1290 Familien von Almosen leben muͤssen; die Bevoͤlkerung von Congleton betraͤgt nur 10,009 Menschen. .
Der beruͤchtigte Stephenson ist am 238. Februar mit sei⸗ nem Schreiber Lloyd am Bord der Brigg Kingston von Milford ⸗Haven zu Savannah angelangt, wo er mehrere Tage unter dem Namen Smith lebte. Er und sein Begleiter sind indessen sogleich erkannt worden, und durften sich daher an keiner Gasttafel zeigen. Stephenson selbst war überaus niedergeschlagen. in das Innere des Landes. n einer Entfernung von etwa 16 Englischen Meilen stuͤrzten sie mit dem Wagen, und Ste— phenson wurde bedeutend verletzt. Er beschloß daher, in ei— nem nahen Hause einzukehren, wo er bis zum folgenden Tage blieb. Um Mitternacht oͤffnete sich plotzlich seine Thuͤre und ein bewaffneter Mann erschien in der Stube, der ihm ein Pistol auf die Brust setzte, und ihn aufforderte, sich zu ergeben, weil er sein Gefangener sey. Bald darauf drangen noch drei Menschen mit . und Pistolen ein, die ihm Stillschweigen geboten und sich seiner bemaͤchtigten. Man ließ ihm kaum Zeit, sich anzuziehen, nahm ihm seine Papiere und Koffer ab, und schleppte ihn nebst Lloyd nach einem be— reitstehenden Wagen. Dieser hatte indessen nicht Raum fuͤr so viele Menschen, weshalb Lloyd zuruͤckgelassen werden mußte. Unterweges brach der Wagen mehrmals zusammen, wurde aber immer wieder ausgebessert und so ging es uͤber Stock und Stein nach Savannah zuruͤck. Man drohte Ste— phenson, ihn, so wie er nur den mindesten Lärm machte, sogleich niederzuschießen. Uebrigens zeigten die Bewaffneten keinen Verhafts-Befehl vor; einer derselben nannte sich den Ober— Constabler Hays von New-Hork. Man brachte Stephen son in ein Schiff, welches sogleich nach New⸗York absegelte, wo er am 13. Maͤrz ankam. Unterweges wurden ihm die Hande auf den Ruͤcken gebunden, angeblich, weil er es versuͤcht hatte, sich umzu—⸗ bringen. Der Britische Consul zu New⸗York, Herr Bucha— ngn, begab sich zu ihm, und rieth ihm an, nach England zu— ruͤckzukehren. Die ganz unerhoͤrte Gewaltthaͤtigkeit, die man sich gegen Stephenson erlaubt hatte, machte zü New-⸗-YVork das groͤßte Aufsehen. Die Behörden nahmen sich der Sache an. Er mußte, ungeachtet anfaͤnglichen Widerspruches des Britischen Consuls, frei gegeben werden, weil der Constabler durchaus keine gesetzliche Autorität fuͤr sein Verfahren vor— zuweisen im Stande war; doch wurde Stephenson sogleich nach dem Schuld,Gefängnisse gebracht. Die Sache konnte sehr ernstliche Folgen nach sich ziehen, weil kein allgemeines Kartel wegen der Auslieferung von Verbrechern zwischen den Vereinigten Staaten und England besteht. Zwar sollen die Particular⸗ Statuten des Staates New⸗PYork eine Bestim⸗ mung der Art enthalten; dadurch wird indessen Stephenson's Verhaftnehmung im Staate Georgien keinesweges gerechtfer⸗ tigt. Die Theilnehmer an jener Gewaltthaͤtigkeit sind zur Rechenschaft gezogen worden.
In der Naͤhe von Neu-Orleans sollen mehrere tausend Sklaven sich empoͤrt haben.
Nach Berichten aus Philadelphia vom 8. Maͤrz hat sich die fruͤher vermuthete Zusammensetzung des neuen Ca— binets der Vereinigten Staaten‘) vollkommen bestaͤtigt. — Dem weitern Inhalte jener Berichte zufolge waren in der Britischen Provinz Neu⸗Braunschweig Unruhen ausgebro—⸗ chen, welche die Abreise des Sir Howard Douglas nach England verzoͤgert hatten.
New-Horker Blatter bis zum 10. Maͤrz enthalten nichts politisch Neues.
