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O esterreich.
Wien, 8. Jan. Der Königl. Franzoͤsische Botschafter
am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe, Graf von Rayneval, ist
ern Abends hier eingetroffen. r . h , ram, 29. Dec. * dem 26. d. steigt die Kaͤlte auf
eine einpfindliche Weise, indem dieselbe einen schneidenden Wind ö. sich fuͤhrt. Auch liegt gegenwaͤrtig so viel Schnee, daß sich einer ähnlichen Höhe und Menge die 1 Per⸗ sonen nicht zu erinnern wissen, wodurch auch der ostenlauf aufgehglten ist. Die Ungarische Post kam erst gestern Abends an; di Wiener Post blieb gleichfalls aus.
S ch we ng.
Zurch, 5. Jan. Dem eidgenoͤssischen Staatskanzler, Herrn Musson in Bern, ist durch den abgehenden Bot— schafter, Herrn Grafen von Rayneval, als Geschent Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Frankreich, eine mit Brillanten und der Chiffre des Königs versehene goldene Dese uͤber—
reicht worden. J kö . Koͤnigl. Franzoͤsische Geschaͤftsträger, Vicomte von
, hat dem Bundes⸗Directorium eine Uebersicht der
Franzosischen Gesetze und Verordnungen in Betreff der Ein—
registrit nge und Hypotheken-Gebuͤhren eingereicht und sich
dagegen eine Angahe der verschiedenen Verordnungen der g , one über diesen Gegenstand ausgebeten.
Nach Berichten aus Rom ist Monsignore De Angelis von Aschle, dermaliger Bisthums-Verwalter zu Forli, zum pabstlichen Nuntius bei der Eidgenossenschaft, erwaͤhlt. Sein Vorgänger, Herr Ostini, der bekanntlich zu einer agußeror— dentlichen Sendung nach Brasilien bestimmt ist, weilet, nach⸗
dem er sich uͤber Munchen nach Paris begeben hatte, nun—
mehr noch in Toulon, wo er sich einschiffen soll.
gi. Die Agramer Zeitung giebt folgende Nachrichten von
der Bosnischen Graͤnze:
„Kost ainitza, 20. Dec. Es sind bereits mehr als 3
Wachen verflossen, daß einige Tuͤrken, die in Rumelien mit
dem Wesir von Travnick waren, zu Novi eingetroffen sind;
omohl diese, als auch ganz Bosnien befinder sich im desten e e , nh Auch . wir seit der Zeit, als die
Naͤnbet bei . letzten Vieh⸗Abtriebe mannhaft verfolgt wur⸗ Ei
den, keine lle . d Hassan Aga mit seiner Räuberbande in dem Innern herum,
u nd pluͤndert und sengt nach Lust und Begierde; so hat er r en Tage aus den Türkischen Doͤrfern Dubovick, Belipo—
tok, Vuchiack, Wrainska und Radich, in der Gegend von Bihach, und in dem Kruper Capitainat aus dem Dorfe Lu— sinyg, alles Vieh weggetrieben, und die Bewohner aller hbe—
woeglichen Habe beraubt, wobei viele ihr Leben eingebüßt ha— . 98666 Geistlicher „der sich fluͤchten mußte, be=
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die se Nachricht“ Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
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aus dem
isse Kanal ist im Verhaͤltniß ,,
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nfaälle erlebt; dahingegen geht der beruͤchtigte
Freiheiten gekroͤnt enn.
