1829 / 135 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 16 May 1829 18:00:01 GMT) scan diff

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Geheimenrath, Fuͤrsten J. Lobanow⸗ Rostowsti, zum Ober⸗

Kammerherrn zu ernennen, 44 23 eller. Staats-Secretair im Reichs⸗Rathe,

Wirkliche Staatsrath Lwow, ist zum Geheimenrath ernannt

worden! Ferner sind ernannt, zum Jägermeisters der General⸗Major Fuͤrst S. Golitzhn, der bisher dem Dienste vorstand. Zu Geheimenraͤthen; der Praäͤsident des Oeko—

e-Eomité der Militair⸗Anstedelungen, Wirkliche Staats⸗ . Perßidski, und der Dirigirende des Feld⸗Commis⸗ sariats der Aten Armee, Wirkliche Stagtsrath 21. Comstadius. Der im Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten angestellte Staatsrath, Graf Bulgary, ist zum Wirklichen Staatsrath befoͤrdert worden. . . Am 2. dieses Monats fand hier auf der Zarizin-Wiese in Gegenwart Sr. Majestat des Kaisers eine Musterung der hier zuruͤckbleibenden Truppen statt. Die Infanterie bestand aus 6 adeligen Kriegs⸗Lehrbataillonen, 8 Bataillonen Leibgarde, 1 Bat. des Sappeur-⸗Lehrregimentes, 2. Bat. des Isten Karabinier-Lehrregimentes, 2 Bat. des Muster⸗In⸗ fanterieregimentes und aus 4 Regimentern und 8 Bat. der zten Grenadier-Division; die Cavallerie aus folgenden zur 1Isten Cavallerie / Division gehören den Truppen; nämlich zus 6 Escadronen der Chevalier-Garde, 6 Esc. der Garde zu Pferde, 6 Esc. der Leibgarde⸗Kuirassiere, 6 Es c. der Leibgarde-Kuirassiere Ihrer Kaiserlichen Majestaͤt, und dem⸗ nächst aus folgenden zu 3 Divisionen leichter Garde⸗Caval⸗ lerie gehoͤrenden Truppen, als: aus 1 Escadron des Leib⸗ garde Dragoner⸗Regimentes, 1 Esc. der Leibgarde⸗-Uhlanen, J Esc. der Leibgarde-Husaren, und 1 Esc, der Leibgarde⸗ Kosaken; die Artillerie aus 8 Stuͤck Geschuͤtz der Muster⸗ Compagnie zu Fuß, 8 Stuͤck Geschuͤtz der reitenden Leibgarde⸗ Batterle Nr. J. und 4 Stuͤck Geschuͤtz der reitenden Mu⸗ ster⸗ Compagnie. Die Truppen hatten ihre volle Munition mit sich; die Kriegs, Sappeur- wund Karabinier Lehrbatail⸗ lone waren ohne Tornister. Die Artillerie fuͤhrte keine Kasten. Se. Majestaͤt geruhten um 12 Uhr Mittags und Ihre Majestaͤt die regicrende Kaiserin eine halbe Stunde spaͤter zu erscheinen, und wurden von den Truppen mit ei⸗ nem lauten Hurrah! empfangen. Se. Kaiserl. Hoheit der Thronfolger befanden sich wahrend der ganzen Musterung vor der Fronte des Pawlewskischen Bataillons. Nach be⸗ endigter Musterung, die bis halb drei Uhr dauerte, geruhten Se. Kaiferl. Majestaͤt, die reitende Leibgarde⸗Batterie Nr. 1. und die reitende Muster-Artillerie Compagnie mit 4 Stuͤck Geschuͤtz mansvriren zu lassen. Den Oberbefehl uͤber alle Truppen fuͤhrte der General der Infanterie Graf Tolstoy. Auf Vorstellung des Finanz-Ministers ist von Sr. Majestaͤt dem Kaiser die Errichtung eines Russischen Consu⸗ lats in Havang auf der Insel Cuba befohlen, und durch

einen Allerhoͤchsten Ukas an das Collegium der auswärtigen

Angelegenheiten vom 2. April der Russische Unterthan Luͤ— dert zum Consul daselbst ernannt.

