1829 / 104 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

( ö * * X. fz 4 6 4 . ö . * * . * * 86 *

mmm mmm mmm mmm w / M /

tigkeit; Giurgewo ist die einzige Festung von Belang, welche die Türken noch am linken Son au-⸗Ufer inne haben, und ihr Fall wuͤrde auch den des gegenüͤber liegenden Rustschul nach sich ziehen. Uebrigens werden fortwährend viele Bau⸗Mate⸗ riali'n durch unserke Stadt gegen die Donau gefuͤhrt, um dort zur Bewirkung eines Uebergangs verwendet zu werden, und man duͤrfte bald erfahren, daß er in der Gegend von Giurgewo statt gefunden habe. Die Garden, unter dem unmittelbaren Ober⸗Befehle des Großfuͤrsten Michael, sollen, wie es allgemein heißt, in die Fuͤrstenthuͤmer einruͤcken, und die Reserve der Armee bilden; doch scheint deshalb noch kein fester Entschluß gefaßt zu seyn. Der General Graf Pahlen ist von Jassy abgereist, und dem Armee-Corps nach Silistria gefolgt. In der Wallachei werden die stehenden Magazine fortwaͤhrend vergroͤßert.“

Ein im Nürnberger Correspondenten beßnd— liches Schreiben von der Dongu, 2. April, meldet: „Man haͤlt es keinesweges fuͤr wahrscheinlich, daß die Operationen der Russischen Heere sich in diesem Feldzuge auf irgend eine of⸗ fensive Unternehmung gegen Bosnien oder Servien die diese Provinzen beschuͤtzenden Donau-⸗Festungen etwa . nommen ausdehnen werden. Die Gruͤnde fuͤr diese An⸗ sicht sind bereits in fruͤhern Artikeln dieser Zeitung genuͤgend

entwickelt, und bestaͤtigen sich durch alle neuerlich bekannt ge—

wordenen Thatsachen, ohne daß es eben nöthig ware, zu ihrer Unterstuͤtzung sich einer vorgeblichen Einweihung in die

artons des Ruͤssischen Generalstabs zu ruͤhmen. Die Haupt⸗Operations-Basis des Russischen Heeres ist und bleibt auch in diesem Feldzuge das Schwarze Meer, und wenn nicht aller Anschein truͤgt, wird mit dem Beginne dieses Feld zu⸗ ges, wie im vorigen Jahre, das Gros jener Armee bei Isaktscha die Donau passiren. Es ist indessen noch sehr zweifelhaft, ob dieser Uebergang vor Ende Aprils zu bewerk— stelligen seyn werde, da bekanntlich die morastigen Ufer der Donau in den ersten Wochen des wiederkehrenden Fruͤhlings ein fast unuͤbersteigliches Hinderniß gegen Anlegung von Daͤmmen oder Bruͤckenschlagung bilden, die Arbeiten des verflossenen Jahres aber durch den Winter bedeutend beschaͤ— digt worden sind. Die beiden Fuͤrstenthuͤmer sind von Hornvieh fast gaͤnzlich entbloͤßt, und die Herbeischaffung des— selben aus den suͤdoͤstlichen Provinzen Rußlands, Podolien, der Ukraine u. f. w nach der ziemlich weit entfernten Donau durfte sehr schwer werden. Es ist daher auch nicht leicht zu begreifen, wo die ungeheure Anzahl Ochsen hergenommen werden solle, welche, wie wir in mehreren oͤffentlichen Blät— tern lesen, zur Organisirung eines an sich schon ziemlich selt— , merh bei der Russischen Armee bestimmt seyn ollen.“

Die Florentiner Zeitung enthaͤlt aus Briefen des Herrn Eynard folgende Nachrichten aus Griechenland:

„Aegina, 14. Februar. Am 4. Januar hat das im Ambracischen Meerbusen befindliche Griechische Geschwader uber die Tuͤrkische Flottille wichtige Vortheile errungen. Die Tuͤrkischen Schiffe wurden genoͤthigt, den Golf mit Verlust zweier Fahrzeuge, welche in die Hände der Griechen fielen, gänzlich zu verlassen. Am 8. Februar haben die bei Mar— tino in Böotien gelagerten Griechen den neuen Pascha von Livadien, Mahmud, und den zu seiner Huͤlfe gekommenen Omer⸗Pascha von Theben, geschlagen. Die Tuͤrken verloren in dem Treffen drei Fahnen, auf welchen die Hand Maho⸗ med's dargestellt ist (Guiuruk Bairaks). Diese Fahnen sind den Tuͤrken besonders heilig, und werden von ihnen stets mit

