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er Messager des Chambres versichert, daß noch vor 2 — der e, Woche der Deputirten, Kammer von dem Handels-Minister ein neuer Zollgesetz⸗ Entwurf werde
elegt werden.
ers geg., diecses Blatt erhebt sich auch gegen die (gestern erwaͤhnten) Vorschlaͤge des Herrn Levaillant; durch alle der— gleichen Neuerungen, meint der Messager, wuͤrde die Sache der Constitution in keiner Art gefoͤrdert, und es sey daher das Beste, daß man sich an den Text der Charte halte.
Die Gazette de France tadelt das Journal des De— .
bats und den Courrier frangais, daß sie die Aufhebung der Deputirten⸗Kammer verlangen; sie giebt diesen Blattern zwar zu, daß das Ministeriüm weniger lebe als vegetire, behauptet aber, daß dieser Zustand nicht sowohl eine Folge des Mangels an Staͤtigkeit der Kammer, als daß vielmehr diese eine Folge
der Unfähigkeit des Ministeriums sey.
Die von der Deputirten⸗Kammer mit der Prüfung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber die Getränk⸗Steuer beauftragte Comn—⸗ mission hatte vorgestern eine lange Conferenz mit den Ab— geordneten der Weindergs⸗-Besitzer; sie soll sich in Folge der⸗ selben von der dringenden Nothwendigkeit uͤberzeugt haben, den Weinbauern moͤglichst schnell zu Huͤlfe zu kommen.
Die Quotidienne behauptet, daß Herr Labbey de Pompibres am nächsten Sonnabend mit seinem abermaligen Antrage: das vorige Ministerium in Anklagestand zu ver— setzen, hervortreten werde. .
„Es scheint nunmehr entschieden zu seyn,“ sagt das Journal du Commerce, „daß nur vier Regimenter in Morea stehen bleiben werden; nämlich zwei in Patras und dem Fort von Morea, eins in Navarin und eins in Koron und Modon.“
Der Courrier frangais widerspricht dem Geruͤchte, daß der Graf von Peyronnet vor einigen Tagen Paris ver— lassen habe; derselbe wohnte noch der letzten Sitzung der Pairs-Kammer bei. Eben so wurde der Vice-Admiral von Rigny erst gestern hier erwartet. .
Der Maler Gérard hat, wie man vernimmt, sein gro— ßes Gemaͤlde von der Salbung des Koͤnigs in Rheims be— endigt; es wird von Kennern sehr geruͤhmt und in wenigen Tagen in dem großen Saale des Museums aufgestellt werden.
Auch der Messager des Chambres meldet jetzt, das die Ausfuͤhrung der beiden Koͤniglichen Verordnungen vom 24. September und 2. October v. J., wegen der Einfuͤhrung eines neuen gerichtlichen Verfahrens auf Guadeloupe und Martinique, in diesen beiden Inseln einigen Widerstand gefunden hat. Saͤmmtliche Mitglieder des dortigen Koͤnigl. Gerichtshofes haben ihre Abdankung eingereicht, und sind mittelst eines Beschlusses vom Zten v. M. provisorisch durch andere Beamte ersetzt worden. Der Messager schmeichelt sich, daß die Opposition, die sich bei dieser Gelegenheit offen—
bart hat, nicht von Dauer seyn werde.
Großbritanien und Irland.
Parlament s-Verhandlungen. Am 28. April wur— den nach den Oster-Ferien die Sitzungen wieder eroͤffnet. Unmittelbar nachdem der Lord-Kanzler seinen Platz einge— nommen hatte, leisteten drei katholische Pairs, der Herzog von Norfolk, Lord Dormer und Lord Clifford den Eid und nahmen ihre Sitze ein. — Auf den Antrag des Grafen von Malmesbury ward eine Botschaft an das Unter— haus gesandt, mit der Aufforderung, den Lords eine Ab— schrift von dem Bericht zu senden, welchen im vergangenen Jahre ein besonderer Ausschuß des Unterhauses uͤber das Polizei⸗-Wesen der Hauptstadt abgestattet hat. Es duͤrften daraus, meinte der Graf, fuͤr das Oberhaus manche wichtige Aufschluͤsse, die man sehr bald wuͤrde benuͤtzen konnen, her— vorgehen. — Lord Teynham uͤberreichte drei Bittschriften fuͤr die Emancipation der Juden. In einer derselben, welche aus der Stadt Dublin kam, suchten die Bittsteller darum nach, daß man die Gesetze, welche den Juden buͤrgerliche Unfaͤhigkeiten auflegen, namentlich aber das Irlaͤndische Schifffahrts⸗Gesetz, wodurch den auslaͤndischen Israeliten die Naturalisation in Irland untersagt werde, einer Revision unterwerfé. „Der große Gegenstand,“ sagte der Lord, „wel— chen die Bittsteller dabei im Auge haben, ist das Gedeihen und die Wohlfahrt Irlands; sie hoffen daher, daß Ew. Herr— lichkeiten ihren Bitten willfahren werden, denn im Allge— meinen gehoren diejenigen Leute, auf welche die Bittschrift sich bezieht, zu den fleißigsten Unterthanen Sr. Majestaͤt. Das erste christliche Reich in der Welt — das Kaiserthum Desterreich — hat ein Mitglied jenes Volkes zum Reichs— Freiherrn ernannt und doch hat Herr Rothschild, der einer solchen Ehre theilhaft wurde, wiewohl er auch der erste Ka— pitalist der großen Handelsstadt London ist, nicht so viele
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verhandelt worden war.
