1829 / 71 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 12 Mar 1829 18:00:01 GMT) scan diff

in diesem Hause uͤblich ist, Eintrag thun zu wollen. Welchen Weg auch der edle Herzog, in Bezug auf die große Frage, einzuschlagen gedenkt, ein Weg, der freilich Jedem nach eigenem Ur— theile uͤberlassen bleiben muß werde ich seine Meinungen doch immer nur auf constitutionnelle Grundlage zu bestreiten suchen, frei sowohl von jeder Parthei⸗Einseitigkeit, als von persoͤnlichen Gefuͤhlen, dasjenige allein ausgenommen, wel— ches in dem Wunsche der Landes“ Ruhe und Wohlfahrt bei mir vorherrschend ist.“ Der Redner schloß damit, indem er sagte, es sey hauptsaͤchlich seine Absicht, die oͤffent— liche Stimmung vor solchen Eindruͤcken zu bewahren, wie sie die Anschuldigungen des edlen Herzogs (v. , und anderer Mitglieder des Hauses hervorrufen konnen, so wie auch diejenige Ruhe und Mäßigung bei der Debatte zu empfehlen, welche die Wichtigkeit der Frage nothwendig machen. Nach dieser wurde eine eben so interessante Er— oͤrterung durch eine Bittschrift wider die Katholiken herbei— gefuͤhrt, welche der Bischof von Bath und Wells uͤber— reichte. Dieser Praͤlat sagte, die Gesinnungen des Engli— schen Volkes d. h. der großeren Majorität nach seyen gegen die Katholiken, und zwar aus wenigen, aber einleuch— tenden Grunden. Das Volk naͤmlich, das den aus dem prote⸗— stantischen Glauben hervorgehenden erhabenen Grundsaͤtzen buͤr⸗ gerlicher und religiöser Freiheit zugethan sey, blicke mit besonderer Ehrerbietung auf das große Zeitalter der Reformation zuruͤck und vergleiche dann unwillkuͤhrlich die Regierung der pro— testantischen Koͤnigin Elisabeth mit der der katholischen Koͤ— nigin Marie. Bei diesem Vergleiche draͤnge sich ihnen Dank und Bewunderung fuͤr die Erstere, Schrecken und Abscheu gegen die zuletzt genannte Regierung auf. Auch auf die glorreiche Revolution von 1688 blicke das Volk mit Verehrung und Dankbarkeit zuruck; daher wolle es auch den Katholiken nicht solche Macht verleihen, welche die wodßlthaäͤtigen Einrich⸗ tungen dieser Revolution gefährden konne. Naͤchstdem sey aber auch das Englische Volk ein loyales Volk, und halte als sol— ches auch das Andenken des zuletzt verstorbenen, erlauchten und wahrhaft protestantischen Beherrschers dieser Koͤnigreiche uͤber Alles hoch. Allgemein sey man uͤberzeugt, daß wenn ir⸗ gend etwas in der langen Regierung Georg's III. eine der laͤngsten in der Englischen Geschichte das Andenken dieses Monarchen seinen Unterthanen theuer erhalten kann, so ist es besonders seine hingebende Anhaͤnglichkeit fuͤr das protestantische Interesse des 2 Aus demselben Grunde werde auch das Andenken Sr. K. H. des verstorbenen Her— zogs von York im Volke bewahrt. Dieses aber koͤnne niemals zu einer politischen Gleichstellung der Katholiken seine Beistimmung geben, denn es wuͤrde hierdurch das Be⸗ stehen eines Staates im Staate gestatten, was es eben so wenig wolle, als die Autoritaͤt eines fremden Potentaten uͤber dieses Koͤnigreich zugeben. Das Englische Volk sey ferner ein religioses Volk, und haͤnge als solches mehr an der reinen Form des Christenthums, wie sie in diesem Lande bestehe; lasse man aber die Katholiken zu politischer Macht, so durften die protestantischen Einrichtungen umgestoßen werden, das Papstthum aber die Oberhand gewinnen. Dies sey die Gesinnung des Volkes, mit welcher er vollkommen uͤbereinstimme. Auch er bedaure den ungluͤcklichen Zustand des Irlaͤndischen Volkes, aber dieser Zustand duͤrfte keinesweges durch Bewilligung der Emancipation verbessert werden. Dazu muͤßten vielmehr ganz andere Mittel erst angewendet werden vor Allem eine mehr unter dem Volke verbreitete Bildung, eine Ver— besserung seiner Moralitaͤt und eine ganz veraͤnderte Gesittung desselben. Erst wenn diese Mittel erfolgreich angewandt worden aber auch nur dann konne vielleicht von einer Emaneipation die Rede seyn. Bewillige man sie aber fruͤher, so gebe man dadurch den Katholiken Waffen in die Hand, die sie gegen die Protestanten gebrauchen duͤrften. Im Verlaufe seiner Rede kam der Bischof auch auf die ka— tholische Association zuruͤck, und machte es dem Herzog von Wellington zum Vorwurf, daß er, wiewohl er selbst die Ge— faͤhrlichkeit jenes Vereins eingestanden, nicht schon fruͤher et— was zur Unterdruͤckung desselben gethan habe. „Auch ich,“ sagte der Redner, „werde zur Discussion der beabsichtig⸗ ten Maaßregel, frei von Vorurtheil und Parthei-Ein— seitigkeit, uͤbergehen. Ich erklaͤre feierlich, daß „ehe ich einer Maaßregel beistimme, welche, meiner Meinung nach, die protestantischen Einrichtungen dieses Landes umwerfen und das Papstthum beguͤnstigen wuͤrde, mich lieber, wie es einer meiner großen Vorgänger in den Tagen papistischer Verfolgung gethan hat, in den Tower bringen lassen und dort jeder Strafe unterwerfen will. Als Pair dieses Hau— ses habe ich einen Eid geleistet, mit welchem mir jede den Katholiken zu machende Bewilligung unverträglich erscheint.