der groͤßten Tapferkeit vertheidigt. Durch diese Erfolge sind

die Griechen ermuthigt worden, da sie nunmehr das bereits verlorene Uebergewicht in dieser Provinz wieder erlangt ha— ben. Bei der Griechischen Regierung sind vor Kurzem

einige Veraͤnderungen eingetreten. Herr Nicolas Spiliades ist Staats⸗Secretair statt des zum Secretair der auswaͤrti⸗

gen Angelegenheiten ernannten Herrn Trikupis geworden. Um die Organisation des Panhellenions zu vervollstaͤndigen, hat der Präsident drei Sectionen errichtet; eine fuͤr die Fi— nanzen, die zweite fuͤr das Innere, und die dritte fuͤr den Krieg; jede besteht aus 7 Mitgliedern. Die ersten Secre— taire dieser Sectionen bilden den Minister⸗Rath des Praͤsi⸗ denten; die uͤbrigen Mitglieder derselben koͤnnen nur auf be— sondere Einladung des Praͤsidenten an den Sitzungen des Conseils Theil nehmen. Der Staats-Secretair fuͤhrt uͤber die Berathungen des Minister-Raths ein Protokoll. Die Mittheilungen des Praͤsidenten an das Panhellenion ge— schehen durch die ersten Secretgire der Sectionen. Die Stellen solcher Mitglieder des Panhellenions, welche ab— wesend sind, oder durch ihre anderen Aemter abgehalten werden, den Berathungen beizuwohnen, werden als erledigt

.

betrachtet. Der Praͤsident, dessen Gesundheit dur . . haltende Arbeiten gelitten hatte, befindet sich jetzt h. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. wiewohl er seine Beschaäͤftigungen mit gleicher Anstren New-⸗York, 28. Febr, Die beiden Briefe des Herrn fortsetzt.“ „Auszug aus den Briefen eines Bewohners sson uͤber den neuen Tarif“) haben, wie es zu erwar— Kandien. Vom 4. Jan. Die Insel Kandien zahlte bar, die allgemeine Aufmerksamkeit auf das lebhafteste her 166,000 christliche Einwohner, jetzt hat sie deren nspruch genommen, und Veranlassung zu mehr oder we— 100,000. Die uͤbrigen sind umgekommen oder schmachtg gruͤndlichen Gegenbemerkungen gegeben, von denen der der Sklaverei. Bom 1. Febr. Wir halten fortwi hmond Enguirer, und insbesondere die Ne w⸗Hork— das ebene Land und einige gute Stellungen besetzt, ah ning-Po st ganze Reihefolgen aufgenommen haben. Tuͤrken sind Meister der wichtigsten Festungen. Hatz n Madisons Gegner machen dem Congreß keinesweges das Blokade fortgedauert, so wären wir die Staͤrkeren gen t streitig den Handel zu ordnen, und natuͤrlich auch nicht indem saͤmmtliche auf den Inseln des Archipel zerst Hefugniß, dieses Recht zu benutzen; nur gegen den Miß⸗ Kretenser mit ihren Familten hierher zuruͤckgekehrt w ich desselben lehnen sie sich auf, und behaupten, der jetzt sind dieselben mit uns den größten Gefahren aus) sreß häͤite sich einen solchen zu Schulden kommen aassen, Vom J. Febr. Die Besatzungen haben durch di dadurch die benachtheiligten Staaten zu gesetlichem Wider— kunft einiger Aegyptischen Fahrzeüge mit Lebensni berechtigt. Zur Unterstuͤtzung dieser ihrer Behauptung Muth gewonnen, und ruͤsten sich zum Angrift k sie die uͤberwiegende Majoritaͤt an, die sich in den uns; wir sind entschlossen, wie Verzweifelte zu kon ten Nord- und Suͤd-Caroling, Georgien, Virginien, ma, Louisiang, Missisippi, Tennessee, Missouri und