150,000 Dollars, wobei zu bemerken ist, daß bei den Ausga— 3. jederzeit die strengste Sparsamkeit beobachtet 23 agegen aber sind auch die zu erm Vertheile so groß, daß sich der Kanal mit der Zeit aus sich selbst bezah— len muß und wird. An einer Seite desselben erblickt das Auge den herrlichen Chesapeake⸗See, dem eine Menge Strome die Erzeugnisse Marylands und Virginiens zuführen; der in
r,. nissen der westlichen Staaten und den Fabrika⸗ ten der noͤrdlichen durch den neuen Kanal neue Auswege dar, und wird, wie es zu hoffen ist, in dem reichen Staaf Dela—⸗ ware ein nur geringes Hinderniß aus dem Wege geraͤumt, so sehen wir dem rastlos vorwaͤrts strebenden Handel und Gewerbfleiß, durch den nn , we, und mehrere Seen, eine innere asser / Verbin dung mit Kanada, mit allen Muͤn⸗ dungen des Missisippi⸗Stromes und mit dem Meerbusen von Mexiko wie durch einen Zauberschlag eröffnet. So groß und wichtig aber auch dieser neue Kanal für unser Handels- In⸗ teresse ist, so ergeben sich doch noch großere Resuͤltate, wenn man ihn hinsichtlich seines moralischen Einflusses betrachtet. Der Werth eines gesellschaftlichen Systems beruht unbestreit⸗ barer Weise auf den Mitteln, die es fuͤr gesellige Verhin⸗ dungen und fuͤr immer zunehmende Vervollkommnung dar-
bietet. So lange Menschen von einander weit getrennt le
ben, taͤuschen sie sich oft in ihren Ansichten, und abweichende Meinungen, uͤber die man sich Anfangs leicht vereinigen koͤnnte, arten durch die Laͤnge der Zeit in offenbar feindsellge Gesin— nungen aus. Wie anders aber ist es, wenn haufige Verbin⸗ dungen unter den Menschen statt finden? sie nähern sich, fin
Feinde hielten, es durchaus nicht sind, sie lernen sie achten und lieben, und treten mit ihnen in Geschaͤfts- und Familieis⸗ Verhaͤltnisse. Solche Resultate koͤnnen nur durch vermehrte Verbindungsmittel erzielt werden, und vor it in einem so weit ausgedehnten Lande, wie das unsrige. Auf diese Weise erheben sich unsere Dampfboote von bloßen Werkzeugen des Han⸗
dels⸗Interesse zur Wuͤrde einer moralischen und politischen Macht.
Das große Problem, das die Amerikanischen Institutionen zu loͤsen hatten, war: ob eine Ober⸗Verwaltung mit verhaͤlt⸗ nißmaͤßig geringen Mitteln ihren Zweck in einem so großen
Gebiete erfüllen könne? Dieses Problem ist gelöst. Man findet es nicht mehr noͤthig einer Central⸗Verwaltung eine
gefährliche Gewalt anzuvertrauen um bis in die entlegensten Punkte des Landes ihre Maaßregeln kräftig durchzusetzen, und wenige Dinge haben so viel zu diesem erfreulichen Re sultat beigetragen, als — unsere Dampf boote und Kanaͤle. Die zahllosen, sich durcheinander draͤngenden geschäftigen Mas⸗ sen eines freien Volkes, das sich unaufhörlich auf den vielen Kanälen umherbewegt, und den augenscheinlichen Wohlstand, die mannigfaltigen Kenntnisse, den aufgeweckten Geist und die guten Sitten, die uͤberall hervorblicken, wer könnte sie ohne Bewunderung sehen. Der Anblick solcher Seenen vernichtet die eingewurzeltsten Vorurtheile. Nur durch gesellige Ueber⸗ einstimmung werden einzelne Koͤrperschaften dauernd mit ein⸗ ander verbunden und nicht durch Verordnungen der gesetzge⸗ benden Gewalten.“ . ;
Vom Jahre 1796 an bis zum Schlusse des letztverwi⸗ chenen wurden in den Vereinigten Staaten 5215 Patente fuͤr mechanische und andere Erfindungen ausgegeben; im Jahre 1790 waren deren nur 3 ertheilt worden.
Co lum b ie n. . Der neue Minister der Vereinigten Staaten in Colum⸗ bien, Herr Moore, hat, Nachrichten aus Bogota zufolge,
den Abgang seines Vorgaͤngers, des Generals Harrison, nicht zur Genuͤge ersetzen zu koͤnnen, dagegen versicherte, nichts un⸗
publiken befestigen koͤnnte. Das Volk der Vereinigten Staa⸗ ten! / heißt es weiter in seiner Rede, „hat mit aͤngstlicher Besorg⸗ niß auf den blutigen und langwierigen Kampf hingeblickt, in welchen die Republik Columbien verwickelt gewesen. Es sah dieselbe aus jenem Kampfe, aus allen Gräueln und Verhee⸗ rungen des Buͤrgerkrieges, triumphirend und unabhaͤngig sich erheben, und endlich im Stande, ihren Rang unter den Natio- nen der Erde einzunehmen: darum hofft es innig, ihr glor⸗ reiches Streben am Ende 4 Segnungen buͤrgerlicher aer i 5 ien , uͤber⸗
zeugt, daß alle Nationen fähig sind, sich selbst zu regie⸗ ren, hat es die sanguinische Hoffnung gehegt, daß die .
