1829 / 144 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Tuilerien in Gegenwart der Dauphine,

. , . 3 *

als Freunde der Ordnung und Gerechtigkeit zu zeigen, wenn gleich ein anderer Theil dieser Kammer in uns nur die Ele⸗ mente einer neuen Revolution erblicken will. Mit redlichen Absichten, einer aufrichtigen Vaterlandsliebe, mit Vernunft und weiser Maͤßigung, wird die ge enwaͤrtige Kammer, ohne gerade auf einen glaͤnzenden Ruhm Anspruch zu machen, doch ihren Theil an der Achtung und Erkenntlichkeit des Lan⸗ des erhalten, das ihr nicht nur dasjenige anrechnen wird, was sie gethan hat, sondern auch dasjenige, was sie gern haͤtte thun mogen.“ Die Fortsetzung der Discussion wurde auf den naͤchsten Montag verlegt. Noch 7 Redner sind ein⸗ geschrieben, worunter die Herren B. Constant, Bignon und

Möechin. Paris, 18. Mai. Vorgestern wurde in Schlosse der

der Herzogin von

Berry und der Herzogin von Orleans, eine Lotterie zum Besten der Abgebrannten des Bazars Boufflers gezogen. Es waren 1000 Loose zu 5 Fr., worunter 90 Gewinne, vertheilt worden. Letztere bestanden in Gemälden, Zeichnungen und

weiblichen Handarbeiten. Das Journal des Débats meldet aus Rom vom

J. Mai, daß der Vicomte von Chateaubriand den ihm er—

theilten Urlaub zur Ruͤckkehr nach Frankreich benutzen und

in einigen Tagen nach Rom abreisen wollte, um zwischen dem A2bsten und 2östen in Paris einzutreffen.

Der Courrier

Vicomte habe bereits am

fran gais will wissen, der

, Mai mit seiner Gemahlin Rom verlassen; bei seiner Ab⸗

reise seyen weder die Ernennung noch die Ablehnung des Herzogs von Laval in Rom bekannt gewesen. Uebrigens sey gewiß, daß der Vicomte von Chateaubriand bei seiner An— kunft in Paris seine Entlassung nehmen werde, da er immer erklärt habe, daß er nur unter dem Grafen ven la Ferron⸗ nays als Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten Bot— schafter seyn wolle. Die Quotidienne. behauptet dage⸗ gen, der Vicomte von Chäteaubriand denke gar nicht daran, von dem ihm bewilligten Urlaube Gebrauch zu machen.

Ein am Bord des Franzoͤsischen Blokade⸗Geschwaders vor Algier befindlicher Officier schreibt unterm 21. April: „Wir erwarten jeden Augenblick den Befehl zum Angriff auf die Stadt; bereits sind mehrere kleine Gefechte vorge⸗ fallen, die aber keine entscheidende Folgen gehabt haben. Unfer Geschwader besteht aus 27 Segeln, worunter zwei Linienschiffe und neun Fregatten.“

Frau von Villẽ'le, die Mutter des ehemaligen Finanz⸗ Ministers, ist am Kiten d. M. zu Toulouse, im 77sten Jahre ihres Lebens, mit Tode abgegangen.

Der Preis des vitrpfuüͤndigen Brodes erster Qualitat ist neuerdings um einen halben Sou gestiegen; er ist fuͤr die zweite Haͤlfte des laufenden Monats auf 21 Sons festgesetzt worden.

In der Nacht des 10. Aprils ist in New-⸗YVork das Theater Lafayette ganzlich abgebrannt; der Bgu desselben hatte 500, 06 Fr. gekostet. Das Gebaͤude war nicht versichert.

Großbritanien und Irland. Parlaments-Verhandlungen. In der Sitzung

des ÜUnterhauses vom 15. Mai wurde auch noch nach- bis ĩ brik-⸗Befitzer die Auszahlungen an ihre Weber besorg

dem die O'Connell'sche Angelegenheit für heute beseitigt war und viele Mitglieder sich entfernt hatten die Bill in Be⸗

zug auf die Verlegung des Viehmarkts von Smithsield, die

bereits zwei Mal verlesen worden war, von einer Majoritaäͤt von 5aä gegen 31 Stimmen verworfen. Auf den Antrag des Herrn Peel ging das Haus in einen Ausschuß uͤber, und zwar zum zweiten Male, zur Erwägung der neuen Lon⸗ doner Polizei⸗Bill. Herr Peel hatte einige kleine Abaäͤnde— rungen daran zu treffen, und erklaͤrte, daß er sie noch in die— ser Session zum Gesetz zu machen wuͤnsche. Herr Port—

