1829 / 79 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 20 Mar 1829 18:00:01 GMT) scan diff

ar . .

K

r

K

2 1

der Herzog von Wellington die katholischen Bills im Ober— , vor Ostern durchsetzen wolle, und habe der Bi⸗ schof von Bath und Wells in einer Gesellschaft. gesagt, daß der Herzog sich 35 neue Stimmen fuͤr die Bills im Ober⸗ hause verschafft habe. , ., In Islington, einer der Vorstäͤdte Londons, wird am 19ten d. M. eine neue Kirche (zur heiligen Dreieinigkeit) vom Bischofe von London feierlich eingeweiht werden. Der verstorbene Musiker Shield hat, als ein Zeichen seiner Dankbarkeit, dem Koͤnige eine sehr kostbare Violine vermacht; Se. Majestaͤt geruhten, selbige anzunehmen, zu— leich aber zu befehlen, der Wittwe des getreuen und dank— . Dieners den hoͤchsten Werth des Instruments auszu— ahlen. . In der vorigen Woche fand ein oͤffentlicher Verkauf von Pelzwerken fuͤr Rechnung der Hudson-Bay⸗Compagnie statt, dessen Ertrag man auf 150,090 Pfd. anschlaͤgt; morgen soll ein zweiter Verkauf zu ähnlichem Betrage stattfinden. London, 10. Maͤrz. Die Rede des Herrn Peel, aber noch mehr der Mangel begruͤndeter Einwendungen oder po— litischer Einsichten Seitens der Gegner, und mehr als alles die mächtige Mehrheit fuͤr die Minister, haben, so weit man bis jetzt Gelegenheit gehabt, Beobachtungen anzustellen, einen sehr tiefen Eindruck zu Gunsten der Maaßregel gemacht. Viele, welche noch mit sich selbst uneinig waren, erklaͤren sich jetzt fuͤr bekehrt, und selbst bei der Menge, welche bisher in dieser wichtigen Sache nur gefuͤhlt und gar nicht gedacht hat, scheinen sich Zweifel uͤber die Richtigkeit dieses ihres Ge— fuͤhls und dagegen die Meinung erhoben zu haben, daß es

doch wohl am besten seyn duͤrfte, hierin der Weisheit der

Regierung und des Parlaments zu vertrauen. Heute haben auch die Zeitungen das Verzeichniß der Mitglieder, welche fuͤr oder gegen die Regierung gestimmt haben; ein Docu— ment, welches bei denen, die sich gern durch Autoritaͤt leiten lassen gewiß entscheidend wirken muß, denn sie sehen darin auf einer Seite, freilich unter einer großen Masse von Mittelmaͤßigkeit, die Namen aller derer, die sich durch politische Einsicht, Beredsamkeit, gelehrten Kennt— nissen und Buͤrgertugenden aller Art in der vaterlaͤndi— schen Geschichte beruͤhmt gemacht haben; wahrend die An— dern einen Verein darstellen, der das Wohl des Reiches zu befoͤrdern meint, indem er allen Vernunftgruͤnden das Motto entgegen stellt: No Popery! No Surrender! u. s. w. Doch haben Einige in dem Parlamente, welche des Anstandes we— gen keine entscheidende Erklarung abgeben wollten, bevor sie gehoͤrt, was die Minister fuͤr Sicherheitsmaaßregeln vor— zuschlagen haͤtten, seitdem sie letztere kennen sich als Gegner kund gegeben; unter anderen haben die Lords Salisbury und Man