Zu der (gestern von uns mitgetheilten) Adresse des Ge— neral Jackson bemerkt die Times: „Was uns bei dem Oberhaupte einer verhaͤltnißmaͤßig neuen Regierung am mei— sten auffällt, ist eine von ihm ausgehende Erklärung uͤber die Nothwendigkeit einer Reform — und noch dazu einer Re— form in der Repraͤsentation, weil der Einfluß der Verwal— tung offenbar zur Stoͤrung der Wahlfreiheit benutzt worden ist! Wer sollte so etwas in Amerika erwartet haben?“
Nachrichten aus Suͤd⸗Afrika vom 25. Januar zufolge, war Chakla durch Insurgenten, an deren Spitze sich zwei seiner Bruͤder befanden, umgebracht worden.
Nieder lande.
Bruͤssel, 11. April. Die zweite Kammer der Gene⸗ ralstaaten versammelte sich vorgestern im General⸗Ausschusse, um uͤber die wegen der Jury vorgelegten Fragen zu berathen— Herr Schooneveld sprach . als erster eingeschriebener Reyner gegen die Wiedereinführung der Jury aus, welche nach seiner Ansicht nicht das Resuͤltat der vorschreitenden Civilisation, sondern ein Ueberbleibsel aus dem Mittelalter
erm
) S. Nr. 2 der Staats⸗Zeitung.
Am 9. Maͤrz begaben sich Beide zu Wagen
en. Unter den Nachtheilen der namentlich die Verlangerung der herbeigefuͤhrt würde, daß die Geschworenen oft mentreten; uͤberdem a z Jury nicht mit dem setze zu vereinbaren. Der Baron von Secus einen ausfuͤhrlichen Vortrag fuͤr die Wiedereinsetzun den
ury fuͤhrte der
schwornen⸗Gerichte, ohne welche weder die Preß frei eie
die Pruͤfung der Maaßregeln der Regierung möglich
er legte der Anklage⸗Jury eine hoͤhere Wichtigkeit bei, der richtenden; erstere betreffe das allgemeine Interesß Gesellschaft, letztere nur das specielle des Angeklagten.
Donker-Curtius war der Meinung, daß die Richter denen eine große moralische Verantwortlichkeit hafte, welche nur mit großer Stimmen, Mehrheit eine Vernn lung aussprechen duͤrften, eine bessere Garantie darboͤten,
die Jury. Am wenigsten fand er letztere bei den Pres
gehen zulässig, weil dazu Kenntnisse erforderlich waͤren man bei schlichten Buͤrgern nicht voraussetzen duͤrft. ᷣ Donker⸗-Curtius bemerkte, er wolle hier seinen Vortta brechen, um Morgen damit fortzufahren, da er no uͤber diesen Gegenstand zu sagen habe. Die Sitz ung n aufgehoben. Es haben sich bereits funfzehn Redner inssht ben lassen, und die Berathungen uͤber die Jury koͤnnn; daher bis in die kommende Woche ausdehnen. ; Der Justiz⸗-Minister van Maanen ist ernstlich kral
. Am Sten d. M. starb hieselbst der Deputirte der
vinz Groͤningen, Herr Hora Sieccama. Die Arbeiten der fuͤr den mittleren Unterricht eing
ten Commission sind, wie man versichert, schon sehr h
ruͤckt, und die vollkommenste Eintracht herrscht unter de, dn. welche sich haͤufig im Lokal des Museums ammeln.
Amsterdam, 11. April. Die erhoͤheten Courst
Stagts-Papiere haben sich im Laufe diefer Woche erhah In Loosen der Polnischen Anleihe werden . : Spanische perpetuelle R
schaͤfte gemacht zu 885 à90 Fl. n, ,. hoͤher getrieben, und ging von 55 pt. 567 pCt.
diesem zu, daß das Geld mehr gesucht wird und zu 37 pCt. Zinsen genommen ist.
Am gestrigen Getreide⸗Markt zeigte sich fuͤr Weizen! neue Sorten sind zur Verschiffung ungefahr 10 Neuer Rea]
gen wurde ebenfalls 6 Fl. hoͤher zu Versendungen abgenommsso angenehmer uͤberrascht. geb. den 20. Nov. 1761 zu Cingoli in der Mark
Begehr, 14 Fl. hoͤher bezahlt; alte blieben preishaltend.
Hafer blieb ohne Veraͤnderung.
