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Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland. Frankreich.
Paris, 11. Jan. Die Gazette de France Kͤußerte vor einigen Tagen? „Was man auch uͤber die Minister sa⸗ gen mag, es ist und bleibt unbestreitbar, daß sie bisher in ßen Gränzen der Charte und der Gesetze geblieben sind. Sie mogen nun dabei aus eigener Bewegung gehandelt haben, oder dem Willen des Königs gefolgt seyn, oder der Furcht Raum gegeben haben, dies gilt Alles gleich viel; genug, es trifft sie kein Vorwurf, und Niemand ist befugt, ihnen Ge⸗ sinnungen und Absichten beizumessen, die sich durch nichts be⸗ weisen lassen. Man fuͤhrt einzelne Phrasen aus den Zeitun⸗ gen an, — unvorsichtige Aeußerungen, die rein per söͤnlich sind und mehr oder weniger der lebhaften Einbildungskraft des Schreibers zur Last fallen. Die Minister koͤnnen fuͤr die Folgen der Preßfreiheit nicht einstehen. Worauf es allein ankommt, ist ihr Handeln, der Geist ihrer amtlichen Bekannt⸗ machungen, das Wohlwollen, welches sie fuͤr alle Klassen der Gefellschaft hegen, die Langmuth, die sie bisher allen gegen sie ausgestoßenen Beleidigungen und Verläaumdungen entge— gengesetzt haben. Wenn wir 0 reden, so versteht es sich ubrigens von selbst, daß wir bles die Majoritaät des Minister-Raths im Sinne haben.“ Diese letztere Aeußerung wurde sofort von den Journalen der Opposition
eruͤgt. „Was will das ministerielle Blatt damit sagen?“ ragten sie. „Also besteht doch ein Zwiespalt im Minister⸗ Rathe; denn wenn es eine woh lwolkende Mazjoritaͤt giebt, fo muß es auch eine uͤbelwoll ende Minoritäͤt geben. Aus welchen Ministern besteht denn aber diese Minoritaͤt? etwa aus den Herren Chabrol, Courvoisier und von Haussez, den einzigen, die sich noch durch einen Geist der Maͤßigung aus—⸗ zeichnen?“ „Die politische Welt“, sagt heute der Cour— rier frang ais, „hat sich viel mit jener seltsamen Aeuße⸗ rung der Gazette beschaͤftigt. Jedermann weiß, daß dieses Blatt nicht absolut das Organ des jetzigen Ministeriums ist; im Hinterhalte spuken noch Linige Ueberreste der be—⸗ klagenswerthen Verwaltung, ein Villkle und Peyronnet. Al⸗ les Trachten der Gazette geht dahin, einem dieser beiden Maͤnner wieder zu einem Portefeuille zu verhelfen, nament⸗ lich jenem zu dem des Finanze, diesem zu dem des Justiz⸗Mi⸗ nisteriums. Daher ihre versteckte Opposition gegen die Herren Chabrol und Courpoisier. n Geri fol würde das Ministerium durch den Eintritt einiger Mitglie⸗ der des rechten und linken Centrums der Kammer modificirt werden. Die Reise des Koͤnigs nach Compiègne dun. zu den mannichfaltigsten Vermuthungen Anlaß. Was übrigens auch geschehen moͤge, ohne ein Gesetz uͤber die Verantwortlichkeit der Minister, ohne eine gute Munieipal-Ordnung, ohne ein Gesetz, wodurch die Preßvergehen den Geschwornen⸗/ Gerich⸗ ten uͤberwiesen werden, ohne ein Gesetz uͤber die Buchdruk⸗ ker, giebt es fur kein Ministerium irgend einer Art ein Bud⸗ get; und sind diese Buͤrgschaften erst erlangt, was kuͤmmern uns dann noch die Namen der Minister? Die Kammer und das Verantwortlichkeits Gesetz buͤrgen uns fuͤr ihr politisches Betragen.“ — Hierauf erwiedert die Gazette de Franee: „In diesem Falle wird es kein Budget geen denn ange⸗ nommen, daß die Minister wirklich das bewilligen wollten, gachaften, wir aber Zugeständnisse unmöglich seyn, so viele wichtige Gegenstaͤnde in einer ession zu erledigen. Im NUebrigen bemerke man don die große , der libera⸗ lilen Faction! Als sie ein nöues Preß-Gesetz verlangte, sagte . enfalls: Wenn wir diese Buͤrgschaft erst erhalten haben,
was der Courrier Bur nennen, so wuͤrde es g
o kümmert der Name der Minister uns wenig. Die Buͤrg⸗ chaft ist ihr zu Theil gewarden, und jetzt begehrt sie wieder peren andere, nach deren Erlangung ö freilich nichts weiter mehr zu fordern haben würde, da die Revolution alsdann
in vollem Sch erreicht ware (Die Pariser Zeitungen vo ausgeblieben.) ö ö Großbritanien und Irland. TVondon, 8. Jan.
