1829 / 169 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Wahrend dieses Gefechts, welches im Angesicht der gan⸗ zen feindlichen Flotte von 6 Linienschiffen (wobei die 2 im Feuer gewesenen mitgezaͤhlt sind), 2 Fregatten und noch 3 an— dern Fahrzeugen, vor sich ging, und mehr als drei Stunden

gedauert hat, verlor der „Merkurius“ 4 Mann an Geblie⸗

benen und 6 an Verwundeten, wurde von 22 Kugeln in sei— nem Rumpf, wovon mehrere in dem Wassertheil, getroffen, erhielt 16 Schuͤsse in die Maste und 133 in die Segel, das Tauwerk endlich war an 148 Stellen beschaͤdigt.

Solchergestalt hat eine Russische Brigg von 18 Kanonen das Feuer von 184 feindlichen Geschuͤtzen zum Schweigen ge— bracht, und eine Equipage von 79 Mann die Anstrengungen eines zwanzigmal staͤrkeren Gegners vereitelt.““

Frankreich.

Pairs-Kammer. In der Sitzung vom 11. Juni entwickelte der Graf Daru eine fruͤher von ihm gemachte Proposition in Betreff der verpfaͤndeten Domainen. Die Versammlung entschied nach einer kurzen Diseussien, daß der Vorschlag in Erwaͤgung zu ziehen sey. Hierauf wurde uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der Abtretung des Boͤrsen⸗ platzes an die Stadt Paris berathschlagt und derselbe mit 107 gegen 2 Stimmen angenommen. Am Schlusse der Sitzung wurden noch die Buͤreaux erneuert. ,

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 11. Juni Fortsetzung der Berathungen uͤber das Budget des geistli— chen Ministerium s. Fuͤr den geistlichen Unterricht wer— den in der Zten Section 2, 600,000 Fr. verlangt. Als uͤber dieses Kapitel abgestimmt werden sollte, fand es sich, daß die Versammlung nicht zahlreich genug war; Hr. Guilhem bemerkte, es seyen stets die Herren von der rechten Seite, die auf sich warten ließen. Die Sitzung mußte etwa eine halbe Stunde lang suspendirt werden. Hierauf bestieg der Minister der geistlichen Angelegenheiten die Redner⸗ buͤhne, um sich einer auf das gedachte Kapitel in Antrag gebrachten Ersparniß von 200,000 Fr. zu widersetzen. Diese Ersparniß wurde auch verworfen, und die dritte Section unverkuͤrzt angenommen; eben so die 4te, welche fuͤr die Dioͤcesan-Aus—⸗ gaben eine Summe von 3,340,000 Fr. enthalt. Auch die beiden letzten Sectionen (2, 480,000 Fr. an Unterstuͤtzungen, und 335,000 Fr. fuͤr das Kapitel zu St. Denys) gaben zu keiner erheblichen Discussion Anlaß, und wurden unverkuͤrzt bewilligt. Hierauf ging man zu dem Budget des Mini—⸗ steriums des offentlichen Unterrichts, im Betrage von 1,995,000 Fr., uͤber. Der Baron von L'Epine ver— langte, daß man vor allen Dingen den oͤffentlichen Unter— richt auf die Religion gruͤnde; es scheine ihm aber, fuͤgte er hinzu, daß man seit einiger Zeit vielmehr dahin arbeite, die uralten Bande, welche beide an einander knuͤpften, all— maͤhlig aufzuloͤsen, um sie alsdann um so leichter bekämpfen zu koͤnnen. „Ich will nicht,“ fuͤgte der Redner hinzu, „den Mi— nistern unredliche Absichten beimessen; da wir aber ungluͤcklicher⸗ weise in einer Zeit leben, wo die Gesinnungen nicht hinreichen, um die Staaten zu retten, so vermag ich nur nach den Handlungen zu beurtheilen, was wir zu hoffen oder zu fuͤrchten haben. Um nun aber die Frage zu beantworten, ob man einen re— ligioͤsen, oder einen rein mechanischen und materiellen oͤffent— lichen Unterricht beabsichtigt, braucht man nur die Augen zu oͤffnen. Will man einen religioͤsen Unterricht, so muß man den Geistlichen ihren wohlthaͤtigen Einfluß auf ihre Gemein den, namentlich auf dem flachen Lande, zu erhalten suchen; man muß die Spuren, welche der Geist der Revolution noch in den Gemuͤthern zuruͤckgelassen hat, allmaͤhlig verwischen; man muß das Unterrichts⸗Wesen nur solchen Maͤnnern an— vertrauen, welche einen unbescholtenen Ruf und reine Sit⸗ ten haben, und sonach des offentlichen Vertrauens wuͤrdig sind. Als ein sicheres Zeichen dagegen, daß jeder religioͤse Unterricht bei uns zu Grabe getragen wird, wuͤrde ich es halten, wenn man Manner, welche von Gottlosen als allzu— gute Christen geschildert werden, von dem Unterrichts-Wesen entfernte; wenn man die Lehrstuͤhle mit Leuten besetzte, welche durch ihre freigeisterischen Gesinnungen bekannt sind; wenn man eine besondere Vorliebe fuͤr solche Maͤnner hegte, die wenig oder gar keine Religion haben, und angeb—

