1829 / 148 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

18 Fl. oder 3 Rthlr.

J . E66 a. * mn, mn amm mi M mmm m 28 26 ö ö m ,,,, mmm mmm emen, enn

dasselbe, dem Vorschlage Seiner Exeellenz des Min

Gestern Abend war die Stadt glaͤnzend erleuchtet. Auch bei diefer Illumination zeichnete sich wieder das Schatz⸗Colle⸗ gium, das wegen seiner Construction dazu vorzugsweise geeignet sst, besonders aus. Naͤchstdem gewährten das Kriegs ⸗Ministe⸗ rium, das Ministerium des Innern, die Post, das Rathhaus, das Palais des Chefs des Gouvernements Grafen von So— bolewsky, aber auch viele andere Privat-Gebaͤude einen im⸗

posanten Anblick. Der Kaiser und die Kaiserin fuhren mit

einem einzigen Laquaien und ohne irgend eine sonstige Be— gleitung in einem offenen Wagen durch die Stadt, und muß—⸗

ken oft eine Viertel Stunde lang halten, um durch die Wa⸗

gen, die in vielen Straßen in drei und vier Reihen fuhren, sich einen Weg zu bahnen. .

Heute ist Polonaisen⸗Ball bei Hofe. Außerdem werden noch drei Bälle seyn, einer bei Hofe, einer beim Grafen von Sobolewsky und einer, den die Stadt in dem Lokale der neuen Boͤrse zu geben beabsichtiget. Das große Volks fest

und die öffentlich Speisung wird morgen auf dem Ujazdo⸗ wer Platze statt finden.

Am Freitag ist Hr. Nicolo Paganini hier eingetroffen,

und hat gleich am folgenden Tage im Polnischen Theater

sein erstes Concert gegeben, das ungemein besucht war, und

ihm eine Einnahme von 11,900 Polnischen Gulden (183335 Ein Sperrsitz kostete

Rthlr. Preuß) gewahrt haben soll. Ruß lan d.

St. Petersburg, 20. Mai. Seine Majestaͤt der Katser haben den verabschiedeten General⸗Major Bibikow J. zum Civil⸗Gouverneur von Nishnei- Nowgorod mit dem Range eines Wirklichen Etatsrathes ernannt.

Der Kammerherr Hofrath S. Chruschtschow ist zum einstweiligen Ceremonienmeister des Kaiser lichen Hofes er⸗ nannt worden.

Der im Collegium der auswärtigen Angelegenheiten die⸗ nende Titular⸗Rath N. Römer ist zum Collegien-Assessor befördert worden. * 2

Se. Majestaͤt haben geruht, den Landshoͤfding des Wi⸗ burgschen Gouvernements und die Mitglieder des Senates von Finnland, Wirklichen Staatsraͤthe Hiesinger und Ba⸗ ron Mellin, zu Rittern des St. Annen⸗Ordens erster Klasse

zu ernennen. Se. Majestaͤt der Kaiser haben unterm 11ten des vori—

gen Monats an den Oberbefehlshaber der Reserve⸗-Armee

Grafen Witt folgendes Reseript zu erlassen geruhet: „Als Ich Ihnen die Bildung der zur Completirung der activen Itmee bestimmten Reserve⸗ Truppen uͤbertrug, war Ich im Voraus uͤberzeugt, daß Sie diesen Auftrag mit Erfolg voll— ziehen würden. Sie haben Meinen Erwartungen vollkommen

entsprochen: Die zur Verstaͤrkung der aetiven Armee bestimm⸗

ten Truppen sind zu rechter Zeit abgesendet worden, und er— faͤllen, nach den Mir zugekommenen Berichten, ganz den Zweck, zu dem sie gebildet wurden. Indem Ich Ihnen Mein Wohlwollen hbezeuge, hoffe Ich, in Ihren kuͤnftigen Arbeiten einen neuen Eifer fuͤr die Erfüllung Meiner Befehle zu er— blicken. Ich bezeuge Ihnen Meine Dankbarkeit fuͤr den wichtigen Beistand, den Sie der activen Armee durch Er⸗ richtung von Kornmagazinen in den Militair-Colonieen des Chersonschen Gouvernements geleistet haben. Ich verbleibe Ihr wohlgeneigter 54 gez. Nicolaus.“