12. Januar sind heute
gen hat, die Geschaͤfte seines Ministeriums zu versehen Die Tim es ist fortwaͤhrend im Streite mit dein Jour⸗ nal des Debats, und zwar betrifft derfelbe die Wahl eines
Kröpolh von SachssenKoburg tra fe, dag Franzoͤsische Vlatt immer heue Einwendungen macht. Die Tim es sagt: „Das
ö von Griechenland, gegen die, falls sie den Prinzen
Einem andern Geruͤchte zufolge
wunge und . Zweck der Liberalen
Journal des Debats spricht sich nicht sowohl gegen den Ge⸗ Jenstand der Wahl selbst, als gegen die dabei betheiligten Wähler aus. Es greift nicht etwa den persoͤnlichen Charak— ter des Prinzen an, seine Grundsaͤtze werden nicht in Frage gestellt, man giebt sogar seine Befaͤhigung im Allgemeinen, seine Kenntnisse u. s. w. stillschweigend zu. Auch stellt man ihm nicht einen der andern Candidaten, als mehr fuͤr den Thron sich eignend, gegenuͤber, oder weist etwa auf einen neuen Bewerber hin, dessen verborgenes Verdienst und be— scheidene Tugenden, zum erstenmale an das Licht gebracht, ihm einen höheren Anspruch verleihen koͤnnten. Nein, das Alles geschieht nicht. Prinz Leopold mag immerhin alle Tu⸗ genden und Talente, die ihn zu einem so hochwichtigen Po⸗ sten faͤhig machen, in seiner Person vereinigen — er bleibt doch einmal mit England verwandt, er ist der Schwieger sohn Georgs IV.; die Vollmacht, die Rußland den Handen des Fuͤrsten von Polignae anvertraute, durfte auch zu Gunsten des Musters aller Regenten nicht verwandt werden, falls seine Erhebung dem Englischen Ministerium auch nur das ge⸗ ringste Ansehen verschafft!! Dies ist das große Argument, dies die einzige Einwendung, die unser Frauzoͤsischer College gegen den Prinzen macht. Man wiederholt jetzt nicht mehr, daß er ein Pensionair Englands sey, denn seitdem man dies zuerst vorgebracht, duͤrfte man wohl gefunden haben, daß das Geld so eigentlich den Griechen nichts Anstoͤßiges seyn konne, so wie daß der Genuß der dem Prinzen von der Englischen Nation bewilligten Appanage der Unabhaͤngigkeit desselben in seiner neuen Stellung keinen Eintrag thun kann, weil er dazu zeitlebens berechtigt ist, und das Geld beziehen kann, er mag nun in Griechenland, Deutschland oder England sich aufhalten. Uebrigens aber wurde in jedem Falle ein Ein⸗ wurf dieser Art einem Journale uͤbel anstehen, das uͤber die groößmuͤthigen Geld-Vorschuͤsse, welche die Franzoͤsische Regierung dem Praͤsidenten von Griechenland gemacht, seine Freude so sehr zu erkennen gegeben hat, und die Englische dagegen wegen ihrer fast feindselig erscheinenden Knickerei ta⸗ deite Wir können inzwischen das Argument nicht gelten lassen, das der Journalist auf Unkosten der Wahrheit und der Englischen Großmuth gebraucht, wiewohl es uns gegen ihn seibst die Waffen in die ände giebt. „„Großer Gott““, ruft er aus, „„war es siren, um einen Regenten fuͤr Griechenland in dem Lande aufzufinden, das seinen Beistand versagte, als Frankreich milde Gaben zur Unterstuͤtzung der leidenden Griechen sam⸗ melte ?