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mals ein Termin von 3 Monaten gestellt wird. 5) Die zur
Ausfuͤhrung des Gesetzes vom 27. April 1825 niedergesehte=
Liquidations- Commission soll in Betreff dieser Reclamationen und ihrer Belaͤge ihr bisheriges Verfahren befolgen, und uͤber die Lage der Sache entscheiden, mit Vorbehalt des Re— kurses der betheiligten Partheien an den Köoͤnig. ;
Der Messager des Ehambres spricht sich uͤber den vorherrschenden Geist in der Deputirten-Kammer in folgen— der Art aus: „Diejenigen Maͤnner, die ihr Vaterland wahr⸗ haft lieben, und fuͤr den Thron, wie fuͤr die Volksfreiheiten
von gleicher Ergebenheit beseelt sind, muͤssen uͤber die letzten
Sitzungen der Wahl-Kammer hoͤchlich erfreut seyn. Die Organe der oͤffentlichen Meinung haben den Geist und die Beduͤrfnisse Frankreichs wohl verstanden, und indem sie sich von jeder Art von Uebertreibung, von jedem leiden schaftlichen Systeme fern gehalten, sind sie bei den wahrhaft ver fassungs⸗ maͤßigen Grundsaͤtzen stehen geblieben. Frankreich ist des Jochs der fremden Meinung uüberdruͤsstig; Jeder will nach seinem eigenen Gewissen handeln, und so sind die Stimmen der Deputirten allen vernünftigen Vorschlaäͤgen gleichsam auf halbem Wege entgegen gekommen. Wir wollen nicht das Gewicht des Talents und der Vertrautheit mit der Redner— buͤhne bestreiten; aber jene Gewalt, die gewisse Redner lange Zeit uͤber die Meinungen uͤbten, ist vorüber. Sie moͤgen auch ferner die Kammer mit ihren Einsichten aufklaͤren; aber jede Art von Dietatur waͤre heutiges Tages ein Un— sinn. Eben deshalb aber, weil einige ausgezeichnete Redner den Tag herannahen sehen, wo ihnen ihre Macht entschluͤpft, machen sie die öffentlichen Blaͤtter haͤufig zu den Vertrauten des Verdrusses, den sie daruͤber empfinden. Der Geist der Kammer wird von Allen, die gegen denselben eifern, ver⸗ kannt; die Gazette sieht in den Handlungen einer gesetzlichen und verfassungsmaͤßigen Majoritaͤt uͤberall nichts aks die Revolution; der Courrier frangais dagegen scheltet diese
kajoritaͤt als zitternd und verzagt, gleich der von 1827, womit sie doch so wenig Aehnlichkeit hat. Was soll man hieraus schließen? daß die Kammer dem Lande angehoͤrt und von Uebertreibungen nichts mehr wissen will. Die Haäͤupter der alten Partheien werden“ sich dieser Nothwen⸗ digkeit zuletzt wohl unterwerfen muͤssen.“
Das Journal du Commerce meldet, die mit der Pruͤfung des Communal- und des Departemental⸗Gesetzes beauftragten Commissionen wurden heute zusammentreten, um sich uͤber einige Artikel, die in genauer Beruͤhrung mit einander stehen, zu besprechen. In dieser Zusammenkunft, meint das gedachte Blatt, werde man sich auch daruͤber eini— gen, welches von beiden Gesetzen zuerst in der Kammer zum Vortrag kommen solle.
Man versichert, der Herzog von Fitz-James werde den, zum Hber-Kammerjunker an die Stelle des verstorbenen Her— zogs von Damas berufenen Herzog von Maillsé, als Gouver⸗ neur des Schlosses zu Fontainebleau ersetzen.
Die Corvette „die Oise“ ist am Aten d. M. von Tou— lon aus nach Morea unter Segel gegangen; am Bord der⸗ selben befindet sich der Sohn des Herzogs von Rohan-Cha—⸗ ö welcher dem Marquis Maison den Marschallsstab uͤber⸗ ringt.
Der Courxrier frangais will wissen, daß von den Beamten des Finanz⸗Ministeriums naͤchstens 160, groͤßten⸗ theils bejahrte Maͤnner, pensionirt oder in die Provinzen versetzt werden wuͤrden.
Großbritanien nnd Irland.
