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zukommen zu lassen. Dieser Beschluß hat allgemeine Freude
erregt; denn da bei der Theurung der Lebensmittel, die dem Mißrathen des Tuͤrkischen Korns zugeschrieben wird, aber bei dem vortreflichen Ertrag anderer Fruͤchte immer un— begreiflich bleibt, sich eine Menge Menschen nach der Haupt⸗ stadt gezogen haben, wo alle Gewerbe in Vergleich fruͤherer Zeiten sehr darnieder liegen, so befand sich die Klasse der Arbeiter in der druͤckendsten Lage, oder vielmehr in der Un— möglichkeit, ihren Unterhalt zu erwerben. In dem gleichen Sinne der Milde und der Ruͤcksicht auf die Huͤlfsbeduͤrftig— keit der geringern Volksklasse ist auch das Fasten⸗-Ediet abge⸗ faßt, und man darf hoffen, daß die von der Regierung ge⸗ troffenen Maaßregeln das sehr verbreitete Elend einigermaaßen zu erleichtern im Stande seyn werden. — Se. Maj. der Koͤ⸗ nig von Baiern wird heute Abend von Neapel zuruͤck erwartet. Man sagt, Se. Maj. haͤtten ein von den Deutschen Kuͤnstlern Höchstdenselben angebotenes kleines laͤndliches Fest huldreichst anzunehmen geruht; doch solle dasselbe erst nach 9Ostern statt finden. — Cardinal Albani, dessen Ankunft irriger Weise ge— meldet, später aber von Tage zu Tage erwartet wurde, ist noch nicht eingetroffen. Man vermuthet, daß dieser Cardi— nal, dem beim vorigen Conelave die Absichten eines großen Hofes in Ruͤcksicht seines Veto anvertraut gewesen, sich dies⸗ mal in dem gleichen Falle befinde. — Es ist hier ein Engli— scher Courier durchgegangen, welcher, wie es heißt, vom Her— zoge von Wellington abgeschickt war, um von denjenigen Pairs, welche der Emancipation der Katholiken guͤnstig sind, Vollmachten zu Abgebung ihrer Stimmen durch Stellvertre— ter einzuholen. — Am 2ten d. zog Cardinal Ruffo Seilla, Erzbischof von Neapel, ins Conelave ein. Den Tag darauf kam der Cardinal Gaysruk, Erzbischof von Mailand, an, und stieg im Pallaste Braschi ab. — Von Neapel wird ge⸗ meldet, daß am 2isten die Escadre des Admirals Malcolm wieder abgesegelt sey. Die Stadt war in unglaublichem Grade mit Fremden uͤberfuͤllt.“
Spanien.
Pariser Blätter melden aus Madrid, vom 2. Maͤrz: „Man spricht von einer Versammlung mehrerer Bischoͤfe und Praͤlaten, welche fruͤher im Spanischen Ame— rika Stellen bekleideten und die jetzt, im Auftrage der Re— gierung, die von dem verstorbenen Papste getroffenen Bi— schofs Ernennungen fuͤr die Spanisch-Amerikanischen Colo⸗ nieen fuͤr unguͤltig erklaͤren wurden. — In der hiesigen Er— ziehungs-Anstalt der Jesuiten brach dieser Tage ein Aufstand unter den Zoͤglingen aus, welche sogar das Gebaͤude in Brand stecken wollten. Ein Pater Jesuit versuchte, sie mit Stockschlaͤgen zur Ruhe zu bringen, verwundete aber dabei den Sohn des Marquis von Espinardo gefaͤhrlich am Kopfe. Dieser Vorfall macht hier Aufsehen und man koͤmmt davon zurück, die Jesuiten fuͤr die besten Erzieher zu halten.“
Turkei und Griechenland.