““ — Hat denn der Journalist vergessen, daß zuerst von England aus Beistand und kraftige Aufmunterung dem ungluͤcklichen Griechenland zu Theil würde? Was sind alle die Resultate der theatralischen Wohlthaͤtigkeit in Paris, der Bettel-⸗Büchsen, womit liberale Damen von einer Thäre zur andern wanderten, des Verkaufs von . anderen Lappalien zum Besten der Volks nabhaͤngigkeit — im Vergleiche mit dem, was England zuerst in der [. frei⸗ williger Spenden, und alsdann in der von Anleihen gegeben hat, die wahrscheinlich am juͤngsten Tage einmal zuruͤckbe⸗ zahlt werben? Welche Natton ist, um die Griechen vor Nie⸗ dermetzelung zu schuͤtzen, kraͤftiger eingeschritten, als die Eng⸗ lische, durch ihre Freiwilligen und Kriegsschiffe? Welche Re⸗ gierung hat sich früher geregt, als die unserige, um den In⸗ terventions- Tractat zu Stande zu bringen? Wahr ist es, daß das rege Mitgefuͤhl unserer Landsleute in der letzten Zeit und zwar wegen züflltger Ursachen etwas abgenommen hat; zu diefen Ursachen gehörte zunächst wohl duch das salsche Ver— fahren einiger Parteien, die vorgeblich die uubertriebene Groß⸗ 3 unserer Nachbaren nachahmen, in der That aber ihren
fen; eine Zeit lang ist jedoch fast alle wesentliche Hülfe, die den kämpfenden Griechen zu Theil wurde, von England ausgegangen. Etwas im Widerspruche mit sich selber klingt es in der That, wenn Franzoͤsische Publieisten, die damit prahlten, daß ihre Expedition nach Griechenland keinen eigennüͤtzigen oder ehr⸗ geizigen Zwecke habe, jetzt gegen ihre Minister declamiren,
Nutzen gewesen, und weil man sie nicht als ein Mittel ge⸗ braucht hat, den eigenen Einfluß fuͤr immer geltend machen zu können und die eigene Macht noch mehr zu befestigen. —
Indem die Verbuͤndeten das selbstverläugnende Uebereinkom⸗
men trafen, daß kein Prinz ihrer eigenen Dynastieen auf den
ey Fitzge: ist bereits so . weit von seiner , , ,, g, e ga, on von Griechenland erhoben werde, hatten sie die Ab—
sicht, jeden moglichen Grund der. Eifersucht bei der schwieri—⸗
gen Wahl, so wie über die künftige Gunst des erwäͤhlten
Tandidaten, zu vermeiden. Die Vollmacht Rußlands wurde =— wenn sie, dem Journal des Debats zufolge, Frankreich uͤber—
Beilage
wohl uoͤthig, den Kanal erst zu pas⸗
Philhellenismus nur zu eigenem Vortheile gebrauchen woll⸗
well jene Unternehmung fuͤr Frankreich von keinem groͤßern
can Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung M 20.
