Reihen verlassen und zum Feinde uͤbergehen wurden. Die Monarchie 7 daher endlich den Tag der Schlacht festsetzen; denn diese bestaͤndigen Angriffe der Factionen gegen eine Be— hoͤrde, die sich nicht vertheidigt, koͤnnen zuletzt Freund wie Feind taͤuschen, und es ist nicht gut, daß man irgend den Glauben aufkommen lasse, es gebe in der Welt ein altes Reich, dem man dadurch Verderben drohen koͤnne, daß man ihm einige Ueberreste des Direktoriums und einige Seiden Buonapartes gegenuͤberstellt.“
(Die Pariser Zeitungen vom 30. Dec. sind heute nicht hier eingegangen.)
Großbritanien und Irland.
London, 29. Dec. Der Koͤnig hat dem Mayor von Windsor 100 Guineas uͤbersandt, die unter die Armen des Kirchspiels vertheilt werden sollen. Zu gleichem Zwecke hat der Gouverneur von Windsor, Marquis von Conyngham, dem Geschenke 20 Pfd. beigefuͤgt.
Nachdem am vorigen Sonnabend Depeschen von Sir Charles Bagot, unserm Gesandten im Haag, angekommen waren, versammelten sich mehrere Cabinets,Minister, worun— ter der Herzog von Wellington, Heer Peel, Sir G. Mur— ray und Graf von Alberdeen sich befanden, im auswaͤrtigen Amte und hielten dort eine Berathung, die an vier Stuün— den dauerte. Gegen das Ende der Conferenz kam auch der Niederlaͤndische Gesandte nach dem auswärtigen Amt und hatte dort eine Besprechung mit dem Grafen von Aberdeen. Fruͤher bereits, wahrend der Berathung, war Sir Howard Douglas, Gouverneur von Neu⸗Braunschweig, erschienen und hatte eine Zeit lang an den Arbeiten der Minister Theil genommen.
Der Courier bemuͤht sich, in zweien Artikeln die Pro— zesse wider die Zeitungen, welche von mehreren Seiten und namentlich von der Times neuerdings sehr stark angegriffen werden, nicht blos zu rechtfertigen, sondern auch als noth— wendig zu schildern und besonders hervorzuheben, daß es zu den Pflichten des Generah-Anwalds gehoͤre, jeden ahnlichen Preß⸗Unfug gerichtlich zu verfolgen. .
Das Morning-Journ al selbst aͤußert sich uͤber seine Verurtheilung folgendermaßen: „Die Eigenthuͤmer die ses Blattes sind von mehreren Juryss schuldig befunden wor— den, Pasquille publicirt zu haben, mit der Absicht, Seine Majestaͤt und die Königl. Regierung in Verachtung zu brin— gen. Vor der Entscheidung der Jury's muͤssen wir uns beu— en, und in das daraus hervorgehende Urtheil des Gerichts— ofes uns fuͤgen. Welche Lehre wird jedoch durch diese Ver— andlungen der ganzen Nation ertheilt! Wir haben fruͤher ereits unsere Meinung dahin ausgesprochen, daß die Macht der Willkuͤhr und die Maaßregeln der Unterdruͤckung, durch einen herrschsuͤchtigen Minister mit einer liberalen Regierung eingeleitet und durch einen Whigistischen General-⸗Anwalb ausgefuͤhrt, stets uͤberhand nehmen; diese Prozesse jedoch, dieser Kreuzzug gegen die offentlichen Blaͤtter machen es zur
Gewißheit, daß es rachsuͤchtige Verfolgungen sind, welche man als die Mittel betrachtet, die oͤffentliche Meinung zu unter⸗ druͤcken, und die Presse dieses einst freien Landes einem Zu⸗ stande der Erniedrigung und des Stillschweigeus zuzufuͤhren.
— Bei diesen Verhandlungen waren uͤbrigens auf der Seite der Krone nicht weniger als folgende Advocaten: der Gene— ral⸗Anwald, der General-Fiskal, Herr Gurney, Hr. Broug⸗ 2 , Herr Alderson und Herr Wightman. Laß uns, lie⸗
er Leser, diese Liste ein wenig naͤher betrachten.“ — Nach⸗ dem das Morning-Journal einige Personalia der zuerst genannten Rechtsgelehrten zum Besten gegeben, kommt es auch auf Herrn Brougham, und sagt von ihm: „Hier seht nun auch den General⸗Anwald der ver— orbenen Königin in einem seidenen Mantel und mit einem orrangs⸗Patent. “) Niemals ist Herr Brougham in einer so demuͤthigenden Stellung erschienen. Trat er etwa als Ad⸗ vocat des Königs auf? Nein, nein, er empfand die ganze
Verlegenheit seiner Situation; sein Stolz bebte vor dem
rr, zuruͤck. Das Patronat von Sir James Scarlett
Heneral⸗Advocaten) war Wermuth fuͤr seinen Ehrgeiz.