Moͤge aber kommen, was da will, ich werde diesem treu bleiben, so wahr mir Gott helfe!“ Gegen die ten Bemerkungen des Bischofs erhob sich der Herzog! Wellington. „Wenn“, sagte dieser, „der sehr ehren wa Praͤlat behauptet, daß jede den Katholiken zu machende!

willigung mit seinem Eide unverträglich ist, so sey mi ⸗—

laubt, zu bemerken, daß die Bill, welche zunaͤchst in dag dere Parlaments⸗Haus gebracht und alsdann auch Ihren lichkeiten vorgelegt werden soll, von allen Eingriffen in die best den Institutionen frei seyn und durchaus mit keinem, von jt einem Mitgliede dieses Hauses geleisteten Eide collidiren Es scheint mir jetzt unnöthig, die bestimmte Natur Bill hier zu bezeichnen, und ich beschränke mich darauf, Lords zu versichern, daß sie die Integritaͤt der protesn schen Institutionen des Landes durchaus nicht antasten wa Der sehr ehrwuͤrdige Praͤlat sagt einerseits, daß dasjen was man katholische Emancipation nenne, nichts anderes als das Papstthum in diesem Lande foͤrmlich organisiren, giebt doch andererseits zu, daß, wenn erst gewisse Umst in Irland eingetreten seyn wuͤrden, er dann auch in, Concession zu willigen geneigt sey. Wie ist es ihm moͤglich, unter irgend welchen Umstaͤnden darin zu will wenn Emaneipation mit andern Worten nichts ist, ab Organisation des Papstthumes? (Hoöͤrt, hort) Der ehrwuͤrdige Praͤlat ahmt darin einem edlen Herzoge n indem er sagt, die beabsichtigte Maaßregel sey von einer! wie so wird wenigstens jeder Vernuͤnftige zugeben sie eben so wenig als irgend ein anderes Mitglied h Hauses gut heißen wuͤrde. Ich mache mich jedoch anheis darzuthun, daß die dem Hause vorzulegende Maaßregel, entfernt, das Papstthum zu organisiren, das Wachst desselben vielmehr verhindern und die Ausbreitung der testantischen Religion befördern werde. (Hört, hort) mache mich anheischig, dies, wenn auch nicht zur Zufried stellung des sehr ehrenwerthen Praͤlaten, doch zu der I Herrlichkeiten, zu beweisen.“ Nachdem der Herzog h auf noch Einiges uͤber die Natur der dem Hause in katholischen Angelegenheit vorgelegten Bittschriften g und dargethan hatte, daß selbige zum Theil daher ent den seyen, daß man ungluͤcklicher Weise sehr falsche Sch uͤber die Natur der von den Ministern beabsichtigten N regel gezogen habe, ließ er den Gesinnungen des Engli Volkes andern Theils Gerechtigkeit widerfahren, wege Vertrauens, das es zu der Regierung, so wie zu der heit des Parlamentes, in Bezug auf die große Maaß hege. Der Bischof von Bath und Wells erwith hierauf Einiges, was wir, so wie einige dazu gemachte merkungen des Lord King, spaͤter noch mittheilen wein Der Herzog von Sussex uͤberreichte hierauf neuern einige Petitionen zu Gunsten der Katholiken, und dadurch zu einigen Eroͤrterungen mit dem Herzoge Richmond, der eine Gegen-Petition (wider die K ken), und zwar von demselben Orte (Brighton) eingen ,. die Veranlassung. Das Haus vertagte sich 8 Uhr.

