1829 / 135 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 16 May 1829 18:00:01 GMT) scan diff

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tragen.“ Nach einer Vertheidigung der Spanischen Cor⸗ tes, und nachdem Hr. v. Conny sich damit ausgeredet hatte, daß er geglaubt, das von ihm angefuͤhrte Factum gehoͤre der Geschichte an, bestieg noch der General Sebasstiani die Rebnerblihne und äußerte sich in folgender Art: „Fünf Personen bildeten die in Rede stehende Gesandtschaft; zwei davon sitzen in der Pairs / Kammer (die Grafen von Pontécoulant und von Laforét) und drei in dieser Kammer (die Generale von Lafayette und Sebastiani und Hr. B. Constant). Ich hatte die Ehre, vor den Abgeordneten der verbündeten Mächte das Wort zu fuͤhren; der Graf Capo⸗ distrias repraͤsentirte Rußland, der Graf von Walmoden Oesterreich, der Freiherr von dem Knesebeck ) Preußen, und Lord Castlereagh England. Keiner von uns gab den Wunsch zu erkennen, daß das Ausland Frankreich eine Regierungs⸗ form geben mochte; keiner von uns dachte daran, den Thron einem fremden Monarchen anzubieten. Man darf, um sich davon zu uͤberzeugen, nur die Mitglieder der Franzoͤsischen Gefandtschaft, fo wie die damaligen, jetzt noch am Leben be— findlichen Repraͤsentanten der fremden Machte selbst befragen; sie werden die Wahrheit gewiß nicht verlaͤugnen.“ Nach dieser Erklarung kehrte der Redner wieder zu dem eigent— lichen Gegenstande der Berathung zuruͤck. Als am Schlusse der Sitzung uber den Gesetz' Entwurf wegen der Nachschuͤsse fuͤr das See⸗Ministerium abgestimmt ward, wurde derselbe, mit dem oben erwahnten Amendement der Commission, mit— telst 1 gegen 7 Stimmen angenommen. Am folgenden Tage wollte man sich mit dem Hten und letzten Entwurfe wegen der Nachschuͤsse fuͤr das Finanz⸗-Ministerium beschaͤf— tigen.

] Paris, g. Mai. Erst heute wird der Herzog von Or— leans mit seinem Sohne die Reise nach England antreten.

Das erste Departements-Wahl⸗Collegium des Mosel— Departements und das zweite Bezirks-Wahl“ Collegium des Departements beider Sevres sind mittelst Verordnung vom ten d. M. auf den 20. Juni in Metz und Niort zusam— menberufen worden, um an die Stelle der ausgeschiedenen beiden Deputirten, Herren Durand und Tonnet⸗Hersent, an⸗ dere Reptäsentanten zu waäͤhien.

Briefe aus London vom 5. Mai melden, daß der Fuͤrst von Polignae außer Gefahr sey; man glaubte aber, daß die Genesung nur langsam vorschreiten wuͤrde.

Einem Schreiben aus Neapel vom 22. April zufolge war— tete der Graf Guilleminot nur noch die Ankunft des Herrn Gordon und neue Befehle aus Paris ab, um sich nach Kon— stantinopel einzuschiffen. Herr von Ribeaupierre scheint sich fuͤr längere Zeit in Neapel niederlassen zu wollen. Der zum Franzoͤsischen General⸗-Consul in Moreag ernannte Hr. Rouen wurde dort erwartet; er wird wahrscheinlich mit dem Gra— fen Guilleminot absegeln, und in Navarin oder in Aegina ans Land gehen. .

Auch das Journal des Dabats aͤußert nunmehr seine Freude uͤber den Ausgang, welchen die Debatten wegen der außerordentlichen Zuschuͤffe fuͤr das Etats, Jahr 18328 neh— men, und dringt auf die Nothwendigkeit eines Gesetzes uͤber die Verantwortlichkeit der Minister. Die Kammer cheißt es in dem genannten Blatte) hat den ersten Schritt gethan; dieses ist etwas, aber es ist noch nicht genug; sie bestehe darauf, ein Gefetz zu fordern, das man ihr nur mit Wider— willen vorlegen wird. Aber um ein solches zu erhalten, ist Einheit und Kraft nothwendig, und hier muͤssen wir, so un— gern wir es auch thun, wieder unsere Klagen uͤber den un— ter den Repraͤsentanten Frankreichs herrschenden Zwiespalt erheben. Daß man den Grafen Peyronnet vor die Gerichts— hoͤfe gewiesen hat, ist noch kein Grund fuͤr uns, ein Sieges— lied anzustimmen. Wir können uns uͤber den beklagenswer— then Zustand der Kammer nicht täuschen, wenn wir sehen, wie ein Drittheil der Mitglieder im Augenblick der Abstim⸗ mung, gleich Schuͤlern, die sich vor der Ruthe des Lehrers fuͤrchten, davon lauft, und sich damit troͤstet, daß es seine Niederlage um vier und zwanzig Stunden verzoͤgert hat.“

