1829 / 143 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Könige untergebenen, vormals reichs standischen Graͤflichen dan ffn! . Häuptern Höͤchstdieselben, in Gemaͤßheit Ihrer diesfalls bereits bei der Deutschen Bundes /Versamm⸗ sung abgegebenen Erklarung und in Ruͤcksicht auf die hier— nach in der Sitzung vom 13. Februar d. J. ) zu Stande gekommene Vereinbarung, das Praͤdicat „Erlaucht? zu ver—⸗ seihen geruhet haben: X. Grafen, die in Baiern domieilirt

and mit ehemals reichsstandischen Besitzungen beguͤtert sind.

23) Graf Fugger von Gloͤtt. 3) Graf 4) Graf Fugger von Nordendorf. 5) Graf von Ortenburg. 6) Graf von Rechtern Limpurg. 75 Graf von Schönborn. 8) Graf von Waldbott⸗Baßen/ heim. B. Grafen, die zwar außer Baiern domieilirt, jedoch mit ehemals reichsstaͤndischen Besitzungen daselbst beguͤtert sind. 9) Graf von Erbach⸗-Wartemberg⸗Roth wegen Eschau (domicilirt im Großherzogthum Hessen). 10) Graf von Stadion wegen Thanhausen (domicilirt in Oesterreich). . Stuttgart, 16. Mai. Der Kaiserlich Russische Ge⸗ sandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Kam⸗ merherr und Wirklicher Staatsrath, Ritter von Obreskoff,

1) Graf von Lastell. Fugger von Kirchheim.

hatte gestern in einer zu diesem Ende erhaltenen Audienz die

Ehre, Seiner Koͤniglichen Majestaͤt den von Sr. Maj. dem Kaifer von Rußland Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen verliehenen St. Andreas-Orden zu uͤberreichen.

Schweiz.

Zuͤrch, 17. Mai. Die am 12. Mai in Schinznacht gefeierte Jahresversammlung der Helvetischen Gesellschaft kann und muß in jeder Hinsicht als ein erfreuliches und er—

hebendes vaterlaͤndisches Fest angesehen werden. Der eben so

ausfuͤhrliche als anziehende und glaͤnzende Eroͤffnungsvortrag des Praͤsidenten, Herrn Heinrich Zschokke, beantwortete die Frage: Ist die Helvetische Gesellschaft in unsern Tagen ent⸗ behrlich geworden? Der Redner schilderte den Zustand der Schweiz und ihrer Verfassung in den Zeiten, welche der Stiftung der Gesellschaft vorangegangen sind; er eroͤrterte ihre Zwecke und ihren Einfluß; diesen wies er nach waͤhrend der Stuͤrme der Revolution, und ging dann durch die Epoche

der Vermittlung auf die Gegenwart uber, indem er das

Streben des Volkes nach nationeller Vereinigung wuͤrdigte, im Gegensatz der aus dem Bundesvertrag und den isolirten Cantonal⸗Souverainetäͤten hervorgehenden Tendenz zu jeglicher Vereinzelung fur Wahrung der oͤrtlichen Interessen, aus wel— cher sich die Erfolglosigkeit der wichtigsten Verhandlungen der Tagsatzung erzeugen muß, bei der die Boten nach ihren In— struetionen Meinung und Willen der einzelnen Staͤnde verthei—⸗ digen und standhaft behaupten, waͤhrend die Gesammtheit nir— gends repraͤsentirt ist. Diese Betrachtungen fuͤhrten auf die Ver⸗ neinung der im Eingang aufgeworfenen Frage,. Thatsaͤchlich ging diese Verneinung jedoch bereits auch und wirklich hervor aus der zahlreich in der wuͤrdigsten vaterlaͤndischen Stimmung versammelten Gesellschaft. Neben 60 wirklichen Gliedern waren an 80 Gaͤste anwesend. Der beredte Vortrag des Praͤsi⸗ denten wird bald im Druck erscheinen. Noch las der Zuͤr— cher Professor, Herr Hottinger, die Beschreibung der Schlacht bei Kappel, ein Bruchstuͤck seiner Fortsetzung von Johann Muͤller's Schweizer, Geschichte. Neue Mitglieder wurden aufgenommen und die Statuten erhielten einige Zu— saätze, welche die Ausdehnung der Gesellschaft in jene Cantone bezwecken, die gegenwartig ihrer Theilnahme entruͤckt bleiben, so wie auf die Sammlung von Materialien fuͤr einen Jah— resbericht uͤber das, was Schoͤnes und Gutes im Vaterlande geschehen ist. Durch beinahe einmuͤthige Wahl ging das Praͤsidium fuͤr 1839 an den Herrn Landammann Sidler von Zug uͤber, welcher anwesend die Beehrung auch annahm. Die von Hr. Pfarrer Schuler bisher bekleidete Actuariats⸗ stelle ward dem Lehrer an der gelehrten Schule in Zuͤrich, Hr. Nyscheler, uͤbertragen, und in Olten soll kommendes Jahr sich die Gesellschaft versammeln.