Der Courrier d' Orient meldet aus Patras vom 18. Januar: „Der wackere Axioti ist zum Gouverneur die— ser Festung ernannt worden. Er hat bereits mehreren Admi⸗ nistrativ⸗Aemtern wuͤrdig vorgestanden, und war zuletzt Eparch von Syra und Mikone. — Der Seraskier Reschid Pascha hat neue Versuche gegen die Stellungen von Koronissi ge⸗ macht, hat sich aber mit einem Verluste von 250 Mann nach Janina zuruͤckziehen muͤssen. Karpenissi, das von 4000 Tuͤr— ken besetzt war, ist von ihnen ganzlich geraͤumt worden. Die Chiliarchen Tzavella und Strato verfolgten die fliehen— den Tuärken und fuͤgten ihnen empfindliche Verluste bei. Karpenissi ist ganz verwuͤstet. Eine starke Abtheilung Grie⸗ chischer Truppen halt fortwährend die Thermopylen besetzt, um die von den Tuͤrken befreiten Provinzen zu schuͤtzen. In Trikala dauert der Buͤrgerkrieg zwischen dem Seraskier und Aslan-Bey fort; der Letztere hat mehrere Doͤrfer ge— pluͤndert und in Brand gesteckt.“
Im kan d.
Bonn, 13. Marz. Se. Maj. der Kaiser von Oester— reich haben der Kaiserl. Leopoldinisch-Karolinischen Akademie der Naturforscher ein kostbares Exemplar des ersten Bandes des, auf Kaiserliche Kosten aufgelegten Prachtwerkes „CoG
lantarum brasiliensium'' geruhet. .
als Geschenk zu uͤbers
Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. zweiten Ranges 20 Sgr.
Freitag, 20. Maͤrz. derthaͤtige Magus des Nordens.
Sonnabend, 21. Maͤrz. Der Spiegel, oder: Laß das bleiben! Lustspiel in 1 A Kotzebue. Hierauf: Der Waldfrevel. unmoͤgliche Heirath.
Köoͤnigsstädtsches Theater. Doctor Johannes Faust, der
Berliner Börse. Den 19. März. 1829.
Amtl. Fonds- und Geld Cours Zettel. (Preuso.
Ein Platz in den Par quet jr 1 Rthlr. Ein Platz in den Logen des dritten Ranges 159 esperrter Sitz 1 Rthlr. Ein Platz im Parterre 15 itheater 10 Sgr.
So nabend, 21. Maͤrz. ren: Der Kaufmann von Venedig, Schauspiel in 5 Ah lungen, von Shakespeare, uͤbersetzt von A. W. Schlegl
Im Opernhause, auf
Zum Erstenmale wiede
Zum Beschluß⸗
Königliche Sch auspiele. Freitag, 20. Maͤrz. Im Opernhause;: Armide,
Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musik . re u ßi s che S t a 9 t 6. = 3 ei t u n g.
Preise der Platze; Ein Platz in den Logen des Ein Platz in den Logen
—
Allgemeine
—— ———
mtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Berlin, den 20sten Maͤrz.
n dem Palais Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen wurde hüute Mittag die feierliche Taufhandlung der en d. M. gebornen Prinzessin Tochter Sr. Königl. durch den Bischof Pr. Eylert vollzogen.
die junge Prinzessin hat in der heiligen Taufe die Na⸗ arie Luise Anne erhalten.
Von den Hoͤchsten und Hohen Taufzeugen waren
nd:
heine Majestaͤt der Koͤnig;
z. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz;z
hre Koͤnigl. Hoheit die Frau Erbgroßherzogin
Berlin. Stadt- Ob.
C C M K Mn
Königsbg. do. Elbinger Danz. de. in Th. Z. VWestpr. Pfdb. A.
Grosshz. Pos. * Osipr. Pfandbrf. Pomm. Psfandbr.
Mme cKSel- und Geld- Cours. (Berlin, den 19. März.)
n =
1 933 Holl. vollw. Duc. 9935 Friedrichsd'or. 944 Disconto....
J — Rückst. G. d. mk. 16g 99 40. do. 4 Nm.
935 925 Zins Sch. d Kmk — dito d. Nmk.
, 2 von Mecklenburg-Schwerin;
ö z . . hre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin von An— 5 Sch. G33 93* Kur- u. Neum. do halt⸗De sfau;
Pr. l. Anl. 18 8 * 34 hlesĩs c ĩ . . ⸗ . ;
e. Feel, Rr * ; 634 , T, n. F Königl. Hoheit die Prinzsssin Wilhelm; Kurm. Ob. m. I. G 3 923 Mark. do. 10M, . Koͤnigl. Hoheit der Prinz Augu st;
Neum. Int. Sch do. 23 921 Ostpr. do. io J Be. Koͤnigl. Hoheit der Erbgroßherzog von Meck⸗
lenbürg⸗Schwerin;
3 hre Durchlaucht die Frau Fuͤrstin von Liegnitz; End:
oo hre Majestaͤt die Kaiserin von Rußland;
jhre Majestaͤt die Königin der Niederlande;
hre Königl. Hoheit die Pr inzessin Friedrich der Niederlande;
— .