Am 5ten d. M. gab der Paͤpstliche Nuntius der hohen Geistlichkeit und einigen andern Personen ein großes Gastmahl.

Aus einer kuͤrzssch erschienenen statistischen Uebersicht er— hellt: daß von den 283,822 jungen Leuten, welche im Jahr 1827 Behufs des Eintritts in den Militair-Dienst geloost haben, 100,787 lesen und schreiben, 13,794 nur lesen, und

) Der Messager des Chambres schreibt Veisbein, das Jour⸗ nal des Debats und die Gazette de Franee Neisbell, der Consti⸗ tutionnes Nesbein, der Moniteur nennt gar den Namen Nieupperg, und das Journal du Commerge Hardenberg.

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Marquis von Clanricarde erklärte, er werde sich jn

einer großen Majoritaͤt des Hauses verworfen. Auf

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157,510 weder lesen noch schreiben konnten. Von den gen 11,731 ließ sich der Grad der Ausbildung nicht ermitt In Rouen ist am 5ten d. M. eine neue Schule wechfelseitigen Unterrichts eröffnet worden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Im O berhaän wurde am 8. Mai von Lord King eine Bittschrift um . derung der gegenwaͤrtigen Korn⸗-Gesetze uͤberreicht. Die g steller empfahlen den Lords Oberst Torren s „Versuch i

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In habe, Denen, die dabei am meisten interessirt und zu— leich am . . k . sind, sehr iaenehm seyn werden, auf der andern Seite fuͤhle ich a

den auswärtigen Korn-Handel“ ein Werk, das uͤber 7) 9 es einige Umstaͤnde giebt, die unsere er eg erde Gegenstand vielen Aufschluß gebe ). Graf Darn ie Zukunft etwas bewoͤlken und mehrere unserer vornehmsten brachte die Armen-Gesetze für Irland zur Sprache, und h zndelszweige in einem duͤstern Lichte erscheinen lassen. Den— den Gegenstand fuͤr zeitgemaͤß, da selbiger auch im and Sir, fuͤhle ich die Zuversicht in mir, daß das Hause vorgebracht worden, sehr viele Mitglieder dort del inkommen des laufenden Jahres vollkommen hinreichend alle aber der Meinung waren, daß fruͤher oder spaͤter et n wird, um sowohl die Ausgaben desselben zu decken, als geschehen musse. Der Graf behielt sich s vor, an einem Regierung in den Stand zu setzen, der Empfehlung des naͤchsten Sitzungs-Tage einen Antrag auf Vorlegung mes] hrlamentes gemäß, aus dem Ueberschuß einen Fonds zur Reduci— rer darauf sich beziehenden Documente zu machen, M ig der National⸗Schuld zu errichten. Nicht ist mir der gedrückte stand unbekannt, in welchem sich das Land seit einiger t befindet. Wir haben, und zwar gemeinschaftlich mit benachbarten Staate, sowohl durch eine schlechte endte, als durch eine Stockung, die in verschiedenen Han— zweigen eingetreten ist, gelitten. So sehr ich diese Um— che. . ö * nde aber auch bedauern muß, ist es doch weder meine land hinreichend, so wuͤrde es doch einem Irlaͤndischen 1 Fit, noch meine Absicht, mich uͤber ihre Ursachen jetzt genuͤgen. Auf den Antrag des Lerd-Kanzlers m Hilassen, und begnuͤge ich mich mit der Bemerkung, daß eine Bill, zur Erleichterung und Befoͤrderung des Geschl alle als voruͤbergehend und temporair ansehe. Ehren— ganges beim Kanzlei-Gerichtshofe, zum erstenmale ver the Mitglieder werden zweifelsohne, je nachdem sie uͤber Die zweite Verlesung wurde auf naͤchsten Dienstag (12. ] iitische Fragen verschiedener Meinung sind, auch jenen be— sestgesetzt, und behielt sich der Lerd-Kanzler vor, alsh ernswerthen Umständen verschiedene Ursachen beimessen. über das Princip der Bill und uber die Umstaͤnde, die ige werden Alles der letzten Miß-Aerndte, Andere werden veranlaßt haben, eine nähere Erklärung zu geben. gewissen Maaßregeln zuschreiben, die seit einiger Zeit ee. . a, , n, ,,,, , n on n,, jetzt aber zur Ausfuͤhrung kamen, und die

