1829 / 118 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 29 Apr 1829 18:00:01 GMT) scan diff

ren Zeiten, wo sie zu keinem Hofdienste gezwungen waͤren, bei Weitem das Vermoͤgen nicht, dessen die Barone des Mittelalters als kleine Souveraine zu einer kostspieli⸗ en Repraͤsentation bedurft haͤtten; wenn ein Pair seine glwe durch den Moniteur bekannt machen lasse, so frage Niemand nach seinen Reichthuͤmern, sondern nur nach seinen Einsichten und seiner Vaterlandsliebe. Den Gesetz⸗Entwurf selbst anlangend, war der Redner der Mei— nung, daß namentlich der 7te Artikel desselben, wodurch zu Gunsten der geistlichen Pairs eine immerwaͤhrende Rente von 120,000 Fr. gestiftet werden soll, die hoͤchste Mißbilli⸗ gung verdiene; der Finanz⸗-Minister habe daher auch sehr wohl daran gethan, daß er es nicht versucht, denselben zu vertheidigen; in der That handele es sich hier von Praͤla— ten, die einerseits keine Familie hatten und zu ihren ansehn— lichen Gehaͤltern schon die ihnen von den General-Conseils bewilligten Zuschuͤsse bezoͤgen, wahrend sie anbererseits nicht einmal die Allmosen mit gehoͤriger Umsicht vertheilen konnten, da man sie ganze Monate lang ihrem Sprengel und ihren Hauptbeschaͤftigungen entziehe; der Augenblick, wo man die Steuerpflichtigen von der Wahrnehmung ihrer eigenen In— teressen ausgeschlossen habe, sey schlecht gewaͤhlt, um sich auf Kosten derselben freigebig zu zeigen. Herr von Corcel— les benutzte diese Gelegenheit, um es im Allgemeinen zu tadeln, daß uͤberhaupt Geistliche Sitz und Stimme in der Pairs— Kammer hatten. „Man wird mir antworten“, aͤußerte er, „daß unsere Praͤlgten den gesetzgebenden Berathungen durch die Moral zu Huͤlfe kommen. Unter einer Verfassuͤng aber, welche allen Religionen gleichen Schutz angedeihen laͤßzt, bei einer Regierung, die nicht theokrgtisch seyn kann, wuͤrde es eine Inconsequenz und eine seltsame Tyrannei seyn, wenn man die Theologie mit den Gesetzen vermengen und behaupten wollte, daß die Moral das ausschließliche Eigenthum e iner Religion sey. Man bedenke es wohl, nicht die Religion, nur die stets wachsenden Privilegien der Geistlichkeit und die Sache der Intoleranz konnen in gesetzgebenden Ver— sammlungen verfochten werden. Statt jenes wahren Reichs der Religion, wie es die ersten Christen uͤbten, gewahren wir heut zu Tage nichts als eine geistliche Macht, die sich stets der weltlichen zu bemeistern droht. Nie gab es noch ein Zeitalter, das mehr Mittel als das unsrige geboten haͤtte, die Herzen zu ruͤhten und die Geister zu uͤberzeugen, und nie sind diese Mittel so sehr wie gerade jetzt vernachlaͤssiigt worden. Jene Macht der Ueberzeugung zu wecken, welche so oft die Welt in Bewegung gesetzt hat, daran denkt man so gut als gar nicht mehr. Privilegien ist Alles, was man verlangt. Man erinnere sich nur, was sich zutrug, als die Regierung die Voltziehung gewisser Verord— nungen (wegen der kleinen Seminarien 5 verlangte. Sie wissen es, m. H., Rom erlaubte den Bischoͤfen, zu gehorchen. Doch ist ohne Zweifel die vornehmste Pflicht 3 Gesetzge⸗ bers, daß er nur von den Gesetzen seines Landes abhaͤnge. Wie lange noch diese traurige Vermischung der geistlichen mit der weltlichen! Macht dauern wird, weiß ich nicht; aber das weiß ich, daß von 80 Franzoͤsischen Prälaten 18 in der Pairs Kammer Sitz und Stimme haben. In der Deputirten⸗Kammer uͤben, wie man behauptet, 12 bis 5 unse— rer Collegen, deren Verein den Namen eines seiner Mitglieder traͤgt (der Agiersche Verein) auf die Berathungen dieser Kammer einen großen Einfluß aus. Hiernach laͤßt sich leicht abmessen, wie maͤchtig dieser Einfluß seyn wuͤrde, wenn noch— mehr gleich⸗ gesinnte Dephtirte zu gleichem Zwecke zusammentreten woll—⸗ ten. Es ist klar, daß wenn dem Mißbrauche der geistlichen Gewalt nicht gesteuert wird, unsere Gesetze, um nach dem Pallaste Luxemburg zu gelangen, zuletzt erst den Vatican wer— den passiren muͤssen. Ich glaube, daß es unsere Pflicht ist, ihnen diese weite Reise wo moͤglich zu ersparen.“ Am Schlusse seines Vortrages bemerkte der Redner, daß es ihm ein Leichtes seyn wuͤrde, nach Maaßgabe der obigen Betrach⸗ tungen, in dem Gesetz⸗Entwurfe mehrere Amendements in Vorschlag zu bringen, daß er es inzwischen vorziehe, der Kam— mer und der Rechtlichkeit der Pairs selbst die Sorge zu uͤberlassen, das Gefaͤhrliche und Nachtheilige aus dem Entwürfe zu entfernen. Herr A. von Ley val ließ sich in eine weit— laͤuftige Untersuchung des Gesetz-Entwurfes, so wie der fruͤ— heren gesetzlichen Bestimmungen in Betreff der Dotation der i, , . ein, und stimmte in Folge derselben fuͤr die erwerfung des 2ten, Zten, Aten und 5ten Artikels des ge⸗ dachten Entwurfes. Hr. Labbey de Pompisres erhob sich gegen diesen Entwurf, da die Bewilligung allzugroßer Reich⸗ thuͤmer an die Pairs-Kammer zuletzt nur dazu dienen wuͤrde, die Unabhängigkeit der Pairs? Wurde selbst zu vernichten. Alle Staatsmänner, meinte er, muͤßten den Epaminondas