Y tal ie n.

Rom, 7. Mai. Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfuͤrstin Helena reiste vorgestern von hier nach Florenz, und der Her— zoͤg von Blacas nach Neapel ab. Ueberhaupt eilen die mei— sten Fremden bei dem endlich eingetretenen schöͤnen Wetter von hier in die Bader nach Neapel oder aufs Land, und Rom fangt an leer zu werden. Die Campagna hat durch die lauge Dürre und den anhaltenden Sirocco sehr gelitten. In dem Hause, das am 1sten d. in die Luft flog, befan— den sich nach genaueren Erkundigungen acht Menschen, wo— von nur noch einer lebt. Wodurch die Explosion veranlaßt

worden, ist nicht bekannt. Die Spritzen, Mannschaften ha⸗

) Siehe Nr. 90 der Staats⸗Zeitung.

Escadern im Mittellaͤndischen Meere Verstaͤrkungen ih

ihrer Erscheinung im Mittellandischen Meere vorgch

ne des Forts von Lepanto bestaͤtigt sich. Der edle nermüdete Griechenfreund Eynard hat von Pisa aus neues Sendschreiben an die Freunde und Göͤnner der ; sichischen Sache erlassen, worin er die neuerlichen merk— . Spanien. cz Fortschritte der Griechischen Heere unter dem —— Madrid, 7. Mai. Die bisher in Cadix befindlich gn Kar General Church, die Besetzung von Livadig, Sa— sene Douane wird nach der Stadt San Fernando, die Intn n H, Vonitza, des Thermopylen-Passes, des Schlosses von tur und übrigen administrativen Provinzial⸗Behoͤrden nah rez de la Frontera verlegt und die bisher unter der Benennn Provinz Cadix bekannte Provinz soll von nun an Pronn de Xerez de la Frontera genannt werden. Die Dounne Puerto de Santa Maria behaͤlt das Recht ferner bei, g heimische (Spanische) Erzeugnisse, Waaren und Hangz ü k Gegenstaͤnde in das Ausland versenden und von Puen, pon R schreizzt Hr. Eynard weiter hat dem Praͤsiden⸗ Santa Maria aus Kuͤsten⸗Fahrt treiben zu duͤrfen. ie officielle Nachricht mitgetheilt, daß der Koͤnig von Am Aten d. wurde hier das Todes Urtheil durch den Str ukreich Befehl gegeben habe, 5099 Mann seiner Truppen an einem jungen Menschen von 23 Jahren vollzogen, weht Griechenland zu lassen. Diese Wohlthat ist unermeßlich, am 7Jten v. M. im Vorsaal des Eolegio de San Earlos Ne verlaͤngerte Anwesenheit der Franzoͤsischen Truppen nen andern Jüngling, ohne daß die geringste Veranlasn b die innere Organisation erleichtern. Graf, Capodistrias vorhergegangen ware, mit mehreren Messerstichen erm] ert in seinen Briefen an Eynard große Zufriedenheit mit hatte. Beide studirten die Wund⸗Arzneikunst in jener Ann almaͤhlig eintretenden Zustande der Ordnung und Fe— Der Moͤrder hieß Blas Herran und der Gemordete M it in der Verwaltung, und mit der wiederauflebenden Simarro. Ersterer hatte schön im verflossenen Jahre n ttacht und dem Gehorsam der Griechischen Haͤuptlinge Maͤdchen, Catalina Dorado, vier Messerstiche beigen *die Regierung. Griechenland geht rasch seiner Wie— weshalb er, da dieselbe genas, nur zu achtjähriger Galen Burt entgegen. Der gänzliche Abzug der Franzosen strafe verurtheilt wurde; ja, da das Maͤdchen ihm jede Hoffnung zerstoͤrt haben. Graf Capodistrias giebt zieh, und der am 25sten Mai vorigen Jahres bm öehr befriedigende Berichte uber seine Rundreise durch gemachte General-Pardon auf ihn gleichfalls ang ka, und meldet, daß die Griechische National⸗Versamm⸗ Werdenewar, hatte er gänzliche Freilassung erhalz Ende Mai eroͤffnet werden wird;. Ser Sriezhische Seit einiger Zeit hat es sich bei Gelegenheit von Hüus hen wird fruchtbar gemacht, und besonders der Anbau tungen (welche hier auf einem großen Platze, Plau h Mais betrieben, dieser Frucht, die schon einmal Grie⸗ Cebada genannt, in der Stadt vollzogen werden) zurn