amerikanischen Nepubliken der Welt neue Beispiele die⸗ ser großen und , Wahrheit gewaͤhren wuͤr⸗ den. In dem hochherzigen Character, in der erprobten Red=
lichkeit, in dem giuͤhenden Patriotismus des ausgezeichneten
*
er, dee, entspringender Süsquehanna⸗Strom bietet den
den mit Erstaunen, daß diejenigen, die sie fur ihre natuͤrlichen
dort seine Antritts-Rede gehalten, in welcher er bedauerte,
terlassen zu wollen, was das Einverstaͤndniß zwischen beiden Re⸗
mission, um ihn als K
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Berlin, 14. Jan. Heute hier eingetroffenen Nachrich⸗ ten aus Kopenhagen vom gten d. M. zufolge, war daselbst, Nachts zuvor, der am dortigen Hofe acereditirte außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister Seiner Majestäͤt des Königs, Graf von Meuron, nach mehrwäͤchentlichen Leiden an den Folgen einer Herz-⸗Krankheit, mit Tode abgegangen.
— Von dem Köoͤnigl. hohen Ministerium des Innern * den Fabrik Unternehmern C. und F. Troost, Sohne des on
enecMigths. J. C. Trgost zu. Louisenthal, bei Muͤhl⸗
beim an der Nuhr, das Schottische Original einer Ketten— scheer⸗ ünd Schlicht⸗ Maschine als Geschenk bewilligt wor den, wobei die Gebruͤder Troost sich verpflichtet haben, die Maschine sechs Jahre zu benutzen, auch solchen Fabrikanten des Inlandes, welche sie bei sich einzufuͤhren wuͤnschen und ihnen von irgend einer Behoͤrde zugewiesen werden, zu zeigen und dieselben von deren Gebrauch zu unterrichten.
— Aus Achen vom 6. Jan. meldet man: „Gestern ward in dem benachbarten Dorfe Euchen, Buͤrgermeisterei Broich, ein eben so schoͤnes, als durch die dabei von einer 8 Gemeinde an den Tag gelegten Gesinnungen treuer Anhaͤnglichkeit wahrhaft seltenes Fest begangen. Der wuͤr— dige Greis Johann Joseph Neuß, wescher laͤngst vor der Franzoͤsischen Staatsumwaͤlzung als Schöffe des Amts Wil— helinstein und in den ersten unruhigen Zeiten der Revolution, so wie lange nachher noch als Vorsteher der damaligen Mu— nizipal⸗Verwaltung auf die innere und Kußere Gestaltung des dortigen Gemeindewesens bedeutenden Einfluß gehabt hat, feierte namlich an diesem Tage an der Seite seiner noch, rüstigen Gattin in einem Kreise von 57 Kindern und En— keln seine 50jaͤhrige Jubelhochzeĩr. Das Fest wurde mit
einer kirchlichen Feierlichkeit eröffnet, und in deren Mitte
den zahlreich versammelten Zuhoͤrern von der Kanzel herab der Zweck der Feier in einer kurzen Rede verkuͤndet. — Ein festliches Mittagsmahl in der Behausung des Jubelpaars ward durch die Anwesenheit mehrerer Beamten der Königl. Regierung zu Achen, so wie der gesammten Evangelischen i Katholischen Geistlichkeit der naͤhern Umgegend ver— shoͤnert.“ . . .
— Nach der vom Comité der vorjaäͤhrigen Carnevals⸗ Lustbarkeiten zu Koͤln abgelegten Rechnung der Einnahme und Ausgabe desselben m err 3274 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf., letztere aber nur aß 7 Nthlr. 7 Sgr. 4 Pf betragen. Der eberschuß von 807 Rthr. 8 Sgr. ist zu wohlthaͤtigen Zwecken
versbendet worden. = Die Leipziger Zeitung vom 11ten d. M. enthaäͤlt einen
Attikel aus Frankfurt a. M. vom 1sten d. M., die Verhaͤlt⸗ nisse diesen freien Stadt zum Mittel Dentschen Vereine und. über, die Verlängerung des dies faͤlllgen r n nf, dem Ver nehmen nach ng ,, , Verschiedenheit der Ansichten betreffend, welcher, nach der darunter befindlichen Bemerkung, aus der Allgemeinen Prenßischen Staats. Zeitung entlehnt seyn soll. Die Redaction dieser Letztern darf ver!