ners, auch Sir C. Wetherell, der General-⸗Procurator, und

Lord Lowther, der Praͤsident des Kronguͤter⸗Departements, ge⸗ gen die Regierung gestimmt; und wenn der Herzog von Wellington sie dennoch an ihren Stellen laͤßt, so muß man daraus schließen, daß er sich entweder sehr stark fuͤhlt, oder mit manchen edlen Lords und ihren Anhaͤngern sehr behut— sam verfahren muß. Man versichert jedoch, Lord Lowther habe seine Dimission eingegeben. Die Bills sür die Eman⸗ cipation und die Maaßregel, wonach den Vierzig⸗Schilling⸗Frei⸗ sassen das Wahlrecht entzogen werden soll, werden nach einer Uebereinkunft der Partheien, ohne weitere Discussion diesen Abend ins Unterhaus gebracht werden. Dies ist der erste Schritt, damit der Druck derselben anbefohlen werden kann, der in der That aber bereits statt gefunden hat; Mor— gen erhalt ein jedes Mitglied ein Exemplar davon, und den folgenden Dienstag soll die zweite Vorlesung vorgeschlagen werden, wo dann die Opposition noch einmal ihre Kraͤfte mustern wird, obgleich sie im Voraus weiß, daß sie uͤber— stimmt wird. Wenn die Bill zum zweiten Mal verlesen ist, bildet sich das Haus in einen Ausschuß, wobei der Sprecher den Stuhl verlaͤßt, den ein anderes Mitglied einnimmt. Die Debatten sind dann freier, und es ist den Mitgliedern er— laubt, so oft zu sprechen, als sie Gehoͤr sinden koͤnnen. Man geht dann die Bills Clausel fuͤr Clausel durch, schlaͤgt Aus— lassungen, Umaͤnderungen und Zusaͤtze vor, uͤber welche alle, so oft sie Widerstand finden, abgestimmt werden muß. Da, die Opposition Zeit zu gewinnen sucht, um inzwischen desto lebhafter auf das Volk wirken zu koͤnnen, und es Hrn. Peel sehr uͤbel nahm, daß er gestern Abend nicht mehr als eine Woche zwischen der ersten und der zweiten Vorlefung gestat— ten wollte, und wahrscheinlich auch die uͤble Behandlung, die sie am vergangenen Freitag von den Freunden der Emanei— pation erfuhren, die ihre Declamation darnieder lachten und husteten, wird rächen wollen, so ist es wahrscheinlich, daß sie dem Fortgang der Maaßregel alle , , . in den Weg legen wird, welche daes Formen des Parlaments irgend er—

e n e dee

c die Abgabe von Gold- und Silber-Arbeiten; e) der Hag der Posten; ) eine Summe von 2 Millionen Gul—

welche von dem Ertrage der Einfuhr, sit⸗Zöoͤlle genommen werden soll. 2. Die N vom 1. Jan. 1830 an auf. 3. Indsteuer ist auf 16,133, 353 Fl. festgestell Hie Jahre 1830 und 1831 unter die Provinzen nach dem von 1829 vertheilt werden, fuͤr die folgenden n andere Bestimmungen uͤber die Verthe Baͤmmtliche Steuern und Abgaben werden nach den be— nden gesetzlichen Bestimmungen erhoben. Nur der Accise⸗ f wird fuͤr die ausländischen Weine und gebrannten Her um 50 pCt., fuͤr die inlaͤndischen gebrannten Wasser pCt., fuͤr inlaͤndisches Salz, Bier und Essig um 25 rhoͤht. Die Abgabe fuͤr rohen Zucker wird auf 20 Fl. . Das zur Duͤngung des Bo— und zur Ernaͤhrung des Viehes bestimmte Salz ist

laubt; wie sie schon am vergangenen Freitag gezeigt, wa Chandos die Frage aufwarf, ob man die vom Donn verschobene Debatte wieder vornehmen solle, und daruͤbn Haus zum Abstimmen brachte. Sie sagt, ihre Widers keit geschehe zum Heil des Landes, und es sey ihr dahn laubt, jedes Mittel zu gebrauchen, um den Plan der Unter diesen Umstaͤnden ss noch vor den