lich dem Zeitgeiste entgegen sind; wenn die Minister, statt!

sich der christlichen Moral anzunehmen, vielmehr den Feinden derselben Gehoͤr gaͤben, ohne auf die Klagen der katholischen Familien, Vaͤter irgend Ruͤcksicht zu nehmen.“ Herr von L'Epine fuͤhrte hierauf mehrere Thatsachen an, woraus er den Schluß zog, daß man damit umgehe, die Religion gaͤnz⸗ lich zu untergraben; seine Rede wurde von der rechten Seite mit großem Beifall aufgenommen. Nach ihm ergriff der Mi⸗ nister des offentlichen Unterrichts das Wort: „Ich

M

sten Koͤnigs zu seyn; ich selbst

je ein Vorwurf mich schmerzlich treffen könnte, der, daß ich, weit entfernt, den Feinden der Religio Spitze zu bieten, viesmehr selbst dahin zielte, diese R. von dem oͤffentlichen Unterrichte zu verbannen. Wars ., cher Vorwurf gegruͤndet, so wuͤrden nicht blos Sie, m. 1 eigenes Gewissen wuͤrde mich alsdann verdammen. 591 dergleichen Angaben als Thatsachen aufgestellt werden! muß man sie auch beweisen können, sonst verdienen sie

so wann

Namen, dessen naͤhere Bezeichnung ich gern diese selbst uͤberlasse.“ Der Minister wies hb Ern en nen Beschuldigungen des vorigen Redners zuruͤck und sc demnächst mit folgenden Worten: „Was ich bisher zu ner Rechtfertigung gesagt habe, betraf mich nur perfh man hat aber auch noch uͤber den Unfug gewisser Zeitun Klage gefuͤhrt. Hierbei scheint man indeß ganz vergess⸗

Gesetz hat alle Faäͤlle vorhergesehen, welche ein! Einschtej der richterlichen Behoͤrde zur Beschuͤtzung des gesellsch chen Zustandes und zur Aufrechthaltung der oͤffentn Ruhe und Ordnung erforderlich machen. Der Meinmm ] Gerichtshoͤfe uͤber die ihnen bezeichneten Preßvergehenn greifen, heißt sonach, ihre Unabhängigkeit anfechten. solche Discussion ist, ich bekenne es laut, nicht parlanan risch.“ Der Vicomte von Conny trat zu Gun n Jesuiten auf; er beklagte sich bitter, daß Tausende vin in gen Leuten sich genoͤthigt saͤhen, im Auslande eine 6j hung zu suchen, die ihre Heimath ihnen versage. Nah