sey zwar bisher immer der Meinung gewesen, d eigennuͤtzigkeit der deutlichste Beweis der Unabhaͤn und daß man reiche Dotationen um so leichte koͤnne, wenn man sich bereits im Besitz eintraͤglic befin de Da indessen vor allen Dingen der geg gesetzwidrigen Einrichtung wegen Pensionirung der Ende gemacht werden muͤsse, so stimme er fuͤr die

sion in Antrag gebrachten Amendements, wobei e gleich ausdruͤcklich erkläre, daß er dem jten An ü

nicht geben koͤnne. Herr

wird? Ist die Pairs⸗Wuͤrde etwa von einem besonderer

halten werden, weil wir des Ertrages derfelben nicht koͤnnen. Warum wollengwir also die Staats⸗Ausg unnuͤtz vermehren?“ der Haupt, Artikel des Gesetzes erklaͤrte der Redne

sich namentlich jeder Vererbung einer Pension, so haupt jeder Bewilligung einer solchen an geistlich

namentlich gegen die geistlichen Pairs. „Warum! er, „will man diesen noch eine besondere Dotation

Die allgemeine Discussion wurde hierauf geschlo sollte am folgenden Tage von dem Berichterstatter

nen Artikel zu schreiten.

von Berry mit Ihrer Gegenwart. Am folgenden die Herzogin nach ihrem Schlosse Rosny abgereist, J. K. H. am 2östen hier zuruͤckerwartet werden.

Der Herzog von Orléans wird, wie man sagt,

seinem Sommersitze,

Tagen des Mai, von dem Herzog von Chartres nach England begeben. ;

laden sind.

ihrem Berichterstatter ernannt.

briand, so verliert die Linke eine Stuͤtze an dem Ag Verein, welchen die Rechte den abtruͤn nigen nenn das Ministerium wuͤrde dann etwas liberaler seyn. Herr von Saint-Aulaire Minister, so wäre eine

Centrums die Folge davon. Wird, dem Wunsche der

zur Hpposition uͤber. Auch den den Baron Pasquier hat man genannt; der Erstere

um seine Armuth beneiden. Herr Sappey bemerkte, er

dem Ministerium eine Stuͤtze bei Hofe gawaͤhren, der

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cher enn,

des vorliegenden Gesetz Entwurfes mit den von der 6. ; Vl

wegen Ausstattung der geistlichen Pairs seine Zustn

: Bavoux sprach sich e gegen die Ausstattung der Pairs⸗Kammer 3 M fragte er, „sollen wir eine bereits als gesetzwidrig an .