Ausfuhr und dahlsteuer Dauptbetrag der zu vereiteln. t; dieselbe wird nicht wahrscheinlich, Ferien zum Gesetz werde, wie es die Regierung zu wuͤns Auf jeden Fall geziemt es ihr, ihre Ge groͤßten Aufmerksamkeit zu beobachten, und im hoͤrige Anzahl ihrer Freunde im Parlament zu haben, n es sich von den Bills handelt, weil sie ihnen sonß Streich spielen koͤnnten, durch irgend eine unerwarten stimmung die Bill zu verwerfen. Man hat am Freitag gestern wieder eine große Anzahl Bittschriften eingen worunter mehrere zu Gunsten der Emancipation; und diesen eine von mehr als drei Vierteln des Londoner Advol Standes unterschrieben. Eine ahnliche wird von Dublin tet; ein neuer Beweis, daß die Mehrheit des den Theiles der Nation fuͤr allgemeine Duldung und Gla der Rechte gestimmt ist. Die hier anwesenden I schen Katholiken, worunter O'Connell und Lord Kin ausgezeichnetesten sind, haben eine Versammlung gin worin sie uͤber eine Bittschrift gegen die die aͤrmeren besitzer benachtheiligende Maaßregel uͤbereinkamen. sie ihre Dankbarkeit fuͤr die ihnen zugedachten Recht mungen und ihre fast unbeschraͤnkte Zufriedenheit damit verbundenen Beschraͤnkungen ausdruͤcken, stü aufs demuͤthigste vor, daß die armen Leute, denen m Wahlrecht rauben will, nicht, wie man behauptet, Werkzeuge der Priester seyen, und der Staat von daa brauch ihrer Gerechtsame nichts zu befuͤrchten habe.

gierung daß die Bill ilung erscheine

gner m ing erscheinen. mer ein]

Hundert Pfund bestimmt.

lbe Zeitung tadelt den Catholique wegen Artikels, worin er zwei Deputirte, die sich in der letz— Discussion etwas stark gegen ungeziemenden ß die Journalisten“ (sagt die Gazette des Pays— „ihre Ansicht uͤber n kund geben, ist ein Recht, das sie mit allen andern ern theilen; daß sie aber die Repraͤsentanten der Na— beleidigen, und die, welche anders denken, als sie selber, de der Freiheit nennen, zeigt von gaͤnzlicher Un̊ des wahren Liberalismus; diese Ausfaͤlle erhalten dadurch, daß sie gegen die Minoritaͤt gerichtet sind, Die Minoritaͤt hat stets An— auf ö. Ruͤcksichtnahme aller edel, und constitutionnel— bitten also, daß man ihnen dieselbe lasse; auf jeden Fal , , , , , n,, die protestantischen Gutsbesitzer dieser Klasse, denen man

die Bittschriften aus—

hatten, Aus druͤcken

die Debatten General⸗

Tharakter der Feigheit.

9 8

Tit, welche zur Vertheidigung der letztern so unwuͤrdige anwenden.“ Der junge Fuͤrst von Chimay, welcher vor Kurzem als Hhé bei der Niederlaͤndischen Gesandtschaft am Russischen nach St. Petersburg abging, ist daselbst bald nach Ankunft gestorben. „Stumme von Portici“ ist, ins Hollaͤndische uͤber— dem Amsterdamer Theater 24mal gegeben worden, eingetragen. 7 14. Maͤrz. Der Stand der Staatspapiere B den zuͤngsten Tagen beinahe keine Veraͤnderung erfahren; inschreibung fuͤr 6 Millionen Gulden, welche die dritte der neuen hiesigen Nussischen Anleihe bei Hope und Comp. scht, war gestern Mittag bereits vollzählig, nachdem sie ps vorher erst bekannt wurde; dieselbe hat keinen un— gen Einfluß auf die uͤbrigen Russischen Staatspapiere t, da diese Aufforderung schon laͤngst erwartet wurde; le Fonds waren gestern begehrt. Am gestrigen Getreide

