jedoch aus spaͤteren Griechischen Berichten, die wir nachste, hend mitthellen werden. Die Griechen blieben aber, auch nachdem sie Livadia wieder verloren hatten, im Besitze von Talandi und Mactino. Um sie aus diesen Stellungen, welche die Communicationen der Tuͤrken mit Negropont und Zeitun bedrohten, zu vertreiben, wurde von den beiden ob— genannten Pascha's (Mahmud⸗ und Omer⸗Pascha) ein com— binirter Angriff (von Livadia uͤber Skripu, und von The— ben, wo Omer⸗Pascha sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, uͤber Kokkino) unternommen, der jedoch, dem Griechischen Berichte zufolge, fehlgeschlagen, und Mahmud-⸗Paschas Ruͤck⸗ 9 aus Livadia, uͤber Bodunitza, nach Zeitun zur Folge ge— habt haben soll. — In West⸗Griechenland hat Vonitza, nach— dem es sich lange hartnaͤckig vertheidigt hatte, aus gaͤnzlichem Mangel an Lebensmitteln (die Besatzung hatte bereits alle ihre Pferde, bis auf 12, aufgezehrt) sich am 17. Maͤrz mit—
Mann bestehenden Besatzung freier Abzug nach Prevesa be⸗
willigt wurde, den Griechen unter General Church ergeben. „Die Mittheilung der oberwaähnten Griechischen Berichte
muͤssen wir uns vorbehalten.)
3 * land.
Berlin, 20. April. Dem Unternehmungs-Geiste des . Kunstgaͤrtners Faust, welcher den Einwohnern Berlins durch feine unter dem Namen „Wintergarten“ zur oͤffent— ( lichen Benutzung bestimmten Treibhaͤuser bereits bekannt ist, ĩ wird die hiesige Residenz binnen Kurzem einen neuen Blu— men-Markt verdanken, der ganz nach den in anderen Haupt— staͤdten, namentlich in Wien und Paris bestehenden Blumen⸗ Maͤrkten, eingerichtet werden soll.
Dem Vernehmen nach ist mit Allerhoöͤchster Genehmigung der zwischen dem Universitaͤts-Gebaͤude und der neuen Koͤnigs— Wache belegene Theil der Kastanien-Alleen dazu bestimmt.
. Nach einem (im Koͤnigl. lithographischen Institute er— schienenen Plane dieses neuen VBlumen-Marktes wird in der Mitte der verschiedenen dazu besonders eingerichteten Abthei—
lungen, wo die Verkaͤufer ihre Blumen aufstellen werden, ein sehr geschmackvoll eingerichtetes Blumen-Zelt erbaut wer— ⸗ den, welches von Zeit zu Zeit mit den sektenen auslaͤndischen . aus dem Koͤnigl. botanischen Garten geziert wer— en soll.
Durch diesen Blumen-Markt wird dem schoͤnsten Theile der Stadt eine neue Zierde verliehen, und mit dieser zugleich eine neue Promenade geschaffen.
— Der Magistrat zu Stettin hatte aus Veranlassung des erfolgten Ablebens der Kaiserin Maria Feodorowna von Rußland, — Hoͤchstwelche in genannter Stadt geboren war — an des Kaisers von Rußland Majestaͤt ein Beileids—
Schreiben gerichtet. Allerhoͤchstdieselben haben nach Inhalt des neuesten Blatts der Stetiner Zeitung, den Magistrat darauf mit nachstehender Antwort zu beehren geruhet: ö Herren!“
„Die Gesinnungen der ehrfurchtsvollen Trauer und des innigsten Beileids, welches Sie Mir, auf Veranlassung —̃ . des toͤdtlichen Hintritts Meiner geliebtesten Mutter, der in Gott ruhenden Kaiserin Maria Feodorowna, im Na— men der guten Stadt Stettin, durch Ihr Schreiben vom 26. Nov. v. J. zu erkennen gegeben haben, konnen Mei— nem durch diesen unersetzlichen Verlust tief erschuͤtterten Herzen nicht anders als angenehm seyn. Ich sehe darin mit Vergnuͤgen einen neuen Beweis der theilnehmendsten Ergebenheit dieser Meinem Kaiserhause so merkwuͤrdigen Stadt, und indem Ich Sie ersuche, derselben Meine wohl— geneigte Anerkennung dieser Gesinnungen mitzutheilen, fuͤge Ich zugleich Meine besten Wuͤnsche fuͤr die ununter—
telst Capitulation, worin der Tuͤrkischen, nur noch aus 250
brochene Erhaltung ihres Gluͤckes und Wohlstandes die Versicherung Meines fortwaͤhrenden . ö „gez. Nicolaus.“ „St. Puter n, den 25. Jan. 1829.“ „An die hochachtbaren Herren Ober-Buͤrgermeister, Buͤrgermeister und Glieder des Raths der Stadt Stettin.“
— Nach den neuesten Nachrichten aus Koͤnigsber) Preußen war am sö5ten d. M. das Wasser daselbst beden und wenigstens um 3 Fuß gefallen; doch blieb die Ge noch . 36.