ö Im Unterhause leistete Sir Rob. Inglis, neue Mitglied fuͤr die Universitaͤt Oxford, den Eid, und n seinen Sitz ein. Von den vielen Bittschriften, welche auf wieder in der katholischen Angelegenheit (und zwar! tentheils dagegen) eingereicht wurden, erregte besonders vom General Gascohne uͤbergebene die Aufmerksamkeir Hauses. Sie war gegen die Emaneipation gerichtet und 22,000 Einwohnern der Stadt Manchester unterzeichnet. Volk daselbst sagte der General habe sich zur 1 schrift gedraͤngt; von den 113 Bogen, auf welchen di schiedenen Namen sich befaͤnden, habe er 5 genau durtt hen und keinen einzigen Frauen-Namen dabei ben (Gelaͤchter.) Bei dieser Gelegenheit muͤsse er sich aber dahin aussprechen, daß er wider die Unterschrift von fn durchaus nichts haben koͤnne, denn diese seyen bei der wichtigen Frage eben so interessirt, als das anden schlecht. (Hört, hoͤrt Nachdem saͤmmtliche Bittst beseitigt waren, verwandelte sich das Haus in einen schuß, zur Bewilligung der Ausgaben fuͤr den Artillerie Hr. Perceval suchte zu erklaͤren, warum hier eine mehrung der Ausgaben (um 125,897 Pfd. Sterl.)) die des vergangenen Jahres nothwendig, und nicht viel eine Ersparniß, wie bei den uͤbrigen Verwaltungs- Zwe eingetreten sey. Die Fortificationen und anderen Artilt Arbeiten haben eine Reduction von 75,000 Pfd. Ster! sie der Finanz-Ausschuß fruͤher vorgeschlagen, fuͤr die laͤn Dauer als die eines Jahres, unmoͤglich gemacht.

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he man indessen die Ausgaben fuͤr das laufende r mit den 3 Jahren, welche dem Jahre 1828 vor—

gangen, so wuͤrde man eine Ersparniß von 20,000 Pfd.

srken. Saͤmmtliche Ausgaben des Artillerie⸗Etats belau— sich in diesem Jahre auf 509,60 Pfd. Sterl. Ge— die Bewilligung des ersten Titels (die Gehalte der Ar— ie⸗Lommandanten, des General-Lieutenants, so wie der gen Stabs⸗Officiere und Beamten des Towers und von mall) widersetzte sich sogleich Herr Hume, welcher be— htete, daß ein Drittheil saͤmmtlicher Beamten dieses iges von denen ihm besonders die 26 Portiers und en auffällig waren abgeschafft werden koͤnne. Eben jatte dieses Mitglied auch gegen alle uͤbrige Titel, die E zur Erwaͤgung kamen, Einwendungen zu machen. tsbestoweniger wurden sie doch saͤmmtlich bewilligt. Haus vertagte sich um 107) Uhr Abends. London, 3. Marz. Vorgestern empfingen Se. Maje— in Windsor den Herzog von Cumberland, und ertheil— dem Lord⸗Kanzler eine Audienz. Sir Wyatville hatte im „der Woche häufige Unterredungen mit dem Koͤnige, die auf die Verbesserungen im Schlosse beziehen, das sich er mehr seiner Vollendung nahet. Am letzten Sonnabend gab der Graf Bathurst dem Her— von Cumberland ein großes Mittagsmahl, dem unter an⸗ auch der Herzog von Wellington, der Lord-Kanzler und Graf von Aberdeen beiwohnten. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Neapel, Se. Koͤnigliche

heit der Kronprinz von Preußen und der Herzog von

thumberland, sind zu Mitgliedern der hiesigen Medico⸗ anischen Gesellschaft erwaͤhlt worden. Der 9esterreichische Gesandte Fuͤrst Esterhazy, der von

ghton hier angekommen war, und der Spanische Gesandte Bermudez, hatten in diesen Tagen Conferenzen mit Grafen von Aberdeen.