Parlament s-Verhandlungen. Im Oberhause wurden am 6. Maͤrz bloß Bittschriften in der katholischen Angelegenheit uͤbergeben, ohne daß es zu einer interessanten Debatte kam. Die Sitzung war von' kurzer Dauer; das Haus vertagte sich bereits um 63 uhr.
— Von der Sitzung des Un terhauses am 6. Maͤrz sind bereits in Nr. 75 und 76. der Staats-Zeitung die Resul—⸗ tate im Allgemeinen berichtet worden, und bleibt daher nur hoch die Mittheilung einiger Details aus derselben uͤbrig. Nachdem mit einer Mehrheit von 129 Stimmen (205 ge⸗
en 76) beschlossen worden war, von den Bittschriften zur
agesOrdnung (der Debatte uber die von Hrn. Peel ein⸗ Hir hten Resolutionen) uͤberzugehen, war (s zuerst Herr rant, der sich in einer ausfuͤhrlichen Rede fuͤr die Maaß⸗ regel der Minister vernehmen ließ. Er widerlegte zunaͤchst die am vorigen Tage von dem Mitgliede fuͤr Gxford (Sir
Rob. Inglis) aufgestellten Argumente, indem er sagte: die
n, habe jetzt eine ganz andere Gestalt gewonnen! fruͤher ey sie bloß aus dem Gesichtspunkte des Rechts und' der Ge— rechtigkeit betrachtet worden, jeßßt kaͤme aber auch noch die Nethwendigkeit und die Nuͤtzlichkeit hinzu. „Mein eh⸗
l an mil sches Commando gewoͤhnt, nimmt, da eine Crisis ö. leg nicht zu der Gewalt, sondern zu der Anwendung von soͤhnenden und heilsamen Maaßregeln, die den Frieden wi.
Britischen Geschichte bilden werde; es sey ein groß fuͤr England sowohl, als fuͤr Irland, befonders aber h nen (ehr ehrenwerthen Freund. Faͤnde man Al besondern Erwaͤgung unterworfen werden muͤßten; doch
schieden, als irgend ein anderer Opponent, widersetzen, Irn vielmehr zusammen als ein Ganzes betrachten. (Hoͤrt,
schmerzlich es ihm auch seyn durfte, einer Maaßregel) „Legte man mir,“ sagte er, „einfach und von allen
Gnade seine Beistimmung zu versagen. (Hoͤrt!! Die nn Betrachtungen abgesondert die Frage vor: „„Stim— Sicherheit der Kirche beruhe aber? nicht auf der schmn Sie dafuͤr, daß man den 40 Shillings-Freisassen die
Basis, die ihr einige Eiferer vorgeschrieben, fondern seh freiheit nehmen soll?““ und mäßte ic diese Ftagen als . gesch 6. 9 sch bestehend, nach ihrem eigenen Dafuͤr und Dawider,&
mehr in den Herzen des Volkes zu suchen, welches die schriften und das Beispiel seiner Seelsorger verehre welches, vor allen Tugenden, die ein solches Beispiel floͤße, die schoͤnste, naͤmlich: Menschenliebe, als das betrachte. „Ich glaube,“ sagte der Redner am S „daß der Tag, an welchem diese Bill die Koöͤr Genehmigung erhaͤlt, bei dem dankbaren und e zigen Volke immer im Andenken bleiben wird — zwar bei dem Volke, das bisher durch eine po
Scheidewand immer getrennt erhalten wurde, das jedoch . ie.