vernehmen lassen, sagte er, das Haus werde ihm hoffent
Hobhouse gegen die Kirchspiels-Versammlungen vorgebrachten . n durchaus nicht seine Beistimmung geben. „Das hren werthe Mitglied“, sagte er, „hat uns zwar Beispiele „on der nachlässigen Verwendung der KirchspielFonds vor— geführt, doch ist es unbillig, von einigen auf alle schließen, Ind diejenigen in die Anklage hineinziehen zu wollen, die hre Angelegenheiten tadellos verwaltet haben.“ — Die Bill Bezug auf den Seidenhandel wurde hierauf (da Herr fitzgerald mittlerweile erschienen war) zum zweitenmale ver— ssen; mit der Bestimmung, am naͤchsten Freitag (1. Mai) urch den Ausschuß zu gehen. Als hierauf uͤber die Annui— zten-Bill der Bericht abgestattet worden, und die Bill in Bezug auf den City-Kanal die zweite Lesung erhalten hatte, gigte Herr Whitmore an, daß er seinen bereits angekuͤn— igten Antrag, in Bezug auf den Ostindischen Handel, bis im 11. Mai verschiebe. Das Haus vertagte sich um 77 Uhr.
London, 29. April. Vorgestern Abend sind Se. Maje— zt der Koͤnig von Windsor hier eingetroffen.
Vorigen Sonnabend feierte die Herzogin von Gloucester hren 53sten Geburtstag.
Vorgestern fand in Whitehall eine Geheime-Rathssitzung att, welcher der Vice-Kanzler, der Richter der Admiralitaͤt nd der Kriegszahlmeister beiwohnten.
Eine Deputation von Seidenhaͤndlern hatte dieser Tage ne Conferenz mit dem Herzog von Wellington, mit dem räsidenten und mit dem Kanzler der Schatzkammer; auch herr Hume war zugegen.
Lord Cochrane hat, wie es heißt, seinem hier sich auf— ltenden Bruder die Anzeige gemacht, daß er in den ersten agen des Monats Mai Paris verlassen werde, um sich, einen Ruf des Kaisers Nikolaus, nach Odessa zu bege— in, wo er das Commando der auf dem Schwarzen Meere
Rechte, als ein gemeiner Hausirer. Ich glaube daher aut daß der Gegenstand es verdient, von Ew. Herrlichkeiten erwog zu werden.“ — Der Marq. v. Lansdowne uͤberreichte ch Bittschrift gegen den Ostindischen Handel, worin besonden uͤber die . Preise des Thees, die durch die Maaßregtn der Ostindischen Compagnie auf ihrem hohen Stand erhalt werden, Klage gefuͤhrt wird. Naͤchstdem zeigte der Marqi an, daß sein edler Freund, der Marquis von Anglesea, du eine starke Unpaͤßlichkeit daran verhindert werde, heute d angekündigten Antrag auf Vorlegung der auf seine Irlg dische Verwaltung Bezug habenden Papiere zu machen; do solle dies am naͤchsten Montag (4. Mai) geschehen. D Haus vertagte sich, nachdem noch uͤber mehrere Privat-Bi
— Im Unterhause wurden zuvoͤrderst mehrere Bittscht ten in Bezug 9 das Monopol der Ostindischen Compagnf den Seidenhandel u. s. w. uͤberreicht. Naͤchstdem kuͤndis Hr. Hume an, daß er am 19. Mai seinen Antrag auf 4 aͤnderung der Korn-Gesetze machen werde. Bei Gelegenhf einer Bittschrift, die der Alderman Waithman uͤberreicht sprach derselbe den Wunsch aus, daß die Minister mit neuen Bill zur Regulirung des Seidenhandels vor der Ha noch nicht weiter vorschreiten mochten, weil das Land mg nicht Zeit genug gehabt habe, seine Meinung daruͤber kun zu thun. Er bitte, mindestens einige Tage damit zu warten. Hr. Fyler unterstuͤtzte diesen