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nem Reiche gedeihe, und welchen Werth Ich auf die Wohl— fahrt desjenigen der Stadt Paris lege. Ich trachte danach, ihn immer bluͤhender zu machen; Ich hoffe, dahin zu gelan— en und solchergestalt zu der Erhoͤhung des Gluͤckes Meiner . beizutragen.“ — Die Antwort an den Baron Scé— guier, Ersten Praͤsidenten des Koͤnigl. Gerichtshofes, die be—⸗ ziehungsreichste von allen, lautet also: „Die Wuͤnsche, die der Koͤnigl. Gerichtshof an Mich richtet, haben stets Anspruch auf Mein Herz. Ich zweifle nicht, daß alle Franzosen sie theilen; sie wissen, wie groß die Liebe ist, die Ich selbst fur sie hege. Ihr, Beamte des Koͤniglichen Gerichtshofes, ver— gesset nie die wichtigen Pflichten, die Ihr zu erfuͤllen habet. Beweiset zum wahren Gluͤcke Meiner Unterthanen, daß Ihr bemuͤht seid, Euch der Merkmale des Vertrauens wuͤrdig zu machen, die Ihr von Eurem Koͤnige erhalten habt!“
Heute in aller Fruͤhe empfingen Se. Majestaͤt die Gluͤck— wuͤnsche der Koͤniglichen und der Orleansschen Familie. Vor der Messe verfuͤgten Hoͤchstdieselben Sich nach dem Thron— saale, wo Sie den persoͤnlichen Gluͤckwunsch der Pairs und der Deputirten, so wie demnaͤchst die Wuͤnsche des Staats— Raths aus dem Munde des Großsiegelbewahrers entgegenzu— nehmen geruheten. Der Koͤnig, verfuͤgte Sich bald darauf nach dem Friedenssaale, wo der Stadt⸗Rath durch den Praͤ— fekten, Grafen von Chabrol, seine ehrerbietigen Wunsche in fol⸗ gender Weise zu erkennen gab: „Sire, der Municipal⸗Rath Ihrer guten Stadt Paris legt den gewohnlichen Tribut sei— ner Huldigung und seiner Wuͤnsche zu den Fuͤßen des Thro— nes Ewr. Majestaͤt nieder. Möge das neu beginnende Jahr ungetruͤbt und gluckbringend fuͤr Sie verstreichen! moͤge es den Ruhm und die Wohlfahrt, deren Frankreich unter dem Seep⸗ ter eines so guten , , ,. noch vermehren und alle Ihre Unterthanen in demselben Gefuͤhle der Liebe und Ehrfurcht fuͤr Ihre vaͤterliche Gewalt vereinigt finden. Wenn wir, Sire, in unse⸗
ren Wuͤnschen Frankreich und Ihre erhabene Person verschmelzen,
so geschieht es blos, weil das Gluͤck des Landes von dem Ih— rigen unzertrennlich ist, und weil, wenn wir von dem Him
mel die Aufrechthaltung der Wurde und des Glanzes Ihrer
Krone erflehen, wir dadurch gleichzeitig fuͤr Ihre Volker um jene Ruhe, jene Uebereinstimmung und jene sorgenfreie Lage
bitten, die im Innern, wie nach außen hin, die Kraft der Was uns, Sire, betrifft, die wir Vale mehr als je mit der Ersetzung des Herrn von Bully (dessen
Nationen ausmachen. uns gluͤcklich schaͤtzen, so nahe Augenzeugen der Tugenden Ewr. Maj. zu seyn, wir koͤnnen uns der Zukunft nur mit Vertrauen uͤberlassen, und in dem Gluͤcke der verflossenen Jahre das Pfand des Gluͤckes fuͤr das neu beginnende er—
blicken.“ Der Koͤnig antwortete: „Ich empfange stets mit