man bemerkte, die Polizei-Bill sey zwar fuͤr London gut,

doch fuͤrchte er, sie duͤrfte di: Verbrecher nach den Provin— zial⸗Orten, wo dermalen noch keine gute Polizei existire, hin, austreiben. Die Bill in Bezug auf die Fundirung der 3 Millionen Schatzkammer-Scheine ging durch den Ausschuß, mit der Bestimmung, daß am naͤchsten Montage der Bericht daruͤber abgestattet werden soll. Herr Hume behielt sich's vor, noch mehrere Einwendungen dagegen zu machen und auf's Neue zu beweisen, wie sehr das Publikum durch diese Maaßregel zu kurz komme. Auf s Neue machte er alsdann die Frage, woher es komme, daß Herr Rothschild von Pa— ris aus Tratten auf den Schatz, 8 Monate nach dato zahl— bar, ausgestellt habe? Er selbst habe davon zwei Piegen von 3060 und 4000 Pfund in Haäͤnden gehabt, und begreife nicht, weshalb der Schatz es noͤthig habe, in so ungewoͤhnlich lan— gen Terminen auf sich ziehen zu lassen. Der Kanzler der Schatzkammer erklärte den Umstand dadurch, daß die Re—

dition habe er keine Kenntniß. Als man entgegnele

gierung, an die Stelle der eingezogenen kleinen Non ö.

ber⸗Münzen habe prägen lassen; das Metall, das von lande committirt worden, habe man nun in dieser 4 . zahlt, um wahrend des Praͤgens in keine baare Auch treten. Herr Rothschild habe uͤbrigens nur 4 pt . bekommen, und diese seyen der Regierung durch h Prägen der Silber⸗Muͤnzen gehabten Gewinn mehr ö. laͤnglich ersetzt worden. Auf Antrag des Herrn D wurde die Bill in Bezug auf die Parlaments- Minh

im Ausschusse einige wesentliche Amendements zu de vorzuschlagen, so behielt sich's auch der Kanzler der 8

Allgemeine

welche Aemter in Ostindien annehmen, zum zweiten . s. . . ; verlesen; da der Antragende erklarte, es sey , ö k U 1 t k S ö 11 6d t 8 * 3 k 1 t 1 n 9

kam mer vor, seine Einwendungen alsdann vorzubringn

Nachdem noch mehrere, blos lokale Gegenstande in za tigen Sitzung beseitigt worden waren, endigte diesehh 3 Uhr des Morgens.

London, 16. Mai. Die Deputation, welche sit hin zum Grafen von Aberdeen begeben hat, um die

rung zu i . u d ile zu 6 daß . Seit! niens die Unabhängigkeit der Suͤd-Amerikanischen 6 ;

Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.

anerkannt werde, hatte dabei die Bemerkung gemacht,

glaube, daß Spanien eine Expedition wider Mexiko än Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den bisherigen ersten Pro— or bei dem Landgerichte zu Trier, Ferdinand Zei—

lige. Hierauf soll der Graf geantwortet haben, ger, um Rath bei dem Landgerichte daselbst zu ernen—

habe, jedoch vergeblich; wie denn nach seiner Meinnn jeder neue Schritt erfolglos bleiben wurde; von der

Regierung sich schon deshalb bei der Spanischen geruht.

in den Tractaten Englands mit den neuen Stan

setzt worden, daß solche weder Puerto-Rico noch Ci rige . . zu Koͤslin ist zum Justiz⸗ommissarius im Lauenburg—

greifen sollten, und Sir R. Wilson, der mit in id ; n ration war, berichtete, daß er eine Mittheilung um owschen Kreise, mit der Anweisung seines Wohnsitzes in nburg, bestellt worden.

livar habe, worin es hieße, daß er sich durch jene en tionen nicht gebunden glauben könne, im Fall Spanien fahre, seine jetzige Politik zu befolgen, antwortete

