1829 / 172 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

d'or) vorgezogen hat. Wie wir vernehmen, wird nun um diesen Preis sowohl, als um den noch erledigt gebliebenen

Pokal, im Laufe dieses Jahres ein zweites Rennen veranstal—

tet werden.

Ueber die Entstehung und die Wirksamkeit des im Artikel „Frankfurt a. M.“ erwaͤhnten Vereins ist uns Nach— stehendes von dorther mitgetheilt worden:

„Unter den hier bestehenden milden Stiftungen giebt es eine, die durch die besonderen Umstaͤnde, welchen sie ihre Entstehung verdankt, und den patriotisch-wohlthaͤtigen Zweck, den sie in stiller Wirksamkeit verfolgt, bekannter zu werden verdient, als sie es zu seyn scheint. Da sie urspruͤnglich aus dem Bemuͤhen eines Preußischen Staats-Beamten her— vorgegangen ist, und in ihrer wesentlichen Richtung Preußi— schen Unterthanen zu Gute kommt, so wird eine moglichst kurze Notiz daruͤber nicht unwillkommen seyn.

Unmittelbar nach der Rettungs-Schlacht bei Waterloo (Belle⸗Alliance) regte sich in dankbaren, vaterlaͤndisch aufge— regten Gemuͤthern der Wunsch, etwas zu thun fuͤr die Strei⸗ ter, die mit ihrem Blute die Kriegs-Flamme, welche von Neuem uͤber Deutschland einzubrechen drohte, geloͤscht hatten. Die Anwesenheit eines Koͤniglich Preußischen Geschaͤftstraͤgers, des Freiherrn v. Otterstedt, zu Frank— furt am Main veranlaßte mehrere Individuen und Corpora— tionen in der Naͤhe, ihn zum Vermittler ihrer Gaben zu er— waͤhlen. Die erste Sendung dieser Art kam von dem Hrn. Tonsistorialrath Keller zu Bu ding en und bestand in 250ͤFl. Bald wuchsen diese Spenden wohldenkender Deutschen zu der betraͤchtlichen Summe von 6069 Fl. an, worunter, als Hauptposten, der Ertrag einer von der Freimaurer, Loge zur Einigkeit in Frankfurt a. M. veranstalteten Sammlung mit 2500 Fl. begriffen ist. Nachdem aus diesen Geldmitteln an— sehnliche Verwendungen fuͤr den Augenblick der dringendsten Noth gemacht, auch die gleichzeitig von vielen Seiten und in namhaften Quantitaͤten an den Koͤnigl. Preußischen Ge— schaͤftstraͤger gelangten Hospital-Beduͤrfnssse in natura, vor— nehmlich durch Vermittlung des Frauen-Vereins zu Koͤln, ihrer Bestimmung entsprechend vertheilt worden waren, faßte der Frhr. v. Otterstedt im October 1815 den Gedanken, einen Theil der ihm von patriotischen Haͤnden anvertrauten Baar—

schaften zur Gruͤndung eines „Instituts fuͤr Invaliden aus den Schlachten vom 15. bis 19. Juni 1815 zu bestimmen, und verband sich, um weitere Schritte zur Erreichung dieses Zwecks zu thun, mit dem Ober-Hofprediger, Herrn Brei— denstein zu Homburg, und drei hiesigen Geistlichen, den Herren Pfarrern Kirchner, Spieß und Stein. Das edle Streben blieb nicht ohne ersprießliche Frucht. Von vie— len Seiten kamen Beitrage ein, und namentlich glaͤnzt dar⸗ unter eine Summe von 3467 Fl. hervor, welche von dem Hamburger Frauen-Verein zugesendet ward. Im Oe— tober 1816, als Herr von Otterstedt von hier abging, veran— laßte er noch, daß sich mehrere wuͤrdige Maͤnner den vier Geistli⸗ chen, welche bis dahin mit ihm ein Ziel verfolgt hatten, anschlof— sen. Der fuͤr alles Gute so empfaͤngliche Staatsrath v. Bethmann ließ sich bereit finden, den Vorsitz zu ubernehmen, und so 9 sich im December 1816 der seitdem gedeihlich fortbe— stehende

„Verein zur Unterstuͤtzung Deutscher Krieger, die in der

Schlacht von Belle-Alliance invalid geworden.“)“

) Die Mitglieder waren: vier Geistliche: Hr. Pfarrer Kirch⸗ ner, Hr. Pfarrer Spieß, Hr. Pfarrer Stein, in Frankfurt, und Hr. Ober-Hofprediger Breidenstein zu Homburg; dann drei Maͤnner gus dem Handelsstande; Hr. von Bethmann, Hr. Brentano-Laroche und Hr. Köster. (Statt des am 28. Dec. 1826 verstorbenen Herrn von Bethmann übernahm, nach dem Wunsche der Vereins⸗Mitglieder, dessen Assoeis, Herr von St.