demselben Vergnuͤgen den Ausdruck der Gesinnungen des Magistrats Meiner guten Stadt Paris. Sie haben voll— kommen Recht, Meine Herren, wenn Sie sagen, daß das Gluͤck der Koͤnige von dem der Voͤlker e e, e. ist; man kann das eine nicht zerstoͤren, ohne zugleich das andere zu vernichten. Ich hoffe, daß unter dem Beistande der goͤtt⸗ lichen Vorsehung Alles sich so gestalten werde, wie wir es nur wuͤnschen koͤnnen und wie alle Franzosen es wuͤnschen muͤssen. Man wird fuͤhlen, wie innig die Aufrechthaltung des Thrones mit der der Volks-Freiheiten verknuͤpft ist. Hiervon haͤngt das Heil Frankreichs ab.“
Auf den Antrag des Barons von Haussez haben Seine Majestaͤt unterm 30sten v. M. eine Berordnung erlassen, wodurch den Direktoren des See⸗Ministeriums die Befugniß ertheilt wird, kuͤnftig den Sitzungen des Admiralitaͤts⸗Rathes,
insofern der Minister es fuͤr angemessen haͤlt, sie dazu zu be⸗
rufen, mit einer berathenden Stimme beizuwohnen. Jedoch sollen nie mehr als zwei Direktoren auf einmal zugezogen werden durfen. 6
In . e des von der Regierung angenommenen Er⸗ sparung⸗Systems sind vierzehn Beamte des Kriegs Ministe⸗ riums, worunter mehrere Sous -Chefs, pensionirt worden. Die Oppositions⸗Blaͤtter wollen indessen wissen, daß
tten.
Einem hiesigen Blatte zufolge, hatte der Königl. Spani⸗
sche Botschafter sich uͤber die von dem Maͤkler⸗Syndikate ge⸗ troffene Verfugung in Betreff der Spanischem Rente officiell bei dem Fuͤrsten von Polignac beschwert.
Die meisten hiesigen Zeitungen sind heute mit einer Ue— bersicht der Ereignisse des vortgen Jahres angefüllt. Der Con stitutionnel beendigt die seinige mit dem Wunsche, daß das Jahr 1830 den Truͤbsalen des Landes ein Ziel setzen moge. Die Gazette de France giebt denselben Wunsch
: 6 nur, meint sie, verstehe sie jene Truͤbsale wahr⸗ Gesammtbetrag a er seiner bisherigen Einkuͤnfte weit uͤuber⸗
einlich anders, als der Constitutiontiel.
Seit dem 1. Dec. bis heute sind 306 Emigranten Ent⸗ schaͤdigungs- Forderungen an die Behoͤrde gelangt; von den
der sich mehrere Tage zum . gleichzei⸗ eitig an 100 Subaltern⸗Beamte Gehalt“ Zulagen erhalten
Aber das ungeheure
können, wissen
aͤlteren sind in dieser Zeit 161 als guͤltig befunden und in das Staats-Schuldenbuch eingetragen worden. Summe der eingeschriebenen Reelamationen belaͤuft sich jetzt in Kapital auf 805, 991,6 562 Fr., in Renten auf 24, 152,905 Fr.
Die Franzoͤsische Akademie hat in ihrer gestrigen Sitzung einstimmig Herrn Arnault zum Direktor, und Herrn Etienne zum Kanzler gewaͤhlt.
Der Erzbischof und Groß-Almosenier, Fuͤrst von Croy,
ist aus Rouen hier eingetroffen.
Paris, 2. Jan. Gestern Mittag hatten die fremden Botschafter und Gesandten die Ehre, Sr. Majestaͤt dem Köoͤ⸗ nige und der Koͤniglichen Familie ihre Gluͤckwuͤnsche beim Jahreswechsel darzubringen. Wie gewoͤhnlich fuͤhrte der Paͤpst⸗ liche Nuntius, Monsgr. Lambruschini, das Wort.