Das vorgestrige Blatt der Nordischen Biene liefert, in

einem Auszuge aus einem Privatschreiben, den Tages befehl des Generalmajor Malinowski vom 17. (29. Marz, an das von ihm commandirte Detaschement in den Festungen Turno und Kale, worin er seine Untergebenen auffordert, den bei der Einnahme dieser Plaͤtze gefallenen Waffenbruͤdern, unweit der ehemaligen Redoute, mit vereinten Kräften, einen Kur— gan (Grabhuͤgel) zu errichten, der, dauernder als Erz und Stein, den spaäͤten Jahrhunderten noch den Tod der Helden und den Sieg an diesem Orte verkuͤnde. Der General selbst legte am folgenden Tage die erste Hand ans Werk, und in die Mitte des Huͤgels, der emporstieg, wurde ein Stein mit der Inschrift gesenkt: „Unter der Regierung des Kaisers aller Reussen Nieolai J., errichteten die Russischen Truppen der Infanterie-⸗Regimenter von Schluͤsselburg und Ladoga, das gte und 10te Jäger-Regiment und das Moskowische Dragoner⸗Regiment mit deren Artillerie, diesen Kurgan zum Gedaͤchtniß ihrer tapfern Waffenbruͤder, die bei dem Sturme der Festungen Kale und Turno, den 13. Januar 1829, an diesem Platze fielen.

Am 21. Nov. 1827 geruheten Seine Majestaͤt der Kai— ser, das von dem Minister des Kaiserlichen Hofes einge— reichte Project der Verwaltung der Kaiserlichen Theater in St. Petersburg zu bestätigen und zugleich zu befehlen, daß

Ministers des Kaiserlichen Hofes stehenden Direktors 1

s . ie hier, von der Menschlichkeit geboten wuͤrde maß, fuͤr's Erste nur auf ein Jahr zur Probe m n 1 rer 4 ö . 5 . werden solle. Da die Erfahrung dieses jetzt versosan n bejahres gezeigt hat, daß die Verwaltung der Kaisen ' legte der Kriegs, Mintister das von der Pairs—⸗ Theater mittelst eines Comité in mancher Hinsicht dem zn . ner bereits angenommene Militair⸗Straf⸗Hesetzbuch vor. nicht entspricht, so haben Seine Majestat die Vers dim er die Gründe zu demselben entwickelt, und der des Ministers, die Verwaltung der Kaiserlichen Then 36 Commissgir, Staatsrath von Salvandry, den der Person eines unter dem Befehl und der Oberleitun wurf in der Art, wie solcher von der erblichen Kammer Undirt worden, vorgetragen hatte, wurden die Berathun⸗ centriren, Allerhoͤchst zu bestätigen geruhet, und zu den ¶¶ äber den Gesetz Entwurf wegen der definitiven Feststel⸗ den, die Function eines Hofmeisters des Allerhzchsten ver sehenden Wirklichen Etats-Rath Fuͤrsten S. Gagat zn v. Schonen entwickelte seinen (gestern erwaͤhnten) Direktor der Kaiserlichen Theater ernannt. E Artikel, des Inhalts, daß der von dem Rechnungshofe Unser vaterländischer Büdhauer B. J. Orlowcf (ch zu erstattende Bericht kuͤnftig gedruckt und unter die von Seiner Majestaͤt dem Kaiser, fuͤr die von ihm h Itglieder der Kammern vertheilt werden sollte. Hr. Mercier tigte schone Buͤste des Kaisers Alexander J, eine Belch Hr. Lab bey de Pompisres unterstuͤtzten den Antrag. von 10,900 Rubeln, und die 3000 Rubet, die der ji finanz⸗Minister ging ausfuͤhrlicher in die Sache selige Kaiser ihm als Jahrgehalt fuͤr die Zeit sein! Der Rechnungshof, aͤußerte er, wie solcher im J. 1807 fenthaltes im Auslande ausgesetzt hatte, als lebens lin nistrt worden, bestehe aus einem Ersten Praͤsidenten, 3 Praͤ⸗ Pension erhalten . ö sten, i6 Rechnungsräthen und 890 Referendarien, welche Letz— . Der Königlich⸗Sardinische Gesandtschaftsrath ] bie Rechnungen zu revidiren hätten, und deren Bemer, quis von St. Germain ist nach Polangen, und de l m in dieser Hinsicht jährlich unter dem Vorsitze des Kammerherr Fuͤrst Lobanow-Rostowski nach Most n Präsidenten von einem besondern Ausschusse gepruͤft der Staats⸗Secretair des Großfuͤrstenthumes Finnland, bon diesem in einen Immediat⸗-Bericht zusammengefaßt en; dieser Bericht nun sey es, den die Kammer bestaͤndig