Der Kaiserliche St. Annen-Orden ward im Jahre 1735 von Earl Friedrich, regierendem Herzoge von Schleswig— Holstein, zur Ehre feiner erhabenen Gemahlin, Tochter Kai⸗ ser Peter des Ersten, gestiftet; es wurden deswegen die An⸗ fangsbuchstaben des Namens dieser Prinzessin (Anna Iuibe- ralüris Petri Filia) gewählt, um danach die Ordens-Devise Amantibus Justitiam, Pietakem, Fidem, zu bilden. Se. Majestaͤt der hochselige Kaiser Paul J. erließ im Jahr 1797 den Befehl, daß dieser Orden kuͤnftig wie ein Nussischer Orden angesehen werden sollte, und theilte ihn in drei Klassen; die Insignien der ersten Klasse bestehen in einem brodirten Stern auf der rechten Brust, und aus einem an einem brei— ten rothen, gelb eingefaßten, von der linken zur rechten Seite herabhaͤngenden Bande befestigtem Großkreuze. Die tt Klasse hat ein um den Hals haͤngendes Kreuz, an einem gleichen, jedoch schmaleren Bande, und die 3Zte ein emaillir⸗ kes Kreuz auf dem Stichblatt des Degens. Ein Ehren— zeichen aus einer vergoldeten und mit dem Ordenskreuze verfehenen Medaille bestehend ward zu derselben Zeit fuͤr Unterofficiere und gemeine Soldaten gestiftet. Im Jahre 1815 fügte Se. Majestaͤt der hochselige Kaiser Alexander J. dem St. Annen-Orden noch eine 3Zte Klasse hinzu, deren Dekoration am Knopfloch getragen wird; hiedurch ward aus dem Kreuz auf dem Stichblatt des Degens eine te Klasse.

littels Ukas vom 6. Juli 1828 geruhten Se. Majestaͤt der Kaiser, der Decoration der Zten Klasse eine Rosette hinzu zu fuͤgen, und zwar zu Gunsten der Ritter, denen sie fuͤr Kriegsthaten verliehen wird, so wie es auch mit dem Wla— dimir-Orden der Aten Klasse der Fall ist. Bis jetzt hatte indessen der St. Annen⸗Orden keine Statuten. In Beruͤck— sichtigung, daß fuͤr den St. Georgs- und St. Wladimir⸗-Or— den Statuten bestehen, denen zufelge ihren Kapiteln das

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mehr als 1000 Einwohner zaͤhlt, ist rüinirt, und diese

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Recht ertheilt wird, ausgezeichnete Qffieiere und Civil-g

amte zum Orden zuzulassen, haben Se. Kaiserl. Maj. den I die Einigkeit der Könige solchergestalt alle Truͤbsale, die nach durch ein Manifest vom 26sten d. M. dem St. Annn Ffuͤhro noch Europa heimsuchen moͤchten, hinwegscheuche; einen Orden Statuten zu ertheilen und zu verordnen geruhet, a rhaften und dauernden Ruhm gewährt nur das edle Be— künftig Niemand zu diesem Orden vorgestellt werden dn hen, fuͤr die Ruhe und das Gluͤck der Menschen zu wirken. der nicht wenigstens 15 Jahre ohne Tadel, in Offich n Reöner hat, nachdem er unser Verfahren getadelt, uns an es sey im Militair, oder Civil, Dienst gesßn offnung zu unserer Absolution gemacht; er erlaube uns, den hat.

gest offnung . z * z wir diese großmuͤthige Amnestie zurückweisen; was wir Vorgestern Morgens um 11 Uhr, als die Neva vn

4 han, wuͤrden wir auch ferner noch thun. Unsere Indem— Eise befreit war, gab die Kanone von der Festung das en .

r tütsBill wird das gerettete Griechenland seyn.“ Herr nal zur Wiedereroͤffnung der Bootfahrt zwischen den getrin ar! Dupin tadelte vorzuͤglich die Expedition nach Algier, ten Stadttheilen, und sogleich war der Fluß mit Kaͤhn

Lschon so große Summen koste, ohne bisher auch nur zu bedeckt. Heute ist die Isaaksbruͤcke aufgestellt worden. Ilten diften Resultate gefuͤhrt zu haben; man haͤtte, mein e Man schreibt aus Iwburg unterm 14. April: „N

zu den aus Griechenland zuruͤckkehrenden Truppen no Eis im Niemen brach am gten d. M. Der Fluß trat a ; 9 h

) R . X der 3 Regimenter hinzufuͤgen und Algier zu Lande an— seinen Ufern, und uͤberschwemmte mit Eisschollen Gegende] fen sollen, so wuͤrde der Krieg laͤngst beendigt seyn. Der wo er fruͤher nie hingekommen war. Diese Ueberschwe