In dem Apostoölique liest man Folgendes: „Die Ne— volutions⸗Blaͤtter verkuͤndigen uns die nahe bevorstehende An⸗ kunft Lafayette's ), Monklosiers, B. Constants und anderer alten nnd neuen Revolutions Maͤnner. Alle göttlichen und menschlichen Gesetze verurtheilen die Feinde Gottes und der Koͤnige zum Tode. Warum wird dies Gesetz nicht vollzogen?
Die Könige und ihre Regierungen sind Gott und den Men⸗
schen hierfuͤr verantwortlich, und die Strafe wird ihrer Nach⸗ laͤssigkeit in dieser Hinsicht auf dem Fuße folgen. Haͤtte Koͤ⸗ nig Saul es nicht verabsaͤumt, den Agag hinrichten zu lassen, so wurde er nicht Thron und Leben eingebuͤßt haben, und seine Familie würde nicht vertilgt worden seyn. Haͤtte Lud⸗ wig XVI. es nicht verabsaͤumt, Mirabeau, Bailly, Lafayette und Andere aufs Blutgeruͤst fuͤhren zu lassen, fo wuͤrde er nicht selbst Thron und Leben verloren haben; seine Minister und Parlaments-Mitglieder waͤren nicht auf dem Schaffot gestorben; Frankreich wuͤrde nicht mit Blut geduͤngt worden seyn, und Europa, Asien und Amerika wuͤrden nicht die ver— derblichen Folgen der Revolution verspuͤrt haben. Eine aͤhn⸗ liche Zeit ruckt heran Dieselben Ursachen muͤssen noth⸗ wendig die selben Wirkungen hervorbringen.“,
Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts, Herr Guer— non de Ranville, ist der ministerielle Candidat fuͤr die durch den Tod des Herrn Vauquelin erledigte Deputirtenstelle des Departements des Calvados. Die Eonstitutionnellen sollen ihre Augen auf den Professor Guizot werfen. .
Anus Valenciennes meldet man, daß man sich in Lille
Wahlfaͤhigkeit bekanntlich im vorigen Jahre von der Depu⸗ tirten⸗Kammer in Zweifel gezogen wurde) durch einen andern Deputirten beschaͤftige, indem Herr von Bully wegen seiner Kraͤnklichkeit schwerlich wieder an den Kammer⸗Verhandlun— gen Theil nehmen werde. Als Candidaten an seiner Stelle nennt man die Herren von Vaublane und Dudon.
Als ministeriellen Candidaten zu der durch den Tod des
Herrn Chabron de Solilhae erledigten Deputirten⸗Stelle be— zeichnen Einige den Advocaten Herrn Berryer den Juͤngern. Das Theater de Madame hatte im vorigen Monate die
staͤrkste Einnahme und das Theater de 1 Ambigu⸗Comique die
geringste; namlich jenes 69, 0460 Fr., dieses 18,000 Fr. Die große Oper hat nur 34,000 Fr. eingenommen.
Die Gazette de Franee meldet, Mlle. Sontag, jetzige Graͤfin Rossi, werde naͤchstens ihre Reise nach Berlin an— treten. .
Madame Pasta ist, dem Messager des Chambres zufolge, fuͤr den ganzen Winter, mit Ausnahme eines Theils
des Carnevals, wo sie in Verona singen wird, in Kopenha—
gen engagirt worden. Der bekannte Klavierspieler, Herr Moscheles, befindet sich seit einigen Tagen hier.
Großbritanien und Irland.
London, 1. Jan. irn Leopold von Sachsen⸗Kohurg, age zum Besuche bei dem Marquis und der Marquisin von Salisbury in Hatfield befunden hat, ist
gestern nach seiner Residenz in Claremont wieder zuruͤckgekehrt.
Naͤchst Sr. Königl. Hoheit hat sich auch der Colonial-Mini—
ster, Sir George Murray, mehrere Tage beim Marquis von
Salisbury befunden. .
