1829 / 125 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ortraͤge, welche die beiden Staats⸗Raͤthe Raoux und . 6. eie Königl. Commissarien in der Sitzung vom 28. April zur n,, g. des Preßgesetzes hielten, wurden von der Kammer mit vielem Beifall aufgenommen und zum Druck verordnet.

Türkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben von der 8e. der Wallachei, vom 14. April, Nachstehendes: „Die Russische Armee concentirt sich in der Gegend von Rustschuk und Silistria, und alle Anstalten zeigen, daß man einen Haupt ⸗Angriff auf diese Plaͤtze beabsichtigt. Vorzuͤg⸗ lich laßt sich eine furchtbare Anwendung der sehr zahlreichen Artillerie erwarten. Auch werden immer mehr neue Spitaͤ— ler eingerichtet, obgleich die bisher dazu verwendeten Gebaͤude fast leer von Kranken sind, und deren eine großt Menge ent⸗ halten konnen. In der vorigen Woche raͤumten zu Bucha—⸗ rest mehrere Bojaren ihre Pallaͤste, und die Militair⸗Admi—⸗ nistration nahm davon fuͤr die Spitaͤler Besitz. Auch wer— den vor der Stadt große Depots fuͤr alle Arten von Kriegs⸗ Material angelegt, um das bei der Armee fehlende augen blicklich ersetzen zu konnen. Man erwartet das große Haupt— quartier zu Bucharest. Bei Giurgewo ist es mehrmals zu Gefechten gekommen.“ . . Dasselbe Blatt giebt folgendes Schreiben aus Aegina om 1. Maͤrz: . . ö 2 en v. M. wurde eine Aegyptische Prise, die von den Russischen Kriegsfahrzeugen in den Gewaͤssern von Kandia genommen worden, hieher ,, es ist eine schoͤne, neue, auf 22 Kanonen gebohrte Corvette. Fuͤnf Tage vor— her, am 15ten, war eine Aegyptische Brigg, mit Lebensmit— teln nach Kandia geladen, die die Russen gleichfalls in den Gewaͤssern jener Insel aufgebracht hatten, nach Poros ge— fuͤhrt worden. Ebendahin war auch ein Handels fahrzeug, welches Tuͤrkische Familien, die sich von Rhodus nach Kan— dia begeben wollten, am Bord hatte, aufgebracht, aber auf Befehl des Russischen Vice⸗Admirals Grafen v. Heyden so— gleich wieder frei gegeben worden. Gedachter Admiral hat ünterm 2sten v. M. nachstehendes Schreiben als Erlaͤute⸗ rung uͤber die Wegnahme oben erwaͤhnter Aegyptischer Kriegs— fahrzeuge an den Ober-Befehlshaber der Englischen See— macht im Mittellaͤndischen Meere, Vice⸗Admiral Sir Pulte⸗— ney Malcolm, erlassen: „Am Bord des „Azow.“ zu Aegina den 10. (22.5) Febr. 1829. Herr Admiral! Die umstaͤnd— liche und bestimmte Anzeige, die ich sowohl von Smyrna, als von Konstantinopel und Alexandria uͤber den Zweck der Aus— ruͤstungen, die an letzterm Orte gemacht werden, erhalten habe, haben mich genoͤthigt, einige Kriegsschiffe in die Gewaͤsser zwi— schen Rhodus und Kandia zu schicken, um mich jeder feindseligen Bewegung von Seiten Mehemed Ali's zu widersetzen. Nachdem meine Kreuzer sich in diesen Gewaͤssern einer Aegyptischen Corvette und einer Aegyptischen Brigg bemaͤchtigt haben, eilte ich, dem Pascha von Aegypten das in Abschrift beilie— gende Schreiben zuzusenden, und schmeichle mir, daß dessen Inhalt, und der versoͤhnliche Geist, der mein Benehmen charakterisirt, diesen Pascha uͤber seine wahren Interessen aufklaͤren, und mich dadurch in den Staud setzen werde, un— angenehmen Collisionen vorzubeugen. Ich habe die Ehre ze. (Unterz.) Heyden.“ „Abschrift eines Schreibens des Vice-Admirals Grafen v. Heyden an Se, Hoh. Mehmed Ali Pascha von Aegypten. Am Bord des „Azow“, zu Aegina den 10. (22). Febr. 1829. Ew. Hoheit! Lange vor dem Abzuge der Aegyptischen Truppen aus Morea habe ich mich oft in dem Falle befunden, Ew. Hoh. durch meine Sprache, wie durch meine Stellung zu erkennen zu geben, wie wohl—