Rehbinder, nach Abo von hier abgereist. Das Orlogsschiff „Kaiser Peter J.“, von 119 Kan ge, und die Regierung aus guten Gruͤnden verweigere, . Deputirten von einem Aetenstuͤcke, welches nur dazu

das am 14. Mai hieselbst von Stapel lief, ist von Obrist des Corps der Schiffs⸗Ingenieurs Issalo, die Regierung uͤber die Amtsführung dieses oder jenes Theil nach Seppings Methsde erbaut worden. Am; Hungspflichtigen zu unterrichten, keine Kenntniß zu neh—

brauchten. Selbst wenn eine solche Mittheilung nuͤß—

cember 1827 wurde der Kiel gelegt. Es mißt in d

198 Fuß, in der Breite 51 Fuß 8 Zoll; in der L] ware, faͤgte der Redner hinzu, wurde sie immer noch in

Fuß; beigezählt wird dieses Schiff der Sten Linien Elin n gefährlich feyn, als die Berichterstatter sich alsdann mehr mit solcher Offenheit aussprechen wuͤrden, als sie

Nachrichten aus Reval zufolge war die Rhe Baltischport seit dem 5ten d. M. vom Eise befreit. ts bisher gethan; die Minister hätten laͤngst gefühlt, das Rechnungswesen eine Lucke in Bezug auf die Kam—

6ten war bereits ein Schiff aus Riga abgesegelt, hattet darbiete, da diese in der That nicht alle die Garantien

des Eises und contrairen Windes wegen, am film Morgen zuruͤckkehren muͤssen. Im vorigen Jahre li Inden hätten, deren sie eigentlich beduͤrften, um uͤber die

erste Schiff aus Riga am 5. April aus. Seit Mas Mungsabschlüsse mit völliger Sachkenntniß zu urtheilen; gedenken hat die Schifffchrt so spät hicht begonnen, Hen ihäten ste die Ministet), Alles was in ihren Kraͤf⸗ kein einziges Fahrzeug war am 11. Mai eingelaufen, fande, um diesem Mangel abzuhelfen. Der obige wohl schon Hunderte von Schiffen den Sund passit ag des Hrn. v. Schonen wurde hierauf mit starker ten. Die Ueberschwemmung hat in Riga minder ( men⸗Mehrheit verworfen und es kam jetzt die Reihe den angerichtet, als man besorgte. ̃ s Amendement des Hrn. Enouf, welcher verlangte daß Odessa, 13. Mai. Der General⸗Gouvernen Pustiz⸗Minister den Direktor der Königl. Druckerei da— Neu-Rußland und Beßarabien, Graf von Woront richtlich belange, daß er im Jahre 1827 Schmaͤhschrif⸗ von hier nach der Krimm gereist. hne den Namen des Druckers und Schriftstellers habe ünter den aus Varna hieher gesandten Alt en lassen. „Den besten Beweis,“ äußerte Hr. Enouf, von Marmor (. Nr. 139 d. 3.) befinden sich mehr es keine ministerielle Verantwortlichkeit giebt, hat Denkmale mit Figuren und Inschriften; das Fragmüiun ie gestrige Sitzung dieser Kammer geliefert, wo wir Basreliefs, das Aeskulap und Hygien vorstellt, l n haben, daß ein Minister (Hr. v. Villele), un— Rhyton (Trinkhorn) in der Hand haͤlt; man fan, tet sich derselbe notorisch einer hoͤchst strafbaren einem Privat-Hause in Varna eingemauert; wahrss ung schuldig gemacht hatte, doch nicht von der war es ein, dem Aeskulap nach erfolgter Heilun er belangt werden konnte. Krankheit gewidmetes Votiv-Bild; ferner ein groslss stens dazu dienen, das gestern von uns gegebene destal von weißem Marmor und mit einer Inschrit Rloͤse Beispiel der Ungestraftheit einigermaaßen wieder hen, der zufolge es zur Statue eines Burgers, Mi machen, und ich beharre daher dabei.“ Diese Aeuße— Herosodon, Sohn des Pharnagos, Ober-Befehlshühs erregte einen großen Tumult in der Versammlung. Stadt und der Commune der 5 Staͤdte, gehoͤrt haben Graf von la Bourdonnaye rief: ein Skandal sey Diese Inschrift bestaͤtigt den einstmaligen Verband! K Beschluͤsse der Kammer vor der Kammer selbst anzu⸗ Staͤdten, von denen GOdessus (Varna) der Mittesp̃ Andere Stimmen von derselben Seite forderten wesen zu seyn scheint; Tomi (Kustendschi), Callatia ( äsidenten auf, den Redner zur Ordnung zu verweisen, gala, Mesembria und Apollonia (Sisipolis) win nd Hr. v. Corcelles Herrn Enouf aufmunterte seine andern. TR zu wiederholen. Der Praͤsident suchte die Gemuͤ⸗ In Kurzem wird das Dampfboot „die Stadt n deschwichtigen, und als ihm solches nicht gleich ge⸗ regelmäßig alle 14 Tage zwischen hier und der Krim. aͤußerte er: „Ich muß bei dieser Gelegenheit im All— Nach officiellen Berichten ist die diessährige S en bemerken, wie ich nicht wohl begreifen kann, daß