. — Aus Elbing wird gemeldet, daß die Besorgniß einem Nogat-Dammbruch fuͤr diese Süd 3 und man sonach der drohenden Gefahr gluͤcklich entgangen
— — Ueber das zweite Auftreten der Demoiselle Henn Sontag auf dem Stadt-Theater zu Aachen (als erste rolle hatte sie die „Desdemona“ in Rossini's „Othello“, gehen), enthaͤlt die Stadt-Aachener Zeitung Folgen „Am 13. April war das Haus wieder ganz gefuͤllt; Mun Meisterwerk, Don Juan, wurde gegeben und Den Henriette Sontag trat als Donna Anna auf. Das sis erschoͤpft; sie fang, diese Worte reichen hin, um zu nen, daß der Kunst Vollendung ertoͤnte. Bei ihrem Gö wagte das Publikum kaum zu athmen, um keinen der e ren-Klaͤnge zu verlieren. Von unsern wackern Kuͤn (Hr. Fritze gab den Don Juan, Hr. Genée den Lepo wurde sie trefflich unterstuͤtzt. Eine hoͤchst liebliche E nung war das holde Zerlinchen, Nina Sontag, ihre wohl noch schwache Stimme ist ungemein wohlklingem Ein zahlreicher Fackelzug, der mit Musik die Stadt dutt begruͤßte gestern Abend die Anwesenheit der gefeierten gerin in unseren Mauern.“ — Nachdem die Kuͤnst auch noch am 14. April im „unterbrochenen Opferfest⸗ „Myrrha“ aufgetreten war, ist sie, wie die genannte; tung berichtet, am folgenden Tage von Aachen nach); abgereist, wo sie ebenfalls ein Concert zu geben gedenkt.) Koͤln geht sie, auf besondere Einladung Sr. Koͤnigl. Hl des Prinzen Friedrich, nach Duͤsseldorf, wird am 19ten der in Aachen eintreffen, und am 21. April ihre Reise London fortsetzen.
Königliche Schau spiele.
Dienstag, 21. April. Im Opernhause: Die Dame! Schloß Avenel, Oper in 3 i , . Tam; M von Boyeldieu. ;
In Potsdam, zum Erstenmale: List gegen List, spiel in 4 Abtheilungen, nach Juͤngers Revers bearbeg Hierauf: Solo⸗Tanz. Lustspiel in 1 Aufzug.
Koöͤnigsstädtsches Theater. Dienstag, 21. April. Graf Ory.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 14 April.
Oesterr. 5p Ci. Metalliq. 9473. Bank- Actien 1340. Lao
100 FI. 195. Part. Oblig. 378. Russ. Engl. Anl. SS. Anl. Hamb. Cert. S6.
Paris, 13. April. Dreipro cent. Rente 79 Er. 20 Cent. Fünsprocent. 108 Fr.
VWien, 15. April.
5p Ct. Metall. 98, 83. Bank-Actien 1109.
e Paris, 15. April.
— Gestern schloß 3pCtige Rente 79 Fr. 70 Cent;
Frankfurt a. M., 17. April. 100 Fl. 163.
London, 11. April.
Consols 873.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Der so eben erschienene Königliche Almanach enthält im Artikel Portugal Folgender, Maria Il, geboren den 4. April 1819; Tochter Pedro's, Kaisers von Brasilien, Königin von Portugi Algarbien durch die am 2, Mai 1826 erfolgte Abdankung ihres Vaters, verlobt zu Wien den 29. October 1826 mit
„Dom Miguel, geboren den 16. October 1802, ihrem Onele, Infant von Portugal, Stellvertreter und Rif der Königreiche Portugal und Algarbien, durch Deecret des Kaisers von Brasilien vom 3. Juli 1827.“
Gesterr. 53 Iletallig. Isi.