5 Ze. Köoͤnigliche Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen; .
jhre Koͤnigliche Hoheit die Frau Kurfuͤrstin von
Hessen; — . Fe. Königl. Hoheit der Prinz Heinxich;
Frankfurt a. M. W Petersburg. BN Riga. BN.
9 9 9
ö ,
. 250 FI. Kurz d 250 FI. 2 Mt.
1 1 HG. 3 Mt. . . 300 Fr. 2 Mt.
VWien in 20 Xr Augsburg
k . 300 Mk. Kurz . 300 Mk. 2 Mt. , 150 FI. 2 Mt. 150 FJ. 12 Mt. 100 Thl. 2 Mt. 100 ThIl. Uso. J 150 FI. 2 Mi. 100 Rbl. 3 VWch. 100 Rbl. 3 VWch.
jhre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Luise, Ge—
* mahlin Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten Radziwill;
1595 Se. Kaiserl. Hoheit der Groß fuͤrst und Cesare⸗ 143. mwitzsch Konstantin;
6 23 hre Kaiserl. Hoheit die Prinzessin von Oranien;
3 Fe. Königl. Hoheit der Großherzog von, Sach sen=
Weimar und Höͤchstdessen Gemahlin Kaiserl. Hoheit;
herzogin von Sachsen⸗Weimar;
he. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von M eck⸗ lenburg⸗Strelitz; .
ke. Hoheit der Herzog Bernhard von Sach sen—
Aus wärti Amsterdam, 14. Märæ. Oesterr. 58 Metalliq. 96. Russ. Engl. Anl. S873.
Hnmburg, 3 Mon.
/ . 34. Inseriptionen 872.
Paris, 12. Mär.
Dreiprocent. Rente 8 Er. 25 Cent. Fünsprocent. 108 Er.
St. Peters burg, 10. Märæ. 93. Silber Rubel
VWien, 14. Mär.
5p Ct. Metall. 97 78. Rank - Actien 10933.
Neueste Böorsen-Nachrichten.
Frankfurt a. M., 16. Maͤrz. Oesterr. 53 Metalliq. 9778. Bank⸗Aetien 1314. Partial⸗Oblig. 1247.
100 Fl. 1605. Alles Geld. Paris, 13. Maͤrz. 3pCtige
— mr mm.
Gedruckt bei A. VW. Hayn.
Rente 78 Fr. 40 Cent.; 5pCtige Rente 108 Fr. 25 Cent.
e Börsen.
Weimar. . des Mittags war große Tafel bei Sr. Koͤnigl. Hoheit
rinzen Karl.
na, Dr. August Rudolph Gebser, zum Pfarrer Superintendenten bei der Domkirche zu Königsberg in en zu ernennen, und die fuͤr ihn ausgefertigte Bestal— Allerhöchstselbst zu vollziehen geruhet. Zugleich ist der— zum außerordentlichen Professor in der theologischen tat der dortigen Universitaͤt ernannt worden.
369. 5pn
Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Gene—
eutenant Kaisarow, nach St. Petersburg;
Eo ber Kaiserl. Russische General⸗Consul Staatsrath Ten⸗ rs ki, nach Danzig. h
Redacteur John, Mitredactenr 6os
80. Berlin, Sonnabend den 21iten Maͤrz
Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Groß⸗
des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Professor
1829.