Ordnung der Dinge noch durch ein Gefetz bestaͤti 22 der Be⸗

en wir rei me, ,. 5 igen zrine⸗Piäfekt von Brest, Hr. Duperré, und der Be—

wollen wir reichen Pairs eine Unterstuͤtzung bewillig , der e rh? Station vor Algier, Herr von l.

so vielen, mit Entbehrungen kämpfenden Familien voren

betroffen worden? Wenn wir auf die Steuern hinbli auf dem Volke lasten, so treffen wir auf a, u dem Tabacke, auf unmorglische, wie die von der Lotte den Spielhaͤusern, auf solche, die das Grundeigenthum ren, wie die von den Weinen; Steuern, die nur deshu⸗

Nach einer gruͤndlichen Unt

die ohnehin schon reich genug waͤren, widersetzen mn Der Marquis von la Boëfsisre stimmte gleich i die PensionsVererbung, zugleich aber auch gegen die n * Courrier frangais sagt: „Einige Journale , Herabsetzung der Pn angekündigt, die Koͤnigin von Portugal sey im Be⸗ von 125000 auf 19,060 Fr, Hr. v. Salverte Ai uf der, vor Kurzem in England angekommenen Fre—

lassen, da sie ohnehin schon so betraͤchtliche Gehaͤlter hen?“ Er endigte damit, daß er die Frage aufstl das Land denn schon so tief gefunken fey, daß es ohn des beduͤrfe, um sich Achtung und Ansehen zu versch

werden, um demnaͤchst zu den Berathungen uͤber die —⸗ Um 5 Uhr wurde die oͤffn Sitzung aufgehoben, und die Kammer trat in eincn n men Ausschuß zusammen, um sich eine Proposition des] Chévrier de Corcelles wegen einer nenen Gebuͤhren⸗ Ta Leiben.“

oni d der Abwesenheit des Hofes, zum Vice⸗-Koͤnig des

Abends beehrten Se. Maj. die Gesellschaft bei der Hi

gen Tagen nebst seiner Familie nach dem Schlosfe s! die dort durch ihre fonderbare Tracht und Gesichts—⸗ abgehen und sich von da in di die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben

Morgen giebt der Paͤpstliche Nuntius ein Mittahh zu welchem die Minister und das diplomatische Corp

Die mit der Pruͤfung des Gesetz⸗Entwurfes wen . außerordentlichen Zuschuͤsse fuͤr das Etatsjahr 182 tragte Commission, hat den Baron Lepelletier d' Auhn

Der Globe aͤußert uͤber die Wahl eines Ministth auswärtigen Angelegenheiten: „Wird es Herr von (Chhh

Vin nen etwas Verbindliches sagte, erwiederten sie; Gra⸗ rung des Ministeriums, aber eine Schwächung des

heit des Cabinets gemaͤß, Herr von Rayneval Minist, andern ein Chinesisches Gebetbuch haltend, das sie

aͤndert sich nichts, oder vielmehr, wir gewinnen etwas di denn das Ministerium wird ̃.— gen, staͤrker und semnächst mehrere öffentliche Anstalten und das Rat

Freunde des Herrn von Ehäteaubriand gehen vielleicht! spr nb bevor sie dasselbe verließen, uͤber ihren Besuch Herzog von Fitzaam ;;

schickter Neduer. Aber keiner, von Beiden duͤr fte sanderung in dem allgemeinen Gange der Angelegen⸗ en orbringen und also wurde auch die National— L chr Benchmen nicht andern.“ 6. 6. Bee Staͤbe der vier in Morea zuruͤckgebliebenen Lin ien⸗ e. sind zuruͤckberufen worden. Zwei Oberst,Lieute— rben dort, um die vier Bataillons des 27sten, sisten und 58sten Linien-Regiments, jedes 16009 fon liart, zu eommändiren. Der General Masot Schnei— M rd den Ober⸗Befehl uͤber diese Truppen fuͤhren.

s Aviso de la Mäditerranse meldet aus Tou, om 13. April: „Die Fregatte „Herzogin von Berry em, gestern Abend erhaltenen Befehle zufolge, heute abgesegelt. Der Vice Admiral von Rigny,

