emancipation einsam—