(dem * Visionen traten ihm die Erinnerungen fruͤherer Scenen, edlerer Gesinnungen, e, . Tage und besserer von der Liebe
gr her, dr e,. begeisterter Handlungen vor seine Seele, ie von Natur edel und der großartigsten Empfindungen faͤhig ist. Er befand sich in einer für ihn neuen, unglüäckseligen Lage und war darum mehr ein Gegenstand des Mitleids fuͤr seine Freunde, als der Verdammung fur seine Feinde. Sein
* Irrthämlich war in Nr. 2 ver Stagts-Zeitung bemerkt
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innerstes Gefuͤhl war auf unserer Seite, seine aus esproche⸗ nen, oft genug wiederholt geäußerten Gesinnungen sind noch mit uns, und es war daher peinlich, ihn zu sehen, ihn, der gleichsam berufsweise auf die Regierung immer Pasquille ge⸗ macht und Se. Majestaͤt beschimpft hatte, in den Reihen de⸗ rer, die aus den reinsten, edelsten Motiven die Waͤchter des Hofes und die Censoren vorgeblicher Angriffe auf den Koͤnig und seine Minister waren.“
Die Tim es berichtet, daß der Herzog von Cumberland den Geistlichen J. L. Crosbie, seitden er den (vorgestern er⸗ waͤhnten) jetzt bei dem Prozesse des Morning⸗Journals vor— gekommenen Brief publicirte, von der Liste seiner Haus-Ka⸗ plane habe streichen lassen. Der Köͤnig von Schweden hat dem Sir Theophilus Lee, einem Mitgliede der Magistratur von Hampsphire, einen praͤch⸗ 9 Brillant-Ring mit seinem Namenszuͤge, fuͤr die Mit— theilung einiger werthvollen Documente, zustellen lassen.
Mit dem Senf aus Calcutta bis zum Anfange Augusts erhalten. Es haben daselbst sehr bedeutende Verfaͤlschungen von Papier⸗Geld, wel— ches die Bank von Bengalen ausgegeben hat, statt gefunden. Die Verfäaͤlschungen sollen sich auf 10 Lacs Rupien belaufen, wovon, wie es heißt, die Bank uͤber die Haͤlfte einbuͤßen wird. Implicirt ist das Verbrechen, und vor Gericht gezogen sind der Ostindische Banquier Rajkissore Dutt und? der Rajah Duddinauth Roy, welcher Letztere vor einiger Zeit noch Theil⸗ nehmer an den Geschaͤften der Bank von Bengalen war. — Die Nachrichten uͤber die Indigo⸗-Aerndte lauten unguͤnstig. Im Tirhut-Distriete sind mehrere Factoreien durch Ueber⸗ schwemmungen ganz zerstoͤrt worden und man fuͤrchtet daher, daß in diesem Jahre bedeutend weniger Indigo geaͤrndtet werden wird. — Lord Combermere war von der Reise, die er nach den oͤstlichen Districten gemacht hatte, wieder in Cal⸗ cutta angekommen. An dem letztgenannten Orte geht man damit um, ein Collegium zu gruͤnden. — Der heutigen Tim es zufolge sollen sich die oben erwahnten Verfaͤlschungen sogar auf 18 Lacs Rupien (ungefaͤhr 180,000 Pfd. Sterl.) belaufen; die groͤßte Verwirrung herrschte deshalb unter dem Handels-Stand, und besonders öffentliche Paptere waren gar nicht an den Mann zu bringen. Die Betruͤger wußten uͤbri— gens ihre verfaͤlschten Noten so gut einzurichten, daß die Bank selbst sich taͤuschen ließ und zu verschiedenen Malen die Zinsen darauf bezahlte. Auch mehrere Europaͤische Haͤuser sollen da⸗ durch in ansehnlichen Verlust gerathen seyn.
