1830 / 27 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Name der Letzteren befindet sich auf einer Menge von Denk— maͤlern; auch der Name der Frau Thutmosis IV., Tmau— Hem-Wa, Mutter des Amenophis-Memnon, war mir aus den Basreliefs des Pallastes von Luksor bekannt. Auf einem andern Punkte der Ruinen des Amenophion und auf der

Seite des Libyschen Gebirges befinden sich zwei etwa 30 Fuß

lange, verschuͤttete Bloͤcke, deren sichtbare Oberflaͤche mit Bil, dern und hieroglyphischen Relief-Inschriften von 24 und 25 Linien und vom schönsten Stile geschmuͤckt ist. Wahrschein— lich ‚. die jetzt sichtbaren Theile die Ruͤcklehnen zweier ko— lossalen Gruppen, deren Vorderseite im Sande begraben ist; cs fehlte mir an Mitteln, um mir daruͤber Gewißheit zu ver— schaffen. Die auf diesen ungeheuren Massen befindlichen Basreliefs stellen den König Amenophis Memnon nebst sei⸗ mner Gemahlin Taia vor, welche von Amon-Ra oder von Phtah⸗Sochards r e e, werden; die beiden Inschriften beziehen sich auf die Weihung des Memnonium, Diese Weih- Inschrift ist originell abgefaßt; der König Amenophis ergreift zuerst das Wort und spricht von der ersten bis zur dreizehnten Zeile: „Der Koͤnig Amenophis hat gesagt: Komm, o Amon⸗-Ra, Herr der Throne der Welt, der du in den Re— gionen von Oph (Theben) residirest! betrachte die Wohnung, welche wir dir in der reinen Gegend erbaut haben, sie ist schoͤn; steige von der Hoͤhe des Himmels herab, um Besitz davon zu nehmen!“ Hierauf folgen die Lobeserhebungen des Gottes und die Beschreibung des Gebaͤudes, so wie der Zier rathen gus Sandstein, rothem Granit, schwarzem Stein, Gold, Elfenbein und Edelsteinen, welche der Koͤnig dabei verschwendet hat; auch zwei große Obelisken werden genannt, von denen keine Spur mehr vorhanden ist. Die folgenden sieben Linien enthalten die Antwort des üoͤnigs Amon-Ra auf die Hoͤflichkeiten des Pharao: „Siehe, das sagt Amon— Ra, der Mann seiner Mutter u. s. w. Tritt naher, mein Sohn, Sonne, Herr der Wahrheit, von dem Keim der Sonne, Kind der Sonne, Amenothph! Ich habe deine

hast; ich, der ich dein Vater bin, habe Freude an deinen guten Werken u. s. f.“ In der Mitte der 20sten Zeile ver sprechen die Goͤtter, den Amenotph mit Wohlthaten zu uͤberhaͤufen, ihm eine lange Regierung zu schenken u. s. w. Die Identitat die ses Aegypti⸗ schen Ammenophion mit dem Memnonium der Griechen unterliegt keinem Zweifel; es gehoͤrte unter die Wunderwerke der alten auptstadt. Im Großen angestellte Ausgrabungen eines riechen, Namens Jani, haben eine Menge von Saͤulen— stuͤcken, loͤwenkoͤpfige Bildsaͤulen aus schwarzem rn und zwei herrliche kolossale Sphinxe von rothem Granit mit dem Bild— nisse Amenophis III. zum Vorschein gebracht. Die etwas aͤthiopischen Gesichtszuͤge dieses Königs sind durchaus denen gleich, welche ich auf den Basreliefs des Pallastes von Luk— sor und auf den Gemaͤlden in den Graͤbern von Biban - el— Moluk gesehen habe; ein neuer Beweis, daß die Aegyptischen Statuen und Basreliefs wirkliche Portraits der alten Koͤnige sind. Mit den Griechischen und Lateinischen Inschriften, welche die Beine des großen noͤrdlichen Kolosses Oder der be— ruͤhmten Memnons⸗ Saule bedecken, habe ich mich gar nicht be Haft g. Ich will die Realitaͤt der e, Toͤne, welche Griechen und Roͤmer aus dem Munde des Kolosses beim . der Sonne gehort haben wollen, nicht laͤug— nen; ich sage blos, daß ich öfter bei Sonnen-Aufgang auf den ungeheuren Knieen Memnons gesessen habe, ohne daß in mustkalischer Laut meine Aufmerkfamkeit von dem melan, colischen Gemälde der Ebene von Theben, auf welcher die Truͤmmer dieser aäͤltesten der Königsstäͤdte zerstreut liegen, abgezogen hatte. 8 5