tragen worden — zu diesem Zwecke mit Discretion ange⸗ wandt; und wie die Wahl der drei Maͤchte, ohne thaͤtigen Antrieb von unserer Seite auf einen Prinzen gefallen ist, der keinem unserer Verbuͤndeten als unzulaͤssig erscheint und auch durch keine Stipulation in ihrem Uebereinkommen ausge— schlossen wird, so erwartet auch England von der Ernennung selbst keinen besondern, politischen oder Handels⸗Vortheil; ja, es waͤre ihm ganz gleich gewesen, wenn diese auch einen andern Prinzen getroffen haͤtte.“ err O Connell hat in Dublin ein Circulare, mit der Ueberschrift: „An das Volk von Irland“, erscheinen lassen. Er zeigt darin an, daß er am 28. Jan., g5 Tage vor Eroͤff— nung des Parlamentes, in London einzutreffen gedenkt und daher etwanige Bittschriften so bald als moͤglich in Empfang zu nehmen wuͤnsche. Um inzwischen jedem, der sich mit dem Parlamente in naͤhere Verbindung setzen will, dazu bessere Gelegenheit zu geben, und um ferner einen Vereinigungs— Punkt zu besitzen, wo Bittschriften u. s. w. in der Folge mit Leichtigkeit zu Stande gebracht werden konnen, hat er in Dublin unter der Leitung des Herrn Dwyer, Herausgeber des Piloten, und ehemaligen Secretairs der katholischen Association, ein Buͤrean errichten lassen, wo alle Arten auf das Parlament und ihn selbst Bezug habender Belehrungen zu erlangen sind. Es heißt ferner in dem erwahnten Circu— lare, daß der aͤlteste Sohn des Herrn O Connell denselben nach London begleiten werde, um dort besonders uͤber alles das, was nur für Irland Interesse hat, und was die Eng— lischen Zeitungs⸗Berichterstatter deshalb vernachlaͤssigen, eine genaue Controlle zu fuͤhren. Die Anstalt, die mit jenem in Dublin zu errichtenden Buͤreau verbunden seyn und wo man die meisten Englischen und Irlaͤndischen Zeitungen finden soll, wird Jedem gegen ein Abonnement von 20 und 10 Shill. eroͤffnet. Zuletzt wird die Hoffnung ausgesprochen, daß sich die Anstalt am Ende zu einem „parlamentarischen Vereine“ bilden werde, von dem die einstige „Aufhebung der Union“ befoͤrdert werden soll.
Auch die Aerzte in England fangen jetzt an, von der im Lande herrschenden Noth die Folgen zu verspuüͤren. Beson— ders sind es die auf dem Lande, die ihre Praxis nicht bezahlt bekommen, wiewohl sie oft zu Kranken gerufen werden, die 8 bis 10 Miles von ihnen entfernt wohnen. Viele Arznei— kundige haben sich daher auch bereits von hier nach Amerika und der Colonie auf Van Diemens-Land eingeschifft, in der Hoffnung, dort die Mittel zum Unterhalte fuͤr sich und ihre zahlreichen Familien zu finden.
Der Praͤsideut Bolivar hat ein Decret erlassen, demzu— folge die Einfuhr gewisser baumwollenen und wollenen Zeuge, als dem Gewerbfleiße des Landes nachtheilig, im Departement Aequator verboten ist; einem anderen Decrete zufolge ist auf der Insel Margarita, um dem traurigen Zustande ihrer Be— wohner abzuhelfen, der Hafen Pampatar zur zollfreien Ein— fuhr aller durch das Gesetz nicht verbotenen Waaren eroͤff— net worden.
Dänemark.
Kopenhagen, g. Jan. Es kommen hier haͤufig aus Landskrona in Schweden gerade uͤbers Eis Besuchende auf Schlitten um die Mittagsstunde an, welche vor Tagwerden abgegangen sind und uns um 3 Uhr Nachmittags wieder verlassen. Von Malmö kamen Leute, die einen kleinen Schlitten zogen, um 7 Uhr Morgens an, nachdem sie Abends zuvor abgegangen waren und noch einen kleinen Abstecher nach Saltholm gemacht hatten.