Als besonders wichtig fuͤr den Handel Ostindiens wird gemeldet, daß zu Caleutta zwei sehr bedeutende Baumwollen⸗ Spinnereien und Fabriken errichtet werden , wovon die eine bereits vollendet und mit zwei Dampf-Maschinen von 56 Pferden Kraft ausgestattet worden ist. Es soll daselbst die Baumwolle ganz in derselben ausgedehnten und verbesserten Weise, wie in und um Manchester, zu Twisten sowohl, als Geweben, verarbeitet werden.
Die Zeitung aus Montreal vom 19. Nov. will aus siche— rer Quelle wissen, daß Sir Howard Douglas und Hr. Ward Thapmen zu Anfange Januars vor dem Koͤnige der Nieder— lande haben erscheinen sollen, um dessen Entscheidnng wegen der Graͤnzen zwischen unsern Nord-Amerikanischen Gebieten und den V. St. zu vernehmen.
Die vor einiger Zeit mitgetyeilte, späͤter aber fuͤr unge— gruͤndet erklaͤrte Nachricht, daß die Columbische , , einem Herrn Elbers das ihm fruͤher ertheilte Privilegium, fuͤr seine Rechnung Dampfboote auf dem Magdalenen? Flu einzufuͤhren, zuruͤckgenommen habe, bestaͤtigt sich jetzt denno durch eine in Nordamerikanischen Blaͤtteen enthaltene amt— liche Mittheilung des Columbischen Staats-Secretaͤrs der auswaͤrtigen Angelegenheiten an das in Columbien befindliche General⸗Consulat der Vereinigten Staaten, zufolge welcher dem besagten Herrn Elbers, well er seine eingegangenen Ver— bindlichkeiten nicht erfuͤllte, das Privilegium entzogen, und . Schifffahrt auf dem Magdalenen⸗Flusse vollig frei gege⸗ en wird. 6 Der Times zufolge war nach den letzten Nachrlchten aus Vera⸗Cruz dort ein Schiff aus Hamburg mit Linnen an⸗ gekommen, fuͤr welches man einen guten Markt erwartete, da der Verbrauch, seitdem der letzte Tarif in Wirkung getreten, zugenommen hatte. ;
Am 24. Oct. ist in Puertorico die Span. Corvette „Diana“ nebst einer Brigg und einem Transportschiffe an⸗ gekommen, die einen General und 600 Seeleute fuͤr das Ge— schwader des Adminals Laborde uͤberbrachten. .
Der (gestern erwaͤhnte) verbesserte Dampfwagen „No⸗ velty! hat nun eine Probe⸗Fahrt auf der Eisenbahn gemacht,
worden, daß Herr Brougham fuͤr die Angeklagten erschsenen sey. * 8 des die Zeichen eines Eng hen He en. .
Beilage
e „Andromache“ haben wir Zeitungen
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung M7.
at sich ergeben, daß er mit einer Last von 35 Ton— 26 ö. ö . als der Wagen selbst wiegt; 12 , Meilen in der Stunde zuruͤcklegte; ohne diese ä, un blos mit Passagieren besetzt, fuhr er 32 bis 35 Meilen in h 2. Frost die Schifffahrt voͤllig gehemmt hat, so fand gestern am Getreide⸗Markt fast gar kein Umsatz statt und die Preise koͤnnen nur nominell wie am vorigen Montage notirt werden; indem Kaͤufer, welche Waare brauchten, diese Preise, bezahlen mußten, Zu notiren ist Weizen 40 aà 73, Gerste 9. à 34, Malz 54 à 60 und Hafer 8 3 Schillinge der Quarter. . r . , . 29. Dec. An Neuigkeiten in polit i⸗ scher Hinsicht ist jetzt bei uns voͤlliger Mangel. Das Wet⸗ ter ist dußerst kalt, und so viel Eis in dem Flusse, daß selbst Boͤte sich nur mit Muͤhe hindurch arbeiten. ö. Dieses, so wie die größere Eonsumtlön, welche imigt die Weihwachtszeit zu begleiten pflegen, haben den Preis der Probulte zwar um etwas weniges erhöht, aber nicht genug, um dem Landmanne einen merklichen Vortheil zu gewähren. Auch ist die n, den Pächtern fortwährend sehr groß, und die , finden sich fast durchgängig bewogen, denselben 10 bis 25 3 an der Pacht nachzulaffen. Bas Raͤthlichste a n, , wenn sie sich entschließen wollten, den Umstaͤnden gem i ane permanente Zins⸗Verminderung zu gestatten; aber e . ren haben sich wahrend des Krieges so sehr an den ho 31 Ton und die großen Ausgaben gewöhnt, daß sie sich a. von der Hoffnung