George, den Vorsitz. Fuͤr den inzwischen uch verstorbenen Hrn.

Kdͤͤstzer ist Hr. A. Dernus als neues Mitglied eingetreten.) Die Seripturen werden unentgeltlich besorgt von Hrn. Ritter, Buch⸗ halter im Hause Geb. Bethmann, und dem Hofrath Berl y, der schon unter, des Freiherrn von Otterstedt Direktisn zur Bilbung eines Invaliden Fonds thaͤtig mitwirkte, und spaͤter von dem Vereine ersucht ward, die Fuͤhrung der ar, und die noͤthige Cor⸗ respondenz fort zu besorgen. auch das Koͤnigl. Preußische Kriegs Ministeriüm von der Constituirung des Vereins in Kennt— niß gesetzt, und dieser von Sr. Maj. dem Könige mit Allergnaͤ⸗ digstem Wohlwollen anerkannt worden ist, erhellt aus nachstehen—

Das urspruͤnglich von dem Frhrn. v. Otterstedt

Verein abgegebene Stiftungs-Kapital (Ergebniß der en

Allgemeine

gefuͤhrten Rechnung: 1) uͤber die seit Juli 1813 ei ; . ; nen Beitrage fuͤr verwundete Preußische rler denn ! l S ö 9 60 ö 8 ? k 1 ö U U 9 673 Fl. vom August 1815 bis September 1815 nach 1 h k n . 2

Willen der Geber wirklich verwendet wurden; und 2 ih die seit etober 1815 eingegangenen Beitraͤge zur Erricht eines Instituts fuͤr Invaliden) betrug 7389 Fl. 32 Kr. un

durch späͤter dazu gekommene Gaben auf eirca 1,0065. ange wn sen, welche, da man noch in Zeiten bedacht war, En lisch Pn ßische Obligationen dafur anzukaufen, einen jahrlichen in * Ertrag von beinahe 600 Fl. abwerfen. Aus diesem Fon wurden zum erstenmal am 18. Juni 1817 Unterstůͤtzun an acht Invaliden, und zwar jedem 50 Fl., bemis und durch Mitwirkung der Koͤnigl. Preußischen Behr ausbezahlt, und da man spaͤterhin jahrlich 156 Fl., dann

172.

e.

sind, und daß der P

Berlin, Dienstag den Zssten Juni

1829.

J s Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen guf diese Zeitung, n eb st Pran u⸗ 5 n rn gt, 3 (Hausvoigtei⸗Platz Rr. 1.5, in den Provinzen aber bet den Königlichen at emtern , . reis fuͤr den ganzen Umfang der Monarchie auf 13 Rthlr Preuß. Courant vierteljaͤhrli

ch. festgesetzt

Fl. und zuletzt selbst 609 Fl. vertheilte, so sind im G mien ̃ 6 Blatt am Vorabend seines Datums durch die Stadt⸗Post frei ins Haus gesandt wird. seit rl Sr 6 ka et r e eln, . ee car en, e r , . der seil . diefes Jahres 3. der Staats Zeitung verbundene Allgemeine An⸗

validen ausbezahlt worden. Die Vertheilung fuͤr 18

aer für die Preußischen Stagten, welcher die nachstehend bezeichneten Gegenstaͤnde: als Coneurse, Liquidations⸗Prozesse,

; h ö ; 29 KGitati ĩ ngt in dieserr Summe noch nicht mitbegriffen und betraͤgt 63] . lt onen Nufgebote verlorener Staats-Papiere, Edietal-Citationen u. s. w. im Auszuge zur Kenntniß des n, .