Vom 19. Februar. Wie durch ein Wunder sin

einer großen Gefahr entgangen. Vor einigen Tagen Hand, also in 10 von 24 Staaten, dahin ausgesprochen

sich die Aegyptische Flotte (eine Fregatte von 64, eiss der fragliche Tarif nicht verfassungsmaͤßig sey, wo— icht außer Acht zu lassen, daß die einsichtsvollsten und

vette von 6 Kanonen und große Briggs) mit M itzsten Staatsmänner der benannten Provinzen sich alle

und Vorräthen aller Art der Insel. Beim Anblick hielten die Griechen, Frauen und Kinder, sich fuͤr ] mig gegen das angenommene Prohibitiv, System, als gegen iffungswidriges, erklart haben. Dieses System, sagen

In diesem Augenblick schickte die Vorsehung die Rn Flotte herbei, Nach einigen unnützen, Unterhandlung Hegner, bringt die mittleren und ärmeren Klassen, die den Befehlshabern der Asgyptischen Flotte begann ein Ration ausmachen, um einen bedeutenden Sheil ihres Gefecht, in welchem die Aegyptischen Schiffe genöthig im erworbenen Verdienstes, damit eine gewisse Gattung den, nach Alexandrien zurück zu segeln; eine Corvette umwollenen und wollenen Waaren von reichen Fabri⸗ von den Russen erobert; Die Grüechische Fregatte, 50 bis 6h pCt, theurer verkauft werden koͤnne, als ria“ hat ein Ottomanisches Schiff, welches mehrere sie einzuführen im Stande ware. Dann laufen die sche Familien von Rhobus nach Kandien bringen woll nigten Staaten augenscheinlich Gefahr, durch Ausschlie— nommen, und es dem Befehlshaber eines Russischen fremder Fabrikate ihren noch jungen Produecten-Han—

besentlich gestoͤrt zu sehen. Schon diese Gruͤnde allein,

schiffes uͤberwie sen.“

Dasselbe Blatt meldet aus Patras vom 1. einer Menge anderer zu gedenken, die alle den verderb⸗ „Die . Rumeliens sollen . Prad enten Einfluß des letzten Tarifs beweisen, berechtigen zu de sede üebercinkunft, die sie etwa aufs Neüe der Tn an jeden , und aufrichtigen Mann, geb Herrschaft unterwerfen möchte, protestirt haben; i te, die so nachtheilig auf die theuersten Staatz“ In, es vob, den gegenwartigen Kainpf, so ungleich er a M Juwttet, weist, gerecht ober. co n tu fte nel seyn sie sey, fortzüsetzen.“ , . , , .

' Herr M . =.

Der Courrier d'Orient zeigt in seiner zel betrifft, so muͤssen Alle, welche mit den Grundsaͤtzen Nummer an, daß er von jetzt an in Aegina, als dem 5 Vorschriften bekannt sind, welche er fruͤher zur Erklaͤ— sitze der Griechischen Regierung, erscheinen werde, a der Constitution in mehreren Schriften, offentlichen Hauptgrund, warum er bisher in Patras heraus n und officiellen Actenstuͤcken dargelegt hat, eingestehen, dem Abzuge der Franzoͤsischen Division aus dieser S wegfalle; auch werde kuͤnftig ein officieller Theil des nals die Verfuͤgungen der Griechischen Regierung mi len. Dasselbe Blatt enthaͤlt noch folgende Nachrichteß Patras vom I9. Febr.: „Es hieß gestern, daß es den ken gelungen sey, Vonitza zu verproviantiren; ein aus Lager des General Church eingegangenes Schreiben po d. M. erwähnt jedoch nichts davon. „„Wir haben nichts Neues (schreibt unser Correspondent); das 6 von Vonitza ist noch immer eng blokirt, und der Genen alle seine Streitkräfte auf der Seite von Punta zusa gezogen, um die Verproviantirung des Platzes zu verhi Die Türken haben bis jetzt noch nichts unternommen da sie vor laͤnger als 14 Tagen eine Menge von Leba teln von Prevesa nach Punta brachten, so haben sse scheinlich ihren Plan aufgegeben. Ich habe Briefe vo neral Dentzel vom 6. Febr.; er erwartete taͤglich eint staͤrkung von 1800 Mann (die Chiliarchien von Chris Hadji Petro und Farmaki), um gegen die Engpaͤsse vo krinoros mit Nachdruck zu operiren.““ Vom 2 bruar: „Ein Schreiben aus Salona vom vorgestrig tum meldet, daß die Tuͤrken fast alle ihre Stellu Livadien, z. B. die Stadt Livadig, Daulia u. a. m., sen haben. Mangel an Lebensmitteln und die letzt, den Griechischen Truppen errungenen Vortheile, hat zum Ruͤckzuge genoͤthigt. Gefangene Tuͤrken sagten g Fuͤrsten Ypsilanti aus, daß das Brod zu dem ungh Preise von 12 Piastern fuͤr die Oka verkauft werde. Theile haben jetzt in Ost⸗Griechenland ganz dieselben Steh gegen einander wie im November v. J. Der Adjuta Fuͤrsten Ypsilanti, Daniel, ist mit jener angenehmen richt an den Praäͤsidenten abgeschickt worden. Aus) haben wir keine directe Nachrichten. Die Post-Verbt zwischen Patras und der Hauptstadt Griechenlands nachlässig betrieben, daß sogar die eigenen Briefe des sidenten vom Aten d. M. erst am 19ten d. hier angekt⸗ find und wir an demselben Tage erst die Griechische vom 31. Jan. erhielten, die doch in Aegina selbst gu wird.“