Unterrichte die Lehrsaͤtze der Religion zur Grundlage si n men, fuͤgte er hinzu: „Wir schmeicheln uns keinettz daß unsere Wuͤnsche Gehoͤr finden werden, denn seit det

duͤrfen wir nicht mehr erwarten, daß man unsere Rathschh befolge. So viel bleibt gewiß, daß, so lange wir ben jetzigen Systeme beharren, Frankreichs Schicksal besthn auf dem Spiele steht. Während man uns einerseits o chert, daß jede Revolution bei uns hinfuͤhro unmoͤglich; erheben sich andererseits dieselben Stimmen, um Uns Versammlung anzupreisen, die in wenig Augenblicken in vierzehnhundertjährige Monarchie umgestuͤrzt hat. M kuͤrzlich sind einem Redner, der seinen Namen an die din

haft an diejenigen erinnerten, welche er sich, noch jung,

klaͤrung der Rechte des Menschen vorlegte. die Zeit, noch Frankreichs Unfaͤlle, haben sseitdem sn Gesinnungen aͤndern konnen.“ Aller Augen wandten sth bei diesen Worten auf den Marquis von Lafayette. (i Stimme zur Linken meinte, Herr von Conny erlaube st Persoͤnlichkeiten. Hr. v. Lafayette dagegen forderte den Reh lachelnd auf, nur fortzufahren. Dieser schloß hierauf ins gender Art: „Jene Erklaͤrung, das traurige Denkmal e

Ruf seiner Freunde konnte ihn zu der Hoffnung berechtiz

dem Lande vorzulegen. Minister sich ganz ruhig und uͤberließen es Frankreich, n Problem zu loͤsen, zu welchen Grundsaͤtzen sie sich bekennt

Macht, welcher die Anhaͤnger derselben, unter dem Nameslt offentlichen Meinung huldigen; wir folgen unserm Gew und bleiben daher auch voͤllig gleichguͤltig bei dem mistsh genden Geschrei einer Volksmenge, die sich von ihren bin nen lenken und bestimmen laßt.“ Der Graf v. Sh tadelte dergleichen persoͤnliche Angriffe, die er fuͤr nichts he niger als parlamentarisch hielt, und gab den Wunsch zu h

habe die Ehre“, so begann er, „Minister des Allerchristlich⸗

bin dem Glaub ; Vaͤter treu und unerschuͤtterlich zugethan, und 2

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. rigen A ̃ . haben, daß wir im Besttze eines Preßgesetzzs sind! 6 ichs, so wie auch das Budget der Universitaͤt im Be

er auf die Nothwendigkeit hingewiesen, bei dem Elena

nister des oͤffentlichen Unterrichts von den Lobeserhehnn der Mitglieder der alten Opposition gleichsam erdruͤckt n é Stelle, welche der Graf Portalis bekleidete, ist dem Nafen von Bastard d'Estang, ersten Praͤsidenten des Koͤ— lichen Gerichtshofes zu . der H. behauptet, die oͤffentliche Meinung habe diese den Stellen den Herren Dupont von der Eure und Gil—

t des Voisins zugedacht gehabt.

lige Revolution geknuͤpft hat, von einem Theile dieser & mer Beifallsbezeugungen gespendet worden, die nur allt

warb, als er der eonstituirenden Versaͤmmlung seine G Lehn

mnden breiten Kanal getrennt. P sich bald mit einer Petition der Herren Bissette und Was uns anbetrifft, meine Herren, so koͤnnen wir uns nch zu einem Stillschweigen verdammen, das uns als ein feigher n 8 Guadeloupe dieselben Beifall erscheint. Wir beugen unser Haupt nicht vor jener nnn

