schrieben die Producenten vorzüglich der vorjährigen nassen Herbstwitterung und der immer mehr zunehmenden Verfei⸗ nerung der Heerden zu.
Aus Danzig wird von den ersten 5 d. M.
emeldet: „Die Trockenlegung der inundirten Gebiete ist, eider bis jetzt nur sehr langsam von statten gegangen, wozu theils die in dieser Gegend noch vorherrschende kalte Witterung, theils die uͤberwiegenden Nordwinde durch den damit verbundenen Ruͤckstau des Wassers beitragen; der letz⸗ tere Uebelstand hemmt insbesondere in den Tiefgegenden der drei betheiligten Kreise den Abfluß, wo, mit Ausnahme we— niger hochliegenden Gegenden, der Wasserstand mehrentheils noch Wbis 3 Fuß betragt. Die Inundation kann im Gan⸗ zen noch einen Flaͤchenrgum von etwa 3 bis 4 Meilen einnehmen. — Der Durchbruch der Nogat bei Schad walde ist geen gen, desgleichen sind die Nothdaͤmme bei den Durchbruͤchen der Weichseldaͤmme gegen den Danzi— ger⸗Werder bereits zugemacht. Das vorzuͤglichste Augen⸗ merk der Verwaltungs-Behoͤrde ist gegenwartig auf die Her— stellung der destruirten Dämme gerichtet, woran mit aller Kraft gearbeitet wird. — Die Schifffahrt hat an Lebhaftig⸗ keit gewonnen, und es sind im Monat Mai im hiesigen Ha— fen 225 Seeschiffe ein, und 122 Schiffe von da ausgelaufen, unter ersteren befanden sich 180 Schiffe mit Ballast. Von den abgegangenen Schiffen waren 53 mit Weizen, 11 mit Rog⸗ gen, 15 mit verschiedenartigem Getreide und 26 mit Holz beladen. — Die Getreide⸗Ausfuhr seewaärts betrug uͤberhaupt 160,740 Scheffel Weizen, 32,910 Scheffel Roggen, 4230 Scheffel Gerste, 1780 Scheffel Erbsen. — Die Einfuhr land- und stromwaͤrts lieferte 62,360 Scheffel Wei zen, 330 Scheffel Hafer, 14,640 Scheffel Roggen, — In Elbing sind 408 Last Weizen, 106 Last Roggen, 12 Last Gerste, 9 Last Erbsen, 15 Last Buchweizen, 3141 Cu⸗ bikfuß fichtene Balken, 650 Fuß laufende Zzoͤllige Planken, 65, 883 lauf. Fuß 11351ige Dielen, 21,046 118llige Dielen, ausgefuͤhrt wurden.“
— Der in Berlin hinlänglich bekannte Bartolomaäͤus Bosco hat in Breslau eine Vorstellung zum Besten der Ver⸗ ungluͤckten in den Weichsel⸗ Niederungen gegeben. Der Er⸗ trag davon hat sich, nach Abzug der Kosten, auf 106 Rthlr. 16 Sgr. 6 Pf. belaufen.