loszumachen vermoͤgen, die Zeiten wuͤrden wiederkehren, wo die hohe Pacht entrichtet werden konne. Inzwischen heißt es, die Bank von England habe sich auf den' Antrieb der Regierung entschlossen, auch den Pächtern auf gute Effecten Borschuͤsse zu machen. = Zwei Begebenhei— ten, die sich vor Kurzem hier ereigneten, haben, obgleich Pri—⸗ vatpersonen betreffend, wegen ihres Zusammenhanzges mit der persoͤnlichen Freiheit des Buͤrgers, bedeutende Aufmerk samkeit erregt. Die eine war der Versuch, einen Mann von Vermoͤgen, aber von excentrischen Eigenthuͤm ich ziten, unter dein Vorwande, daß er wahnsinnig sey, durch einen Arzt in Verwahrung nehmen zu lassen, obgleich Letzterer den angeb⸗ lichen Patienten nicht einmal gesehen und blos den Angaben von Seiten der Bruder desselben vercraut hatte. Die an— dere, eine gerichtliche Untersuchung bes Geistes⸗Zustandes 96 anderen Mannes, welchen seine Mutter und Schwester meh⸗ rere Monate lang als einen wahnsinn gen hatten einsperren lassen. Die Untersuchung dauerte 11 Tage; nebst den 6. vatpersonen, welche von beiden Seiten verhört wurden, ga von jeber Seite ein halbes Dutzend Aerzte ihre Meinung, und unter diesen behaupteten diejenigen, welche sich besonders mit der Behandlung des Wahnfinns beschäftigen, und An— stalten zur Aufnahme von Personen haben, welche ihrer Pflege von Familien, denen der Patient zu Hause im Wege ist, anvertraut werden, der Mann sey toll, wahrend im Ge⸗ gentheil die anderen Aerzte versicherten, er sey in . e. sicht faͤhig, seiner selbst und seiner Geschaͤfte zu wahren. Auch die Geschworenen waren dieser Meinung, und sprachen den Ungluͤcklichen von seiner Haft los. Indessen kann diese Un— tersuchung nicht weniger als 5099 Pfd. gekostet haben, wo von ein großer Theil dem angeblichen Wahnsinnigen zur Last fallen muß; doch darf er sich gluͤcklich schatzen, daß er reich enug gewesen, eine Untersuchungs-Commission zu erhalten, sonst hätte ihn das Loos treffen kbunen lebenslänglich iu ollhause bleiben zu muͤssen. Ein Jeder fuͤhlt daß bei einem solchen Systeme Niemand vor einem gleichen Schicksale sicher seyn konne, und die oͤffentliche Stimme fordert dringend, daß die Legislatur die Aerzte uͤber diesen Punkt verantwortlicher mache, als sie es jetzt sind. — Mexikanischt Blatter bringen ein öffentliches Schreiben vom General er auf's Feierlichste die ihm zugeschriebenen revolutionnairen Absichten laugnet, und seine vollkommene Ergebenheit gegen die Regierung versichert. Dabei erhielt er fortwaͤhrend aus allen Provinzen die feierlichen , der örtlichen Regierungen fuͤr seine neulich geleisteten Dienste. (S. Mexico.)
Nieder lan de.
Aus dem Haag, 1. Jan. Se. Maj. der Konig er— theilten heute 8 um 2 Uhr große Audienz, um die Gluͤckwuͤnsche beim Beginn des neuen Jahres entgegen zu nehmen.
Der heutige Staats-Courant enthaͤlt in 5 Artikeln
anta⸗Ana, worin
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In den Sertionen der zweiten Kammer der General—
staaten haben mehrere Mitglieder bei der Prufung des neuen
Straf-Gesetzbuches auf die Einfuͤhrung der Jury angetragen. Der Bischof von Doornick fordert die Lehrer des zu er— richtenden geistlichen Seminariums auf, ihren Zoͤglingen nicht nur die Lehren der Religion und unverbruͤchliche Treue gegen die Kirche, sondern auch , ,, . an die Landes⸗ Gesetze und vor allem aufrichtige Liebe zu dem Koͤnige und zu seiner erhabenen Dynastie tief einzupräͤgen. Der Koͤnigl. Procurator in Huy hat an die Buͤrger— meister ein Nundschreiben erlassen, worin er sie auffordert, uͤber die Raͤnke, welche gesponnen werden, um Unterschrif— ten fuͤr die , n n zu erhalten, mit Voörsicht Erkundi— ungen einzuziehen. .