d 1 n Ug auf culatio ns⸗Mitt s h ;

neue London-Bruͤcke und uͤber die durch diese 3 . . d ten Sporteln des Unterhauses beschwerten, dem Spe Gelegenheit, sich uͤber diese Sporteln, die bereits seit 200 Ja in ihrem jetzigen Umfange bestehen, auszusprechen. Da nm den Inhalt der Bittschrift unpassend fand, so wurde sie statt, wie gewohnlich, auf die Tafel gelegt zu werden

Antrage dieser Art auf das Entschiedenste widersetzen,! auch in England erweisen sich die Armen-Gesetze gegen tig unvollkommen und erfolglos: hier erhalte in sehr v Distrieten mancher tuͤchtige Mann nicht mehr als 3 per Woche. Sey dies aber auch fuͤr einen Arbeiter in

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ebenen Geschäfts- und Spekulations-Geiste beimessen, dem noch eine fuͤrchterliche Produktions-Kraft beigesellt hat, R durch den, in der Verbesserung des Maschinen-Wesens sehr gesteigerten, menschlichen Erfindungs-Geist hervorge— Ifen wurde, und in diesem Lande weiter gebracht worden als in irgend einem anderen. Durch diese Kraft wur— wir, wenn die Gelegenheit dringend war, wohl in den d gesetzt, jede ploͤtzliche Nachfrage nach unseren Manu— . Iiöleich, zu . aber durch dieselbe n . ̃ ist erhielten wir auch einen uͤberfluͤssigen Vorrat i pem Bedauern noch verschoben habe und zwar, weil er nur zu oft eine i hn ung im n, . 36 unt keine Compensation fuͤr die Richter habe auffinden koͤll Fk sich einstellte. Dennoch aber, Sir, denke ich den Ausschuß die durch dieselbe um einen Theil ihrer Einkuͤnfte kom] iberzeugen, daß unter allen diesen Umständen nichts sich Diesen Grund, eine Maaßregel, die zum Wohl des gereiche, in die Lange zu schleben, fand Hr. Baring auswärtiger Eoncurrenz irgend eine Besorgniß einfloͤßen seltsam ja sogar abscheulich. Jene Sporteln, wofuͤr n.“ Folgendes ist nun die Uebersicht, die der Minister keine Compensation habe finden konnen, seyen, eben der Einnahme und Ausgabe des vorigen Jahres er— wie alle andere Abgaben, zur Befoͤrderung des lte. „Viele ehrenwerthe Mitglieder dieses Ausschusses meinwohls, nicht aber fuͤr den Vortheil eines Ein den sich noch erinnern, daß, als ich im vorigen Jahre zuerst eingerichtet worden. Das Land, fuͤgte er i Budget einbrachte, ich die Einnahme auf 54 Millionen, sollte sich von so laͤcherlichen und anstoͤßigen Grundss r genauer auf 53,900, 00090 Pfd. Sterl. schaͤtzte; die Aus— wie sie der sehr ehrenwerthe Herr eben dargelegt, selbst l n schlug ich dagegen mit 506, 100,000 Pfd. an, so daß beim cipiren. Hr. Peel bat das Haus um Ruͤcksicht darauf, usse des Jahres 1823 ein Ueberschuß von 3,797,000 Pfd., er eigentlich mit der Einrichtung jener Sporteln dur fuͤr die Reduction der National-Schuld bestimmt war, nichts zu thun habe; nur von der Furcht sey er ausgeg Ben sollte. Bei den Berechnungen, die ich zu jener Zeit daß die Beamten, bei einer anderseitigen Compensatio He, ließ ich, um nicht etwa allzu hohe und uͤbertrie— gut bedacht werden durften; eine Compensation aber 1 Erwartungen zu erregen, es mir sorgfaͤltig ange— dern, dazu seyen sie mit vollem Rechte befugt. Das! m seyn, die Summen in den gehoͤrigen Schranken get kam nun an die Reihe. Nachdem auf den Antr Halten; der Erfolg beweist, wie weise und nothwendig Tanzlers der Schatzkammer das Haus sich i r, so zu handeln, denn der Ausschuß wird aus der Ausschuß verwandelt hatte, um die Mittel und V lichen Einnahme und Ausgabe des Jabres 1828 ersehen, Erlangung der fuͤr die Staats-Ausgaben des J. 1829 der Betrag der Erstern sowohl, als der des Ueberschus— derlichen Summen in Ueberlegung zu ziehen, erhob so vwveit größer ist, als ich erwartet hatte und daher sehr Kanzler und gab in einer ausfuͤhrlichen, an den Praͤsd idenstellend ausfällt. Es betrugen namlich beim Schlusse des Ausschusses gerichteten Rede eine Uebersicht der in Jahres 1828 die Einnahmen, statt 54 Millionen, 1528 stattgefundenen, so wie der im laufenden Jahre S7,000 Pfd.; die Ausgaben aber, statt 50,100,000 zu wartenden Einnahmen. Wir begnuͤgen uns vorlaͤusi igen, beliefen sich auf nicht mehr als 49,336,000 Pfd.; einigen Einzelnheiten und behalten uns vor, noch wein Ueberschuß von 5,851,000 Pfd., also 2,054,000 andere daraus mitzutheilen. „Ich bin mir,“ Jsagte der mehr als ich berechnet hatte, entstanden ist.“ . nister, „auf der einen Seite bewußt, daß die Auskuns —— London, 8. April. Wir haben nun auch einen ich uͤber die Einnahmen und Ausgaben des Landes zu eh Hholiken im Unterhause, namlich den Grafen von Surrey; . . nicht durch die Wahl des Volkes, sondern seines Y Als dieselbe Bittschrift im un terh au se von Hrn g , erzogs von Norfolk, welcher als Herr, des uͤberreicht wurde, empfahl derselbe auch noch eine andere 1 Horsham von den Personen, welche dort das Wahl „Katechtzmus Äber die Lorn-Gesetzs die nur 6 Pence kest n fur ihn üben, seinen Sohn erwaͤhlen ließ, wie er sonst testantische Mitglieder fuͤr das Unterhaus hatte wahlen lassen.