— Aus Aachen wird unterm 6. Juni gemeldet: „Seit dem Anfange dieser Woche bemerken wir schon den Zufluß Fremder, welcher namentlich in den letzten Tagen, des mor— gen ger nnen Musikfestes wegen, sehr bedeutend zugenom⸗ men hat. in der Nahe und Ferne erregt, bewährt sich dadurch auf recht erfreuliche Weise; es konnte dies auch nicht anders er— wartet werden, da ein neues Oratorium, vom hochgefeierten Meister selbst bei diesem Feste vorgetragen werden sollte, welches, nach den bisher gehaltenen Proben zu urtheilen, einen außerordentlichen Eindruck bei den Zuhörern hervor— bringen muß.“
— Die Koͤnigsberger Zeitung enthalt folgenden Aufsatz aus Elbing, welcher uns einer allgemeinern Ver— breitung nicht unwerth zu seyn scheint: „Wenn Anhaͤnglichkeit der Dienstboten an ihre Brodherrschaft heut zu Tage eine sehr seltene Erscheinung ist, da der stete Wechsel derselben ein solches Gefuͤhl gar nicht aufkommen laͤßt, so verdient gewiß die hier am 28. Mai d. J. verstorbene Dienstbotin Maria Esther Dresp einer ruͤhmlichen Erwähnung. Am 20. Mai 1741 zu Wernersdorf bei Marienburg geboren, trat sie fruͤh in Dienst und kam so im Jahre 1757 in das Haus des Justizraths Krokisius zu Marienburg, wo sie ununterbrochen, theils bei ihm selbst, theils bei dessen Kindern in Marienwerder und hernach in Elbing bis zum 5. Mai 1822, mithin 65 Jahre, diente. An diesem Tage bekam sie aus der Pott und Cowleschen Stiftung fuͤr alte Dienstmaͤdchen, welche zu Elbing mindestens 10 Jahre einer Herrschaft treu und tadellos gedient haben, eine Gabe als Beneficiatin, und bezog darauf auch den 14. Oct. 1822 die in dem Stiftshause eingerichtete Wohnung, wo sie als die Aelteste und Wuͤrdigste allgemeiner Achtung ge— noß. Ein seltener treuer Lebenswandel und die reinste Got— tesfurcht zeichnete sie von jeher vor Leuten ihres Gleichen aus, und erfuͤllte sie mit Dank gegen den Schoͤpfer, der ihr in dem unbekannten Herrn Cowle einen Wohlthäͤter erweckt und in ihrem Alter eine so ruhige und sorgenlose Freistatt verliehen hatte. Mehrere Jahre vor ihrem Tode war sie
Neueste Böͤrse
Die allgemeine Theilnahme, welche diese Tonfeier
schon schwach am Körper, aber iht Herg blieb voll n Theilnahme fuͤr die rn, n eb voll inngz— die sie, wie fuͤr die Ihrigen, den Segen des Himmels
von diesem Leben, fuͤhlte sie den Trost des Bewußtseyns, h.
nuͤtzliches Glied der menschlichen Gesellschaft gewesen zu sej
Königliche Schau spiele.
Freitag, 12. Juni. Im Opernhause: Agnes vo henstaufen, lyrisches Drama in 3 . 6 ö Musik von Spontini. t Wegen Krankheit der Mad. Seidler, hat Fraͤulein in Schaͤtzel die Parthie der Agnes schnell uͤbernommen. Die eingehenden Meldungen um Billets zur Oy Agnes von Hohenstaufen sind, mit moͤglichster Beruͤcks tigung aller derjenigen Personen, welche fuͤr die erste fuͤhrung zu Anforderungen berechtigt sin d, verzeichnet woch, Die Billets werden den resp. Personen in ihre Wohm geschickt, und alle Meldungen, welche bei der ersten Vors lung unberuͤcksichtigt bleiben mußten, zur zweiten und drinn uͤbertragen. Im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau findet zu dieser Vorsteln kein Verkauf statt.
Köͤnigsstädtsches Theater.
Freitag, 12, Juni. Der Dichter im Versammhsp Zimmer, oder: Das phantastische Lustspiel. Hierauß I verbannte Amor, oder: Die argwoͤhnischen Eheleute.
Sonnabend, 13. Juni. Auf Begehren: Der Sch (Dlle, Vio, vom K. K. priv. Theater a. d. Wien: Binh und Herr Forti, K. K. Hof-Opernsaͤnger aus Wien: Fi von Neuburg, als Gastrollen.)
Preise der Platze: Ein Platz in den Logen und Balcon des ersten Ranges 1 Rthlr. zg.
Sonntag, 14 Juni. Graf Orp.
Berliner Börse. Den 11. Juni 1829.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Zettel. (Preuso. cu
, Fir,
St. Schuld- Sch. r. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm. Ob. m. I. C. Neum. Int. Sch .d. Berl. Stadt- Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in ThXꝑ. Woestpr. Pldb. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbrf.
Pomm. Pfandbr.
MHM echSel- und Geld- Cours. (Berlin, den 11. Juni)]
Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. 948 Märk. do. do Ostpr. do. do. Ruückst. C. d Kmk do. do. d. Nm. Lins- Sch. d. Km. dito d. Nm.
1 1 8 .
Holl. vollw. Duc. — Friedrichsd'or. Disconto ....
E E L L N Q R r o R, e, o O .
Amsterdam ; Kurz dito k
Hamburg . Kurz dito J
3 Mt.
2 At.
2 Mt.
2 Mt.
2 Mt.
Uso.
2 Mt.
Eetersburg BN 3 Wach.