auf dem Asowschen Meere am 21sten v. M. eroͤffnet Fe Mitglieder der Kammer zuweilen mich fuͤr das, was In den letzten Tagen des vorigen Monats m RNednerbüͤhne herab gesagt wird, verantwortlich ma— Theodosia ein Pferderennen statt, an dem Polnisch, ollen. Der Praͤsident ist nicht der Widersprecher sei⸗ sche, Tscherkassische und Tartarische Pferde Theil nahm Follegen, nicht der Censor ihrer Grundsaͤtze. Waͤre er 6 p wuͤrden Sie hier nie eine andere Meinung als seine

bhören. Mein Amt ist, weder zu billigen noch zu ta— Pairs-Kammer. Sitzung vom 20. Mai.

sondern allen Meinungs-Aeußerungen gleiche Freiheit setzung der Berathungen uͤber den Gesetz-Entwurf wi sschaffen. Doch giebt es allgemeine Lehren des Wohl— Verhaftung der Schuldner. Der Zöste Artikel, woru

ftun welche man selbst auf der Rednerbuͤhne ehren muß. Discufsion bereits Tages zuvor begonnen hatte, und b

Nedner muß in dieser Beziehung sein eigener Richter diejenigen in Haft bestndlichen Wechsel, Schuldner, Man behauptet, daß Derjenige, welcher in diesem Au— uber 76 Jahre alt sind, gleich nach der Bekanntmachth

4

. die Tribune einnimmt, die Kammer beleidigt habe. Gesetzes, die uͤbrigen Schuldner von jenem Alter h iche denselben, seine Worte, die ich nicht recht ver— Wochen später auf freien Fuß gesetzt werden sollten n habe, zu wiederholen und zugleich zu sagen, welchen auf den Antrag des Vicomte Lainé, welcher der . er damit verbinde.“ Herr Enouf erklaͤrte hierauf, war, daß eine solche Bestimmung dem Gesetze eine in y nicht seine Absicht gewesen, die Kammer zu belei— kende Kraft geben wuͤrde, welche, als eine kieblings wis Bis sey leicht möglich, daß er sich mit zu gro— Despotismus, ntemals und selbst dann nicht zu billizen itterkeit geaͤußert habe; bei seiner geringen Be—

.

H

H 26 .

Deput irten⸗ Kamm er, In der Sitzung vom 20. cine ander Abfassung in Vorschlag

des Budgets von 1827 wieder aufgenommen. Der

Mein Amendement soll

, , . n n.

kanntschaft mit der Rednerbuͤhne müsse man ihm solches aber zu gut halten. Nachdem er für sein Amendement ebracht hatte, ergriff Hr. 14 * das Wort, um zuvsrderst die Tages zuvor von Hen. B. Constant aufgestellte Behauptung, daß sich im

ahre 1827 nur funfzehn Vertheidiger der Verfassung und der Volksfreiheiten in der Kammer befunden hätten, zu wi— derlegen; ware dies wirklich der Fall gewesen, meinte er, so wuͤr de es um Freiheit und Verfassung schon laͤngst geschehen seyn. „Ich hoffe,“ fuͤgte er hinzu, „Hr. B. Constant wird mir fuͤr diese Berichtigung Dank wissen, da sie einerseits seinem Verdienste nichts nimmt, andererseits aber mehreren achtbaren Mitgliedern dieser Kammer einen Theil des Ruh⸗ mes zuerkennt, den sie sich in dem Kampfe fuͤr die Verthei⸗