nun an in herzlicher Zuneigung und bruͤderlicher Lie nnlich zusammen, ich aber muß gegen eine derselben ewig vereinigt werden soll.“ (Hört!) — Hr. V. Sti“ — (Beifall) so muß ich gestehen, daß ich vor sagte, er habe bereits fruͤher erklaͤrt, daß die einzubtin Ulchen Verantwortlichkeit, selbst nür vor einem klei— Maaßregel, wenn sie weder dem protestantischen Gefuͤhl Neil derselben, zutuͤckbeben wuͤrde. (Großer Beifall.) den Gewissens-Skrupeln der Katholiken Zwang anthues shaͤme mich nicht, dies einzugestehen, (vermehrter Unterstuͤtzung erhalten werde. In der Rede des sehr 1 denn eine solche Verantwortlichkeit wuͤrde dem werthen Herrn (Peel) unterscheide er dreierlei. Erstli Mftesten Furcht einjagen „und das gesuͤndeste Ur⸗ greße Maagßregel selbst, die er sehr weise und liberal biderlegen, Neuer Beifall, Ich gebe daher der muͤsse; ö die Sicherheiten, von denen er glauh Paͤnkung Irländischer Wahlfreiheit nur fuͤr einen koͤnne eben so wenig ein vernuͤnftiger Katholik dagegen! Preis meine Beistimmung — fuͤr den großen Preis wendungen machen, als ein vernuͤnftiger Protestant sie unschätz baren Gutes, wofuͤr ich jene Maaßregel erken— werflich finden; drittens aber die Bestimmung in ] uß, die immer von der dringendsten Nothwendigkeit sicht der 40 Shillings-Freisassen, die er als zurchau ein Act der hoöͤchsten Gerechtigkeit gewesen ist, die jetzt den beiden andern Punkten nicht gehoͤrig betrachten n sogar die Nothwendigkeit selbst uͤberschreitet — diesen und gegen die er, sobald ihre Diseutirung an die „um ein solches Gut zu erlangen, werde ich mehr als komme, manche Bemerkung werde zu machen haben; d Einer von Herzen gern bezahlen.“ — Unter lautem moͤge der sehr ehrenwerthe Herr versichert sey, daß er in ltenden Beifalf setzte sich Herr Brougham nieder; nach nem Falle einen factissen Opponenten in ihm finden wa trat Herr F. Clinton auf, der zwar den Ministern denn nichts wuͤrde im Stande seyn, ihn zu bewegen, ern Gerechtigkeit widerfahren ließ, als er sagte, es habe große Emaneipations⸗Maagßregel selbst durch theilweise ] gewiß viel Opfer gekostet, sich zu den Concessions⸗Maaß— position zu gefaͤhrden. Hört () — Im Uebrigen drückt, h zu entschließen, doch stellte er es in Zweifel daß man dieser Redner ziemlich uͤbereinstimmend mit seinem Vorgaͤßsrch die Ruhe und den Frieden Irlands herbeifuͤhren werde.
Ca, so wuͤrde auch meine Antwort einfach und bestimmt: n!““ lauten. (Hort!) So ist jedoch die Frage nicht „die hier zu beantworten ist; sie beruht auf ganz anderen dlagen, ist aber darum auch schwieriger und complieirter. ich nun gefragt, ob ich wohl die fuͤrchterliche Verant— ichkeit — oder auch nur einen kleinen Theil derselben r aufladen moͤchte, zu Irland zu sagen: „„Deine letzte
denn die beiden vorgeschlagenen Maaßregeln haͤngen
1 6t auf Frieden, Ruhe und Sicherheit ist dir genom,
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2.
Er sagte ferner, es gehe aus der Geschichte Englands hervor, daß das Parlament nothwendig ein protestantisches seyn muͤsse, und daß auch die Raͤthe des Koͤnigs nur aus Prote— stanten bestehen durfen. Zwar gebe er zu, daß die Gesetze in Bezug auf die Katholiken einer Erwaͤgung beduͤrfen, doch sollte man dem Volke die gehoͤrige Zeit lassen, seine vollstän⸗ dige Meinung uͤber eine Maaßregel auszudruͤcken, welche die wichtigste von Allen sey, die dem Parlamente, seitdem das Haus Hanover auf den Englischen Thron gelangt, vorgelegt worden sey. — Herr North erwiederke hier, auf, er habe zwar verno]mmen, wie das ehrenwerthe Mitglied, im Anfang seiner Rede davon sprach, daß die vorgeschlagenen Maaßregeln die Beruhigung Irlands nicht herbeifuͤhren wurden; nun habe er auch immer gehorcht, ob derselbe nicht etwas Besseres zu diesem Zwecke vorschlagen wuͤrde, aber nichts von alle dem sey erfolgt — das ehrenw. Mitglied habe sich begnuͤgt, mit einigen leeren Phrasen seine Rede zu beschließen. Der