——

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 27. Jan. Im Schauspielhause; Das Vogel⸗ schießzen, Lustspiel in Abtheijungen, von H. Ciauren. Donnerstag, 25. Jan. Im Hpernyhause: Cardillae, oder: Das Stadtviertel des Arsenals, Melodrama in 3 Abtheilun⸗ gen, mit Tanz, nach dem Franzoͤsischen von L. Stich. Im Schauspielhause:; 1) *

Russie, vandeville en i acte, par Scribe. 2) ia premiere

reprise de la représentation de: Un moment d'imprus

dence, Comédie en 3 actes et eu prose, bar MM. Wass-

lard et Fulgenee. .

EKönigshbg. do.

Worte gehört und ich sehe die Bauten, welche du ausgefuͤhrt

Eetersburg BX.

Div. 1557. Partial- Obligationen 1

héobald., ou: Le retour de

Portiei, große Oper in 5 Abtheilun en, nach dem Franzoͤsi⸗ schen; La muette de Portici, des Scribe, zur . Musik von Auber, fuͤr die Deutsche Buͤhne bearbeitet und in Scene gesetzt vom Regisseur Baron von Lichtenstein Bal⸗ lets 2 ee 54 ] Preise der Platze; Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. ; 6. ; Im Schauspielhause: 1) Malvina, gu; Uu mariage dein. clination, drame - vaude ville en 3 actes, par Seribe. 2) Tony, ou: Les Canards, vandevisle e9miqriie nouveau en 2 parlies, par M)I. Brazior et Melesville, Sonnabend, 30 Jan. Im Conzert, Saale des Köoͤnigl. Schauspielhauses: Sudseriptidns Ball

Königs städtsches Theater.

Mittwoch, 27. Jan. Zum erstenmale: Fortunats Aben⸗ theuer zu Wasser und zu Lande, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten, von Lemberkt; Musik von A. Müller. : Die neue Decoration des zweiten Akts ist vom Decora—⸗ tions⸗Maler Herrn Blum. .

Zu dieser Vorstellung sind die mit Donnerstag bezeichne⸗ ten Billets guͤltig. 61 6 **

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,,

Den 26. Januar 1830. Amtl. Fonds. und Gejid Gours Zettel. (Prei sss, Corr) in ,. .

I.

Schlesische do. 4 7

Pomm. Dom. do. 5 1 5 . 5

St. · Schuld- S ch. Pr. Engl. Anl. 18 r. Engl. Anl. 22 Kurm. Oh. m. I. C. Num. Ini. Sch.d. Berl. Stadt- Ob.

1 Märk. - do. do. 4 Ostpr. da. do. Ricks. C. d. Rink. do. da. d. Nm. TZins - Sch. d. Eink. dit d. Mm k.

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* J lHoll. voll. Duc. . Neue dito Friedrichsd or. Disconto·. .

Elbinger do. Danz. do. in THz. Westpr. Pfdh. A. dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ostpr. Plandhrę. Pomm. Pfandhr. Kur-u. Neum. do. 4

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* relñe /G. CO..

We eh S8 el . urs. e, , Amsterdam . urz 144 145. 452. 151

7135 1625 : . 3 Wien in 20 Xr. ö ; 10944 104

Augsburg 30 kl. 2 M. 1045

Breslau. . 997

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Erankfürt a. M. W mr. 1033

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Riga BN. 2. *

VWuars chau 1004 109

Auswärtige BS rsen. Amsterdam, 21. Jan.

Oesterr. 5proe. Netall. jo. Dart. Oblig. 414. Russ. Engl. Anl. 1025. Russ. Anl. Hamb. Gert. 10s.

Frank furi 2. M., 21. Jan. . ester. Spro. Metall 104. 4proc. 96. Bank- Acten mit Div. 1555. Part. Oblig. 1365. Lose ru 150 FI. i828.

Frank furt a. M., 22. a Qesterr. Spro. Metall. 10d. , 96539. Baußk-Actien mit 353. Loose zu 100 FI. 182.

, Im gestrigen Blatte der Stadts-Zeit ing, pag. 172, Sp.

2, Z. 341. „Meeren“ st. „Waaren.“

Hierbei Nr. 8s des Allgemeinen Anzeigers. 2

Freitag, 29. Jan. Im Opernhause: Die Stumme von

Unsern auswärtigen Abonnenten wird derselbe durch die nachste

Fahrpost zugesandt werden.