auf keinen Fall ein Vergehen zur Last legen konnte, mit bestraft werden moͤchten. Diese letzte Bitte ist in Hinsicht politisch. Doch hoffen die Bittsteller selbst n von dem Schritte, den sie nur deswegen gethan, weil si armen Bauern versprochen, ihre Rechte in dieser Hinsich vertheidigen. Manche in der Versammlung waren sogar auf Meinung, daß es besser seyn wuͤrde, die Regierung ungesh zu lassen, weil das wirkliche Interesse der Katholiken dümster dam, die Maaßregel nicht leiden konne. fuͤr diese armen Leute besser seyn, wenn sie dieser R Ausuͤbung uͤberhoben werden, da sie doch nie einen es Willen dabei haben duͤrfen, und in dem Abgeben ihrer men bald dem Grund-Eigenthuͤmer, Es ist uͤberdies bekannt, daß das & welches dem Eigenthuͤmer freistellt, durch die Verthes seiner Laͤndereien in kleine Stuͤckchen die Anzahl seiner sallen zu vermehren, dieselben bewogen hat, das Land einem Heer von Elenden an sind, als Bettler. London, 11. Maͤrz. Gestern wurde im Unter der namentliche Aufruf der Mitglieder wiederholt, und diejenigen, welche nicht antworteten, ihr Ausbleiben nicht entschuldigt hatten, zur Erscheinung auf komm Donnerstag aufgefordert worden. Hr. lautem Beifall die Bill zur Abhuͤlfe fuͤr die Katholil⸗ ersten Verlesung vor, und erinnerte Hrn. Pelham, al Hei den, ser aufgestanden war, um zu sprechen, daß es Abred nen der keine Anmerkungen bei diesem Antrage zu machen, damit Zeit verloren gehe. Die Lesung erfolgte und die zweite auf den nächsten Dienstag bestimmt. Dann ging es ebe der zweiten oder Wahlberechtigungs-Bill, wogegen Lor ton zwar einwendete, daß Dienstag St. P doch ward mit Hrn. Peel's Einstimmung beschlossen, Einwurf an jenem Tage selbst näher zu uͤberlegen. aus fuhr hierauf fort, uͤber Petitionen in Betre n, Emancipations⸗Angelegenheit zu debattiren, deren not mer eine bedeutende Menge eingehen. Letzteres wat im Oberhause der Fall.

Nieder lande. , Die Gazette des Pi Runchen, 13. Maͤrz.

Masestät der König bald

at 42,000 Fl.

In der That wäirg

bald dem Priest⸗

horchen muͤssen.

. emarkt wurde Weizen bei kleinen zu vorigen Preisen abgenommen; Buchweizen aber Ruͤb⸗ und Leinsaamen unver—

Verbraucher bezahlten fuͤr 129pfuͤnd. bunten Pol— Weizen 445 Fl.; 125 pfuͤnd. Inlaͤndischer galt auf 119pfuͤnd. Brabandscher Buchweizen 156 Memeler Leinsaamen 255 Fl.; Ruͤbol war z pr. Mai, September

zufuͤllen, die oft schlimmer hien Fl. niedriger abgegeben.

Ing 365 Fl.; Gpfuͤnd. flauer; man notirte ord. 62 Fl. etober 616 à 607 Fl.

waͤhrend dieser Woche abgehaltenen Kaffee⸗ t Handels Gesellschaft ist zu Rotterdam alles nt niedriger wie abgeschaͤtzt war, hier aber nur ein Preis veraͤußert; es ist seitdem stille Die hier angelegten Preise sind sava-Kaffee 265. 27. 28 und 29 Ct. brachten 36 Ct. ein; 3590 Ballen Sumatra wurden te einbehalten. Der in Rotterdam ebenfalls in Auction Thee, aus 17,000 Kisten bestehend, ist zu hoheren n, wie man erwartete, abgenommen, Neser Artikel einen sehr festen Stand 6 October kein nener Verkauf geschehen säiß, keine Zufuhren unterweges sind. In anderen Co— Waaren ist alles unveraͤndert geblieben.