Antrag. Hr. Peel zeigte st jedoch nicht willfaͤhrig, besonders da sein sehr ehrenwerth Freund (Hr. Fitzgerald), von dem die Bill ausgehe, e nicht anwesend sey, uͤbrigens auch bereits 14 Tage seit da ersten Einbringen der Maaßregel vergangen seyen, mithin 3 genug, um uͤber das Princip der Bill gehörig nachzudenken. — Hh Hobhouse brachte darauf einen, wie er sagte, fuͤr das Land sch wichtigen Gegenstand zur Sprache — die Kirchspiels-On nung namlich und die sogenannten auserlesenen Kirchspiel Versammlungen. Er trug auf einen Ausschuß an, der Gesetze und Gebraͤuche jener Kirchspiels-Versammlungen g nau untersuchen soll. Der Verwaltung derselben — sag er — seyen unter Anderm auch die Armen-Taxen unterwh fen; diese haben in England und Wales waͤhrend des vo gen Jahres 7,784,356 Pfd. betragen, hievon seyen abt nicht weniger als 1,362,000 Pfd. — also 17 pCt. des gin zen Betrages — zu anderen Zwecken als zu Unterstuͤhunn der Armen verwandt worden. (Hoͤrt, hoͤrt!)! Zu jengh Kirchspiel-Steuern, welche nahe an 8 Millionen Pfund h ragen, kommen nun noch 4 Millionen für Pflaster unh, Erleuchtungs- und Kirchen-Abgaben, welche die Gemeshnn von England und Wales zu zahlen haben. Beides zusähh men betrage fast den vierten Theil der Staats-Ein kuͤn Englands, und uͤbersteige die saͤmmtlichen Revennͤen viel anderen Staaten. So haben die von Nord-Amerika z. J im vorigen Jahre nur 5,539,900 Pfd. betragen; die (Ci kuͤnfte aber von Sas dinien, beider Sicilien, Spanien id Portugal zusammen genommen, uͤberstiegen noch nicht i
erstaͤrkt werden soll, zu ubernehmen bestimmt sey.
Der Marquis von Palmella hat sich mit seiner Gemah— n und 7 Kindern vorgestern nach Frankreich eingeschifft. Ta— es zuvor war die junge Königin von Portugal hierher ge— jmmen, um von ihnen Abschied zu nehmen.
Der Morning-Chroniele zufolge hat der Marquis on Barbacena bestimmten Befehl erhalten, mit der jungen oͤnigin von Portugal nach Brasilien zuruͤckzukehren. „In r That“ (fuͤgt jenes Blatt hinzu) „konnte dieselbe, nach m Entschluß unserer Regierung: sich nicht auf feindliche heise in die Angelegenheiten zwischen Brasilien und Por— gal zu mischen, nicht fuͤglich langer hier bleiben. Heute ird, wie wir glauben, die junge Königin Laleham verlassen d hierher kommen, um von den hier befindlichen Portu— esen einen silbernen Scepter und eine Abschrift der con— tutionnellen Charte in Empfang zu nehmen. Graf Pal— lella ist nach Frankreich abgereiset, wo er als Privatmann ben will.“
Lord Strangford ist, dem Vernehmen nach, auf seiner uͤckkehr hierher begriffen.
Summe jener Gemeinde⸗Abgaben — naͤmlich 12 Million 57er nm ö f d : ? vr 8 * ; * 21 Pfd. Sterling. Die gegenwärtigen Armen, Taxen alch Gestern brach zur großen Bestuͤrzung der Bewohner von
zestminster in der ehrwuͤrdigen Abtei Feuer aus, das indes— gluͤcklicherweise durch die Beamten derselben noch vor kunft der Spruͤtzen wieder geloͤscht wurde. Im J. 1802 . auf derselben Stelle, durch Nachlaͤfsigkeit der , n, ,, r r n e,. — . achdecker, die mit Ausbesserungen beschaͤftigt waren. Die— viel, als die Sesammt, Einkunfte. von sieben der klein 55 aber ist das n,, nn,, .