Der Globe . dem, was Franzoͤsische Blaͤtter igehenre Vermoͤgen des Prinzen Leopold gesagt haben. , , bemerkt er, „die damit bekannt seyn
ehr wohl, daß das Privat-Vermoͤgen des Ware selbst der Prinz so sparsam,
Prinzen sehr klein ist.
als ihn Manche gern schildern möchten, so könnte er doch in
der kurzen e. von Jahren, wahrend deren er die ihm vom Lande bewilligten 5h, 00 Pfd. jährlich bezieht, eine den
9 Er war bereits am 30. December in Paris eingetroffen.
Die ganze
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.
ger dabei aufhalten.
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steigende Summe unmoglich erspart haben. Von den 50, 00
Pfd., die der ring bezieht, hat er, so viel uns bekannt ist,
einen ansehnlichen Theil darauf verwandt, das Einkommen seiner Durchlauchtigen Schwester zu vermehren. Dazu kommt
ein bedeutender , . und ein durch eine Speeculation
auf Landguͤter herbeigefuͤhrter, nicht unbedeutender Verlust. Es ist mithin anzunehmen, daß die Ausgabe der Einnahme stets
gleich gekommen sey. Zu verwundern ist es indessen weniger,
daß unsere zu Uebertreibungen so geneigten Nachbarn den Prinzen zu einem zwanzigfachen Millionaͤr machen, wenn wir 1 daß es selbst in England Viele giebt, die glauben, daß der Prinz im Stande sey, einen Theil der ihm vom Lande bewilligten glaͤnzenden Appanage fahren zu lassen. Der Prinz ist jedoch ganz gewiß nicht der reiche Mann, fuͤr den man ihn halt, und sehr leicht duͤrfte der Beweis dafuͤr oͤffent⸗ lich gegeben werden können.“ . ö. Das Morning-Journal sagt: „Einige Zeitungen
haben seit mehreren Tagen das Geruͤcht wiederholt, daß der
Herzog von Wellington und Herr Huskisson sich ausgesoͤhnt haben, und daß der Letztere wieder in das Ministerium ein⸗ treten werde. Da wir den Grundsaͤtzen des Hrn. Huskisson feind sind, so konnte uns eine solche Nachricht nicht angenehm
seyn; denn leicht moͤglich war es in der That, daß persoͤnliche
Gesinnungen der Liebe zum Amte zum Opfer gebracht wur— den und daß dann die Nation neue Kraͤnkungen von jenem
Hohenpriester moderner Ideen von Gegenseitigkeit und freiem
Handel erfahren mußte. Wir sind indessen im Stande zu versichern, daß nicht die geringste Wahrscheinlichkeit dafuͤr vorhanden ist, daß Hr. H. wieder ins Amt eintreten werde. Herrn Huskissons wegen ist es uns sehr lieb, dies sagen zu koͤnnen;
so weit jedoch der Herzog von Wellington dabei betheiligt
ist, muͤssen wir, offenherzig gestanden, es bedauern. Denn
err H. haͤtte, ware er in das Ministerium eingetreten, dasselbe zu neuen Mißgriffen verleitet — hierdurch haͤtte es sich noch verhaßter gemacht, als es schon ist, und dies waͤre
in der That etwas Tröstliches gewesen; auf der anderen Seite aber haͤtte er auch sich selbst auf immer unbeliebt ge⸗ macht, und wuͤrde die wenigen Freunde verloren haben, die
noch an ihn haͤngen und ihn bewundern. Da sich das Geruͤcht jedoch als ein ganz leeres zeigt, so wollen wir uns nicht laͤn— Noch sind die Kraͤnkungen, die Herr . erfahren hat, nicht wieder gut gemacht, und die Behandlung, die er erfuhr, duͤrfte er wohl niemals ganz ver⸗ gessen. Er wird daher dem Ministerium auch in der bevor⸗ stehenden Parlaments⸗Session sich opponiren.“ — Der Globe bemerkt dien, „Dies mag ganz wahr seyn, allein mit der unzweifelhaften Thatsache, daß der Herzog von Wellington und Herr Huskisson gegenwaͤrtig auf einem sehr vertrauten