Der bisherige Oberlandes,Gerichts⸗Referendarius Wer⸗

Bei der am 25sten und 26sten d. M. fortgesetzten Zie⸗ Aberdeen, daß diese Mittheilung Bolivars wohl M R der sten Klasse ghsten Königl. Klassen⸗-Lotterie fiel ein von der Regierung in Betracht gezogen zu werden. Etgewinn von 10,900 Rthlr. auf Nr. 79, 46h in Berlin Mehrere der nach der Levanke handelnden al R. A. Wolff; 2 Gewinne zu 3090 Rthlr fielen auf Nr. deren Interesse durch die ausgedehnte Blokade der 6s und 8, 118 nach Breslau bei Prinz und nach Sie— nellen gefaͤhrdet worden ist, haben der Tim es zu bei Wintersbach; 4 Gewinne zu 2690 Rthlr. auf Nr. den Voͤrschlag zu einem Memorial gemacht, das, in = Bw ä. 58,259 und S5, 223, nach Breslau bei J. Hol— aller beim Levantischen Handel interessirten Kauflen jun, Koblenz bei Stephan, Schwerin bei Mareuse Regierung uͤbergeben werden soll. Das genannte nach Wittstock bei Wiesenthal; 9g Gewinne zu 15090 fuͤgt hinzu: „Man scheint sowohl die Zweckmäßig auf Nr. 40. 11,828. 13,450. 30,517. 38,061. 46 146. den guͤnstigen Erfolg eines solchen Schrittes von 7. 55, 559g und 61,299, in Berlin bei Baller, bei Burg Seiten sehr bezweifelt zu haben; man ist daher au gmal bei Seeger, nach Koln bei Reimbold, Halle 2mal keinem rechten Entschluß gekommen. In jedem Fin ehmann und nach Juͤterbogk bei Gestewitz; 16 Gewinne jedoch binnen einigen Tagen eine größe Versamnm ] Vo Rthlr. auf Nr. 5906. 6403. 7365. 20,7 69. 24,343. bei dem erwähnten Handel vetheilizten Kaufleun n S8. 26979. 38,67 28,705. 51,974. 58,325. 64 3369. den; man will alsdann die Sache in Erwägung zw T und 83.196, in Berlin bei Burg, 2 mal bei Matz— namentlich an die geeigneten Punkte denken, i nd bei Mestag, nach Breslau bei H. Holschau zen. Grund eine Vorstellung an die Minister zu machen Holschau jun., Driesen bei Abraham, Frankenstein In den westlichen Provinzen haben drei Land/ M Riedlaͤnder, Gruͤnberg bei Sincke, Halberstadt bei Alexan— Köoͤnigsberg in Pr. bei Burchard und bei Heygster,

von denen die bedeutendste in Exeter ihre 3 g6 ber eingestellt. Wie es heißt, hat die Einziehung der is bei Leitgebel und nach Neisse bei Schuͤck;: 30 Ge⸗ e zu 500 Rthlr. auf Nr. 84. 224. 807. 6340. 8114.

Noten das Meiste zu diesen Fallissementen beigetrann bisher hatten diese Banken fur Rechnung der groͤßth ' 13,294. 18,936. 18-379. 2t, 993. 23,533. 30/25.

15. ol, 666. 55,369. 56,446. 56,999. 60,647. 62,637.

BB. 63,108. 63,907. 64,930. 65,096. ö,857. 79,987. B sSl1,92t, S3, 738 und Sö, 1765, in Berlin 2mal bei bei Hiller, bei Joachim, bei Isrgel, bei Mahdorff nal bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Biele⸗ bei Honrich, Breslau 2mal bei Schreiber, Koln bei Bald, Delitzsch bei Freyberg, Driesen bei Abraham, Feld bei Benoit, Frankfurt bei Salzmann, Glogau bei . berger, Halle bei Lehmann, Hirschberg bei Martens, Pöberg in Pr. bei Borchardt und bei Burchard, Krot— 1 bei Guttmann, Minden bei Wolfers, Muͤnster bei ł Naumburg g. d. Saale bei Kayser, Schweidnitz bei ardt und bei Kuhnt und nach Stettin 2mal bei Rolin; ewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 3286. 4619. 5545. 6449

dies gewohnlich in kleineren Noten geschehen, so mij lich Lie befohlene Einziehung derselben große Verlehn

12,345. 13,640. 16,926. 17,5659. 17,725. 19,557.

5h55. 31,398. 32,695. 356,147. 38,997. 42,487.

Ft 176460. 33,777. 53,927. 55,169. 55,706.

diesen Umstand aufmerksam, um daraus, wo moglich rw gh. S262. 63,425. 63,563. Sä350. Hö, 7.

theil fuͤr sich zu ziehen; und fuͤgt als Thatsache hin ö g. „53h. SJ,748. 67879. 70,346. 7h.

von Seiten der erwähnten Individuen große Sum 090. Sl,484. S2,525. S2, 568. S3, 1365. S4, 169.

gewendet wurden, um Herrn Stephenson wieder n e . S7,„557. S8, 401 und 89 068. Die Ziehung gia, von wo er weggebracht werden war, zuruͤc i gesetzt. Berlin, den 27. Mai 1839.

251 igl. Preußische Genera l-Lotterie-Direktion.

bracht haber, ernstlich verfolgt, und wenn man si nm en. Der Fuͤrst Serje Dolgoruky, von

be fi . .

efindet, strenge bestraft werden ! i ge r ist: Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger Ku s⸗ 2 Courier uͤber Hamburg von London kommend

* arschau. ; f

r Königl. Franzoͤsische Cabinets- Courier Teisset,

St. Petersburg kommend, nach Paris.