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. Ldner ließ sich demnaͤchst ausfuhrlich uͤber die Franzoͤsische mung veranlaßte großen Schaden; eine Menge zum bestimmtes Holz und mehrere Häuser wurden mit weggeftü

arine aus, die er viel zu stark fand; England halte nur m Schiffe im Meere, womit es mehr als 40 uͤberseeische

die uͤbrigen Haäͤuser wurden theils sehr beschaͤdigt, theils

auf den Grund zerstoͤrt. Der Flecken Srednik hat am na

sonieen oder Provinzen bewache und beschuͤtze. Nachdem : noch mehrere angebliche Mißbraͤuche bei dem Seewesen,

sten gelitten; die katholische Kirche, so wie beinahe alle

zernen Haͤuser, wurden umgestuͤrzt und fortgerissen, ein;

mentlich, daß das Officier-Corps viel zu zahlreich sey, be— nernes Haus ward ganzlich zerstoͤrt. Der ganze Flecken,

mister Anfangs vielleicht etwas verdrießen moͤchte, die Vbrheit uͤber Dinge zu hoͤren, worüber sie ihm oftmals G wchalten werde, daß er ihm indessen Seelengroͤße genug auf den Eisschollen umher, aus denen man den Glockenth wwe, um dieselbe zu ertragen, und von seinem Eifer fuͤr der Kirche und einige stehen gebliebene Haͤuser hervorrn allgemeine Beste überzeugt sey, daß er jenen großen sieht.“ ͤ atsmaäͤnnern nachzukommen sich bemähen werde, die mit Am 8. März d. J. verspuͤrte man um 4 Uhr Morg ingen Mitteln herrliche Resultate hervorzubringen gewußt

in Irkutzk und in Nischney⸗Udinsk Erderschuͤtterungen, 1 Herr Hyde de Neuville bestieg hierauf zum indessen keinen Ungluͤcksfail veranlaßten. Dieses Erei eiten Male die Rednerbuͤhne. „Ich danke“, ͤu— ist um so bemerkenswerther, da die Erdbeben in diesen te er, „dem vorigen Redner, daß er sich mit der genden gewoͤhnlich entweder im April oder im Sommer ss nine beschaͤftigt hat; er gehört zu diesem Corps, zu finden pflegen. des ist sonach kein Wunder, wenn er sich besondere Dorpat, 28. April. Herr Alexander von Humtc nntnisse daruüͤber erworben hat; er kann sich aber traf gestern Morgens um 5. Uhr allhier ein; er schti seinen Berechnungen täͤuschen und bloße Theorieen fuͤr den hiesigen wiffenschaftlichen Anstalten einen, sich Miultate der Erfahrung halten. Ich ehre seine Unabhaͤn— stuͤndigen Besuch. Hoöcherfreut, den in mehr als ein keit, aber ich bekämpfe seine Irrthuͤmer.“ Der Minister Welttheil gefeierten Ehren-Doctor der Universität in iht Perlegte hierauf Herrn Dupin in allen seinen Behauptun— Treise zu sehen, hatten die Professoren ihm ein Festus ; namentlich bemerkte er, daß England, wie Jedermann bereitet“ Bei diesem brachte Seine Excellenz Allen zu se, uber 600 Schiffe, theils auf offenem Meere, theils in den Trinkspruch aus: „Auf das Wohl des Monarchen, verschiedenen Häfen, theils im Bau begriffen habe, und die großartig gegruͤndete Universitaͤt Dorpat großartig sch ie Englische Marine 6000 Officiere zahle, wahrend die und fordert.“ Hierauf folgte von Sr. Exc. dem Hrn R noͤsische deren nur 1400 habe. Nach einer kurzen Er— tor ein Toast zu Ehren des hohen Gastes und auf das M erung des Herrn Dupin ließ Herr Duvergier de deihen seiner wissenschaftlichen Reise, zum Schluß die uranne sich uͤber die Expeditionen nach Algier und sunsheit seiner Begleiter, der Professoren Ehrenberg Lsilien vernehmen, wovon er jene tadelte und diese lobte; Rose aus Berlin. Der eigenthuͤmliche Zauber von M uchte zuletzt die Nothwendigkeit zu beweisen, in den ver— boldts Persoͤnlichkeit verherrlicht noch den Ruf des wi denen Suͤd-Amerikanischen Staaten Consular-Agenten ruͤhmten Forschers. Bleibend und begeisternd ist der B ruennen, um den Handel daselbst wirksam zu beschuͤtzen. druck, den er bei uns zurückließ. DOer Großsiegelbewahrer ließ sich ausfuhrlich uͤber ; Blokade von Algier aus; als das jetzige Ministerium

