1829 / 169 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

einen verfinsternden Schleier uͤber Straßen und ln nt n , Man konnte oft nicht einen Schritt vor sich fehen, und in den Stuben war man selbst an den Fen⸗ stern zu lesen nicht im Stande. In jenen oben genannten Dörfern, und auch in der Stadt hin und wieder, hat der Sturmwind durch Abbrechen und Entwurzeln der Baͤume, Abdecken der Daͤcher und Einreißen der Zaͤune großen Scha—⸗ den angerichtet, und auf der Frankfurter Chaussee sieht man die staͤrksten und hoͤchsten Pappeln reihenweise, theils mit der Wurzel ausgehoben, theils abgebrochen, theils so umgebogen, daß sie, nur noch an einem losen Verbande haͤngend, von Suͤdwest nach Nordost gestreckt daniederliegen. Als der Sturm etwa 10 Minuten gedauert hatte, fiel ein sehr heftiger Regen, von einigen Blitzen und Donnerschlaͤgen begleitet, der fuͤr einen Augenblick die Straßen uͤberschwemmte. Zu Neu— Moabit in der Waldstraße traf ein Blitzstrahl das Haus des Zimmergesellen Koch, sprengte einen Schornstein aus— einander, schlug durch die Decke der beiden oberen Quartiere, riß die Verfchaͤlung nebst den Zargen der Stubenthuͤren los, zuͤndete aber nicht, und es ward Niemand beschaͤdigt. In der Stadt war der Regen mit sehr starkem Hagel vermischt, dessen Koͤrner mitunter die Groͤße einer Wallnuß erreichten, und von denen manche 3 Loth wogen. An den gegen Abend belegenen Häusern der Friedrichsstadt, besonders der Fried— richs- Charlotten- und Jaͤgerstraße, vor allen aber an der Ruͤckseite des Schauspielhauses und im Schlosse Monbijou, hat der Hagelschlag unzaͤhlige Fensterscheiben zertruͤmmert. Die Besorgniß jedoch, welche man hegte, daß derselbe das Getreide vollig zu Boden schlagen werde, ist gluͤcklicherweise durch die Nachricht beseitigt worden, daß der Hagel außer— halb Berlin nur sehr schwach gewesen ist, und daß an den mei— sten Orten blos ein gewaltiger Regenguß stattgefunden hat.

Ein in der Stadt verbreitetes Geruͤcht, als ob ein hiesiger Schul-Vorsteher mit einer bedeutenden Anzahl ihm anvertrauter Knaben, bei dem Orkan, der gestern Nachmit— tags wuͤthete, in einem Kahne auf der Spree, unweit des Oberbaums, verungluͤckt sey, hat sich, nach den angestellten Untersuchungen, als durchaus unbegruͤndet ergeben.

Ueber die in Schlesien stattgehabten Ueberschwem— mungen gehen noch fortwaͤhrend betruͤbende Berichte ein: Aus Breslau schreibt man unterm 14. d. M.: „Nach dem zehn Tage hindurch, Tag und Nacht, mit nur kurzen Un— terbrechungen anhaltenden heftigen Regen, begannen die Oder und Ohlau wieder zu wachsen, und erstere stieg seit dem J. d. M. von einer Hoͤhe von 15 Fuß 7 Zoll bis auf 23 Fuß 5 Zoll, welches die Hoͤhe von 1826 bereits um 2 Zoll uͤbersteigt. Nach den traurigen Nachrichten, welche aus den Gegenden des Laufes der Neisse, kleinerer Gebirgswasser und der sich in diese ergießenden Gewaͤsser, eingegangen sind, er⸗ scheint freilich das Ungluͤck, welches das Austreten der Fluͤsse im Bereich hiesiger Stadt bis jetzt schon wieder her— beigefuͤhrt hat, gering, doch ist noch keine Gewißheit vorhan— den, ob die groͤßte Ftuth des Neisse-Wassers schon hier an— gelangt ist. Die Oder fuͤhrt die Spuren ihrer oberhalb ange⸗ richteten Verwuͤstungen mit sich. Gestern war sie mehrere Stunden hindurch mit langen Streifen frisch gemaͤheten Wiesengrases bedeckt. Viele Straßen der Stadt, namentlich die Neustadt, die untern beiden Viertel der Schuhbruͤcke, ein Theil der Weidenstraße, die heilige Geist-Gasse, Bastey⸗-Gasse c. stehen hoch unter Wasser, so daß die Communication zum Theil mit Kähnen unterhalten wird. Alle Aecker, Gaͤrten und Wiesen an beiden Oder- und Ohlau-Ufern bilden einen großen Wasserspiegel.“ ̃