Fuße mit einander umgehen, ist es doch durchaus nicht in
Einklang zu bringen.“
Aus Plymouth schreibt man: „Nach der Aussage eines in dieser Woche von Madeira und St. Michael angekomme— nen Reisenden, waͤren die Bewohner beider Inseln entschie— dene Gegner der gegenwaͤrtigen Verwaltung Portugals und wuͤrden nur durch die Anwesenheit der Truppen Dom Mi— guels davon abgehalten, ihren wahren Gesinnungen Luft zu
machen.“
Der Koͤnigl. Saͤchsische Geschäͤftstraͤger Herr von Bie— dermann, der sich eine Reihe von Jahren als solcher beim hiesigen Hofe befunden hat, ist von hier abgereist, um nach seinem Vaterlande zurückzukehren. ;
Die Schifffahrt auf der Themse hat vorlaufig durch den
starken Eisgang eine Unterbrechung erlitten. Die im Strome fluthenden Eismassen sind so zahlreich, daß unsere Lootsen, der damit verbundenen Gefahr wegen, sich weigern, die Lei— tung von Schiffen zu , Gestern, beim Jahressch
fallen sey, auch noch das igll t von Rußland einen Krankheits— fall bekommen habe. Bei⸗ des schien sich jedoch schon heute als ungegruͤndet erwiesen zu
haben, denn wiewohl, des Neujahrstages wegen, die Bank
geschlossen war, waren doch beide Stocks-Boͤrsen geoͤffnet und die Course wieder etwas hoͤher. k M Mit e d err La mn de-.
Aus dem Haag, 4. Januar. Der heutige Staats-
Courant enthaͤlt eine Bekanntmachung des Justiz⸗Ministers
van Maanen, worin dieser, als erster 7
hohen Gerichtshofes, anzeigt, daß die Eroͤffnung der A sisen
von Suͤd⸗Holland den 15. Februar d. J. statt finden soll.
. van der Burgh, Praͤsident an dem genannten hohen
erichtshofe, ist zum Vorsitzer und die Raͤthe van Gendt,
chlusse, war es an der Boöͤrse mit den Fonds etwas flauer, weil man zu dem Geruͤchte, daß die Staats- Einnahme des letzten Vierteljahrs sehr gering ausge⸗
halt. , daß der Kaiser
Nassau ist, nach Wien eilend, bereits vorgestern
Karl von Oesterreich, erhalten.
raͤsident des hiesigen
van Swinden, Beelaerts van Blokland und Ver Huell sind zu Richtern dieser Assisen ernannt.
In Amsterdam hat eine fuͤr die Armen veranstaltete Collecte die bedeutende Summe von 52747 Fl. eingebracht; außerdem sind mehrere Anweisungen auf Feuerung, Speise und andere Beduͤrfnisse eingegangen. ö
Brussel, 4. Jan. Einem Koͤnigl. Beschlusse vom 2. Dec. zufolge, soll der Fonds, der durch die Abgabe von 2pEt. von den Communal⸗Einnahmen der Provinz Hennegau ent⸗ standen ist, einstweilen aufbewahrt und spaͤter zu den Bau— kosten eines neuen Justiz-Pallastes fuͤr den Provinzial-Ge— ,. verwendet werden.
er neue Minister des Innern, Herr de la Coste, ist vorgestern von hier nach dem Haag abgereist.
Ein hiesiges Blatt meldet, daß die Depeschen, mit denen der diesseitige Botschafts⸗Secretair beim Paͤbst ichen Stuhle, Hr. Serruhs, vor Kurzem nach Rom abgegangen, sich auf die Besetzung der noch ledigen drei Din er r, mu T n dam, Herzogenbusch und Bruͤgge beziehen.
Die Provinzialstaͤnde von Ostflandern sollen, wie es heißt, auf den 11ten d. M. außerordentlich zusammenberufen werden, um an die Stelle des zum Gouverneur der Provinz Antwerpen ernannten Herrn van Combrugghe einen neuen Abgeordneten zu waͤhlen.