. ildet worden, sey diese Blokade schon verfuͤgt gewesen, Deputirten-Kammer. Sitzung vom 7. M f

s habe sich mithin nur darum handeln koͤnnen, auf Nachdem die Versammlung Herrn Petou den verlam ttel bedacht zu seyn, um den Krieg schnell und ehrenvoll Urlaub bewilligt hatte, wurde uͤber den Gesetz⸗Entwursf Ende zu bringen; was die Ursache des Krieges betreffe, gen der Nachschuͤsse fuͤr das Kriegs-Ministerinm.

mn, die Behauptung, daß die dem Franzoͤsischen Consul mit die Kammer sich am vorhergehenden Tage beschis Rte Beleidigung ihm nur in Angelegenheiten des Pap— hatte, abgestimmt, und derselbe mit 245 gegen 35 Stim

begegnet sey, von keinem Gewichte, da, wenn ein Di— angenommen. Hierauf begannen die Berathungen Mat zur Vertheidigung der Interessen eines Alliirten seines die fuͤr das See-Ministerium verlangten Nachschuͤs 6, dessen Vermittelung dieser Alliirte in Anspruch genom— Betrage von 23,300,000 Fr.; sie fuͤllten die ganze 8 einer dritten Macht Vorstellungen mache, er immer nur aus. Herr Hyde de Neuville trat gleich zuerst zu

gluͤcklichen, die Alles, was sie hatten, verloren haben, in

Nepraͤsentant seines Sonverains, nicht aber als Be— theidigung der Ausgaben seines Ministeriums auf. 5 Hächtigter derjenigen Macht auftrete, zu deren Gunsten reichs Seemacht, äußerte er, sey bereits unter seinen ch verwende. Der Krieg sey erklart worden, nachdem gaͤnger, in Folge des Vertrages vom 6. Juli und 7 Dem ihungen zu einem guͤtlichen Vergleiche gescheitert der Blokade von Algier, von 126 auf 178 Schiffe? ; von der Seeseite sey Algier seit Lord Exmouths und dadurch ein Kosten-⸗Aufwand von 5,400,000 Fr. sacht worden; spaͤterhin seyen aber, Behufs der Expens nach Morea, der Raͤumung von Cadix, der Sendung 1 Flotte nach Brasilien, der Beschuͤtzung des Handels un Abstellung des Sklavenhandels, noch 27 Schiffe neu al ruͤstet worden; die Expedition nach Moreg selbst habe, Ausnahme der Miethe fuͤr die Transport-Fahrzeuge im trage von 3,362,000 Fr., dem See, Ministerium noch . volle 5 Millionen gekostet. „Diese Expedition,“ sagte Minister am Schlusse seiner Rede, „wird von einigen ten getadelt; sie soll bald zu fruͤh, bald zu spaͤt unter

. l 6 1 3M 9 26. men worden seyn. Ich bemerke hierauf nur, daß un H

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. ' * . t st d Marine Alles gethan hat, was in ihren Kräften stan,n en Mn ; zu der Befreiung Morea's beizutragen; sie ist an e, en, , ,, , stuͤß . enden Falle die verlangte Genugthnung auf anderem

den Flotten der Allirten Frankreichs würdig unter tun den. Die Welt hat gesehen, wie drei groß Machte sicchs