Königliche Sch au spiele.

Freitag, 19. Juni. Im Schauspielhause, zum Ersten— male wiederholt: Die Versucherin, Lustspiel in 3 Abtheilun—⸗ gen, von E. Raupach. Hierauf, zum Erstenmale wiederholt: 3. ö dramatischer Scherz in 2 Abtheilungen, von E.

aupach. Wegen Unpaͤßlichkeit der Mad. Milder und Schulz kann die Oper „Agnes von Hohenstaufen“, an diesem Tage nicht

egeben werden; doch bleiben die dazu bereits gelösten ? her zu bestimmenden nachsten Auffühn

In Charlottenburg, auf Begehren: 1) Bruis et pl prat, ou: Les deux auteurs, comèédie en 1 acte et en par Mr. Etienne. 2) La suite d'un bal masqué, en 1 acte et en prose, par Madame de Bawr. moiselle à marier, vaudeville en 1 acte, par Scribe-

Sonnabend, 20. Juni. Im Opernhause: Die Ve lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, mit Spontini. (Dlle. Schechner, Julia, Hr.

ets zu der noch na dieser Oper, guͤltig.

priester.)

Koönigsstädtsches Theater. Der Verschwiegene wider oder: Die Fahrt von Berlin nach Potsdam. Hien Truͤbsale einer Postwagen⸗-Reise. der Handwerker. Sonnabend, 20. Juni.

Freitag, 19. Juni.

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Tanz; Mußt Reichel: 96 n

Berlin, So nnabend den 20sten Juni! ö 1829. ; ter der Admirals⸗-Flagge, naͤherten sich ihm mehr und Im t li che N a chrichten. . . um rl Ten men, befanden sie a, auf

t anderthalb Kanonenschußweite von unserer Brigg. In die⸗ Zum Beschluß: Das Kronik des Tag es.

Die Intrigue aus dem & reife. Hierauf: Die unruhige Nachbarschaft, oder: Dien sikalische Tischler⸗-Familie.

. znig haben den General-Adjutanten rius neüe Hoffnung zum Entkommen darzubieten; der Wind, 3 14 Rußland, General der In der bis dahin ziemlich frisch geweht hatte, legte sich ploͤtz⸗ den Schwarzen Adler lich, und der Capitain- Lieutenant Kasarsky suchte nun Benckendorff den durch Rudern das Weite zu gewinnen. Diese Hoffnung

Ee. Majestat estaͤt des vor fen von Diebitsch,

un, General der Cavallerie von

1 Den 18. Juni 1829. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Hettel. (Prer su (h

K in Brillanten, General- dauerte jedoch nicht lange. Um halb drei Uhr wurde der 1. r. . 4 . Aber Orden 1ster Wind wieder frischer; der Feind ruͤckte eilig heran, und be—⸗ Fluͤgel⸗Adjutanten Geuneral-⸗Major Mer⸗ gann das Feuer mit seinen vordersten Stuͤcken. Unvermeid⸗ Orden 2ter Klafse in Brillanten, dem lich wurde nun die Uebergabe der Brigg, eder der ungleichste raatsrath Joutoffsky den Rothen Kampf, der je stattgesunden hat. Unter diesen Umständen dem Garde⸗ Hauptmann Yourié— hielt es der Capitain⸗Lieutenant Kasarsky fuͤr seine Pflicht,

hen Adler mant Gra f; ferner dem zen Rothen Adler. rich Russischen S „orden 2ter Klasse;

Börse.