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söre, find, wie man sagt, nach Paris berufen, um e die e, baldiger Beendigung der Zwistigkeiten Hnier zu ergreifenden Maaßregeln zu berathschlagen.“ e Akademie der Wissenschaften hat jetzt, an die Stelle storbenen Herrn Lefevre⸗Gineau, Herrn Becquerel u Mitgliede fuͤr die physikalische Section gewählt S. 1 d. St.“ Z.); sein Mitbewerber, Herr Pouillet, Hur eine Stimme weniger. 165 einem Schreiben dis London, welches der Con⸗ Hionnel erhalten haben will, hatte der Koͤnig von nd laut erklärt, daß die Gastfreundschaft und der Schutz, der jungen Königin von. Portugal gewahrt, nicht. un Har seyn wuͤrden, und daß die Prinzessin auf seine Räͤtzung und seine väterlichen Gesinnungen rechnen

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n Jöabelle“ nach Brasilien abzugehen. 3 . zin ersonen versichern aber, daß diese Nachricht voͤllig un—

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E66 Turin meldet man den Abgang des Prinzen von an nach der Insel Sardinien, zu deren Vice-Koͤnig

ach Neapel gehen; der Gouverneur von Turin aber, Kandes ernannt werden. (

Us Rom schreibt man, daß der Papst einen Franzosen, 2 Pröéla, zu seinem Leibarzte ernannt habe; derselbe n te den naͤmlichen Posten bei Pius VII. und leistete

hn um letzten Athemzuge seine aͤrztliche Huͤlfe. ber die am 12ten d. M. in Calais gelandeten vier

( 14ten d. M. in Amiens eingetroffen sind, enthalten L 6cbhe Blatter Folgendes: Diefe vier jungen Chinesen sind Nieng-⸗YJang bei Macao, welche Stadt sie am 21. No— v. J. verlassen haben, gebuͤrtig und von den dortigen Fsischen Misstonairs an den Direktor des Seminars zu GSadressirt. Ihre Absicht soll seyn, in einen geistlichen einzutreten und demnaͤchst nach ihrer Heimath zuruͤck— n, um ihren Landsleuten das Evangelium zu predigen. sind zwischen 21 und 26 Jahr alt, verstehen kein sisch, machen sich aber mit Leichtigkeit im Latei— w verstaͤndlich, das sie nach Art der Deutschen ien Auf die Fragen, die in Calais an sie ti it wurden, antworteten sie, wenn sie dieselben nicht 1

di degriffen, quęmoqo, oder non jntelligo, und wenn

Nechen.

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; ü- domine. Am Tage nach ihrer Ankunft in Calais NM

en sie der Messe bei, in einer Hand den Rosenkranz,

di er Linken zur Rechten durchblaͤtterten. Sie .

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rotocoll aufgenommen und von ihnen unterzeichnet vin

seription fuͤr die ungluͤcklichen Bewohner des Königreichs Murcia eröffnet. ;

Die ,,, errichtete Schule fuͤr den wechsel= seitigen Unterricht zahlt bereits uͤber hundert Zöglinge.

In der Nacht vom 13ten auf den 14ten d. M. hat man die Heiligen Bilder auf dem Calvarien⸗Berge in So⸗ lesmes (Depart. des Nordens) herabgerissen. Das Christus⸗ Bild und das Kreuz sind unangeruͤhrt geblieben.

Großbritanien und Irland.