wollend die Gesinnungen des Kaisers, meines erlauchten Ge—

bieters gegen Sie seyen, und wie sehr ich mich bemuͤhte, um die Pflichten meines Amtes mit den schonenden Ruͤcksich— ten, welche man der Lage und dem Charakter Ew. Hoh. schuldig war, zu vereinbaren. Ich halte es fuͤr unnoͤthig, hier die Reihe von Thatsachen anzufuͤhren, welche sowohl diese Gesinnungen als die Acte, welche die Folge davon wa— ren, bestaͤtigen. Ich beschraͤnke mich darauf, Ew. Hoheit die eifrige Sorgfalt ins Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen, mit der ich mich vor einigen Monaten mit Vergnuͤgen bestrebte, den Aegyptischen Kriegsfahrzeugen im Archipel das von mir ver— langte sichere Geleit zu geben. Dieser Umstand wird ohne Zweifel von Ew. Hoheit gewuͤrdigt worden seyn, and Ihnen bewiesen haben, wie großmuͤthig die Absichten des Kaisers, meines Gebieters, sind, und mit welcher Maͤßi— gung Allerhoͤchstderselbe die Kriegsrechte auszuuͤben willens ist. Zu diesen Beweisen eines unzweideutigen Wohlwollens hat der Kaiser spaäͤter noch einen neuen hinzugefügt, indem Er, nach der Einnahme von Varna, zweien Bei's, die Ver—

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durch Ihr Benehmen und durch die Einstellung Ihrer R

wandte Ew. Hoh, sind, erlaubte, nach Aegypten zuruͤch kehren, nachdem Er sie vorher auf das Freigebigste beschm hatte. Ich sage es mit 8 diese Langmuth, die nem erlauchten Gebieter so naturlich ist, scheint von Hoh. nicht aus dem wahren Gesichtspunkte betrachtet won zu seyn. Zum Beweise hievon dient die Entfernung! Hrn. Staatsraths Pezzoni aus Alexandrien, trotz der fi lichen Autorisation, die er von Ew. Hoheit ö ah seinen Aufenthalt daselbst zu verlaͤngern. Diese feindst Maaßregel knuͤpfte sich uͤbrigens an noch feindseligere G binationen gegen Rußland. Eilige und bedeutende Ruͤstun gegen diese Macht wurden zu Alexandrien bewerkstelligt,! setzten mich dadurch in die absolute Unmoͤglichkeit, ruhiger schauer der militairischen Ruͤstungen zu bleiben, welche os bar gegen die Streitkraͤfte des Kaisers, meines Gebieters, richtet sind. In dieser Lage noͤthigte mich meine Pfi mich gegen die Ereignisse sicher zu stellen, deren Verantm lichkeit ganz auf mich fiel, wenn ich, ungeachtet der umsth lichen Anzeige, die ich uͤber den eigentlichen Zweck der) stungen Ew. Hoheit erhalten habe, fortgefahren haͤtte, einer Sorglosigkeit zu verharren, welche nicht zu entschw gen seyn wuͤrde, sobald sie fuͤr die Land- und Seem Rußlands verderblich werden kann. Alle diese Umstaäͤnde ben mich genoͤthigt, den Kriegsfahrzeugen, die sich unter nem Commando befinden, zu befehlen, sich der Aegyptist Kriegsschiffe zu bemaͤchtigen, welche aus Alexandrien au laufen seyn duͤrften, oder versuchen sollten, in der Folge diesem Hafen auszulaufen. Es r mir außerordent leid, Ew. Hoheit ankuͤndigen zu muͤssen, daß in Gemaͤßsß dieser Befehle eine Aegyptische Corvette und eine Aegyptf Brigg in meine Gewalt gefallen sind. Ungeachtet dieses! eignisses, welches ich beklage, und das nicht anders als einfache Vorsichtsmaaßregel von meiner Seite betrachtet wen kann, glaube ich, kein deutlicheres Unterpfand meiner versf lichen Dispositionen geben zu konnen, als indem ich die Fi zeuge, welche mir zugefuͤhrt worden sind, in dem Zustande, welchem sie sich gegenwaͤrtig befinden, lasse, und Ew. Heh die Versicherung gebe, daß sie in meinen Haͤnden bis Empfang der weiteren Befehle des Kaisers, meines Erla ten Gebieters, im Depot bleiben werden. Indem ich he diese Befehle von Sr. Kais. Majestaͤt nachsuche, bin ich Voraus versichert, daß Allerhoͤchstdieselben mir befehlen h den, diese Prisen Ew. Hoheit zuruͤck zu geben, sobald 8