ö ; .

östᷣ 147. Berlin, Mittwoch Abends den 27sten Mai 1829

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Pairs⸗Kam 2 9 1 2 2 ; ir s mer. In der Sitzung vo . schritt die Berathung uͤber den en ne e,, Verhaftung der Schuldner bis zum 34sten Artikel vor. Der 20ste Artikel, welcher fruͤher der Commission zurückgestellt ,. . angenommen. ge wollte die Kammer sich mit dem Zoten Artikel blos von transitorischen Bestimmungen . . Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 1g. Mai Fortsetzung der Berathungen uͤber die desinitive Fesistellung des Budgets von 1827. Der Berichterstatter, Herr von Saunac, faßte die Tages zuvor geschlossene allgemeine Discussion zusammen, und bemuͤhte sich vorzüglich, die miß— billigenden Aeußerungen des Herrn Syrieys de Mayrinhac uͤber die Ansichten und Antraͤge der Commission zuruͤckzu— weisen und diese letzteren zu vertheidigen. Er widerfetzte sich demnaͤchst der Annahme der von dreien Deputirten, den Herren Viennet (siehe unten), von Schonen Und Duvergier de Hauranne (siehe Nr. 144 der Staats⸗-Zeitung) vorgeschla⸗ genen Amendements, und beharrte dagegen bei dem von ihm in der Sitzung vom 11ten (siehe Nr. 139 der Staats-Zei—

tung) in Antrag gebrachten Zusatz-Artikel. Der Praͤsid

. hierauf die einzelnen Artikel des de e , wovon die drei ersten ohne Weiteres angenommen wurden Ueber den ten Artikel, welcher die Gesammt-Aus gaben fuͤr 1827 auf 986,534,765 Fr. feststellt, ergriff Herr Lab bey de Pompieres das Wort, um sich namentlich uͤber die bedeutenden Kosten fuͤr den Bruͤcken-⸗ und Straßen-Bau, so wie fuͤr Verschoͤnerungen der Hauptstadt, zu äußern; er glaubte, daß die auf diesen Gegenstand verwendeten Fonds viel zweckmäßiger als bisher vertheilt werden könnten, so daß sich dabei wohl uͤber 5 Millisnen ersparen ließen, die man lediglich auf die Verbesserung der Chausseen verwenden koͤnnte. Der 4. Art. des Entwurfes wurde hierauf ange— nommen, und es kam jetzt die Reihe an das oben erwahnte Amendement des Hrn. Viennet, folgenden Inhalts: „Der Finanz-Minister soll von dem ehemaligen Minister des In⸗ nern Grafen v. Corbiere diejenigen 26,357 Fr. wieder ein— ziehen, welche der Druck der Schmaͤhschriften in Betreff der Wahlen von 1827 gekostet hat.“ Hr. Viennet hielt eine lange Rede zur Vertheidigung seines Antrages; vor Allem erklaͤrte er, daß die Verantwortlichkeit wegen der gedachten Ausgabe nicht Hrn. v. Corbizre, sondern den Grafen v. Vil— lele treffe, welcher zu jener Zeit, wahrend einer Abwesenheit seines Collegen, das Ministerium des Innern interimistisch geleitet habe; was die Ausgabe selbst anbetreffe, so könne kein Zweifel daruͤber, daß dieselbe wirklich gemacht worden, obwalten, da die Commission in den Registern der Königl. Druckerei selbst die un verwerflichsten Beweise daruͤber gefun⸗ den habe; jetzt, wo sich das Factum nicht mehr laͤugnen lasse, nahmen die Anhaͤnger des vorigen Ministeriums ihre Zuflucht zu der Behauptung, daß der Zweck das Mittel recht— fertige, und daß die Regierung sich damals in der Noth— wendigkeit befunden habe, die Opposition, welche alle Minen habe springen lassen, um die Leitung der oͤffentlichen Angele— genheiten an sich zu reißen, nach allen ihren Kraͤften zu be— kaͤmpfen; er wolle nicht in Abrede stellen, daß es damals einen sogenannten leitenden Ausschuß, woruͤber so viel ge— sprochen worden sey, auf kurze Zeit wirklich gegeben habe; die Provinzen haͤtten indeß kaum irgend etwas davon in Er fahrung gebracht, und der gesunde Sinn der Menge habe bei dem damaligen Wahl⸗Geschäfte das Meiste gethan. Rach einem aäͤußerst heftigen Ausfalle auf das vorige Ministerium

fuhr der Redner fort: „Man hat behauptet, daß die in

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Am folgenden

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