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theilt, bestatigt. Nachdem der Rath Hr. Faure uͤber das ganze
achverhaͤltniß berichtet hatte, fand der erste Praͤsident, Baron Sguier, sich veranlaßt, nachstehende Worte an die Zuhoͤrer zu richten: „Bei der letzten. Audienz dieses Gerichtshofes ) hat sich das Auditorium, beguͤnstigt durch die Dunkelheit, zu Bei fallsbezeugungen verleiten lassen, welche die Richter schmerzlich betrübt haben; außerhalb dieses Saales ist Jedermann Herr feiner Meinung; vor dem Tribunale aber darf Niemand sie laut werden lassen; selbst der aͤcht Franzoͤsische Ruf: „Es lebe der König!“ ist verpoͤnt. Als wir unsere Richterstuͤhle einnahmen, schworen wir, jedem aͤußeren Eindrucke fremd zu bleiben, und keine andere Regel zu befolgen, als die des Ge⸗ setzesn ä), keinen andern Einfluß gelten zu lassen, als den unserer Gewissen. Schon ehe wir diese Verpflichtung uͤbernahmen,
lag das Gefühl jener Regeln in unseren Herzen, Wir werden
uns innerhalb dieser Gränzen, und das Publikum wird sich innerhalb derer der Pflicht und Achtung halten
Die Gazette de Franee theist den Auszug eines chreibens mit, das ihr aus Konstantinopel von einem Fran⸗ 1, welcher an dem von dem Grafen Guilleminot, am
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men, zugegangen ist. ö 'ultan
befallen wurde ihn an der Ausführung dieses
. Als der Großherr dem Grafen sein uern die⸗
erkennen gab, fu
Stuck Wildpret bei, das e, de. zuvor selbst erlegt hatte. Das A viso de Toulon melder, daß drei neue Regi⸗ enter in Toulon eingeschtfft werden sollen, um die in Mora. zuruckgebliebene Brigade zu verstaͤrkenn. Das 20ste Linien⸗ t. sey bestimmt, an dieser neuen Truppensendung
8 The i eg,
Ein gus. Aegypten zur ückgekehrter Reisender hat dem Marine⸗Ministerinm einen Plan eingereicht, um einen der unter dem Namen der „Nadeln der Kleopatra“ bekannten Obelieken von Alexandrien nach Paris zu schaffen. Das Mi—⸗ nisterium soll den Plan fuͤr ausfuͤhrbar halten und bereits Vorbereitungen dazn treffen lassen. Diese beiden Obelisken
sind 57 Fuß hoch; der eine steht noch aufrecht, der andere
ist in sehr fruͤher Zeit umgeworfen worden. m, n, Es heißt, daß nach dem Fallimente der Direktion des
Theaters am Thore. Saint-Martin der Minister, des Innern
einem gewissen Herrn Crosnier, der schon fruͤher einmal je⸗
nes Theater unter der obern Leitung des Barons von Mont⸗
genet verwaltet hatte, zu diesem Behufe ein neues Privile= gium auf funfzehn Jahre ertheilt habe. Es ist indessen noch ungewiß, wann das Thater wieder eröffnet werden wird.
Die Gesammt⸗Einnahme der hiesigen dreizehn Theater
belief sich im vorigen Jahre auf 6, 139,703 Fr.
In, Périguenr hatte man am 1sten d. M., bei heftigem Nordwinde, eine Kälte von 14 Graden.