den worden sind.“

kennen, daß man sich hinfuͤhro der Maͤßigung befleißigen und in den Graͤnzen der Diseussion halten möchte. Het Rodet hielt einen Vortrag zu Gunsten des mechselseitigt Unterrichts und wunderte sich, daß demselben nicht eine gib ßere Ausdehnung gegeben werde. erhob sich gegen die Universitaͤts-Abgabe, welche die Gymmn sien, Privatschulen und Pensions-Anstalten an die Unive sitaͤt zu entrichten haben, und die sich, nach der Behauptun des Redners, auf mehr als eine Million belaͤuft. Hei v. Sainte-Marie klagte, daß dieser Fonds weniger den Professoren und Lehrern als den Inspectoren und Aufseherm

Hr. Earl Dußih

7 . . . 111311, 6 ,

ute kaͤme. Nach einigen Bemerkungen des Hrn. Ora tin ee n it, und nnachdem noch Herr Duver⸗

de Haur anne und Herr Aler. Périer ihre ) ig uͤber den Gegenstand abgegegeben hatten, wurde der Commission in Antrag gebrachte Ersparniß von

fie von

hoh Fr auf das Kapitel der Stipendien fast einstimmig

nommen. Bei dem naͤchsten Kapitel (3090, 009 Fr. zur Uizrderung des Elementar⸗-Unterrichts) bemerkte Herr Pe⸗ ter Anderm, er sehe sich außer Stande, die seltsame errn von l'Epine zu beantworten, da er die mo⸗ reta der Jesuiten nicht zur Hand habe, eine Aeuße⸗ die großes Gelaͤchter auf der linken Seite erregte.

Fe Ter aux war der letzte Redner, welcher sich verneh—

ue , namentlich lobte er den Minister, daß er den Ele—

tar Unterricht zu befoͤrdern suche. Hierauf wurden die usgaben fuͤr das Ministerium des offentlichen Un—

ye von 3, 459, 000 Fr. bewilligt.

aris, 13. Juni. Der Moniteur enthaͤlt nunmehr (Gesetz wegen der Abholung und Vertheilung der Brief asten, Tagesblaͤtter und Zeitschriften in densenigen Ge⸗ luden, wo es keine Post- Anstalten giebt. Das Gesetz, ches mit dem 14. April k. J. in Kraft tritt, ist vom 3ten R. datirt und vom Finanz⸗Minister eontrasignirt.

Die liberale Parthei ist durch die neuerdings im Justiz⸗ he statt gehabten Promotionen keinesweges zufrieden ge⸗

i. Der Con stitutionnel, das Journal du Commerce

öder Courrier frangais sprechen sich daruͤber unverhohlen 6; namentlich tadeln sie es, daß Herr Boyer, der sich noch cch keine juristische Schrift einen Namen erworben, den

Kammer-Praͤsidenten am Cassationshofe an die Stelle Herrn Brisson ernannt worden sey. Die iweite erle⸗

Lhon, zu Theil geworden. Der

In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften vom

n d. M. kam unter Anderm auch das Schreiben eines Nemikers zur Sprache, worin dieser der Akademie anzeigte, Fer nunmehr gewiß sey, den Stein der Weisen gefunden

haben; daß er indessen seine Operationen wegen einiger chwendigen Ausgaben, die seine Krafte uͤberstiegen, habe sellen muͤssen, und daher die Akademie bitte, ihn durch unterstuͤtung in den Stand zu setzen, sein großes Un— ichmen zu vollenden. Auf den Vortrag des Herrn Gay—

ae beschloß die Verfammlung, den Vorschlag nicht weiter berücksichtigen. . —ͤ . ,,, des Débats enthaͤlt Folgendes: „Die Wöglische Regierung hat den farbigen Einwohnern von Sainte— Mie den vollen Genuß aller buͤ is chte eingeraͤumt. In dieser groͤßtentheils von Franzoͤsischen : i Panzern bevölkerten Colonie galten bisher dieselben Gesetze Epoche des Irrthums und des Schwindelgeistes, ist dem heber derselben ohne Zweifel noch theuer, und der Bein chzer sich di zer nicht widersetzt haben, bildet einen daß er vielleicht noch einmal in den Fall kommen werde, her sich die Pflanzer nich h