Pommerscher 375 Fl.;
bei ansehnlichen Parthien 172. 174. 178 Fl.; 123 pf alter Pommerscher 184 Fl.; 9g4pfuͤnd. alter feiner Frie Hafer 149 Fl.; St pfuͤnd. neuer 115 Fl.; 71 pfuͤnd. scher 80 Fl.
et ij Grund Secus haelt : en Gouvernements wurde kaum allein diese E 4 Der ununterbrochen herrschende Geld⸗Ueber⸗ mag wohl wesentlich dabei mitwirken, so wie die nun Erfahrung basirte Ueberzeugung, daß die politischen Con⸗
Krieg im Osten kaum einen Einfluß auf
uren und der r ̃ hauptboͤrsen Europa's uͤben werden. — Metalliques sind
lin sind nur in kleinen Posten zu haben. war das Gesuch in Spanisch—
Der Zahlungs⸗-Termin der Zten Serie der N schen Anleihe ruͤckt sehr nahe heran, und schreibt man
Buchweizen angenehm Folgende Preise wurden angelegt: Weizen in Consum 126. 127 pfuͤnd. bunter Polnischer 420. 430 Fl.; 126pft rother Koͤnigsberger 385 Fl.; 127pfuͤndiger sehr scht 128pfuͤndiger alter Rhein⸗We 365 Fl.; 125pfuͤnd. neuer Rhein-Weizen Transito galt Fl.; Roggen in Consumtion 118. 119. 120 pfuͤnd. Put
Ruͤbbl war flau, pr. ord. 61 Fl.; pr. Sept., Oct. und Nov. 60 à 5935 Fl.; Leinoͤl 177 à2 7369
ey; gut organisirte Gerichtshoͤfe seyen bei Weitem vorn Hand der Spekulation bilden, hat in der letzten Woche,
. Ria alge der von Außen gekommenen hoheren
aft auf, welche dan hachdem zu rr g „auch an unserer Boͤrse bei anhaltend steigender
g immer mehr reelle Festigkeit gewonnen. Wachsendes
en in den Staats Eredit der in ihren Finanzen re—
tirungen,
Wien ein bedeutender Aufschwung 23 . *
rschei⸗ erklaͤren.
diesen Umstäͤnden von 983 auf gSz, Bank⸗Actien von auf 1336, Partial-Oblig. von 1257 auf 1263, Loose zu Fl. von 162 auf 163 gestiegen. Nach allen diesen Effee⸗ hauptsaͤch lich aber nach Metalliques, war an jedem Boͤrse⸗ bhafte Nachfrage; der Umsatz war bedeutend und zwar gegen baar. Auf fixe Lieferung in mehreren Monaten wenig h und eben so selten Abgeber. Metalliques stehen pr. ant J pCt. * als pr. Ultimo fix. — Bank-⸗Actien partial⸗Oblig. häͤlt man pr. Ultimo eben so hoch als pr. ' Unsere Notirungen stellen sich gegen waͤrtig ziemlich gleich linen der Wiener und Amsterdammer Boͤrse, weshalb nrerst keine Zusendungen effectiver Stuͤcke von beiden u erwarten stehn, wodurch dann wieder der Mangel mnptanten Stuͤcken hier fuͤhlbarer wird. Fuͤr Bethman— Obligationen, Preußische Staats⸗Schuldscheine und J. Engl. Obligationen war anhaltend Nachfrage; diese Sehr wirk— ope'schen Obligationen dupons, wozu die aus Amsterdam eingegangenen, guͤn⸗ Berichte uͤber diese Fonds den naͤchsten Anlaß gaben. nter den Wechsel-⸗Briefen auf fremde Plaͤtze waren im »der Woche die auf London, Paris, Hamburg, Leipzig Wien am meisten begehrt; die uͤbrigen Devisen eher boten. — Fuͤr hiesige Disconto⸗Wechsel ist zu 25 pCt. ahr Geld zu haben.
ta lie n.
Rom, 1. April. Da man die Wahl eines neuen Pap— ich fuͤr sehr entfernt gehalten hatte, weil es der Praͤ— hten so viele gab, unter denen man besonders Maecchi,
, Gregorio, Eristaldi, Giustiniani und Capellari nannte, nd sich diese Hauptstadt gestern durch die Kanonen des
auf 2 Uhr geloͤst wurden,
St. A ꝛ Francesco Saverio Casti⸗
ngelo, welche um
a, fruͤher Bischof von Ceseng, theilte die Verbannung VII., waͤhrend welcher er 6 Jahre im suͤdlichen Frank—
zubrachte, und war zuletzt, als Cardinal-Vescovo, Tus— sischer-⸗ oder Bischof von Frascati. weine Vorstellung von dem Charakter, der Denkungs— a vielleicht auch von der Politik des kuͤnftigen Papstes
dan wird sich un—
koͤnnen, wenn man erfaͤhrt, daß der vortreffliche Con— den zan Europa gekannt und hochgeschaͤtzt hat, ihn inen Anderen zum Papst wollte, als Pius VII. gestor—
har, welcher ihn zum Cardinal ernannt und dabei ge— hatte, „ich creire meinen Nachfolger“, welches Wort
In Colonial⸗Waaren hat keine bemerkenswerthe Vel boch noch, obgleich spaͤter, in Erfuͤllung gegangen ist. —
derung statt gefunden; im Ganzen bleibt es damit stille.