Die Schlesische (Breslauer) Zeitung enthalt ist

. Aufnghine der von Seiten der offentlichen Behörden des In- und Auslandes ergehend

eltlich geliefert wird. Fuͤr diejenigen,

ö 26 ei nen ; Aufruf des Ober Präͤsidenten von Schlesien, Herrn in hung en bestimmt ist, nach wie vor den Abonnenten der Stgats⸗-Zeitung une 1s ge ö,

Merckel Exc., wegen Bildung von Vereinen zur Unterststn r Stage n. der durch die Ueberschwemmüngen in Schlesien ber , Ehen vierteliahrlich festgeseht. Einwohner der Provinz und wegen Empfangnahme in

Beitraͤgen zu diesem Behufe. Das Ober⸗Praͤsidial⸗Vsyn in Breslau nimmt Beitraͤge an. ;

ö., ö damaligen Kriegs-Ministers Herrn Generals v. unt xeellenz:

„Sehr erfreut durch die von Ew. Hochwohlgeboren meiss geehrten Schreihens vom 19ten v. M. mir gegehene Nachtihs don dem Fortbestehen und den gesegneten Bemuhungen dez s dort unter Ihrer Leitung gebildeten achtungswerthen Betz zur unterstuͤßung in der denkwürdigen Schlacht von Belle Allsm invalid gewordenen Krieger, habe ich es mir nicht versagen köͤnnn, von dieser Verbindung und deren patriotischen Tendenz Se. M den Koͤnig in Kenntniß zu setzen. Mit sichtbarem Wohlgefss nahmen Se. Majestaͤt meinen Vortrag auf, und ich erhiell i Allerhöchstdemselben den mir uͤberaus angenehmen Befehl, 6 Hochwohlgeboren, so wie den uͤhrigen hochgeschaͤtzten Miss dern zenes Vereins, die Erfenntlichkeit und Zufrieden het Majestaͤt auszudruͤcken und Sie Alle des Allerhöchstens Wohl wilt zu versichern. Mit lebhaftem Vergnuͤgen entledige ich hierdurch dieses mir willkommenen Auftrags, und verbinde mit zugleich die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtn die Ihrem ehrenvollen Unternehmen gebuͤhrt, und die Ih Allen von meiner Seite aufrichtig gewidmet ist.“

Berlin, den 1. Februgr 1817. Koͤniglich Preußischer Kriegs- Mönss (gez) von Boyen.

Königliche Schau spiele. Montag, 22. Juni. Im Opernhause: Romeo im Julia, Trauer spiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare. Im Schauspielhause: 1) Malvina, ou: Un maria d'inclination, drame- vaudeville en 2 actes, du théatre i, Madame, par Scribe. 2) La Quarantaine, vaudevelle 1 acte, du théatre de Madame, par Scribe.

Königsstädtsches Theater.

Montag, 22. Juni. Zum Erstenmale: Timur, der W tar-Chan, großes Welodrama in 3 Akten, nach dem Eng schen, mit großen Aufzuͤgen, Maͤrschen und Evolutionen 1 Pferde, ausgefuͤhrt von der gesammten Kunstreiter- Geslh schaft des Herrn Tourniaire.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 16. Juni. Oesterr. 5p Gt. Metalliq. 953. Bank- Actien 13473. Partial b ligationen 378. Russ. Engl. Anl. S9. Russ. Anl. Hamp. Cert. 8ᷓ

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Bekanntmachung.

om 1. Juli (. an erhalt die Fahrpost von Berlin n,, Königsberg in Pr., welche bisher Berlin bis Friedeberg mit der Berlin⸗Bromberg⸗Koͤnigs⸗ ger Fahrpost verbunden war, einen selbstständigen Lauf. ñ geht 26 Stunden spaͤter, als bisher, aus Berlin ab,

enstags und Sonnabends 10 Uhr Vormittags, kommt nach Königsberg in Pr. onnabends und Mittwochs gegen 4 Uhr Nach— . ab. wie bisher s Königsberg in ab, l ; . , re ec. 1Uuhr Mittags, dkommt nach Berlin onner stag s 4 Sonntags gegen 6 Uhr Abends. statt der bisherigen gewohnlichen Postwagen kommen s in Gang. 3 Verb dng mit Danzig wird uͤber Dirschau be— xekstelligt. Die Fahrpost von Berlin uͤber Bromberg nach ö Pr. folgt von gedachtem Termin an der aussee Linie bis Bromberg, geht also von Friedeberg ab ht mehr uͤber Driesen, Filehne und Schoͤnlanke, sondern r Woldenberg, Zuͤtzer, Ruschendorf und Arnsfelde, auf ö Berlin ab, wie bisher geht von Berlin a . e er . „kommt nach Königsberg in ; J onnabends und Mittwochs gegen 16 Uhr Vor⸗ , e geht aus Königsberg a 6 e Tenne sass 6 Uhr Abends, d kommt nach Berlin onnabends und Dienstags gegen 6 Uhr Ab en do. ischen Berlin und Bromberg kommen ebenfalls Four— ns in Gebrauch. Frankfurt a. M., den 10. Juni 1829. Der General Postmeister Nagler.