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stungen alle Besorgnisse gehoben haben werden, welche Ruͤstungen mir nothwendig einflößen muͤssen. Im entgeg gesetzten Falle werden Ew. Hoheit selbst fuͤhlen, daß es erste Beduͤrfniß der Staaten ist, fuͤr ihre eigene Erhalt zu sorgen, und daß ich dem Vertrauen, womit der Kys mein Erlauchter Gebieter, mich beehrt hat, schlecht enssn chen wuͤrde, wenn ich nicht unter den gegenwaͤrtigen i staͤnden alle diejenigen Maaßregeln ergriffe, welche die? cherheit meiner Escadre und die Wuͤrde der Kaiserlit Flagge gebieterisch erheischt. (Unterz. Heyden.“ Gij den Franzoͤsischen Vice⸗-Admiral v. Rigny, welcher am Februar hier angekommen war, hat sich Admiral Hesh muͤndlich uͤber diese Vorfaͤlle erklaͤrt, und ihn ersucht, sess (Admiral Heyden's) Sohn am Bord eines Franzoͤsist Kriegsfahrzeuges nach Alexandria abgehen zu lassen, ein! sinnen, dem jedoch, wie es scheint, keine Folge gegeben den ist. Admiral v. Rigny ist heute am Bord des „Con rant“ nach Toulon abgesegelt.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New-Hork, 29. März. Der letzte im Congreß ein reichte Jahres-Bericht des Secretairs der Schatzkammm staͤtigt, was die oͤffentliche Schuld der Vereinigten Stael betrifft, die in der (gestern von uns mitgetheilten) Aw des Herrn Healy gemachten Angaben. In Beziehung den auswaͤrtigen Handel heißt es im Jahresbericht: Einfuhr in den Vereinigten Staaten betrug im Laufe letzten Jahre an Werth uͤber 350 Millionen Dollars, die Ausfuhr uͤber 337 Millionen; von letzteren muͤssen! 233 Millionen fuͤr einheimische Produkte und Fabri und der Rest fuͤr Ruͤckausfuhr fremder Waaren gere werden. In den 4 vorhergehenden Jahren betrug die 6 fuhr uͤber 303 Millionen, und die Ausfuhr gegen 288 3 lionen; von letzteren uͤber 191 Millionen fuͤr einheim rodukte und Fabrikate, und der Rest fuͤr Ruͤckausf, . Waaren.“ Ferner sagt der Jahresbericht: 9 r den letzten 4 Jahren kamen im Schatz ein; g 5/69 tin lars, und ausgegeben wurden 95,585,000 Dollars. Mit