land von Hungersnoth befreite. Der Baierische Oberst gen, daß einige Taugenichtfe im Augenblick, als der Ci Heidegger und der Genfer Dr. Gosse standen im Be— richter, auf den Schultern des Missethaͤters sitzend, sih ihre Ruͤckreise nach dem Vaterlande anzutreten, zu ihm von der Leiter herabstuͤrzen will, durch eiliges Lu ; sten j gungen im Dienste der Griechischen Sache zerruͤttete Ge⸗ derte von Menschen, aus Instinet, durch Jene versss Vheit sie bewegen konnte. Die Segnungen und das in— nach allen Seiten denselben in der naͤmlichen Richtun ͤ der Reise nach der Heimath.“ ö ö ten Hinrichtung stattgefunden; die ausgestellten Cavalli Der Courrier de Smyrne macht in einem Schrei— quets haben jedoch die Ruhestoͤrer sehr bald zur Ordnung eibung von der Feier des Bairamfestes: „Am Sonntag, schwer verwundet worden. Ein fuͤnfjaͤhriges Maͤdchen 6. April, der Moschee vo das Leben dabei ein, indem es fiel und ein Pferd ihn Winter-Quartiere des Großherrn in der Kaserne von 25 id gehorenden Vorstadt Konstantinopels, der große Der gte Theil des Werkes, betitelt: Coleccion im gefeiert. Viajes y descubrimientos de los Espanoles etc.“ v diesem Feste, das sonst den Großherren eine Veran— lb. Um zwei Uhr Morgens des Columbus, die Reisen des Vespucius, Bevoͤlkemmm en die Truppen, Infanterie, Isthmus von Darien re. Sultan bis zur Moschee von Eyub am rechten Ufer des ens, zur Seite der Stadt, aufzustellen. In dieser Mo⸗ Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schi h ; aus Ancona vom 7. Mai: „Von verschiedenen & Mit Tages ⸗Anbruch verließ der Großherr, von den ßen des Reiches und den Ober-Officieren seiner Garde in den Haͤfen des Mitellaͤndischen Meeres Rum, 6 . ; und andere zur Verpflegung einer Flotte erforderliche! Aufgang in die Moschee ein. Nach Beendigung seines sets, das eine halbe Stunde waͤhrte, begann das Gefolge GH, ihnen folgten die Bostandschi⸗Baschis. Darauf kamen Großen des Reichs, Alle in dem neuen militairischen Enden Wamms, der nur bis zum Guͤrtel hinabreicht, einem tel à Ja Henri IV., und dem Fes mit einem großen Histern war diese Muͤtze am Rande mit Gold gestickt, nach dem Range eines jeden mit verschiedenen Abzeichen sbekleidung bestand aus Stiefeln und Sporen nach Euro— her Art.“ 4 s kam der Großherr, von seiner Garde umgeben, welche Russischen Provinzen am Schwarzen und Asowschen R Gets mit blauen, weißen und gruͤnen Federbuͤschen in war. Dem Sultan folgte der Seliktar⸗-Aga (Schwerdt— her), der Kislar⸗Aga (Vorsteher der schwarzen Eunuchen) tan selbst trug die kriegerische Kleidung; auf seinem mit angebracht. Auf Wamms strahlten hing eine vorstellt,

ben hier wie bei andern Gelegenheiten eine außerordent Thaͤtigkeit bewiesen, und man verdankt es ihnen, und ben ders ihrem Chef, daß kein groͤßeres Ungluͤck geschehen ss

meldet, und dann die den Griechen ehrenvolle Ver— Eung beifügt: „Keine Handlung der Grausamkeit ist ge— zie Türkischen Gefangenen verübt worden; vielmehr wur— se von den Sriechi schen Wundaͤrzten gepflegt; die Ca⸗ hltionen werden pünktlich vollzogen.“ Der Marschall

sollen. Fuͤr den Handel ist dieser Umstand von Wich er bekoͤmmt mehr Leben. Die hier befindlichen Enn meinen, die Russische Blokade der Dardanellen dif Kurzem aufgehoben werden, da der dadurch beabsichtigt nicht erreicht worden sey, außerdem die Verbindur Nationen mit der Levante sehr darunter litten, u ders die Interessen Englands die Abstellung diese