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5pCtige 108 Fr. 90 Cent. ; Bank Aletien 1354. Partial(Oblig. 1253. Loo
— — x
Redarteur John, Mitredaeteur Cotts
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Und: Nehmt ein Exempel dann
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P zeise vermindert; die stets fortschreitende Vervollkommnung Destillation anderer Getraͤnke; endlich die Verminderung Verbrauchs von Weinen und Liqueuren in gewissen Klas— — .der Gesellschaft. Aus dem gegenwärtigen Zustande der
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reußische St
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a ats ⸗-Zeitung.
*
—— — — —— — *
111.
Amtliche Nachrichten. KFrenik des Tag eg.
übgereist; Der General⸗Major Monhaupt, Com— ant von Wesel, nach Wesel.
Zeitungs-Rachrichten. Ausland.
Fränktre i ch. eputirten⸗ Kam mer. In der Sitzung vom 13. il legte der Finanz-Minister einen neuen Gesetz⸗ Ent⸗ uber die Getraͤnk-Steuer vor. Der Direktor der in— en Steuern, Baron Bacot de Romand, entwickelte zruͤnde zu demselben etwa in folgender Art:; „Meine n! Im Laufe der vorjäͤhrigen Sitzung haben sich von ren Seiten Klagen uͤber die Getränk⸗Steuer erhoben; ohe dieser Steuer ist als nachtheilig fuͤr die Consum⸗ und als eine Hauptursache der Ueberfuͤllung geschildert en, welche man seit einiger Zeit in den Weinlaͤndern nimmt. Die Regierung, stets aufmerksam auf Alles, was Bohlfahrt des Landes betrifft, hat eine sorgfaͤltige Un— hung dieses Gegenstandes veranstaltet, und ugmentlich ch geforscht, welchen Einfluß die Steuer wohl auf die umtion haben könne; sie hat sich indessen uͤberzeugt, daß die Anhäufung der Weinlager, woruͤber die Weinbauer n, ganz anderen Ursachen, als den indirecten Steuern ssen mässe. Eine Hauptursache derselben sind mehrere
nander gefolgte reichliche Erndten, wozu noch die jaͤhr⸗ e Zunahme der Kultur des Weinstocks koͤmmt; ferner der
Ind, daß man sich jemehr und mehr bemuͤht, auf Kosten der
sütät eine großere Quantität zu erzielen; die Zerstuͤckelung des
hthums, welche dem Weinbau guͤnstiger als jedem anderen rzweige ist, und die Production vermehrt, waͤhrend sie
wollen wir indessen keinesweges schließen, daß zwischen roduction und der Consumtion hinfuͤhro jedes Gleich— ht gestoͤrt se; wir wollen vielmehr hoffen, daß dieses hhgewicht sich wieder herstellen werde, sobald die Erndten ' reichlich als bisher ausfallen und dagegen bessere geben; auch von dem stets überhand nehmenden Wohl—⸗ läßt sich manches in dieser Beziehung erwarten. Wie g die Steuern auf die Consumtion einwirken, geht schon is hervor, daß, ungeachtet die Weinpreise in der letztern um ein Drittel, sa um die Haͤlfte gesunken sind, der tz sich doch nur um ein Zehutel gehoben hat. Gleich⸗ wundert es uns nicht, daß von Seiten der Wein-Pre— iten so große Klagen gegen die Weinsteuer erhoben wer— es giebt keine Steuer, woruͤber nicht geklagt wuͤrde; die— en sind wohl aber unstreitig die angemessensten, welche ndern, wo eine offene Berathung statt findet, im e der Zeiten als bewährt befunden worden sind. Uebrigen so ist die Hauptfrage die: kann der Staat
90 oder 100 Millionen Franken, die er jährlich aus der
raͤnk⸗-Steuer bezieht, entbehren oder nicht? Sobald man Frage nur so stellt, loͤs't sie sich von selbst.“ Nachdem Redner hier bewiesen hatte, daß dieselbe Summe sich durch ere Steuern nicht ersetzen lasse, gab er gleichwohl zu, das gegenwaͤrtige System wesentlicher Verbesserungen faͤ— sey; er erklaͤrte, daß die Regierung ihr Haupt-Augenmerk
Berlin, Mittwoch den 22sten April