Der Herzog von Northumberland verließ London gestern

zin, um sich auf den Landsitz seines Schwiegervaters, des

fen Powis, zu begeben, und von dort aus, nach einem nthalte von einem oder von zwei Tagen, mit seiner Ge— in seine Reise nach Dublin fortzusetzen.

In der letzten Zeit fanden im auswärtigen Amte fast z Cabinets⸗Sitzungen statt.

Nach einem Schreiben aus Terceira vom 19. Febr. war Amerikanische Schiff „James Croppet“, das bekanntlich tugiesische ö in Plymouth aufgenommen hatte, sie nach dieser Insel zu bringen, dart gluͤcklich angelangt. der Naͤhe derselben ward es von dem Großbritanischen

iffe „Pallas“ angehalten, und seiner Bestimmung wegen

gt. Da die an Bord befindlichen Portugiesen sich ün— den Verdeck verborgen hielten, so ließ die „Pallas“ dem rikͤner ohne weiteren Verdacht seine Fahrt fortsetzen, uf die Landung der Fluͤchtlinge ohne weitere Hindernisse ktelligt ward. Der Gouverneur hatte kuͤrzlich bedeu⸗ Verstaͤrkungen erhalten, die ihn in den Stand gesetzt sich, bei der guten Stimmung seiner Truppen, gegen Angriffe von Außen mit Erfolg zu vertheidigen. Aus Plymouth berichtet man, daß 3 von den Schiffen, r einiger Zeit von dort mit Portugiesischen Fluͤchtlin⸗ hach Terceira segelten, so gluͤcklich gewesen sind, nicht as dort stationirte Geschwader zu stoßen, und ihre Pas⸗ , ungefaͤhr 130 an der Zahl, am Orte ihrer Bestim— ju landen. Ein aus St. Michael in diesen Tagen ommenes Schiff bringt die Nachricht, daß diese Insel zoͤlig Dom Miguel unterworfen habe, der Capitain des⸗— wohnte selbst der Hinrichtung von 5 Personen bei, m Tode verurtheilt worden waren, weil sie im trunke— an gr auf der Straße ein constitutionnelles Lied gesun⸗ hatten. Das gestern angelangte Packetboot aus Mexiko hat fuͤr nannische Rechnung 1,000,063 Dollars mitgebracht. Die Hducta, welche diese Gelder von Mexiko bis zur Kuͤste be— t hatte, war, waͤhrend des Aufstandes in Puebla, um 6 Dollars beraubt worden, die, wie man hoffte, von Regierung werden ersetzt werden. Man erwartete beim inge des Packetboots von einem Tage zum andern die iche Vertreibung der Spanier. (Siehe Artikel Mexiko.) Das Packetboot von den Leeward⸗Inseln hat Nachrich— us La Guayra bis zum 20. Dec. gebracht. Sie ent—

n nichts Politisches, außer der Bestaͤtigung der Verban—

nung Santander 's. In Venezuela war Alles vollk ruhig, und die Geschaäͤfte gingen ihren gewohnlichen 8

Im Laufe des Jahres 1827 liefen in die Haͤfen Groß⸗ britaniens und Irlands 13,133 Britische und 5046 fremde Schiffe ein; die Zahl der abgesegelten Schiffe belief sich auf 116487 Britische und 5714 . Die gesammte Tonnen⸗ Last der eingekommenen Schiffe betrug 2, 838,762 und der ausgegangenen 2,655,503.

Gestern um 11 Uhr in der Nacht brach in Charing— Troß in einer der Druckereien des 4 Ehe, . sich die Druckschriften der Armee befinden, ein heftiges Feuer aus; der groͤßte Theil derselben ward indessen gerettet, und was verbrannt ist, bringt keine Stoͤrungen im Geschaͤfts— gange hervor. Das Ganze war versichert.