* ce 2 . . noi 556 8. . . ; 1 . J wen, , , , Entdeckung von Fußtapfen und einer offenen Thur, durch ob es wohl recht fey die Controle solcher enormen Einkuͤn sche der Brandstifter wahrscheinlich entflohen ist, bestaͤtigen , ie, , n, c Voraussetzung. Es sind bereits naͤhere Untersuchungen wenigen Personen im Kirchspiele, die eben nicht ausgesi (ctellt worden, die sber bis setzt noch zu keinem genuͤgen— neter seyen, als ihre Nachbarn, die noch dazu von ihn Nesultate fuhrter er 3 ö Mitbuͤrgern nicht erwaͤhlt werden, sondern sich immer sel f . 1 . ergaͤnzen, anzuvertrauen? Nachdem der Redner sich alsdam Außer dem Brande in Westminster brach in diesen Ta— noch ausfuͤhrlich uͤber die Mißbrauche jener Einrichtung hät Moch auf zwei andern Stellen Feuer aus, durch welches Privathaus in der Doverstraße, und in einer entfernte—
Gegend der Stadt eine große Zuckersiederei in Asche ge— t wurden; der Verlust bei letzterer, der auf 15,000 Pfd. chaͤtzt wird, faͤllt groͤßtentheils den Assuradeurs zur Last. Waͤhrend der ganzen vorigen Woche sprach man in der fadt allgemein von einer großen, vom Herzoge von Wel— gton vorgeschlagenen Maaßregel. Einigen Angaben zufolge ler die Zinsen der National-Schuld herabsetzen; Ander kuben, daß es sich um das Eigenthum der Kirche handle. bgleich“, bemerkt die Morning-Chroniele hiebei, „diese truͤchte durch Personen von Rang in Umlauf gebracht wor— z sind, so glauben wir dennoch nicht, daß sie aus irgend er Kenntniß von den Absichten der Regierung herruͤhren.“ In dem genannten Blatte heißt es ferner: „Die Irlaͤn— chen Zeitungen scheinen zu glauben, daß die Minister die sicht hegen, fuͤr Irland Armen-Gesetze, als eine nothwen—
betruͤgen so viel, als sammtliche Staats-Einkuͤnfte Englam vor 50 Jahren betragen haben. In dem Londoner Kirchspi Mary⸗la⸗bonne betrugen bei einer Seelenzahl von 120,0 die Kirchspiels⸗Einnahmen 173,000 Pf, mithin noch einmal
lich die Gerechtigkeit widerfahren lassen, ihm zuzugeben daß er sich um den Gegenstand genau bekuͤmmert hahe Am meisten hoffe er, daß ihm die Repraͤsentanten von Lap don in feinem Vorhaben unterstuͤtzen wuͤrden. Bei dergl⸗ chen lokalen Reformen seyen, das gebe er zu, sehr vit Schwierigkeiten zu üuͤberwinden; denn im Allgemeinen man gegen jede Veränderung gestimmt. Inzwischen wi er auch, daß selbst Geistliche dafuͤr seyen, in den Kirchspiel Versammlungen eine Reform eintreten zu lassen, durch . che jede Gemeinde eine Controlle uͤber ihre Angelegenheit! erhalte. Da jedoch so vielerlei Interessen dabei zu bert sichtigen waͤren, so bringe er nicht sogleich eine Bill ein, sondern mache erst den Antrag zur Ernennung eines Aus schusses. Hr. Hume unterstuͤtzte diesen Antrag, dem sich Hi Peel zwar nicht widersetzte, doch wollte er den von Herth
findlichen Russischen Flotte, die durch 15 Linien-Schiffe
dige Begleitung der Emancipation, vorzuschlagen; uns ist von dergleichen Absichten nichts bekannt.““
Nach Berichten aus Dublin hatte dort am 25sten d. M. an der Korn-Boͤrse eine Versammlung statt gefunden, um uͤber die noͤthigen Maaßregeln zur Gruͤndung eines Fonds zu berathschlagen, der als Tribut der Nation fuͤr Hrn. O Con— nell bestimmt ist. Nachdem mehrere Briefe, in denen die Verfasser ihre Zustimmung zu dem beabsichtigten Plane ga—⸗ ben, vorgelesen, verschiedene Lobreden auf Herrn O' Connell gehalten, und fuͤr den Fonds 421 Pfd. unterzeichnet worden waren, ging die Versammlung auseinander. .
Aus Leeds schreibt man, daß der, zur Roͤmisch-katholi— schen Religion sich bekennende Herr Ed. Petre, nach Unter— zeichnung des, in der letzten Emancipations-Bill vorgeschrie—⸗ benen Eides, in offener Gerichts-Sitzung als Mitglied der dortigen Obrigkeit aufgenommen worden ist.