mit großer Begier gekauft werde.

Bill * Horsham ist einer von den sogenannten Rotten Bo—

Frage des Lord Althorp, ob der Minister seine Magj gel in Bezug auf die Eintreibung kleiner Schulden noch dieser, oder in der nächsten Sesston vorbringen wolle, a wortete Hr. Peel, daß er die Maaßregel nur mit schr

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Der Eourrier frangais ist das einzige Blatt, welches richtig Kne⸗ sebec schreibt.

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nsis bringen sollen.“ Noch Andere werden es dem uͤber⸗

Ga bet, was die natuͤrlichen Huͤlfsquellen des Landes bedroht, oder

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roughs (verfallene Marktflecken), Oertern, welche zur Zeit, als sie das Recht erhielten, Mitglieder ins Parlament zu schicken, in blühendem Zustande waren, jetzt aber in ihrem Verfall das Eigenthum einer einzigen Perfon sind, welche uͤber die sogenannten Wähler Coft nur einer oder zwei an der Zahl) nach Willkuͤhr gebietet, oder deren Wahl⸗Recht in den Haͤnden einer beschraͤnkten Corporation liegt, die ihre Stimmen an den Meistbietenden verhandelt. Bon dieser letztern Klasse ist auch East⸗Retford. Es wurde naͤmlich er⸗ wiesen, daß seit undenklichen Zeiten in diesem Orte fast jeder Waͤhler seine Stimme fuͤr 40 Guineen zu verkaufen pflegte und daß der Orts⸗Vorstand und Stadtschreiber sich eben s bestechlich gezeigt hat, als die Burger. Daß einem solchen Orte keine Vertretung gebührt, ist offenbar, und daß es das beste Mittel seyn wuͤrde, das Parlament practisch und all⸗ maͤhlig zu reformiren, wenn man nach solchen Entdeckungen Loder vielmehr Ueberfuͤhrungen, denn die Thatsache ist fuͤr Niemanden mehr neu) diesen Flecken ihr Recht naͤhme und auf die großen Handelsstaͤdte uͤbertruͤge, welche, im Laufe der letzten hundert Jahre herangewachsen, keine Vertretung im Parlamente haben. Dies setzte auch besonders Herr Hus⸗ kisson in einer vortrefflichen Rede auseinander, die er am Sten d. hielt, wo der vorjährige Vorschlag, die Vertretung des elenden Fleckens auf die Stadt Birmingham zu uͤber— tragen, erneuert wurde, und besonders darauf aufmerksam machte, daß der Frage uͤber eine allgemeine Parlaments⸗Re⸗ form, welche sich sehr bald wieder erneuern muͤsse, auf keine Art besser begegnet werden konne, als durch solche freiwillige Reformen von Seiten des Parlaments. Die Minister aber, erneuerten mit Ruͤcksichtnahme auf die großen Grund-Eigen— thuͤmer ihre Opposition, indem sie darstellten, daß die Eor— ruption nicht gegen alle Einwohner des Ortes bewiefen, und daß es folglich unbillig seyn wurde, die Unschuldigen mit den Schuldigen zu bestrafen; sie