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Lidete Agraffe, mitten uͤber der Stirn,

. . ; ö. sitaet sl! zum Theil v Mantel bedeckte Ein vom Nuͤrnberger Correspondenten mitget 6 eil vom Mantel bedeckten g p der rechten und linken Seite der

Schreiben von der Itallänischen Graͤnze vom 3. Nan. det: „Nach unverbuͤrgten Schiffer-Nachrichten len 6 4 Edelsteinen. Um den Hals Griechen bereits im Vesttz von Misfolunghi seyn. Dt * welche das Großkreuz einer Decoration

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net war.“

her nur ihre, durch die edelsten und uneigennuͤtzigsten An— Veranlassung zu Unordnungen gegeben haben, indem k Bedauern aller Griechen begleiten diese Biedermaͤnner folgen begannen. Gleiche Unordnungen haben bei der vorer zus Konstantinopel vom 9. April folgende Be⸗ sen. Es sind sieben Menschen dabei mehr oder wor ; wurde in der Moschee von Eyunb, einer zu den Kopf trat. 2. Eine edle Einfachheit herrschte diesmal varrete ist erschienen, derselbe enthaͤlt kleinere in ng zu Pomp, Aufzuͤgen gab. 333 Cavallerie und Artillerie, dem Lager von Ramid auf, Türkei und Griechenland. ö. lassen sich die Sultane bei ihrer Thron-Besteigung krö⸗ erfaͤhrt man, daß fuͤr Rechnung Englischer Handlunghh e ; . , ö ) Ehrenwache begleitet, Ramid, und trat etwas vor Son— aufgekauft werden. Man schließt daraus, daß die Eng ; . ; schließ daß GKGämarschiren. Die Sber⸗Offictere der Garde eröffneten den Him, das aus Mamelucken⸗Pantalons, einem runden an⸗ öseidenen Buͤschel bestand. Bei den Großen und den chen; das Fes der Garde -Officiere war ganz einfach; die „In ziemlicher Entfernung von diesem ersten Theile des fm eines Regenbogens trug, und mit Hellebarden bewaff⸗ mehrere hohe Officiere des Großherrlichen Hauses. Der anten besetzten Fes war eine aus den Krondiamanten Brust zwei

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uno und beinahe des ganzen Gebiets zwischen Arta und

lungen vom Corps der Kumbaradschis (Bombardiere), dem

um sich von der Kaserne des Halbmondes zustellen.

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die den Generalen, Adjutanten und Obersten verliehen wird. Der Sultan ritt ein reich gezaͤumtes Arabisches Pferd von seltener Schoͤnheit, mit Englischem Sattel und goldgestickter Decke, und trug Europaͤische Stiefeln mit Sporen, die er auch beim Eintritt in die Moschee anbehielt. Ihm folgten die Minister und die Ulemas. Die Garde⸗Cavallerie, in de⸗ ren Mitte man Herrn Calosso bemerkte, war zu Fuß und bildete ein Spalier am Eingange zur Moschee; an sie schloß sich die Infanterie an, die großentheils aus den vom Se⸗ raskier gebildeten Bataillonen bestand, und das Spalier bis an die Stadt fortsetzte. Mehrere Musik⸗Choͤre, unter denen sich besonders das des Seraskiers auszeichnete, spielten krie⸗ gerische und zwar meist Franzoͤsische Märsche. Um 8 Uhr war der Großherr wieder im Lager. Eine allgemeine Ar— tillerte⸗Salve kuͤndigte seine Ruͤckkehr nach Ramid an. Dar— auf empfing er die Großen des Reichs, die Minister, die Pallast-⸗Officiere und die der Garde, erließ eine Menge von Befoͤrderungen und zog sich um 9 Uhr in sein Cabinet zu⸗ ruͤck, um zu arbeiten. Dieser Aufzug hatte eine ungeheure Menge von Zuschauern herbeigezogen, die begierig waren, den Hofstaat in der neuen Tracht zu sehen. Der Seraskier, der Kapudan-Pascha und der Kaimakan Pascha trugen den selben Mantel, wie der Großherr. Die Minister und Ule⸗ mas erschienen in der einfachsten Kleidung. Der merkwuͤr— digste Unterschied des neuen Costuͤms von dem alten ist hohe Einfachheit und Strenge, welche dem Orientalischen Luxus gefolgt ist. Die Botschafter und Gesandten wohnten mit ihren Familien dem Feste bei. Unter ihnen bemerkte man Herrn Jaubert, der vom Seraskier eine besondere Einladung erhal⸗ ten hatte. Auch hatten sich fast alle Franken eingefunden, und viele folgten dem Zuge. Die groͤßte Ordnung herrschte bei diesem imposanten Feste. Diejenigen, welche dieser Feier zur Zeit der Janitscharen beigewohnt haben, wo man nur Schimpfreden und Beleidigungen gegen die Franken hoͤrte, werden die Ruͤcksichten wuͤrdigen koͤnnen, welche ihnen das muselmaͤnnische Volk und Militair bewiesen haben. Abthei⸗