Am Getreidemarkt fand gestern wieder eine außerordent— lich starke Zufuhr von fremdem, besonders Spanischem Wei— zen statt. Umgesetzt ward aͤußerst wenig, und guter Weizen ging 1 bis 2 Pence der Quarter niedriger als vorigen Mon tag. Fuͤr Malzgerste bezahlte man 34 Shill. den Quarter; die uͤbrigen Gattungen waren unverkaͤuflich. Hafer hielt sich fest auf die letzten Preise. An Markt gebracht wurden: Aus England: 2683 Quarter Weizen, 4262 Q. Gerste, 5619 Q. Malz und 71877 Q. Hafer; vom Auslande: 37,698 Q. Weizen, 2760 Q. Hafer; aus Irland: 7960 Q. Hafer; Mehl, aus England: 5113 Säcke; aus Amerika: 2671 Fässer.

London, 3. Maͤrz. Sey es aus reiner inneren Ueber— zeugung; sey es aus dem Wunsche, consequent zu erscheinen; sey es aus bloßer Hartnäckigkeit, oder aus einem Glauben, daß die jetzige Administration nicht bestehen, und die antika— tholische Parthei an die Herrschaft kommen werde, die Uni— versitaͤt Oxford hat Hrn. Peel verworfen, und durch eine Mehrheit von 147 Sir Robert Inglis gewaͤhlt. Die Par⸗ thei feiert naturlich ihren Triumph mit lautem Jubel; und behauptet, die fromme Bestaͤndigkeit der geistlichen Mitglieder der Universitaͤt, habe uͤber alle die Anstrengungen und Intri— guen des Ministeriums und der liberalen Aristokratie trium⸗ phirt, während man von Seiten der Anhaͤnger Peels ver— sichert, man habe von derselben bei weitem nicht so viele Anstrengung gemacht, als auf der entgegengesetzten Seite. Es ist unmöglich zu erfahren, wie viel oder wie wenig bei solchen Gelegenheiten von einer oder der anderen Parthei gethan worden; doch ist wohl so viel gewiß, daß von Seiten der Regierung nichts unterlassen worden, um Hrn. Peel's Wahl zu versichern, da sie wohl weiß, daß die Entscheidung der Universitaͤt, den Muth ihrer Gegner im Allgemeinen erhshen, und besonders die Geistlichkeit in ihrer Widersetzlichkeit und deren Bestrebungen, das Volk aufzuregen, bestärken muß. Hr. Peel hat sich indessen fuͤr einen der Flecken waͤhlen lassen, deren Vertretung allzeit dem Ministerium mittelbar oder unmit⸗ telbar zu Gebote stehet, und nimmt diesen Abend wieder seinen Sitz ein. Uehermorgen wird er dem Unterhause den großen Eman⸗ cipations-Plan vorlegen, wovon der Herzog von Wellington gestern Abend noch versicherte, daß er nicht nur dem Katho— licismus keine Vortheile gewähren, sondern ihn fuͤr immer schwaͤchen wuͤrde. Der Herzog von Neweastle und einer der Bischoͤfe hatten ihre gewohnlichen Angriffe auf das Ministe— rium gemacht, und vom Umsturz der Kirche, von Gefahren fuͤr den Thron, und von Einfuͤhrung des Papstthumes und willkuͤhrlicher Macht gesprochen, und der Herzog von Wel— lington antwortete ihnen mit einer Klarheit und Festigkeit, welche Jeden fuͤr ihn einnahm, und den Geruͤchten, welche die antikatholischen Journale seit einigen Tagen mit so vie— lem Fleiß zu verbreiten suchen, daß das Ministerium seiner Aufloͤsung nahe sey, sehr auffallend widersprach. „Der edle Herzog und der hochehrwuͤrdige Prälat“, sprach er unter Anderm, „geben vor, Besorgnisse zu hegen, die jeder Ver— nuͤnftige im Lande fuͤr grundlos erkennt. Man legte, wie gewohnlich, beiden Haͤusern Bittschriften in Beziehung auf die Emancipation vor, wovon auch, wie gewohnlich, die mei⸗ sten gegen die Maaßregeln waren. Doch wurde auch bei den meisten von diesen wieder, wie gewohnlich, gezeigt, daß man bei der Erlangung von Unterschriften mit keiner großen Gewissenhaftigkeit verfahren, das Volk durch allerlei Flug— schriften and Anschlag-Zettel erschreckt, Kinder, Bettler und sogar Zuächtlinge zum Unterschreiben gebracht, viele Namen zwej bis drei Mal wiederholt u. s. w., Beschuldigungen,