*

Neue ste Börsen Nachrichten.

Par 1. 18. Jan. Fr. Z5 Cent. 3p . Fr.

5proe. Rente per compt. 108

2

nt., sin cour. 199 Fr. 5 Cent.

3proc. Rente per 6 S5 Fr. 25 Cent., fin cour. 85 Fr. 45 Cent. proc. sin cour. 103 e . 56

Redacten! John. Mitredacteur Cottel.

M 2s.

fistorialrath unð Superintendenten 4. 3 dritter , zu verleihen

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ö. er dem von kleinen Geistern so ge

2 sten von

. lein i im min n gg der Mona

. 2 . 3 idigungen und Verlaͤumdu als Stolz le vielmehr das Zeichen eines h

; redlichen Absichten erfuͤllt, an dem lichen festhaͤlt. he :

A II 8eme ine

ö Preußische Staats⸗Zeitung.

16m

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A met liche Rach rich ten.

Krenitk des Tages

. Seine Majestaͤt der Hönig haben dem zu Göritten im

farrer angestellten Con⸗ uͤls, den

othen Adler⸗ eruhet.

ajestät haben den Ritterguts⸗Besitzer e , von e nr r, rank⸗

Regierungs⸗Bezirk Königsberg als

vormaligen Regierungs-Rath . e or! . Kreises Guben im Regierungs⸗Bezirk 4. O. ju ernennen geruhet. .

Abgereist: Se. Durchlaucht der General⸗Major Fur st u Anhalt⸗Köthen-Pleß, nach Koͤthen. 3 2 , . und ** des Hof⸗Jagd⸗Amts Fuͤrst Heinrich zu Carolath-Beuthen, nach Carolath.

Zeitungs⸗Rachrich:ten. Ausland. Frankreich.

Paris, 19. Januar, Gestern arbeiteten Se. Majestaͤt mit 6 Praͤsidenten des Minister⸗Rathes. Der Constitutionnel enthalt Folgendes: „Noch niemals hat ein seine Zeit so ganz verkannt, als unser Premier-Minister. viel d , das Land ihn verwerfe, er sieht das Land nur in seiner Person, und da er mit sich selbst zberaus zu⸗

frieden ist, so haͤlt er alle Welt fuͤr eben so vergnuͤgt. Dro⸗ hen auch einige graͤmliche Stimmen ihm mit einer ener gischen Adresse, was schadet 's? Eine Adresse ist fuͤr Herrn von Po— lignae nichts, als ein Zeitungs- Artikel, die Kammern sind in seinen Augen nichts, als das Publikum. Und daß er sich um

Publikum und Zeitungen wenig kuͤmmere, hat er bereits hin—

laͤnglich bewiesen. Der Presse und dem Lande zum Trotze bee d, am Ruder, und mit der 4 Gemuͤthsruhe sieht

öffnung der Kammern, als der gewoͤhnlichsten Sache von der Welt . ; Der 3 sagt ein Sittenlehrer des vorigen Jahrhunderts, glaubt, daß nichts seine Kraͤfte

uͤbersteige; er laßt sich in das gewagteste Unternehmen ein,

und bietet seinen ganzen Muth, alle seine Gewandtheit auf,

um zuletzt auf eine lächerliche Weise zu endigen.“ Die , en ,, zur Vertheidigung des Fuͤr, Polignae: „Was soll jene elende Diatribe heißen? Jedermann in Frankreich kennt den Charakter des Mannes, der hier so . angegriffen wird. Der Constitutionnel al. tande, das eble Vertrauen des Fuͤrsten Polignar

1 2 und die Ruhe, mit der er sich ei ge ennuberst .

e . dungen aller Art uͤberschütter hat, und nel zu ; 1 nd. J . sen Muthes, der vor einer Krise nicht wankt, eines Herzens, das, von Pflichtgefuͤhl und

die ein Köͤnig von Frankreich seinen Freunden wie seinen

crlaubt ist, so muß es der seyn, einen so hohem Beweis des Vertrauens zu rechtfertigen.“ en,,

.

Man mag taglich noch so

rchteten Momente der Er⸗

„die ihn seit seinem Antritte mit

dern. Jenes Vertrauen ist

ahren, Guten und Nuͤtz⸗ rr von Polignae gehört zu den Mannern,

* Donner stag den 286mm Januar

.

1839.

.