Riga 3 Woch.
Auswärtige Börsen.
London, 5. Juni.
Consols 885. 53. Brasil. 57 Käufer. Chili 183. Columb. ss
Span. 9
n⸗Nachrichten.
Paris, 5 Juni. IpCtige Rente 80 Fr. 55 Cent., 5pCtige 109 Fr. 5 Cent.
Gedruckt bei A W. Hayn.
Redaeteur John Mitredacteur Cottel
rodherrschaft,
m Geheimen expedirenden Secretair Brese, im Ministe—⸗
Kaiser haben geruhet, die
flehte, bis es im Tode brach. 88 Jahre alt und scheihn .
reusrfoe e:
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— —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
ine Majestaͤt der Koͤnig haben dem General ⸗Majer nd 3 der Cadetten⸗-Anstalten, von Brause, . Rothen Adler-Orden. zweiter Klasse mit Eichenlaub zu
r ruhet. — ut , en, nut der Konig haben Allergnaͤdigst geruhet,
Allgemeine
aats-Zeitung.
— —
= =
Berlin, Donnerstag den 18 ten Juni
Innern, den Charakter als Hofrath zu verleihen
. ö ö . daruͤber sprechende Patent Allerhöchst Selbst zu voll⸗
siehen.
Berlin, 17. Juni. Se. Durchlaucht der Herzog von Anh alt⸗Dessau und Ihre Koͤnigliche Hoheit die Herzogin sind gestern Abend hier angekommen und in die fuͤr Hoͤchstdieselben auf dem Koͤnigl. Schlosse in Bereitschaft gesetzten Zimmer ab⸗
getreten.
(oögereist: Der General⸗Major und Commandeur der . ir l e lee, von Urtenh oven, nach Frank—
1 8 . der Großherzoglich Hessische Wirkliche
Geheime Rath und Praͤsident des Finanz⸗Ministeriums, von
f Darmstadt. ᷣ ö Feldjͤger, von Nedelski, als Courier nach Warschau.
—
Zeitungs ⸗* Rußland
ö Rußlan d. e s bur den 10. Juni. Se. Majestaͤt der ö 9 Gemahlin ,,, ofmarschalls von Bronie, und die Gemahlin des Präͤsiden— . , n, des Königreichs Polen Sobo⸗ lewski, zu Ehrendamen Ihrer Majestaäͤt der Kaiserin zu
anennen. Der bisherige Commandant von Astrachan, General⸗
Major Wischeslavzoff, ist zum Commandanten von Anapa ernannt worden.
Der in London als , ,. General ⸗Consul ange⸗
ellte Collegien⸗Assessor Benkhausen hat den St. Annen— 6 6 mit der Kaiserlichen Krone erhalten. Ein Wachtmeister unter den bei Achtir stehenden Nussi— schen Truppen, dem es gelungen war, wahrend einer dott stattgehavten Ueberschwemmung 2. Frauen und 4 Kindern das Leben zu retten, empfing fuͤr diese That auf Befehl Seiner Majestaͤt des Kaisers eine silberne Medaille mit der In— schrift: „Fuͤr die Rettung Berungluͤckter“ und ein Geldge⸗
schenk von 100 Rubeln.
Am Himmelfahrtstage d; J. beging die hiesige Sch we⸗
dische Gemeinde ihr sechszigjäͤhriges Kirchweih fest, zur allge⸗ . e , n Ruͤhrung der versammelten Menge. Der Tempel war mit Blumen geschmuͤckt, und nach 33 Predigt verlas der juͤngere Prediger der Gemeinde eine Ue—
b i irchli Geschichte. 3 , ,. . 8 g ber des Paschalik
von Achalzich, Fuͤrst Bebutow, berichtet Seiner Erlaucht dem Oberbefehlshaber Folgendes:
— — —— — — — — —
1829.
mengerafft hatten, drangen in dem Sandshak von Pezchov
ein uünd befestigten sich bei dem Dorfe Zurz⸗-Kabi. Gleich
nach Eingang dieser Nachricht ruͤckte der Obrist Burzow, der sich mit seinem Detaschement bei Azkchour befand, gegen den Feind und schlug ihn total am 4. Mai, so daß jener sich zur eiligen Flucht nach Schawschet und Adshara genoͤ⸗ thigt sah, wobei die Tuͤrken, die eine hartnaͤckige Gegenwehr leisteten, beträchtlichen Verlust erlitten. Außer den Getoͤdte⸗ ten betrug, bei Abgang des Berichtes, die Zahl der Gefan— genen an 50 Mann, und stuͤndlich wurden ihrer noch durch die Truppen, welche den Türken auf den Fersen waren, ein—
gebracht. Frankreich.