Redner, ein geborner Irlaͤnder, bewies hierauf, daß die Gesinnung seiner protestantischen Landsleute keinesweges von der Art sey, wie sie das ehren⸗ werthe Mitglied fuͤr Oxford (Sir R. Inglis) und Herr Clinton so gern dargestellt hatten und ertheilte, ne⸗ ben einem großen Lobe der Minister, der von ihnen vorgeschlagenen Maaßregel seinen vollkommenen Befall. „Sie wird (sagte er) den Grundstein zu dem großen Ge— baͤude der Sicherheit in diesem Reiche legen, (Beifall) sie wird — was noch mehr ist — die Stimme der Faction ver— stummen machen; sie wird den Sitz der Rebellion zerstoren; und sollte jemals das neidische Ausland seine lauernde Hoff— nung darauf begruͤnden, den Sturz Britischer Große, ver— mittelst des Standes der Dinge in Irland, herbeizuführen, so duͤrfte diese Hoffnung jetzt vernichtet werden.“ (Großer
Beifall.) — Sir H. Vivian legte die Gruͤnde dar, wes⸗
halb er fruͤher wider alle Concessiöonen gestimmt habe, jetzt aber fuͤr die Maaßregel der Minister sey. — Andre Mit— glieder sprachen sich dagegen uͤber die Beibehaltung ihrer fruͤheren Gesinnungen aus. Sir Thomas Lethbridge
erklaͤrte, daß er jetzt uͤber den Gegenstand anders denke;
(Hoͤrt, hort!) er habe immer gesagt, die Zeit werde einmal kommen, wo die drei Zweige, aus denen die Regierung zu— sammengesetzt sey, es fuͤr nothwendig erkennen duͤrften, die katholische Frage in ernste Erwaͤgung zu ziehen, und Mittel zu ih⸗ rer endlichen Erledigung zu empfehlen. (Man lacht, und ruft: Hort!) Er sey uͤberzeugt, daß diese Zeit jetzt gekommen sey,, und daß er die Regierung in ihrem Vorhaben unter— stätzen muͤsse, weil ihr kein anderer Weg uͤbrig geblieben, um sich aus ihrer jetzigen, schwierigen Lage herauszuziehen. (Hort, hort! Auch im Lande habe sich die Gesinnung uͤber diese Frage geaͤndert, und aus den Petitionen, die selbst aus dem Westen Englands dem Hause vorgelegt worden, konne ein aufmerksamer Beobachter ersehen, daß das Volk ihre Er— ledigung wuͤnsche. Denn fruͤher haben die Bittsteller immer eine unbedingte Verwerfung der Emancipation nachgesucht; jetzt bitte man aber nur um Beruͤcksichtigung der protestan— tischen Sicherheiten. — Zu denen, die sich in der heutigen Sitzung noch aussprachen, gehoͤrt auch Hr. Huskisson und Sir Franeis Burdett. Nachdem ein von den Opponenten der Maaßregel gemachter Antrag, zur Vertagung uͤber die Frage, zuruͤckgenommen worden, vertheidigte sich Hr. Peel in einem ausfuͤhrlichen Vortrage wider die gegen ihn vorgebrachten per⸗ soͤnlichen Beschuldigungen, (wir werden hierauf spaͤter wieder zu⸗ ruͤckkommen) und es wurde alsdann (wie bereits gemeldet) der An, trag, daß sich das Haus in einen Ausschuß zur Erwägung der Maaßregeln in Bezug auf die Katholiken verwandle, mit einer Mehrheit von 348 gegen 160 Stimmen genehmigt. Hr. Peel schlug darauf eine Vertagung des Ausschusses bis Montag (7. Maͤrz) vor, und zwar, daß alsdann der Bericht abgestattet wird, ohne daß uͤber eine fernere Erlaub— niß zur Einbringung der Bill abgestimmt zu werden braucht. Nachdem dies von dem Hause genehmigt worden, vertagte es sich wenige Minuten vor 3 Uhr des Morgens.
— Im Oberhause, dessen Sitzung auch am 9. Maͤrz nur von kurzer Dauer war (das Haus vertagte sich um 6 Uhr), wurden wiederum nur Bittschriften, meistens in der katholischen Angelegenheit, uͤberreicht. Graf Grey uͤbergab eine solche von den Gerichts-Advokaten in London, zu Gun⸗ sten der Katholiken. Ven 450 Advokaten, die jetzt in Lon— don praeticiren, hatten 327 die Bittschrift unterzeichnet, und, sagte Graf Grey, die beruͤhmtesten Namen dieses Standes finden sich saͤmmtlich auf der Petition, sie verdiene daher die besondere Aufmerksamkeit des Hauses. Lord Eldon sagte, er wolle sich diesem Wunsche zwar nicht widersetzen, doch muͤsse er bemerken, daß bereits bei fruheren Gelegenheiten von diesem gelehrten Stande zwei Bitts hriften, zu Gunsten
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