ö 3 . de la Belgique will nach Prwat— Nachrichten aus dem Haag wissen, daß im bevorstehenden Sommer der hohe Gerichtshof in Antwerpen errichtet wer⸗ den solle und Hr. van Maanen zum Praͤsidenten desselben bestimmt sey. . n l . Die Portugiesischen Fluͤchtlinge, welche in der vorigen Woche von Bruͤgge nach Ostende abgegangen waren, um sich im letzteren Hafen nach Brasilien einzuschiffen, sind am 29. Dec. am Bord eines Englischen Fahrzeuges unter Segel ge⸗ angen. ; 3 Handels, und Fabriken Kammer zu Antwerpen macht im Auftrage des Marine, Ministeriums bekannt, daß kuͤnftig nur noch die aus Spanien, Portugal, Nord ⸗Ameri⸗ ka (namentlich aus New-Orleans), Mexiko, von Cuba und aus der Levante kommenden Schiffe der Visitirung und noͤ— thigenfalls der Quarantaine unterworfen werden sollen.
In den Hafen von Antwerpen sind im vergangenen Jahre 1028, im vorhergehenden dagegen nur 955 Schiffe ingelaufen. .
ö 6j Kurzem wurde gemeldet, daß das Eis in dem Y und im Kanal von Nord-Holland durchgesaͤgt werden sollte, um einigen vor Amsterdam liegenden geladenen Schiffen freie Durchfuhr nach dem neuen Diep zu verschaffen. Dieses Werk wurde fuͤr den im Verhaͤltniß zu der Arbeit sehr maͤ— ßigen Preis von 15,900 Fl. unternommen. Die Arbeiter sind jedoch, nachdem sie das Eis auf dem halben Wege von Amsterdam nach Buiksloot durchgesaͤgt 3 durch die zu— nehmende Kaͤlte, die ihre Werkzeuge unbrauchbar machte, ge— noͤthigt worden, das Unternehmen liegen r.
Die Maas steht seit einigen Tagen bei Rotterdam fest, und am 29. Dec. sind die ersten Markt⸗Schlitten von dieser Stadt nach Dortrecht uͤber das Eis , Bei ersterer Stadt war man beschaͤftigt, auf der Maas Zelte und Markt⸗ Buden aufzuschlagen, und die Communikation uͤber das Eis versprach bei noch langer anhaltendem Froste sehr lebhaft zu werden. ;
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 22. Dec. Se. Maj. haben unterm 19ten d. M. den . des Reichs⸗Stagts⸗Comtoirs, Chef des Kronprinz. Hofes, Statthalter der Schloͤsser Ulriesdal und Haga, Grafen E. R. Adelswaͤrd, . Staats⸗Rath ernannt.
Am Sonntage den 13ten d. M. machten Se. Maj. dem Landmarschall, welcher durch Unpaͤßlichkeit verhindert gewesen war, dem Plenum am Feiertage vorher beizuwohnen, einen Besuch. Derselbe ist seitdem gan hin herges ellt. .
Die Eisen-Verschiffung von hier ist dieses Jahr gegen die des vorigen Jahres sehr zuruͤckgeblieben. Von Stangen⸗ Eisen sind nur 211, 193 Schiffs-Pfund verladen worden und die Gesammt Ausfuhr von Eisen und Metallen hat sich nur
auf 242,269 Schiffs⸗Pfund. belaufen.
Deutschlan d.
Karlsruhe, 31. Dec. Heute um 4 Uhr Nachmittags ist im Markgraͤflichen Palais die heilige Taufhandlung des am 18ten d. M. gebornen Prinzen, dritten Sohnes Seiner
oheit des Herrn Markgrafen Lebpold, begangen worden. a Empfang Seiner Königlichen Hoheit des ob ee. und zu dieser Feierlichkeit versammelten sich daselbst der Groß⸗ herzogliche Hofstaat, die Minister, die Mitglieder des Staats⸗ Ministeriumt, die General, und Fluͤgel⸗ Adjutanten und der Kom⸗ mandant der Residenz. Se. Königl. Hoheit der Großherzog hatten die Pathenstelle uͤbernommen, und geruhten den Prin⸗ zen uͤber die Taufe zu halten, worin derselbe die uns allen theuern Namen Ludwig Wilhelm August erhielt. Weitere
ein vom 25. Dee. datirtes Gesetz wegen Zulassung des rohen Salzes in die allgemeinen Entrepots.
Taufpathen waren Ihre Hoheiten die Herren Markgrafen