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t Staatsschuld verwendet ward, wurden ungefaͤhr 14 Mil— sionen fuͤr innere Verbesserungen ausgegeben. In den vor— hergehenden Jahren betrug die Staats⸗Einnahme 8.4, 728,000 nd die Ausgabe 83,979,000 Dollars. Von der Schiff—

Berichte uͤber diesen Gegenstand, sind noch nicht vollstandig

agen zu ess s e fchrthr. Schiffahrt der Union, mit Inbegriff der Küsten— ahrt und Fischerei, und der in fremdem Handel beschaͤftigten Schiffe, gegenwaͤrtig die Tonnenzahl von 1,500, 000 uͤubersteigt.

ine größere

ascher stieg, als in der hier erwaͤhnten Zeit, und wo er an

rochene Kriege, die eine nie vorher und nachher gesehene Frage

ing, die unserem damaligen Handel einen fast unumschraͤnk— en Spielraum eroͤffnete, hob auch unsere Aus- und Einfuhr uf einen kuͤnstlichen Standpunkt, den man nie zum Ver— leichungs-Maaßstab eines unter gewoͤhnlicheren und ruhige—

Bas den Tarif von 1828 betrifft, so ist noch nicht Zeit ge—

ens keinem Zweifel, daß das, was wir ausfuͤhren, am Ende n wahren Maasstab von dem geben muß, was wir vom uslande beziehen. Was die Zahlungen des Schatzamtes trifft, so geschahen sie in allen Theilen unseres ausgedehn— n Staates, immer mit der groͤßten Puͤnktlichkeit, wozu die bank der Vereinigten Staaten wesentlich beigetragen hat; ntliche Schuld, fuͤr Pensionen, fuͤr die Civilliste, fuͤr die rmee, fuͤr die Flotte, kurz fuͤr Gegenstaͤnde jeder Art, die nden oͤffentlichen Gelder, zu deren Einziehung sie sogar

angt sie die im Innern eingetragenen oͤffentlichen Gelder

istatt daß sie sonst das baare Geld aus dem Lande sen⸗ Die Einnahme von den Zöllen wird zu 21, 5 6, 066

d aus zufaͤlligen Quellen zu ungefaͤhr 150,000 Dollars;

Hiedenartigen Gegenstaͤnde und der 10 Millionen zur Ab⸗

rde.“

Bei

1

zu r Allgemeinen. P⸗reußischen Staats- Zeitung Nr. 125.

dessen, was von der letzteren Summe zur Abtragun

ahrt der Vereinigten Staaten ist vorauszusetzen, daß sie in en letzten Jahren im Verhältniß zu dem gestiegenen Han— el und zur vergroͤßerten Einnahme zugenommen habe. Die

enug, um in diesem Augenblick etwas Bestimmtes daruͤber koͤnnen. Gewiß indessen ist es, daß die gesammte

ngland ausgenommen, kann schwerlich eine andere Nation onnenzahl aufweisen. Im Jahre 1818 betrug sie ! den Vereinigten Staaten nur etwa 11,260,900; am staͤrksten ahm sie im Jahre 1826 zu. Der Gewinn an Frachten auf einen o großen Tonnen-Betrag vermehrt das National-Vermoͤgen mein Bedeutendes, so wie Alles bisher Angefuͤhrte einen Be— heis von dem raschen Vorschreiten der allgemeinen Wohl— hrt liefert.! „Man wird sich erinnern“, faͤhrt der Be— ichterstatter fort, „daß von 1781 an bis 1815 Epochen statt anden, wo der auswaͤrtige Handel der Vereinigten Staaten

nd fuͤr sich bedeutender und also auch bedeutender in Ver— aͤltniß zur Bevoͤlkerung des Landes war, als in den spaͤteren ahren. Damals aber herrschten in Europa fast ununter—