Den tf eßz ! ghd

Wie man vernimmt, werden

nach beendigter Papstwahl, achricht entgegen gesehen Ihren Staaten antreten. furt a. M., 15. Maͤrz. Am ersten Boͤrsen Tage oche trat cine ruͤckgaͤngige Bewegung bei - esterreichischen Staats-Effecten ein. azu kam wieder von Wien, woselbst die Bank-⸗Actien

Peel legte

dem taxirten n Artikel gebli

6 atricks / Ta 567 Ballen

und man glaubt, einnehmen wird, soll, und so viel

Bruͤssel, 14. Maͤrz. Bas enthaͤlt einen Gesetz-Entwurf uͤber die Mittel Wege für das zehnjährige Budget, dessen Hauptbestim gen folgende sind: 1. Zur Bestreitung der Staats⸗Ausqg elch des zehnjaͤhrigen mit dem Jahre 18360 beginnenden Bun d sollen nachstehende Mittel und Wege verwe a) die direkten Landes-Steuern, als da sind die Grusgelauf Personen- und Patent-Steuer; . Stempel⸗-, Kanzlei- und Hypotheken⸗Gebühren; e) die

iche nun in Kurzem einer N : ie Ruͤckreise von Rom nach ndet wer rank

a si e ( ufenen W b) die Einregistrirun hoursen der O

ploͤtzlich auf 10983, Metalliques auf 96 gewichen waren.

Man erfuhr zwar zugleich, daß nur unverbürgte ungünsti

Geruͤchte den Impuls dazu gegeben; indessen ee 3 6 Ruͤckwirkung auf unsern Platz nicht aus, so daß Bank⸗Actien auf 1309, Metalliques auf g6z3, Partial auf 124 fielen. Schon am folgenden Tage aber lauteten die Nachrichten aus Wien wieder beruhigend, und da ohnehin bedeutend hoͤhere Renten-Course von Paris eingelaufen waren, so hoben sich gedachte Oesterreichische Effecten bald wieder auf den Anfangs der Woche gehabten Stand. Auch war au jedem Boͤrsen⸗ Tage der Umsatz von effeetiven Stuͤcken gegen baar lebhaft und bedeutend. Dagegen kamen wenig Zeitkäuse auf fixe Lieferung vor. Fuͤr 4pCtige Preußische Staats-Schuldscheine zeigte sich die ganze Woche uͤber merkliches Begehr, meist nach kleinen Posten von 2 bis 3000 Rthlrn. Es laͤßt sich

daraus abnehmen, daß manche feste Anlage in diesem Effect

gemacht wird; die Besitzer zeigen sich aber nicht geneigt dem dermaligen Cours n, sondern 3 ö hoheren abwarten zu wollen. Die übrigen Staatspapiere, namentlich Baiersche, Nassauer und Darmstaͤdtsche Obliga⸗ tionen, hielten sich fest auf den erreichten hohen Notirungen. In Badischen Loosen, Oesterr. 100⸗-Fl.oosen und Darmstaͤd⸗ tischen 50 Fl. Loosen war fortdauernd reelle Nachfrage fuͤr Posten von nicht zu großem Belauf merklich. Der Geld⸗Ueberfluß haͤlt an und der Disconto fuͤr gutes Papier steht daher kaum 2, ja selbst nur 23 pCt. Man kann zu 37 pCt. pr. Jahr Staatspapiere willig in Depot unterbringen. Mletalliques stehen gegen baar F pCt. hoͤher, Bank-Actien und Partial in gleichem Cours wie auf 1 Monat sixe Lieferung. Alle Wechsel auf fremde Platze (mit Ausnahme von Leipzig und Bremen, die etwas offerirt) blieben letzte Woche über in ziemlichem Begehr.