Fruch stehen. Wenn man dagegen einwenden wollte,

in duͤrfe, seine Meinung geändert zu haben, so koͤnnte hier, und wie es scheint, mit vollkommenem Recht, pten, daß Herr Madison, was die Tarif Angelegenheit ft, feine frühere Meinung nicht andern darf, es nicht von ihm abhaͤngt, sie zu andern, da sie auf n und unveraänderlichen Grundsaͤtzen von Recht und cht beruht; es wuͤrde eben so seyn, als ob er von aner— en mathematischen Regeln abweichen wollte. Fast sollte glauben, daß Hr. Madison in seinem Innern ein tie⸗ zuteresse bei der letzten Praͤsidenten⸗Wahl fuͤhlte. Seine politischen Feinde in Virginien hatten sich entschieden hen General Jackson erklaͤrt, die bestehende Verwaltung und mit Erfolg angegriffen, namentlich wegen des ver— n Colonial-Handels, und es scheint, daß Herr Madi— als bei Gelegenheit des letzten Tarifs der Partheien⸗ zwischen Adams und Jackson immer heftiger ward, es icht länger versagen konnte, wenn auch nicht als gruͤnd— so doch als gewandter Vertheidiger der Verwaltung kreten. Fuͤr Niemanden, heißt es im Richmond -Engui— haben wir eine hohere Achtung, als fuͤr Hrn. Madison; ein vollendeter Politiker und ein tugendhafter Mann. hat tadelloser, als er, die glanzende Bahn der obersten lt durchschritten? Sein Name wird leben, so lange e Verfassung lebt. Und dennoch, wenn wir uns nicht ugt fühlen, halten wir es fuͤr unsere Pflicht, ihm un— Bustimmung, wiewohl in den bescheidensten Aus druͤcken, rsagen, und eine Sprache zu fuhren, wie sie freien nern geziemt. Im Hause der Repraͤsentanten von Georgia ist eine durgegangen, durch welche die Gesetze des Staates auf nnerhalb seiner Graͤnzen belegenes, und von Cherokes— anern bewohntes Gebiet ausgedehnt werden. Vom J. 1830 an sollen die, in diesem Gebiet lebenden India— allen Gesetzen und Verordnungen unterworfen seyn,

. S. Nr. 55 und 62 der Staats⸗-Zeitung.

sie mit seinen zwei letzten Schreiben in offenbarem Wi—

Niemand Herrn Madison einen Vorwurf daruͤber

welche die Verwaltung zu erlassen fuͤr gut sinden wird. In der Sten Klausel der Bill heißt es: i Indianer . Abl damnmling von Indianern, der sich unter den Creeks oder Cherokesen befindet, soll in irgend einem Gerichtshofe als guͤltiger Zeuge in einem Prozesse zugelassen werden durfen, in welchem ein Weißer als Parthei auftritt.“

. General Ripley, ein Freund des General Jackson, ist wieder fuͤr den Staat Maine zum Repraͤsentanten im Con— greß erwählt worden.

Die Herren Atwater und Jocelyn in New-Haven ha— ben eine neue, mit sehr vielem Beifall aufgenemmene Er— findung gemacht, um dem Verfaͤlschen von Banknoten, Wechseln u. s. w. vorzubeugen.

Die Bostoner Gesellschaft zur Befoͤrderung der Nuͤch— ternheit sagt in ihrem neuesten Berichte, daß die Stadt Belchertown in Maß., welche noch im Jahre 1824 jährlich fuͤr go00 Rthlr. hitzige Getraͤnke verkaufte, im vorigen Jahre nicht mehr als fuͤr 3000 Rthlr. absetzte. In der Stadt Ply— mouth R. H. soll diese Verminderung noch augenfaͤlliger seyn.