auf den fuͤr Rechnung des Schatzes erhobenen Staͤdte- Zoll (in allen Staͤdten von mindestens 1509 Einwohnern) gerich— tet habe; die Zweck dieser Abgabe sey kein anderer, als den Verbrauch in Staͤdten, wo Arbeit und Gewerbfleiß stets bes⸗ ser als auf dem flachen Lande bezahlt wurden, und die so nach auch zu den Staatslasten mehr als dieses beitragen koͤnn ten, noch besonders zu besteuern; jener Stäͤdte-Zoll werde aber fast immer gleichzeitig mit der Thor⸗Aceise erhoben, welche letztere zuweilen die gesetzliche Graͤnze uͤberschreite, und diese Steuer- Anhaͤufung konne allerdings der Consumtion in den Staͤdten schaden; namentlich sey dieselbe in der Hauptstadt fühlbar, wo alle Abgaben an den Thoren auf einmal ent⸗ richtet werden muͤßten. Um diesem Uebel abzuhelfen, wolle die Regierung die Eingangs-Steuer um ein Viertel herab— setzen und die Staͤdte uothigen, nach diesem also ermaͤßigten Steuersatze auch die Thor⸗Aceise zu vermindern. „Aus die— ser Herabsetzung,“ fuhr der Redner fort, „wird sich fuͤr den Staat ein Ausfall in der Eingangs-Steuer von 6,300,000 Fr. und fuͤr die Staͤdte ein Ausfall in der Thor⸗Accise von g, 700, )006 Fr. ergeben, von welcher letztern Summe zwei Drittheile allein auf Paris kommen. Wir haben uns uͤber⸗ zeugt, daß die Staͤdte dieses Deficit leicht durch die Erhebung einer Abgabe von andern wenig oder gar nicht besteuerten Verbrauchs-Gegenstaͤnden werden decken konnen. Inzwischen hat es uns billig geschienen, denjenigen Städten, welche ganz besonders die Thor-Aceise auf die Abtragung ihrer Schulden verwenden, zu gestatten, diese Abgabe, in sofern das Einkom⸗ men sich auf andere Weise durchaus nicht ersetzen laßt, noch ferner nach dem bisherigen Satze fort zu erheben. Hin sicht⸗ lich der Hauptstadt wird es indessen schwerer seyn, den Aus— fall zu decken, da die Thor-A Accise von den meisten andern Verbrauchs-Gegenstaͤnden bereits so hoch als moͤglich ist, und man die Stadt doch nicht ploͤtzlich eines Einkommens von beinahe 7 Millionen Fr. berauben kann, ohne sie in die Unmoͤglichkeit zu versetzen, ihre alten Schulden zu tilgen. Wir glauben daher, daß es hinsichtlich der Hauptstadt ange⸗ messen sey, die beabsichtigte Verminderung nur allmaͤh⸗ lig, und zwar innerhalb dreier Jahre, eintreten zu las⸗ sen. Noch ein anderer, wenn gleich minder wichtiger Vor⸗ schlag, den wir Ihnen machen, ist der, daß man den Ver—
kaͤufern gestatte, die Kosten ihres Gewerbscheins vierteljahrig
zu entrichten. Was den Ausfall anbetrifft, der dem Schatze aus der von uns vorgeschlagenen Maaßregel erwaͤchst, so machen wir Ihnen bloß den Vorschlag, Mittel zu ergreifen, um jedem Unterschleife bei der Entrichtung der Circulatiens— Abgabe vorzubeugen.“ Herr Bacot de Romand fuͤhrte hier mehrere Beispiele von den verschiedenen Kunstgriffen an, de— ren die Weinbauer sich bedienen, um jener Abgabe zu entge— hen, und schloß nach einigen Bemerkungen uͤber die Brandt— weinbrenner und Destillateurs mit folgenden Worten: „Wir glauben, meine Herren, daß unsere Vorschlaͤge durch die große Sorgfalt, womit wir dieselben erwogen haben, als hinlaͤnglich gerechtfertigt erscheinen. Wir bitten Sie, nicht zu vergessen, daß die Lage unserer Finanzen der Regierung nicht gestattet, die Staats⸗Einnahme einerseits zu vermindern, ohne den Ausfall auf andere Weise wieder zu decken. Moͤchten wir die Mittel zu einem Ersatze in der vollständigsten Abstellung des Unterschleifs und in einer vermehrten Consumtion finden, welche sich von der Herabsetzung des Staͤdte-Zolls und der Thor⸗ Accise allerdings erwarten laßt.“ Der Redner theilte hierauf den Gesetz-Entwurf selbst mit, dessen Haupt, Bestimmungen bereits in dem Obigen enthalten sind; er zerfallt in 2 Titel, wovon der erste von der GetraͤnkSteuer und der zweite von der Thor-Accise handelt. — Nachdem die Kammer den Empfang des Entwurfes bescheinigt hatte, begannen die Be— rathungen uͤber das Gesetz wegen einer neuen Organisation der Briefpost auf dem flachen Lande. Der General-Post⸗
Direktor, Baren von Villeneuve, vertheidigte dasselbe,
ö 9. . 33 . ö ö . . ö
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