Der Winter hat schon seit etwa acht Tagen eine feste Bruͤcke bei Helsingoͤr uͤber den Sund geschlagen, die auch bis heute von Daäͤnen und Schweden benutzt worden seyn r. Sonntag schon waren an 1100. Schweden blos am e, . um Hafen von Helsingoͤr angezeigt, und eine glei— che Zahl Daͤnen wanderte nach Helsingborg hinuͤber. Ein hoöͤchst merkwuͤrdiger Anblick ist es, mitten auf dem Sunde, wo der Strom doch eine Gewalt hat, wie hoͤher hinauf ge— gen Landskrona und Kopenhagen nicht, ein Zelt, zierlich mit einer Schwedischen Flagge ausgeschmuͤckt, zu finden, in wel⸗ chem ein Mann aus Heisingborg Eß und Trinkwagren feil hat, obschon das Eis nicht so dick ist, daß es nicht schwankte, wenn ein Schlitten hinüͤberfährt, von welchen Sonntag ver—
schiedene den Weg nach einem guten Quartier zuruͤcklegten.
. Turkei. ö Der Courrier frangais enthaͤlt folgendes Schreiben
aus Salonichi, vom 2. Dec, dessen Authenticitaͤt wir da⸗
hin gestellt seyn lassen. „Macedonien ist, wie es scheint,
dem Augenblicke seiner Trennung vom Tuͤrkischen Reiche nahe. Seres ist vor Kurzem durch die Albanesen gepluͤndert worden, die sich auf diese Weise fuͤr den ruͤckstaͤndigen Sold den Jussuf-Pascha, der Verwuͤster des Peloponneses und Vertheidiger von Varna, ihnen schuldig ist, bezahlt zu machen suchen. Alle das Gebirge bewohnenden Christen stehen unter den Waffen und sind entschlossen, sich zu Richtern in ihrer eigenen Sache aufzuwerfen, wenn man sich nicht beeilt, ihnen völlige Gleichheit der Rechte mit den Mahomedanern zu ge— waͤhren. Leinen Karatsch mehr, volle und gaͤnzliche Religions⸗ Freiheit Es scheint, daß die von Canning ausgesprechenen Worte fuͤr buͤrgerliche und religiöse Freiheit auf allen Theilen der Erde ein Echo gefunden haben. Aus diesem politischen Phaͤnomen sollten diejenigen, welche das Osmanische Reich restauriren wollen, folgern, daß der orthodoxe Patriarch mit dem Mufti anf gleichen Fuß gestellt uünd daß die Griechen in den Diwan zugelassen werden muͤssen. Dies sind die wahren Reformen, mit denen angefangen werden muß. Bei Amer guten Verwaltung wuͤrde der Sultan bei den Griechen Mannschaft fuͤr seine Flotte und seine Land-Armee finden. Wenn dies aber, wie wahrscheinlich, nicht der Fall ist, so werden Macedonien, Bosnien und Albanien sich unter ein- ander vetstaͤndigen, um besondere Distrikte zu bilden. In den Sandschaks Ochrida, Scodra und Berat sind die Chri—
sten und Tuͤrken bereits uͤbereingekommen, ihre Religionen
gegenseitig zu ehren, friedlich ihr Feld zu bebauen, si
Ehen unter einander zu ,, , n. . 9 die Azenten des Großherrlichen Fiskus zuruͤckzuweisen. Dies ist kein eitles Utopien. In den Bezirken von Devol, Geort— scha und Akrokeraunus, welche fuͤr die barbarischsten von Epirus gelten, stehen die Sachen seit fuͤnf Jahren auf die—⸗ sem Fuße. Die roͤmisch-katholischen Christen in dem mace— donischen Illyrien sind seit langer Zeit von jeder Art von Tribut frei. In Bosnien besteht die Trennung faktisch und wird sich bald ganz verwirklichen. Salonichi wird sich nicht sogleich deutlich aussprechen; wenn aber die Griechische Graͤnze lich bis über Eubda hinauf erstrecken sollte, werden auch hier Veraͤnderungen eintreten.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