ach unseren Stapel⸗Erzeugnissen bewirkte, und sie zu enor— en Preisen hinauftrieb. Dieses, und unsere neutrale Stel—

n Verhaͤltnissen gefuͤhrten Handels annehmen kann. ug vergangen, um uͤber seine Wirkung ein entschiede— es Urtheil fallen zu koͤnnen. Bis jetzt scheint kein Grund hthanden zu seyn, der zu der Voraussetzung berechtigte, daß rselbe die Ausfuhr vermindern werde. Es unterliegt uͤbri—

rch ihre Vermittelung wurden alle Zahlungen, fuͤr die oͤf—

ne der Regierung ausgingen, auf das puͤnktlichste bewerk— lligt; sie ist zugleich das sichere Depositorium aller einge— ithilt. Von den Banken der verschiedenen Staaten em— d schreibt sie der Regierung der Vereinigten Staaten zu t. Das Vertrauen auf ihr Grund-Capital ist so groß, h unsere Mitbuͤrger ihre in andern Laͤndern contrahirten Hhulden durch Vermittelung der Bank in Wechseln bezahlen,

. muͤßten.“ In Hinsicht der wahrscheinlichen Ein— hme und Ausgabe fär 1829 heißt es im Bericht:

ollars angenommen; von dem Verkauf oͤffentlicher Laͤn— teien zu 1 Million; von Bank-Dividenden zu 490,000

thin die gesammte Jahres-Einnahme zu 23, 140,000 Doll. le jährlichen Ausgaben sind folgendermaaßen veranschlagt rden: fuͤr die ganze Civil-Liste, mit Einschluß aller ver—

jung der Staatsschuld, 12,160, 000 Dollars; fuͤr die Ar— eL. und fuͤr alle mit ihr in Verbindung stehenden Gegen— nde, 5, 60, 000 Doll.; Und fuͤr die Flotte 4,420,000 Doll.; Ss die gesammte Ausgabe auf 21,640,000 Dollars bringt, d einen Ueberschuß von 1,500,000 Dollars nachlassen Fe. = Das“, so schließt der Bericht, „ist eine Skizze finanziellen und commerziellen Lage der Vereinigten Staa—⸗

des immer steigenden Gewerbfleißes einer unternehmenden und Ern, n,

n hiesiges Oppositions⸗Blatt theilt die, ber die praͤ⸗ sumtive diesjaͤhrige Staats Einnahme und Aus 4 in obigem Bericht aufgestellten Ansichten nicht. Es 2 namlich, der Einnahme Umsatz ware auf die, vor dem Erscheinen des neuen Tarifs stattgehabte große Einfuhr be⸗ . die, seiner Meinung nach, nur durch die Furcht vor oheren Zoͤllen veranlaßt worden sey, und in Folge des Ta⸗ rifs sich vermindern werde, wodurch dann auch die Zoll⸗ Einnahme geringer ausfallen muͤsse.

Der Baltimore, Zeitung vom 2Zästen Maͤrz zufolge war General Jackson krank.

In Washington zeigt man einen, dem neuen Praͤsiden⸗ ten zum Geschenk gemachten, ungewoͤhnlich großen Kaͤse, der 100 Pfund wiegt, und einen, aus mehreren Holz-Arten ver— fertigten großen mit Silber verzierten Kelch, auf dem ver— schiedene Allegorien angebracht sind, die sich auf des Gene⸗ ral Jackson's Alter, auf seine Kriegsthaten bei New⸗Orleans, und auf die Praͤsidenten Washingtoͤn und Jefferson beziehen.

Inland.