die Bewachung der Vorstadt anvertrauet war, empfingen das diplomatische Corps am Quai und begleiteten es bis zu den fuͤr dasselbe vorbehaltenen Plaͤtzen, wo sie während des Zu⸗ ges als Ehrenwache blieben. Das Volk war ernst, wie es die Muselmanner bei ihren religioͤsen Festen immer sind. Aber obgleich es augenblickliche Entbehrungen zu erdulden ge⸗ habt hatte, und die Erwartung großer Ereignisse seine Ge⸗ danken ganz in Anspruch nahm, uͤberließ es sich während der drei Feiertage, wie in fruͤheren Jahren, seinen alten Gebraͤu— chen. Am Tage vor dem Bairamsfeste bekleidete der Groß⸗ herr den Capitain. Calosso fuͤr seine guten und treuen Dienste mit dem Turah-Orden und dem Halbmondez dem Capitain Gaillard ließ er ebenfalls den Orden Der Turah⸗Orden wird, den Sta⸗ tuten gemäß, uur den Personen des militairischen Hofstaates des Großherrn ertheilt; der Titel eines Beys ist damit ver⸗ bunden. Diese vom Sultan christlichen Ofsficieren verliehene Belohnung hat hier viel Aufsehen gemacht; sie verschmilzt ge— wissermaaßen die muselmaͤnnische Bevobͤlkerung mit den Fran⸗ ken, und zeigt die wahren Gesinnungen des Großherrn, so wie seinen uͤber die Gegenwart hinausreichenden Scharfblick.“

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Berlin, 23. Mai. Des Koͤnigs Majestaͤt haben nun— mehr auch zu genehmigen geruhet, daß das 1ste Bataillon (Graudenzsches) des 21sten und das 2te Bataillen (Brom bergsches) des 14ten Landwehr Regiments von der dies jaͤhri⸗ gen Uebung in eben der Art, wie die Landwehr des ersten Armee-Corps, befreit bleibe, da die Gegend der beiden Ba⸗ taillons-Bezirke ebenfalls durch die Ueberschwemmung sehr ge⸗ litten hat. Diese Befreiung findet jedoch mit der auch fuͤr das 1ste Armee-Corps bestimmten Beschrankung statt, daß die Artillerie- und Infanterie-Rekruten der gedachten beiden Land⸗ wehr-Bataillone einberufen werden.

Aus Trier wird gemeldet: Die wachsende Theil— nahme aller Volksklassen fuͤr die offentlichen Unterrichts, An⸗ stalten entspricht der hohen Sorgfalt, welche die Behoͤrden bes Staats uͤberall der Volksbildung zu widmen gewohnt sind. Die Beiträge der Gemeinden fuͤr das Schulwesen haben im vorigen Jahre 51,781 Rthlr. 13 Sgr. 4 Pf. be⸗ tragen. Nach den im Regierungs Bezirk dieserhalb veran—⸗ laßten Untersuchungen genießen uͤberhaupt 61, 121 Individuen den Unterricht hoͤherer, mittlerer und niederer Lehr⸗Anstalten, so daß nach dem Stande der Bevoͤlkerung der Provinz auf 6 Einwohner ungefahr einer kommt, welcher die Schule be⸗

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