Deutschland. Hamburg, 14. April. Am Fonds-⸗Markt bleihtn Course fest, und zwar in allen Gattungen steigend. Eng Russische Anleihe hat sich successive auf g33 gehoben. nische Anleihe behauptet sich auf 64. 3; Oesterr. Me . bis gs gegangen. In Obligationen der Poll nleihe wird hier sehr viel gemacht, die auf 103 zuruͤck g
gene Notirung hat zu vielen Käufen Anlaß gegeben. 6 der Preis ferner zuruͤckgehen, so kann man auf bedeute! Absatz Rechnung machen. Oesterr. Metalliq. 983. Pah
Obligationen 126. Bank⸗Actien 1116. g33. Russische Anleihe Hamb. Certif. 873. leihe von 1818 g93. Anleihe zu 3 pCt. 643.
Amsterdam Geld. Paris Briefe und Geld. Petersburg
begehrt. Saͤmmtliche Deutsche Valuten gut zu lassen.« Paris 2 M London 2 M., 13
nien und Portugal Geld. Disconto 22. 1873. Petersburg 2 M., 93. 9 Schill.; kurz 13 Mark 11 Schill.
35 . 45; kurz 35. 30. Augsburg 6 Wochen, 147.
Amsterdam 2
Russische Ann Preußische Polnische Obligationen 103. Daͤn⸗ Von Wechseln hatte London!
Fran s
erwecken, nicht sowohl sein Alter, als seine Kraͤnklichkeit, Vesorgnisse. Eine körperliche Beschwerde am Genick R ihn, den Kopf gesenkt zu tragen. Auch leidet er an Flßen, wie man gestern bei seinem feierlichen Ein⸗ n St. Peter bemerken konnte. — Von den 58 Cardi— waren 50 im Conclave versammelt, und es fehlten
Hie beiden Spanischen, der Patriarch von Lissabon, der
ngarn, der Erzherzog Rudolph, der Cardinal Erzbi— von Turin, und die beiden Roͤmischen Cardinaͤle, Bran⸗ o, Bischof von Fermo, welcher blind ist, und Cesari, bf von Jesi, wegen Krankheit. Da volle zwei Drittel ztimmen die Wahl guͤltig machen, so war die erforder⸗ ahl 34. — Man versichert, daß Cardinal Gregorio sstern noch 30 Stimmen fuͤr sich gehabt hat. Darf den hier aͤber die Einzelnheiten des Wahlgeschaͤfts in af sich befindenden Gerüchten Glauben schenken, so hat ardinal Albani wesentlichen Einfluß auf den Ausfall Bahl gehabt. Der Papst hat heute den Quirinal bezo—
zo er (und nicht, wie der vorige, im Vatican) kuͤnftig
Residenz nehmen wird. Sein Wappen ist ein Schloß in Lowe, Castell' e Leone, woraus Castiglioni geworden.
Spanien.
Richtung von Westen nach 9Osten geborsten. haben seit dem 21sten die Erdbeben, wenn au
a. M. 6 W., 1475. Wien 1463. Breslau 1503. Frankfurt, 12. April. Der Cours aller Staats / T Mureia, 24. Maͤrz. Das Aequinoctium ist in
piere, vornehmlich der Oesterreichischen, welche den Hahn . Jahre schreckensvoll gewesen. Am 21sten d. M. Abends
66 Uhr verspuͤrte man ein ziemlich starkes Erdbeben, welchem einige Augenblicke darauf ein zweites folgte, von einer Dauer und Staͤrke, wovon man hier zu Lande noch kein Beispiel gehabt hat, auch hoͤrte man schon vorher ein Getoͤse, gleich dem des Donners. Alles lief, mit Schreck und Grausen er⸗ fuͤllt, auf das freie Feld. Eine halbe Viertelstunde späͤter stellte sich ein neues ziemlich starkes Erdbeben ein, welchem einige Augenblicke nachher drei andere weniger star⸗ Erschůt⸗ terungen solgten. Nach einer kurzen Zwischenzeit trat wie— derum ein stäͤrkeres Erdbeben ein, und die ganze Nacht hin— durch folgten mehrere andere schwaͤchere. In hiesiger Stadt
haben viele Kirchen und zwar bedeutend gelitten, mehr als
alle andere jedoch die Kathedral⸗Kirche. Ein Bogen an der großen Bruͤcke, so wie eine große Anzahl Haͤuser sind in der
. in Murcia
nur schwach, fortgedauert; gestern am 23sten hatten wir jedoch wiederum hier funf bis sechs auf einander folgende Erschuͤtterungen, welche Alles aufs Neue in Angst und Schrecken setzten. Man hoͤrt von traurigen Nachrichten aus Carthageng. In der Stadt Gradas sind ebenfalls eine große Menge Haͤuser beschaͤdigt worden. Der Verwalter des Herzogs von San Fernando hat berichtet, daß eine auf freiem Felde gemachte und mit Mauerwerk versehene bedeutende Vertiefung zum Auspressen der Oliven, und ein daneben stehendes kaum fer⸗ tig gewordenes großes steinernes Haus vor den Augen der Maurer und Zimmerleute verschwand und von der Erde ver— schlungen wurde. In der Stadt del Rafal ist der groͤßte Theil der Haͤuser ruinirt und haben sich sehr viel Ungluͤcks— faͤlle daselbst zugetragen.