En, . ö (ch den St. Johanniter⸗Orden; dem Collegienrath Bris⸗ die Officiere des Fahrzeugs zu einem Kriegs-Rath zu

St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm. Ob. m. l. G. Neum. Int. Sch.d.

Berl. Stadt- Ob. dito dito Königsbg. do. Elbinger do. PDanz. do. in Th Wes tpr. Pfdb. A. dito dito B. Grosshꝝz. Pos. do

Ostpr. pfandbrf

Pomm. Pfandbr.

MH, eCchSelI- und Ge Id - Cours. (Berlin, den 18. Juni]

alsers von Rußland, versammeln, und hier wurde einmuͤthig fuͤr das Letztere e , gestimmt. Der Steuermann, L. Procofieff, war der Erste, t des Großfuͤrsten Thron⸗ der den Vorschlag that, die Brigg in die Luft zu sprengen, n Adler-Srden Iter Klaffe zu verleihen und diesem gemäß wurde beschlossen, sich so lange wie

Secretair Sr. Titularrath Gille. ; Sr. Kaiserlichen Hohei

Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do.

the Ostpr. do. . , den . Rückst. C. d Kmk do d. Nm. Lins - Sch. d. Km.

Majestaͤt haben den bisherigen Stadt- einen Leck bekommen, dessen man mit den Pumpen nicht mehr

het. . . n, zum Kammergerichts⸗-Rath zu Herr werden konnte, die Brigg an eines der feindlichen

izrath Mathis nen geruhet.

Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz Friedrich der werden, zu welchem Behufe eine geladene Pistole in die Pul—

N derlande ist nach Bruͤssel, und 3 Seine Durchlaucht der Herzeo nach Dessau abgereist.

Abgereist: Der General Major und Commandeur der finden. Cavallerie⸗Brigade, von Borstell, nach Torgau—

119, .

Holl. vollw. Duc.

Eriedrichsd'or Disconto-

E L E = = O , , Q , =, O O .

g von Anh alt⸗-Des⸗ Heldensinn beseelte die ganze uͤbrige Mannschaft. Ein Je—

w . e I K 1 . in 20 Ar. nnn, Breslau 3 J ,

Ge Maj nd Tominandeur der 5ten Land- darauf wurde er indessen von dem groͤßten der beiden Schiffe . nach grant surt a. d. O. umgangen, und mit einer vollen Lage bedroht; doch durch

. richten. unsere Brigg in ihre Mitte zu bekommen, und unter dem 3 ; 6 g ; 6 h ch ; ununterbrochenen Donner der Kanonen wurde sie vom Ka⸗ Ausland. pudan⸗Pascha zur Uebergabe aufgefordert. Ein lautes von

ee ,, ,,, kJ

Nachrichten vom Kriegs-Schauplatze. tes Hurrah war die Antwort, dem Feinde aber ein Sporn,

. ssischen Flotte im Schwarzen um seine Anstrengungen zu verdoppeln. Bis halb fuͤnf Uhr . . 8 ö „Am 2hsten er blieb der „Merkurius“ einem bestaͤndigen Feuer beider feindli⸗

. 3 Woch.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 13. Juni. Oeaterr. 53 Metall. 953.

tung, S. 3, Sp. 2,

hen ei s. eineren Fahrzeuge, der Bri Mer⸗ se g ͤ ar . , e. . i , e . Gefecht Standhaftigkeit und dem unerschuͤtterlichsten Muthe aus, in—

i iag wieder zur dem er durch alle nur moͤgliche Wendungen ihren gefahrlich⸗ ö, , , . . Rant sten Salven auszuweichen bemuͤht war. Eine feindliche Gra⸗

und z gefunden.

it. Ihre von feindlichen Kugeln zeriffenes Tauwerk und Segel stehen Beweise des furchtbaren Kampfes, au t Fahrzeug mit denkwuͤrdigem Ruhme hervo nder Bericht des Commandeurs des,, itain Lieutenants Kasarsky, t Begebenheit: . mte feindliche Flotte mit dem rer am Eingange des Kana

e zu bemaͤchtigen.

f Standarte“, einer Fre⸗ aber setzte den ͤ an d. . ,,, . Fahrzeugen die Wei⸗ Hinterseite des „Merkurius“ gestellt, und indem es in die—

lben solle den, seinem Gange ser vortheilhaften Stellung ein wohlgenaäͤhrtes Feuer unter⸗

Ham burg, 16. Juni. Oesterr. 5pCent. Metalliques 98.