aten der Menschheit verbuͤndet hatten. Gebe der Himmel,

hhnet hatte, schloß er mit der Bemerkung, daß es den See⸗

Baron Lepelletier d' Auln ay, die Rednerbuͤhne, um im Na⸗ men der Commission darauf anzutragen, daß von den verlangten Nachschuͤssen die Summe von 25,060 Fr. fuͤr die Einrichtungs— kosten des Ministers abgesetzt werden. Hr. Duvergier de Hauranne unterstäͤtzte den Antrag. Der Baron v. Montbel verbreitete sich, nachdem er der seiner Meinung nach eher ritterlichen als politischen Expedition nach Morena eine Lobrede gehalten, uͤber den Feldzug in Spanien, den er als im hoͤchsten Grade glorreich fuͤr Frankreich schilderte, da durch denselben ein Bourbon den Haͤnden einer gottlosen Faction entrissen worden sey. „Haben aber wir wohl,“ fügte er hinzu, „diesen Namen, womit ein Redner (Herr B. Constant) uns bezeichnet hat, verdient? Haben wir uns jemals gegen unsern Konig aufgelehnt? Haben wir jemals unsere Namen zur Verbannung der Bourbons hergegeben? Achtung vor dem Könige und der Verfassung ist das einzige Gefuͤhl, das uns beseelt. Die Minister wissen sehr wohl, daß sie von uns weder Schmeicheleien noch Beleidigungen zu erwarten haben. Da es uns blos darum zu thun ist, daß die oͤffentliche Ruhe und Ordnung in keiner Art gestoͤrt werde, so werden wir das Ministerium nur dann unbedingt und mit allen unseren Kraͤften unterstuͤtzen, wenn seine Absichten sich in dieser Beziehung mit den unsrigen begegnen. Herr von Conny bemerkte, Gott allein lese in den Herzen der Menschen; er seinerseits wolle nur nach Thatsachen urtheilen. Es sey weltbekannt, daß es eine Fac— tion gegeben habe, die lange Zeit gegen die Bourbons ge— wafftet gewesen sey, und daß, als die alliirten Truppen in Frankreich gestanden, namentlich nach der Schlacht bei Wa— terloo, sich Maͤnner gefunden hatten, die von den verbuͤnde⸗ ten Maͤchten verlangt, daß sie Frankreich einen fremden Tuͤrsten geben moͤchten. (Mehrere Stimmen zur Rechten: Das ist geschichtlich erwiesen. „Was uns dagegen aube— trifft“, fuͤgte Herr von Conny hinzu, „die wir in unseren Grundsaͤtzen unerschuͤtterlich sind, so wird, selbst wenn unsere Gegner uns den Mund verschließen sollten, unser letzter Ruf immer nur seyn: Es lebe der König!“ Herr B. Con— stant trat sofort zur Widerlegung der beiden vorhergehen— den Redner auf. Wenn es eine Faction gebe, meinte er, so sey es diejenige, die seit der Wiederherstellung der Mo— narchie das Volk stets gegen die Verfassung aufgereizt habe, und im Jahre 1815 an Buonapartes Ruͤckkehr und Frank— reichs ganzem Ungluͤcke Schuld gewesen sey; er seinerseits habe damals Frankreich vor den Folgen der Umtriebe jener Faction gewarnt; er habe den Despotismus bekaͤmpft, während Andere ihm in den Vorzimmern gedient hatten, und als endlich der Mann, der diesen Despotismus ausgeuͤbt, zuruͤckgekehrt sey, habe er (Constant) laut seine Be sorg⸗ nisse zu erkennen gegeben. Was die Behauptung des Hrn. v. Conny anbetreffe, daß man nach der Schlacht bei Wa— terloo Frankreich unter den Scepter eines fremden Fuͤrsten habe bringen wollen, so sey dies eine offenbare Luͤge; er be— rufe sich dieserbalb auf den General Lafayette und den Ge— neral Sebastiani selbst, die mit ihm in das Haupt-Quartier der verbuͤndeten Machte gesandt worden waren. „Beide,“ so schloß Hr. B. Constant, „mogen sagen, ob in den damaligen Tonferenzen jemals dergleichen zur Sprache gekommen ist. Was diejenigen anbetrifft, die eine so luͤgenhafte Behaup— tung erfunden haben, so fordere ich sie auf, sie zu beweisen.“ Der General Lafayette erklärte hierauf, es koͤnne ihm nur zum Vergnuͤgen gereichen, daß Hr. Constant sich auf ihn berufen habe. „Nein, niemals“, fügte er hinzu, „habe ich die Dazwischenkunft der fremden Machte verlangt, damit diese uͤber das Schicksal meines Landes entscheiden. Als ich sah, daß die fremden Truppen sich anschickten, Frankreichs Boden u betreten, da glaubte ich zum erstenmale wieder meine Kraͤfte mit denen meiner Mitbuͤrger vereinigen zu muͤssen, um die Invasion des Landes zu verhindern. Als mir, als Mitglied der Kammer der Repraͤsen— tanten, mit einigen meiner Collegen der Auftrag er⸗ theilt wurde, mich nach Hagenau zu begeben, um daselbst mit den Bevollmaͤchtigten der verbuͤndeten Maͤchte zu unterhandeln, bedauerte ich solches, da ich glaubte, daß meine Gegenwart in der Hauptstabt von gräßerem Nutzen seyn koͤnnte. Nichts destoweniger entschloß ich mich zuletzt,

den Wuͤnschen meiner Mitbuͤrger nachzugeben, und so war

ich also ein Mitglied der betreffenden Gesandtschaft. Nie habe ich aber als solches eine fremde Dazwischenkunft oder einen fremden Fuüuͤrsten verlangt, und wahrlich, ich wuͤrde sehr verlegen gewesen seyn, wenn ich einen solchen haͤtte in Vorschlag bringen sollen. (Allgemeines Gelächter. Ich an Frankreich Zeit lasse, sich selbst eine

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fe ng zu geben, weil ich glaubte, daß es ein Recht dazu habe. meine Herren, war mein damaliges Be—

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