Paris, g. Jan. Heute Vormittag um 11 Uhr verfuͤgte der König sich in Begleitung des Dauphins, des Herzogs von Polignac und des Fuͤrsten von Solre nach der Sankt Genoveven⸗ Kirche, an deren Pforte Seine Majestät von dem Erzbischof an der Spitze der Geistlichkeit empfangen und unter einem Baldachin in Prozession nach dem Chore gefuuͤhrt wurden, wo
oöchstdieselben einer von einem Missionaire gehaltenen stillen
Messe beiwohnten. Nach Beendigung derselben wurde das
oxaudiat angestimmt und das Abendmahl ausgetheilt, werauf
Seine Majestaͤt mit demselben Ceremoniell von der Geistlich⸗
keit bis zur Kirchenthür geleitet wurden und um 12 Uhr wie⸗
der in den Tuilerieen eintrafen. Auf die Rede, womit der Erz—⸗
bischof den Köoͤnig bewillkommnete und worin er unter Ande⸗
rem dem Monarchen fuͤr die Unterstuͤtzung dankte, welche es
gestattete, den Gottesdienst in der gedachten Kirche auch noch
im Laufe dieses Jahres zu halten **), erwiederten Se. Masestät; „Was Ich fuͤr die Sanet Genoveven⸗Kirche gethan, hoffe Ich auch fuͤr die Folge noch thun zu koͤnnen. Es macht Mir im— mer Freude, wenn Ich den Bewohnern Meiner guten Stadt Pariß Beweise Meines Wohlwollens geben kann, und mit
inbruͤnstiger Andacht komme Ich alljaͤhrig nach der Kirche ih⸗
) Nach dem urtheilsspruche in dem Proßesse des Journal des
Debats. * Das Journal du Commerce behauptet, Hr. Seguier habe siatt bleser Wort: gesagt: „Als wir unsere I he e indes nahmen, schworen wir, keine andere Autorität anzuerken⸗ nen als die des Gesetze s.“ ö. . *) Der König hatte im vorigen Jahre zur Abhaltung des
Gottesdienstes in der Sanet⸗Genovcven⸗Kirche 20,709 Fr. bewil⸗ ligt; eine gleiche Summe haben Se Majestaͤt auch fuͤr 1830 zu⸗
gesagt.
Karls kege (4. Nevembwr) gegebenen Feste Theil genom= 4 , daraus / daß der Sultan
dern Festẽ in Person zugegen zu seyn, und daß nur ein hef⸗ tiger Schnupfen, von dein er an dem Tage der .. selbst gorhabens
erer als Geschent ein schönes
rer Patronin, um durch die Fuͤrbitte der heiligen Geno veva
die Gnade und den Segen fuͤr sie zu erflehen, die Gott al⸗
lein ye bewilligen kann. Es heißt, daß Se. Majestaͤt der jungen Königin von
Spanien ein Hochzeits⸗Geschenk von 1 Million Franken ge⸗
macht habe.
Großbritanien und Irland.
London, 8. Jan. Prinz Leopold von Sachsen-Koburg kam gestern in die Stadt und hatte eine Unterredung mit
dem Herzoge von Wellington. er 2 hatte gestern in o
seinem neu eingerichteten Hotel, Apsley⸗House, ein großes
Diner veranstaltet / an dem der Lord⸗Kanzler, der Graf von
Aberdeen, Viscount Melville, Lord Ellenborough, Hr. Peel,
Sir G. Murray und der Kanzler der Schatzkammer Theil
ig
Mißtrauen erregten und besonders das Foͤderal⸗System noch
einige starke Angriffe durfte zu erwarten haben.
Unsere Staats- Einnahme im Jahre 1829 betrug, dem
Courter zufolge, 1ů1tzzs, 440 Pfd. weniger als im Jahre 1828. In' dem mit dem 5. Jan. 1830 geschlossenen Vier⸗
teljahre hat die Minder⸗Einnahme, im Vergleiche mit dem⸗
selben Quartale im J. 1828, 332,786 Pfd. betragen. Ge— gen das J. 1828 hat sich im J. 1829 die Zoll⸗ Einnahme vermehrt; um S62,„6ö4 Pfde; vermindert haben sich da— gegen: die Aceise um 154,306z Pfd., der Stempel um 60,057 Pfd., die Post⸗Revenue um 26,000 Pfd., die Taxen um g, 326 Pfd. und die vermischten Einnahmen um 151,757 Pfd.
Die ganze Einnahme des Jahres 1829 hat 12,689,514 fd.
betragen. Saͤmmtliche am 5. Jan. 1830 in Umlauf befind⸗
lichen Schatzkammer⸗Scheine betragen 5, 879,756 Pfd. Sterl.
Der Observer sagt: „An unserer Böͤrse hat es neulich einige unruhige Bewegung erregt, als es hieß, daß die Mi⸗ nister sich inso fern schwach gezeigt haben, als sie, und zwar .
Zeit, da sie ganz unabhaͤngig vom Fonds- Inhaber erscheinen
sollten, den Plan zur Reduction der pCtigen Stocks, wenn nicht ganz, doch zum groͤßten Theile, wieder verschoben hätten.