Die Stadt Guardamar existirt nicht mehr, und nur zwei Windmuͤhlen, welche in einer geringen Entfernung von derselben standen, sind stehen geblieben, denn auch nicht die geringste Spur ist zu entdecken, wo diese Stadt, da sie mit ihren saͤmmtlichen Bewohnern von der Erde verschlungen worden ist, gestanden hat.
Die Erdbeben dauern auf vielen Punkten, obschon nur schwach, fort. Auch in Beniajau, Torrequera und Alge— sirassind die Kirchen eingestuͤrzt.
— — Orihuela, 24. Maͤrz. Wir haben es der heil. Jungfrau von Monserrate allein zu verdanken, daß wir noch am Leben sind. In Orihuela sind nur sieben Leichname ge⸗ funden worden, und doch eine ziemliche Anzahl Haͤuser ein—⸗ gestuͤrzt nebst mehreren Kloͤstern.
Ganz Torrevieja ist dem Erdboden gleich und zahlte man daselbst demungeachtet nur 12 Todte und 18 Verwundete. In der Stadt Almorad ist ebenfalls Alles der Erde gleich, und zählte man daselbst 400 Todte und eine noch weit groͤ— ßere Anzahl Verwundete. In Benejuzar sind nur wenige Haͤuser stehen geblieben, und belaͤuft sich bis jetzt daselbst die 2 der Leichname auf 200; die der Verwundeten war ehr groß.
In Campo de Salinas ist nur hier und da ein stehen gebliebenes Haus zu finden. In dem Ort Parroquia de San Miguel genannt, und in mehreren andern, sind viele Haͤu— er zertruͤmmert worden. In einem großen unversehrt ge—
liebenen Garten sind einige Terrassen mit einer besondern Art Schlamm und Sand bedeckt worden, ohne daß man weiß, wie der eine und der andere dahin gekommen sind. In Formentera sind viele Haͤuser eingestuͤrzt, und haben große Ungluͤcksfalle stattgefunden, weniger jedoch in Cox, la Granja, Callosa, Roxales 2c. In der Nacht vom 23sten zum Q2äasten ist die Stadt San Fulgencio, wo noch gar keine Beschaͤdi⸗ gungen stattgefunden hatten, ganz von der Erde verschlungen worden. An der Seekuͤste ist nichts Besonderes vorgefallen, aber bei den Salzwerken wurde das in den Vertiefungen be— findliche Wasser mit der groͤßten Gewalt herausgeschleudert.
Die Staͤdte, welche in unserer Provinz am meisten ge⸗ litten haben, sind Rojales, Almoradi, Formentora, la Villa de los Dolores, Torrevieja und la Mata.
— — Madrid, 30. Maͤrz. Am 21 sten d. M. stand das Thermometer Réaumur, hier Nachmittags um 2 Uhr, auf g9 und 47 Stunde darauf auf 165.
Am 27sten d. M., Nachmittags um 2 Uhr, fiel der Ba⸗ rometer hier 9 Linien.
Seit drei Wochen regnet es . ununterbrochen fort, und steht das Getreide auf dem Felde auch so uͤppig, wie die aͤltesten Landleute sich nicht erinnern, es gesehen zu haben. Seit 10 Tagen aͤndert sich das Wetter hier fuͤnf bis 6 mal taͤglich, ein paar druͤckend heiße Stunden machen einer ploͤtz— lich eintretenden schneidend kalten Luft Platz, und sind auch wirklich die Wetter⸗-Glaͤser so geschaͤftig, wie man sie nie ge— sehen habe. Der Himmel bewahre uns hier vor Ungluͤck.