Nichts desroweniger verhielten

buͤrgerlichen und politischen

d Verordnungen, welche noch jetzt auf den Farbigen der Lanzoͤsischen Colonieen lasten. Jene wichtige Verbesserung,

en Contrast mit dem, was auf unsern Antillen geschieht, B Sainte-Lucie ist von Martinique nur durch einen sieben Die Deputirten⸗ Kammer

bien beschaͤftigen, welche fuͤr die Farbigen auf Martinique Rechte nachsuchen, die von der

Hilischen Regierung den Farbigen von Sainte, Lucie zuge—

Aus Toukon wird unterm 6. Juni gemeldet: Außer B Bombenschiffen „Eyclope“, „Vulcain“ und „Acheron den noch zwei andere, „Etna“ und „Vesuve“ ausgeruͤ— B; jedes derselben soll zwei Moͤrser am Bord fuͤhren. Lich werden noch mehrere Bombarden segelfertig gemacht. ie Bestimmung dieser Schiffe kennt man nicht. Die Li⸗ ischiffe „Provence“ und „CEonquérant“, die Fregatte Proferpine“, die Eorvette „Pomone“ und andere Fahr— ge werden diefe Bombenschiffe begleiten. Ueber 3009 Bom⸗ msollen an Bord derselben eingeschifft werden. Diese mit Her Thaͤtigkeit betriebenen Ruůstungen haben ohne Zwei— ein Bombardement Algiers zum Zweck.“ ̃

Die Osagen sind vor einigen Tagen von ihrer Reise ich den Niederlanden und Deutschland hierher zuruͤckge— . werden sich binnen Kurzem nach ihrem Vaterlande iffen.

rren Vergès und Zangiacomi vorgezogen und zu einem

6566 ü 6336 y . 178419.

Großbritanien und Irland.. London 13. Juni. Vorgestern Abends gaben Sein Majestaͤt einen großen Ball im Pallaste von St. James. Die sehr zahlreiche Gesellschaft bestand aus den Mitgliedern der Koͤniglichen Familie, den auswaͤrtigen Gesandten und ihren Gemahlinnen, den Cabinets-Ministern, den hohen Staats⸗Beamten, so wie aus einem großen Theile des hoͤch⸗ sten und hohen Adels. Die Versammlung gewährte einen prächtigen und glaͤnzenden Anblick, indem die Eingeladenen, durch Karten aufgefordert, so zu erscheinen wie beim großen Cerele, von Goldstickereien und Diamanten strotzten, die, bei der Abend-Beleuchtung, natuͤrlich noch schoͤner sich ausnah⸗ men, als sonst am Tage, beim Cercle. Wie bei solchen Ge— legenheiten gewohnlich, erschienen besonders die Damen in lauter neuen, fuͤr den heutigen Abend eigends bestimmten Anzuͤgen. In zweien großen Saͤlen wurde zu gleicher Zeit getanzt das sehr stark besetzte Orchester befand sich in der Mitte zwischen beiden im Thron-Saale waren die Spiel— Tische aufgestellt und in der Gemaͤlde-Gallerie waren, der ganzen Laͤnge nach, Buͤffets angebracht, wo der Gesellschaft Erfrischungen gereicht wurden. Der Koͤnig erschien in der Feldmarschalls- Uniform; die Mitglieder der Koͤniglichen Familie wurden, als sie in den Pallast einfuhren, von einem im Hofraum aufgestellten Musik-Chor durch das Lied „God save the King' empfangen. Quadrillen eroͤffne— ten den Ball, worauf eine in diesem Lande noch neue Art zu walzen: „die Gallopade“ folgte. Die Fuͤrstin von Esterhazy, Graf Elanwilliam, der Herzog von Devonshire, und mehrere auswaͤrtige Gesandten ertheilten der Gesellschaft Unterricht in der Gallopade, die auch bald ein Lieblings⸗-Tanz des vornehmen Kreises wurde, da er an demselben Abend zu mehreren Malen wiederholt wurde. Um 1 Uhr nahm das Souper seinen Anfang; um 3 Uhr entfernten sich Se. Ma— jestät, doch erst um 4 Uhr des Morgens ging der Ball zu Ende.