Aus New-Orleans berichtet man unterm 12. Jan. als eine Seltenheit, daß man daselbst Tags vorher Eis von der Dicke eines Zolles gesehen habe.

Merik o.

Das Journal du Commerce schreibt aus Vera— Cruz vom 18. Febr.: „Wir schweben noch immer in Unge— wißheit, und wenn auch die Ruhe uͤberall wieder hergestellt ist, herrscht doch noch großes Mißtrauen. Die Aufruhr— Seenen der Hauptstadt haben sich auf mehreren Punkten der Republik wiederholt. In Sombrerete, 140 Stunden von Mexiko, soll allein die vereinigte Mexikanische Compagnie 300, 000 Piaster (1, 300,000 Fr.) verloren haben. Gene⸗ ral Pedraza ist im Begriff, sich nach England einzuschiffen, von wo er nach Bordeaux gehen will. Die Freunde der Ordnung werden seine Abwesenheit bedauern. Ein neues Eonvoi von Mexiko ist fuͤr die ersten Tage des März ange— kuͤndigt; die Quantitat der Piaster, welche es mitbringen soll, ist aber nicht angegeben. Die Mehrzahl der auswan— dernden Spanier begiebt sich nach den Vereinigten Staaten und nach Havana.“

Zu land.

Koͤnigsberg, 8. April. Bei dem seit einigen Tagen eingetretenen Thauwetter schmelzen die großen Massen Eis und Schnee, die der ungewoͤhnlich strenge Winter aufgehaͤuft hatte, sehr rasch. Von Tapiau und Wehlau sind bereits Nachrichten eingegangen, daß dort, wie au vielen anderen Orten, die Bruͤcken fortgerissen und die Daͤmme durchbrochen worden sind. Die Communication nach Litthauen ist daher fuͤr's Erste unterbrochen. Der Pregel ist in der Stadt bereits zwischen den Bruͤcken offen und im vollen Stroͤmen; dagegen halten die Eisdecken des Pregels vom Litthauischen Baum bis zur Holzbruͤcke, und von der gruͤnen Bruͤcke bis zum Haf, und hemmen den , ,. Eisgang.

Dir schau, 9. April. achdem vorgestern Nachmit⸗ tags die Danzig-Köoͤnigsberger Schnellpost und Dirschau⸗ Braunsberger Fahrpost noch gluͤcklich uͤber die Eisdecke auf das jenseitige Weichsel⸗Ufer gebracht worden waren, fing das Eis an, sich zu ruͤcken, und jede Communication hoͤrte auf. Gestern Nachmittag um 4 Uhr kam dasselbe zum Gehen, das Wasser stieg bis auf 22 Fuß. In der Nacht bildete sich bei dem 27 Meilen von hier entfernten Dorfe Langfelde eine Stopfüng, und das Wasser erreichte bis heute fruͤh 6 Uhr eine Hoͤhe von 25 Fuß 1 Zoll; zu gleicher Zeit durchbrach es 13 Meile von hier, bei dem Dorfe Guͤttland, den Damm. Die ganze diesseitige schoͤne Niederung ist uͤberschwemmt; die Häuser stehen zum Theil bis ans Dach im Wasser, die Verheerung ist beispiellos, und die Zahl der Opfer des furcht— baren Elements noch nicht bekannt, da es nicht moͤglich ist, den nach Rettung Rufenden zu Huͤlfe zu kommen. Die heute Mittag hier angelangte Berlin-Koͤnigsberger Fahrpost muß hier liegen bleiben. Die Nachrichten von oberhalb sind nicht guͤnstiger, indem auch bei Meseland (21 Meilen von hier) Jgestern ein Durchbruch erfolgt ist.

Nach so eben (6 ühr Abends) eingehenden Nach—

richten haben von Thorn bis Meseland mehrere Durchbruͤche

statt gefunden. Auch bei Schadewald (1 Meile unterhalb Marienburg) hat die Nogat einen Damm⸗-QDurchbruch ver— ursacht. Die Reitposten von Thorn und Danzig, welche resp. bereits am 6ten und vorgestern haͤtten eintreffen sollen, fehlen beide noch.

vom 16. April. So eben (Vormittags 10 Uhr) geht die Nachricht ein, daß heute fruͤh um 6 Uhr das Eis