. In den Hafen von Antwerpen sind im Laufe des vori— 3 Monats 76 aus dem Auslande kommende Schiffe einge⸗ laufen.
Es haben sich hier mehrere Vereine gebildet, welche un— 6 die Armen Feuerung, Kleider und Speisen vertheilen assen. . Am 22. Dec. stellten bei Franeker (Provinz Friesland) 78 Schlittschuhlaͤufer einen Wettlauf an. Die zwei gewon— nenen Preise betrugen 10 und 3 Wilhelmsd'or.
Baiern.
Munch en, 4. Jan. Dem Vernehmen nach haben Se. Exeellenz der Köoͤnigl. Staats-Minister des Innern, Herr von Schenk, und der Bischof von Augsburg, Staats rath Herr J. A. v. Riegg am 1sten d. M. von Sr. Majestaͤt dem
Koͤnige das Commandeurkreuz, und der Ministerialrath, Herr
v. Abel, das Nitterkreuz des Eivilverdienst⸗Ordens der Baie⸗ rischen Krone erhalten.
Im heutigen Blatte der hie sigen Zeitung liest man Folgendes:; „Seit einigen Tagen verbreitete man in den öͤf⸗ fentlichen Blättern der Haupt- und Residenzstadt die⸗Nach⸗ richt: das Ballet werde bei dem hiesigen Hoftheater ganz aufgehoben, und es sey das am gestrigen Abend gegebene das letzte gewesen. Es ist zu bedauern, daß man das Pu⸗ blikum mit solchen ertraͤumten Nachrichten beunruhigt, and noch bedauerlicher, daß sich das Publikum so leicht beunruhi—⸗ gen laͤßt, ohne dem Grunde oder Ungrunde solcher Gerüchte naͤher nachzuforschen. Das Wahre an der Sache ist, daß von einer Aufloͤsung des Balletts wenigstens während des bestehenden Abonnements gar nicht die Rede ist, daß zwar einigen Mitgliedern des ger fan aufgekuͤndigt wurde, diese Aufkuͤndigung aber erst nach drei Monaten in Wirksamkeit tritt, und daß also die fraglichen Individuen auch eben so lange verbunden bleiben, noch Dienste zu leisten, so daß je⸗ denfalls dermalen das Ballet auf seinem bisherigen Fuße bleibt. Auch scheint es keinesweges, daß in der unft das Ballet eingehen werde. Man sollte doch, bevor man in lau⸗ ten Tadel und in Klagen ausbricht, erst die Gewißheit ha—⸗ ben, ob Grund dazu vorhanden sey, und mit einigem Ver— trauen abwarten, ob denn wirklich jede Veraͤnderung des Be— stehenden nothwendig imm seyn muͤsse. War etwa der Stand der hiesigen Buͤhne bisher so klassisch, daß an demselben durchaus nichts verandert werden duͤrfte? Man muß entweder hieran oder an der Richtigkeit der bisher so . und laut genug ausgesprochenen Mißbilligungen
Nuͤrnberg, 4. Jan. Se. Durchl. der He 4, * ier durch⸗ gereist. Schon unterweges hatte Se. er l. die traurige Kunde von dem Ableben Seiner Schwester, der Erzherzogin
T il rie eki.
Smyrna, 29. Nov. Frau von Saint⸗Ewlme, die Ver⸗ fasserin der, Memoiren einer Zeitgenossin“ ist vor einigen Ta⸗ en hier angekommen, nachdem sie auf der Straße von Tschesme ier ge. durch Raͤuber ausgepluͤndert worden war. Frau von Saint-Elme reiste am 29. Oet. am Bord einer Neapolitani— schen Brigg ab, die nach einer 19taͤgigen gefahrvollen Fahrt
genoͤthigt wurde, bei Tschesme zu landen. Die Reisende,