Das Journal du Commerce bemerkt uber die von dem Monitenr publieirte Uebersicht des Staats Ein kommens im vorigen Daher, li fel. Leser werden aus dieser Ueber sicht, die wir ihnen heute mittheilen, ersehen, daß jene mate rielle Wohlfahrt, die mit dem 8. August anheben sollte, auf dae Verminderung von 16 Millionen hinausläuft. Diese Verminderung ist namentlich im Monat December, im Ver⸗ gleich mit dem entsprechenden Monate des Jahres 1828 auf⸗ fallend; sie betragt naͤmlich hier allein à Millionen; und zwar 56000) Fr. bei den Zöllen, 1 Million bei der Salzsteuer, . WHclhion bel der Jabackssteuer, . hd 09 Fr. bes den Loth,

tericen u. s. wm 4 Getränkstener hat im vorigen

Monate einen Ausfa —— 950,000 Fr. ergeben. Was auch die Ursachen dieser Resultate seyn moͤgen, iimnmer geht daraus hervor, daß das Land leidet, und daß ein auf die öffentliche Meinung gestuͤtztes Ministerium allein dem Uebel abhelfe kann.“ Die Gazette de France schreibt jenen Ausfall dem rauhen Winter zu, der die Häfen und Kanäle mit Eis, die Straßen mit Schnee bedeckt, und somit alle Zuführen er— schwert habe. Der laufende Monat, meint jenes Blatt, wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, aus denselben Gruͤnden einen noch größeren Ausfall darbieten. 3 Die Quotidienne erklart das von dem Constitutionnel verbreitete Geruͤcht, daß der Graf Ferdinand Berthier jenes Platt gekauft habe, fur eine Fabel. Sie 9r— hinzu, sie hade mit Herrn Berthier kein anderes Interesse gemein, als das der monarchischen Sache, die er mit Talent und Muth, sie mit Eifer und Beharrlichkeit vertheidige. . Der Constitutionnel meldet, nach einem Privat⸗ Schreiben aus London vom 15ten d. M., daß zwei Tage zu⸗ vor alle dortigen Zeitungen aus Paris ein angeblich amtli— ches Verzeichniß der Mitglieder der . Vereine in Frankreich erhalten hatten, worin die Zahl der selben nur auf 1200 bis 1300 angegeben wurde. „Wir konnen indeß versichern“, fügt das gedachte Blatt hinzu, „daß wir einen einzigen Unterpräͤfektur⸗Bezirk kennen, wo die Zahl der Unterschriften allein uͤber 1909 beträgt.“ ö Die gestrige Vorstellung auf dem Italiänischen Theater, zum Benefize der Dlle. Sontag, beehrte die Herzogin von Berry mit ihrer Gegenwart. Mlle. Sonntag wird morgen, als am Tage vor ihrer Abreise von hier, noch zum Besten der Armen des fuͤnsten Stadt⸗-Bezirks, in einer Vorstellung auf dem Theater des Ambiguͤ⸗eomique singen. . Das Journal des Débats enthaͤlt eine Recension uͤber Dlle. Sontag, woraus wir Nachstehendes herausheben: „Jene Semiramis und Mathilde von Sch aßbran, de⸗ ren Vorstellungen Niemand mehr besuchte, jener Barbier von Sevilla, den das Publikum zu vernachlässigen anfing, jener Don Juan, dessen erste . mit so großer Kaͤlte aufgenommen wurde, Alles dieses i schoͤn geworden; man draͤngt und erdrückt sich fast im Thea⸗ ter; warum? weil eine unskcrer im Be⸗ Agtiff steht, uns zu ver lassen. Man zahle ver schwenderisch, um Sachen zu hoͤren, welche der Schauspiet⸗Director drei Mo⸗ nate lang zu den gewöhnlichen Preisen darbot. Das Publi— kum gleicht sehr dem Ehemanne in einer kleinen Operette des Theaters de Head ane; dieser denkt erst dann daran, seiner Frau Brillanten zu schenken, als diese schen im Begriff steht, eine Untreue gegen ihn zu begehen. Zwei Vor stellun des Tanered haben uns Madame Malibran neben D Sontag gezeigt. Nie habe ich etwas Volllommneres irt, als die von beiden Künstlerinnen vorgetragenen uetts. Beide Stimmen alen zefflich zusammen und sind doch von einander so verschieden, daß man, wo sie zusammen=

Feinden zeigen darf, und wenn einem Minister etwas Stolz fallen, jeder einzelnen stets mit Leichtigkeit folgen kann. Ich

mochte die eine mit der ae, die andere mit der Clarinette

vergleichen, wenn diese beiden Instrumente, selbst von den