Vorigen Sonntag, fruͤh Morgens, ist der Herzog von Chartres von hier abgereiset, um sich nach der Insel Wight zu begeben. Der junge Prinz wird die meisten groͤßern Staͤdte Englands und Schottlands besuchen, und gedenkt gegen Ende Augusts wieder hier einzutreffen. Der Herzog hat nebst seinen Begleitern, General Baudrand und Lord Jermyn, dem großen Epsom-Wettrennen beigewohnt; im Gedränge wurde dem General die Boͤrse und dem Lord die Uhr gestohlen. Letzterer erhielt noch obendrein einen Schlag auf die Brust. Auch dem Herzoge wollte ein Gauner einen Stoß versetzen, den dieser jedoch mit großer Gewandtheit arirte:.

; Nach dem Hof-Journal ist eine Zeitlang von einer Reise Karls X. nach England die Rede gewesen; doch soll dies Vorhaben, der großen Kosten wegen, aufgegeben wor den seyn.

. Parlament wird nicht durch den Koͤnig in Person, sondern mittelst Commission geschlossen werden.

Zu Ennis, in der Grafschaft Clare, waren, als die letz— ten Nachrichten von dort abgingen, nur erst 90 Freisassen (mit 10 Pfd. Einkommen) einregistrirt worden; von diesen sollen sich jedoch 809 fuͤr Hrn. O Connell erklaͤrt haben, ob— gleich, wie es heißt, der Braunschweig-Club von Dublin einen Agenten unterhält, welcher den unabhangigen Waͤhlern, die zur Negistrirung sich melden, Schwierigkeiten in den Weg legt. In allen andern Grafschaften, außer eben Clare und Louth, wo O'Lonnell und Shiel das Interesse rege erhalten, gehen die Registrirungen sehr schlaͤfrig vorwaͤrts und nur mit Muͤhe gelingt es manchen Gutsbesitzern, ihre Untergebe— nen dazu zu bringen. ; .

„Theilung der Arbeit im huͤrgerlichen Leben,“, so heißt ein Werk, das kurzlich hier erschienen ist, und sich zunaͤchst auf die Theilung der Arbeiten im Parlamente bezieht. Es wird darin dargethan, daß sich das Parlament nur allzuviel mit geringfuͤgigen Dingen beschaͤftige und dadurch seine Zeit ungemein zersplittere. Waͤhrend sieben Jahren won 1822 bis 1828) hat der Konig zu nicht weniger als 2100 Parla⸗ ments-Acten seine Genehmigung ertheilt. Oft werden fuͤr einen Tag 25 bis 30 Ausschuͤsse (Comitéen) ernannt; daraus geht nun hervor, daß, wenn diese Ausschüsse, die Vormit— tags zusammen kommen, immer vollstaͤndig sind, die Mitglieder des Nachmittags, n Deliberationen, nothwendig schon erschöpft seyn muͤs— sen; werden aber die Ausschuͤsse vernachlaͤssigt, so kom⸗ men viele Dinge, deren Unter suchung ihnen obliegt, gar nicht zur allgemeinen Kenntniß, bleiben oft nur das Ge⸗ heimniß der Antragenden oder der Partheien, die dabei in— teressirt sind, und machen nicht selten, wenn nun ein Gesetz

dadurch veranlaßt wurden, ein jweites Gesetz nothwendig

bei ihren parlamentarischen

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