(Schluß der im gestrigen Blatte abgebrochenen Botschaft des Praͤsidenten an den Tongreß.) n
„Der Bericht des Staats- Seeretairs des Krieges wi mit dem Zustande unserer Armee, unserer chu er ge l * Arsenaͤle und unserer Indianischen Angelegenheiten bekannt machen. Die gute Disciplin der Armee, die angemessene Beschaffenheit des Trainwesens und der Equipirung der Miliz, so wie die in West⸗ Point bestehende militgirische Erziehungs-Anstalt, und die Ver⸗ mehrung der Vertheidigungsmittel der Flotte, werden dazu bei⸗ tragen, den Frieden zu verlangern, den wir jetzt genießen und den jcher gute Hürger am meisten diejenigen, dig das Elend selbst glücklicher Kriege gefuͤhlt haben = auf, das eifrigste wuͤnschen muß, erhalten zu sehen. Nach den Uebersichten von den untergeord⸗ neten Zweigen dieses Theils der Stagts-Verwaltung befinden die⸗ selben sich in einem solchen Zustand von Regelmaͤßigkeit und Ord⸗ nung, der ihnen zur hoöͤchsten Ehre gereicht Officiere sowohl, als Soldaten, scheinen von dem richtigen Gefuͤhl ihrer Pflichten durch⸗ dinngen ju seyn, und sich in die Beschraͤnkung einer strengen Dis ciplin mit der Liehe zu fuͤgen, die dem Militairstande geziemt. Indessen bedürfen auch sie neüer Gesetze, um dem in besagken Be⸗ richt angedeuteten lehelstaͤnden gbzuhelfen, von denen ich nament- lich einige Ihrer besonderen Aufmerksamkeit empfehle — Die Longreß - Akte vom 2. Maͤrz 1821, in Betreff der Reduction und Feststellung des Militairwesens, ist hinsichtlich des Oberbefehls ei⸗ nes unserer Artillerie⸗Regimenter bisher nicht angewendet worden und kann sich nicht dazu eignen, der ausüͤbenden Gewalt für kuͤnf⸗ tige Anstellungen als Richtschnur zu dienen. Ein erklaͤrendes Gesetz, das die Klasse von Offteieren bezeichnet, aus welcher jene Stelle zu besetzen ist — entweder nach der, vor der Akte von 152 betgndenen Militair-Liste, oder nach der welche durch die Atte bestimmt wird — wuͤrde diese Schwierigkeit heben. Gleichfalls wich⸗ tig ist es, daß die Gesetze, welche die Gehalte und Emolumente der Offi⸗ tiere bestimmen, genauer ins Ein ene n, als es jetzt der Fall ist. Die Giesetze z. B, die sich auf den Zählmeister und auf den Ge⸗ nergl-⸗Chirurgus beziehen, weisen diesen ein Jahrgehalt von 2500 Dollars an, a . von den Bewilligungen, die ihnen zu ge⸗ wissen Dienst- Erfordernissen zugestanden werden muͤssen, wenn sie ihre Pflicht erfuͤllen sollen. Aus diesem Grunde sind ihnen zu verschiedenen Zeiten unter fruͤheren Verwaltungen gewisse Be⸗
willigungen gemacht worden; jedoch ist man dabei nie einer be⸗
stimmten Regel gefolgt. Aehnliche Uebelstaͤnde finden in an⸗ deren Fallen, wo die bestehenden Gesetze unrichtig a werden, Verwirrung hervorbringen, und die Ofsteiere dem gehaͤs⸗
sigen Scheine aussetzen koͤnnen, etwas zu verlangen, was ihnen hh gebührt. — Ihrer aufmunternden Boro n ip hl ich die