sichern, daß ein solcher Artikel sich nie in ihrem Platte befunden habe kö ih 3
Im Anfange des 11ten Jahrhunderts lebte ein beruͤhm.
ter Rechtsgelehrter, Richard Malumbra, der zuerst Professor
in Padua, dann aber Eonsultore der Nepnblft Penedig war.
Im Jahre 1326 r, der P
Ketzerei bestand hauptsuchtich darin, dah er behauptete,
recten Steuern gewahlt werden.
1795 behalt die beiden Abstufungen der Wa
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97 . 262
Cee, ersgubt, mit den Sargznen Handel zu treihen ). Er wurd
ar die in . , , 9 einige Zeit in er e e 49
ming, In unsgren Tagen scheint mit folchen dehren keine Gefahr, mehr verknüpft zu seyn; gerade umgekehrt dürften Manche die Abneigung gegen die Tuͤrken als eine Art polt⸗
—
tischer Ketzeret ansehen.
Ueber diet Franzĩsischen Wahtform en, Dit e n. welche seit dem . der Revolution bei den Wahlen der Abgeordneten in Frhönkreich begbachtet wurden, sind unter einander so verschieden und bis n heutigen Tag so entgegengesetzter Beurtheilung ausge setzt daß eine kurze Nebeneinanderstellung berselben K teresse fe dir fte. . . 1). Die Ver fassungs-urkunde vom 14. Sept 1791 setzte fest: Die National- Ver sammlung besteht aus ei⸗ ner, alle zwei Jahre durch Wahl, erneuten Kammer, welche der König nicht aufloͤsen darf. Sie zaͤhlt 715 Glieder, von denen 247 nach Verhaͤltniß der Grundfläche, 249 nach Ver hältniß der Bevölkerung und 249 nach Verhältniß der di= Die Wahl erfolgt in zwei Abstufungen: in Primair⸗Versammlungen und Wann , sammlungen. Jene bestehen aus denjengen Bürgern, welche großjahrig, unabhängig, unbescholten sind, und ein Vermoͤgen . das nach Maaßgabe verschiedener Verhaͤltnisse jähr. lich etwa 100 bis 200 Tage Arbeitswerth einbringt. Ein hundert gegenwartige, oder gegenwartig seyn sollen de Bur er, ernennen einen Wähler. Diese Waͤhler treten in jedem De, partement zusammen und erwahlen die Abgeordneten zum Reichstage aus den im Denartement vorhandenen wirklichen Buͤrgern, jedoch ohne Ruͤcksicht auf Staud, Gewerbe und Betrag oͤffentlicher Abgaben.
; ) 166 , , , 39 n 24. . 3 gruͤndet sich die Repräsentation ganz allein auf die Beyohlle⸗ rung. Alle Burger haben (ohne Ruͤcksicht auf . gen) volles Recht zu wählen und gewählt zu werden. 200 stimmfähige Buͤrger ernennen einen Wähler, und dlese Wah, ler ernennen die Abgeordneten zum Reichstage. Die Pri mair⸗Versammlungen konnten auch zu andern Zwecken heru⸗ fen, es sollten ihnen alle Gesetz Entwürfe zur Bestäͤtigung vorgelegt werden. 6.
3) Die provisorische und revolutienaire Regie⸗ rung, welche der Wohlfahrts, und Sicherheitsausschuß im
Navember 1793 uͤbernahm, war schlechthin tyrannisch, ohne
allen a Formen. w . 4 Die Verfassungs-Urkunde pom 23 Sept n e ,. bei, sorgt aber fuͤr strengere Ordnung und mindert die ahl der Waͤhlex, indem sie wiederum von ihnen ein gewisses Ver⸗ mogen verlangt. . ö 5) Die Consular⸗Ve
meinde
die Li⸗
Bezir ls ęntnom ihlen wie⸗
er, das ebe
. 1892 6
nig,
cker in Unter fuchung zu ziehen. Sei 6. zii.