Zeitungs⸗Nachrichten. u, n. . Frankreich. ; Pairs-Kammer. In der Sitzung vom 12ten Maͤrz hielt zuvoͤrderst der Erzbischof von Tours eine Trauer⸗Rede auf den am 27. Januar verstorbenen Erzbischof von Aix, Grafen von Bausset⸗Roquefort. Demnaͤchst stattete der Graf von Orglande den Bericht uͤber die 26 Gesetz— Entwuͤrfe ab, wodurch in mehreren Gemeinden Aenderungen in der Territorial⸗-Begraͤnzung vorgenommen werden. Hier— auf begannen die Berathungen uͤber den Duell-Gesetz⸗Ent⸗ wurf; 6 Redner, naͤmlich die Grafen von Pontscoulant und von Tocqueville, der Marschall Herzog von Ra— gusa, der Baron Mounier, der Marquis von Malle— ville und der Großsiegelbewahrer, ließen sich uͤber den Gegenstand vernehmen. Die Berathungen uber die einzelnen Artikel wurden, nachdem der Berichterstatter, Baron Pasquier, sein Resumé gemacht hatte, auf den folgenden Tag verlegt. Aeußerlich vernimmt man uͤber diese Sitzung Folgendes: Der Graf v. Pont écoulant soll einige kritische Bemer⸗ kungen, sowohl uͤber den Gesetz-Entwurf selbst, als uͤber die Verbesserungs-Vorschlaͤge der Commission gemacht, und letz ⸗ tere namentlich mit mehreren Bestimmungen der Criminal— Prozeß⸗Ordnung im Widerspruche befunden haben. Der Graf v. Tocqueville sprach dagegen, wie es heißt, zu Gunsten des Gesetzes, wobei er indessen den Wunsch zu erkennen gab, daß man in den Entwurf noch besondere Ver— fuͤgungen gegen den Zweikampf ohne Zeugen aufnehmen moͤge. Der Herzog von Ragusa soll den Zweikampf an und fuͤr sich nicht fuͤr so strafbar gehalten haben, als er in dem Ge— setz⸗Entwurfe erachtet wird; das bei dem Duelle vorherr— schende Gefuͤhl oder Vorurtheil verdiene, so haͤtte er geaͤußert, insofern eine gewisse Achtung vor dem Gesetze, als es sich auf die Ehre grunde. Aus diesem Grunde, und da der Zweikampf in die Sitten des Landes schon so tiefe Wurzeln geschlagen hat, soll der Marschall verlangt haben, daß die Duell-Prozesse erst dann vor die Königlichen Gerichtshoͤfe gebracht werden, wenn ein aus 25 Pairs zusammengesetztes oberstes Tribunal erklaͤrt hat, daß der Fall sich zu einer ge— richtlichen Verfolgung eigne. Der Baron Mounier unter⸗ stuͤtzte dagegen, wie man vernimmt, die Vorschlaͤge der Com⸗ mission; er war der Meinung, daß der Zweikampf stets als ein Verbrechen angesehen, und daher auch stets als solches bestraft werden muͤsse, es mochte nun ein Todtschlag oder eine Verwundung dabei statt gefunden haben oder nicht. Der Marquis von Malleville soll derselben Meinung gewe— sen seyn, der Großsiegelbewahrer sich aber in einer langen und gruͤndlichen Rede aus dem Stegreife allen
in Vorschlag gebrachten Aenderungen in dem Gesetze wider—
setzt haben. Da nach ihm kein Redner weiter eingeschrie⸗ ben war, um sich uͤber den betreffenden Gegenstand ver— nehmen zu lassen, so wurde die allgemeine Discussion geschlossen. Der Baron Pasquier faßte die Berathungen nochmals kurz zusammen, beharrte bei den Vorschlaͤgen der Commission und bemuͤhte sich namentlich, den Ansichten des Großsiegelbewahrers zuwider, zu beweisen, daß der Heraus— forderer zum Duelle stets bestraft werden muͤßte, selbst wenn das Duell, keinen Todtschlag oder keine Verwundung zur Folge gehabt haͤtte.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 12. März. An der Tages-Ordnung waren die Berathungen uͤber den GesetzEntwurf wegen des Fluß⸗Fischfanges, welche vom 12ten
bis zum 29sten Artikel fortgefuͤhrt wurden, fuͤr das Ausland
aber durchaus von keinem Interesse sind. Am folgenden Tage sollte die Diseussion fortgesetzt werden; sobald dieselbe h beendigt ist, wird die Kammer sich mit dem Gesetz-Entwurfe
uͤber die Verlaͤngerung des Tabacks-Monopols beschaͤftigen.