digung der Volksfreiheiten erworben haben.“ Die mehr er⸗

wähnten Schmaͤhschriften betreffend, war Herr Agier der Meinung, daß das Land durch die neuen Wahlen bereits den Stab uber sie gebrochen habe, und daß es sich mithin nicht der Muͤhe lohnen wurde, daß die Kammer um eines solchen elenden Gegenstandes willen ihre Befugnisse uͤberschreite, wel⸗ ches offenbar der Fall seyn wurde, wenn sie den Vorschlag des Hrn. Enouf anunähme. Hr. B. Con stant gab seine Verwunderung uͤber die Empfindlichkeit eines Theiles der Kammer bei der obigen Aeußerung des Hrn. Enouf zu er⸗ kennen, da dieser doch nichts weiter gesagt habe, als was gewisse andere Deputirte zu andern Zeiten sowohl gegen die bestehenden Gesetze, als gegen einen Theil der Kammer selbst geäußert hatten. Noch nie habe sich die linke Seite so weit vergessen, daß sie, (wie der Graf von la Bourdonnaye im Jahre 1824) ihren Gegnern geradezu gesagt habe: „Frankreich will nichts mehr von Euch wissen!“ Hr. v. Briqueville rief, indem er sich an die rechte Seite wandte: „Jetzt ist die Reihe an Euch! von Euch will Niemand mehr etwas wissen!“ Hr. B. Constant fuhr nach dieser Unterbrechung fort: „Hr. Agier spricht von der großen Anzahl von Deputirten, woraus die ehren— volle Opposition in den Jahren 1826 und 1827 bestanden habe; ich weiß nicht, ob ich von dieser Nednerbuͤhne herab gesagt, daß diese Opposition nur 145 Mitglieder gezahlt habe, aber das weiß ich, daß die Zahl der Oppaonenten in jener Zeit mit jedem Tage zunahm; wir haben vielleicht kein au—

deres Verdienst gehabt, als daß wir die Ersten waren, die

auf das verderbliche System des damaligen Ministeriums aufmerksam machten. Spaͤterhin schlossen sich uns mehrere achtbare Mitglieder eines andern Theiles der Kammer an, worunter der vorige Redner die erste Stelle einnahm. Jedem von uns gebührt daher das Anerkenntniß, daß er zu dem Umsturze der beklagenswerthen Verwaltung beigetragen habe.“ Diese Aeußerung erregte einige Besorgnisse auf der rechten Seite, wahrscheinlich weil man eine Aussshnung bei— der Partheien befuͤrchtet. Nachdem Herr B. Constant zu Gunsten des Amendements des Herrn Enouf gestimmt hatte ließ noch der Großsiegelbewahrer sich uͤber den Gegenstand vernehmen. „Das gedachte Amendement“, aͤußerte er unter Andern, „beschraͤnkt sich auf eine einfache Untersuchung we— gen Uebertretung des Gesetzes vom Jahre 1814, wonach nichts ohne den Namen des Druckers und Herausgebers gedruckt werden soll. Ja, m. H., eine solche Uebertretung hat statt gefunden; (Lebhafte Sensation) ich beklage es eben so sehr wie Sie, daß sie statt gefunden, und daß die Koͤnigl. Drucke— rei selbst das Beispiel dazu gegeben hat; es betruͤbt mich tief, daß eine solche Verletzung des Gesetzes von der Behoͤrde

selbst ausgegangen ist; aber es bleibt deshalb nicht minder

wahr, daß die Kammer in dieser Sache die Initiative nicht ergreifen darf, da dem oͤffentlichen Ministerium allein das Recht zustehen wurde, es ofsicio ein gerichtliches Verfahren dieserhalb einzuleiten. Dieses also und die Koͤnigl. Gerichts—⸗ Hoͤfe haͤtten fruͤher in der Sache ihre Pflicht thun sollen, ohne sich weiter an die Winke des Justiz-Ministers zu kehren. Ich meinerseits erklaͤre wenigstens, daß, wenn ich noch die Thre haͤtte, General-Procurator zu seyn, und als solcher die Ueberzeugung, daß wegen irgend eines Vergehens ein Prozeß anzustellen sey, ich auf einen Gegenbefehl, und kaͤme er von dem Chef der Justiz selbst, nicht achten, sondern nur meinem innern Gefuͤhle folgen wuͤrde.“ Der Verschlag des Herrn Enouf wurde hierauf verworfen. Als zuletzt uͤber den ganzen Gesetz-Entwurf abgestimmt wurde, ging derselbe mit 223 gegen 75 Stimmen durch. Bei Aufhebung der Sitzung kuͤndigte der Praͤsident noch der Versammlung fuͤr den näch⸗ sten Tag eine Mittheilung der Regierung das neue Zoll Gesetz) an.

Paris, 22. Mai. Vorgestern hielten Se. Maj. in St. Eloud einen mehrstuͤndigen Minister-Rath.

Dem Gerüchte, daß die Kammern diesmal nicht geschlos— sen, sondern prorogirt werden wurden, giebt die Vorlegung