Part- Oblig. 14. I Anl. in Cert. 87.

istände rechte Seite dem Schiffe, der „Kapudan⸗Pascha“, zuge— ,, . kehrt, und dessen Segelstangen, Masten und die vorzuͤg⸗ Vorhaben ins Meer, sich lichsten ö . Ein, , 8 ,, . leichten Fahr⸗ noͤthigt sa auf seine eigen ; . , . . ,. seyn und von dem Gefechte abzustehen; das Admiral-⸗-Schiff

Wien, 13. Juni.

5opCi. Metall. 885. Bank Actien 111535, „Am 2bsten

Berichtigung. In der Beilage zum gestrigen Blatte der Staats Z. 34 st. „befehligte“ 1. „be stim ten“ und st. „beschuͤtzte“ l. „befehligte.“

Um der

e vom kleinsten Range,

; Neueste Börsen⸗Nachrichten. Frankfurt a. M., 15. Juni. Oesterr. 53 Metalliq. 9773. Bank⸗Actien 1326. Partial-⸗Obligat. 1243. Ut

zu 100 Fl. 162.

Begegeben, ein jedes derse a n, , , ĩ e 1* (6 ; j . . . n, . Curs nach N. 2326 konnte , . von Mannern brechen, die sich dem npsi ichtu eldentode gewei . ö . ö ag ul . gelang 865 um halb sechs Uhr, auch das Feuer dieses ; . 8 ̃ ol ⸗· Schiffes zum weigen ; , endung aller Kraft . . 2 8 , beschädigt, einen großen Theil der Maste

S. S. O.. zuruͤckließ. aus dem Gesichte zu kommen. feindlichen Flotte:

das Linienschiff v „Kapudan⸗Pascha“,

and ein anderer von J6 Kanonen, Schaden zugefuͤgt hatten.

sem Augenblicke schien ein guͤnstiger Umstand dem Merku—

nur immer moͤglich zu vertheidigen; sollte aber das Schiff

Schiffe zu bringen, um von demjenigen der Officiere, der als⸗= dann noch am Leben seyn wuͤrde, in die Luft gesprengt zu

ver-Kammer in Bereitschaft gelegt wurde. Kein geringerer

der brannte vor Begierde, sich mit dem mächtigen Feinde zu messen, und einen ruhmvollen Tod unter seiner Flagge zu

Hierauf begann auch der „Merkurius“ das Feuer. Bald

den Muth und die Geschicklichkeit seiner Equipage entging er, vermittelst einer kuͤhnen und raschen Bewegung, wobei die feindliche Salve ganz verloren ging, der drohen— den Gefahr. Endlich gelang es den feindlichen Schiffen,

dem Feuer aller Kanonen und des kleinen Gewehrs begleite—

chen Schiffe ausgesetzt, und hielt dasselbe mit der groͤßten

1s eben! so nate zuͤndete sogar; doch gelang es der unermuͤdlichen Thaͤ⸗ , , tigkeit der Equipage, des Brandes Meister zu werden. Um rgegangen ist. diese Zeit wurde die ruhmvolle Entschlossenheit des „Merku⸗ Merkurius“, rius“ mit dem glaͤnzendsten Erfolge gekroͤnt. Er hatte seine

Kampf hartnaͤckig fort. Es hatte sich an der

hielt, drohte es, denselben in den Grund zu bohren. Doch

t hatten. Ihren unermuͤdlichen Anstren⸗

zu bringen, nachdem sie sein Takel⸗

on 110 Kanonen, niedergeschossen und ihm andern, im Augenblick unersetzlichen,