Hamburg, 17. Maͤrz. Unsere Fonds waren heute fest, vorzuͤglich gefragt indeß 3 pCtige Daͤnische Anleihe in kleinen Piecen fuͤr Amsterdam. Der Umsatz im Allgemeinen war beschraͤnkt, in Oesterreichischen Effecten ging fast nichts um. Die Englischen Course vom 10ten und die 3procentige Franzoͤsische Rente vom 11ten haben nicht im Verhältniß auf unsern Markt gewirkt. Oesterr. Metalli ]. pr. Cassa 9735; pr. April 97. Bank-⸗A Actien 1103. Preuß. Anl. von 18318 994. Daͤnische 3procentige Anleihe von 1825 617; pr. April 614. Russ. Anl. 913; pr. April 91. Metalliq. Cer⸗ tif. S6. Polnische Loose 1 Mon. Zeit 943. In Wechseln hatte London mehr Briefe als Geld. Amsterdam zu lassen. Paris Geld. Petersburg ohne Umsatz. Frankfurt a. M. Briefe. Wien und Augsburg Briefe und Geld. Breslau zu lassen. Spanien Geld. Portugal ohne Umsatz. Dis— conto 13 pCt. Geld. Paris 2 Mon. 1877. Petersburg 973. London 13 Mark 9 Schill.; kurz 13 Mark 10 Schill. Amsterdam 2 Mon. 35. 40; kurz 35. 25. Augsburg 6 W. 14634. Frankfurt a. M. 147. Breslau 1503.

ä

Venedig, 1. Maͤrz. Der diesjaͤhrige Carneval war sehr lebhaft; allenthalben gewahrte man ein Treiben und

Draͤngen nach Vergnuͤgungen, ja selbst ein Schwelgen unter den niedern Staͤnden, als sey der alte, einst weltberuͤhmte Venetianische Carneval wieder ins Leben getreten; freilich nicht in jener Ausdehnung, aber mit gleicher Lebenslust und un— veränderter Lebhaftigkeit! Schon waren wir am Ende des Faschings, und Alles ging den gewohnlichen Gang fort, als auf einmal die Nachricht von der Erhebung Venedigs zum ili, wie ein electrischer Schlag auf alle Menschen— klassen wirkte. Lange sehnte man sich nach dieser großen

Maaßregel, um Venedigs alten Glanz wieder herzustellen;

man schwankte lange zwischen Furcht und Hoffnung, als ganz unerwartet am 27. Febr. Abends eine eigene Estafette die Nachricht brachte, daß Se. Majestaͤt am 30. Febr. die Re—⸗ solution unterzeichnet habe, wodurch Venedig zum Freihafen erhoben, und Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge Vice⸗Koͤ— nig die diesfaͤllige Vollzugsetzüng überlassen wurde. Mit Blitzesschwnelle verbreitete sich noch am naͤmlichen Abend diese Nachricht durch alle Klassen, und an allen Enden der Stadt. Alles war mit Freude uͤberfuͤllt, wogte in den Straßen herum, und uͤberließ sich im Vorgefuͤhle der Gluͤckseligkeit, die da kommen wird, allen Vergnuͤgungen, die der Augenblick darbot.

Rom, 4. Maͤrz. Aus der Allgemeinen Zeitung.)

Der Gouverneur von Rom hat bekannt gemacht, daß das Collegium der Cardinaͤle in Betracht der großen Menge ar— beitsloser und huͤlfsbeduͤrftiger Menschen, die dem Publikum aufs Aeußerste beschwerlich fielen, beschlossen habe, die oͤffent— lichen Arbeiten zu vermehren, und denjenigen, welche wegen hohen Alters oder sonstiger Gebrechen dabei nicht angestellt werden konnen, eine kleine Unterstuͤtzung aus dem Aerarium