Hamburg, 19. Juni. Oezterr. 6k Cent. Metalliques 953. Part. Ob ig. 124. But Actien 1115. Russ. Engl. Anl. 94. Russ. Anl. amb. Gert. &!

St. Petersburg, 12. Juni. Hamburg 65 Tage 95. Silber-Rubel 3683.

. Wien, 16. Juni. 5pCGt. Metall. 985. Bank Actien 11153

Angekommen: Der TCapitain und Fluͤgel-Adjutant

dem, seiner Zeit an den Freiherrn von Otterstedt gelangten Schrei—

Neue zu 100 Fi. 16.

st e Börsen-Nachrichten. Frankfurt a. M., 18. Juni. Oesterr. 53 Melalliq. 9773. Bank⸗Actien 1327. Partial⸗-Obligat. 1245. Lobst

r. Majestaͤt des Kaisers von Rußland, Graf von Kusche—⸗ ff, als Courier von Warschau.

Paris, 15. Juni. 3pCtige Rente 79 Fr. 25 Cent., p Ctige 109 Fr.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Redaeteur John. Mitredacteur Cottel

h h. Stagts-Zeitung nicht halten, ist der Preis des gedachten Blattes auf 13 Rthlr.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland. Frankreich.

aris, 16. Juni. Vorgestern fuͤhrten Se. Masestaͤt den Berl. im Minister⸗Rathe; der Dauphin war dabei ugegen. . n Het dem Eingange des untergeschobenen Abdankungs— Schreibens des Herrn von Bonvonsoir, welches unlaͤngst in der Deputirten⸗Kammer zur Sprache kam, sind neuerdings zwei aͤhnliche Schreiben an den Praͤsidenten gerichtet worden; das eine ist mit Tardif, Deputirter des Calvados, das an⸗ dere mit Brusset, Deputirter der obern Saöne, unterzeichnet. Herr Royer-Eollard hat, um neuen Aergernissen vorzubeu— gen, die Vorkehrung getroffen, daß er dergleichen Schreiben der Kammer nicht eher mittheilt, als bis er sich von der Aechtheit derselben uͤberzeugt hat. Die obgedachten beiden Briefe sind, wie der fruͤhere, mit dem Namen Bonvouloir unterzeichnete, dem Großsiegelbewahrer zugestellt worden, um wo moͤglich dem Schreiber derselben auf die Spur zu kommen.

Dem Constitutionnel zufolge wird sich der Herzog von Rauzan als diesseitiger Botschafter nach der Schweiz begeben.

; Der Marschall Macdonald ist auf seiner Reise nach Baden am 10ten d. M. durch Straßburg gekommen.

Der General Milans, welcher am Zten d. M. mit an— dern Spaniern am Fuße der Pyrenäen verhaftet worden ist, wird vorlaufig nach Toulouse gefuͤhrt werden.

Das in Cadix erscheinende Handelsblatt macht das Schifffahrt treibende Publikum darauf aufmerksam, daß in Oran sechs Raubschiffe ausgeruͤstet werden, welche auf die aus Cadix auslaufenden Schiffe Jagd machen sollen.

Der Graf von Villaflor, welcher sich unlaͤngst nach Ter⸗ ceira begeben hat, soll die Junta dieser Insel im Namen der Anhänger Dom Pedro's ersuchen, dem Infanten Dom Mi— guel den Krieg zu erklaͤren und Kaperbriefe an alle die Schiffe zu bewilligen, die dergleichen verlangen möͤchten.

Einem Decrete Bolivars zufolge sollen die Zoll⸗Aemter in Columbien die Cautionen fuͤr die zu entrichtenden Gefaͤlle hinfuüͤhro nur von solchen Columbischen Buͤrgern annehmen, die an dem Orte selbst, wo die Caution gestellt werden soll,

esessen sind.

. ed rief aus Alexandrien melden, daß der Pascha von Aegypten daselbst eine große Anzahl Truppen einschiffen lasse, die an der 8. . de ,. , d,, lan⸗ en und sich nach Konstantinopel begeben sollen. ; Die . Opern⸗Gesellschaft hat am 13ten d. M. den Cyklus ihrer Vorstellungen auf dem Theater Favart been⸗ digt. Es heißt, daß nunmehr eine Spanische Truppe her⸗ kommen und Luspiele auf demselben Theater auffuͤhren werde.

Großbritanien und Irland. London, 13. Juni. Unser Gesandter bei dem hohen

Bundestage, Herr Addington, stieg gestern, vom Festlande