Da der Widerwille gegen diefe Magßregel sich so allgemein zeigte, so verdient der Kanzler der Schatzkammer in der That , den Plan so frühzeitig aufgab, statt ei. nen Verfuch zu machen, der doch nur mißgluckt wäre. Man kann als ziemlich gewiß annehmen, daß, wenn man den Versuch machen wollte, die ganze äpCtige Schuld zu reduci. ren, so zahlreiche Widersacher sich finden wurden, daß der
Kanzler der Schatzkammer, selbst init einem Capitale von
50. Millionen in Handen, nicht im Stande seyn duͤrfte, es
dun, . 8. a,, . en von der Times gegebenen Nachrichten von einer
neuen bereits abgeschlossenen Brasilianischen Anleihe, hat der
Courier, der zum Beweise dagegen einen Brief des Finanz
Ministers Calmon mittheilt, widersprochen. An der heutigen Boöͤrse waren es besonders wieder die Griechischen Obligatio— nen, die in großer Frage sich befanden. 6
— — London, 8. Jan. Ein gestern angekommenes Schiff brachte die von dem Amerikanischen Praͤsidenten ge⸗
. Eine ausfuͤhrliche Mittheilung dieses Documents muͤssen wir uns vorbehalten. ; 3
bemänteln oder entstellen darf. Und h Jackson, wo es ungeschminkte W
von 23, 709 F
anke nden Gesetze lben eben erst ö
d n , nr d e. Aus dem Haag, 41. die Trauer auf drei Wochen f Erzherzogin Karl von Oesterreich, geborne Prinzessin von Nassau, angelegt. , Staats-Courant meldet nunm Se. Majestaͤt den Grafen A. v. Liedekerke, fruheren Gesand. m et izerischen Bundestage, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Min aäbstlichen Stuhl ernannt habe, indem der Gr Verlangen von dem Posten eines Botschafters 6 . . sey. Aus Amsterdam wird gemeldet Eises auf dem Nord-⸗Hollaͤndi z von einem neuen beiter 2 ĩ. u hohen bern e, . Ende gefuͤ
of hat heute
r Ihre Kalserl. Hoheit die
nehr amtlich, daß tigen Volksklasse viele Krankheiten eingefunden“
. Zum außer w . sfter be nn af von Celles
daß da Durchsagen des hen Kanal seit dem ten d. M. ter fortgesezt wird. Der fruͤhere . , nn en Ar⸗ J verlangten und nicht schnell genug ar⸗ Man hofft jedoch, daß das Unternehmen a. zu Ain r n n, h
J ö. 26 . 1 56 Professor Th -
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Brüssel, 11. Jan. Die Gazette des Pays-Bas
enthaͤt die offieielle Nachticht, daß Hr. van Combrugahe von eck: dem König 1 sein Gefu ö , e, , ,
w
m Könige ein Geß im ihm uͤbert en Po sten als Gouverneur der Provinz . ,, den sey. Herr van Combtugghe bleibt Buͤrgerm von Gent. — Wie es heißt wird Herr van der Fosse, jetzi⸗ ger Gouverneur von Nord⸗Brabant, zum Gouverneur der ⸗ 6 ,, . nannt n . ö. Die Stadt Luͤttich giebt für die Unterhaltung der borti,- gen e n. Unterrich . einen gar, 3. ;
Dent schl an d.
6 ier ee fenm é stellt. sich den 33.
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In Pariser Blättern b
ö
Nachrichten aus Madrid, vom
tur nicht gewohnt sind, so haben sich besonders bei der d
Französische Journale melden aus Lissabon vom
23. Dec.; „Die heutige Hof, Zeitung enthält eine Bekannt ü das Russische General Consulat eine Instruction fuͤr diejenigen
, . in ihrem Sexretartat niedergelegt habe, wo sie zur Einsicht der dabei interessirten Personen bereit liege. Bus vor estrige Blatt derselben Zeitung zeigt an, daß die Truppen der Armee, welche ihren Sold hier beziehen, tunen n , des ihnen ruͤckstaͤndigen Gehaltes in Empfang nehmen koͤnnen. — Die Regierung hat durch Depeschen des Vicomte da Seca erfahren, daß die Agenten der Koͤnigin Donna Maria eihe seue Ver— theidigung der Anrechte derselben auf die Pohtugiesische Krone 6. en lassen wolleti. Die H , d, ö
a, so wie der Bischöf von Visell sind beau
Schrift, gleich nachdein sie erschtenen seht wird, zu ant
betraͤgt 1403, die der geschlossenen Ehen 38. — In der Provinz Algarvien hat sich eine
bewaffnete Bandit
daher Buͤrgermeistet