erklaͤrten sich dagegen ge⸗ neigt, die Anzahl der Waͤhler durch die Zulassung des be— nachbarten Bezirks zu vermehren, welcher lediglich von Acker— bauern bewohnt wird, die fast ganz in dem Interesse des Bios von Neweastle seyn sollen, welchem bereits ein Dutzend Sißze im Unterhause zu Gebote stehen. Dies war die erste Gelegenheit, wo die Regierung feit der Emancipa⸗ tions⸗Bill ihre Staͤrke versuchte; und sie hat solche nicht im geringsten abgenommen gefunden; ein neuer Beweis, daß ungeachtet der lebhaften Opposition, die sich letzthin bei der katholischen Frage von Seiten eines nicht geringen Theils der großen Grund-Eigenthuͤmer kund gab, dieselben doch kei⸗ nesweges mit der Regierung zerfallen sind. Gestern wurde im Unterhguse der Vorschlag gemacht, daß sich das Parla⸗ ment verpflichten sollte, die Raͤthlichkeit der Einfuͤhrung ei⸗ ner Armensteuer in Irland in der nächsten Sesston in Be— rathung zu nehmen. Es wurden waͤhrend der Debatten gar manche nuͤtzliche Bemerkungen gemacht, aber der Vorschlag

doch verworfen, weil die Regierung sich nicht zu Maaßregeln

verpflichten wollte, uͤber die sie noch nicht zu einer Entschlie⸗ ßung gekommen zu seyn scheint, und wozu die Grund⸗Eigen⸗ thuͤmer sich nur sehr ungern entschließen wurden. Es wurde indeß bei der Gelegenheit versichert, daß die Geruͤchte von

der Vertreibung so vieler armen Leute, wovon letzthin Er⸗ waͤhnung geschehen,“) ungegruͤndet seyen, und daß, da die meisten ihre kleinen Grundstuͤcke auf Lebenszeit in Pacht hatten, nur wenige fuͤr den Augenblick wuͤrden vertrieben werden koͤnnen. Ein Mitglied sagte, es befaͤnde sich in den Zeitungen eine Anzeige von der Einweihung einer ka— tholischen Kapelle, worin von dem „katholischen Pri⸗ mas von Irland und einem andern Bischof“ die Rede sey, dem das eben angenommene Gesetz zuwider, worin die Annahme dieser Titel den katholischen Bischoͤfen, bei Strafe von 100 Pfund Sterling, verboten ist. Er verlangte des— halb zu wissen, ob die Regierung von der Sache Notiz neh— men werde. Keiner von den Ministern aber gab eine Ant—

wort. Es steht jedoch zu erwarten, da die Regierung die Herren Praͤlaten, welche etwa ihre Pflicht vergessen 2 * moͤchten, zurecht weisen werde. Fuͤr jetzt nehmen indeß wich tigere Dinge ihre Aufmerksamkeit besonders in Anspruch, da auch hier, in London, die unbeschäftigten Seiden-Arbeiter seit einigen Tagen angefangen haben, in die Wohnungen ihrer beschaͤftigten Kameraden zu brechen, und die Stoffe auf den

Die Einziehung der Ein- und Zwei⸗Pfund⸗Noten.

) S. Nr. 130 der Staats⸗Zeitung.

taats⸗-3eitung Nr. 135. hen

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