Pairs-Kammer. Die Sitzung vem 9. Juni er, iffnete der Großsiegelbewahrer mit der Verlegung zweier
neuen Gesetz⸗Entwürfe, in Betreff der Auslegung des Ge⸗
setzes vom 30. April 1825 uͤber die in Gotteshäusern veruͤb⸗ ten Verbrechen und Vergehen, und in Betreff der Abschaf⸗ fung der Todesstrafe als Strafe der Recidive, mit Vorhe⸗ halt jedoch des Falles, wo ein zu lepenslaͤnglicher Zwangs⸗ Arbeit verurtheilter Verbrecher einen Mord begeht. Der Finanz⸗-Minister brachte demnaͤchst zwei von der Depu⸗ tirten⸗ Kammer bereits angenommene Gesetz⸗Entwuͤrfe ein, wovon der eine von oͤrtlichem Interesse ist, der andere aber die definitive Feststellung des Budgets ven 1827 betrifft. Demnächst wurde über den Gesetz-⸗Entwurf wegen Organisa⸗ tion der Militair-Gerichte abgestimmt, und derselbe mit 113 gegen 11 Stimmen angenommen. Am Schlusse der Sitzung eröffnete die Kammer noch die Discussion über das Gesetz wegen der Umschmelzung der alten Muͤnzen; am folgenden Tage sollte dieselbe fortgesetzt werden. Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 9. Juni wurden die Berathungen uͤber das Ausgabe ⸗Budget, Famentlich uͤber das des Ministeriums der auswärtigen An— gelegenheiten, fortgesetzt. Herr Pas de Beaulieu meinte, man habe wohl sschon zuweilen Minister ohne Portefeuilles und Portefeuilles ohne Minister gesehen, aber ein Porte⸗ feuille ohne Budget sey ihm noch nicht vorgekommen; das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten habe so man— ches Interregnum erlebt; demungeachtet habe aber dessen Budget mit jedem Jahre zugenommen; wenn dasselbe aber auch noch betraͤchtlicher waͤre, so wuͤrde man es gern bewilli⸗ gen, in sofern nur Frankreichs Ansehen im Auslande in glei⸗ chem Maaße gestiegen wäre; dies sey aber keines weges der Fall und namentlich habe das vorige Ministerium 6 Jahre lang Alles gethan, was in seinen Kräften gestanden, um bas Land in den Augen des Auslandes herabzuwuͤrdigen. Der Redner belobte hierauf die jetzigen Minister, die, wie er sich aͤußerte, die Fehler ihrer Vorgaͤnger zum Theil wieder gut zu machen suchten; doch tadelte er das Verhalten des Fran⸗ zösischen Cabinets in Bezug auf Dom Miguel; das Fran⸗ zoͤsische Geschwader, meinte er, sey nur an Portugals Kuͤsten erschienen, um die Opfer eines argwoͤhnischen und blut dur⸗ stigen Despotismus aufzunehmen. — Herr Laisneé de Villeveèque untersuchte den Etat des auswaͤrtigen Departe⸗ ments in finanzieller, politischer und commereieller Beziehung. Bei den Kosten der Eentral⸗Verwaltung hielt er eine Her⸗ absetzung von 35,900 Fr. fuͤr julässig; eben so glaubte er, daß sich bei den diplomatischen Agenten im Auslande Er- sparnisse machen lassen wurden, wenn man die Zahl der Botschafter auf 7 beschraͤnkte. In dem Interesse des Ackerbaues und der Fabriken aͤußerte er den Wunsch, daß man die Suͤd⸗Amerikanischen Staaten anerkennen moͤchte. Nach einigen Bemerkungen uͤber „das ungluͤckliche Portugal, das unter dem schmählichsten Joche schmachte, und wo das Princip der Legitimität mit Fuͤßen getreten
a von“ Ädshara und Kutschuck Pascha, . ie i von fuͤnftausend Mann zusam—
werde“ kam der Redner auf die Russisch⸗Tuͤrkische Angele⸗
. , .