London, 22. April. Der Koͤnig machte vorgestern in einem offenen Wagen eine Spazierfahrt im großen Parke von Windsor, und besichtigte eine dort unter der Leitung des Herrn Mac⸗Adam neu angelegte Landstraße. ; Der Herzog und die Herzogin Bernhard von Sachsen— Weimar werden hier binnen Kurzem zu einem Besuche bei dem Herzog und der Herzogin von Clarence erwartet. Man glaubt, daß Ihre Hoheiten am 20. April von Ghent mit ei— nem Dampfboote abgereist seyn werden, das zu diesem Be hufe, mit einem Theile der Dienerschaft des Herzogs von Elarence am Bord, dorthin gesandt worden ist. Ein Courier mit Depeschen von Sir Fred. Adam, dem Lord-Commissair der Jonischen Inseln, so wie von Sir P. Malcolm, dem Befehlshaber unserer Flotte im Mittelländi⸗ schen Meere, ist gestern hier angekommen, nachdem er die Reise von Ancona in 8 Tagen zuruͤckgelegt hat. Fuͤrst Lieven, der Russische, und Fuͤrst Polignge, der Franzoͤsische Gesandte, hatten vorgestern mit dem Herzoge von Wellington und dem Grafen von Aberdeen eine drei— stuͤndige Conuferenz im auswärtigen Amte. ö Der Herzog von Wellington ist demnaͤchst vorgestern nach seinem Landsitze Stratfieldsay, abgegangen. . ö Der Courier enthält Folgendes: „Gegen unsere fruͤ⸗ here Bemerkung, daß das Parlament schon zu Ende Mai s, oder Anfangs Juni prorogirt werden duͤrfte, hat man uns die Einwendung gemacht, daß, wenn die einheimischen An⸗ gelegenheiten dies auch zulassen durften, doch die auswaärti⸗ gen noch eine ministerielle Auseinandersetzung, sowohl des fruͤhern, als des gegenwaͤrtigen und zukuͤnftigen Standes dieser Angelegenheiten, nothwendig machen und eine Proro⸗ gation, bevor eine solche Auseinandersetzung und zwar auf officiellem Wege geschehen, auch nicht zulaͤssig sey. Dieser Meinung sind wir nicht, wiewohl wir auch glauben, daß die Minister manche Frage, die ihnen von einigen, mit der Re— gierung in keiner naͤhern Verbindung stehenden Mitgliedern vorgelegt werden durften, zu beantworten haben werden. Es ist aber auch nicht zu erwarten, daß die Minister, waͤhrend der Dauer von Unterhandlungen, es fuͤr angemessen halten werden, sich in irgend eine Discussion darüber einzulassen die in jedem Falle eine unzeitige seyn wuͤrde. Sobald die Verhandlungen zu einem gewissen Ende gebracht sind und ein Tractat unterzeichnet ist, dann steht es der Regierung zu, diesen Tractat dem Parlamente vorzulegen, oder, falls die Unterhandlungen ohne Erfolg geblieben sind, die amtlichen, daruͤber sprechenden Actenstuͤcke zu publiciren, Das Unpolitische einer vorzeitigen Discussion und eines Aufschlusses Hendente lite duͤrfte jedoch sehr bald einleuchten; die Regierung kann dadurch zu einer vollständigen Erklarung über den Gang und die Lage ihrer Politik, so wie ihrer Absichten gebracht werden, dies aber duͤrfte, wenn auch nicht mit Gefahr, doch minde— stens mit großen Unbequemlichkeiten fuͤr die fernere Fuͤhrung von Unterhandlungen mit einer auswaͤrtigen Macht, ver⸗ bunden seyn. Es kann daher auch nicht erwartet werden, daß die Vortrage der Minister etwas Anderes, als sehr kurze und allgemeine Ausdruͤcke, Wuͤnsche fuͤr die Wiederherstellung des Europaͤischen Friedens und die aufrichtige Erklarung ent⸗ halten werden, Nichts zu verabsaͤumen, was zur Erreichung eines so wuͤnschenswerthen Zieles fuͤhren kann.!“ An der Boͤrse ging gestern das Geruͤcht, daß die Reg ie⸗ rung einen Gesandten nach Portugal schicken werde; dies scheint sich jedoch, wie die Morning Chronicle bemerkt, nicht zu bestaͤtigen. Dagegen, fuͤgt dieses Blatt. hinzu, heißt es jetzt, daß Graf Palmella, der bisherige Brasilianische Ge⸗ sandte, nach Rio⸗Janeiro zurüͤckberufen sey und den Gra— fen von Funchal, der fruͤher bereits Gesandter in London war und von Koͤnig Johann VI. zum Grafen erhoben wurde, um Nachfolger erhalten werde, In Bezug auf die nn. ken, , des Grafen von Palmella circuliren hier vielerlei Geruͤchte; nach Einigen soll sich der Graf das Mißfallen des Britischen Ministeriums zugezogen haben, und vorzuglich auf dessen Antrieb nach Rio⸗Janueiro zuruͤckberufen worden seyn. Der Courier sagt: „Nachrichten aus Lissabon vom 11.

„Ent⸗

dae * ; t Lehn Bas Spanische Consulat in Bordeaux hat eine Sub—

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des täglich schlechter. In einem Schreiben heißt es:

d. M. ufo ß (siehe Portugal) wird der Zustand des Lan—