Berlin, 5. Mai. Dem Vernehmen nach werden Ihre Kaiserliche Majestaͤten der Kaiser und die Kaiferin von Ruß— land Ihre Reise von St. Petersburg nach Warschau am ten dieses Monats antreten. Es bestätigt sich, daß der feierliche Einzug Ihrer i . in die Hauptstadt Polens am l5ten d. M., die Kroͤnung aber am 24sten stattfinden wird. Wir hoͤren, daß des Kaisers Majestaͤt demnächst in Schlesien, unfern der Polnischen Graͤnze, Seine Masestaͤt, unsern Allergnaͤdigsten Koͤnig, mit Ihrem Besuche erfreuen und einen oder zwei Tage daselbst verweilen werden.

Koln, 30. April. Das hiesige Karmeliter⸗Gymnasium, welches durch die Milde Sr. Mas. des Koͤnigs im Jahre 1827 zu einem Gymnasium erster Klasse erhoben worden ist, entbehrte eines gröͤßern Pruͤfungs- und Versammlungssaales. Nachdem derselbe durch den Ausbau mehrerer bis jetzt unbe— nutzt gelegenen Raͤumlichkeiten gewonnen worden war, wurde dieser Saal am 13. April eingeweiht und damit zugleich die feierliche Aufstellung der Buͤste Sr. Maj. des Koͤnigs ver— bunden. Außer dem Direktor, welcher die Einweihungs— worte sprach, redete noch der Oberlehrer Dr. Jacob, in ! teinischer Sprache, uͤber das, was man Sr. Maj. dem Koͤnig in Bezug auf die Aufrechthaltung und Beförderung der Gymnasialstudien zu verdanken hat, und der Gymnasial,Leh— rer Schneider uͤber die Wechselwirkung der haͤuslichen und offentlichen Erziehung. Deklamationen und Reden der Schuͤ— ler wechselten mit vaterlaͤndischen und religiösen Gesaͤngen ab. Eine zahlreiche Versammlung wohnte der Feierlichkeit bei und bewies eine lebendige Theilnahme an diesem vaterlaͤndi— schen Feste.

Auch hier zeigt sich eine sehr rege Theilnahme an dem Ungluͤcke der durch die Ueberschwemmungen in Ost- und West⸗ preußen verungluͤckten Gegenden. Bereits ist ein Theil der Beitrage nach Danzig abgegangen und es hat sich ein Ver— ein gebildet, der auf mancherlei Weise diese wohlthaͤtigen Zwecke zu befoͤrdern und Beitraͤge anzunehmen bereit ist.

Muͤn ster. Die bedeutende Anzahl von Taubstummen in der Provinz Westphalen (ungefahr 500 jeden Geschlechts und Alters), namentlich von darunter befindlichen Kindern, machte die Errichtung einer eigenen Bildungs-Anstalt für dieselben um so wuͤnschenswerther, je seltener uberhaupt noch derglei— chen Anstalten vorgefunden werden, und da namentlich in den westlichen Provinzen des Preußischen Staats, außer dem Privat-Institute des Professors Heinecken zu Krefeld, keine vorhanden war. Auf den von den hohen Ministerien unterstuͤtzten Antrag des Ober⸗-Praͤsidenten von Westphalen geruheten des Koͤnigs Majestaͤt mittels Cabinets-Srdre vom 14ten November 1820 die Errichtung einer solchen Anstalt fuͤr Westphalen zu genehmigen, und zu diesem Zweck einen bedeutenden Theil der Klostergebaͤude zu Ken— trop bei Hamm nebst einigen Laͤndereien, als Geschenk, und außerdem die Kosten der ersten Einrichtung zu uͤberwei— sen. Zugleich bewilligten Se. Maj. als fixirte jaͤhrliche Zu— schuͤsse, theils aus Staatskassen, theils aus einem anderen (dem Buͤrenschen) Fonds zusammen 1000 Rthlr. jährlich, auch schenkten Allerhoͤchstdieselben spaͤterhin der Anstalt noch

das Resultat guter und treulich befolgter Gefetze, und

ein Kapital von 2000 Fl. mit einem jährlichen Zinsertrag

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