London, 1. Mai. Vorgestern hielten Se. Maj. im Pallast von St. James Lever. Vor dem Beginn des Le— ver ertheilten Se. Maj. dem Minister Peel Audienz. Naͤchst⸗ dem empfingen Hoͤchstdieselben zuvörderst Ihre Koͤnigl. Ho— heiten die Herzoͤge von Cumberland und Gloucester, desglei—⸗ chen den (vorgestern hier eingetroffenen) Prinzen Leopold von Sachsen⸗-Coburg, hierauf aber die auswärtigen Gesandten und Minister; demnaͤchst begaben Hoͤchstdieselben sich nach dem Thron⸗ Saale, ließen sich daselbst auf einen Armsessel nieder, und nahmen sodann der Reihe nach die Aufwartung der uͤbrigen, inzwischen in einem daranstoßenden Saale versammelten Personen, an. Unter der großen Menge von Anwesenden zog besonders Herr O'Connell die Aufmerksamkeit auf sich. Da derfelbe bereits fruͤher in Dublin Sr. Maj. vorgestellt worden war, so ward er bei dem dermaligen Anlaß nicht besonders eingefuͤhrt, son—
dern machte bloß seine Verbeugung gegen den Koͤnig, welche
von Sr. Maj. hoͤchst gnaͤdig aufgenommen ward.
Gestern hielten Se. Maj. großen Cercle, und empfingen dabei die Gluͤckwuͤnsche zu Ihrem Geburtstag, indem Sie die, sonst auf den St. Georgs Tag festgesetzte Geburtstags— Feier diesmal, weil dieser Tag (23. April) in die Oster— woche fiel, auf gestern zu verlegen geruht hatten. Die Ver— sammlung war eben so zahlreich als glaͤnzend, das Anfahren der Equipagen begann um 1 Uhr und dauerte in ununterbro— chener Reihe bis nach 3 Uhr.
Der Herzog von Clarence wurde mit Bedauern bei dem vorgestrigen Lever vermißt; sehr beunruhigende, aber zum Theil unbegruͤndete Nachrichten hatten sich uͤber den Gesundheits— Zustand Sr. Koͤnigl. Hoheit verbreitet. Der Courier fuͤgt hinzu, daß sich der Herzog in Bushy befinde, und daß die Nachrichten, die man uͤber seinen Gesundheits⸗-Zustand ein— gezogen, sehr beruhigend lauten. .
Der Franzoͤsische Gesandte, Fuͤrst von Polignac, ist ernst— lich krank, und war daher ebenfalls verhindert, sowohl beim Lever als beim Cercle zu erscheinen. „Es freut uns“, heißt es im Courier, „hinzufügen zu konnen, daß es mit der Gesundheit des Fuͤrsten schon etwas besser geht, doch ist eine gaͤnzliche Widerherstellung nicht bald zu erwarten.“
Die Capitaine Franklin und Parry und die Herren Wm. Seymour, Wm. Campbell und Wm. Searlett wurden vor— gestern zu Rittern geschlagen.
Die katholischen Pairs (S. den Artikel Parlaments— Verhandlungen) wurden nicht, so wie andere neue Pairs, in das Oberhaus eingefuhrt; sie wurden vielmehr wie alte Pairs behandelt und traten in das Haus ein, auf die Vor— zeigung ihrer Diplome. Der Herzog von Norfolk pflegte sich auch in jeder fruͤheren Session sein Diplom, das ihm auch jedesmal ausgefertigt wurde, abholen zu lassen. Lord Dormer und Lord Clifford hatten in dieser Session zum erstenmale ihre Diplome erhalten. J
Vorgestern und gestern wurde das Unterhaus nicht voll— zaͤhlig; wohl hauptsaͤchlich in Folge des Koͤnigl. Lever und Cercle an diesen Tagen.
An der Boͤrse sind die Fonds seit einigen Tagen bedeu— tend gewichen. Es ging dort das Geruͤcht, daß von Engli— scher und Franzoͤsischer Seite dem Russischen Cabinette sehr ernstliche Vorstellungen uͤber den Krieg in der Tuͤrkei gemacht worden sind. Der Courier ist jedoch der Meinung, daß nicht sowohl dies, als die Stockung, worin sich augenblicklich der Handel und die Fabriken befanden, die Course gedruͤckt habe. Andererseits wird die Fundirung neuer Schatzkammer⸗ Scheine als Ursache des Weichens angegeben.
Die Lissaboner Nachrichten gehen bis zum 24sten v. M. Der K. Englische Consul hat die fruͤhere Meldung von der Abfahrt der Expedition nach S. Miguel am 18ten bestaͤtigt.
Die Lissaboner Hofzeitung vom 19. April meldet, daß ein Theil der fruͤher wegen stuͤrmischen Wetters zuruͤckgekehr— ten Expedition wieder ausgelaufen sey.
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